Sensationsgier statt Fakten: Berichterstattung der „Thüringer Allgemeinen“ zur sogenannten „Wolfsattacke“

Nein, es gab keinen Angriff auf Menschen. Wolfsschutz-Deutschland e. V. verurteilt die einseitige und tendenziöse Berichterstattung der Thüringer Allgemeinen zum Thema „Zwei Wolfsrudel attackieren Menschen“ (Ausgabe 25./26. September 2025) aufs Schärfste. Schon in der Headline ist eine falsche Tatsachenbehauptung, der ganze Artikel ist zudem alarmistisch und verdreht die Realität zugunsten einer Wolfspanikmache, die weder wissenschaftlich noch ethisch haltbar ist. Es ist an der Zeit, die Fakten klarzustellen und die Verantwortung der Medien sowie der Politik in Thüringen zu hinterfragen.

Die Fakten statt Sensationslust

Die Grundlage der Berichterstattung bildet die Pressemitteilung des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie, Naturschutz und Forsten vom 24. September 2025. Darin wird von „auffälligem Verhalten“ einzelner Wölfe aus dem Rudel Neustadt am Rennsteig (NAR) berichtet. Es ist von Annäherungen an einen Spaziergänger und einen Forstbediensteten mit Hunden die Rede, ohne physischen Kontakt zu Menschen. Das Kompetenzzentrum Wolf Biber Luchs (KWBL), im Ministerium angesiedelt, stuft dies als Folge des illegalen Abschusses des Leitwolfs (GW3147m) Anfang September ein, der die Rudelstruktur destabilisiert habe. Wir berichteten hier über den Vorfall und setzten eine Belohnung für Hinweise zur Ergreifung der Täter aus. Damals war noch nicht bekannt, dass es sich um den Vaterwolf handelte: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/09/05/thueringen-illegaler-wolfsbeschuss-bei-ilmenau-strafanzeige-und-2000-euro-belohnung-zur-ergreifung-des-taeters/
Im Frühjahr gab es einen absurden Antrag auf Abschuss der Mutterwölfin, der jedoch abgelehnt worden war. Siehe Quellenlinks. Kriminelle haben sich anscheinend entschlossen, hier das Gewehr selbst in die Hand zu nehmen. Absolut verwerflich ist es dabei, dass sich der Vaterwolf wohl Tage bis Wochen schwer angeschossen gequält hat, bevor er von den Behörden erlöst werden musste. Insider berichten, dass Wölfe absichtlich schwer angeschossen werden würden, damit sie nicht im Revier des Täters sterben.
Die Mutterwölfin muss nun alleine Welpen von diesem und aus dem vergangenen Jahr versorgen, weil der Vater illegal getötet wurde. Beispielfoto Wolfsrudel © Brigitte Sommer
Das Rudel, bestehend aus einer Mutter-Fähe, vier Einjährigen und vier Welpen, zeige nun untypisches Verhalten, heißt es in der Pressemitteilung des Thüringer Umweltministeriums, insbesondere durch unerfahrene Jungtiere, die länger beobachten, da ihnen die Erfahrung fehlt. Monitoring und Vergrämungsmaßnahmen (z. B. Gummigeschosse) wurden angekündigt. Trotz mehrfacher Anfragen beim Umweltministerium erhielten wir keine weitere Stellungnahme. Ein Sprecher verneinte zudem die Existenz von Videos der Vorfälle, was wir angesichts der Smartphone-Kultur als merkwürdig empfinden. Dies nährt Zweifel an der Dramatik der Berichte. Könnte es sein, dass die Ereignisse übertrieben dargestellt werden, um eine politische Agenda zu stützen? Die gleichzeitige Forderung von leichteren Abschüssen scheint wie orchestriert. 

Tendenziöse Berichterstattung der „Thüringer Allgemeinen“

Ausriss aus der „Thüringer Allgemeinen“.

Die „Thüringer Allgemeine“, Teil der Funke-Mediengruppe, scheint an interne Mails des KWBL an Forstämter gelangt zu sein, die über die Vorfälle informieren. Diese werden jedoch sensationslüsternd ausgelegt, um eine Debatte über Abschüsse zu schüren. Die Funke-Gruppe ist bekannt für ihre Tendenz, die oft konservative und landwirtschaftsnahen Positionen bevorzugt – eine Linie, die hier klar zum Vorschein kommt. Statt sachliche Aufklärung wird Panik geschürt und Jägerstimmen, die für ein „Umdenken“ und erleichterte Abschüsse plädieren, dominieren den Artikel. Dies ignoriert, dass es Angriffe auf Menschen in Deutschland von frei lebenden Wölfen seit Ihrer Rückkehr um das Jahr 2000  nicht gegeben hat.

Politischer Druck aus Thüringen

Noch besorgniserregender ist die Haltung der thüringischen Regierungskoalition aus CDU, BSW und SPD, die laut aktuellen Aussagen Wölfe bejagen möchte. Die aktuelle Regierungskoalition hat in ihrem Regierungsprogramm und im neuen Managementplan für Wölfe explizit Pläne für ein „Bestandsmanagement“ formuliert, was die kontrollierte Jagd auf Wölfe legitimiert, um Populationen zu regulieren und Konflikte zu mindern. Diese Pläne widersprechen dem Naturschutz und den wissenschaftlichen Empfehlungen des Bundeskompetenzzentrums (DBBW), das Monitoring und Prävention befürwortet. Die Instabilität des Neustädter-Rudels durch den Verlust des Leitwolfs ist eine direkte Folge illegaler Jagd – ein Problem, das durch strengere Strafen, nicht durch weitere Abschüsse, gelöst werden sollte.

Unser Standpunkt

Wir zweifeln die Darstellung der Vorfälle stark an, solange keine unabhängigen Beweise (z. B. Videos) vorliegen. Das Verhalten der Jungtiere ist erklärbar und kein Grund für Hysterie. Wölfe sind Teil unserer Ökosysteme und verdienen Schutz, nicht Verfolgung. Die „Thüringer Allgemeine“ trägt mit ihrer Berichterstattung und die Politik mit Lobbytendenz zur Dämonisierung der Wölfe bei, anstatt Lösungen wie Aufklärung und Prävention zu fördern, die gerade in Thüringen dringend notwendig wäre, denn ein Blick auf die Rissliste bestätigt, dass noch immer so gut wie kein gerissenes Weidetier geschützt gewesen ist. 

Das Territorium Neustadt am Rennsteig in dem Waldgebiet zwischen Neustadt am Rennsteig, dem Dreiherrenstein und Gehren existiert laut Umweltministerium seit 2024. Im Jahr 2024 konnte mittels genetischer Untersuchungen ein Rudel mit insgesamt 4 Welpen festgestellt werden. Die beiden Elterntiere sind GW2985f und GW3147m. Der Rüde war bereits aus dem vormaligen Territorium „Neuhaus am Rennweg“ bekannt, welches sich auflöste, nachdem seine Fähe GW2437f „verschwand“. Der Rüde und die neue Fähe verlagerten ihren Aktivitätsschwerpunkt in Richtung Nord-Westen in den Bereich nördlich von Neustadt am Rennsteig. Nun ist der Vaterwolf selbst den Kriminellen zum Opfer gefallen, die nun dem gesamten Rudel noch mehr nachstellen werden. Wir freuen uns über aktive Menschen, die uns dort vor Ort unterstützen: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Das KWBL geht aktuell im NAR-Territorium von acht Tieren aus (einer Mutter-Fähe, vier Einjährigen, vier Welpen aus diesem Jahr), die nun ohne Vater leben müssen.

Quellen:

https://umwelt.thueringen.de/aktuelles/anzeigen-medieninformationen/einzeltiere-aus-dem-wolfs-rudel-neustadt-am-rennsteig-nar-auffaellig-mehr-monitoring-und-vergraemung

https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/06/03/thueringen-absurder-antrag-auf-wolfsabschuss-auf-mutterwoelfin-des-rudels-neustadt-im-ilmkreis/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/08/13/antrag-auf-abschussverfuegung-gegen-wolf-im-ilm-kreis-in-thueringen-abgelehnt/

https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/wolf-abschuss-schutz-brandenburg-bundesrat-100.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/02/07/thueringen-bsw-minister-mit-stasivergangenheit-will-schutzstatus-senken-und-woelfe-toeten-lassen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/05/03/thueringen-kein-unglaublicher-anstieg-der-wolfsrisse-politiker-und-presse-verbreiten-die-unwahrheit/

https://umwelt.thueringen.de/aktuelles/anzeigen-medieninformationen/medieninformation-aktualisierter-wolfsmanagement-plan-thueringen-jetzt-online-verfuegbar

https://umwelt.thueringen.de/themen/natur-artenschutz/kompetenzzentrum/wolf

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Auch durch den Kauf unseres neues Wolfskalenders für 2026 kann unsere Arbeit wirkungsvoll unterstützt werden. Hier geht es zu den Bestellmöglichkeiten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/08/19/unser-wolfskalender-2026-ist-da/

 

Bayernlobby eskaliert: Wölfe und andere Wildtiere in Not

In der Rhön dienen ungeschützte Schafherden in Riedenberg offenbar als Köder für Rissprovokationen, wie unsere Dokumentationen vom 14. September 2025 zeigen. Gleichzeitig bedroht die geplante Jagdgesetz-Reform vom September 2025 in Bayern nicht nur aktuell sieben Wolfsrudel, sondern den Tierschutz insgesamt. Der Wanderwolf GW4806m riss am 5. September 2025 in Mönchberg im Landkreis Miltenberg vier Schafe und eine Ziege, ein klarer Hinweis auf die Notwendigkeit von Herdenschutz. Wolfsschutz-Deutschland e. V. war vor Ort und sieht in diesen Entwicklungen einen dringenden Aufruf zu Prävention, Aufklärung und Schutz, statt Panikmache, irreführenden Veranstaltungen und Jagdeskalationen. Lesen Sie hier unsere Fotoreportage, in der wir auch darüber aufklären, dass Protest alleine gegen die Hobbyjagd nicht ausreicht.

 

Skandal in der Rhön: Ungeschützte Herden als Argument für Abschussanträge

Im Landkreis Bad Kissingen, wo der Wolf seit Jahren ein natürlicher Teil der Wildnis ist, spitzt sich die Lage wieder einmal zu: Schafhalter in Riedenberg und Umgebung lassen ihre Herden anscheinend bewusst ungeschützt, um Risse zu provozieren und Abschussanträge zu rechtfertigen, während allen Wölfen illegal nachgestellt wird. Als Verein, der jeden Abschuss ablehnt, waren wir am 14. September 2025 vor Ort im Landkreis Bad Kissingen und in Riedenberg. Unsere Dokumentationen zeigen: Die Zäune der betroffenen Herden sind mangelhaft oder fehlen völlig – ein klarer Verstoß gegen empfohlene Maßnahmen. Der Ort grenzt direkt an den Truppenübungsplatz Wildflecken, das Kernhabitat der Wölfe. Halter müssten längst schützen – stattdessen scheint Provokation das Ziel zu sein.
Beispielfoto Wölfe in Angst. © Brigitte Sommer

Risse durch Fahrlässigkeit oder Absicht? 

Ende August und Anfang September 2025 wurden in Riedenberg mehrere Schafe gerissen: Am 27. August ein totes Tier, am 3. September ein weiteres totes und zwei verletzte, am 5. September drei tote und drei verletzte Schafe – insgesamt zehn betroffene Tiere. Ein Riss ist genetisch als Wolfsangriff bestätigt, bei den anderen stehen Untersuchungen aus. Wie die Main-Post vom 19. September 2025 berichtet, gab es seit der Umsetzung von Schutzmaßnahmen laut der Verwaltung des Landkreises Bad Kissingen keine weiteren Risse. Das Landratsamt Bad Kissingen bestätigt: Die Weidetiere in Riedenberg waren nicht gesichert, bis auf eine Ausnahme, was die Risse erklärt. Das Amt habe Notfallmaßnahmen eingeleitet, dränge auf Zäune oder Herdenschutzhunde, heißt es in einem Artikel in der Main-Post. Ein Abschuss wird nach der derzeitigen Lage nicht genehmigt. Unsere Aufnahmen vom 14. September zeigen offene Weiden ohne Schutz, direkt am Wildflecken-Gebiet. Fördermittel der Bayerischen „Förderrichtlinie Investition Herdenschutz Wolf“ für Zäune und Beratung bleiben anscheinend ungenutzt. Statt Schutz provozieren Halter Risse, um Abschüsse zu erzwingen. Ein kalkulierter Plan?

 

Territorium Wildflecken

 

Das Rudel Wildflecken lebt auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken, der sich auch über die hessische Landesgrenze hinweg streckt. Es wird aber in Bayern geführt. Es ist das Nachbarrudel zum Rudel Hohe Rhön, das nach unseren Daten ausgerottet wurde.

 

 

Das Streifgebiet des Rudels Wildflecken reicht bis zum Kreuzberg. Hier auf dem Foto ist das Kloster Kreuzberg zu sehen. © Brigitte Sommer

 

Blick ins Rudelgebiet Wildflecken in der Rhön. © Brigitte Sommer

 

Schafe hinter einem wolfsabweisenden Netz von 1,10 Metern und 8.000 Volt bis zur unteren Ebene. Damit sind dieses Schafe gut geschützt. Dokumentiert am Kreuzberg, 14.09.25.

 

Mahnfeuer in Riedenberg: Hass statt Lösung

Am 26. September 2025 findet in Riedenberg ein Mahnfeuer statt – Teil einer EU-weiten Aktion des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung (FDS) um 19.30 Uhr. Unter dem Motto „Schweigen beim Wolf ist Verrat an den Weidetierhaltern“ fordert man Abschüsse. Doch wir sehen darin Antiwolfspropaganda: Statt Feuer für Hass braucht es Aufklärung und Schutzmaßnahmen.

Illegale Verfolgung: Die Zerstörung der Rhönwolfsrudel

In der Rhön wird allen Wölfen illegal nachgestellt. Das Rudel „Höhe Rhön“ wurde laut unseren Daten ausgerottet: Die Wölfin Frigga (GW3092f) verschwand 2024 spurlos. Vier verwaiste Welpen blieben zunächst zurück, bis auch sie verschwanden. Das Rudel Wildflecken verlor einen „Babysitter“. Im August 2024 wurde eine Wölfin aus Wildflecken abgeschossen – DNA-Tests bewiesen: Es war der falsche Wolf. Illegale Jagden destabilisieren Rudel und verhindern Koexistenz.

 

Riedenberg ist ein abgelegener Stadtteil von Bad Brückenau und fast direkt am Truppenübungsplatz Wildflecken gelegen. Ganz offensichtlich gibt es auch dort Wolfsfreunde. Es wird dort aber auch ein unglaublicher Hass geschürt, dem regionale und überregionale Medien leider eine Bühne bieten. Am 26.09.25 soll in der Bergseestraße 4 ein so genanntes Mahnfeuer gegen Wölfe stattfinden.

 

Zaundokumentationen aus Riedenberg

Schafe in Riedenberg hinter einem sehr ungenügenden Zaun. Siehe Hintergrund. Teilweise Maschendraht und teilweise Baustahlmatten, ohne zusätzliche Stromlitze. Dokumentiert am 14.09.25.

Vorderseite des Zauns. Hinter dem im Hintergrund zu sehenden Hügel sind die Grenzen des Truppenübungsplatzes, auf dem das Rudel Wildflecken lebt, nicht weit. Dieses Gebiet ist seit Jahren Wolfsgebiet. Wer hier nicht schützt, riskiert Risse. Nirgendwo Untergrabschutz, keine Stromlitze und der Zaun ist dazu noch eingedrückt. Dokmentation vom 14.09.25.
Riesige Lücke. Dokumentation am 14.09.25
Blick zum hinteren Teil des Geländes. In der Dorfmitte befindet sich ein unwegsames Fischteichgelände, das nicht eingezäunt ist. Das Gebüsch kann als Kletterhilfe dienen, die Holzpfosten sind morsch. Dokumentation vom 14.09.25

 

Schafe um Fischteiche in der Mitte von Riedenberg, einem unzugänglichen Feuchtgebiet, das durch den an den Wald angrenzenden Truppenübunsgplatz leicht erreicht werden kann. Keine Sicherung, gar kein Zaun am Bach. Dabei ist bekannt, dass Wölfe gut schwimmen können. Dokumentation vom 14.09.25

 

 

 

Ziegen hinter einem Weidenetz mit zusätzlichen Litzen außen herum. Dokumentation vom 15.09.25. Ob die äußeren Litzen nach einem Riss hinzugefügt worden sind, wissen wir nicht.

 

Diesen niedrigen Zaun mit nur zwei Litzen fanden wir 14.09.25 auch noch bei Riedenberg vor. Welche Tiere hier geweidet haben, können wir nicht sagen, es sind aber deutliche Spuren von Beweidung vorhanden. Falls hier Schafe darauf standen, hatten sie gar keinen Schutz.

 

Territorium Hohe Rhön

Blick aus dem Juli in die Lange Rhön, wo das Nachbarrudel „Hohe Rhön“ (Frigga) sich angesiedelt hatte. Nach unseren Daten wurde es komplett illegal ausgerottet. Das LfU führt allerdings eine Sichtung am 8. August im Landkreis Rhön-Grabfeld auf. Allerdings ohne Belege. Am 29.06.25 sollen Griso und eine Tochter aus dem Rudel Wildflecken im Landkreis Rhön-Grabfeld ein Schaf gerissen haben. Am 07.06. gab das LfU an, ein Foto mit einem Wolf betätigt zu haben. Allerdings wird dieses Foto nicht gezeigt. Nachweise zum Rudel gibt es nur bis Ende April 2025. Darunter Filme und Bilder, die aber nicht gezeigt werden sowie ein Nachweis (Genetik, Rissabstrich Wildtier) des männlichen Wolfes GW4442m (HW02) am 11.04.2025. Die Elterntiere sind GW3092f x GW3519m. (Eltern Frigga und Griso, Bruder Nuka).

Blick aus dem Juli 25. Schafe und Herdenschutzhunde in der Langen Rhön im Landkreis Rhön Grabfeld.

 

Gut bewachte Schafe, dank fünf HSH in der langen Rhön. Bild vom Juli 2025.

 

Landkreis Miltenberg

Der Wolf GW4806m, erstmals in Hessen nachgewiesen, hat am 5. September 2025 in Mönchberg im Landkreis Miltenberg vier Schafe und eine Ziege gerissen.  Gleichzeitig sorgen Panikmache und irreführende Veranstaltungen für unnötige Spannungen.
Die DNA-Analyse des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) identifizierte GW4806m als Verursacher des Risses. Der Wolf, ein wandernder Rüde, der im Mai 2025 im hessischen Vogelsberg nachgewiesen wurde, griff wohl auf einer ungeschützten Weide an. Der Landkreis Miltenberg hat das Gebiet als „Ereignisgebiet“ klassifiziert und die Förderung für Zäune und Herdenschutzhunde ausgeweitet. Insgesamt wurden fünf Tiere getötet, ein Vorfall, der durch besseren Schutz vermeidbar gewesen wäre. Eine Pferdehalterin aus dem Landkreis betreibt seitdem Panikmache, obwohl es dort überhaupt keine dokumentierten Fälle gibt, in denen Wölfe Pferde angegriffen haben. Zudem ist eine Veranstaltung mit einem Tierarzt geplant, der bundesweit als Wolfsgegner bekannt ist und Fake-Geschichten verbreitet, was die Lage unnötig eskalieren lässt.
Da dort in der Gegend schon etwas länger immer wieder ein Wolf gesichtet wurde, ohne dass es jemand groß aufgeregt hätte, könnte es sein, dass sich GW4806m in der Gegend um Mönchberg angesiedelt hat.

 

Das Gebiet zwischen Mönchberg und Klingenberg ist überhaupt nicht von Weidetierhaltung geprägt, sondern von Agrarflächen mit Anbau von Getreide und Mais. Zudem gibt es große Flächen mit Obstplantagen, die die Bienen bestäuben. In der Region wurde schon seit längerer Zeit immer mal wieder ein Wolf gesehen, aber fast niemand regte sich darüber auf.

 

Unterwegs waren am 19.09.25 bei Mönchberg Brigitte und Gudrun mit Spürnase Alba, die zum Wolfssuchhund ausgebildet wird. Wir suchen in allen Wolfsgebieten noch aktive Menschen, die sich an Zaundokumentationen und internem Wolfsmonitoring beteiligen möchten: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Schafe bei Mönchberg hinter einem mobilen Weidezaunnetz in Höhe von 90 Zentimetern. Wir wissen nicht, ob dies die Rissweide ist. Sie dient jedoch als gutes Beispiel vor Ort dafür, wie leicht es Hunden und Wölfen gemacht wird. Auf den unteren Verstrebungen war am 19.09.25 keine Spannung.

Weide im Film

 

Auf der am Boden aufliegenden Verstrebung ist nie Spannung. Es ist jedoch wichtig, dass auf den darüber liegenden Verstrebungen genug Spannung ist. Am 19.09.25 war auf diesem Zaun unten keine Spannung, was bedeutet, dass hier kein Schutz vor Untergraben vorhanden war. In den allermeisten Fällen graben sich Wölfe unter Zäunen hindurch.

 

Auf den Litzen waren am 19.09.25 8.000 Volt Spannung. Allerdings beträgt der Abstand zum Boden hier 60 Zentimeter, was weder Hund noch Wolf daran hindert trotz Spannung auf die Weide zu gelangen. Es gab bislang dort überhaupt keinen Angriff auf Pferde. Seit einem Schafs- und Ziegenriss macht eine Pferdehalterin allerdings dort Stimmung gegen Wölfe und sie schürt Panik. Angeblich ist sogar eine Veranstaltung mit dem Antiwolfspropagandisten Dr. W. aus dem hessischen Gelnhausen geplant. Dabei sind Pferde viel mehr durch Wolfsripper gefährdet, als durch Wölfe oder Hunde. https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/01/14/angriffe-auf-pferde-280-irren-rippertaten-stehen-nur-16-wolfsangriffe-gegenueber-abschussforderungen-von-pferdehaltern-unverhaeltnismaessig/

Pferdeweide im Film

 

Blick ins Gebiet zwischen Collenberg und Mönchberg. Dort gibt es zahlreiche gut ausgeschilderte Wanderwege.

 

Der Sendemast Mönchberg ist umgeben von zwei Hochsitzen. Direkt gegenüber ein Rastplatz für Wanderer, die dort gefährlich pausieren. Foto vom 19.09.25
Auch hier schient es viele Wolfsfreunde zu geben. Hie befindet sich auch ein Rastplatz mit Erdkühlschrank, aus dem sich Wanderer gegen eine Spende kühle Getränke heraus nehmen können.

 

Mönchberg ist ein Luftkurort und bietet gastronomisch und auch für Wanderer Einiges. Wolfsgegner behaupten immer wieder, dass in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft kein Platz für Wölfe sei. Das Bild hier zeigt das genaue Gegenteil. Viele Gemeinden würden auch von den Devisen von Wolfsfreunden profitieren, deshalb sollten Bürgermeister und Behörden sich auch nicht von den Bauern aufhetzen lassen.

 

Nur wenige Wölfe in Bayern

 

Auszug aus der Rissliste Bayern. https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm
Aktueller Screenshot von DBB-Wolf. Beim Rudel Wildflecken wurden nur zwei Welpen nachgewiesen. Eine Jungwölfin von dort wurde im vergangenen Jahr „versehentlich“ auf dem Gebiet des Rudels Hohe Rhön erschossen. Sobald das Rudel den Truppenübungsplatz verlässt, wird ihm illegal nachgestellt. Vom Nachbarrudel Hohe Rhön (Frigga) gibt es keine Nachweise mehr. Dies deckt sich mit unseren Daten. Weiterhin gibt es in ganz Bayern aktuell nur Nachweise vom Rudel Fichtelgebirge mit vier Welpen, Kitschenrain mit sechs Welpen, Pressather Wald mit vier Welpen, Veldensteiner Forst mit 4 Welpen, Manteler Forst mit sechs Welpen und Bayerischer Wald Süd mit drei Welpen. Ausriss aus: http://www.dbb-wolf.de
Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) bestätigt: In Bayern sind aktuell nur sieben Wolfsrudel bestätigt – ein fragiler Bestand. Auch der Goldschakal, seit 2010 in Bayern präsent und 2024 mit einem ersten Wurf dokumentiert, steht unter Druck. Dennoch drängen Politiker und Jäger auf Bejagung beider Arten. Als Verein, der jeden Abschuss ablehnt, sehen wir darin einen Skandal. Die überarbeitete Jagdgesetz-Reform vom September 2025 ist ein Angriff auf Natur und Naturschutz – besonders absurd angesichts von Protesten, die sich nur gegen die Hobbyjagd richten, während in Bayern „Wald vor Wild“ von Förstern und Berufsjägern brutal umgesetzt wird.

Reform mit harten Bandagen: Wolf und Goldschakal ins Jagdrecht

Am 9. September 2025 beschloss die Bayerische Staatsregierung Eckpunkte für das Jagdgesetz, getrieben von Hubert Aiwanger (FW) und Michaela Kaniber (CSU). Wolf und Goldschakal sollen als „Wildtiere“ bejagt werden. Kaniber fordert abgeschnittene Rehohren als Abschussnachweis – eine barbarische Praxis. Aiwanger will „unbürokratische Bejagung“, gestützt auf die EU-Lockerung des Wolfschutzes. Ohne bundesweiten „günstigen Erhaltungszustand“ wird dies nicht durchsetzbar sein, doch Bayern drängt auf eine „Lex-Wolf“. Das Konzept „Wald vor Wild“, das auch in Bayern gilt, soll Jägern mehr Macht geben. Der BUND nennt es „Bankrott des Naturschutzrechts“, hat aber bislang mehr oder weniger durch Unterwürfigkeit geglänzt. Sieben Rudel und ein Goldschakal – Warum diese Jagdlust? Mit sieben Rudeln und etwa 100 Wölfen ist Bayerns Wolfspopulation empfindlich. DBBW-Daten vom 19. September 2025 zeigen minimale Zuwächse. Der Goldschakal wird als „Problem“ gebrandmarkt, obwohl beide Arten Ökosysteme stützen und Schäden von Wildverbissen von Rehen minimieren könnten. Absurderweise sollen Rehe aber von Jägern noch mehr geschossen werden.  Risse an Weidetieren rechtfertigen keine Bejagung, zumal Herdenschutz Schäden um 95 Prozent senken würde. Viele Naturschutzfreunde protestieren nur gegen die Hobbyjagd – ein absurder Fokus in Bayern, wo „Wald vor Wild“ von Förstern und Berufsjägern sogar mit noch rücksichtsloserer Grausamkeit umgesetzt wird. 
Beispielfoto Rothirsche.

In Bayern sind beispielsweise Rothirsche auf nur 14 Prozent der Landesfläche auf zehn isolierte Rotwildgebiete beschränkt – auf den restlichen 86 Prozent müssen sie per Gesetz abgeschossen werden, was auch Proteste nur gegen die Hobbyjagd und nicht auch gegen die allgemeine Jagd als absurd erscheinen lässt. 

Diese Einteilung, seit den 1970er Jahren besteht, verhindert natürliche Wanderungen und Genaustausch zwischen Populationen. Ergänzt wird das durch Straßen und Siedlungen, die Lebensräume zerschneiden und Inzucht fördern. Sogar die Hobbyjäger in Form des Bayerische Jagdverbandes (BJV) kritisiert dies und fordern die Abschaffung der Rotwildgebiete, um genetische Verarmung zu stoppen. Ähnlich warnen Experten: Seit den 1990er Jahren ist bekannt, dass solche Barrieren Populationen verinseln und genetisch schwächen.

Folgen: Missbildungen und Aussterberisiko. Eine Studie der Universitäten Göttingen und Gießen aus 2025 belegt fortgeschrittene genetische Verarmung in bayerischen Populationen, die langfristig das Aussterben bedrohen könnte. Symptome umfassen verkürzte Kiefer, verdrehte Schädel und versetzte Zahnreihen – Fälle, die in Deutschland zunehmen.

Die „50/500-Regel“ warnt: Unter 500 Individuen pro Population droht Verarmung. In Bayern führt die künstliche Einschränkung zu Degeneration, die Widerstandskraft und Gesundheit mindert.

Ablenkung durch Wolfshass

Während Bauern in Bayern mit geschürtem Hass auf Wölfe abgelenkt werden – etwa durch Forderungen nach Abschüssen in der Rhön oder Mönchberg –, toben die wahren Bedrohungen für die Landwirtschaft unbemerkt: Ausländische Investoren kaufen riesige Agrarflächen auf, ohne dass Politik oder Gesellschaft adäquat reagieren. Der Frankfurter Rundschau-Artikel vom 22. September 2025 beleuchtet den Skandal: Australische Investoren der Igneo Infrastructure Partners haben für 300 Millionen Euro 20.000 Hektar der Deutschen Agrar Holding übernommen, hauptsächlich in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Die Anzahl ausländischer Agrarholdings stieg von 118 (2020) auf 153 (2023). Sie bewirtschaften nun 2,1 Millionen Hektar – ein Plus von 32 Prozent. Agrarministerin Miriam Staudte warnt: „Grund und Boden ist zu einem lukrativen Spekulationsobjekt geworden, bei dem viele Bauern nicht mehr mithalten können.“ Share Deals umgehen Steuern und Bund und Länder schieben Verantwortung hin und her – ein systematisches Wegschauen seit der Föderalismusreform 2006. In Bayern, wo nur sieben Wolfsrudel den Hass auf sich ziehen, ist das Problem ähnlich akut: Der Bayerische Agrarbericht 2024 zeigt steigende Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke, mit 689 Angeboten für Acker- und Weideflächen, oft an Investoren. Immonet listet Hunderte von Parzellen, darunter 9.711 m² in Essenbach, die bis Ende 2025 verpachtet und für Spekulanten attraktiv sind.

Statt sich den ganzen Tag mit Hass auf Wölfe zu beschäftigen und bösartige Kommentare in sozialen Netzwerken zu verfassen, sollten Bauern gegen diese Landnahme aufbegehren: Konzernkäufe bedrohen Unabhängigkeit und Biodiversität, während der Wolf als Regulator hilft. Es ist Zeit, den echten Feind zu sehen – und den Wolf zu schützen.

 

Quellen:

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

https://www.br.de/nachrichten/bayern/neues-jagdgesetz-was-aendert-sich-beim-abschuss-von-rehwild,UwxgstZ?fbclid=IwY2xjawM_QWVleHRuA2FlbQIxMAABHln_Iy4kE_Mg9RTpN8F2JWBSv8fRGB33IclP4I1rnUR2PNDouCsEgimr7DsW_aem_iMiRfBX8XU1LmaTW-Ntq_Q

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/jagdgesetz-reform-weniger-b%C3%BCrokratie-wolf-und-goldschakal-im-fokus/ar-AA1N0Awv?ocid=socialshare

https://wolfszentrum.hessen.de/sites/wolfszentrum.hessen.de/files/2025-08/20250807_wolfsnachweise2025_2026.pdf

https://www.primavera24.de/aktuelles/news/moenchberg-wolf-hat-vier-schafe-und-eine-ziege-gerissen?fbclid=IwY2xjawM_V5pleHRuA2FlbQIxMAABHqnNpsinhKd2_sM9Qa5uEK_TP9hYbDT9VNjfEP_kAsZbsDAjVl0JE5aM-Sqh_aem_AoGJucg8e7gH0bgmqAoB6A

https://www.fr.de/wirtschaft/auslaendische-investoren-kaufen-in-deutschland-riesige-agrarflaechen-politik-reagiert-nicht-zr-93949350.html?utm_term=Autofeed&utm_campaign=fr&utm_medium=Social&utm_source=Facebook&fbclid=IwY2xjawM_YpBleHRuA2FlbQIxMAABHvh3m9nQiNpDw08drPsJfHvHUYSgsf1wO9yr993xD8R3dOWw0lU_bIKF-nA4_aem_hlkcDJFmvezJqRXgt7oGQg#Echobox=1758602442

https://www.facebook.com/groups/630745127109379

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Auch durch den Kauf unseres neues Wolfskalenders für 2026 kann unsere Arbeit wirkungsvoll unterstützt werden. Hier geht es zu den Bestellmöglichkeiten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/08/19/unser-wolfskalender-2026-ist-da/

Die absurde Logik der Wolfsgegner: Illegale Abschüsse als Argument für offizielle Wolfsjagd

In der hitzigen Debatte um den Wolf in Deutschland taucht immer wieder ein Vorwand auf, der auf den ersten Blick plausibel klingt, bei näherer Betrachtung jedoch als purer Unsinn entlarvt wird: Wolfsgegner und Jäger behaupten, illegale Abschüsse würden nur deshalb so häufig vorkommen, weil der offizielle Abschuss von Wölfen nicht ermöglicht werde. Diese „Verzweiflungstaten“ seien ein direkter Folgeeffekt des strengen Schutzes und nur eine Lockerung der Jagdregeln könne das Problem lösen. Es ist eine These, die nicht nur die Realität verdreht, sondern auch den Wolfsschutz aktiv untergräbt.

 

Als Wolfsschutz-Deutschland e. V., der sich uneingeschränkt für den Schutz der Wölfe einsetzt und jeden Abschuss ablehnt, möchten wir diese Behauptung entkräften. Sie ist nicht nur verrückt – sie ist gefährlich. Die rechtliche Lage: Kein Freifahrtschein für Wilderei.  Das Bundesnaturschutzgesetz (§§ 69, 71) und die EU-FFH-Richtlinie verbieten das Nachstellen, Fangen, Verletzen oder Töten des Wolfs. Jeder illegale Abschuss ist eine Straftat, die mit Geldstrafen bis zu 50.000 Euro oder sogar Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren geahndet werden kann.

Beispielbild Jungwölfe.

Offizielle Abschüsse sind nur in Ausnahmefällen möglich. Selbst hier muss der Erhaltungszustand der Population gesichert sein, wie der Europäische Gerichtshof kürzlich bestätigt hat: Abschüsse müssen selektiv und als letztes Mittel erfolgen. Pauschale Quoten oder eine „offizielle Jagd“ sind rechtlich ausgeschlossen, solange der Wolf als gefährdete Art gilt.

Die Idee, dass der Schutz illegale Tötungen provoziere, ist absurd. Würde man den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen, wie es einige Bundesländer fordern, würde das nicht weniger Wilderei bedeuten, sondern mehr Tötungen insgesamt. In Ländern wie Schweden, wo Quoten existieren, bleibt der Bestand durch eine grausame Jagd künstlich niedrig und illegale Abschüsse häufen sich trotzdem – oft als „Zusatzservice“ zur offiziellen Jagd. In Deutschland dokumentiert die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) seit 1999 113 illegale Tötungen, 15 allein im vergangenen Jahr und fünf bereits in diesem Jahr. Die Dunkelziffer ist höher und steigt weiter.
Diese Zahlen widerlegen die These der Wolfsgegner: Offizielle Abschüsse sind rar und dennoch gibt es Dutzende illegaler Fälle. Der Grund? Hass und Konflikte mit Landwirten, die nicht durch mehr Jagd gelöst werden. Im Gegenteil: In Brandenburg, wo Abschussquoten von 15 Prozent diskutiert werden, warnen wir vor einer Eskalation der Kriminalität.
Die Logik der Gegner dreht sich im Kreis: Sie fordern mehr Tötungen, um Tötungen zu stoppen – ein Rezept für Chaos. Die wahre Verrücktheit: Ein Vorwand, um den Schutz abzubauen. Die Argumentation der Wolfsgegner ist zwar logisch fehlerhaft, aber leider strategisch clever. Indem sie illegale Abschüsse als „Folge des Verbots“ darstellen, drehen sie den Spieß um: Statt die Täter zu verurteilen, machen sie das Schutzgesetz zum Sündenbock. Das schürt Ängste bei Landwirten und Jägern und rechtfertigt Forderungen nach Quoten oder „wolfsfreien Zonen“.
Doch Studien zeigen: Abschüsse destabilisieren Rudel, erhöhen Risse durch unerfahrene Jungtiere und gefährden die Population. In Sachsen und Brandenburg verschwinden Rudel nicht durch „Sättigung“, sondern durch illegale Verfolgung. Diese These ignoriert zudem bewährte Alternativen. Herdenschutz – Zäune, Hunde, Beratung – reduziert Risse um bis zu 90 Prozent, wo er konsequent umgesetzt wird.
Statt Wölfe zu töten, sollte der Staat in Prävention investieren. Aber das passt nicht ins Narrativ der Gegner, die den Wolf als Feind sehen, nicht als Schlüsselart für gesunde Ökosysteme. Unser Appell: Schutz statt Jagd, Koexistenz statt Konflikt. Die These, illegale Abschüsse würden durch fehlende offizielle Jagd entstehen, ist verrückt, weil sie Fakten ignoriert, Gesetze missachtet und den Wolf weiter in Gefahr bringt. Bei Wolfsschutz-Deutschland e. V. lehnen wir jeden Abschuss ab – ob legal oder illegal. Der Wolf ist zurückgekehrt nach Jahrzehnten der Ausrottung und verdient seinen Platz in der Natur.
Wir fordern:
  • Härtere Strafen und bessere Aufklärung bei illegalen Tötungen.
  • Mehr Förderung für Herdenschutz und Akzeptanzbildung, vor allem zeitnahe Bearbeitung von Entschädigungen und Förderanträgen.
  • Keine Quoten, keine Aufnahme ins Jagdrecht – stattdessen einheitlichen strengen Schutz bundesweit.

Die Wölfe sind keine Bedrohung, sondern ein Erfolg des Naturschutzes. Lasst sie uns schützen, nicht jagen. 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Auch durch den Kauf unseres neues Wolfskalenders für 2026 kann unsere Arbeit wirkungsvoll unterstützt werden. Hier geht es zu den Bestellmöglichkeiten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/08/19/unser-wolfskalender-2026-ist-da/

 

Sachsen: Illegale Wolfstötung in Knappenrode II: Wolfsschutz-Deutschland e. V. erstattet Strafanzeige und setzt Belohnung aus

Wolfsschutz-Deutschland e. V. reagiert entsetzt auf die illegale Tötung eines Wolfsjährlings, die am 4. August 2025 im Territorium des Rudels Knappenrode II im Landkreis Bautzen, Sachsen, stattgefunden hat. Der Wolf wurde widerrechtlich getötet – eine schwere Straftat gegen den strengen Artenschutzstatus des Wolfes gemäß der EU-FFH-Richtlinie und dem Bundesnaturschutzgesetz. Wir verurteilen diese feige und verantwortungslose Handlung aufs Schärfste und stellen unverzüglich Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft. Gleichzeitig rufen wir die Öffentlichkeit auf, mit uns gegen solche Verbrechen vorzugehen und loben eine Belohnung von 2.000 Euro aus für konkrete Hinweise, die zur Ergreifung und Verurteilung des Täters/der Täterin oder der Täter führen.

Der Vorfall ereignete sich in einem Gebiet, das seit Jahren als Hotspot für illegale Wolfsverfolgungen gilt. Das Rudel Knappenrode II, benannt nach dem Ort in der Oberlausitz, ist ein fester Bestandteil der sächsischen Wolfspopulation und trägt maßgeblich zum ökologischen Gleichgewicht bei. Wölfe kontrollieren Wildbestände, schützen damit die Biodiversität und verhindern Überweidung durch Rehwild. Dennoch werden sie in Sachsen, insbesondere im Landkreis Bautzen, immer wieder Ziel willkürlicher Gewalt. Laut dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) wurden seit dem Jahr 2000 über 200 tote Wölfe in Sachsen geborgen, davon mindestens 17 durch illegale Tötungen. Im Jahr 2024 allein wurden drei solcher Fälle dokumentiert und die Dunkelziffer ist nach unseren Einschätzung deutlich höher. Solche Taten zerstören nicht nur Rudelstrukturen, sondern bedrohen den mühsam erkämpften Bestand der Wölfe in Deutschland, die erst seit 2000 zurückgekehrt sind und nun rund 38 Rudel in Sachsen umfassen.
Beispielfoto Wolf. Dieses Tier ist nicht tot, es schläft nur. © Brigitte Sommer
„Diese illegale Tötung ist ein Schlag ins Gesicht des Naturschutzes und ein Verstoß gegen geltendes Recht“, erklärt Brigitte Sommer, Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e. V. „Wölfe sind geschützt, hier handelt es sich um pure Kriminalität. Wir fordern die Behörden auf, alle Mittel einzusetzen, um den Täter oder die Täterin zu stellen. Solche Verbrechen dürfen nicht straffrei bleiben!“  In Italien und Spanien kümmern sich Sondereinheiten um solche Verbrechen und in der Tat werden in Spanien und Italien auch sehr oft Täter ermittelt. Wir fordern solche Einheiten auch endlich für Deutschland.
Wolfsschutz-Deutschland e. V., setzt sich seit Jahren für den Schutz des Wolfes ein und hat in vergleichbaren Fällen bereits Strafanzeigen gestellt, etwa bei der Tötung der Mutterwölfin des Rudels Knappenrode II im Jahr 2019 oder bei illegalen Abschüssen in der Oberlausitz 2024. Um die Ergreifung des Täters zu erleichtern, lobt Wolfsschutz-Deutschland e. V. eine Belohnung in Höhe von 2.000 Euro aus. Hinweise, die zur Identifizierung und Verhaftung führen, werden vertraulich behandelt. Zeugen, die am 4. August 2025 in der Nähe des Territoriums Knappenrode II (im Raum um den Tagebausee Mortka oder angrenzende Wälder) verdächtige Aktivitäten beobachtet haben – etwa Personen mit Gewehren, Schussgeräusche oder Fahrzeuge in ungewöhnlichen Zeiten –, werden dringend gebeten, sich zu melden. Kontaktieren Sie uns über das Formular auf www.wolfsschutz-deutschland.de/kontakt oder über die Telefonnummer 0176 48732612. Anonymität ist gewährleistet. Wir leiten die Hinweise dann umgehend an die zuständige Polizeidienststelle weiter.
Wolfsschutz-Deutschland e. V. appelliert an die gesamte Gesellschaft: Der Wolf ist kein Feind, sondern ein integraler Teil unserer Wildnis. Statt Hass und Gewalt brauchen wir Aufklärung, Konfliktmanagement und effektiven Herdenschutz, um Mensch und Wolf friedlich koexistieren zu lassen.
Quelle:

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Thüringen: Illegaler Wolfsbeschuss bei Ilmenau – Strafanzeige und 2000 Euro Belohnung zur Ergreifung des Täters

Im Ilm-Kreis wurde vor zirka 14 Tagen ein junger Wolfsrüde illegal angeschossen und so schwer verletzt, dass er laut eines Sprechers des Umweltministeriums nach seiner Sichtung zeitnah eingeschläfert werden musste. Es hätte keine Aussicht auf Heilung bestanden. Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung bestätigte den Beschuss, die genetische Analyse zur Herkunft des Tieres läuft noch. Wolfsschutz-Deutschland e.V. stellt Strafanzeige und setzt eine Belohnung von 2000 Euro zur Ergreifung des Täters/der Täterin aus.

Das Kompetenzzentrum Wolf, Biber, Luchs hat Strafanzeige bei der Polizeiinspektion Arnstadt-Ilmenau erstattet – ebenso wie wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Der Abschuss von Wölfen ist auch eine Straftat nach Bundesnaturschutzgesetz, die mit einer hohen Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro oder einer Freiheitsstrafe geahndet werden kann.
Beispielfoto Wolfsrüde. ©Brigitte Sommer

2.000 Euro Belohnung für Hinweise

Wir setzen eine Belohnung von 2.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung der Täter führen. Solche kriminellen Taten sind inakzeptabel und wir setzen alles daran, diesen Fall aufzuklären. Wenn Sie Informationen haben, kontaktieren Sie bitte die Polizeiinspektion Arnstadt-Ilmenau unter 03677-601124 oder wenden Sie sich direkt an uns unter der Nummer 0176/ 48732612.

Unsere Kritik:

Verzögerte Kommunikation und problematischer Wolfsmanagementplan. Wolfsschutz-Deutschland e.V. verurteilt die verzögerte Information der Öffentlichkeit, die erst zwei Wochen nach dem Vorfall am 19. August 2025 erfolgte. Diese mangelnde Transparenz schadet dem Vertrauen in die Behörden und dem Schutz des Wolfes. Solche Vorfälle müssten sofort und klar kommuniziert werden. Noch schärfer kritisieren wir den neuen Wolfsmanagementplan Thüringen. Die Einbindung von Jägern in das Wolfsmonitoring ist aus unserer Sicht inakzeptabel. Der Vorfall im Ilm-Kreis zeigt erneut, dass Jäger aufgrund ihrer Interessenlage nicht geeignet sind, den Wolfsbestand objektiv zu überwachen. Wer außer Jägern hat die Mittel, die Zeit, die Informationen und die Gelegenheit, auf Wölfe zu schießen? Dieser Fall unterstreicht die Risiken einer solchen Einbindung. Darüber hinaus lehnen wir jede Form von Wolfsregulierung, wie sie im Wolfsmanagementplan beinhaltet ist, entschieden ab. Der Wolfsbestand in Thüringen ist keineswegs gesichert. Laut der Rissstatistik für 2025 fehlte es bei nahezu 100 % der Schäden an Weidetieren an einem Herdenschutz. Statt den Wolf zu kriminalisieren, fordern wir einen flächendeckenden, effektiven Herdenschutz für Nutztiere endlich zu überprüfen und auch Konsequenzen für sich weigernde Weidetierhalter zu etablieren.

Unser Appell

Die illegale Tötung von Wölfen ist ein höchst krimineller Akt. Wir fordern:
  • Transparenz: Sofortige und vollständige Information der Öffentlichkeit bei solchen Vorfällen. Presseinformationen auf der Seite des Umweltministeriums, nicht nur die Information an ausgewählte Medien.
  • Effektiver Herdenschutz und Konsequenzen für Herdenschutzverweigerung.
  • Neutrales Monitoring, das frei von jagdlichen Interessen ist.
  • Konsequente Strafverfolgung: Illegale Tötungen müssen hart sanktioniert werden.

 

Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-09/04/wolf-im-ilm-kreis-illegal-angeschossen-anzeige?fbclid=IwY2xjawMnd9lleHRuA2FlbQIxMAABHj7Fzye3ixnbKS4vhoVw1D99y9inEwoa8ASxrr5nqr45tF3P0bbkjTILoHuc_aem_ugpuD1pNR1iMZIIy36ctYw

https://umwelt.thueringen.de/fileadmin/001_TMUEN/Unsere_Themen/Natur_Artenschutz/Wolf_Luchs_Biber/Wolfsmanagementplan_2025.pdf?fbclid=IwY2xjawMneCVleHRuA2FlbQIxMQABHnNk-9S-VUhVZLRez0u0a9Ma7XQbY1Nd89b0kA2L-RmuNP3_kfFdm7Bk3J8X_aem_AMPg1wDzyaHGmt2M85V0Zw

https://umwelt.thueringen.de/fileadmin/001_TMUEN/Unsere_Themen/Natur_Artenschutz/Wolf_Luchs_Biber/Schadenereignisse/Schadenstabelle_Nutztiere.pdf

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Auch durch den Kauf unseres neues Wolfskalenders für 2026 kann unsere Arbeit wirkungsvoll unterstützt werden. Hier geht es zu den Bestellmöglichkeiten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/08/19/unser-wolfskalender-2026-ist-da/

NRW: Illegaler Abschuss und Verrat gefährden weiter Wölfe in Schermbeck

Der Wolf ist ein Symbol für intakte Ökosysteme und ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Natur. Sein Überleben in NRW ist jedoch akut bedroht – durch illegale Tötungen im Bereich Schermbeck, mangelnde Konsequenz der Behörden und eine unselige Allianz durch falsche Wolfsfreunde mit Wolfsgegnern, die auch eine allgemein immer tendenziösere Berichterstattung in den den Medien befeuert. Lesen Sie hier unseren Enthüllungsartikel.

Die Lage für die Wölfe in in Nordrhein-Westfalen hat sich in den vergangenen Monaten weiter zugespitzt. Das Schermbecker Wolfsrudel, einst ein Hoffnungsträger für die Rückkehr des Wolfes in die Region, wurde völlig ausgelöscht. Bereits im April 2025 berichteten wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. über das Verschwinden des Rudels um die Wölfin Gloria (https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/04/04/schermbecker-wolfsrudel-ausgeloescht-wolfsschutz-deutschland-e-v-schlaegt-alarm). Kurze Zeit später gingen wir allerdings wieder davon aus, dass entweder zwei bis drei Wölfe aus Glorias Familie überlebt haben könnten oder neue Tiere in die Region eingewandert waren. Aktuelle Beobachtungen zeichnen jedoch ein noch alarmierenderes Bild: Lediglich ein einziger Wolf kann derzeit von uns in Schermbeck nachgewiesen werden. Wir vermuten, dass ein bis zwei weitere Wölfe illegal getötet wurden – ein weiterer schwerer Schlag für die ohnehin fragile Wolfspopulation in NRW.
Beispielfoto Wolf.

 

Zusammenarbeit zwischen Medien, Jägern und Fotografen?

Ein besonders gravierender Punkt ist das Verhalten der Jägerschaft. Anstatt ihre Monitoringdaten, die für die Überwachung und den Schutz der Wölfe entscheidend sind, ausschließlich an die zuständigen Behörden weiterzugeben, leiten viele Jäger diese Informationen offensichtlich an Zeitungen und andere Medien weiter. Diese Praxis ist nicht nur unverantwortlich, sondern auch gefährlich. Sensible Daten über Wolfsstandorte gelangen so in die Öffentlichkeit und können leicht in die Hände von Kriminellen gelangen, die den Wölfen schaden wollen. Wolfsschutz-Deutschland e.V. fordert, dass Monitoringdaten ausschließlich für den Schutz der Wölfe genutzt und streng vertraulich behandelt werden. Jäger sind ganz offensichtlich nicht dazu geeignet, das Wolfsmonitoring in NRW zu übernehmen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern, dass das Wolfsmonitoring in lobbyunabhängige Hände übergeben wird.

 

Der Wolfsfilm, der bei der NRZ anonym eingereicht worden sein soll, stammte aus dem gleichen Gebietsausschnitt, aus dem Jäger K. auf Facebook seine Filme postete. Nach dem Posting der NRZ-Redakteurin in unserer FB-Gruppe löschte Jäger K. das Bild des Hirsches, das anhand des Baumes das gleiche Gebiet zeigt. Auch der Wolfshasser M. und D.B. teilten das Video auf ihren Profilen. Die Redakteurin der NRZ sah jedoch keinen Zusammenhang. Quelle: https://www.facebook.com/groups/630745127109379

 

Der Film, der anonym bei der NRZ eingereicht worden sein soll, wurde auch auf dem Jäger-Profil K. in FB gepostet. Nachdem da auch eine Verbindung zu M. und D.B. vermutet wurde, wurde das entsprechende Foto in FB gelöscht, das an dem abgebildeten Baum erkennen lässt, dass es sich bei dem Wolfsfilm, der bei der NRZ eingereicht wurde und bei dem Hirschfilm um den selben Ort handelt.  Auf Instagram ist es aber bis zum 29.08.25 noch vorhanden.

 

 

 

 

Das nächste Video von einem Wolf im Hünxer Wald, der bei Zeitungen erschien, stammt von der Seite eines Mitgliedes eines großen Verbandes, das sich auch als Freund von Torsten M. bezeichnet. Man darf also davon ausgehen, dass den Wolfsgegnern der Ort der Aufnahme bekannt ist und es für sie kein Problem darstellt, den Wolf zu verfolgen. Quelle: https://www.facebook.com/WolvesUnlimited
Das Aufmacherbild der NRZ zeigt die gleiche Stelle, wo auch das Reh aufgenommen wurde. Quelle: https://www.nrz.de/lokales/wesel-hamminkeln-schermbeck/article409688597/territorium-schermbeck-zeigt-dieses-video-sesshaften-wolf.html

Unselige Allianz zwischen Wolfsgegnern und Naturschutzverbänden

Wolfsschutz-Deutschland e.V. steht kompromisslos gegen jegliche Form von Wolfsabschüssen. Doch die Bedrohung für die Wölfe wächst nicht nur durch direkte Angriffe, sondern auch durch eine besorgniserregende Entwicklung innerhalb der sogenannten Wolfsfreundeszene. Immer deutlicher wird eine unheilvolle Allianz zwischen vermeintlichen Wolfsfreunden und bekannten Wolfshassern, die sich neuerdings als „gemäßigte Wolfsgegner“ präsentieren. In sozialen Netzwerken knüpfen Mitglieder anderer Naturschutzverbände unverhohlen Kontakte zu diesen Akteuren, die in der Vergangenheit wiederholt durch extrem wolfsfeindliche Äußerungen aufgefallen sind. Die offizielle Begründung lautet, man müsse „mit allen reden“, um Konflikte zu entschärfen. Doch in Wahrheit wird versucht, Wolfsabschüsse als vermeintliche „Kompromisslösung“ salonfähig zu machen. Vordenker der Wolfsfreundeszene spielen dabei eine unrühmliche Rolle. In sozialen Medien verbreiten sie die Idee, dass gezielte Abschüsse von Wölfen eine akzeptable Lösung darstellen könnten, um Konflikte mit der Landwirtschaft zu minimieren. Diese Taktik ist jedoch nicht nur ethisch fragwürdig, sondern auch bewiesenermaßen gescheitert. Der Abschuss des sogenannten „Problemwolfs“ Kurti hat gezeigt, dass solche Maßnahmen weder die Konflikte lösen noch die Akzeptanz für Wölfe in der Bevölkerung fördern. Im Gegenteil: Sie befeuern die Aggression gegen Wölfe und ermutigen zu illegalen Handlungen.

 

Beitrag vom 26.07.25 in Facebook. Es gilt inzwischen als offenes Geheimnis, dass die „Zusammenarbeit“ von so genannten Wolfsfreunden mit Wolfshassern zur Auslöschung von ganzen Wolfsrudeln führte, wie im Fall Schermbeck. Wer dies benennt, wird bedroht. Quelle: https://www.facebook.com/Christian.Berge1

Über die Unterwanderung von Naturschutzvereinen berichteten wir bereits auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/04/04/schermbecker-wolfsrudel-ausgeloescht-wolfsschutz-deutschland-e-v-schlaegt-alarm/

Zitat aus einem Beitrag der FB-Seite Fakten statt Fellgerüchte: „Zwischen Faktenfreiheit und Facebook-Feldzug. Zudem fällt auf, wie sehr M. in seinen öffentlichen Beiträgen immer wieder persönlich wird – ob gegenüber Journalisten, Tierschützern oder kritischen Kommentatoren. Statt sachlicher Auseinandersetzung setzt er gern auf Spott, belehrenden Tonfall und gelegentlich sogar auf offen aggressive Ansagen… Dort verwandelte sich eine sachliche Auseinandersetzung blitzschnell in eine Mischung aus Drohkulisse, Altherren-Macho-Allüren und digitaler Reviermarkierung. Wer nicht spurt, dem wird „es böse ergehen“ – natürlich rein hypothetisch und völlig ohne Drohung, versteht sich.“ Quelle: https://www.facebook.com/fakten.statt.fellgeruchte

Aktuelles Beispiel bei Torsten M.:

 

Der die Poolnudel Reitende ist übrigens Mitglied in einen Naturschutzverein und dazu noch Helfer bei einer Zaunbaugruppe, die über sich selbst sagt, dass Wolfsfreunde Zäune bei Weidetierhaltern ehrenamtlich aufbauen. Der Kommentierende, der hier von Respekt schreibt, dem es ganz offensichtlich in dem obigen Beitrag fehlt, bezeichnet sich ebenfalls als Wolfsfreund. Ganz offensichtlich sollen hier die Wolfgegner salonfähig in der Wolfsfreundeszene gemacht werden. Von einer naiven Unterwanderung kann inzwischen gar keine Rede sein, das Ganze ist unserer Meinung nach Absicht, um Wolfsfreunden die Zustimmung zu Abschüssen als „Kompromiss“ durch Vordenker wie Guido M. schmackhaft zu machen. Quelle: https://www.facebook.com/taylor.benteen
Diese Taktik ist nicht neu und hat bereits in der Vergangenheit versagt. Der Abschuss des sogenannten „Problemwolfs“ Kurti –  https://wolfsschutz-deutschland.de/fall-kurti/ zeigte deutlich: Solche Maßnahmen lösen keine Konflikte, sondern verschärfen sie. Zudem wird der „günstige Erhaltungszustand“ der Wolfspopulation in NRW von offizieller Seite betont, obwohl die Zahlen von 2023 veraltet sind und das Verschwinden des Schermbecker Rudels völlig ignoriert wird.

Einblicke ins Gebiet des ehemaligen Wolfsterritoriums Schermbeck

Der Zaun ins Nirgendwo bei der Sandgrube Schwarze Heide. Obwohl offiziell als Naturschutzgebiet ausgezeichnet, wo Spaziergänger so ziemlich gar nichts dürfen, wird hier intensiv gejagt.

 

Sandgrube Schwarze Heide. In jeder Ecke Kirrplätze und Hochsitze.

 

Kirrplatz mit Hochsitz an einem Tümpel in der Sandgrube Schwarze Heide.

 

Vorbereitung zur Erntejagd am Maisfeld. Foto: privat

 

Während Maisfelder geschützt werden, hier ist sogar das Wildvergrämungsmittel Hukinol im Einsatz, stehen Weidetiere nach wie vor ungeschützt da. Foto: Privat.

 

Geschütztes Maisfeld im Hünxer Wald, Anfang Juli 2025. Foto: privat.

 

Am Rotbachsee werden jährlich unter einem großen Gemetzel zahlreichen Wildgänze abgeschossen und sogar einfach liegen gelassen, wir gehen davon aus, dass auch hier Wildgänse geschossen werden.

 

In den Sandgruben Schwarze Heide. Im hinteren Teil des Seegrundstücks befinden sich ebenfalls zahlreiche Hochsitze

 

Hinter den Bunkeranlagen. Fahrbare Schießbude. Im Hintergrund ist das Gestänge zu erkennen, an dem die erschossenen Tiere aufgehängt werden.

 

Trunkenheit ist leider keine Seltenheit.

 

Auslegen von Kadavern?

Illegale Tötungen und mangelnde Konsequenzen

Das Verschwinden von Gloria und ihres Rudels ist ein Skandal, der nach wie vor unaufgeklärt bleibt. Wolfsschutz-Deutschland e.V. vermutet, dass die genauen Standorte der Wölfe durch Personen aus der Wolfsfreundeszene an Wolfshasser weitergegeben wurden. Diese mutmaßliche Unterwanderung ist ein schwerer Vertrauensbruch, der die Bemühungen um den Wolfsschutz massiv gefährdet. Die Behörden in NRW bleiben jedoch untätig. Es gibt keinerlei Anzeichen für ernsthafte Ermittlungen gegen die Verantwortlichen für die illegalen Tötungen. Diese Passivität sendet ein fatales Signal: Wer Wölfe tötet, scheint in NRW straffrei zu bleiben. So wurden im Fall des dreibeinigen Wolfes erst gar keine Ermittlungen aufgenommen. https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/11/27/nrw-schwer-verletzter-wolf-bei-schermbeck-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige/
Im Frühjahr 25 fanden wir Kadaver von Rehen, die an Orten, an denen Wölfe Wege benutzten, ausgelegt schienen.

 

Anfang Juni an der Lippeaue ausgelegter Rehkadaver mit noch sichtbarem Einschussloch, an einer Stelle, an der die Wölfe über die Lippe gewechselt haben. Foto: Privat.

 

 

Weiterer Rehkadaver an der Lippeaue Ende Mai. Am Bauchraum sind Schnitte zu erkennen. Foto: Privat.

Herdenschutz: Förderung ja, Umsetzung nein

Ein zentraler Aspekt im Umgang mit Wölfen ist der Herdenschutz. In ganz NRW erhalten Weidetierhalter mittlerweile finanzielle Unterstützung, um Maßnahmen wie wolfssichere Zäune, Herdenschutzhunde oder andere Präventionsmethoden umzusetzen. Doch trotz dieser Förderung bleibt die Umsetzung lückenhaft. Viele Weidetierhalter weigern sich nach wie vor, die notwendigen Schutzmaßnahmen konsequent umzusetzen. Stattdessen wird der Wolf als Sündenbock für fehlende Eigenverantwortung dargestellt. Diese Haltung ist nicht nur kontraproduktiv, sondern untergräbt die Bemühungen, ein friedliches Miteinander von Landwirtschaft und Wolfspopulation zu ermöglichen.
Am 28.08.25 bei Gahlen: Schafe nur hinter einem selbst gebastelten Zaun aus Baustahlmatten, ohne zusätzliche Stromlitze. Foto: Privat.

 

So gut wie alle gewerblichen Schäfereien, so auch D. und R. setzen längst Herdenschutzhunde ein und hatten seitdem auch nie einen Riss zu beklagen. Dennoch machten und machen sie weiter mobil gegen Wölfe, wie auf einer Veranstaltung bei Schäfer S. Ende des vergangenen Jahres, wo der Leiter des Nabu Wesel in einem O-Ton öffentlich gesagt hatte, dass Gloria „gekillt“ werden müsse. Ganz offensichtlich haben einige Leute hierin einen Freifahrschein gesehen. Foto vom 28.08.25 am Mesemühlenweg. Foto: Privat

 

Laut unseren Daten hatten wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. Nachweise von zwei bis drei Wölfen im ehemaligen Gebiet Schermbeck. Da die Tiere Wege nutzten, die auch Glorias Familie nahm, halten wir es für wahrscheinlich, dass bis zu drei Wölfe aus Glorias Familie überlebt hatten. Aktuell haben wir allerdings nur noch Nachweise von einem Tier. Wir gehen davon aus, dass die anderen durch das kriminelle Netzwerk mit dem auch so genannte Wolfsfreunde gut Freund sind, beseitigt wurden. Der verbliebene Wolf ist in großer Gefahr. Foto:Privat.

 

Werden Wölfe in Richtung der Autobahnen getrieben?

Im Frühjahr gab es neue Sichtungen von zwei weiteren Wölfen im ehemaligen Territorium Schermbeck. Uns liegen Hinweise darüber vor, dass sie absichtlich in Richtung von Autobahnen getrieben worden sind.

In unmittelbarer Nähe zur viel befahrenen A3 gab es in Frühjahr 2025 eine Wolfssichtung. Auf den üblichen Hassseiten wurden damals Andeutungen gemacht, dass Wölfe absichtlich dort hin getrieben worden sein könnten. Foto: Privat.

 

Laut unseren Informationen wurde die Losung an die Behörden zur Analyse gesendet. In der Liste Wolfsnachweise taucht sie allerdings bis heute nicht auf. Quelle: https://www.waz.de/lokales/gladbeck/article409237532/wolfssichtung-in-gladbeck-was-tun-bei-einer-begegnung.html

 

Der Westfälisch Lippische Landwirtsverband (WLV) kreiert Plakate, die Stimmung gegen Wölfe machen sollen. Hier wird suggeriert, dass Pferde in großer Gefahr seien, dabei gibt es mehr Angriffe von Wolfsrippern. Im Bereich Schermbeck wurden nur altersschwache, kranke und zudem sehr kleine Ponys zur Beute, die ohne Schutz im Kerngebiet standen. Zitat aus einer Presseinfo des LANUK: Die Höhe der Schadensausgleichzahlungen (Billigkeitsleistungen im Sinne der Förderrichtlinien Wolf) in Nordrhein-Westfalen betrug im Jahr 2024 insgesamt 45.838,93 €. Zur finanziellen Unterstützung der Umsetzung von Präventionsmaßnahmen wurden 812.426,93 €, verteilt auf 180 Präventionsfälle, gezahlt. Bei 80 bestätigten Übergriffen auf Nutztiere durch einen Wolf in NRW mit insgesamt 379 geschädigten Nutztieren wurden überwiegend Schafe geschädigt (94,7 % der getöteten / verletzten / verschwundenen Tiere). Quelle: https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2025-07-08

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. aktiv vor Ort unterwegs

Die Wolfsgegner sind uns zahlenmäßig überlegen und ihre Netzwerke agieren zunehmend organisiert. Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Kräfte bündeln und den Wolfsschutz von der Tastatur ins echte Leben tragen.
Wir rufen alle Unterstützerinnen und Unterstützer dazu auf, sich aktiv in Schermbeck und Umgebung einzubringen. Ob durch Teilnahme an Informationsveranstaltungen, Unterstützung bei Monitoring-Aktivitäten oder das Melden verdächtiger Beobachtungen – jede helfende Hand zählt. Gemeinsam können wir den Druck auf Behörden und Verantwortliche erhöhen, um illegale Machenschaften aufzudecken und die Wölfe zu schützen.

Keine Angst vor Angriffen:

Wir schützen Ihre Identität. Wir wissen, dass die Auseinandersetzung mit Wolfsgegnern Mut erfordert. Doch lassen Sie sich nicht einschüchtern! Wolfsschutz-Deutschland e.V. garantiert, dass die Identität unserer aktiven Unterstützerinnen und Unterstützer streng vertraulich behandelt wird. Niemand wird durch unsere Arbeit gefährdet oder bloßgestellt. Gleichzeitig steht unser Vorstand Ihnen tatkräftig zur Seite: Wir bieten Unterstützung, Beratung und, falls nötig, rechtlichen Beistand, um Ihre Arbeit für den Wolfsschutz zu sichern. Sie sind nicht allein – wir kämpfen gemeinsam für die Wölfe!
Von der Tastatur ins echte Leben: Jetzt ist die Zeit zu handeln. Hier geht es zum Mitgliedsantrag: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Erste Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e. V. Brigitte Sommer

 

Zweite Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e. V. Ulrike de Heuvel

 

Falsche Zahlen und fragwürdige Einschätzungen

Ein weiteres Problem ist die veraltete Datenlage. Offizielle Stellen in NRW sprechen weiterhin von einem „günstigen Erhaltungszustand“ der Wolfspopulation, obwohl die Zahlen von 2023 stammen und das Verschwinden des gesamten Schermbecker Rudels nicht berücksichtigt wurde. Die tatsächliche Anzahl der Wölfe in NRW ist verschwindend gering und die Region ist weit davon entfernt, eine stabile Wolfspopulation zu beherbergen. Dennoch wird die Erzählung eines „günstigen Erhaltungszustands“ aufrechterhalten, was den Druck auf die Behörden, konsequent gegen illegale Tötungen vorzugehen, weiter verringert.

Forderungen von Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Angesichts dieser alarmierenden Entwicklungen erhebt Wolfsschutz-Deutschland e.V. folgende Forderungen:

  1. Sofortige Aufklärung der illegalen Wolfsabschüsse in Schermbeck und konsequente Strafverfolgung der Verantwortlichen.
  2. Verpflichtende Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen durch Weidetierhalter. Die Behörden, wie Veterinärämter, können und müssen die Einhaltung dieser Maßnahmen kontrollieren.
  3. Schluss mit der Kompromisspolitik: Wolfsabschüsse sind keine Lösung und sollten nicht als solche dargestellt werden.
  4. Vertrauliche Behandlung von Monitoringdaten und Übergabe des Wolfsmonitorings an eine regierungsunabhängige Organisation.
  5. Transparenz in der Wolfsfreundeszene: Organisationen und Personen, die mit Wolfshassern kooperieren, müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Der Schutz der Wölfe duldet keine Kompromisse mit denen, die ihre Vernichtung betreiben. Die jenigen, die diese Misstände anprangern dürfen nicht mehr gecancelt und mundtot gemacht werden.

 

Weitere Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/09/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-gloria-soll-schon-wieder-gekillt-werden/

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2025-07-18

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2025-08-12

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2025-08-15

https://wolf.nrw/wolf/de/nutztierfaelle

https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise

https://schermbeck-online.de/bundesregierung-startet-neues-wolfsmanagement-signal-fuer-niederrhein-und-weidetierhalter/

https://www.nrz.de/niederrhein/article409280289/video-aus-oberhausen-war-es-ein-wolf.html

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

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Hessen, Bayern, Sachsen und Berlin wollen Jagd auf Wölfe eröffnen

Die Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt vom 7. Juli 2025 ist ein Angriff auf den Schutz des Wolfs in Deutschland. Hessen, Bayern, Sachsen und Berlin – wo es nachweislich keinen einzigen Wolf gibt – fordern die Bundesregierung auf, einen „günstigen Erhaltungszustand“ des Wolfs festzustellen, um ein sogenanntes „Bestandsmanagement“ einzuführen. Dies ist ein durchsichtiger Versuch, die Jagd auf Wölfe zu legalisieren, während in Hessen Wölfe systematisch verschwinden und in Bayern Nachweise verzögert oder selektiv veröffentlicht werden. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. klagen an: Die Landesregierungen betreiben eine Politik der Ausrottung, statt den Wolf als Teil unserer Natur zu schützen.

Die Bundesregierung prüft indes, wie der Vorschlag der Europäischen Kommission zur Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes in nationales Recht umzusetzen ist. „Die konkrete Ausgestaltung der Regelungen ist derzeit Gegenstand der Beratungen innerhalb der Bundesregierung“, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung (21/752) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (21/281).
Aus dieser geht auch hervor, dass der nationale Bericht nach Artikel 17 der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) für den Berichtszeitraum 2019 bis 2024 im Juli 2025 an die EU-Kommission übermittelt werden soll. Aktuell befinde sich dieser laut Antwort noch in Abstimmung zwischen den Ländern und dem Bund. Neben der AfD wollen auch CDU/CSU, Grüne und BSW (In Brandenburg sollen 500 Wölfe per Treibjagd getötet werden) schießen. Die FDP auch, als sie noch Regierungspartei war.
Wolfswelpe im Alter von sechs Monaten. © Brigitte Sommer

Hessen: Wölfe verschwinden, während die Politik die Jagd eröffnen will

Eine Sprecherin des Wolfszentrums Hessen liefert folgende voraussichtlichen Daten: In Hessen gab es 24/25  nur 18 nachgewiesene Wölfe, darunter drei Totfunde. Es wird voraussichtlich nur noch drei Territorien geben: Rüdesheim, Greifenstein und Spangenberg.
Rüdesheim, das Jahre lang als Rudel geführt wurde, gilt voraussichtlich nur noch als Paar. Noch gebe es keine bestätigten Welpennachweise, da die Kameraaufnahmen noch nicht vollständig ausgewertet seien.
Die Behauptung in einem Artikel der Frankfurter Rundschau https://www.msn.com/de-de/haustiere-und-tiere/tierwelt/nur-noch-ein-wolfsrudel-in-hessen/ar-AA1IcFAS?fbclid=IwY2xjawLcpYlleHRuA2FlbQIxMAABHurFv6jffbxTrufzAjrPWsNe5Fbm0ecRnw2T5BjopME870Zd7VtN0nYQF1qr_aem_r5pwRnB1oR2UYq09rr3mYg#:~:text=Nur%20noch%20drei%20Territorien%20mit%20vier%20Wölfen%20wurden,sieben%20Territorien%20mit%20drei%20Rudeln%20und%20vier%20Einzeltieren  , es gebe bereits festgelegte Territorien sowie ein Rudel, ist widerlegt. In Butzbach fehlen Nachweise und das Territorium wird voraussichtlich wegfallen, genauso wie Ludwigsau und vorher Waldkappel. Wildflecken wird in Bayern geführt.
Diese Zahlen zeigen eine fragile Wolfspopulation in Hessen. Fakt ist: 22/23 gab es noch sieben Territorien in Hessen, 23/24 fünf Territorien und 24/25 ist nach wie vor kein einziges Territorium wirklich bestätigt. Auf diesen Schwund geht keine einzige Pressemedium in Hessen bisher ein. Warum nicht?
Doch die Pressemitteilung des Ministeriums spricht von einem „günstigen Erhaltungszustand“, um die Jagd auf Wölfe zu rechtfertigen. Gleichzeitig verschwinden Wölfe in Hessen systematisch.

Wirklich toter Wolf bei Laudenbach?

Die Pressemitteilung ignoriert die wachsende Welle von Fake-News. Private Gruppen verbreiten unbestätigte „Sichtungen“, wie in Laudenbach (Großalmerode), wo ein unscharfes Foto einen angeblich toten Wolf zeigte, der auch ein toter Hund sein könnte. Polizei und HessenForst fanden bei der Nachsuchung nichts.
Hassseiten verbreiten falsche Fotos und angebliche Risse mehrmals. Solche Falschmeldungen, oft mit wechselnden Ortsangaben, untergraben die Arbeit des Wolfszentrums Hessen. Doch auch gegen die Verbreitung von Originalfotos  in Hasssnetzwerken, bevor das Wolfszentrum überhaupt informiert worden werden würde, könne man nichts tun. Es gelte schließlich die Meinungsfreiheit. Die Daten zeigen allerdings: Nutztierrisse sind minimal. Von 72 gemeldeten Rissen 2024 wurden nur sechs Wölfen zugeordnet, 62,5 % waren Falschmeldungen oder hatten andere Ursachen. Eine neu nachgewiesene Wölfin (GW4807f) riss am 20.05.25  bei der Gemeinde Knüllwald zwei Schafe und schon präsentieren Lokalblätter Artikel. Im September soll deswegen sogar eine Bürgerversammlung stattfinden. Als ob die Bürger nicht andere Probleme hätten. https://www.hna.de/lokales/fritzlar-homberg/knuellwald-ort83363/wolf-schafsriss-in-knuellwald-es-war-ein-93824157.html?fbclid=IwY2xjawLcrLlleHRuA2FlbQIxMQABHhvdCV7-pwMFkYCglqITYcKYIfkS_E1a0npEwK36KF_7GJOu1np6rk-4QEMU_aem_SwtMRnwVFNVi25PlD9qb1g
Dennoch nutzt die Politik diese Panikmache, um den Wolf als Problem darzustellen, während „versehentliche“ Tötungen, wie der Abschuss einer unbeteiligten Jungwölfin (GW4174f) in der Hohen Rhön im August 2024, ungestraft bleiben.
Wolfsfamilie. © Brigitte Sommer

Bayern: Intransparenz

In Bayern ist die Situation nicht weniger skandalös. Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) hat wochenlang keine aktualisierten Wolfsnachweise veröffentlicht, dann praktisch gleichzeitig mit der hessischen Pressemitteilung einen Welpenachweis im Veldensteiner Forst und in der Hohen Rhön nach Wolfswelpe Hope,  Nachweise von Griso (GW3519m) sowie einer vierjährigen Schwester (GW3859f) aus Wildflecken.  Diese plötzliche Veröffentlichung wirkt wie ein Versuch, die Forderung nach einem „günstigen Erhaltungszustand“ zu stützen. Doch die Realität ist ernüchternd: In der Hohen Rhön sind die Elternwölfe Frigga (GW3092f)  sowie zwei weitere Welpen (GW4464m, GW4403m) seit Sommer bzw. Herbst 2024 verschwunden, vermutlich getötet. Wir freuen uns zwar sehr, dass Wolfsvater Griso wieder aufgetaucht zu sein scheint, doch warum werden Daten darüber erst jetzt veröffentlicht? Hochsitze in Naturschutzgebieten und die starke Präsenz der Jagdlobby in der Rhön deuten auf illegale Abschüsse hin. Territorien wie Grafenwöhr, Staffelsee West, Zella/Rhön und der Köschinger Forst gelten als erloschen.  In vielen weiteren Territorien, wie Altmühltal, wurde seit Monaten nichts aktualisiert:  https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/doc/nachweise_standorttreue_gebiete.pdf
Bayern nutzt selektive Daten, um die Wolfsjagd zu rechtfertigen, während Wölfe im großen Stil verschwinden.

Unser Appell: Die Realität anerkennen, den Wolf schützen!

Hessens Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat, Ingmar Jung, betonte: „Es ist höchste Zeit, die Realität anzuerkennen: Der Wolf hat in Deutschland einen günstigen Erhaltungszustand erreicht – und das muss endlich auch politisch Konsequenzen haben. Das dringend notwendige und im Koalitionsvertrag der Bundesregierung verankerte Bestandsmanagement muss jetzt umgesetzt werden.“

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber bekräftigte: „Den günstigen Erhaltungszustand des Wolfes in Deutschland festzustellen, ist fachlich und politisch geboten. Der günstige Erhaltungszustand ermöglicht das seit langem geforderte regionale Bestandsmanagement. Das wäre ein starkes Signal und ein wichtiger Schritt zu einem sachlichen und akzeptierten Umgang mit dem Wolf. Daneben soll der Wolf schnellstmöglich ins Jagdrecht auf Landes- und Bundesebene überführt werden. Der Wolf muss rechtssicher gejagt werden können. Bayern steht an der Seite der Weidetierhalter. Weidetierhalter sind wichtige Partner, um Lebensräume in der Kulturlandschaft und die Artenvielfalt zu erhalten.“

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. fordern die hessische Landesregierung und Jagdminister Ingmar Jung sowie Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber auf, die Realität anzuerkennen: Die Wolfspopulation in Deutschland hat keinen günstigen Erhaltungszustand erreicht – weder in Hessen, noch in Sachsen, Brandenburg oder Niedersachsen. Die Pressemitteilung täuscht die Öffentlichkeit und bedient die Jagdlobby, statt den Wolf zu schützen. Wir fordern:

  • Anerkennung der Realität: Die Wolfspopulation ist fragil und weit von einem günstigen Erhaltungszustand entfernt. Hessen muss die wissenschaftlichen Daten des Wolfszentrums ernst nehmen und die Jagdpläne stoppen.
  • Bewahrung des strengen Schutzstatus: Der Wolf gehört nicht ins Jagdgesetz. Der Schutz nach der FFH-Richtlinie muss gewahrt bleiben und die ganzjährige Schonzeit in Hessen darf nicht durch Abschüsse unterlaufen werden.
  • Unabhängiges Wolfsmonitoring: HessenForst und das LfU sind jagdnah und ungeeignet. Das Monitoring muss unabhängigen Institutionen übertragen werden, um Transparenz zu gewährleisten.
  • Ermittlung und Verfolgung illegaler Tötungen: Fälle wie Waldkappel, Hohe Rhön oder Butzbach müssen konsequent untersucht und bestraft werden.
  • Verstärkte Investitionen in Herdenschutz statt Abschusspläne. Wobei die Tierhalter auch auf die Tierschutznutztierhaltungsverordnung hingewiesen werden müssen. Diese besagt, dass die Pflicht zum Herdenschutz einem Tierhalter nach Paragraph 2 Absatz 1 Tierschutzgesetz behördlich auferlegt werden kann. Dazu gehört, seine Tiere ihrer Art und ihren Bedürfnissen entsprechend, angemessen unterzubringen und zu ernähren. Bei der Frage, was darunter zu verstehen ist, legen die Gerichte, wie z. B. OVG Lüneburg im Beschluss vom 22.08.2017, NuR 2018, 207, unter anderem die Anforderungen des Paragraph 3, Absatz 2 Nummer 3 Tierschutznutztierverordnung zugrunde. Darin muss ein Tierhalter, sofern ein Wolfsangriff in absehbarer Zeit aufgrund konkreter Anhaltspunkte hinreichend wahrscheinlich ist, seine Tiere jedenfalls mit dem Mindestschutz schützen.  Bei Verweigerung und Rissprovokation fordern wir empfindliche Strafen.
Der Wolf ist ein unverzichtbarer Teil unserer Ökosysteme, der Wildbestände reguliert und die Vielfalt fördert. Immer mehr Menschen durchschauen das politische Theater, das die wirklichen Probleme der Menschen überdeckt und Bauern gegen Naturschützer und umgekehrt, aufhetzen soll. Eine Jagd auf Wölfe wird keinem einzigen bäuerlichen Betrieb helfen.
Viele kennen das von ihrem Hund, aber auch Wölfe fressen Gras, wenn sie Verdauungsprobleme haben. © Brigitte Sommer
Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/06/25/wolfsschutz-deutschland-e-v-klagt-an-die-woelfe-in-hessen-werden-systematisch-ausgerottet/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/06/22/tragische-entwicklungen-in-der-hohen-rhoen-hoffnung-durch-wolfswelpe-hope-doch-frigga-griso-und-weitere-woelfe-vermutlich-tot/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/07/04/in-brandenburg-droht-ein-massaker-an-500-woelfen/

 

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In Brandenburg droht ein Massaker an 500 Wölfen

In Brandenburg tobt ein Kampf gegen den Wolf, der uns erschüttert: Dirk-Henner Wellershoff, Chef des Landesjagdverbands, will etwa 500 der 600–700 Wölfe abschießen, um ihre Zahl zu minimieren. Dieser Plan ist ein Angriff auf das ökologische Gleichgewicht, getrieben von einer mächtigen Jagdlobby, hinter der andere Interessen lauern. Wolfsschutz-Deutschland e.V. deckt auf: Wolfsabschüsse sind keine Lösung, sondern ein Ablenkungsmanöver von den wahren Problemen der Landwirte. Die EU-Herabstufung des Wolfschutzes, politisch erzwungen, und könnte sogar laut Green Impact vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) noch gekippt werden.

Wellershoffs O-Ton in der BZ: „Wir sollten eine Obergrenze von 200 bis 300 Wölfen festlegen“, sagte Wellershoff in einer Experten-Anhörung am Mittwoch im Potsdamer Landtag, „im November sollten 500 Wölfe zur Drückjagd freigegeben werden.“ Begründung: „Wir lassen uns 1,4 Millionen Kilo wertvolles Wildfleisch von Wölfen wegfressen.“ Futterneid!

Jagdlobby und versteckte Interessen

Die Forderung nach Wolfsabschüssen in Brandenburg ist kein Zufall. Hinter Wellershoff steht eine einflussreiche Jagdlobby, angeführt von Figuren wie Agrar-Staatssekretär Gregor Beyer, einem ehemaligen Jagd-Lobbyisten. Doch wer profitiert wirklich? Über 400.000 Hobbyjäger in Deutschland scheinen getrieben von einem Drang zu töten – ein Zeichen für die Verrohung unserer Gesellschaft. Wölfe, Rehe, Hirsche, Wildschweine, Dachse, Füchse: Sie alle fallen den Gewehren dieser Horden zum Opfer. Dieser Krieg gegen die Natur dient nicht den Bauern, sondern lenkt von ihren echten Problemen ab – niedrige Agrarpreise, Bürokratie und der Druck großer Agrarkonzerne. Wolfsabschüsse sind ein populistisches Ablenkungsmanöver, während die Jagdlobby ihre Macht festigt und Waffenhersteller sowie Großgrundbesitzer im Hintergrund die Fäden ziehen könnten.
Beispielfoto Wolfsrudel. © Brigitte Sommer

Polen, Belgien, Tschechien und Portugal machen da nicht mit

Am 24. Juni 2025 wurde die Herabstufung des Wolfschutzes im EU-Amtsblatt verkündet – ein politischer Akt der Europäischen Kommission ohne wissenschaftliche Grundlage. Green Impact warnt: Der EuGH könnte diese Entscheidung kippen. Mehrere Klagen prüfen ihre Rechtmäßigkeit und ein Verfahren beim EU-Ombudsmann deckt Mängel in der Datenerhebung auf. Länder wie Polen, Belgien, Tschechien und Portugal verweigern die Anpassung ihrer Gesetze – Deutschland müsste folgen, wenn der Druck der Bürger groß wird. Es geht ja nicht nur um unsere Wölfe, sondern um unsere gesamte Natur. Der Umgang mit Wölfen und anderen Wildtieren ist nur ein Symbol. Wellershoffs Plan, die Wolfs-Population zu dezimieren, ignoriert die wissenschaftliche Evidenz: Viele Wolfs-Subpopulationen in Europa sind laut Green Impact verletzlich oder gefährdet. Eine voreilige Gesetzesänderung riskiert rechtliche Konsequenzen, wenn der EuGH die Herabstufung aufhebt.

Abschüsse verschärfen Konflikte, Prävention schützt

Wellershoffs Argument, Wölfe würden Jägern die Beute stehlen, ist wissenschaftlich haltlos. Er sieht in lebendigen Mitgeschöpfen nur 1,4 Millionen Kilo Fleisch. Sogar Aussagen des jagdnahen Wildbiologen Dr. Norman Stier, zitiert in den Analysen von Green Impact, zeigen: Abschüsse lösen keine Probleme, sondern verschärfen sie. Zerschossene Rudel treiben junge Wölfe dazu, Nutztiere anzugreifen. Doch es gibt eine Lösung: Herdenschutz funktioniert. In Brandenburg sank die Zahl gerissener Schafe und Ziegen um 26 % (von 1.281 auf 944), dank Zäunen und Schutzhunden. Green Impact betont: Wolfsangriffe betreffen EU-weit nur 0,07 % der Schaf- und Ziegenbestände – ein minimaler Schaden, gedeckt durch EU-Subventionen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sagen: Abschüsse helfen Bauern nicht, sie lenken von den wahren Herausforderungen ab, während die Jagdlobby – und hinter ihr ein Kartell aus Großkonzernen –  ihre Macht ausbauen, unsere Erde zerstören und weiter eine Umverteilung des Vermögens von unten nach oben voran bringen.

Umweltverbände wurden ausgesperrt

Am 2. Juli 2025 tagte der Ausschuss für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz. In einem Teil der Diskussion ging es um „Maßnahmen zum Wolfsmanagement für das Land Brandenburg“, was nichts anderes heißen soll, als Abschüsse. Als Folge dieser Sitzung gelangen nun solche abstrusen Forderungen des Chefs der Landesjägerschaft an die Öffentlichkeit.
Ein Blick in die Teilnehmerliste sagt eigentlich alles: Johannes Wagner vom Landkreistag Brandenburg, Jens Graf vom Städte- und Gemeindebund Brandenburg, der Jäger Prof. Dr. Hans-Dieter Pfannenstiel, Norman Stier, Forstzoologe von der TU Dresden, Karsten Arnold -vom Wildtiermonitoring, was darauf hin deuten könnte, dass für „Wolfsregulierungen“ sprich das künftige Töten von Wölfen, die Monitoringdaten heran genommen werden sollen sowie Dirk-Henner Wellershoff – Landesjagdverband Brandenburg.
Nicht eingeladen und völlig ignoriert wurden dagegen die Umweltverbände. Man möchte also unter sich bleiben, ein zutiefst antidemokratisches Vorgehen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V warnen bereits seit Jahren vor genau dieser Entwicklung. Wir betonen, dass sich all diejenigen mitschuldig machen, die Daten an das offizielle Wolfsmonitoring liefern. Unser Appell an diese Personen: Sind schöne Bilder und Filme von Wölfen persönliche Vorteile und Likes in sozialen Netzwerken dies wirklich wert?
Jährling und fünf Monate alter Welpe.

Ein Krieg gegen die Natur

Die Jagdlobby bestimmt anscheinend, was die Regierung zu tun hat und sie führt einen brutalen Krieg gegen unsere Natur. Über 400.000 Hobbyjäger in Deutschland jagen nicht nur Wölfe, sondern dezimieren Rehe, Hirsche, Wildschweine, Dachse und Füchse und viele weitere Wildtiere. Dieses Blutbad ist kein Sport und auch kein Naturschutz, sondern ein Ausdruck gesellschaftlicher Verrohung. Wölfe regulieren Wildbestände und fördern das ökologische Gleichgewicht – ihre Tötung zerstört dieses Gleichgewicht. Illegale Wolfsabschüsse in Brandenburg bleiben oft straffrei, was die Dreistigkeit der Jäger zeigt.

Unser Appell an Brandenburg

Die EU-Habitatrichtlinie verpflichtet uns, das ökologische Gleichgewicht zu bewahren. Green Impact macht klar: Die Herabstufung des Wolfschutzes ist rechtlich fragil. Brandenburg muss die 18-monatige Anpassungsfrist nutzen, um den Schutzstatus zu wahren, statt Gesetze zu ändern, die vor Gericht scheitern werden. Die Folgen tragen die Steuerzahler. Der Wolf ist kein Feind, sondern ein Symbol für lebendige Ökosysteme. Die Jagdlobby lenkt von den wahren Problemen der Landwirte ab, während die Jagdindustrie unsere Natur zerstört. Wir fordern:

  1. Kein Abschuss: Brandenburg muss den Schutzstatus wahren, bis der EuGH entscheidet. Voreilige Gesetze gefährden Natur und Recht.
  2. Prävention statt Gewalt: Herdenschutz ist effektiv und tierschonend.
  3. Wissenschaft statt Lobby: Die Verletzlichkeit der Wolfs-Populationen muss respektiert werden.
  4. Strafen für Wilderer: Illegale Abschüsse müssen konsequent geahndet werden.
  5. Die Überwachung der Wolfspopulation, also das Monitoring muss in die Hände einer neutralen, regierungsunabhängigen Organisation gegeben werden. Alle, die jetzt noch immer Daten an das offizielle Monitoring übersenden, werden sich mitschuldig machen, falls man sich in Brandenburg tatsächlich über alle rechtlichen und moralischen Grundsätze hinweg setzt und eine Jagd auf Wölfe beginnen sollte. Selbstverständlich würden hier die Daten aus dem Monitoring zum Einsatz kommen, um die Wölfe aufzuspüren.

 

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. schließen uns einer Aktion von Green-Impact mit einem offenen Brief an die EU an, der vorläufig nur an Umweltorgas gegangen ist. Eine große Hoffnung ist es, dass der EuGH dank der Klage von GreenImpact und weiteren Vereinen, die Herabsetzung des Schutzstatus kippen wird.

 

Quellen:

https://www.bz-berlin.de/brandenburg/jaeger-chef-will-woelfe-schiessen?fbclid=IwY2xjawLTTSJleHRuA2FlbQIxMAABHsx1ZzK8vvId_W7bHvsELZpljKXtucake715Xbu7t5tdzac1jdUObbsCa0OQ_aem_V8IiDDMavDqRT9AttetlqA

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Jägerlatein? Kein neues Wolfsrudel im Bereich Langlingen in Niedersachsen

Am 24. Juni 2025 sorgte eine Meldung von Eicklingen Aktuell für Aufregung: Bürgermeister Ernst-Ingolf Angermann sprach von einem vermeintlich neuen Wolfsrudel im Waldgebiet zwischen Hohnebostel und Fernhavekost, bestehend aus zwei Alttieren und fünf Jungwölfen. Er forderte die Bevölkerung auf, das Gebiet, insbesondere mit Hunden, zu meiden. Diese Meldung wurde von lokalen Medien, wie der Celleschen Zeitung, aufgegriffen, die voreilig von einem „neuen Rudel“ berichteten, ohne den Sachverhalt zu prüfen. Wolfsschutz-Deutschland e.V. hat die Angelegenheit untersucht, um Klarheit zu schaffen.

Beispielfoto Wolfsrudel.

 

Angermann zeige sich wenig begeistert über das „neue Wolfsrudel“, heißt es in der Celleschen Zeitung. Nach Rücksprache mit dem Umweltministerium Niedersachsen und einer Überprüfung der offiziellen Seiten des Wolfsmonitorings der Jägerschaft konnte keine Bestätigung für ein neues Wolfsrudel gefunden werden. Ein Sprecher des Ministeriums erklärte, dass es sich bei den gesichteten Wölfen höchstwahrscheinlich um Mitglieder des bestehenden Rudels Burgdorf (BGD) handelt. Dieses Rudel ist in der Region bekannt und es ist bereits im Monitoting. Die Sichtungen im Raum Langlingen deuten darauf hin, dass das Rudel Burgdorf sein Streifgebiet nutzt, was für Wölfe, die große Distanzen zurücklegen, nicht ungewöhnlich ist. Für Burgdorf sind aktuell auch fünf Welpen bestätigt. Aber auch das Rudel Burgdorf ist stark gefährdet. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/01/niedersachsen-mutterwoelfin-des-burgdorfer-rudels-totgeschossen/

Unnötige Panikmache

Wolfsschutz-Deutschland e.V. kritisiert die Empfehlungen des Bürgermeisters, das Gebiet zu meiden, als übertrieben und unnötig panikschürend. Niedersachsen ist seit vielen Jahren Wolfsland, und es gibt keine dokumentierten Fälle, in denen Wölfe Menschen oder Hunden gefährlich geworden sind. Selbst ein neues Rudel würde daran nichts ändern. Solche Aufrufe tragen zur Verunsicherung der Bevölkerung bei und stehen im Widerspruch zu einer sachlichen Auseinandersetzung mit der Anwesenheit von Wölfen. Zudem fordern wir eine verantwortungsvolle Berichterstattung, die sich auf verifizierte Fakten stützt, um Fehlinformationen zu vermeiden.

 

Am 26.Juni 2025 warnte die Seite vor einem neuen Wolfsrudel zwischen Hohnebostel und Fernhavekost. Dies ist eine Falschinformation. Quelle: https://www.facebook.com/eicklingen

 

Die Lokalpresse stieg gleich mit einem Bezahl-Artikel ein und prüfte anscheinend nicht nach, ob die Angaben des Bürgermeisters korrekt waren. Quelle: https://www.cz.de/lokales/celle-lk/flotwedel/langlingen/wolfsrudel-in-langlingen-entdeckt-sieben-tiere-auf-wildkameras-gefilmt-A3CCKU3VIBGX3H3MHZCFYXBWOA.html

 

 

Ausriss aus dem Artikel der Cellesche Zeitung: Quelle: https://www.cz.de/lokales/celle-lk/flotwedel/langlingen/wolfsrudel-in-langlingen-entdeckt-sieben-tiere-auf-wildkameras-gefilmt-A3CCKU3VIBGX3H3MHZCFYXBWOA.html

 

Besonders problematisch ist das wiederholt populistische Auftreten von Bürgermeister Angermann und weiterer Jäger und Bauern in Bezug auf Wölfe. So wurde in Langlingen der Vorwurf erhoben, Wölfe hätten im November 2024 ein Pferd, den Wallach „Charlie“, in Fernhavekost zu Tode gehetzt. Laut Berichten der Celleschen Zeitung und anderer Medien sollen drei Wölfe das Pferd über eine Weide gejagt haben, woraufhin es in Panik durch einen provisorischen Zaun rannte und sich tödliche Verletzungen zuzog. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen bestätigte den Vorfall als Wolfsangriff, doch Wolfsschutz-Deutschland e.V. fordert eine kritische Prüfung solcher Behauptungen. Ohne eindeutige Beweise wie DNA-Analysen oder Fährten bleibt unklar, ob tatsächlich Wölfe die  Ursache waren. Ähnliche Fälle, wie etwa in Ohlenstedt (2017), zeigten, dass voreilige Schuldzuweisungen an Wölfe oft nicht durch Beweise gestützt werden konnten, sondern durch andere Faktoren wie Stacheldraht oder Panikreaktionen erklärt wurden.
Ein weiterer besorgniserregender Vorfall ereignete sich im Frühjahr 2025: In Celle wurde eine illegal getötete Wölfin aus der Aller geborgen. Ihre Identität konnte keinem bekannten Rudel zugeordnet werden, was die Dringlichkeit eines konsequenten Wolfschutzes unterstreicht. Illegale Tötungen sind höchst kriminell und müssen konsequent verfolgt werden. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/04/02/wieder-mysterioese-wolfstoetung-in-niedersachsen-ist-der-wolfsripper-zurueck/
Diese bis heute genetisch unbekannte Wölfin wurde illegal erschossen und am 28.03.25 aus der Aller in Celle geborgen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. setzen 1.000 Euro Belohung zur Ergreifung des Täters aus. Foto:privat.

Dieser Fall zeigt auch wieder erneut den Interessenkonflikt, den die Jägerschaft in Niedersachsen hat. Wer Wölfen gegenüber negativ eingestellt ist oder sogar deren Abschuss fordert, sollte nicht das Moniting, also die Kontrolle über die Wolfspopulation in Niedersachsen, übernehmen. Wir haben eine Petition erstellt, die fordert, das Monitoring der Jägerschaft zu entziehen. http://www.change.org/wolfsmonitoring

 

Weitere Quelle:

http://www.wolfsmonitoring.com

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Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. klagt an: Die Wölfe in Hessen werden systematisch ausgerottet

Verdreht HessenForst die Wahrheit während lokale Behörden Fake-News verbreiten und ein Netzwerk von Wolfshassern freie Bahn hat? Von sieben Wolfsterritorien im Jahr 2022/2023 sind laut HessenForst nur noch drei übrig: Rüdesheim, Spangenberg und Greifenstein. Die Behauptung, dies sei eine „normale populationsdynamische Schwankung“, ist eine unverfrorene Verharmlosung. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. widersprechen dieser Darstellung mit aller Vehemenz.

Was in Hessen geschieht, ist keine natürliche Entwicklung, sondern eine gezielte Ausrottung durch ein Netzwerk von Wolfshassern, geduldet durch die Untätigkeit und Intransparenz und die Nachlässigkeit lokaler Behörden.
Beispielfoto Wolfsrudel.

Butzbach: Ein Symbol der Wolfsfeindlichkeit

Im Territorium Butzbach zeigt sich die Tragödie in voller Härte. Wolfsrüde Butzi (GW2554m) fand 2023 eine Partnerin, doch beide „verschwanden“ spurlos – zuerst sie, dann er. Unsere hartnäckigen Nachfragen bei HessenForst wurden mit ausweichenden Antworten abgewimmelt, unsere Arbeit als Naturschützer aktiv behindert. Von Anfang an war in Butzbach ein Netzwerk von Wolfshassern aktiv, das mit Hetze und Desinformation gegen den Wolf mobil machte. Treibjagden im Wolfsgebiet, etwa am Winterstein und bei Pfaffenwiesbach, wurden von HessenForst und Hobbyjägern durchgeführt, ohne Rücksicht auf den Schutzstatus des Wolfs. Diese Aktivitäten bleiben unbehelligt, während die Dunkelziffer illegaler Abschüsse hoch ist. Wer schützt die Wölfe, wenn die zuständigen Behörden wegschauen? Hier die Treibjagden: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/11/24/hessen-erneute-drueckjagden-im-wolfsgebiet-butzbach/

Nordhessen: Hetze und Verrohung

In Nordhessen machte ein Video die Runde, in dem eine Jägerin ein Wolfsjungtier filmt und es ohne Hemmungen als „Drecksack“ beschimpft – ein schockierender Beweis für die Verrohrung im Umgang mit Wölfen. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/18/die-grosse-hessenreportage-von-drecksaecken-fakewoelfen-rissprovokationen-und-gesteuerter-panikmache/
Das entsprechende Territorium Waldkappel existiert nicht mehr. Solche Vorfälle sind kein Einzelfall, sondern Teil einer Kultur der Wolfsfeindlichkeit, die von HessenForst toleriert wird. Statt sich klar von solchen Hetzmechanismen zu distanzieren, bleibt HessenForst passiv.

Neuberg: Fake-News direkt von der Gemeinde

Die Gemeinde warnte vor einem Wolf, der mit einem angeblichen Welpen gesehen worden sei, zu einer Zeit, in der Welpen sich noch im Bau befinden, in der Gemarkungsgrenze von Ronneburg zu Langenselbold. Dazu sollte es einen Videobeitrag gegen, der ein Tier dort im Feld zeigen würde. Auf den offiziellen Seiten ist nichts davon vermerkt. © Brigitte Sommer
Ein besonders skandalöser Fall ereignete sich in der Gemeinde Neuberg, die am 16. Mai vor einem angeblichen Wolf mit Jungtier bei Ronneburg warnte – eine Sichtung, die es höchstwahrscheinlich nie gab. https://neuberg.eu/index.php?&NavID=3502.1&ffsm=1&ffmod=tx&object=tx|3502.32040.1&La=1&FID=3502.32040.1
Mitte Mai sind Wolfswelpen nämlich noch in ihrem Bau. Ein Sprecher von HessenForst  bestätigte, dass weder die Sichtungsmeldung, noch ein Video als Nachweis ausreichen. Der Gemeinde sei mitgeteilt worden, dass die Aussage eines Hobbyjägers nicht ausreicht und sie sich mit HessenForst abstimmen solle. Dennoch steht die unbegründete Warnung weiterhin auf dem Portal der Gemeinde, was Panik schürt und die Hetze gegen Wölfe befeuert. Die Spur führt zu einem bekennenden wolfshassenden Tierarzt, der mit Fake-News und Panik-Vorträgen durch Deutschland tingelt und gezielt Angst sät. Solche Akteure agieren ungestört, während Behörden wie HessenForst und lokale Verantwortliche tatenlos zusehen. Was wir vorfanden, waren die üblichen Kirrplätze.
Wir waren vor Ort in dem angegebenen Gebiet und wir (Brigitte Sommer und weitere Aktive)  fanden weder Losung noch Spuren, dafür aber Jagdfrevel. © Privat.

Kirrplatz im Film

 

Direkt am Kirrplatz: Eingegrabene Tonnen mit Mais. © Brigitte Sommer

 

Zu niedriger Hochsitz direkt an einem Spazierweg. Direkt dahinter liegt der Müll des alten Hochsitzes. © Brigitte Sommer
In direkter Schussrichtung fanden wir diese angelegte Tränke. © Brigitte Sommer

Fake-News und Wolfshass-Seiten: Wer steckt dahinter?

Überall in Hessen sprießen Hass-Seiten gegen Wölfe wie Pilze aus dem Boden. Diese Plattformen verbreiten Fake-News, schüren Panik und verleihen sich durch vermeintlich professionelles Auftreten ein trügerisches „offizielles Standing“. Kaum wird eine Seite stillgelegt, taucht die nächste auf. Besonders skandalös: Originalfotos von verunfallten oder getöteten Wölfen erscheinen zuerst auf diesen Plattformen. Wer liefert diese Bilder? Es ist kaum vorstellbar, dass solche sensiblen Aufnahmen ohne Beteiligung offiziell Beauftragter in die Hände von Wolfshassern gelangen. HessenForst weigert sich, glaubhaft gegen diese Seiten vorzugehen oder sich öffentlich davon zu distanzieren, wie wir bereits gefordert haben. Diese Untätigkeit wirft ernsthafte Fragen auf: Steckt ein institutionelles Versagen oder gar Komplizenschaft dahinter?
Facebook-Antiwolfseiten ohne Impressum machen Stimmung gegen Wölfe. Man kann so nicht erkennen, wer hinter solchen Seiten steckt. Die Vorgängerseite, gegen die HessenForst sich endlich distanziert hatte, postet sei Anfang Juni nichts mehr, diese Seite hat nun übernommen und behauptet z. B., dass Wölfe, die hinter Landmaschinen herlaufen, Landwirte bedrängen würden. Dabei erkennen sie die Person im Fahrzeug gar nicht. Viele weitere Wildtiere, wie Störche, Füchse und Greifvögel tun dies auch. Nicht, weil sie Landwirte bedrängen oder ärgern wollen, sondern weil sie einen schnellen Snack, in Form von aufgescheuchten oder überfahrenen Kleintieren erwarten. Quelle: https://www.facebook.com/profile.php?id=100075897136057
Immer wieder veröffentlichen Bauern Videos, in denen Wölfe hinter ihren Traktoren herlaufen. Diese Aufnahmen sollen angeblich beweisen, dass Wölfe ihre Scheu vor Menschen verloren hätten.
Wir möchten diesen Irrglauben richtigstellen und die tatsächlichen Gründe für dieses Verhalten beleuchten. Unser Video von Mitte Mai aus dem Main-Kinzig-Kreis zeigt einen Bauern, der das Gras auf einer Wiese nach dem Mähen wendet. Hinter seinem Traktor fliegen zwei Schwarzmilane und zwei Störche folgen ihm, um aufgescheuchte oder überfahrene Kleintiere zu fressen.
Füchse und auch Wölfe zeigen dasselbe Verhalten – nicht aus fehlender Scheu, sondern weil sie leicht verfügbare Nahrung suchen. Diese „schnelle Mahlzeit“ in Form von Kleintieren, die durch die Maschinen aufgescheucht oder getötet werden, ist für Wildtiere attraktiv, da sie den Jagdaufwand reduziert.
Die Behauptung, Wölfe seien in solchen Momenten nicht scheu, ist falsch. Sie nehmen die Menschen in den Maschinen oft gar nicht oder erst sehr spät wahr, da ihre Aufmerksamkeit auf die potenzielle Beute gerichtet ist. Dieses Verhalten ist ein natürlicher Instinkt, der auch bei anderen Wildtieren wie Störchen oder Füchsen zu beobachten ist, und hat nichts mit einer fehlenden Scheu zu tun.
Wolfsschutz-Deutschland e. V. bittet darum, solche Videos nicht fehlzuinterpretieren. Anstatt Ängste zu schüren, sollten wir das Verhalten der Wölfe im Kontext ihrer natürlichen Lebensweise verstehen und auf ein friedliches Miteinander setzen. Hier ein Beispielfilm mit Störchen und zwei Schwarzmilanen.
Die Antiwolfseite meldet am 19. Juni Wolfswelpen im Frau Holle-Land. Auf der offiziellen Seite von HessenForst ist dazu nichts zu finden. Wie kommen solche Seiten an scheinbar offizielle Bilder heran? Quelle: https://www.facebook.com/profile.php?id=100075897136057

 

Gesteuerter Hass von Personen, die direkt in den Gebieten wohnen, wo ganze Rudel „verschwunden“ sind. Oben Hessen, Territorium Butzbach, Mitte NRW Territorium Schermbeck, unten Bayern, Territorium Hohe Rhön. Diese Leute stehen in Verbindung zu Tätern. Pikant: Naturschutzverbände agieren mit solchen Personen. Solche Personen wirken sogar bei ehrenamtlichen Zaunbauaktionen mit.

 

Auf unsere Frage hin, wie es sein kann, dass mutmaßliche Originalbilder von toten Wölfen auf Wolfshasserseiten landen, erhielten wir von HessenForst keine Antwort. Quelle: https://www.facebook.com/profile.php?id=100091644537281

HessenForst: Von Jägern gesteuert, gegen den Naturschutz?

Seit HessenForst 2024 das Wolfsmonitoring vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) übernommen hat, ist die Informationslage katastrophal. Ein Landesbetrieb, der eng mit Forstwirtschaft und Jagd verknüpft ist, übernimmt die Verantwortung für den Schutz der Wölfe – ein klarer Interessenkonflikt. Jäger sitzen bei HessenForst „an der Quelle“ und die Wünsche der neuen CDU-SPD-Landesregierung, die Jagd auf Wölfe zu erleichtern, scheinen direkten Einfluss zu haben. Transparenz? Fehlanzeige. Stattdessen werden illegale Aktivitäten wie die heimliche Tötung von Wölfen nicht konsequent verfolgt und die Öffentlichkeit wird mit Ausflüchten im Dunkeln gelassen.

Die Wahrheit: Der Wolf ist kein Problem

Die Fakten sprechen für sich: Wolfsrisse sind minimal. In Hessen betrafen sie 2023 weniger als 0,1 % des Viehbestands und es gibt keine „Problemwölfe“, wie der FAZ-Artikel vom 23. Juni 2025 bestätigt. Herdenschutzmaßnahmen funktionieren, wie Beispiele aus Brandenburg zeigen, wo die Zahl der Risse durch konsequenten Schutz gesunken ist. Doch anstatt in Prävention zu investieren, wird der Wolf zum Sündenbock gemacht, um von den wahren Problemen der Landwirtschaft abzulenken: sinkende Subventionen, Preisdruck sowie globale Märkte. Die Hetze gegen den Wolf spaltet die Gesellschaft und bedient die Interessen der Agrarlobby, während HessenForst und lokale Behörden wie Neuberg die Augen verschließen.

Gibt es tatsächlich überhaupt noch Territorien in Hessen?

Die FAZ meldet, dass die Zahl der sesshaften Wölfe erheblich gesunken sei, geht aber der Geschichte ganz offensichtlich nicht auf den Grund. Nachdem es schon im vergangenen Jahr weniger feste Gebiete gab, in denen Wölfe lebten, sind es aktuell nur noch drei Territorien im gesamten Land. 2022/2023 waren noch sieben gezählt worden. Es sei schwierig zu bestimmen, wie viele Wölfe tatsächlich dauerhaft in Hessen leben würden, heißt es in der FAZ. Laut Pressesprecherin Traut würden derzeit vier Tiere als sesshaft im Land gelten. Dazu würden der Rüde und die Fähe (weiblicher Wolf) in Rüdesheim, die vergangenes Jahr Nachwuchs bekommen haben, die Greifensteiner Wölfin und der Rüde in Spangenberg zählen.

Offiziell bestätigt sind selbst diese drei übrig gebliebenen Territorien nicht

 

 

Ausriss vom 25.06.25 aus der Stastisk des Wolfszentrums. Die entsprechende Seite ist noch immer nicht aktualisiert. Quelle: https://wolfszentrum.hessen.de/wolfsmonitoring/territorien
Das Territorium Greifenstein ist durch die sesshafte Wölfin GW2479f (Freya) geprägt, die seit Oktober 2022 dort lebt und viermal genetisch nachgewiesen wurde. Die Hoffnung auf eine Rudelbildung wurde durch den Tod ihres Neffen GW4423m im Februar 2025, offiziell durch einen Verkehrsunfall, zunichtegemacht. Wir zweifeln an dieser Erklärung, da Treibjagden und jagdfreundliche Strukturen in der Region (Hochsitze, Kirrplätze) illegale Tötungen begünstigen könnten. Seit Februar 2025 gibt es keine neuen Wolfsnachweise  und das Territorium steht unter Beobachtung. Der Artikel kritisiert HessenForst für mangelnde Transparenz und die Duldung von Hassseiten, die die Stimmung gegen Wölfe anheizen, sowie die jagdfreundliche Politik, die den Fortbestand des Territoriums Greifenstein gefährdet. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/03/27/hessen-und-der-wolf-zwischen-amigopolitik-illegaler-jagd-und-erneuter-ausrottung/
Im Laufe von nur zwei Jahren sind mindestens 11 Wölfe einfach so verschwunden. Sesshafte Wölfe wandern aber nicht ab. Wo sind sie also hin? Das Territorium Wildflecken wird inzwischen in Bayern geführt. Hier unsere Bericht zu den neusten Entwicklungen dort: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/06/22/tragische-entwicklungen-in-der-hohen-rhoen-hoffnung-durch-wolfswelpe-hope-doch-frigga-griso-und-weitere-woelfe-vermutlich-tot/   Quelle: https://wolfszentrum.hessen.de/wolfsmonitoring/territorien
Dazu verurteilen wir die Panikmache des Kreisbauernverbands Fulda-Hünfeld in Bezug auf das Rudel Wildflecken scharf. Der Artikel der Fuldaer Zeitung vom 24. Juni 2025 übertreibt die Wolfsproblematik skandalös: 2024 wurden in Hessen nur sechs Nutztierrisse durch Wölfe bestätigt, von 72 Meldungen waren 62,5 % Falschmeldungen oder nicht durch Wölfe verursacht [wolfszentrum.hessen.de, 06.01.2025]. In Fulda gab es nur zwei Risse [fuldaerzeitung.de, 24.06.2025]. Statt Hetze zu schüren, fordern wir: Investiert in Herdenschutz.

Unsere Forderungen

Wolfsschutz-Deutschland e. V. klagt an und fordert:
  1. Sofortige Aufklärung über die „verschwundenen“ Wölfe in Butzbach und anderen Territorien.
  2. Transparenz im Wolfsmonitoring: HessenForst muss unabhängige Kontrollen zulassen und sich von der Jagdlobby lösen.
  3. Konsequente Distanzierung von Wolfshass-Seiten und strafrechtliche Verfolgung der Weitergabe sensibler Fotos.
  4. Verstärkte Investitionen in Herdenschutz statt Abschusspläne. Wobei die Tierhalter auch auf die Tierschutznutztierhaltungsverordnung hingewiesen werden müssen. Diese besagt, dass die Pflicht zum Herdenschutz einem Tierhalter nach Paragraph 2 Absatz 1 Tierschutzgesetz behördlich auferlegt werden kann. Dazu gehört, seine Tiere ihrer Art und ihren Bedürfnissen entsprechend, angemessen unterzubringen und zu ernähren. Bei der Frage, was darunter zu verstehen ist, legen die Gerichte, wie z. B. OVG Lüneburg im Beschluss vom 22.08.2017, NuR 2018, 207, unter anderem die Anforderungen des Paragraph 3, Absatz 2 Nummer 3 Tierschutznutztierverordnung zugrunde. Darin muss ein Tierhalter, sofern ein Wolfsangriff in absehbarer Zeit aufgrund konkreter Anhaltspunkte hinreichend wahrscheinlich ist, seine Tiere jedenfalls mit dem Mindestschutz schützen.  Bei Verweigerung und Rissprovokation fordern wir empfindliche Strafen.
  5. Stopp der Jagdpläne der CDU-SPD-Landesregierung, die gegen EU-Recht und die Berner Konvention verstoßen und die nicht nur Wölfe betreffen. Wildtierschutz-Deutschland e. V. schreibt hier in einer aktuellen Pressemitteilung dazu, dass bevor 2016 aus gutem Grund eine ganzjährige Schonzeit für Baummarder, Iltisse, Mauswiesel und Hermeline eingeführt wurden,  Jäger in Hessen noch 78 Baummarder, 101 Iltisse, 149 Hermeline und 119 Mauswiesel totgeschossen hätten. Der Hessische Jagdminister Jung (CDU) gehe nun hin und wolle die Jagd auf diese kleinen Beutegreifer wieder erlauben. Eine Begründung dafür bliebe er schuldig. Außerdem sei er der Meinung, dass durchaus auch Elterntiere während der Aufzucht ihrer Jungen keine Schonzeit benötigen würden.
Der Wolf hat ein Recht auf Leben und ist ein unverzichtbarer Teil unserer Ökosysteme. Wir lassen nicht zu, dass Hessen seine Wölfe erneut ausrottet und wir fordern auch mehr bürgerliches Engagement. Wir freuen uns über Menschen, die mit uns vor Ort aktiv sein wollen: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Wer die Natur zerstört, zerstört unsere Zukunft. Schließt Euch unserem Protest an und unterstützt Wolfsschutz-Deutschland e. V.

Weitere Quellen:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/