Kein Abschuss, keine Besenderung: Lasst endlich das Leuscheider Rudel in Ruhe!

Erst hieß es Abschuss wegen der Überwindung eines „speziellen Zauns“,  jetzt plötzlich erst mal „nur Besenderung“. Dabei lobte Umweltministerin Eder noch im August den Herdenschutzerfolg mit der niedrigsten Risszahl seit Jahren. Doch nun sollen vier zusätzliche Schafe plötzlich alles ändern? Der „spezielle Zaun“ liegt im Gebiet des Leuscheider Rudels, das zwischen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hin und her wechselt. Mit kaum einem anderen Rudel wurde in der Vergangenheit derart übel mitgespielt, wie mit diesem Rudel. Lesen Sie hier unsere neue Reportage mit Fotos von ganz „speziellen“ Zaunrealitäten vor Ort.

 

Laut Tagesschau soll der auffällig gewordene Wolf im Kreis Altenkirchen einen Sender bekommen. Das hätte Staatssekretär Erwin Manz (Grüne) im Umweltausschuss des Landtags gesagt.

Die Genehmigung für diesen Sender liege vor. Zudem würde das Umweltministerium weiterhin prüfen lassen, ob das Tier abgeschossen werden soll. Laut Ministerium soll der Wolf es geschafft haben, einen  „speziellen Zaun“ zu überwinden und vier Schafe zu reißen, und zwar am 8. September in Mehren im Kreis Altenkirchen im Westerwald, heißt es in dem Artikel der Tagesschau.

Seit Jahren will man das Leuscheider Rudel bereits besendern. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatten auch in der Vergangenheit stets dagegen protestiert und stattdessen Weidetierhalter aufgefordert, endlich ihre Tiere zu schützen. Seit Jahren schon versucht man erfolglos, das Rudel besendern. Dabei sind Narkosen für Wölfe gefährlich und auch die Sender sind von Kriminellen hackbar. Bei der kriminellen Energie, die dort im Gebiet des Rudels auf beiden Bundesländern herrscht, kann man sich leicht ausmalen, dass ein besenderter Wolf dort nicht mehr lange zu leben hat.

Niedrigster Stand der Wolfsrisse in 2023

„Unser Umgang mit dem Wolf zeigt Erfolge“, sagte Umweltministerin Katrin Eder noch Ende August auf einer Pressekonferenz in Mainz.  Durch gezielte Präventionsmaßnahmen sei die Anzahl der Risse an Haus- und Nutztieren deutlich gesunken. „2021 hatten wir mit 101 Rissen die meisten in der Geschichte von Rheinland-Pfalz. Seitdem sind die Zahlen konstant auf lediglich 16 Risse in diesem Jahr gesunken. Effektiver Herdenschutz durch Zäune und Herdenschutzhunde und durch die gute Zusammenarbeit mit Tierhalterinnen und Tierhaltern zeigten, dass Konfliktpotenziale weiter reduziert und die Herden vor dem Wolf und der Wolf vor dem Menschen geschützt werden konnte. Dieser Erfolg ist auch die Erfolgsgeschichte des KLUWO – des Kompetenzzentrums Luchs und Wolf – das seit dem Oktober 2021 den Herdenschutz vorantreibt“.

Geringer Wolfsbestand in RLP

In Rheinland-Pfalz leben nach Angaben des Landes aktuell nur vier erwachsene Wölfe und eine unbekannte Zahl von Jungtieren. Der Westerwald, die westliche Eifel und der Taunus an der Grenze zu Hessen gelten als Präventionsgebiete. Für Präventionsmaßnahmen hat das Land zuletzt pro Jahr rund 800.000 Euro bewilligt.

Vier zusätzliche Schafe sollen nun den Wolf als Problemtier darstellen?

Nun soll durch einen weiteren Riss plötzlich der Herdenschutzerfolg in Frage gestellt sein? Wir haben uns am Ort des Geschehens einmal umgeschaut und tatsächlich sehr viele völlig ungeschützte Weidetiere vorgefunden. Auch die Reste eines wolfsabweisenden Zauns haben wir entdeckt. Ob dies tatsächlich der „spezielle Zaun“ gewesen sein soll, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Allerdings wirken auch wolfsabweisende Zäune eben nicht mehr wolfsabweisend, wenn keine Spannung auf ihnen ist.

 

Schafe und Ziegen hinter Doppelstegmattenzaun (so genannter Legizaun). Von innen nur teilweise mit einem zusätzlichen Netz gesichert und ohne Untergrabschutz. Das Netz müsste zudem außen sein.

 

Legizaun ohne Untergrabschutz.

 

Hier ohne zusätzliches Netz innen. Wobei das Netz auch außen angebracht werden müsste.

 

Schafe und Ziegen nur hinter einem Legi-Zaun ohne Untergrabschutz, teilweise mit zusätzlichem mobilen Netz innen. Innen macht dieses Netz aber keinen Sinn. Es müsste nach außen, um Beutegreifer oder Hunde daran zu hindern, den Zaun zu untergraben.

 

Auch zu einer Böschung mit kleinem Bachlauf kein Untergrabschutz

 

 

Gegenüber der Legi-Weide fanden wir Reste eines mobilen, wolfsabweisenden Netzes um eine Wiese herum vor.

 

Auf dieser Wiese gegenüber der Legi-Weide fanden wir Reste eines wolfsabweisenden Netzes vor.

 

Durch Grasbewuchs könnte die Stromzufuhr unterbrochen gewesen sein.

 

Daneben ein Grundstück nur mit Wildzaun umschlossen. Am Tor kein Untergrabschutz. Wir wissen aber nicht, ob auf dieser Weide auch Tiere untergebracht waren.

 

Hier ein Zaun in Mehren in Ortslage. Auf der einen Seite Holzlatten auf der anderen ein 90-Zentimeter-Netz. Am Tag der Sichtung des Zauns befanden sich keine Tiere darauf. Wir wissen auch nicht, ob dies der „spezielle Zaun“ in Mehren gewesen sein soll.

 

Hier die Vorderseite des Zauns, bestehend aus Holzlatten.

 

Die Gemeinde Mehren…

 

…liegt eingebettet zwischen Wäldern, Tälern und freien Flächen mit Feldern.

 

Eine Geschichte von Rissprovokationen und Hass

Dabei gab es ursprünglich einmal zwei Rudel in den Gebiet. Bei dem einen „verschwand“ die Mutter, worauf der Rüde mit einer zweiten Fähe ein weiteres Rudel, das Leuscheider Rudel, gründete. Danach verschwand auch er. Das zweite Rudel verschwand auch komplett von der Bildfläche. Die Fähe GW1415f gründete mit einem in Bayern erstmals nachgewiesenem Wolf, nämlich GW1896m, eine neue Familie. Im vergangen Jahr „verschwand“ auch GW1415f. Die Mutter der aktuellen Welpen ist GW1999f, eine Tochter.

Man kann annehmen, dass Kriminelle es wohl eher auf den Vaterwolf GW1896m abgesehen hatten, da dessen Abschuss besonders vehement von einem Bioschäfer gefordert wurde, der selbst überhaupt keinen Wolfsriss zu verzeichnen hatte. Seither wurden viele Welpen des Rudels überfahren, man rief zur realen Verfolgung des Rudel in einem Waldgebiet auf und man forderte völlig ungeniert dazu auf, die Tiere mit Steinsalz in Schrotladungen zu beschießen.  Steinsalz soll sich angeblich im Körper auflösen, die Tiere, wenn sie nicht gleich sterben, vergiften und später soll das Steinsalz nicht mehr nachweisbar sein. Auch zu Giftanschlägen mit Backzutaten rief man auf.

Statt diese offensichtlich kriminellen Machenschaften zu verfolgen, will man nun der Lobby wohl entgegenkommen und ihr endlich ihren Wolf vor die Flinte liefern?

 

Überall wird stark gejagt.

 

Es findet sich Hochsitz an Hochsitz.

 

Am 29. September titelte die Tageschau noch so:

Am vierten Oktober wurde der Artikel plötzlich geändert:

 

Was ist zwischendurch passiert?

Wir von Wolfsschutz-Deutschland kündigten unseren Reportage über das Gebiet auf Facebook an. Ein Schelm, der Böses dabei denkt

Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Es wird gerade mal wieder über eine Abschussgenehmigung für den Vaterwolf des Leuscheider Rudels auf der RLP-Seite nachgedacht. Wir sind vor Ort und haben fast nirgendwo gesicherte Tiere gefunden. Mehr in Kürze auf unserem Blog auf www.wolfsschutz-deutschland.de
Wir freuen uns sehr über neue Mitglieder, die sich vorstellen können, vor Ort in den entsprechenden Regionen (Auch Niedersachsen ist betroffen) aktiv zu werden. Der erste Schritt ist eine Mitgliedschaft bei uns: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

 

Um Mehren herum liegen einige Weideflächen. Diese Pferde stehen hinter Wilddraht, mit einer Litze innen. Die Litze, bzw. mehrere Litzen, darunter eine möglichst nah am Boden, müsste allerdings nach außen.

 

Fleischrinder hinter einer extrem niedrigen Einzäunung. Hier ist ein Bulle dabei, der für Spaziergänger gefährlich werden könnte.

Weiter im Gebiet des Rudels auf der Seite von RLP

 

Damhirsche nur hinter Wilddraht. Sie werden in der Regel zum Schlachten und nicht als Streicheltiere gehalten.

 

Ziegen und Gänse ohne Untergrabschutz nur mit Wild- und Maschendraht im Revier des Leuscheider Rudels.

 

Ein Hasendraht sollte wohl die Gänse vor Füchsen schützen, doch der Draht hat sich teilweise abgelöst.

 

Kein Untergrabschutz.

 

Hinten ist das Gehege sozusagen „offen“. Am Bachlauf nur rudimentär mit Wilddraht ohne Spannung gesichert.

 

Ein Team von Wolfsschutz-Deutschland e. V. im Gebiet des Leuscheider Rudels auf der Seite von Rheinland-Pfalz unterwegs, um aktive Mitglieder zu unterstützen.

Warum nicht endlich schützen?

Vor Ort kam es dieses Mal nicht zu tätlichen Angriffen auf uns und auch nicht zu Beleidigungen uns gegenüber. Mit einigen Haltern waren sogar Gespräche möglich. Man wollte nicht belehrt werden, war eine der Aussagen, die wir sogar nachvollziehen können. Es sei Privatangelegenheit, wie die Tiere geschützt würden. Wichtig sei es gegen Ausbruch der Weidetiere zu schützen. Wenn der Wolf einbreche, müsse er halt geschossen werden. Wir können diese Einstellung nur schwer nachvollziehen, denn wie gesagt, stellt das Land eine hohe Summe an Geldern für den Herdenschutz zur Verfügung. Aber eine komplizierte Formulare und zu wenig Zeit wären auch ein Grund dafür, dass immer noch nichts beantragt worden wäre.

 

Gebiet des Leuscheider Rudels. Gegenüber gab es vor einem Jahr einen Rissvorfall. Hier können Hunde und Wölfe praktisch überall durch. Die Halter hatten allerdings bislang keinen Vorfall.

 

Schafe, Mutterkuh mit Kälbchen und Hühner auf einer großen gemeinsamen Weide. Ein Schutz ist praktisch nicht vorhanden. Überall Kletterhilfen.

 

Innen ist teilweise eine unter Spannung stehende Litze angebracht, die aber nicht durchgehend ist. Statt innen müsste sie außen angebracht sein.

 

Schafe, Ziegen, Hühner sowie eine Mutterkuh und ein Kälbchen praktisch ohne Schutz.

 

Auch auf der Seite von RLP gibt es Wandermöglichkeiten.

 

 

Mit Schnüffelnase Liv auf Spurensuche.

 

Definitiv keine Wolfslosung ist das, was Liv hier gefunden hat. Was so alles im Wald verloren geht?

 

Das Wolfsrevier im Landkreis Altenkirchen zeichnet sich durch eine hügelige Landschaft mit vielen offenen Flächen und Waldgebieten aus.

 

Es gab an dem Tag wohl auch eine Unwetterwarnung und wir wurden vom Regen etwas überrascht. Aber mehr als starker Regen war nicht zu spüren. Später kam schnell die Sonne wieder heraus.

 

Mystische Einblicke in den Wald bei Starkregen.

 

Schafe nur hinter Legi-Zaun ohne Untergrabschutz.

 

Pferde hinter zwei Minilitzen.

 

Kühe hinter nur einer Litze

 

Viele Menschen stellen sich vor, dass in dem Gebiet praktisch Weide an Weide liegen würden. Das stimmt nicht. Auch hier müssen die Weiden regelrecht gesucht werden. Dass Wölfe die Weidetierhaltung gefährden würden, ist ein Märchen, da die meisten Nutztiere ihr Leben in Ställen fristen müssen.

 

Der Herbst zieht ein ins Wolfsrevier.

 

Starke Rodungen sind auch in diesem Gebiet zu entdecken.

 

Wieder einmal als Fazit:

Solange Wolfsabschüsse als Problemlösung angeboten werden, solange wird es Weidetierhalter geben, die Wolfsrisse provozieren, um Wolfsabschussgenehmigungen zu erlangen. Nur Null-Wolfsabschuss motiviert wirklich zu Weidetierschutz. Auch sollten endlich Strafzahlungen für Weidetierhalter diskutiert werden, die den Schutz ihrer Weidetiere verweigern  und Risse provozieren.

Auch sollten endlich ernsthafte Ermittlungen in Punkto Wildtierkriminalität begonnen werden. Nachbarländer wie Italien machen es vor, wie es möglich ist, Täter dingfest zu machen.

 

Wir brauchen finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

Quellen:

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/land-prueft-abschuss-von-wolf-im-kreis-altenkirchen-100.html

https://mkuem.rlp.de/service/pressemitteilungen/detail/katrin-eder-herdenschutz-wirkt-durch-gezielte-praevention-gibt-es-weniger-schaeden-durch-woelfe

 

Weitere Reportagen als Chronik über das Leuscheider Rudel:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/02/06/nachwuchs-bei-den-woelfen-des-leuscheider-rudels-im-westerwald-nachgewiesen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/01/18/nrw-wolf-bei-eitorf-tot-gefahren-leuscheider-rudel-soll-besendert-werden/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/03/19/wolfsschutz-deutschland-e-v-gegen-absurden-abschuss-von-woelfen-aus-dem-leuscheider-rudel/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/03/25/rlp-leuscheider-rudel-es-war-kein-wolf-fakenews-zu-angeblichem-kaelberriss/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/04/30/rlp-leuscheider-rudel-angriff-auf-vorstand-von-wolfsschutz-deutschland-e-v-bei-recherche/

RLP – Leuscheider Rudel: Angriff auf Vorstand von Wolfsschutz-Deutschland e. V. bei Recherche

In unseren Faktenchecks und Zaunkontrollen zeigen wir regelmäßig auf, wie die Situationen vor Ort tatsächlich aussehen. Wir leisten damit eine Arbeit, die Lokalzeitungen, ganz gleich ob bewusst oder nicht, nicht erledigen. Fast immer wird mit reißerischen Überschriften aufgemacht, wenn einmal wieder ein Riss passiert sein soll. Über die Gegebenheiten vor Ort, z. B. ob denn überhaupt geschützt wurde, schreibt man gar nicht so gerne. Deshalb müssen wir dies immer wieder dokumentieren, denn ohne unsere Intervention wäre wahrscheinlich der ein oder andere Wolf längst zum Abschuss freigegeben worden. Dass dies einigen Leuten nicht gefällt, ist klar. Wir warnen auch seit Monaten davor, dass es nicht die Tierschützerinnen und Tierschützer sind, die sich immer weiter radikalisieren, sondern WeidetierhalterInnen und JägerInnen. Nun gab es den ersten tätlichen Angriff auf uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V.. Aus Hasskommentaren wurde Realität. Hier trotzdem unser neuer Faktencheck…

 

Zaun im Gebiet, in dem Risse stattgefunden hatten. Am Tag der Zaunkontrolle waren keine Tiere untergebracht, aber an der Stacheldrahtlitze hingen Schaffellreste. Dieser Zaun besteht lediglich aus Wilddraht mit einer Stacheldrahtlitze oben.

Anschlag auf Wolfsschutz-Deutschland e. V.

In der Stadtmitte von Buchholz wurden uns die Reifen platt gemacht sowie unsere Stoßstange beschädigt. Es hätte lebensgefährlich enden können, hätten wir den Verlust der Luft in den Reifen nicht rechtzeitig bemerkt. Zuvor wurde der Standort unseres Fahrzeuges in mehreren Wolfshassergruppen mit einem Foto bekannt gegeben.

Wie lange wollen Politik und Lokalmedien noch ignorieren, dass sich WolfshasserInnen immer weiter radikalisieren? Gerade die Lokalblätter tragen mit ihrer hetzerischen Berichterstattung zu dieser gefährlichen Entwicklung, die hier deutlich wird, bei. Nicht wir TierschützerInnen sind die Kriminellen. Fahrzeuge zu beschädigen und platte Reifen zu hinterlassen, sind keine Streiche. Die Polizei hat den Vorfall aufgenommen. Ein Täter wurde noch nicht ermittelt.
Unser ganz herzlicher Dank geht an Anwohner, die uns geholfen haben, das Fahrzeug wieder fit zu machen, so dass wir die Strecke von fast 200 Kilometern nach Hause noch schafften.

Notwendigkeit aktiven Mitglieder Anonymität zu gewährleisten

Dieser Vorfall macht auch deutlich, wie wichtig es tatsächlich ist, unseren Aktiven Anonymität zu gewährleisten. Nicht etwa, weil diese etwas zerstören wollten, sondern deswegen um sie genau vor solchen Übergriffen zu bewahren, wie sie hier stattgefunden haben. In NRW im Raum Schermbeck wurde in einem TV-Bericht eine Pferdehalterin gezeigt, die mit einer Waffe im Fahrzeug durch die Gegend fährt. Eine andere sagte im gleichen Bericht, dass sie an nichts mehr anderes als die Gefahr durch Wölfe denken könne. Dies weißt nicht nur eine gefährliche Radikalisierung hin sondern könnte bereits eine wahnhafte Zwangsneurose darstellen. Wann der erste Mensch verletzt wird, scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein.

Gleichwohl müssen Aktive unseres Vereines keine Angst haben, denn die sind ja nicht, wie wir vom Vorstand, mit einem voll beschrifteteten Fahrzeug unterwegs, das wir angeschafft hatten, um eben der Unterstellung, wir würden uns heimlich an Weiden heran schleichen, ad absurdum führt.

Die Gemeinden Asbach und der Kreisvorstand Neuwied wollen Wölfe abschießen

Obwohl kaum BerufsschäferInnen in der Gegend betroffen sind, sondern fast nur HobbyhalterInnen, die sich wohl immer weiter rundheraus weigern, richtig zu schützen, wollen Asbach und Neuwied Wölfe in Rheinland-Pfalz abschießen. Wir protestierten bereits gegen die völlig überzogene Asbacher Wolfsresolution. Jetzt steigt die CDU in Neuwied hier auch mit ein. Vor allem möchte man dem aus Bayern eingewanderten Vaterwolf Wolfgang an den Kragen. Dieser hatte auf seinem Weg nach Rheinland-Pfalz einige Risse verusacht, was zum Teil für Unmut gesorgt hatten. Diesen Unmut können wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sogar nachvollziehen, denn wir plädieren schon seit Vereinsgründung dafür, ganz Deutschland zum Wolfsgebiet zu erklären und überall zu fördern, aber auch zu fordern. Bis heute bekommen WeidetierhalterInnnen nur in extra ausgewiesenen Wolfsgebeiten Förderung und Entschädigung. Wer von einem wandernden Jungwolf, wie Wolfgang einer war, betroffen ist, schaut also in die Röhre.

Allerdings erhalten WeidetierhalterInnen im Gebiet des Leuscheider Rudes Fördermaßnahmen. Warum sie sie dennoch nicht einsetzen, bleibt wohl ein Rätsel. Man scheint sich einfach nicht mit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland auseinander setzen zu wollen und hofft auf die erneute Ausrottung. Der eigentliche Vater des Rudels verschwand übrigens. Insofern hat man sich evtl. die Probleme, die man jetzt mit dem Wolf aus Bayern hat, selbst geschaffen.

 

Die beiden Vorsitzenden Ulrike de Heuvel, Brigitte Sommer sowie aktives Vereinsmitglied Daliah und die beiden Hunde Toni und Liv unterwegs auf dem Gebiet des Leuscheider Rudels. Dieses Mal im Zenit des Wolfshasses, im Raum Asbach. Hier in Buchholz.

 

Mitten im Ort Buchholz wurden unsere Reifen platt gemacht und die Stoßstange beschädigt. Niemand will etwas gesehen haben. Selbst die herbeigerufene Polizei zeigte sich geschockt. Zuvor wurde der Ort unseres parkenden Fahrzeugs mit einem Foto in meheren Wolfshasser-Whatts-App-Gruppen geteilt. Die dazu gehörige Tel.-Nummer gehört zu einem Jagdpächter.

 

Rund um den Mückensee gab es einige Wolfssichtungen.

 

Wald bei Linscheid. Das Leuscheider Rudel verfügt über ein riesengroßes Gebiet mit vielen unzugänglichen Ecken und Hanglagen. Allerdings wurde im gesamten Gebiet stark gerodet, was das Rudel sicherlich erheblich gestört hat.

 

 

Die beiden Vorsitzenden Ulrike de Heuvel, Brigitte Sommer sowie aktives Vereinsmitglied Daliah und die beiden Hunde Toni und Liv unterwegs auf dem Gebiet des Leuscheider Rudels. Dieses Mal im Zenit des Wolfshasses, im Raum Asbach. Hier in Buchholz.

Weiter Blick ins Land hinein. Der Wolf gefährde die Weidetierhaltung, behauptet man dort immer wieder gerne. Welche Weidetierhaltung genau? Auch hier im Raum Asbach mussten wir die Weiden regelrecht suchen. Dies ist im Sommer, in der Hauptweidesaison übrigens nicht viel anders.

Dieser Zaun hat zwar 10.000 V Spannung, hält aber nur die Rinder drinnen und nichts draußen. Er besteht übrigens aus Litzen, die aus dem gleichen Material sind, wie vor einiger Zeit bei einem Wildzaun verbaut. Von Wolfshassern wurde dieser Draht damals als Spanndraht bezeichnet. Dabei war er außen befestigt, ohne mit dem Hauptwildzaun verbunden zu sein. Konnte also gar nichts spannen. Ein totes Kälbchen würde hier nicht mehr verteidigt werden und könnte mühelos unter dem Zaun durchgezogen werden. Das Geschrei wäre in diesem Fall wieder groß. Übrigens können auch noch sehr kleine Kälbchen unter dem Zaun hindurch ins Freie gelangen und können dann ebenfalls nicht mehr von der Herde geschützt werden. Sie werden so tatsächlich dann leicht Beute von Wölfen und noch mehr von Hunden.

 

 

Hier die Kühe und das Kälbchen noch mal auf einem Foto zu sehen. Trotz der hohen Spannung auf dem Zaun können Hunde und Wölfe problemlos unter dem Zaun hindurch gelangen. Auch kleine Kälbchen passen unter dem Zaun durch und können dann nicht mehr verteidigt werden. In diesen Artikel des SWR behauptet ein Bio-Bauer, dass Zäune nicht realisierbar wären. Wir klagen dagegen an, dass es einfach am Willen fehlt. Schon eine weitere untere Litze würde helfen. https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/woelfe-im-westerwald-100.html?fbclid=IwAR0EKxIDkU6AD7iZf7Ot90X2Kc17DOPuTR-42q2obThewJU-70O1ldiBA5Q

Positives Beispiel

Postives Beispiel. Diese Schafe stehen hinter einem wolfsabweisenden Zaun mit genug Spannung. Sie sind gut geschützt. Im Video ist ein kleiner Versprecher. Es sind natürlich Volt und nicht Watt. Diese Schafe gehören wahrscheinlich einem BerufsschäferIn.

Blick ins Land hinein bei Buchholz. Die gängigen Zäune für Weidetiere bestehen hier aus zwei Litzen Stacheldraht.

Weide ohne Spannung bei Buchholz

Die Tiere sind hier noch einmal auf einem Foto im hinteren Teil der Weide dokumentiert.

Dieser Zaun wäre perfekt, wenn denn Spannung darauf wäre. Hier soll es ebenfalls einen Riss gegeben haben. Passiert hier wieder ein Riss, heisst die Schlagzeile in den Lokalblättern lauten: „Wölfe „überwinden“ wolfssicheren Zaun. Vor Besuch des Wolfsberaters würde dann einfach die Spannung einfach wieder drauf gemacht? Dieser Halter hat auch eine Wildkamera auf den öffentlichen Weg gerichtet und er nimmt damit automatische auch Menschen auf, die auf dem Weg spazieren. Die Kamera hängt in zwei Metern Höhe, was zudem auch nicht erlaubt ist. Auf Facebook hatte sich dieser Halter in einem Kommentar unter unserem Posting geoutet. Seine Erklärungen, warum keine Spannung darauf war, klingen abenteuerlich. Erst wäre der Strom nur in Nacht an, weil er tagsüber schnell vom Wohnhaus an der Weide wäre. Dies bedeutet eine klare Rissprovokation, denn Sinn und Zweck eines wolfsabweisenden Zaunes ist es ja, Wölfe gleich abzuschrecken, indem der Kontakt mit dem Zaun ordentlich Schmerzen verursacht. Als nächste Erklärung kam die Ausrede, dass angeblich noch an dem Zaun gebaut worden sein. Danach hagelte es nur noch Beleidigungen gegen uns.

Direkt neben dem Ziegen- bzw. Schafsgehege ohne Spannung befindet sich ein Gehebe mit Damwild, ebenfalls ohne Spannung, nur von einem Wildzaun umgeben.
Auch kein Untergrabschutz beim Damwild.
Auch in Weihnachtsbaumplantagen sollen Risse stattgefunden haben. Schafe weiden die Grasflächen zwischen den Bäumen ab. Hier wurde mit einem Netz, auf das Spannung gelegt werden kann, aufgestockt. der großte Teil des Zaun besteht allerdings aus Wilddraht, ohne Strom.
An der B 8 bei Vierwinden sollen Tierschutzschafe gerissen worden sein. Wie hier zu sehen ist, bietet ein Provisorium dieser Art keinen Schutz.
In dieser Gegend gibt es immer wieder Sichtungen.
Könnte Wolf sein, aber nicht zu 100 % sicher. Normalerweise braucht es eine Spur, die über mehrere Meter verläuft.
Kurze Spur im Matsch.

 

Was viele nicht wissen: der gesamte Vorstand arbeitet (neben der persönlichen Berufstätigkeit in Vollzeit) ehrenamtlich. Vom Arbeitsanfall her wäre dieser Full-time-Job schon lange als hauptberufliche Tätigkeit sinnvoll und auch notwendig. Doch durch die knappe finanzielle Situation unseres Vereins lässt sich derzeit noch nicht einmal eine einzige hauptberufliche Stelle einrichten. Unsere Vorsitzende steckt inzwischen die komplette Freizeit in die Vereinsarbeit und unterstützt unsere Aktiven in eingener Person bundesweit.

Um dennoch die aktuelle aktive Wolfsschutzarbeit aufrechtzuerhalten und gewährleisten zu können, sind wir auch weiterhin  auf Ihre Unterstützung in jeglicher Form angewiesen. Als Gegner haben wir es mit einer starken Lobby zu tun, die dazu noch über finanzielle Mittel verfügt, die wir nicht annähernd erreichen können. Dennoch braucht es, neben Herzblut und Engagement auch Geldmittel um gegen diese Lobby bestehen zu können. So haben wir auch immer wieder Anwaltskosten zu tragen.

Geld- und Sachspenden, Erbschaften, Grundstücksübertragungen, Sponsoring einer Vollzeitstelle, aktive Mitarbeit als Vereinsmitglied (natürlich auch Fördermitglieder) sind uns jederzeit herzlich willkommen.

Denn eines ist sicher – trotz erschwerter Bedingungen ist „Aufgeben“, niemals eine Option für  Wolfsschutz Deutschland e. V. (gewesen). Wir werden auch in Zukunft um jedes einzelne Wolfsleben kämpfen…direkt, offensiv…, und immer der Wahrheit auf der Spur!

Was sie von uns erwarten können, wenn sie uns unterstützen?

  • Transparente und faktenorientierte Berichterstattung
  • Aufdeckung von Fake-News
  • Begleitung und Coaching bei aktiver Mitarbeit, sowie Bereitstellung von technischem Equipment
  • Eine wirklich unabhängige Gemeinschaft von Gleichgesinnten zum ausschließlichen Schutz der Wölfe – ohne Lobbyismus und falsche Kompromisse, ohne Zuschustern von gegenseitigen lukrativen Jobs
  • Ebenso leiten wir juristische Schritte ein

Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Rettung des Ökosystems unseres Planeten, und investieren gleichermaßen in Ihre eigene Zukunft und die, ihrer Kinder.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch Paypal ist möglich: https://www.paypal.com/donate/?token=0Dr1TdKpUq9IgtsjkLF8gLMeMaU0elvr91fUVR6vPQ0F4xFllnnJf7wE5RT9ubA7cFdHVec3Dxd-dfWZ&locale.x=DE

 

Weitere Infos: Sehr guter Beitrag von der Sendung Quarks: https://www.youtube.com/watch?v=LD14d72b698

Ein Mitarbeiter des KLUWO appeliert in diesem fünfminütigen TV-Beitrag an die Weidetierhalterinnen und Halter doch endlich mal die Fördermaßnahmen zu nutzen. Ob es was hilft? https://www.swrfernsehen.de/landesschau-rp/gutzuwissen/wolf-in-rheinland-pfalz-104.html?fbclid=IwAR2vwizOdrbltWFlcEucEfQQaIZao9r8ddXtbvEHI5s54LHRWjHvzwNeAdM

Wolfsnachweise und Rissliste RLP: https://fawf.wald.rlp.de/de/forschung-und-monitoring-unsere-aufgaben/koordinationszentrum-luchs-und-wolf/wolf/wolfsnachweise-rheinland-pfalz/

Quellen: https://www.nr-kurier.de/artikel/114776-schutz-vor-dem-wolf–cdu-kreisvorstand-neuwied-unterstuetzt–wolfs-resolution-?fbclid=IwAR0N52FXDGTWKns6wREF7iG3Y5kPPX6jyM45DM9pQ6f72f-TejMvIyi2TcM

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/03/25/rlp-leuscheider-rudel-es-war-kein-wolf-fakenews-zu-angeblichem-kaelberriss/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/03/19/wolfsschutz-deutschland-e-v-gegen-absurden-abschuss-von-woelfen-aus-dem-leuscheider-rudel/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/01/20/weidetierhalterinnen-in-nrw-eskalieren-mit-fake-rissmeldungen-und-bruesten-sich-damit-absichtlich-woelfe-totzufahren-belohnung-ausgesetzt/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/01/18/nrw-wolf-bei-eitorf-tot-gefahren-leuscheider-rudel-soll-besendert-werden/