Kaum Resonanz auf Wolfshasserdemos in NRW und Niedersachsen

Kaum mehr als zwanzig Menschen kamen am Wochenende und in der vergangenen Woche bei zwei Demos in Hannover und in Kleve zusammen. Zu beiden Demos hatte die Agrarlobby aufgerufen. Deren Sprecher, wie beispielsweise Wendelin Schmücker vom Förderverein der Deutschen Schafhaltung, hielt die geringe Resonanz dennoch nicht davon ob, geradezu irrwitzige Forderungen, wie eine Wolfsbestandsgrenze in Deutschland zu stellen, die weit unter der in Schweden liegen soll. Wir tragen hier in unserem Bericht die echten Fakten zusammen.

Gegen Schweden läuft wegen der Jagd auf Wölfe bereits ein EU-Verfahren und auch gegen Deutschland hat die EU ein Pilotverfahren eröffnet. Dazu prüft die Kommission, inwiefern die Lex Wolf zum Bundesnaturschutzgesetz sowie die NDS. Wolfsverordnung dem EU-Naturschutzrecht widersprechen. Die massive Jagd auf die Beutegreifer dort wirkt sich negativ auf die gesamte Flora und Fauna in Schweden aus. Zudem leidet der zusammengeschossenen Bestand von Wölfen stark unter Inzucht, weil Partner fehlen.

Wölfe schießen auf Teufel komm raus?

Wölfe in Wirklichkeit noch immer auf der roten Liste

Dazu verkündete das Bundesamt für Naturschutz am 18.10.2020 auf Nachfrage, warum diese Einstufung der Wölfe in Deutschland in die rote Liste erfolgte: „Wie Sie der aktuellen Roten Liste entnehmen können, muss der Wolf immer noch als gefährdet eingestuft werden. Hauptgefährdungsursachen sind Verluste im Straßenverkehr sowie illegale Tötungen.

Noch immer Zäune zu Bächen offen?

Im verlinkten Bericht des NDR werden Fotos von einem angeblichen neuen Rissvorfall bei Wendelin Schmücker gezeigt. Auf den Fotos ist deutlich zu erkennen, dass die toten Schafe am Rande eines Wassergrabens liegen. Hier muss sich Wendelin Schmücker die Frage gefallen, lassen, ob er denn seinen Zaun zum Graben hin dicht hatte?  So fordert Schmücker unter anderem „dass die Wölfe weg müssten, um die Weidetierhaltung in Deutschland nicht zu gefährden. In Niedersachsen sagen aktuelle Zahlen allerdings etwas ganz anderes aus. Dort gibt es weniger Wolfsrisse und sogar immer mehr Schafe.

Auch Umweltminister Lies (SPD) beanspruchte den NDR wohl wieder einmal mehr als eine Art „offizielles Organ der Landesregierung“. Auf Pressemitteilungen wartet man nämlich wieder einmal vergebens. Lies beklagte sich vor allem darüber, dass Wölfeaus  beiden Rudel im Cuxland nicht rechtssicher abgeschossen werden dürften.

Ausriss aus „DIE HARKE“ einem Lokalblatt aus dem Landkreis Nienburg. Das ungepflegte Tier setzt eher ein Schlaglicht gegen seine Halter, als gegen Wölfe.

Weiter geheime Wolfsjagden in Niedersachsen?

Zur Zeit ruhen alle geheimen Abschussgenehmigungen in Niedersachsen. Dies könnte aber nach der Setzzeit erneut ganz anders aussehen. Ein erneuter Abschussantrag liegt bereits vor. Gegenstand einer Klage der Grünen waren hier Auskunftsrechte der Landtagsabgeordneten. Proaktiv muss die Landesregierung in der Folge nichts offenlegen. Aber die Richter haben geurteilt, dass die Landesregierung auf Landtagsanfrage folgendes offenlegen muss: Zahl und Datum erteilter Genehmigungen, ebenso Angaben zur gerissenen Nutztierart, Art des Grundschutzes, Zaunart und -höhe, Schwachstellen des Herdenschutzes sowie Schadenshöhe. Die Richter halten es jedoch für zulässig, die Zieltiere und Abschussgebiete der geltenden Abschussgenehmigungen geheim zu halten.

Ideologie über Fakten

Fakten statt Ideologie hatten sich die Teilnehmer in Kleve auf ihre Banner geschrieben. In Wirklichkeit geht es ihnen aber wohl um Ideologie über Fakten. Sie haben es noch nicht bemerkt, dass sie mit ihrer extremistischen unbelehrbaren Art so gut wie keinen mehr gewinnen können. So besuchte kein einziger PolitikerIn die Veranstaltung. Ihre Wolfshasserideologie scheint rein auf soziale Netzwerke ausgerichtet zu sein. Auf Facebook gab es laut Angabe einer Wolfshasserseite mehr als 1.000 Likes für eine klägliche Zurschaustellung von gestressten Schafen und Pferden in der Stadt.

Die Mehrheit soll sich egoistischen Forderungen beugen

Sie fordern den Abschuss von Wölfen und halten dieses Forderungen auch noch für einen Weg der Kompromisse. Dabei zeigen Umfragen, dass die Mehrheit der Deutschen mehr Natur wagen möchte und die Mehrheit der Deutschen auch den Wolf zurück in seiner Heimat begrüßen will. Doch nicht nur das. Die EU verklagt Deutschland bereits wegen nicht eingehaltener FFH-Gebiete.

Diese radikalisierten WeidetierhalterInnen und PferdehalterInnen verlangen also tatsächlich von der Allgemeinheit, sich deren persönlichen Wünschen und Bedürfnissen zu beugen. Dabei gibt es schon jetzt zahlreiche Fördermaßnahmen und Möglichkeien zur Unterstützung. Dass Herdenschutz wirkt, haben bereits mehrere Studien gezeigt. Es geht aber auch um Ethik. Wer sind diese Leute, die sich schreiend hinstellen, und einem Mitlebewesen sein Lebensrecht absprechen wollen?

Auch scheint überhaupt keine Kenntnis über die Biologie von Wölfen vorhanden zu sein, denn ein Hineinschießen und eine Regulierung von Wolfsrudeln wird nicht weniger, sondern eher mehr Nutztierrisse verursachen, weil unerfahrene, verwaiste Jungtiere eher mehr als weniger Nutztiere reißen. Eine Wolfsfamilie benötigt ein Revier von zirka 250 Quadratkilometern, das sie gegen fremde Wölfe verteidigt. Wer also „seinem“ Rudel einmal durch wirksame Zäune beigebracht hat, die Pfoten von Schafen und Co. zu lassen, der kann darauf vertrauen, dass diese Wölfe die Tiere vor fremden Wölfen schützen werden, denn sie vertreiben Artgenossen. Nur 1,6 Prozent beträgt der Bestandteil in der Wolfsnahrung an Nutztieren. Es kommen also immer noch die meisten so genannten Nutztiere durch Vernachlässigung und Krankheiten um, vom Schlachten einmal ganz zu schweigen.

Im Alter von spätestens zwei Jahren wandern die Jungwölfe ab, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Was also will man hier „managen“ und „regulieren“? In Deutschland hätten zirka 4.000 Wölfe Platz. Zur Zeit lebt hier nicht einmal die Hälfte.

Täuschen Bauern- und Winzerverbände sowie die Jagdlobby ihre Mitglieder?

Sie fordern, den Wolf ins Jagdrecht zu überstellen. Doch selbst wenn der Wolf im Jagdrecht ist, wie voraussichtlicht ab Mai in Niedersachsen  tritt automatische eine ganzjährige Schonzeit in Kraft. In Sachsen ist der Wolf schon seit Jahren im Jagdrecht. Dennoch können Wölfe dort auch nicht leichter abgeschossen werden. Wird hier bewusst gelogen? Fakt ist, dass die Verbände kaum etwas wirklich Sinnvolles für ihre Mitglieder tun. Aber so lange die es mit sich machen lassen und sich willig in einen Stellvertreterkrieg gegen einen wehrlosen Beutegreifer hineinziehen lassen, statt wirklich von den Verbände zu verlangen, die Branche zukunftssicher zu machen, wird sich daran auch nichts ändern.

 

Quellen: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Protest-vor-Landtag-Weidetierhalter-gegen-Wolfs-Ausbreitung,weidetierhalter102.html

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Zahl-der-Schafe-in-Niedersachsen-steigt,aktuelloldenburg9226.html#:~:text=In%20Niedersachsen%20gibt%20es%20mehr,Prozent%20mehr%20als%20im%20Vorjahr.

https://www.nabu.de/news/2021/04/29860.html#:~:text=Die%20Menschen%20wurden%20zudem%20erstmals,höher%20ist%20als%20im%20Durchschnitt.

https://staatsgerichtshof.niedersachsen.de/startseite/presse_und_service/pressemitteilungen/entscheidung-in-dem-organstreitverfahren-wegen-verletzung-der-auskunftspflicht-der-landesregierung-ausnahmegenehmigungen-entnahme-wolfe-208360.html

https://verwaltungsgericht-oldenburg.niedersachsen.de/aktuelles/eilantrage-gegen-genehmigung-der-totung-von-wolfen-der-rudel-schiffdorf-und-garlstedt-erfolgreich-209933.html

https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_21_6263

https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/10/10/rote-liste-der-wolf-gilt-in-deutschland-noch-immer-als-gefaehrdete-art/

RLP – Leuscheider Rudel: Angriff auf Vorstand von Wolfsschutz-Deutschland e. V. bei Recherche

In unseren Faktenchecks und Zaunkontrollen zeigen wir regelmäßig auf, wie die Situationen vor Ort tatsächlich aussehen. Wir leisten damit eine Arbeit, die Lokalzeitungen, ganz gleich ob bewusst oder nicht, nicht erledigen. Fast immer wird mit reißerischen Überschriften aufgemacht, wenn einmal wieder ein Riss passiert sein soll. Über die Gegebenheiten vor Ort, z. B. ob denn überhaupt geschützt wurde, schreibt man gar nicht so gerne. Deshalb müssen wir dies immer wieder dokumentieren, denn ohne unsere Intervention wäre wahrscheinlich der ein oder andere Wolf längst zum Abschuss freigegeben worden. Dass dies einigen Leuten nicht gefällt, ist klar. Wir warnen auch seit Monaten davor, dass es nicht die Tierschützerinnen und Tierschützer sind, die sich immer weiter radikalisieren, sondern WeidetierhalterInnen und JägerInnen. Nun gab es den ersten tätlichen Angriff auf uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V.. Aus Hasskommentaren wurde Realität. Hier trotzdem unser neuer Faktencheck…

 

Zaun im Gebiet, in dem Risse stattgefunden hatten. Am Tag der Zaunkontrolle waren keine Tiere untergebracht, aber an der Stacheldrahtlitze hingen Schaffellreste. Dieser Zaun besteht lediglich aus Wilddraht mit einer Stacheldrahtlitze oben.

Anschlag auf Wolfsschutz-Deutschland e. V.

In der Stadtmitte von Buchholz wurden uns die Reifen platt gemacht sowie unsere Stoßstange beschädigt. Es hätte lebensgefährlich enden können, hätten wir den Verlust der Luft in den Reifen nicht rechtzeitig bemerkt. Zuvor wurde der Standort unseres Fahrzeuges in mehreren Wolfshassergruppen mit einem Foto bekannt gegeben.

Wie lange wollen Politik und Lokalmedien noch ignorieren, dass sich WolfshasserInnen immer weiter radikalisieren? Gerade die Lokalblätter tragen mit ihrer hetzerischen Berichterstattung zu dieser gefährlichen Entwicklung, die hier deutlich wird, bei. Nicht wir TierschützerInnen sind die Kriminellen. Fahrzeuge zu beschädigen und platte Reifen zu hinterlassen, sind keine Streiche. Die Polizei hat den Vorfall aufgenommen. Ein Täter wurde noch nicht ermittelt.
Unser ganz herzlicher Dank geht an Anwohner, die uns geholfen haben, das Fahrzeug wieder fit zu machen, so dass wir die Strecke von fast 200 Kilometern nach Hause noch schafften.

Notwendigkeit aktiven Mitglieder Anonymität zu gewährleisten

Dieser Vorfall macht auch deutlich, wie wichtig es tatsächlich ist, unseren Aktiven Anonymität zu gewährleisten. Nicht etwa, weil diese etwas zerstören wollten, sondern deswegen um sie genau vor solchen Übergriffen zu bewahren, wie sie hier stattgefunden haben. In NRW im Raum Schermbeck wurde in einem TV-Bericht eine Pferdehalterin gezeigt, die mit einer Waffe im Fahrzeug durch die Gegend fährt. Eine andere sagte im gleichen Bericht, dass sie an nichts mehr anderes als die Gefahr durch Wölfe denken könne. Dies weißt nicht nur eine gefährliche Radikalisierung hin sondern könnte bereits eine wahnhafte Zwangsneurose darstellen. Wann der erste Mensch verletzt wird, scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein.

Gleichwohl müssen Aktive unseres Vereines keine Angst haben, denn die sind ja nicht, wie wir vom Vorstand, mit einem voll beschrifteteten Fahrzeug unterwegs, das wir angeschafft hatten, um eben der Unterstellung, wir würden uns heimlich an Weiden heran schleichen, ad absurdum führt.

Die Gemeinden Asbach und der Kreisvorstand Neuwied wollen Wölfe abschießen

Obwohl kaum BerufsschäferInnen in der Gegend betroffen sind, sondern fast nur HobbyhalterInnen, die sich wohl immer weiter rundheraus weigern, richtig zu schützen, wollen Asbach und Neuwied Wölfe in Rheinland-Pfalz abschießen. Wir protestierten bereits gegen die völlig überzogene Asbacher Wolfsresolution. Jetzt steigt die CDU in Neuwied hier auch mit ein. Vor allem möchte man dem aus Bayern eingewanderten Vaterwolf Wolfgang an den Kragen. Dieser hatte auf seinem Weg nach Rheinland-Pfalz einige Risse verusacht, was zum Teil für Unmut gesorgt hatten. Diesen Unmut können wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sogar nachvollziehen, denn wir plädieren schon seit Vereinsgründung dafür, ganz Deutschland zum Wolfsgebiet zu erklären und überall zu fördern, aber auch zu fordern. Bis heute bekommen WeidetierhalterInnnen nur in extra ausgewiesenen Wolfsgebeiten Förderung und Entschädigung. Wer von einem wandernden Jungwolf, wie Wolfgang einer war, betroffen ist, schaut also in die Röhre.

Allerdings erhalten WeidetierhalterInnen im Gebiet des Leuscheider Rudes Fördermaßnahmen. Warum sie sie dennoch nicht einsetzen, bleibt wohl ein Rätsel. Man scheint sich einfach nicht mit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland auseinander setzen zu wollen und hofft auf die erneute Ausrottung. Der eigentliche Vater des Rudels verschwand übrigens. Insofern hat man sich evtl. die Probleme, die man jetzt mit dem Wolf aus Bayern hat, selbst geschaffen.

 

Die beiden Vorsitzenden Ulrike de Heuvel, Brigitte Sommer sowie aktives Vereinsmitglied Daliah und die beiden Hunde Toni und Liv unterwegs auf dem Gebiet des Leuscheider Rudels. Dieses Mal im Zenit des Wolfshasses, im Raum Asbach. Hier in Buchholz.

 

Mitten im Ort Buchholz wurden unsere Reifen platt gemacht und die Stoßstange beschädigt. Niemand will etwas gesehen haben. Selbst die herbeigerufene Polizei zeigte sich geschockt. Zuvor wurde der Ort unseres parkenden Fahrzeugs mit einem Foto in meheren Wolfshasser-Whatts-App-Gruppen geteilt. Die dazu gehörige Tel.-Nummer gehört zu einem Jagdpächter.

 

Rund um den Mückensee gab es einige Wolfssichtungen.

 

Wald bei Linscheid. Das Leuscheider Rudel verfügt über ein riesengroßes Gebiet mit vielen unzugänglichen Ecken und Hanglagen. Allerdings wurde im gesamten Gebiet stark gerodet, was das Rudel sicherlich erheblich gestört hat.

 

 

Die beiden Vorsitzenden Ulrike de Heuvel, Brigitte Sommer sowie aktives Vereinsmitglied Daliah und die beiden Hunde Toni und Liv unterwegs auf dem Gebiet des Leuscheider Rudels. Dieses Mal im Zenit des Wolfshasses, im Raum Asbach. Hier in Buchholz.

Weiter Blick ins Land hinein. Der Wolf gefährde die Weidetierhaltung, behauptet man dort immer wieder gerne. Welche Weidetierhaltung genau? Auch hier im Raum Asbach mussten wir die Weiden regelrecht suchen. Dies ist im Sommer, in der Hauptweidesaison übrigens nicht viel anders.

Dieser Zaun hat zwar 10.000 V Spannung, hält aber nur die Rinder drinnen und nichts draußen. Er besteht übrigens aus Litzen, die aus dem gleichen Material sind, wie vor einiger Zeit bei einem Wildzaun verbaut. Von Wolfshassern wurde dieser Draht damals als Spanndraht bezeichnet. Dabei war er außen befestigt, ohne mit dem Hauptwildzaun verbunden zu sein. Konnte also gar nichts spannen. Ein totes Kälbchen würde hier nicht mehr verteidigt werden und könnte mühelos unter dem Zaun durchgezogen werden. Das Geschrei wäre in diesem Fall wieder groß. Übrigens können auch noch sehr kleine Kälbchen unter dem Zaun hindurch ins Freie gelangen und können dann ebenfalls nicht mehr von der Herde geschützt werden. Sie werden so tatsächlich dann leicht Beute von Wölfen und noch mehr von Hunden.

 

 

Hier die Kühe und das Kälbchen noch mal auf einem Foto zu sehen. Trotz der hohen Spannung auf dem Zaun können Hunde und Wölfe problemlos unter dem Zaun hindurch gelangen. Auch kleine Kälbchen passen unter dem Zaun durch und können dann nicht mehr verteidigt werden. In diesen Artikel des SWR behauptet ein Bio-Bauer, dass Zäune nicht realisierbar wären. Wir klagen dagegen an, dass es einfach am Willen fehlt. Schon eine weitere untere Litze würde helfen. https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/woelfe-im-westerwald-100.html?fbclid=IwAR0EKxIDkU6AD7iZf7Ot90X2Kc17DOPuTR-42q2obThewJU-70O1ldiBA5Q

Positives Beispiel

Postives Beispiel. Diese Schafe stehen hinter einem wolfsabweisenden Zaun mit genug Spannung. Sie sind gut geschützt. Im Video ist ein kleiner Versprecher. Es sind natürlich Volt und nicht Watt. Diese Schafe gehören wahrscheinlich einem BerufsschäferIn.

Blick ins Land hinein bei Buchholz. Die gängigen Zäune für Weidetiere bestehen hier aus zwei Litzen Stacheldraht.

Weide ohne Spannung bei Buchholz

Die Tiere sind hier noch einmal auf einem Foto im hinteren Teil der Weide dokumentiert.

Dieser Zaun wäre perfekt, wenn denn Spannung darauf wäre. Hier soll es ebenfalls einen Riss gegeben haben. Passiert hier wieder ein Riss, heisst die Schlagzeile in den Lokalblättern lauten: „Wölfe „überwinden“ wolfssicheren Zaun. Vor Besuch des Wolfsberaters würde dann einfach die Spannung einfach wieder drauf gemacht? Dieser Halter hat auch eine Wildkamera auf den öffentlichen Weg gerichtet und er nimmt damit automatische auch Menschen auf, die auf dem Weg spazieren. Die Kamera hängt in zwei Metern Höhe, was zudem auch nicht erlaubt ist. Auf Facebook hatte sich dieser Halter in einem Kommentar unter unserem Posting geoutet. Seine Erklärungen, warum keine Spannung darauf war, klingen abenteuerlich. Erst wäre der Strom nur in Nacht an, weil er tagsüber schnell vom Wohnhaus an der Weide wäre. Dies bedeutet eine klare Rissprovokation, denn Sinn und Zweck eines wolfsabweisenden Zaunes ist es ja, Wölfe gleich abzuschrecken, indem der Kontakt mit dem Zaun ordentlich Schmerzen verursacht. Als nächste Erklärung kam die Ausrede, dass angeblich noch an dem Zaun gebaut worden sein. Danach hagelte es nur noch Beleidigungen gegen uns.

Direkt neben dem Ziegen- bzw. Schafsgehege ohne Spannung befindet sich ein Gehebe mit Damwild, ebenfalls ohne Spannung, nur von einem Wildzaun umgeben.
Auch kein Untergrabschutz beim Damwild.
Auch in Weihnachtsbaumplantagen sollen Risse stattgefunden haben. Schafe weiden die Grasflächen zwischen den Bäumen ab. Hier wurde mit einem Netz, auf das Spannung gelegt werden kann, aufgestockt. der großte Teil des Zaun besteht allerdings aus Wilddraht, ohne Strom.
An der B 8 bei Vierwinden sollen Tierschutzschafe gerissen worden sein. Wie hier zu sehen ist, bietet ein Provisorium dieser Art keinen Schutz.
In dieser Gegend gibt es immer wieder Sichtungen.
Könnte Wolf sein, aber nicht zu 100 % sicher. Normalerweise braucht es eine Spur, die über mehrere Meter verläuft.
Kurze Spur im Matsch.

 

Was viele nicht wissen: der gesamte Vorstand arbeitet (neben der persönlichen Berufstätigkeit in Vollzeit) ehrenamtlich. Vom Arbeitsanfall her wäre dieser Full-time-Job schon lange als hauptberufliche Tätigkeit sinnvoll und auch notwendig. Doch durch die knappe finanzielle Situation unseres Vereins lässt sich derzeit noch nicht einmal eine einzige hauptberufliche Stelle einrichten. Unsere Vorsitzende steckt inzwischen die komplette Freizeit in die Vereinsarbeit und unterstützt unsere Aktiven in eingener Person bundesweit.

Um dennoch die aktuelle aktive Wolfsschutzarbeit aufrechtzuerhalten und gewährleisten zu können, sind wir auch weiterhin  auf Ihre Unterstützung in jeglicher Form angewiesen. Als Gegner haben wir es mit einer starken Lobby zu tun, die dazu noch über finanzielle Mittel verfügt, die wir nicht annähernd erreichen können. Dennoch braucht es, neben Herzblut und Engagement auch Geldmittel um gegen diese Lobby bestehen zu können. So haben wir auch immer wieder Anwaltskosten zu tragen.

Geld- und Sachspenden, Erbschaften, Grundstücksübertragungen, Sponsoring einer Vollzeitstelle, aktive Mitarbeit als Vereinsmitglied (natürlich auch Fördermitglieder) sind uns jederzeit herzlich willkommen.

Denn eines ist sicher – trotz erschwerter Bedingungen ist „Aufgeben“, niemals eine Option für  Wolfsschutz Deutschland e. V. (gewesen). Wir werden auch in Zukunft um jedes einzelne Wolfsleben kämpfen…direkt, offensiv…, und immer der Wahrheit auf der Spur!

Was sie von uns erwarten können, wenn sie uns unterstützen?

  • Transparente und faktenorientierte Berichterstattung
  • Aufdeckung von Fake-News
  • Begleitung und Coaching bei aktiver Mitarbeit, sowie Bereitstellung von technischem Equipment
  • Eine wirklich unabhängige Gemeinschaft von Gleichgesinnten zum ausschließlichen Schutz der Wölfe – ohne Lobbyismus und falsche Kompromisse, ohne Zuschustern von gegenseitigen lukrativen Jobs
  • Ebenso leiten wir juristische Schritte ein

Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Rettung des Ökosystems unseres Planeten, und investieren gleichermaßen in Ihre eigene Zukunft und die, ihrer Kinder.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

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Auch Paypal ist möglich: https://www.paypal.com/donate/?token=0Dr1TdKpUq9IgtsjkLF8gLMeMaU0elvr91fUVR6vPQ0F4xFllnnJf7wE5RT9ubA7cFdHVec3Dxd-dfWZ&locale.x=DE

 

Weitere Infos: Sehr guter Beitrag von der Sendung Quarks: https://www.youtube.com/watch?v=LD14d72b698

Ein Mitarbeiter des KLUWO appeliert in diesem fünfminütigen TV-Beitrag an die Weidetierhalterinnen und Halter doch endlich mal die Fördermaßnahmen zu nutzen. Ob es was hilft? https://www.swrfernsehen.de/landesschau-rp/gutzuwissen/wolf-in-rheinland-pfalz-104.html?fbclid=IwAR2vwizOdrbltWFlcEucEfQQaIZao9r8ddXtbvEHI5s54LHRWjHvzwNeAdM

Wolfsnachweise und Rissliste RLP: https://fawf.wald.rlp.de/de/forschung-und-monitoring-unsere-aufgaben/koordinationszentrum-luchs-und-wolf/wolf/wolfsnachweise-rheinland-pfalz/

Quellen: https://www.nr-kurier.de/artikel/114776-schutz-vor-dem-wolf–cdu-kreisvorstand-neuwied-unterstuetzt–wolfs-resolution-?fbclid=IwAR0N52FXDGTWKns6wREF7iG3Y5kPPX6jyM45DM9pQ6f72f-TejMvIyi2TcM

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/03/25/rlp-leuscheider-rudel-es-war-kein-wolf-fakenews-zu-angeblichem-kaelberriss/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/03/19/wolfsschutz-deutschland-e-v-gegen-absurden-abschuss-von-woelfen-aus-dem-leuscheider-rudel/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/01/20/weidetierhalterinnen-in-nrw-eskalieren-mit-fake-rissmeldungen-und-bruesten-sich-damit-absichtlich-woelfe-totzufahren-belohnung-ausgesetzt/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/01/18/nrw-wolf-bei-eitorf-tot-gefahren-leuscheider-rudel-soll-besendert-werden/

 

 

 

Keine Gerechtigkeit für Wölfe im RTL-Format Justice

Anfang des Jahres erhielten wir die Anfrage eines Journalisten sowie Produzenten von Beiträgen für das RTL-Format Justice. Dass das Format unter Boulevard fällt, schreckte zunächst nicht ab, denn Boulevard heißt nicht unbedingt, dass die Beiträge nicht seriös erstellt werden. Dass es ein etwas krawalliges Format ist, war allerdings von Anfang an klar. Mir war auch bewusst, dass der Beitrag höchstwahrscheinlich tendenziös werden würde. Dennoch entschlossen wir uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V., das Angebot anzunehmen. Der Dreh umfasste zirka zwei Stunden, in denen ich mich wirklich ausführlich äußern konnte. Freilich bemerkte ich, dass versucht wurde, mich dahingehend zu lenken, dass ich einräumen würde, dass Wolfsabschüsse auch für uns unter bestimmten Bedingungen in Ordnung wären. Was wäre, wenn ein Wolf einmal zubeißen würde? Sie ahnen es wahrscheinlich schon. Es lief etwas aus dem Ruder.

Lets talk about „beißen“

Wenn ein Interview, das ursprünglich fast zwei Stunden dauerte, auf nicht einmal zwei Minuten zusammen geschnitten wird, ist es wohl logisch, dass hier kaum noch Kontext vorhanden ist. In diesem Fall ist meine Einschätzung, dass der Schnitt auch so gewollt und kein Versehen war.

In den vergangenen 20 Jahren gab es keinen  einzigen Angriff eines frei lebenden Wolfs in Deutschland auf Menschen. Gerade um die Hysterie aus der Debatte zu nehmen, halte ich es für wichtig, darüber zu reden, dass es natürlich auch mal passieren kann, dass ein Wolf beißt. Beispielsweise wenn er bedrängt wird oder krank ist. Bislang scheint jede Diskussionen, ja jeder Gedanke darüber, geradezu verboten zu sein. Wer ihn äußert wird von beiden Seiten moralisch angegangen. Dabei ist es doch wichtig, darüber zu reden, um irrationale Angst beseitigen zu können. Wir Menschen stehen einfach nicht auf dem Speiseplan von Wölfen. Menschen, die in Ländern wohnen, in denen der Wolf nie ausgerottet worden war, sehen die emotional geführten Diskussionen in Deutschland teilweise belustigt und teilweise schockiert.

 

Sehr schade fand ich allerdings, dass mein O-Ton “ Wenn einmal ein Wolf einen Menschen verletzt, dann ist das halt so“ zum Thema beißen durch Wölfe so verkürzt dargestellt worden ist. Durch den nicht mehr vorhandenen Kontext wirkt meine Aussage so, dass mir Verletzungen von Menschen egal wären. Aber wahrscheinlich war das ja so beabsichtigt? Hier der Teaser zur Sendung.

Meine Erklärung dazu, das nämlich jedes Jahr Menschen durch Hunde, andere Wildtiere und sogar Kühe schwer verletzt und sogar getötet werden und dass dies nicht auch nur ansatzweise einen solchen Hass und eine solche Panik verursacht, wie die Möglichkeit, dass auch mal ein Wolf zubeißen könnte und dass es im Leben keine 100-%-ige Sicherheit geben kann, wurde weg geschnitten. Durch die verkürzte Darstellung wirkt die Antwort natürlich negativer als im eigentlichen Kontext. Schade auch, dass ich nicht direkt mit den Vorhaltungen von Herrn Opriel konfrontiert haben, denn ich hätte ja direkt darauf antworten können.

Richtigstellung

Schäfer Opriel behauptet in dem Beitrag, Wolfsschutz-Deutschland e. V. hätte irgendeinen Menschen geschickt, um bei ihm und mit ihm zusammen (Opriel) eine Zaunkontrolle zu tätigen. Dies ist falsch. Ebenso falsch ist es, dass Herr Opriel uns angesprochen haben wollte und uns um Hilfe gebeten haben wollte. Tatsächlich „schicken“ wir nicht irgend jemanden. Wir machen die Zaunkontrollen selbst. Bei allen Kontrollen von uns bei Opriels Zäunen war er selbst nicht anwesend. Wir leisten tatsächlich Hilfe, lassen uns aber unterschreiben, dass nach der Hilfe nicht gegen Wölfe gehetzt wird. Zudem haben wir Herrn Opriel niemals in irgend einer Weise bedroht.

Hier die Eindrücke vom Drehtag Anfang des Jahres.

German Angst?

German Angst“ ist ein international geläufiger Begriff, der deutsche Bedenken und Vorsicht in Sicherheits- und Umweltfragen bezeichnet. Angeblich ist er geprägt durch die Erfahrungen der Menschen in der NS-Zeit. Noch heute sind wir Deutschen dafür bekannt, dass wir nach einer größtmöglichen Sicherheit streben. Ob es die German Angst ist, die auch ihre Stilblüten in Punkto Wolf treibt, ist unklar. Fakt ist aber auch, dass Generationen von Deutschen Kindern mit dem Märchen Rotkäppchen aufgewachsen sind. Eine Urangst scheint hier entfacht zu sein, der mit Argumenten und Fakten kaum beizukommen ist. Diese Angst betrifft nicht nur die Wolfsgegner, sondern anscheinend auch so genannte TierschützerInnen. Denn für mich es es kaum erklärbar, wie die Vorsitzende der Tierschutzpartei Niedersachsen, eine derartige Falschbehauptung in die Welt setzen konnte.

Falschbehauptung und Verleumdung

Die Vorsitzende der Tierschutzpartei Niedersachsen hat meine Aussage über eine Verletzung durch einen Wolf durch das „Töten durch einen Wolf“ in einem Beitrag ersetzt und in Ihrem Profil geteilt. Dieser Beitrag ging durch Screenshots bei den
Wolfshassern viral und ich erhielt anonyme Anrufe, Drohungen und Hassnachrichten. Erst nach fast drei Tagen ersetzte sie „Töten“ einfach durch „verletzen“.

Fast drei Tage lang befand sich die Falschanschuldigung noch öffentlich auf Ihrem FB-Profil. Wir haben diesen Fall an unseren Anwalt zur Prüfung übergeben und werden ggf. Strafanzeige erstatten. Wolfsschutz-Deutschland e. V. erwartet zudem eine offizielle Stellungnahme sowie eine Richtigstellung dem Profil der Politikerin und auch auf der Seite der Tierschutzpartei. Anscheinend hat sich die Frau auch keinerlei Gedanken über die Folgen Ihrer Handlungen gemacht. Auf Seite der Wolfshasser ging ihre Verleumdung durch Screenshots viral. Die Folge für mich: Hasskommentare, Hassnachrichten, anonyme Anrufe und Drohungen.  Des weiteren blockierte sie mich, so dass ich auf Ihr Cybermobbing nicht mehr reagieren konnte.

Auf eine Anfrage, in welchen Fällen die Tierschutzpartei Niedersachsen einem Wolfsabschuss zustimmt, erhielten wir keine Antwort.

Kollektive Zwangsneurose?

Sollen nun, vorsorglich alle Wölfe wieder ausgerottet werden, nur weil es im Rahmen der Möglichkeiten liegt, dass auch einmal ein Wolf einen Menschen beißen könnte? Nach dieser Logik müssten auch alle Hunde abgeschafft werden, denn hier gibt es nicht nur Fälle in der Theorie sondern, es geschehen jährlich schwere Vorfälle mit Hunden, die zubeißen. Auch alle Bäume im Wald müssten abgesägt werden, die auch schon Menschen durch herabfallende Äste erschlagen wurden. Ganz zu schweigen von beißenden Wildschweinen, Füchsen und sogar Wildkaninchen. Vielleicht macht dieser Vergleich die Hysterie noch einmal deutlich mit der Diskussionen um die Wölfe in Deutschland geführt werden.

Im TV Beitrag von RTL-Justice sagt eine Pferdehalterin, dass sie den ganzen Tag an nichts mehr anderes als die Gefahr durch Wölfe denken könne. Dabei ist in Wirklichkeit die Gefahr für Pferde, durch einen Pferderipper verletzt zu werden, oder gar ums Leben zu kommen, um ein vielfaches höher als durch einen Wolfsangriff.

Tatsächlich gibt es zur Zeit schon wieder einen aktuellen Fall, in dem eine Kuh einen Bauern nicht gebissen, sondern getötet hat: https://www.br.de/nachrichten/bayern/utting-kalbende-kuh-toetet-landwirt,T0idMC4?fbclid=IwAR1VeY26ZE7szOgwsYJr73amTtRSaqFaBl7AUr2a73jPamhpoi0mCiwP6xs

Sollen nun alle Kühe erschossen werden, um eine statistische Gefahr zu mindern? Wie gesagt, ein Wolf hat keinen Menschen getötet, seit der Rückkehr nach Deutschland.

Radikalisierung wird ignoriert

Zumal Pferde durch Zäune und in abseits gelegenen Wolfsgebieten nachts im Stall untergestellt werden können. Großpferde haben zudem kaum etwas von Wölfen zu befürchten. Eine andere Halterin gibt im Beitrag sogar offen zu, dass die mit einer Waffe ausgestattet Patrouille fahren würde. Im Hinblick auf die Vorfälle in Kusel macht mich diese Aussage betroffen. Noch betroffener macht es mich, dass dieses Verhalten in den sozialen Netzwerken überhaupt nicht kritisiert zu werden scheint. Es ist ja kaum zu verleugnen, dass hier sich ein Mob immer weiter radikalisiert. Wann wird es die ersten verletzten oder gar toten Spaziergänger im Wolfsgebiet Wesel geben?

Auch ich bin im Einsatz für Wolfsschutz-Deutschland e. V. schon bedroht worden. Beide Fälle geschahen in Niedersachen. Einmal hätte mich ein Autofahrer auf einem Waldweg fast überfahren. Dieser Fall wurde im Beitrag gebracht. Ein anderes Mal versuche mich ein Schäferehepaar in Niedersachsen von der Straße zu drängen. Der Fall ist öffentlich bekannt, wurde aber aus der Sendung heraus geschnitten.

Allerdings ist es auch klar, dass es sich bei solche WeidetierhalterInnen um absolute Ausnahmefälle handelt. Die meisten PferdehalterInnen fühlen sich durch diese Radikalität selber belästigt und teilweise sogar eingeschüchtert, wie uns in Nachrichten immer wieder bestätigt wird. Es wird wohl immer deutlicher, dass hier eine sich immer weiter radikalisierende Minderheit die Mehrheit terrorisiert. So auch an den weiteren Aussagen im Filmbeitrag zu erkennen.

Fazit

Leider wurde hier die Chance verpasst, eine einigermaßen ausgewogene Sendung zu produzieren. Die Haltung des Produzenten ist deutlich erkennbar, die Gerichtsurteile gegen die Abschussklage des Schäfers Opriel sowie deren Begründung waren gar kein Thema. Dazu der schlechte Schnitt. Die Sendung „Justice“ wurde ihrem Titel dahingehend also auch nicht gerecht. Stattdessen erneut viel Gejammere, Hetze und Panik. Schade.

Brigitte Sommer

Vorsitzende Wolfsschutz-Deutschland e. V.

 

Hier noch der Link zum Stream der kompletten Sendung: https://www.tvnow.de/shows/justice-die-justizreportage-16358/2022-04/episode-3-woelfe-in-deutschland-der-streit-um-die-raubtiere-4785106?fbclid=IwAR0jw3Fg3ft4dLxlRB1A50krATLRwwQX3ts-FbfcNJugiLO2S1n9UPy9o0M

 

 

Große Exklusivreportage NRW: Wölfe im Fadenkreuz zwischen Rotkäppchenhysterie, Anfütterung, Fake-News und geplanter Wolfsverordnung

Die Hysterie in Nordrhein-Westfalen scheint kaum mehr Grenzen zu kennen. In unserem neuesten Faktencheck berichten wir über PonyhalterInnen, die mutmaßlich lieber ihre alten Tiere opfern, als sie zu schützen, von Landräten, die ungeniert Abschüsse fordern, obwohl Weidetiere nicht geschützt waren, von einer Bürgerwehr gegen Wölfe in Schermbeck und von einer Umweltministerin, die plant auch für NRW eine Wolfsverordnung nach Niedersächsischem Vorbild zu kreieren. Und das, bei gerade mal zwei Wolfsrudeln im Land. Alle Kosten für Zäune werden sogar zukünftig komplett übernommen. Warum sind ProblemtierhalterInnen trotzdem nicht zufrieden? Wir waren erneut in einigen Gebieten unterwegs um uns selbst einen Eindruck zu verschaffen und um unsere Aktiven zu unterstützen.

 

Vereinsvorsitzende Brigitte Sommer in NRW zur Unterstützung unserer Aktiven unterwegs.

 

 

Patrouille NRW im Gebiet des Leuscheider Rudels Teil 1. Wir hatten gehofft, dass unser Wolfshündin Liv ein paar Spuren finden, aber an dem Tag hatten wir kein Glück. Der Neuwieder Landrat Achim Hallerbach fordert den Abschuss des Rudels. Fachleute lehnen dies jedoch ab. Das Gebiet ist weitläufig und teilweise sehr unzugänglich und bergig. Das Leuscheider Rudel wechselt zwischen NRW und RLP hin und her und war bislang nicht weiter auffällig. Jetzt verlangt die Lobby allerdings den Abschuss einzelner Tiere, was überhaupt nichts bringen würde.

 

Faktencheck – Patrouille NRW im Gebiet des Leuscheider Rudels Teil 2.

Hohe fünfstellige Beträge als Subvention, dennoch wird Abschuss gefordert

 

Bei fast allen Wolfsabschussforderungen von WeidetierhalterInnen betonen diese oft ihre Liebe zu den ihnen verantworteten Tieren. Wölfe dagegen werden oft als grausame Bestien dargestellt, doch wie es um die Liebe von vielen HalterInnen wirklich zu ihren aussieht, offenbart sich wieder einmal hier.
Diese beiden Zwergziegen, wie oben im Film zu sehen, sind eindeutig krank. Der Halter ist von uns benachrichtigt worden. Er alleine hatte hier also die weitere Sorge zu tragen.
Wir haben uns noch mit einigen HalterInnen vor Ort unterhalten können. Im Gegensatz zu den Hassattacken im Netz sind hier tatsächlich Gespräche auf Augenhöhe möglich. Viele sind der Ansicht, ein Anrecht darauf zu haben, von Naturschutzvereinen oder der Allgemeinheit finanziert zu werden, wenn sich Wölfe in der Gegend ansiedeln. Schließlich wollten sie die Wölfe nicht, müssten aber damit leben. Dass sie ihre Betriebe oder ihr Hobby in eigener Verantwortung betreiben, wollen sie nicht gelten lassen. Wie bei ganz vielen anderen Tierhaltern ist hier eine Unselbstständigkeit und wie gesagt, eine starke Erwartungshaltung zu erkennen. Sie lieben angeblich Tiere, aber Wölfe und andere Beutegreifer eben nicht. Sie sind der Meinung, dass Wölfe, die Weidetiere reißen, abgeschossen werden sollten. Von uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. will sich eigentlich keiner beim Zaunbau helfen lassen, weil dann unterschreiben werden müsste, nicht in der Öffentlichkeit gegen Wölfe zu hetzen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. halten solche Almosen auch nicht für zielführend. Eher müssten die HalterInnen in die Lage gebracht werden, selber für Zäune zu sorgen und Firmen für deren Bau zu beantragen, was auch der Wirtschaft zugute käme. Die so genannte „selbstlose“ Hilfe von TierschützerInnen, ist oft nur dazu da, das eigene narzisstische Ego in den Vordergrund zu stellen. Es macht sich halt gut, wenn man die Bildchen immer wieder posten kann. Einige HalterInnen sind der Meinung, dass ein Verein wie unserer Druck auf Politiker ausüben sollte, damit die WeidetierhalterInnen ordentlicher von Staat, bzw. der Gesellschaft bezahlt werden. Dass sie sich selber von der Politik und Medien auf Abschussforderungen lenken lassen, die ihre Situation überhaupt nicht verbessern, erkennen sie anscheinend nicht. Auch, dass es die Aufgabe der WeidetierhalterInnen selber wäre, der Politik Druck zu machen, sehen viele nicht so.
Schäfer D. hat beispielsweise über 50.000 Euro an Subventionen erhalten, selbst keinen Riss zu beklagen und er fordert trotzdem Wolfsabschüsse.

 

 

Blick ins Revier des Leuscheider Rudels. Wanderschäfer am der Sieg bei Eitorf. Angeblich soll dort auch ein Riss stattgefunden haben.

 

 

Faktencheck und Zaunkontrolle bei Schäfer Simon D. an der Grenze des Leuscheider Rudels. Teil 1
Schäfer D. hat aufgerüstet, nachdem er nach eigener Aussage, Wolfsrisse auf einer wohl nicht ausreichend geschützten Weide zu beklagen hatte. Wir haben die Zaunkontrolle genehmigt bekommen und haben uns auch mit ihm unterhalten. Nur Fotos durften wir nicht von ihm machen. D. fordert den Abschuss von Einzeltieren, die für Risse verantwortlich sind. Er beklagt, dass die Schäden von wandernden Jungwölfen, die in Gebieten reißen, die kein Fördergebiet sind, nicht entschädigt werden. Hier geben wir ihm sogar Recht. Wir fordern schon lange, dass ganz Deutschland zum Wolfsgebiet erklärt wird, und überall gefördert und gefordert wird. Allerdings sehen wir gar keinen Grund, hier einen Wolf abzuschießen. Vor allem: was für einen Lerneffekt sollte dies auf das verbleibende Rudel haben? Rachegedanken und Strafgedanken haben nur wir Menschen. Wölfen ist dies fremd.
Faktencheck/Zaunkontrolle Teil 2, bei Schäfer D. Diesen Film hatten wir vor dem Treffen mit dem Schäfer gedreht. Bei der Messung in seiner Anwesenheit hatte sich ergeben, dass das Netz hinter Stacheldrahtzaun überall 10.000 Volt aufweist.
Allerdings könnte man mit bösem Willen hier eine „Überwindung“ eines wolfsabweisenden Zauns kreieren, indem man die HSH wegnimmt. Dieses Gebüsch ist auf jeden Fall als Kletterhilfe geeignet. Natürlich wollen wir diesem Schäfer dies nicht unterstellen, doch beim Schermbecker Rudel kamen solche Tricks bereits vor.
Dieser Zaun ist ein Kandidat für Schlagzeilen wie „Wölfe haben zwei Meter hohen Zaun überwunden.“ Vorne ist dieser Zaun tatsächlich knapp 1,80 Meter hoch und doppelt mit Wildzaun gelegt. Allerdings komplett ohne Spannung. Etwas weiter hinten gelangt man zu einer Böschung, die den Zaun von 1,80 auf 1,40 „erniedrigt“. Dort könnten sowohl Hunde als auch Wölfe drüber gelangen. Zu sehen in Teil 2 des Videos.
Damwildgehege im Gebiet des Leuscheider Rudels. Teil 2. Hier ist zu erkennen, wie der Zaun durch die Böschung im hinteren Teil niedriger wird.

Blick ins Gebiet des Schermbecker Rudels

Aktueller Blick ins Schermbecker Wolfsgebiet

Nachtfröste lassen den Wald wie im Märchen wirken.

Blick aus einer unserer Forschungskameras, irgendwo in NRW
In allen Wolfsrevieren in NRW gibt es reichlich Beutetiere. Neben den Rudelgebieten in Schermbeck und Leuscheid, gibt es auch aktuelle Nachweise bei Haltern, im hohen Venn in der Eifel, bei Coesfeld und bei Minden-Lübecke.
In der bundesweiten Wolfsverbreitungskarte sind auch die Nachweise NW oben links gut zu erkennen. Das Leuscheider Rudel wechselt zwischen NRW und RLP.
Ab 2022 werden in dem besonders betroffenen Wolfsgebiet Schermbeck Schutzmaßnahmen jetzt auch für Kleinpferde (Ponys), Fohlen und Jungpferde finanziell gefördert. Zudem wird ab 2022 die Landwirtschaftskammer NRW die Prüfung und Förderung von Herdenschutzmaßnahmen vollständig übernehmen.

Zaunkontrolle beim Schermbecker Rudel: Angeblicher Ponyriss noch nicht in Rissliste NRW aufgenommen

Die Gegend in der Nähe des angeblich neuesten Ponyrisses müsste eigentlich „Auf der Pferderanch“ heißen. Hier reiht sich eine Koppel an die Nächste. Dort wo mutmaßlich am 14.12.21 das 35 Jahre alte Pony „Lilly“ gerissen wurde, sieht ähnlich aus. Alles in Allem sind die Pferdekoppeln links und rechts der schmalen Straße nicht gut geschützt bzw. gar nicht. Die Weide ist allerdings hier in einem verlinkten Filmbeitrag von RTL zu sehen: https://www.stern.de/gesellschaft/wolf-in-deutschland–rudel-reisst-pony-auf-weide—besitzer-schockiert-31429540.html?fbclid=IwAR0iKYlAwq6ZO03-b-h-JVBj5xyFMHQ01txI6Mt_RvcuybIzQt0LrRythXg
Wir alle gerissenen Ponys war auch dieses Tier über 30 Jahre alt und damit hochbetagt. Inwzwischen müsste es sich doch eigentlich bei PonyhalterInnen herumgesprochen haben, alte und schwache Tiere zu schützen, indem sie beispielsweise nachts eingestallt werden. Doch nun behaupten die HalterInnen, dass Ihnen das Umweltministerium nicht erklärt hätte, wie sie ihre Tiere schützen könnten. Stattdessen patrouilliert dort jetzt nach eigenen Aussagen eine vermummte Bürgerwehr.
Quellen:
PM Wolfsnachweise bei Minden-Lübecke
Link zur Rissliste:
PM 100-%ige Finanzierung von Schutzmaßnahmen:
PM Wolfsnachweis im Kreis Coesfeld:
PM Wolfsnachweis im Hohen Venn:
Bericht zur geplanten Wolfsverordnung:
Bericht über Schäfer D.´s Abschussforderung Leuscheider Rudel:
Bericht über Landrat zur Abschussforderung Leuscheider Rudel:
Radiobeitrag über die Bürgerwehr gegen Wölfe im Bereich Schermbeck:
Info über das Leuscheider Rudel:

Riss-Statistik 2020 der DBB-Wolf: bei 942 Wolfsübergriffen fast immer kein richtiger Schutzzaun

Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) hat aktuelle Zahlen zu Schäden die Wölfe in Deutschland verursachten, für das Jahr 2020 veröffentlicht. Laut Bericht der DBB-Wolf wurden im vergangenen Jahr 3.959 Tiere in 942 Übergriffen gerissen. Bei 87 % der gerissenen Tiere handelt es sich um Schafe. Allerdings waren die Tiere in den meisten Fällen nicht geschützt.

Viele Weidetierhalter *innen machten es 2020 den Beutegreifern zu einfach. Beispielbild Wolf.

Die Zahlen haben sich innerhalb von zwei Jahren fast verdoppelt. Allerdings machen es viele Weidetierhalter den Beutegreifern auch sehr einfach. So war laut Angaben einzelner Bundesländer in über 80 % der Übergriffe auf Schafe und Ziegen kein oder lediglich ein eingeschränkter Mindestschutz vorhanden (Niedersachsen, NLWKN 2021; Schleswig-Holstein, MELUND 2021). In anderen Bundesländern war in knapp der Hälfte bis zwei Drittel der Fälle kein ausreichender Mindestschutz installiert (Brandenburg 64 %, LfU 2021; Sachsen-Anhalt 58 %, LAU 2021; Sachsen 47 %, Fachstelle Wolf 2021).

Diese Entwicklung finden wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. beschämend, zumal in vielen Bundesländern der Schutz der Weidetiere zu 100 % gefördert wird. Auch die EU hat einen Extratopf zur Förderung von Zäunen zur Verfügung gestellt.

Über eine Million Schafe und Lämmer fielen übrigens 2020 dem Appetit der Menschen im Schlachhof zum Opfer. Was sind dagegen rund 3.500 tote Schafe durch den Wolf?

Hier der Bericht zum Download: https://www.dbb-wolf.de/mehr/literatur-download/berichte-zu-praevention-und-nutztierschaeden?file=files/publisher/Management/Herdenschutz/Herdenschutzbericht2020/Sch%C3%A4den_Pr%C3%A4vention_Kompensation_DE2020_final_1.2.pdf

Quelle: https://www.nul-online.de/Aktuelles/News/Fast-4-000-gerissene-Nutztiere-Herdenschutz-nicht-immer-vorhanden,QUlEPTY5NDkyMTMmTUlEPTExMTQ.html?fbclid=IwAR3X8xmppXlqV-WcbzD1EmjEp2AoMe3Ph9sPzJZQum7uZR7S2akHSU7wKJM

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/459151/umfrage/schaf-und-lammschlachtungen-in-deutschland/

Niedersächsische Wolfsverordnung des Olaf Lies: Vom Umwelt- zum Unweltminister

Laut zwei Pressemitteilungen des Niedersächsischen Umweltministeriums sei nun ein Entwurf der von Umweltminister Lies kreierten Wolfsverordnung, die u. a. dem Umgang mit so genannten Problemwölfen regeln soll, fertig. Der Entwurf würde nun in die Ressortabstimmung weiter geleitet werden. Erst dann bekämen die Verbände die Verordnung zur Ansicht. Allerdings verheisst es nichts Gutes, was jetzt schon aus dem Papier bekannt wird. Lies fordert u. a. wolfsfreie Zonen, will Jäger in Wolfsabschüsse einbeziehen und eine Obergrenze für Wölfe fordert Lies ebenfalls. Künftig werden sich wohl immer mehr Gerichte mit der Durchsetzung von Naturschutz befassen müssen. Am Ende unserer Reportage haben wir noch die Stellungnahme der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V. zu den jüngsten Abschussverfügungen, die vor Gericht sind, verlinkt. Auf unsere Nachfrage nach weiteren Anträgen auf Wolfsabschüssen in Niedersachsen verweigert uns das Umweltministerium die Auskunft.

Beispielbild © Brigitte Sommer

Er wolle den Schutz der Wiesenvögel nicht dem Wolf opfern, wird Lies in der Pressemitteilung zitiert. Heideflächen seien auf eine extensive Beweidung angewiesen, eine Einzäunung für Schäfer nicht zumutbar.  Fakt ist aber auch, dass das Land Niedersachsen wegen nicht ausgewiesener Naturschutzgebiete Strafen in Millionenhöhe an die EU https://www.weser-kurier.de/region/niedersachsen_artikel,-niedersachsen-drohen-118-millionen-euro-strafe-_arid,1786166.html wird zahlen müssen.

Dass Umweltminister Lies sich nun plötzlich um den Naturschutz sorgt, mag man ihm nicht recht abnehmen. Zumal Weideflächen nicht zwingend mit Schafen beweidet werden müssen. Würde die Hobbyjagd endlich verboten werden, könnten Flächen auch von Rothirschen freigehalten werden. Würde der permanente Jagddruck nachlassen, würden sich die Tiere nämlich wieder aus dem Wald heraustrauen und ihre urprünglichen Flächen, nämlich Steppen, wieder in Besitz nehmen. Waldverbiss würde sich sogar verringern. Flächen könnten zudem auch wieder angesiedelte Großgrasfresser, wie Wisente freihalten. Hiermit käme man dem Ziel nach mehr Wildnisgebieten in Deutschland auch nach.

Lies fordert wolfsfreie Zonen – Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordert Sonnenschutz für Schafe auf Deichen

Was Umweltminister Lies möchte, ist ganz augenscheinlich die Wahrung der Interessen der konventionellen Landwirtschaft. Seine Lobbynähe zeigt sich auch in der Forderung nach wolfsfreien Zonen auf Deichen. Dabei ist es Fakt, dass Deiche meist bereits mit Festzäunen eingezäunt sind. Innerhalb dieser Festzäune ließen sich, wie in anderen Grünflächen auch, Parzellen abstecken und Schafe mit Stromzäunen sichern. Sicherlich macht es mehr Mühe, täglich die Parzellen umzusetzen, doch dies wäre gut für Wolf und Weidetiere, weil sich die Schafe nicht wie üblich, tagelang sich selbst überlassen bleiben müssten. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern zudem Unterstände für Schafe und andere Weidetiere.

Es genügt einfach lesen zu können, um hier zu sehen, welche Möglichkeit es gibt, Zäune auch an Wasserflächen und Deichen einzubauen.

Es ist leider Normalität, dass  Schafe auf Deichen und deren Umgebung im Sommerhalbjahr meist von früh bis spät der Sonne ausgesetzt sind. Dass man auch Wassergräben an Deichen einzäunen kann, ist in einer Broschüre von www.weidezaun.info zu sehen.

Hobbyjäger töten Wiesenvögel und sie wollen jetzt auch anonym Wölfe schießen

In einer weiteren Pressemitteilung fordert Lies auch Rechtssicherheit für Jäger beim Abschuss von so genannten Problemwölfen, ohne dies genauer zu definieren. Vom Jagdverband selber kamen Anfang des Jahres sehr krude Forderungen. Man wolle Wölfe anonym abschießen und einfach am Straßenrand ablegen https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Abschuss-von-Woelfen-Jaeger-wollen-anonym-bleiben,wolf4260.html

Gerne möchten wir hier auch noch einmal auf die von Herrn Lies vor Wölfen zu schützenden Wiesenvögel ansprechen. 68.965 Stockenten, 1.012 Pfeifenten und 5.647 Waldschnepfen alleine in 2019 von Hobbyjägern getötet.

Lies will eine Obergrenze für Wölfe

Es gehe ihm um einen günstigen Erhaltungszustand, der vom Bund definiert werden müsse, sagte Lies in einer Rede in Hannover. „Wie viele Wölfe und Rudel bedarf es, um zu vermeiden, dass der Wolf wieder ausstirbt?“ Der „günstige Erhaltungszustand“ gilt aufgrund von EU-Regeln als eine der Voraussetzungen für eine reguläre Jagd. Möchte Lies hier Lobbyarbeit für den Jagdverband machen, der wohl schon sehr lange gerne auch die Wölfe als bejagbares Wild im Katalog hätte? Unklar. Pikant ist es aber auch, dass ausgerechnet dem Niedersächsischen Jagdverband auch das Wolfsmonitoring unterliegt. Damit sind Interessenskonflikte eigentlich schon seit Jahren vorprogrammiert. In Niedersachsen leben aktuell offiziell 24 Wolfsrudel https://www.wolfsmonitoring.com/newsartikel/erster_reproduktionsnachweis_im_jahr_2020/

Viel Platz für Wölfe in Niedersachsen – doch auch viel Klüngel und Lobby

Aktuell können für Niedersachsen 30 Wolfsterritorien gelistet werden: 24 Wolfsrudel, 5 Wolfspaare und 1 residenter Einzelwolf. Laut der neusten Studie des Bundesamtes für Naturschutz wäre noch sehr viel mehr Platz in Niedersachsen für Wölfe vorhanden.

Hier die Stellungnahme der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V. (DJGT) zu den jüngsten Abschussverfügungen in Niedersachsen: http://www.djgt.de/system/files/356/original/Abschuss_Landkreis_Uelzen_Hirt.pdf

Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. haben UmLies und weitere wegen illegaler Anfütterung angezeigt – https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/04/06/wolfsschutz-deutschland-e-v-erstattet-strafanzeige-gegen-olaf-lies-dr-heiko-blume-nikolaus-walter-und-folgende-wegen-illegalen-anfuetterns-von-woelfen/

Fazit von Almut Hirt. Zitat: „Die vorliegende Ausnahmegenehmigung setzt sich in bedenklichem Maße über die gesetzlichen Vorgaben und die Rechtsprechung des EuGH hinweg. Die Anforderungen an den Herdenschutz und den Erhaltungszustand der Population werden großzügig zulasten des Artenschutzes minimiert. Die der Behörde nach der Rechtsprechung des EuGH obliegende Beweislast für das Vorliegen der Voraussetzungen einer Ausnahmegenehmigung und die Klarstellung, dass die bestehenden Ausnahmetatbestände restriktiv auszulegen sind, werden ignoriert. Sollte sich diese Praxis durchsetzen, wird die Zukunft des Wolfes düster aussehen.“

Engagierte Bürger nötiger als jemals zuvor

Unter diesen Voraussetzungen ist das persönliche Engagement von Natur- und Tierfreunden *innen wichtiger als jemals zuvor geworden. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. brauchen dringend Unterstützung in Form von Spenden https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/ aber auch von Aktiven, denen wir zusichern, dass sie inkognito bleiben. Hier geht es zum Beitritt: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Weitere Quellen: https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/umweltminister-lies-wir-werden-weder-hochwasserschutz-188284.html

https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/lies-wolf-braucht-vernunftiges-management-188384.html

Statistik: Deutscher Jagdverband: https://www.jagdverband.de/sites/default/files/2020-02/2020-02_Infografik_Jahresjagdstrecke_Bundesrepublik_Deutschland_2018_2019.jpg

Statistik: Jagdstrecke Wiesen-und Waldvögel 2019, siehe Seite 37: https://www.ljn.de/fileadmin/dateien/ljn.de/News/19_10_LJB_2018_2019_web.pdf

Studie BfN: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/05/08/neue-studie-des-bundesamtes-fuer-naturschutz-deutschland-hat-viel-platz-fuer-woelfe/

https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/zu-wenig-flaeche-fuer-naturwaelder-in-deutschland,RNmwzaV

 

Schleswig-Holstein: Faktencheck/Zaunkontrolle – Problemschäfer B. lässt noch immer Weidezaun zum Wasser hin offen

Es ist noch nicht einmal offiziell ein neuer Wolf im Landkreis Steinburg bestätigt, doch Schäfer B. klagt bereits wieder einmal ausgiebig in der regionalen und überregionalen Presse über den Verlust von Schafen. Es war dieses Mal auch gar nicht nötig, hier mit Zollstock und Zaunprüfgerat nachzumessen, da das Problem hier auf den ersten Blick ersichtlich ist. Die Schafe befinden sich vor dem Deich, umzäunt mit dem üblichen Wildzaun, der an einigen Stellen max. 95-100 cm hoch ist. An mehreren Stellen war der Zaun oben heruntergedrückt. Zum Wasser hin gab es, wie immer, keinen zusätzlichen Schutz. Dabei ist doch wirklich seit langem bekannt, dass Wölfe sehr gute Schwimmer sind. Es könnte sich hier aber auch um den Riss von Hunden handeln. Eine Statistik des Umweltministerium hatte vor drei Jahren ergeben, dass erheblich mehr Hunde als Wölfe Schafe in Schleswig-Holstein reißen. Ist auch kein Wunder, bei solchen Zäunen und augenscheinlich unbelehrbaren Schäfern. Dass sich hier die Presse mit an der Hetze beteiligt, weil sie mit keinem Wort auf die nicht vorhandenden Zäune eingeht, ist einfach nur beschämend. Rückblickend ist hier die Abschussfreigabe von Wolf Dani im vergangen Jahr umso absurder.

Kein Zaun zum Wasser hin.
Kein Zaun zum Wasser hin.

Auch in der Rissliste ist aufgeführt, dass die Tiere nicht geschützt waren, wie übrigens in den allermeisten Fällen in Schleswig-Holstein. Hier der Link zum Selberschauen: https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/A/artenschutz/Wolf_Tabelle.html?fbclid=IwAR0li11Gw6f1bm9ORlAJ4MGtqgaIaVW6Y6zSaS44Ce4vxu4MDueXbSFXnok

Hier einer der Hetzberichte mit Tatsachenbehauptung in der Headline: https://www.bild.de/regional/hamburg/hamburg-aktuell/kreis-steinburg-neuer-wolf-in-schleswig-holstein-70281720.bild.html?fbclid=IwAR3A6rIoR8xif79EvyU2v_ZFswy27LqIoBbIEHv1XyNoYBSISd-8t49RKiY

Hier weitere Bilder von unserer Kontrolle am 27.04.2020:

Vorne durch einen einfachen Wildzaun umrandet, zum Wasser hin völlig offen.

 

Wolfsschutz Deutschland e. V. vor Ort in NRW bei Ruhrschäferei Florian Preis: „Wölfe und Schafe, das geht!“

Gleichzeitig Wolfskuschlerin und Schafskuschlerin? Geht das? Aber klar. Ulrike de Heuvel, Wolfsteamleiterin NRW

Am 26.1.20 hatten wir, von Wolfsschutz Deutschland e. V., die Möglichkeit, Florian Preis von der Berufsschäferei in Duisburg und seine Herde kennenzulernen. Rund 200 Tiere, in der Hauptanzahl Merino-Landschafe und eine Ziegengruppe beweideten dort eine Fläche in Oberhausen.
Schon schnell war klar – hier nimmt der Schäfer seine Verantwortung wirklich ernst! Ein wolfsabweisender Zaun von etwa 1.07 m sichert seine Tiere, natürlich mit der entsprechenden Spannung auf den Litzen. Bei wieviel Volt das Stromprüfgerät ausschlägt, ist abhängig von der jeweiligen Bodenbeschaffenheit, erfahren wir in einem fachlich fundierten Gespräch.

von links: Ulrike de Heuvel, zweiter Vorsitzender Frank Dreyer sowie weitere Vereinsmitglieder im Gespräch mit dem Inhaber der Ruhrschäferei.

Florian Preis wurde aktiv – Dank Herdenschutzhunden keine Risse mehr

Erst seit kurzem hat er neben den drei Hütehunden zusätzlich drei Pyrenäenberghunde in seiner Herde eingesetzt. “ Aslan“, ein erfahrener HSH, die Hündin „Grace“ und der „Youngster Barney“ sollen seine Schafe schützen. Bald geht es nämlich wieder zurück ins Wolfsgebiet Hünxe/Schermbeck wo sich in Wölfin Glorias Gebiet Anfang Dezember ein Riss ereignete, bei dem er sechs Schafe verlor. Der DNA- Nachweis erbrachte zwar des Ergebnis “ Wolf“, doch der Verdacht, daß es sich dabei um die Fähe „Gloria“ handelt, konnte bis jetzt nicht erbracht werden. Dennoch wird der junge Schäfer dadurch nicht zum Wolfshasser, im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen. Vielmehr sucht er nach Alternativen um seine Tiere adäquat zu schützen.
“ Dem Wolf selber kann man ja noch nicht einmal einen Vorwurf machen, “ meint Florian Preis. Schuld daran sei die Politik, die versäumt habe, die notwendige Präventivarbeit zu leisten.
Seit 20 Jahren ist der Wolf bereits wieder in Deutschland heimisch. “ Da hätte viel eher etwas passieren müssen, aber das hat man wohl verpennt…“, so seine Aussage. Anstatt zu jammern ist er nun selbst aktiv geworden. So hat er seine Zäune aufgerüstet, Förderanträge gestellt, die Anschaffung von HSH organisiert… Falls alles genehmigt wird, werden diese bald fest in seinen Besitz übergehen.

Herdenschutzhunde freundlich zu Menschen

Und sein Resümee? Es klappt sehr gut mit den Hunden, die Integration verlief relativ schnell und unproblematisch. Wir selbst konnten uns davon überzeugen, denn wir waren mittendrin, zwischen Schafen, Ziegen und den Hunden natürlich, die uns schnell akzeptierten. Florian Preis hat ein Händchen für seine Tiere, und kümmert sich so, wie man es auch erwarten würde. Der Berufsschäfer ist ein“ Schäfer aus Berufung“, der viel Wert auf die Gesunderhaltung und den Schutz seiner Tiere legt. Eine große Ausnahme unter vielen Schäfern, der die Bezeichnung „wolfsfreundlicher Schäfer“ mehr als verdient hat. “ Es gibt andere Möglichkeiten als den Abschuss!“, so seine Meinung. Und welche das sind, davon konnten wir uns an diesem Sonntag persönlich überzeugen.
Vielen Dank für diesen interessanten und informativen Einblick in die Praxis der Berufsschäferei!

Ulrike de Heuvel, Wolfsteamleiterin NRW

Hier weitere Eindrücke:

Wo Herdenschutzhunde eingesetzt werden, gab im Gebiet rund um Schermbeck keine Risse mehr.
Von rechts: Angelika Zipper und Ulrike de Heuvel.
Dies ist ein Hütehund, nicht zu verwechseln mit einem Herdenschutzhund.
Herdenschutzhunde sehen die Schafe als ihre Familie an und sie bleiben Tag und Nacht bei ihnen.

Offener Brief an den Umweltausschuss des Bundesrates – die Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes verstößt gegen geltendes EU-Recht!

Offener Brief

Sekretärin des Ausschusses m.d.W.d.G.b.: Ministerialrätin Silke Podschull-Wellmann

Bundesrat
Büro des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

11055 Berlin

Tel:  030 18 9100-230 | Fax:  030 18 9100-400

bundesrat@bundesrat.de

 

 

Sehr geehrte Mitglieder *innen des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit,

wir appelieren eindringlich, die Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes, die am 19.12.19 vom Bundestag genehmigt wurde, nicht weiter abzusegnen. Alle bereits erstellten Rechtsgutachten (die auch in Anhörungen vorgestellt wurden) haben eine mit dem EU-Recht (FFH Richtlinien) nicht einhergehende Rechtmäßigkeit festgestellt. Mehrere Bürger haben bereits bei den zuständigen EU-Ausschüssen Beschwerde eingelegt und es wird nun wohl auch bereits eine Prüfung dieser Beschwerden vorgenommen. Als Folge könnten EU-Verfahren auf Deutschland zukommen.

Eine solche Gesetzesänderung dient aber augenscheinlich nur einer großen Lobby – die eine kleine Minderheit von Wolfshassern, in erster Linie Jäger und vor allem Landwirte – vertritt. Dabei scheinen deren wirtschaftlichen Interessen absolut in den Vordergrund gestellt zu werden. Gerade diese Lobbyinteressen werden von der Gesellschaft seit Jahrzehnten hochgradig subventioniert. Also sollte es recht und billig sein, ein entsprechendes Entgegenkommen zu erwarten – zumal die Agrarlobby selber durch Wolfsabschüsse überhaupt keinen echten Vorteil zu erwarten hat, denn die Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes bietet für Weidetierhalter gar keine Lösungen an. Vielmehr wird der Eindruck erweckt, man könne nun durch das Provozieren von Rissen noch leichter Abschussverfügungen erreichen. Gleichzeitig werden echte Hilfen und Unterstützungen für Weidetierhalter seit Jahren seitens der GroKo blockiert.  Geradezu irrwitzig wäre es, wenn Abschüsse schon zur Abwehr drohender landwirtschaftlicher „Schäden“ erlaubt werden würden. Wölfe könnten dann tatsächlich so lange getötet werden, bis keine „Schäden“, d.h. Nutztierrisse mehr vorkommen (§ 45 Absatz 7 Satz 1 Nummer 1). Mit anderen Worten: Erst wenn wieder erneut alle Wölfe in Deutschland ausgerottet sind, finden keine Nutztierrisse durch Wölfe mehr statt. Die Lobby, die als einzige wohl tatsächlich einen Vorteil von dieser Änderung haben könnte, wären die Jäger. So manche/r malt sich wahrscheinlich bereits die Wolfsthrophäe im heimischen Wohnzimmer aus, weil diese Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes ein weiterer Schritt der Wölfe in Richtung Jagdrecht bedeutet.

Dabei geht das Votum der meisten Bürger in eine ganz andere Richtung: Klimaschutz geht nicht ohne Naturschutz einher. Und ganze Wolfsfamilien niederzuschießen gehört mit Sicherheit nicht zu den Zielen, die Bürger möchten, was Umfragen ja auch immer wieder deutlich belegen. Nicht umsonst sinken die Umfragewerte der Großen Koalition immer weiter ab.

Ungeachtet dessen, dass mehr Weidetiere durch Krankheiten, Vernachlässigung und Hundebisse ums Leben kommen, landen die meisten am Ende ihres Lebens doch beim Schlachter. Dabei wollen hier die Verbraucher weder das Fleisch, noch die Wolle von Schafen. Es ist unfassbar, mit welchem Egoismus und mit welcher Dreistigheit augenscheinlich Weidetierhaltern ermöglicht werden soll, dass ihre Interessen und ihr Hobby künftig über den Interessen des Allgemeinwohls stehen sollen. Fakt ist, dass die Mehrheit der Deutschen die Wölfe in Deutschland begrüßt, und eine Minderheit der Jäger- und Bauernlobby alles dafür tut, ihren Willen gegen das Allgemeinwohl aller Bürger durchzusetzen. Mit dem Durchwinken der Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes handelt die Bundesregierung nicht nur gegen EU-Recht, sondern auch ganz klar gegen das Allgemeinwohl. Und nein, wir brauchen auch nicht noch mehr beweidete Grünflächen, was wir brauchen sind Wildnisgebiete, die auch das Klima schützen können. Wölfe können zur Renaturierung Entscheidendes leisten.  Auch hier hat Deutschland sein Ziel verfehlt. Wir fordern Regierung und Umweltausschuss auf, diese Herausforderungen endlich anzugehen, statt dem Lobbyismus weiter zu frönen.

Mit den besten Grüßen

Wolfsschutz Deutschland e. V.

Brigitte Sommer

Vorsitzende

 

Hintergrund:

Mit den Stimmen von SPD und CDU/CSU genehmigte sich am 19.Dezember die GroKo die Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes (LEX-Wolf). Künftig dürfte unter anderem in Wolfsrudel hineingeschossen werden bis keine weiteren Schäden mehr auftreten. Und dies ganz gleich, welcher Wolf Verursacher war. Zeitliche und räumliche Zuordnung würden ausreichen, wobei weder die Begriffe des „ernsten“ noch des „erheblichen“ Schadens genau definiert werden können. Sogar aufgrund von Schäden bei Hobbyschäfern sollen nun Wölfe abgeschossen werden dürfen. Das klingt unfassbar und das ist es auch. Denn bereits in der Anhörung https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/11/25/safe-the-date-berlin-09-12-19-oeffentliche-anhoerung-zur-lex-wolf-hingehen-undoder-protest-an-den-ausschuss-senden/ im Umweltausschuss eine Woche vorher haben diverse Juristen, darunter auch Christina Patt von der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V. (hier die aktuelle Pressemitteilung der DJGT zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes: http://www.djgt.de/system/files/307/original/201219_PM_Änderung_BNatSchG.pdf?fbclid=IwAR1Ox_YLVw7YtirvdLEHZyHdqtcVQZQpQ2T3WQC84pfQQFf42JXKzgQrfZQ   )versucht darzulegen, dass der Entwurf und nun auch die Verabschiedung dieses Gesetzes keinesfalls EU-rechtskonform ist. Man scheint in dieser GroKo aber auf überhaupt keine Fachleute mehr zu hören. Weder im Bereich Klima- noch im Bereich Naturschutz.

Am 30. Januar findet die nächste Sitzung des Umweltausschusses zur LEX-Wolf im Bundesrat zum Durchwinken statt. Abgestimmt wird am 14. Februar.  https://www.bundesrat.de/DE/plenum/bundesrat-kompakt/20/985/07.html#top-7Hier die Liste der Mitglieder https://www.bundesrat.de/DE/bundesrat/ausschuesse/u/u.html?nn=4351662&fbclid=IwAR36Numl71V0bGdJI6DGjugyWOyS4BpC_TI3laErA07RbuK5594xVq4bdlE

Geleitet wird der Umweltausschuss von Niedersachsens Umweltminister Lies, der inwzischen gut 200.000 Euro für eine erfolglose Jagd auf Wolf Roddy ausgegeben hat. Wir berichteten u. a.hierhttps://wolfsschutz-deutschland.de/2020/01/18/naturschutz-tierschutz-und-muellfrevel-in-niedersachsen-doch-umweltminister-lies-spd-will-wohl-weiter-nur-wolf-roddy-an-den-kragen/  https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/11/19/erfolg-in-schleswig-holstein-schiessbefehl-auf-wolf-dani-gw924m-wird-aufgehoben-jedenfalls-vorerst/

Ebenfalls Mitglied im Ausschuss ist Umweltminister Albrecht aus Schleswig-Holstein, der eine ähnlich sinnlose Jagd auf Wolf Dani veranstaltet hatte. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/11/01/offener-brief-an-umweltminister-albrecht-gruene-in-schleswig-holstein-zur-erweiterten-abschussverfuegung-gegen-wolf-dani/

Desweiteren ist auch Umweltministerin Siegesmund mit in der Runde.  Die  Ministerin aus Thüringen möchte auch weiter Wölfe töten lassen. Neben gesunden Mischlingswelpen soll es nun auch noch der Wolfsmutter Ohrdi an den Kragen gehen. Zwei Umweltverbände klagen gegen diese Abschussverfügung der Mutterwölfin. Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. werden erneut Anzeige gegen die Ministerin sowie alle ausführenden Personen erstatten, sollten Welpen, Mutter oder ein hinzugewanderter Rüde getötet werden.

Sachsen-Anhalts Umwelministerin Dalbert wird auch dabei sein. Ihr Umweltministerium weisst ganz  klar darauf hin, dass man sich in Sachsen-Anhalt  nach dem höherrangigen Recht der EU richten und nicht nach der Gesetzesänderung des BundesNatschG. 
Hier nachzulesen. Nach Ansicht von Sachsen-Anhalts Umweltstaatssekretär Klaus Rehda wird das aber wenig am Umgang mit auffälligen Wölfen ändern. Zitat: „Der Bundestag hat zwar solche Intentionen beschlossen, aber das EU-Recht sagt etwas anderes. Wir werden uns definitiv an EU-Recht halten. Wir müssen jeden einzelnen Abschuss genehmigen, und das werden wir uns sehr genau überlegen.“ https://www.mdr.de/…/loesung-wolfs-attacken-jerichower-land…

Weitere Informationen zur rechtlichen Situation. Link zur Pressemitteilung der DJGT – http://www.djgt.de/system/files/313/original/200129_DJGT_PM_Appell_Bundesrat.pdf

 

 

SH – Faktencheck zum mutmaßlichen Riss bei Hochdonn: Tricksende, lügende und betrügende Wutbauern?

Beispielbild © Brigitte Sommer

Es ist nicht einmal erwiesen, ob es überhaupt ein Wolf war, aber es gebe einen neuen „Problemwolf“ in Schleswig-Holstein, der noch viel „böser“ sei als der nach Mecklenburg-Vorpommern abgewanderte und aus Dänemark stammende Wolf Dani (Abwandlung von Dansk – GW924 m), schrieb vorgestern die BILD. Wie kann ein Wildtier böse sein? Ein Wolf reisst Beute, weil er sich ernähren muss. Im Gegensatz zum Menschen empfindet ein Wolf keinerlei „Vergnügen“ daran, zu töten und zu quälen. Eingesperrte Tiere stellen für Beutegreifer wie Wölfe eine unnatürliche Situation dar. Kann die Beute nicht wegrennen, oder wurde das Verhalten weggezüchtet, wird beim Wolf so lange ein Beutegreifreflex ausgelöst, bis sich in seiner Nähe nichts mehr bewegt. Man kennt dieses Phänomen auch von Füchsen im Hühnerstall.  Dieser Reflex ist für Wölfe und Schafe gleichermaßen tragisch, denn ein Wolf reisst so bis zur völligen Erschöpfung. Wie Wolfsberater Matzen dazu kommt, das Tier im BILD-Artikel als im „Jagdrausch“ zu bezeichnen, ist uns schleierhaft. Wenn also jemand wirklich als „böse“ zu betiteln wäre, so ist es der Mensch, die einzige Spezies, die aus Vergnügen tötet und wohl gerade dabei ist, unseren Planeten zu zerstören. Wissenschaftler haben das Zeitalter des Anthroprozän, das Zeitalter des Menschen ausgerufen. Keine Spezies wirkt sich derart zerstörend wie wir aus.

Hochdonn: Zäune nach hinten nur mit 40 Zentimeter hoher Litze

Es gibt keine Problemwölfe in Schleswig-Holstein, sondern augenscheinlich Problembauern und Problemweidetierhalter, die Problemzäune aufstellen, um Schießbefehle auf Wölfe zu erreichen. Warum? Weil sie sich nicht auf neue Bedingungen einstellen möchten und weil sie anscheinend auch faktenresistent und von Gier getrieben sind. Teilweise erhalten diese Bauern EU-Subventionen in hoher sechstelliger Summe. Jahre lang hat sich niemand um die vielen Hunderisse vor Ort geschert, doch kaum gibt es eine Möglichkeit an Geld zu kommen, werden Schafe zur Anfütterung der Wölfe hingestellt. Und damit es nicht so auffällt, werden die Zäune zur Straßenseite und an Wegen ordnungsgemäß angebracht und an der Rückseite geht der Zaun in eine niedrige Litze über. Wer geht denn auch querfeldein und prüft das? Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. machen das. Und hier haben wir wohl wieder einen Betrüger entlarvt. Außerdem stellt sich nun dar, worauf wir monatelang hingewiesen hatten: Es gibt mehrere Wölfe in der Region westlich und nördlich. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hält sich auch mindestens ein weiterer Wolf im LK Pinneberg auf. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/11/15/schleswig-holstein-wolf-dani-gw-924m-wahrscheinlich-abgewandert-andere-woelfe-im-revier-aber-weiter-schiesswuetige-jaeger-auf-der-lauer-im-lk-pinneberg/ Inzwischen wurde der Schießbefehl auf Wolf Dani aufgehoben.

Vorne hui, hinten pfui!

An der Rückseite nur 40cm Litze. An der Hauptstraße Netzzaun, am Weg auch. Aber zu den Nachbarfeldern nur ein Draht in Höhe von 40 Zentimetern.

Tricksen, täuschen, betrügen: Vorne an der Hauptstraße und am Weg Netz und Spannung, hinten, wo normalerweise niemand schaut, nur eine Litze in 40 Zentimeter Höhe.
Der Übergang vom Standardnetz zur Minilitze. Hier kann jede/r drübersteigen. Im Falle eines Risses heisst es dann: Wolf hat wolfsabweisende Zäune überwunden?

Und hier zwei Zäune in Höllenborn, 5-Finger Linde

 

 

Weide bei Eiderstedt

 

Hier der Link zum Artikel der Bild: https://www.bild.de/regional/hamburg/hamburg-aktuell/neuer-problemwolf-gw924m-abgewandert-aber-er-hat-einen-nachfolger-66318666.bild.html

Hier ein weniger reißerischer Artikel über einen neuen Wolf bei Eiderstedt.

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Neuer-Wolf-an-der-Westkueste-gesichtet,wolf4166.html?fbclid=IwAR1i7mRisMz5Y5lPqdc_oDNfRPUgMkMe_UE6yN4F3a2dw3QwjY3sjUgNio8

Weitere Quellen:

https://www.boyens-medien.de/artikel/dithmarschen/mutmasslicher-wolfsriss-in-hochdonn-307746.html?fbclid=IwAR248s9TA0CqaeL4Xawf7mhTpA3DeNYk6PYCHGT2g2qvpUaxtWCg0e_qo1g

https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/anthropozaen-das-zeitalter-des-menschen