„Logik der Schädlingsbekämpfung“: Alois Rainer (CSU) will ein Wolfsgemetzel

Vorgestern hat der „Tagesspiegel“ einen Gesetzentwurf aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium thematisiert, der uns die Sprache verschlägt. Unter der Überschrift „Logik der Schädlingsbekämpfung: Alois Rainer gibt den Wolf zum Abschuss frei“ liegt nun Schwarz auf Weiß vor, was wir seit Jahren angekündigt haben: Der Wolf soll nicht mehr geschützt, sondern systematisch ausgerottet werden – und zwar mit Methoden, die selbst hartgesottenen Jägern die Schamesröte ins Gesicht treiben sollte.

Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

Was genau plant Minister Alois Rainer (CSU)?

  • Reguläre Jagdzeit vom 1. September bis 28. Februar – genau in der Zeit, in der Welpen noch von ihren Eltern abhängig sind und gleichzeitig die neue Paarungszeit beginnt.
  • Ein einziger bestätigter Riss → sechs Wochen freie Jagd in einem 20-Kilometer-Radius (bisher 1000 Meter), ohne dass der „Schadwolf“ überhaupt identifiziert werden muss.
  • Die Jagd endet erst, „sobald der „Schadwolf“ erlegt ist“ – eine Gummiklausel, die praktisch nie endet.
  • Ganze Rudel dürfen getötet werden, auch präventiv, ohne dass ein einziger Riss nachgewiesen wurde.
  • In Almen, Deichen und anderen „nicht zumutbar schützbaren“ Gebieten sollen dauerhaft wolfsfreie Zonen entstehen.
  • Der Schutzparagraph § 45a Bundesnaturschutzgesetz soll komplett gestrichen werden.
  • Das Umweltministerium soll entmachtet werden – alles will künftig das Landwirtschaftsministerium allein entscheiden.

Und nun ist es auch nicht schwer vorzustellen, welche Daten dann zur Wolfsjagd heran genommen werden, um die Wölfe aufzuspüren. Natürlich die Daten aus dem offiziellen Wolfsmonitoring. Wir fordern seit Jahren, das Wolfsmonitoring an eine regierungsunabhängige Organisation zu geben und haben ein vereinsinternes Wolfsmonitoring etabliert, was einige Wolfsfreunde der anderen Verbände bisher aber nicht verstanden haben. Vielleicht jetzt?

Der „Tagesspiegel“ zitiert die Wolfsbiologin Ilka Reinhard (LUPUS-Institut) mit einem Satz, der alles sagt: „Es ist sehr unwahrscheinlich, dass eine generelle Bejagung zu einer Absenkung der Nutztierschäden führen wird.“ Im Gegenteil: Wenn im Herbst Eltern getötet werden, steigt der Druck auf das verbliebene Tier, einfache Beute zu reißen – also genau die schlecht geschützten Schafe und Ziegen. Rainer erzeugt mit seinem Gesetz genau das Problem, das er vorgibt lösen zu wollen.
Umweltrechtler Alexander Ionis, selbst Jäger,  nennt es offen: „Hier kippt die jagdrechtliche Regelung in eine Logik der Schädlingsbekämpfung.“
Und genau das ist der Kern: Der Wolf wird nicht mehr als Wildtier, sondern als Ungeziefer behandelt – mit Nachtzielgeräten, Scheinwerfern und künstlichen Lichtquellen, die selbst die Ethik der waidgerechten Jagd verhöhnen.
Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

Wer profitiert wirklich?

Nicht die Weidetierhalter (denen weiterhin echte Unterstützung beim Herdenschutz vorenthalten wird).
Nicht die Bürgerinnen und Bürger (die in allen Umfragen klar für den Wolf sind).
Sondern einzig die Jagdlobby und jene Kreise, die seit Jahren auf Konfrontation und nicht auf Koexistenz setzen.
Es ist kein Zufall, dass dieser Entwurf unter strengster Verschwiegenheit entstanden ist. Denn er hält keiner demokratischen Prüfung stand. Er ist das perfekte Beispiel dafür, wie Interessen von Wenigen durchgesetzt werden, während die Mehrheit schweigt – oder durch Angst und Verwirrung zum Schweigen gebracht wird.

Das ist kein „pragmatischer Umgang mit dem Wolf“ mehr. Das ist die Blaupause für etwas Größeres. Denn genau in diesem Jahr hat dieselbe Regierung bereits angekündigt, das Verbandsklagerecht von Umwelt- und Tierschutzverbänden abzuschaffen oder massiv einzuschränken („Entbürokratisierung“ nennt man das im Neusprech). Übersetzt heißt das: Organisationen wie wir sollen künftig nicht mehr vor Gericht ziehen dürfen, wenn Politik und Lobby gemeinsam Natur zerstören. Der Wolf ist nur ein Opfer dieser schleichenden Entdemokratisierung.

  • Erst wird der Schutz des Wolfs gekippt – unter Ausschluss der Öffentlichkeit und des Fachministeriums.
  • Dann wird Naturschutzverbänden das Klagerecht genommen, damit niemand mehr juristisch eingreifen kann.
  • Und am Ende steht eine Politik, die ohne Gegenwehr Wölfe und weitere Wildtiere ausrottet, Wälder rodet, Autobahnen durch Moore, Windkraft-Ausnahmen für Konzerne und Pestizid-Freifahrtscheine durchdrückt.
Arthur Schopenhauer hat es treffend in seinem Werk „Über die Grundlage der Moral“ (§ 19, 1840) formuliert: 
„Mitleid mit Tieren hängt mit der Güte des Charakters so genau zusammen, dass man zuversichtlich behaupten darf, wer gegen Tiere grausam ist, könne kein guter Mensch sein.“

Wer Menschen dazu ermutigt oder sogar verpflichtet, systematisch zu töten (egal ob Tiere oder Menschen), der verändert langfristig die Hemmschwellen einer Gesellschaft. Das wussten schon die alten Römer („panem et circenses“ plus Gladiatorenspiele), das wussten die Militärstrategen des 20. Jahrhunderts, und das wissen auch moderne Sozialpsychologen. Warum das gezielte Verrohen funktioniert:

  1. Desensibilisierung
    Wer regelmäßig Blut sieht, Welpen erschießt oder Rudel „erlegt“, gewöhnt sich an Gewalt. Studien zur Jagdpsychologie zeigen: Je länger und intensiver Menschen jagen, desto geringer wird die emotionale Reaktion auf Leid und Tod.
  2. Empathie-Abtrainierung
    Grausamkeit gegen Tiere ist der klassische Einstieg in die „Dehumanisierungskette“. Wer lernt, dass Schwächere (Tiere) keinen Schutz verdienen, überträgt diese Haltung leichter auf „schwache“ Menschengruppen (Flüchtlinge, Arme, Andersdenkende …).
  3. Machtdemonstration des Staates
    Wenn der Staat sagt: „Ihr dürft jetzt töten, wo ihr früher nicht durftet“, signalisiert er gleichzeitig:

    • Die bisherigen moralischen und rechtlichen Grenzen sind verhandelbar.
    • Gewalt ist wieder ein legitimes Mittel der Konfliktlösung.
      Das ist ein extrem wirkmächtiges Signal an eine Gesellschaft, die gerade ohnehin verunsichert ist.
Beispielfoto Wolfsrudel. © Brigitte Sommer

Historische Beispiele (leider keine Theorie)

  • NS-Zeit: Die Jagd wurde massiv gefördert („Volksjagd“), Vivisektion an Tieren war erlaubt, während gleichzeitig die Hemmschwelle sank, Menschen zu töten.
  • USA nach 9/11: Plötzlich durften Zivilisten wieder „Trophäenfotos“ mit getöteten Tieren posten, Folter wurde salonfähig debattiert – und die Gesellschaft wurde spürbar roher.

Und heute? Wenn eine Regierung

  • den Wolf vom geschützten Tier zum „Schädling“ erklärt,
  • ganze Rudel präventiv töten lässt,
  • das Verbandsklagerecht von Naturschutzverbänden abschaffen will,
  • und gleichzeitig die Jägerschaft zur „Hilfspolizei“ im Wald macht,

dann geschieht das nicht aus biologischer Notwendigkeit (die Wissenschaft sagt das Gegenteil), sondern aus politisch-psychologischer Kalkulation: Eine verrohte, desensibilisierte Bevölkerung lässt sich leichter regieren. Sie stellt weniger Fragen, wenn später härtere Maßnahmen kommen – gegen „Schädlinge“ anderer Art. Wer also heute zusieht, wie der Staat Jagd auf Wölfe freigibt,
der sieht morgen vielleicht, wie der Staat Jagd auf andere „Unbequeme“ freigibt, wie wir es ja in den vergangen Jahren auch schon bei Corona erleben konnten.
Deshalb ist der Kampf für den Wolf immer auch ein Kampf gegen das Verrohung der Gesellschaft – und damit für uns selbst.

Rainer Mausfeld hat es schon vor fünf Jahren auf den Punkt gebracht:

„Wenn Macht nicht mehr eingehegt wird, wenn demokratische Kontrollmechanismen systematisch ausgehöhlt werden, dann beginnt sie, sich alles einzuverleiben – erst die Natur, dann die Rechte der Bürger.“ Der Wolf ist ein Symbol dafür, wie weit sie schon sind.

Und wer heute schweigt, weil „mich der Wolf ja persönlich nicht betrifft“, der begreift nicht: Wer sich heute für den Wolf einsetzt, kämpft morgen für sein eigenes Recht, noch etwas dagegen unternehmen zu dürfen.
Deshalb ist das hier kein reiner Naturschutz- und Tierschutz-Fall mehr. Das ist ein Demokratie-Fall.
Quellen:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

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Der Wolf im Bundesjagdgesetz: Ein Schlag gegen den Naturschutz – und wie Brandenburg vorprescht

Die jüngste Pressemitteilung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Umwelt (BMLEH) vom 7. November 2025 markiert einen dunklen Tag für den Wolfsschutz in Deutschland. Unter dem Vorwand eines „umfassenden Pakets zum Schutz von Weidetieren“ wird der Wolf ins Bundesjagdgesetz (BJagdG) aufgenommen – eine Entscheidung, die wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. aufs Schärfste verurteilen. Jeder Abschuss eines Wolfs ist für uns inakzeptabel, unabhängig von politischen Begründungen oder bürokratischen Tricks. Diese Regelung öffnet die Schleusen für eine flächendeckende Jagd auf unsere Wölfe, ignoriert wissenschaftliche Fakten und setzt den mühsam erkämpften Bestand aufs Spiel. Gleichzeitig verkörpert der aktuelle Beschluss des Umweltausschusses in Brandenburg vom 5. November genau diese fatale Eskalation: Der Wolf wird dort als „jagdbares Wild“ ins Landesjagdgesetz aufgenommen, was zu einer Hetzjagd auf „Problemwölfe“ einlädt. Wir fordern: Keine Kompromisse mit der Tötung – nur Prävention und Akzeptanz schaffen friedliches Zusammenleben.

Die Bundes-PM: Ein Blankoscheck für Abschüsse

Die Einigung zwischen BMLEH (Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat) und BMUV (Bundesumweltministerium) klingt auf den ersten Blick ausgewogen: Der Wolf soll in Regionen mit „hoher Dichte“ und „günstigem Erhaltungszustand“ einem „regionalen Bestandsmanagement“ unterworfen werden, Entnahmen bei Rissen seien „rechtssicher“ möglich und präventive Abschüsse in sensiblen Gebieten wie Alpen oder Deichen sollten Schäden vermeiden. Alois Rainer, Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, spricht von „Rechtssicherheit für Tierhalter“, während Bundesumweltminister Carsten Schneider betont: „Der Wolf darf bleiben – es geht um gangbare Wege, friedlich mit ihm zu leben.“ Doch hinter dieser Rhetorik verbirgt sich eine gefährliche Agenda. Die Aufnahme ins BJagdG macht den Wolf zu einem „Wild“ wie Reh oder Fuchs – jagdbar auf Abruf. Präventive Entnahmen ohne Rissnachweis? Das ist nichts anderes als Jagd auf Verdacht. Und wer definiert „hohe Dichte“ oder „nicht zumutbaren Herdenschutz“? Die Länder, Jägerverbände und Landwirte – ohne echte Beteiligung von Naturschützern. Die angekündigte Stärkung des Herdenschutzes (Zäune, Hütehunde) bleibt vage: Eine „Prüfung“ der Finanzierung über die GAK (Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur) ist kein Versprechen, sondern ein Aufschub. Studien zeigen: Bis zu 80 Prozent der Risse sind vermeidbar, wenn Maßnahmen konsequent umgesetzt werden. Stattdessen wird hier Abschuss als „Lösung“ gefeiert, was den Wolf weiter stigmatisiert und illegale Tötungen begünstigt.
Beispielfoto Wolf, © Brigitte Sommer
Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. lehnen jeden Abschuss ab. Der Wolf ist kein Schädling, sondern eine Schlüsselart für unsere Ökosysteme. Seine Rückkehr nach Jahrzehnten der Verfolgung ist ein Erfolg des Naturschutzes, kein Problem. Die PM ignoriert, dass bundesweit 2024 „nur“ 4.300 Nutztierrisse registriert wurden – bei über 1.600 Wölfen in 209 Rudeln eine äußerst geringe Anzahl, bedenkt man dass viele Risse durch mangelnde Prävention entstehen, nicht durch „Überpopulation“, die bei Beutegreifern wie Wölfen gar nicht vorkommen kann, da sich ihre Population selbst reguliert.

Brandenburgs Umweltausschuss: Der Vorreiter der Eskalation

Diese Regelung bedroht nicht nur den Bestand, sondern auch die Biodiversität und die Akzeptanz des Wolfs in der Bevölkerung. Kaum ist die Bundes-PM erschienen, prescht Brandenburg voran – und verkörpert das Schlimmste an dieser Politik. Am 5. November 2025 beschloss der Umweltausschuss des Landtags einstimmig, den Wolf als „jagdbares Wild“ ins Brandenburgische Jagdgesetz aufzunehmen. Das bedeutet: „Problemwölfe“ sollen künftig ohne langes bürokratisches Prozedere abgeschossen werden können, sobald ein Riss gemeldet wird. Ohne DNA-Prüfung. Der Beschluss folgt einem Antrag der CDU-Fraktion und knüpft nahtlos an die Bundesinitiative an: Im Dezember soll das Kabinett einen „Wolfsjagd-Plan“ beschließen, im ersten Quartal 2026 soll der Landtagsbeschluss folgen.
Brandenburg, mit einem der höchsten Wolfsdichten (ca. 68 Territorien 2023/24), die sich auf eine riesige Fläche verteilen – wird so zum Testfeld für bundesweite Abschussorgien. Der Landesjagdverband (LJVB) fordert bereits feste Quoten und Drückjagden – Forderungen, die im Beschluss zwar nicht explizit stehen, aber durch die Tür hereinkommen. Umweltstaatssekretär Gregor Beyer (FDP) hatte schon im August 2025 eine Quotenjagd angekündigt. Das ist keine „Verbesserung des Managements“, sondern eine Hetzjagd. Beyer wurde zwar gefeuert, doch Mittelstädt gab dem Kind einfach einen anderen Namen. Ein Abschuss von bis zu 330 Wölfen würde die Population (max. 500 Tiere) mehr als halbieren. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. warnen: Dieser Beschluss verstößt gegen die FFH-Richtlinie und öffnet die Flut für illegale Tötungen, wie sie in Brandenburg und in anderen Bundesländer an der Tagesordnung sind.
Beispielfoto Wölfe. © Brigitte Sommer

Realistische Einschätzung der EU-Klagen gegen die Herabstufung des Wolfsschutzes

Die Klagen vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) sind ein kritischer Hoffnungsträger, aber ihre Erfolgsaussichten sind realistisch betrachtet moderat (ca. 30–50 % Chance auf Teilerfolg). Selbst bei einem positiven Urteil droht in der Zwischenzeit eine massive Eskalation von Abschüssen. Wir lehnen jeden Abschuss ab und sehen in den Klagen keinen Ersatz für unmittelbares Handeln vor Ort.

Aus Sicht von Wolfsschützern und Juristen (basierend auf vergleichbaren EuGH-Fällen, wie dem Bärenabschuss in Rumänien, C-529/19, 2021) schätzen wir die Chancen realistisch auf 30–50 % für einen Teilerfolg – also Aufhebung der Herabstufung oder strenge Einschränkungen (z. B. obligatorische DNA-Tests, Quotenlimits). Warum?

  • Stärken:
    • Starke wissenschaftliche Untermauerung: Die Kläger haben Zugang zu EU-finanzierten Studien, die die Herabstufung kritisieren und Unterstützung von LCIE/IUCN (700+ Wissenschaftler).
    • Der EuGH priorisiert oft Umweltschutz (Art. 191 AEUV) und hat in 40 % der FFH-Klagen seit 2020 zugunsten von NGOs entschieden.
    • Verfahrensmängel: Die Eile der Kommission (Ignoranz der Frist) und mangelnde NGO-Beteiligung sind klare Verstöße – ähnlich wie im EuGH-Urteil C-674/21 (2023, Bärenjagd).
  • Schwächen:
    • Politische Mehrheit: Die EU-Kommission und der Rat (inkl. Deutschland) haben die Herabstufung mit Mehrheit (Spanien/Irland dagegen) durchgedrückt – der EuGH respektiert oft politische Entscheidungen, solange keine groben Fehler vorliegen (Erfolgsquote bei reinen Verfahrensklagen: ~25 %).
    • Wissenschaftliche Debatte: Die Kommission beruft sich auf „günstigen Erhaltungszustand“ (20.300 Wölfe EU-weit, 2023) – trotz Kritik, was die Klage erschwert.
    • Zeitfaktor: EuGH-Verfahren dauern 12–24 Monate (mündliche Verhandlung ab Frühjahr 2026 möglich); bis dahin gelten nationale Umsetzungen (z. B. Bundes-PM, Brandenburg).
Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

Aufruf zum Handeln: Kein Abschuss, sondern Prävention!

Die Verbindung zwischen Bundes-PM und Brandenburgs Beschluss zeigt: Die Jägerlobby diktiert die Agenda. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. lehnen jeden Abschuss ab – und setzen auf echte Lösungen: Ausbau des Herdenschutzes, unabhängiges Monitoring und Aufklärung. Die Klagen von Green Impact & Co und auch von deutschen Verbänden sind richtig und wichtig – doch man darf sich nicht allein darauf verlassen. Selbst bei Erfolg könnten bis zum Urteil so viele Wölfe getötet worden sein, dass der Schaden irreparabel ist. Wichtig ist aktive Arbeit von Wolfsschützern direkt vor Ort – wie wir es mit unserem internen Wolfsmonitoring machen. Auch die Jäger in Brandenburg und bundesweit sind ins offizielle Wolfsmonitoring eingebunden. Sie wollen die Wölfe schießen und überwachen gleichzeitig ihren Bestand. Wer nun noch Daten an dieses Monitoring liefert, macht sich schuldig.

 

Quellen:

https://www.bmleh.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2025/109-wolf-bundesjagdgesetz.html?fbclid=IwY2xjawN74vJleHRuA2FlbQIxMABzcnRjBmFwcF9pZBAyMjIwMzkxNzg4MjAwODkyAAEeGcNEEf-flgWrYjj-M_1DqBNrBWVpcJPTQEJwqu9NWRtfm6OuFGaXwboSNuk_aem_ViMPsecgC1z2lbdCJ6w9OA

https://www.landtag.brandenburg.de/de/46241?fbclid=IwY2xjawN76JZleHRuA2FlbQIxMQBzcnRjBmFwcF9pZBAyMjIwMzkxNzg4MjAwODkyAAEeMZkTOAi87_xabpyHFJbb8S_wewM7ECRTW4sEkI35rGOwgtVw06jxXlHsd0w_aem_Fq_i4QdntnmiXej5iTb7xw

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Auch durch den Kauf unseres neues Wolfskalenders für 2026 kann unsere Arbeit wirkungsvoll unterstützt werden. Hier geht es zu den Bestellmöglichkeiten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/08/19/unser-wolfskalender-2026-ist-da/

Wolfsschutz-Deutschland e. V. klagt an: Die Wölfe in Hessen werden systematisch ausgerottet

Verdreht HessenForst die Wahrheit während lokale Behörden Fake-News verbreiten und ein Netzwerk von Wolfshassern freie Bahn hat? Von sieben Wolfsterritorien im Jahr 2022/2023 sind laut HessenForst nur noch drei übrig: Rüdesheim, Spangenberg und Greifenstein. Die Behauptung, dies sei eine „normale populationsdynamische Schwankung“, ist eine unverfrorene Verharmlosung. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. widersprechen dieser Darstellung mit aller Vehemenz.

Was in Hessen geschieht, ist keine natürliche Entwicklung, sondern eine gezielte Ausrottung durch ein Netzwerk von Wolfshassern, geduldet durch die Untätigkeit und Intransparenz und die Nachlässigkeit lokaler Behörden.
Beispielfoto Wolfsrudel.

Butzbach: Ein Symbol der Wolfsfeindlichkeit

Im Territorium Butzbach zeigt sich die Tragödie in voller Härte. Wolfsrüde Butzi (GW2554m) fand 2023 eine Partnerin, doch beide „verschwanden“ spurlos – zuerst sie, dann er. Unsere hartnäckigen Nachfragen bei HessenForst wurden mit ausweichenden Antworten abgewimmelt, unsere Arbeit als Naturschützer aktiv behindert. Von Anfang an war in Butzbach ein Netzwerk von Wolfshassern aktiv, das mit Hetze und Desinformation gegen den Wolf mobil machte. Treibjagden im Wolfsgebiet, etwa am Winterstein und bei Pfaffenwiesbach, wurden von HessenForst und Hobbyjägern durchgeführt, ohne Rücksicht auf den Schutzstatus des Wolfs. Diese Aktivitäten bleiben unbehelligt, während die Dunkelziffer illegaler Abschüsse hoch ist. Wer schützt die Wölfe, wenn die zuständigen Behörden wegschauen? Hier die Treibjagden: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/11/24/hessen-erneute-drueckjagden-im-wolfsgebiet-butzbach/

Nordhessen: Hetze und Verrohung

In Nordhessen machte ein Video die Runde, in dem eine Jägerin ein Wolfsjungtier filmt und es ohne Hemmungen als „Drecksack“ beschimpft – ein schockierender Beweis für die Verrohrung im Umgang mit Wölfen. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/18/die-grosse-hessenreportage-von-drecksaecken-fakewoelfen-rissprovokationen-und-gesteuerter-panikmache/
Das entsprechende Territorium Waldkappel existiert nicht mehr. Solche Vorfälle sind kein Einzelfall, sondern Teil einer Kultur der Wolfsfeindlichkeit, die von HessenForst toleriert wird. Statt sich klar von solchen Hetzmechanismen zu distanzieren, bleibt HessenForst passiv.

Neuberg: Fake-News direkt von der Gemeinde

Die Gemeinde warnte vor einem Wolf, der mit einem angeblichen Welpen gesehen worden sei, zu einer Zeit, in der Welpen sich noch im Bau befinden, in der Gemarkungsgrenze von Ronneburg zu Langenselbold. Dazu sollte es einen Videobeitrag gegen, der ein Tier dort im Feld zeigen würde. Auf den offiziellen Seiten ist nichts davon vermerkt. © Brigitte Sommer
Ein besonders skandalöser Fall ereignete sich in der Gemeinde Neuberg, die am 16. Mai vor einem angeblichen Wolf mit Jungtier bei Ronneburg warnte – eine Sichtung, die es höchstwahrscheinlich nie gab. https://neuberg.eu/index.php?&NavID=3502.1&ffsm=1&ffmod=tx&object=tx|3502.32040.1&La=1&FID=3502.32040.1
Mitte Mai sind Wolfswelpen nämlich noch in ihrem Bau. Ein Sprecher von HessenForst  bestätigte, dass weder die Sichtungsmeldung, noch ein Video als Nachweis ausreichen. Der Gemeinde sei mitgeteilt worden, dass die Aussage eines Hobbyjägers nicht ausreicht und sie sich mit HessenForst abstimmen solle. Dennoch steht die unbegründete Warnung weiterhin auf dem Portal der Gemeinde, was Panik schürt und die Hetze gegen Wölfe befeuert. Die Spur führt zu einem bekennenden wolfshassenden Tierarzt, der mit Fake-News und Panik-Vorträgen durch Deutschland tingelt und gezielt Angst sät. Solche Akteure agieren ungestört, während Behörden wie HessenForst und lokale Verantwortliche tatenlos zusehen. Was wir vorfanden, waren die üblichen Kirrplätze.
Wir waren vor Ort in dem angegebenen Gebiet und wir (Brigitte Sommer und weitere Aktive)  fanden weder Losung noch Spuren, dafür aber Jagdfrevel. © Privat.

Kirrplatz im Film

 

Direkt am Kirrplatz: Eingegrabene Tonnen mit Mais. © Brigitte Sommer

 

Zu niedriger Hochsitz direkt an einem Spazierweg. Direkt dahinter liegt der Müll des alten Hochsitzes. © Brigitte Sommer
In direkter Schussrichtung fanden wir diese angelegte Tränke. © Brigitte Sommer

Fake-News und Wolfshass-Seiten: Wer steckt dahinter?

Überall in Hessen sprießen Hass-Seiten gegen Wölfe wie Pilze aus dem Boden. Diese Plattformen verbreiten Fake-News, schüren Panik und verleihen sich durch vermeintlich professionelles Auftreten ein trügerisches „offizielles Standing“. Kaum wird eine Seite stillgelegt, taucht die nächste auf. Besonders skandalös: Originalfotos von verunfallten oder getöteten Wölfen erscheinen zuerst auf diesen Plattformen. Wer liefert diese Bilder? Es ist kaum vorstellbar, dass solche sensiblen Aufnahmen ohne Beteiligung offiziell Beauftragter in die Hände von Wolfshassern gelangen. HessenForst weigert sich, glaubhaft gegen diese Seiten vorzugehen oder sich öffentlich davon zu distanzieren, wie wir bereits gefordert haben. Diese Untätigkeit wirft ernsthafte Fragen auf: Steckt ein institutionelles Versagen oder gar Komplizenschaft dahinter?
Facebook-Antiwolfseiten ohne Impressum machen Stimmung gegen Wölfe. Man kann so nicht erkennen, wer hinter solchen Seiten steckt. Die Vorgängerseite, gegen die HessenForst sich endlich distanziert hatte, postet sei Anfang Juni nichts mehr, diese Seite hat nun übernommen und behauptet z. B., dass Wölfe, die hinter Landmaschinen herlaufen, Landwirte bedrängen würden. Dabei erkennen sie die Person im Fahrzeug gar nicht. Viele weitere Wildtiere, wie Störche, Füchse und Greifvögel tun dies auch. Nicht, weil sie Landwirte bedrängen oder ärgern wollen, sondern weil sie einen schnellen Snack, in Form von aufgescheuchten oder überfahrenen Kleintieren erwarten. Quelle: https://www.facebook.com/profile.php?id=100075897136057
Immer wieder veröffentlichen Bauern Videos, in denen Wölfe hinter ihren Traktoren herlaufen. Diese Aufnahmen sollen angeblich beweisen, dass Wölfe ihre Scheu vor Menschen verloren hätten.
Wir möchten diesen Irrglauben richtigstellen und die tatsächlichen Gründe für dieses Verhalten beleuchten. Unser Video von Mitte Mai aus dem Main-Kinzig-Kreis zeigt einen Bauern, der das Gras auf einer Wiese nach dem Mähen wendet. Hinter seinem Traktor fliegen zwei Schwarzmilane und zwei Störche folgen ihm, um aufgescheuchte oder überfahrene Kleintiere zu fressen.
Füchse und auch Wölfe zeigen dasselbe Verhalten – nicht aus fehlender Scheu, sondern weil sie leicht verfügbare Nahrung suchen. Diese „schnelle Mahlzeit“ in Form von Kleintieren, die durch die Maschinen aufgescheucht oder getötet werden, ist für Wildtiere attraktiv, da sie den Jagdaufwand reduziert.
Die Behauptung, Wölfe seien in solchen Momenten nicht scheu, ist falsch. Sie nehmen die Menschen in den Maschinen oft gar nicht oder erst sehr spät wahr, da ihre Aufmerksamkeit auf die potenzielle Beute gerichtet ist. Dieses Verhalten ist ein natürlicher Instinkt, der auch bei anderen Wildtieren wie Störchen oder Füchsen zu beobachten ist, und hat nichts mit einer fehlenden Scheu zu tun.
Wolfsschutz-Deutschland e. V. bittet darum, solche Videos nicht fehlzuinterpretieren. Anstatt Ängste zu schüren, sollten wir das Verhalten der Wölfe im Kontext ihrer natürlichen Lebensweise verstehen und auf ein friedliches Miteinander setzen. Hier ein Beispielfilm mit Störchen und zwei Schwarzmilanen.
Die Antiwolfseite meldet am 19. Juni Wolfswelpen im Frau Holle-Land. Auf der offiziellen Seite von HessenForst ist dazu nichts zu finden. Wie kommen solche Seiten an scheinbar offizielle Bilder heran? Quelle: https://www.facebook.com/profile.php?id=100075897136057

 

Gesteuerter Hass von Personen, die direkt in den Gebieten wohnen, wo ganze Rudel „verschwunden“ sind. Oben Hessen, Territorium Butzbach, Mitte NRW Territorium Schermbeck, unten Bayern, Territorium Hohe Rhön. Diese Leute stehen in Verbindung zu Tätern. Pikant: Naturschutzverbände agieren mit solchen Personen. Solche Personen wirken sogar bei ehrenamtlichen Zaunbauaktionen mit.

 

Auf unsere Frage hin, wie es sein kann, dass mutmaßliche Originalbilder von toten Wölfen auf Wolfshasserseiten landen, erhielten wir von HessenForst keine Antwort. Quelle: https://www.facebook.com/profile.php?id=100091644537281

HessenForst: Von Jägern gesteuert, gegen den Naturschutz?

Seit HessenForst 2024 das Wolfsmonitoring vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) übernommen hat, ist die Informationslage katastrophal. Ein Landesbetrieb, der eng mit Forstwirtschaft und Jagd verknüpft ist, übernimmt die Verantwortung für den Schutz der Wölfe – ein klarer Interessenkonflikt. Jäger sitzen bei HessenForst „an der Quelle“ und die Wünsche der neuen CDU-SPD-Landesregierung, die Jagd auf Wölfe zu erleichtern, scheinen direkten Einfluss zu haben. Transparenz? Fehlanzeige. Stattdessen werden illegale Aktivitäten wie die heimliche Tötung von Wölfen nicht konsequent verfolgt und die Öffentlichkeit wird mit Ausflüchten im Dunkeln gelassen.

Die Wahrheit: Der Wolf ist kein Problem

Die Fakten sprechen für sich: Wolfsrisse sind minimal. In Hessen betrafen sie 2023 weniger als 0,1 % des Viehbestands und es gibt keine „Problemwölfe“, wie der FAZ-Artikel vom 23. Juni 2025 bestätigt. Herdenschutzmaßnahmen funktionieren, wie Beispiele aus Brandenburg zeigen, wo die Zahl der Risse durch konsequenten Schutz gesunken ist. Doch anstatt in Prävention zu investieren, wird der Wolf zum Sündenbock gemacht, um von den wahren Problemen der Landwirtschaft abzulenken: sinkende Subventionen, Preisdruck sowie globale Märkte. Die Hetze gegen den Wolf spaltet die Gesellschaft und bedient die Interessen der Agrarlobby, während HessenForst und lokale Behörden wie Neuberg die Augen verschließen.

Gibt es tatsächlich überhaupt noch Territorien in Hessen?

Die FAZ meldet, dass die Zahl der sesshaften Wölfe erheblich gesunken sei, geht aber der Geschichte ganz offensichtlich nicht auf den Grund. Nachdem es schon im vergangenen Jahr weniger feste Gebiete gab, in denen Wölfe lebten, sind es aktuell nur noch drei Territorien im gesamten Land. 2022/2023 waren noch sieben gezählt worden. Es sei schwierig zu bestimmen, wie viele Wölfe tatsächlich dauerhaft in Hessen leben würden, heißt es in der FAZ. Laut Pressesprecherin Traut würden derzeit vier Tiere als sesshaft im Land gelten. Dazu würden der Rüde und die Fähe (weiblicher Wolf) in Rüdesheim, die vergangenes Jahr Nachwuchs bekommen haben, die Greifensteiner Wölfin und der Rüde in Spangenberg zählen.

Offiziell bestätigt sind selbst diese drei übrig gebliebenen Territorien nicht

 

 

Ausriss vom 25.06.25 aus der Stastisk des Wolfszentrums. Die entsprechende Seite ist noch immer nicht aktualisiert. Quelle: https://wolfszentrum.hessen.de/wolfsmonitoring/territorien
Das Territorium Greifenstein ist durch die sesshafte Wölfin GW2479f (Freya) geprägt, die seit Oktober 2022 dort lebt und viermal genetisch nachgewiesen wurde. Die Hoffnung auf eine Rudelbildung wurde durch den Tod ihres Neffen GW4423m im Februar 2025, offiziell durch einen Verkehrsunfall, zunichtegemacht. Wir zweifeln an dieser Erklärung, da Treibjagden und jagdfreundliche Strukturen in der Region (Hochsitze, Kirrplätze) illegale Tötungen begünstigen könnten. Seit Februar 2025 gibt es keine neuen Wolfsnachweise  und das Territorium steht unter Beobachtung. Der Artikel kritisiert HessenForst für mangelnde Transparenz und die Duldung von Hassseiten, die die Stimmung gegen Wölfe anheizen, sowie die jagdfreundliche Politik, die den Fortbestand des Territoriums Greifenstein gefährdet. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/03/27/hessen-und-der-wolf-zwischen-amigopolitik-illegaler-jagd-und-erneuter-ausrottung/
Im Laufe von nur zwei Jahren sind mindestens 11 Wölfe einfach so verschwunden. Sesshafte Wölfe wandern aber nicht ab. Wo sind sie also hin? Das Territorium Wildflecken wird inzwischen in Bayern geführt. Hier unsere Bericht zu den neusten Entwicklungen dort: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/06/22/tragische-entwicklungen-in-der-hohen-rhoen-hoffnung-durch-wolfswelpe-hope-doch-frigga-griso-und-weitere-woelfe-vermutlich-tot/   Quelle: https://wolfszentrum.hessen.de/wolfsmonitoring/territorien
Dazu verurteilen wir die Panikmache des Kreisbauernverbands Fulda-Hünfeld in Bezug auf das Rudel Wildflecken scharf. Der Artikel der Fuldaer Zeitung vom 24. Juni 2025 übertreibt die Wolfsproblematik skandalös: 2024 wurden in Hessen nur sechs Nutztierrisse durch Wölfe bestätigt, von 72 Meldungen waren 62,5 % Falschmeldungen oder nicht durch Wölfe verursacht [wolfszentrum.hessen.de, 06.01.2025]. In Fulda gab es nur zwei Risse [fuldaerzeitung.de, 24.06.2025]. Statt Hetze zu schüren, fordern wir: Investiert in Herdenschutz.

Unsere Forderungen

Wolfsschutz-Deutschland e. V. klagt an und fordert:
  1. Sofortige Aufklärung über die „verschwundenen“ Wölfe in Butzbach und anderen Territorien.
  2. Transparenz im Wolfsmonitoring: HessenForst muss unabhängige Kontrollen zulassen und sich von der Jagdlobby lösen.
  3. Konsequente Distanzierung von Wolfshass-Seiten und strafrechtliche Verfolgung der Weitergabe sensibler Fotos.
  4. Verstärkte Investitionen in Herdenschutz statt Abschusspläne. Wobei die Tierhalter auch auf die Tierschutznutztierhaltungsverordnung hingewiesen werden müssen. Diese besagt, dass die Pflicht zum Herdenschutz einem Tierhalter nach Paragraph 2 Absatz 1 Tierschutzgesetz behördlich auferlegt werden kann. Dazu gehört, seine Tiere ihrer Art und ihren Bedürfnissen entsprechend, angemessen unterzubringen und zu ernähren. Bei der Frage, was darunter zu verstehen ist, legen die Gerichte, wie z. B. OVG Lüneburg im Beschluss vom 22.08.2017, NuR 2018, 207, unter anderem die Anforderungen des Paragraph 3, Absatz 2 Nummer 3 Tierschutznutztierverordnung zugrunde. Darin muss ein Tierhalter, sofern ein Wolfsangriff in absehbarer Zeit aufgrund konkreter Anhaltspunkte hinreichend wahrscheinlich ist, seine Tiere jedenfalls mit dem Mindestschutz schützen.  Bei Verweigerung und Rissprovokation fordern wir empfindliche Strafen.
  5. Stopp der Jagdpläne der CDU-SPD-Landesregierung, die gegen EU-Recht und die Berner Konvention verstoßen und die nicht nur Wölfe betreffen. Wildtierschutz-Deutschland e. V. schreibt hier in einer aktuellen Pressemitteilung dazu, dass bevor 2016 aus gutem Grund eine ganzjährige Schonzeit für Baummarder, Iltisse, Mauswiesel und Hermeline eingeführt wurden,  Jäger in Hessen noch 78 Baummarder, 101 Iltisse, 149 Hermeline und 119 Mauswiesel totgeschossen hätten. Der Hessische Jagdminister Jung (CDU) gehe nun hin und wolle die Jagd auf diese kleinen Beutegreifer wieder erlauben. Eine Begründung dafür bliebe er schuldig. Außerdem sei er der Meinung, dass durchaus auch Elterntiere während der Aufzucht ihrer Jungen keine Schonzeit benötigen würden.
Der Wolf hat ein Recht auf Leben und ist ein unverzichtbarer Teil unserer Ökosysteme. Wir lassen nicht zu, dass Hessen seine Wölfe erneut ausrottet und wir fordern auch mehr bürgerliches Engagement. Wir freuen uns über Menschen, die mit uns vor Ort aktiv sein wollen: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

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Ein Verrat an der Natur: EU-Herabstufung des Wolfsschutzes bedroht unsere Wölfe – Wir kämpfen weiter!

Die Entscheidung des Europäischen Rates vom 5. Juni 2025, den Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen, ist ein schwerer Rückschlag für den Artenschutz in Europa. Diese Änderung der Lebensraumrichtlinie, im Einklang mit der im Dezember 2024 überarbeiteten Berner Konvention, gibt Mitgliedstaaten mehr Flexibilität für Abschüsse und gefährdet den Fortbestand des Wolfs. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. verurteilen diesen politisch gesteuerten Angriff auf die Biodiversität und rufen alle Naturfreunde auf, sich für unsere Wölfe einzusetzen und wir werfen einen Blick auf die Hintermänner dieser fatalen Entscheidung.

Ein erneut schwarzer Tag für unsere Wölfe. Der Rechtsakt tritt 20 Tage nach Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft.

Beispielfoto Wolf.

 

Teil einer größeren Agenda

Die Herabstufung ist kein Zufall, sondern Teil einer gezielten politischen Agenda, die von der Agrar- und Jagdlobby vorangetrieben wird. Unterstützt von COPA-COGECA und Jägerverbänden, hat die EU-Kommission unter Ursula von der Leyen diesen Kurs eingeschlagen, um wirtschaftlichen Interessen Vorrang vor dem Naturschutz zu geben. Der vielzitierte Wolfsangriff auf von der Leyens Pony 2022 war kein persönlicher Antrieb, sondern ein willkommenes Narrativ, das in diese Agenda eingebettet wurde, um die öffentliche Meinung gegen den Wolf zu wenden. Die Kommission nutzt solche Einzelfälle, um den Eindruck zu erwecken, der Wolf sei eine Bedrohung, die entschärft werden müsse.

Wissenschaft wird ignoriert

Die Grundlage für die Herabstufung – ein von der EU-Kommission in Auftrag gegebener Bericht – ist wissenschaftlich unhaltbar. Ohne Peer-Review und von über 700 Wissenschaftlern sowie IUCN-Spezialisten als unzureichend kritisiert, dient er allein politischen Zwecken. Der Wolf ist in vielen Regionen Europas, einschließlich Teilen Deutschlands, weiterhin gefährdet. Die Behauptung eines „günstigen Erhaltungszustands“ ist ein Trugschluss, der die prekäre Lage regionaler Populationen, etwa in Thüringen mit nur zwei Rudeln, ignoriert. Die Intransparenz der Berner Konvention und die Passivität vieler Mitgliedstaaten haben diesen Rückschritt aber erst ermöglicht.

Unsere Warnungen bestätigt

Bereits vor Jahren haben wir bei Wolfsschutz-Deutschland e.V. gewarnt, dass die Erklärung eines „günstigen Erhaltungszustands“ in Deutschland als Vorwand genutzt werden soll, um die Jagd auf Wölfe zu legalisieren. Diese Befürchtungen werden nun Realität: Der FFH-Bericht 2025 könnte diesen Status ausrufen, obwohl die Datenlage lückenhaft ist. In Niedersachsen spricht Umweltminister Christian Meyer von 44 Rudeln als ausreichend, während Jäger, die am Wolfsmonitoring beteiligt sind, klare Interessenkonflikte haben. Dieses politisch gelenkte Monitoring ist ein Skandal, der den Wolf ins Visier der Jäger treibt.

Die Wahrheit hinter den Zahlen

Die EU verweist auf eine Zunahme der Wolfspopulation von 11.193 im Jahr 2012 auf 20.300 im Jahr 2023 und spricht von 65.500 Nutztierrissen jährlich. Doch Wolfsangriffe machen nur 0,07 % der Verluste bei Schafen und Ziegen aus und die EU finanziert bereits Präventionsmaßnahmen und Entschädigungen über GAP-Mittel. In Deutschland leben die Rudel hauptsächlich in Brandenburg, Sachsen und Niedersachsen, doch regionale Bestände, wie in Bayern, NRW, Hessen oder Thüringen sind fragil. Illegale Tötungen, wie in der Rhön oder in NRW, sowie in Sachsen, wo ganze Rudel verschwinden, zeigen, dass der Wolf mehr Schutz braucht, nicht weniger.

Ein Angriff auf die Biodiversität

Die Herabstufung ist ein gefährlicher Präzedenzfall, der die Jagd auf andere geschützte Arten erleichtern könnte. Der Wolf ist ein Schlüsselakteur in unseren Ökosystemen, der die Biodiversität fördert, indem er Wildpopulationen reguliert. Die Entscheidung widerspricht den Biodiversitätszielen der EU und dem europäischen Recht, das wissenschaftlich fundierte Entscheidungen verlangt. Einige Mitgliedstaaten planen, den strengen Schutzstatus beizubehalten, doch der Druck der Lobby bleibt groß.
Beispielfoto Wolfswelpen.

Die Hintermänner

Die Federation of Associations for Hunting and Conservation of the EU (FACE) ist der europäische Dachverband für Jagdverbände und repräsentiert die Interessen von rund 7 Millionen Jägern in Europa.
FACE ist ein Zusammenschluss von 36 nationalen Jagdverbänden aus 27 EU-Mitgliedstaaten sowie weiteren Ländern wie dem Vereinigten Königreich, Norwegen und der Schweiz. Zu den prominenten Mitgliedsorganisationen gehören:
  • Deutscher Jagdverband (DJV): Vertritt etwa 450.000 Jäger in Deutschland (außer Bayern, wo der Bayerische Jagdverband aktiv ist).
  • Zentralstelle österreichischer Jagdverbände: Repräsentiert Jäger in Österreich, wo alle Jagdkarteninhaber automatisch Mitglieder sind.
  • Fédération Nationale des Chasseurs (FNC): Der französische Jagdverband mit über 1 Million Mitgliedern.
  • Jagdverbände in Italien, Spanien, Kroatien, Rumänien und anderen Ländern, die jeweils nationale Interessen vertreten und eng mit FACE zusammenarbeiten.
Diese Mitgliedsverbände bilden die Basis von FACE und tragen durch Mitgliedsbeiträge und gemeinsame Projekte zur Finanzierung bei. FACE vertritt ihre Interessen auf EU-Ebene, etwa in Brüssel, wo die Organisation ein Büro unterhält.
Die operative und strategische Leitung von FACE liegt bei einem gewählten Vorstand und einem professionellen Sekretariat:
  • Präsident: Seit 2017 ist Torbjörn Larsson (Schweden) Präsident von FACE. Er ist nicht nur Präsident von FACE und der Nordic Hunters’ Alliance, sondern auch ein schwedischer Geschäftsmann und Jäger mit langjähriger Erfahrung in der Jagdpolitik und EU-Lobbyarbeit. Er hat für die Swedish Association for Hunting and Wildlife Management und Swedish Aluminium gearbeitet und setzt sich für flexiblere Regelungen im „Wolfsmanagement“ ein.
  • Ludwig Willnegger wuchs auf einem Bauernhof in Bayern auf, hat einen Jagdschein seit seinem 16. Lebensjahr und kommt aus einer Familie mit Jagdtradition – leitet das Sekretariat in Brüssel und koordiniert die Lobbyarbeit. Er ist ein zentraler Ansprechpartner für politische Entscheidungsträger.
  • Vorstand: Besteht aus Vertretern verschiedener Mitgliedsverbände, die regelmäßig über die Strategie und Prioritäten von FACE entscheiden. Die Vorstandsmitglieder kommen aus Ländern wie Deutschland, Frankreich, Italien und anderen.
Die Führung von FACE arbeitet eng mit den Mitgliedsverbänden zusammen, um eine einheitliche Position zu Themen wie Wolfsmanagement, Waffenrecht und Biodiversitätspolitik zu entwickeln.
FACE finanziert sich hauptsächlich durch:
  • Mitgliedsbeiträge: Nationale Jagdverbände zahlen Beiträge basierend auf ihrer Größe und Mitgliederzahl. Der DJV und die FNC sind aufgrund ihrer Größe bedeutende Geldgeber.
  • EU-Förderprogramme: FACE erhält teilweise Mittel aus EU-Programmen, etwa für Projekte im Bereich Biodiversität und Naturschutz. Auf der Website von FACE wird betont, dass die Organisation an EU-finanzierten Projekten wie „Biodiversity, Hunting, Countryside“ beteiligt ist. Ein Widerspruch in sich.
  • Private Spenden und Sponsoring: Es gibt Hinweise, dass jagdnahe Unternehmen, etwa aus der Waffen- oder Outdoor-Industrie (z. B. Blaser, Sauer), FACE unterstützen könnten, obwohl konkrete Sponsoren nicht öffentlich detailliert aufgelistet sind.
  • Veranstaltungen und Mitgliedsaktivitäten: Einnahmen aus Konferenzen, Workshops und Jagdveranstaltungen tragen ebenfalls zur Finanzierung bei.
Die genaue Finanzstruktur ist nicht vollständig transparent, da FACE als gemeinnützige Organisation nicht verpflichtet ist, detaillierte Finanzberichte öffentlich zu machen. Kritiker wie Green Impact und auch wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V.werfen FACE vor, durch die Unterstützung der Waffenindustrie und anderer kommerzieller Akteure Interessenkonflikte zu haben.
Verwaiste Welpen und zerschossene Familienstrukturen werden für viel Leid und mehr Weidetierrisse führen. © Brigitte Sommer
FACE ist in ein breites Netzwerk eingebunden, das ihren Einfluss in Brüssel und international stärkt:
  • Politische Kontakte: FACE arbeitet eng mit EU-Institutionen wie der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und dem Europarat zusammen. Sie ist im EU-Transparenzregister eingetragen und führt regelmäßige Lobbygespräche, etwa zur Lebensraumrichtlinie oder zur Berner Konvention.
  • Zusammenarbeit mit Agrarverbänden: FACE kooperiert mit COPA-COGECA, dem Dachverband der europäischen Landwirte, insbesondere in der Wolfsdebatte, da beide Gruppen eine Reduzierung der Wolfspopulation fordern. Diese Allianz war maßgeblich an der Herabstufung des Wolfsschutzes beteiligt.
  • International Union for Conservation of Nature (IUCN): Als Mitglied der IUCN gewinnt FACE Glaubwürdigkeit im Naturschutzbereich, obwohl ihre Positionen (z. B. zur Wolfsjagd) oft mit denen von kleinen Naturschutzorganisationen kollidieren.
  • Waffenindustrie: FACE setzt sich für ein liberales EU-Waffenrecht ein, was sie mit Akteuren aus der Waffenindustrie wie Herstellern (z. B. Blaser, Merkel) oder Händlern verbindet. Konkrete Namen von Sponsoren werden jedoch selten öffentlich genannt.
  • Regionale und lokale Akteure: In Ländern wie Deutschland (DJV, Bayerischer Jagdverband), Österreich (Jagd Österreich) oder der Schweiz (Schweizerischer Alpwirtschaftlicher Verband) unterstützen regionale Jägergruppen die Ziele von FACE, etwa durch Kampagnen für ein „praktikables Wolfsmanagement“.
FACE hat maßgeblich die Herabstufung des Wolfsschutzes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ in der Berner Konvention (Dezember 2024) und der EU-Lebensraumrichtlinie (Juni 2025) unterstützt. Die Organisation argumentiert, dass die wachsende Wolfspopulation (20.300 Wölfe in der EU, 2023) Konflikte mit Landwirten und Jägern verursacht und ein reguliertes Management notwendig ist. Kritiker wie wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. und Green Impact werfen FACE vor, wissenschaftliche Fakten zu ignorieren und die Interessen der Jagd- und Agrarlobby über den Naturschutz zu stellen. Insbesondere die enge Zusammenarbeit mit COPA-COGECA und die Unterstützung durch konservative Politiker (z. B. CDU/CSU, FDP) haben den politischen Druck für die Herabstufung verstärkt.

Wer steht letztlich hinter FACE?

Hinter FACE stehen in erster Linie die nationalen Jagdverbände und ihre Mitglieder, also Millionen von Jägern in Europa, die durch Beiträge und Engagement die Organisation tragen. Die Führung (Torbjörn Larsson, Ludwig Willnegger) koordiniert die Lobbyarbeit, während Agrarverbände wie COPA-COGECA und möglicherweise Teile der Waffenindustrie als strategische Partner agieren. Politische Unterstützung kommt von Parteien, die angeblich ländliche Interessen vertreten, wie CDU/CSU, FDP oder in anderen Ländern konservative und liberale Kräfte.

Wahre Probleme der Landwirtschaft – Warum die Wolfsjagd ablenkt

Die Herabstufung des Wolfsschutzes in der EU lenkt von den tatsächlichen Herausforderungen der Landwirtschaft ab, die Landwirte weitaus stärker betreffen als Wolfsangriffe (nur 0,07 % der Nutztierverluste).
Strukturwandel und wirtschaftlicher Druck: Sinkende Marktpreise, steigende Produktionskosten (z. B. für Dünger, Energie) und ungleiche Agrarsubventionen bedrohen kleine und mittlere Betriebe. Viele Landwirte kämpfen mit der Rentabilität, besonders in der Weidetierhaltung.
  • Landnutzungskonflikte: Umwidmungen von Agrarflächen für Infrastruktur (z. B. Windparks, Autobahnen) oder Naturschutzgebiete schränken die verfügbare Fläche ein. Landwirte werden durch solche Maßnahmen eingeschränkt, immer mehr könnte es sich auch um direkte Enteignungen drehen.
  • Konkurrenz durch Fleischalternativen: Der Markt für 3D-gedrucktes und pflanzliches Fleisch wächst (Prognose: 504,88 Mrd. USD bis 2030). Dies bedroht die traditionelle Viehzucht, da Verbraucher zunehmend nachhaltige Alternativen bevorzugen, während Landwirte oft nicht auf diese Märkte vorbereitet sind.
  • Klimaschutzhandel und Regulierungen: Strenge Umweltauflagen (z. B. Dünge- und Pestizidverordnungen) erhöhen die Kosten und erfordern Anpassungen, die kleine Betriebe überfordern können. CO2-Auflagen verschärfen die Lage.
  • Abhängigkeit von globalen Märkten: Landwirte stehen im Wettbewerb mit billigen Importen und großen Agrarkonzernen, die durch Investoren wie BlackRock unterstützt werden. Dies drängt kleinere Betriebe an den Rand.
  • Waldrodungen verschärfen die Krise der Landwirtschaft durch Verlust von Biodiversität und Wasserrückhalt. Zusammen mit wirtschaftlichem Druck, Landnutzungskonflikten, strengen Regulierungen und Konkurrenz durch Fleischalternativen sind sie ein zentrales Problem, das dringende Maßnahmen erfordert. Die Wolfsjagd löst keines dieser Probleme, sondern lenkt von Lösungen wie nachhaltiger Landwirtschaft, Bodenschutz und echten Wäldern statt Plantagen ab.
Die Wolfsdebatte, angeführt von der Jagdlobby (FACE, DJV) und Agrarverbänden (COPA-COGECA), schafft ein Feindbild, das die strukturellen Probleme der Landwirtschaft überdeckt. Herdenschutzmaßnahmen, finanziert durch EU-GAP-Mittel, sind effektiver als Jagd und Wölfe fördern nicht nur Biodiversität, indem sie Wildschäden reduzieren, sie sind Teil unserer Natur. Die Fokussierung auf den Wolf verhindert Lösungen wie Förderung nachhaltiger Anbaumethoden, Umschulung für neue Märkte oder bessere Entschädigungen.
Beispielfoto Wolfspaar. © Brigitte Sommer

Die Klage von Green Impact: Ein Hoffnungsschimmer

Die Klage von Green Impact und ihren Partnern vor dem EuGH ist ein entscheidender Schritt, um den Wolf zu schützen. Die Organisationen argumentieren, dass die Herabstufung nicht nur wissenschaftlich unbegründet ist, sondern auch gegen die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) und das EU-Recht verstößt. Der EuGH hat bereits 2024 klargestellt, dass Abschüsse nur bei einem nachweislich günstigen Erhaltungszustand erlaubt sind – eine Voraussetzung, die in vielen Regionen, etwa in der kontinentalen Region Europas, nicht gegeben ist. Die Kläger verweisen zudem auf Verfahrensfehler und die Intransparenz der Berner Konvention, die durch die eilige Abstimmung ohne ausreichende wissenschaftliche Prüfung gekennzeichnet war.
 Über die Möglichkeiten, die es jetzt in Deutschland gibt, berichteten wir hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/05/18/der-wolf-und-der-schutz-ein-gerichtsfall-in-europa/

Unser Aufruf

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. fordern ein Moratorium für die Herabstufung, bis über die Klage entschieden ist, sowie eine lückenlose Aufklärung darüber, wie diese Abstimmung so zustande kommen konnte. Wir fordern ein EU-weites, unabhängiges Wolfsmonitoring, Der Wolf ist kein Problem, sondern ein unverzichtbarer Teil unserer Natur.  Unabhängig, unbeugsam, immer an der Seite der Wölfe!

Quellen:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Alarmierender Aufruf: Stoppt die Schießgenehmigung auf Wolf GW3559m im Landkreis Helmstedt!

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind zutiefst empört über die Allgemeinverfügung des Landkreises Helmstedt (Niedersachsen) vom 28. Mai 2025, die die Tötung des Wolfs GW3559m in den Gemeinden Lehre, Königslutter, Grasleben und Velpke vom 1. August 2025 bis zum 31. Dezember 2025 erlaubt. Diese Entscheidung ist ein unverzeihlicher Angriff auf den Artenschutz und bedroht die fragile Wolfspopulation. Wir lehnen jeden Abschuss entschieden ab – kein Wolf darf für menschliches Versagen sterben!

Die Verfügung beruft sich auf 20 Rissvorfälle zwischen Juli und November 2024, bei denen 150 Schafe getötet und 47 verletzt wurden. Genetische Analysen schreiben GW3559m gerade Mal 13 dieser Risse zu, zwei weitere gelten als wahrscheinlich. Doch die Wahrheit ist: In über der Hälfte dieser Fälle fehlten wolfsabweisende Zäune! Es ist eine Schande, dass der Landkreis den Wolf zum Sündenbock macht, statt Tierhalter zur Installation effektiver Schutzmaßnahmen wie Elektrozäune mit 8.000 Volt, Untergrabschutz oder Herdenschutzhunde zu verpflichten.
Beispielfoto Wolfspaar. © Brigitte Sommer
GW3559m ist der Vaterwolf eines Rudels mit Jungtieren – seine Tötung würde die Rudelstruktur zerstören und die Welpen in Gefahr bringen, selbst wenn der Abschuss erst ab August erlaubt ist, um den Welpenschutz zu berücksichtigen.

Schießen bis alle tot sind?

Besonders skandalös ist die Auflage, dass bei einem Irrtum – sollte der falsche Wolf erschossen werden – weitere Wölfe getötet werden dürfen. Diese Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben geschützter Tiere ist unerträglich. Die Verfügung gibt zu, dass GW3559m keine äußerlichen Merkmale zur Identifikation aufweist, was das Risiko eines Fehlabschusses erhöht und beide Elterntiere gefährdet, ohne die die Welpen nicht oder nur schwer überleben können. Folge wäre die Zerstörung eines ganzes Rudels sowie weitere Risse, da unerfahrene Jungtiere auf leichte Beute zurückgreifen müssen. Nur „Autorisierte Berechtigte“ mit speziellem Auftrag dürfen schießen, doch wir vermuten, dass diese vage Formulierung bewusst gewählt wurde, um die Schützen vor strafrechtlicher Verfolgung oder öffentlicher Kritik zu schützen. Diese undurchsichtige Regelung öffnet Tür und Tor für Missbrauch und verwischt die Verantwortlichkeit.

Mobilisierung

Wir kündigen hiermit Strafanzeigen gegen die Entscheider und Ausführenden dieser Verfügung an. Jeder, der einen Wolf tötet, verstößt gegen den Tier- und Artenschutz, da wir keinerlei Abschüsse akzeptieren – weder nach erneuten Rissen, noch unter anderen Bedingungen. Vage Begriffe wie „Autorisierte Berechtigte“ können diese Verantwortung nicht verschleiern. Wir rufen alle Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde im Landkreis Helmstedt zur Mobilisierung auf! Dokumentieren Sie die Zustände von Weidezäunen in den betroffenen Gemeinden und teilen Sie Ihre Beobachtungen bei Spaziergängen mit uns. Fotos und Berichte über unzureichende Zäune oder verdächtige Aktivitäten helfen uns, die Missstände offenzulegen und den Druck auf die Behörden zu erhöhen, um Abschüsse zu verhindern. Werden Sie Mitglied bei uns: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/
Weder die Bedingung eines erneuten Risses noch der Welpenschutz bis Ende Juli rechtfertigen diese grausame Verfügung – ein Abschuss ist und bleibt ein Abschuss! Wir fordern den Landkreis Helmstedt auf, diese barbarische Entscheidung sofort zurückzunehmen und in effektiven Herdenschutz zu investieren. Nur so können wir eine friedliche Koexistenz von Mensch und Wolf sichern – ohne Blutvergießen!

Quelle:

https://www.landkreis-helmstedt.de/downloads/datei/ZjQ0OGM0MzE5OGI3NzhkNCtNRGIvem42S1JNb05HeStTbDAxclNEV0xDeWF1TWtQeTh2a2tLQnhLTlpxa2pMaHBsZG94cHZZZXQyYVhNYTExd00zR2ZtUlRsQnlqVlhHRE5Gci9kNG4razZVK2R1NlB2ZzVkZEVkYnRyb2ZqTlYyaDZZZUJlTzJaV2cvTjho?fbclid=IwY2xjawKk6nZleHRuA2FlbQIxMQABHo8Ac1k8DJOySkggnXeOqR0Q1o0fnnJQLw6VontCcnOvITlTg35Gpo2tcp-c_aem_Fc6xzSRUdnyiHrwbZoCHtg

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

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Wolfsjagd und grüne Unglaubwürdigkeit: Ein Verrat an Naturschutz und Wählern

Die Umweltministerkonferenz (UMK) ist das zentrale Gremium, in dem die Umweltminister der Bundesländer und der Bundesumweltminister aktuelle umweltpolitische Themen diskutieren und koordinieren. Sie tagt zweimal jährlich und setzt Impulse für bundesweite Maßnahmen, etwa im Naturschutz, Klimaschutz oder in der Landwirtschaft. Die Beschlüsse der UMK sind politisch wegweisend, auch wenn sie rechtlich nicht bindend sind. Sie beeinflussen jedoch Gesetzesänderungen und die Umsetzung von Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene. Auf der UMK im Mai 2025 wurde eine besonders kontroverse Entscheidung getroffen: Alle Umweltminister sprachen sich einstimmig dafür aus, den Wolf ins Bundesjagdrecht aufzunehmen, um die Jagd auf ihn zu erleichtern.

Es drohen willkürliche Tötungen

Diese Entscheidung, unterstützt durch Gesetzesänderungen am Bundesnaturschutzgesetz, Bundesjagdgesetz und einer EU-Verordnung, soll den Abschuss sogenannter „problembehafteter“ Wölfe vereinfachen. Doch was bedeutet „problembehaftet“? In der Praxis drohen willkürliche Tötungen ernsthaft gefördert werden. Studien, etwa aus Polen, zeigen, dass Konflikte mit der Landwirtschaft durch präventive Maßnahmen effektiv reduziert werden können. Warum also dieser Rückfall in eine jagdfreundliche Politik?

Beispielfoto Wölfe.
Das Agrarblatt „Agrar heute“ schreibt dazu folgendes: „Um zügig handlungsfähig zu sein, sobald der niedrigere Schutzstatus des Wolfes auch vom EU-Rat bestätigt wurde, einigten sich die Umweltminister nun auf einen gemeinsamen Fahrplan. Denn sowohl das Bundesnatur- als auch das Bundesjagdgesetz müssen geändert werden, um ein „Wolfsmanagement“, was nichts anderes heißt, als Abschüsse, zu ermöglichen. Der nationale Rahmen müsse den Ländern ein rechtssicheres Bestandsmanagement ermöglichen, heißt es in dem Beschluss der Umweltministerkonferenz, schreibt Agar Heute. Danach will man also nicht nur so genannte „Problemwölfe“ totschießen, sondern mit einer Jagd auf Wölfe auf Bundesebene beginnen.

Auch die Grünen stimmten zu

Die neue CDU/CSU-SPD-Bundesregierung unter Friedrich Merz (ehemals BlackRock) hat von Anfang an keinen Hehl daraus gemacht, eine harte Linie beim Wolfsabschuss zu verfolgen. Unter der Leitung des neuen Bundesumweltministers Carsten Schneider (SPD) wird der Wolf nun als Bedrohung dargestellt, was den Weg für einen bürokratiearmen Abschuss ebnet. Doch besonders enttäuschend ist die Zustimmung der grünen Umweltminister wie Christian Meyer, Oliver Krischer oder Katrin Eder. Diese Entscheidung der Grünen steht in krassem Widerspruch zu ihrem Programm, das Biodiversität und Koexistenz von Mensch und Tier betont. Damit machen sie sich nicht nur auf Bundesebene, sondern auch in den Bundesländern unglaubwürdig und riskieren, ihre letzten Anhänger zu verlieren.
Die Grünen brechen nicht nur beim Naturschutz ihre Versprechen. Auch ihre Unterstützung für Aufrüstung und militärische Maßnahmen, etwa im Kontext internationaler Konflikte, widerspricht ihren früheren friedenspolitischen Idealen. Von Klimaschutz über soziale Gerechtigkeit bis hin zum Artenschutz – die Grünen haben nahezu alle Wahlversprechen gebrochen. In den Bundesländern, wo grüne Ministerinnen und Minister, wie in Baden-Württemberg, Niedersachsen oder Rheinland-Pfalz,  die Chance hätten, Vorreiter für innovative Naturschutzlösungen zu sein, beugen sie sich dem Druck der Agrarlobby und populistischer Stimmen. Diese Kehrtwende entfremdet ihre Basis, die auf konsequenten Umweltschutz gehofft hatte.
Die UMK-Entscheidung verschärft die gesellschaftliche Spaltung und macht den Wolf zum Sündenbock, statt Konflikte zu entschärfen. Wolfsschutz-Deutschland e.V. verurteilt diesen Kurs. Der Wolf ist kein Feind, sondern ein Schlüssel für gesunde Ökosysteme. Wir brauchen Investitionen in Bildung, Prävention und Koexistenz, keine Jagd.

Liste der Landesumweltministerinnen und Umweltminister (Stand Mai 2025):

  • Baden-Württemberg: Thekla Walker (Bündnis 90/Die Grünen), seit 12. Mai 2021
  • Bayern: Thorsten Glauber (Freie Wähler), seit 12. November 2018
  • Berlin: Ute Bonde (CDU), seit 23. Mai 2024
  • Brandenburg: Hanka Mittelstädt (SPD), seit 11. Dezember 2024
  • Bremen: Kathrin Moosdorf (Bündnis 90/Die Grünen), seit 5. Juli 2023
  • Hamburg: Katharina Fegebank (Bündnis 90/Die Grünen), seit 7. Mai 2025
  • Hessen: Ingmar Jung (CDU), seit 18. Januar 2024
  • Mecklenburg-Vorpommern: Till Backhaus (SPD), seit 7. November 2006
  • Niedersachsen: Christian Meyer (Bündnis 90/Die Grünen), seit 8. November 2022
  • Nordrhein-Westfalen: Oliver Krischer (Bündnis 90/Die Grünen), seit 29. Juni 2022
  • Rheinland-Pfalz: Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen), seit 15. Dezember 2021
  • Saarland: Petra Berg (SPD), seit 26. April 2022
  • Sachsen: Georg-Ludwig von Breitenbuch (CDU), seit 19. Dezember 2024
  • Sachsen-Anhalt: Armin Willingmann (SPD), seit 16. September 2021
  • Schleswig-Holstein: Tobias Goldschmidt (Bündnis 90/Die Grünen), seit 29. Juni 2022
  • Thüringen: Tilo Kummer (BSW), seit 12. Dezember 2024
Beispielfoto Wolf.

Was wäre, wenn Institutionen hinter der Regierung die Entscheidungen treffen würden?

Wenn Konzerninteressen, einfacher gesagt Institutionen, hinter der Regierung existieren würden, könnte es folgende Interessen verfolgen:
  1. Wirtschaftliche Interessen der Agrarindustrie: Solche Institutionen könnten eng mit der Agrarlobby, etwa dem Deutschen Bauernverband (DBV), verbunden sein. Es würde darauf abzielen, die Interessen der Landwirtschaft über den Naturschutz zu stellen, indem es den Wolf als Bedrohung für Nutztierhaltung und damit für wirtschaftliche Gewinne darstellt. Ziel wäre es, den Wolfsschutz zu schwächen, um Kosten für präventive Maßnahmen wie Wildzäune oder Herdenschutzhunde zu vermeiden und stattdessen den Abschuss als einfache Lösung zu fördern. Die Agrarlobby, insbesondere der DBV vertritt primär die Interessen größerer, konventioneller Agrarunternehmen, die schnelle Lösungen wie den Wolfsabschuss fordern. Kleine bäuerliche Betriebe, die oft nachhaltiger wirtschaften und offen für präventive Maßnahmen sind, werden in der Lobbyarbeit marginalisiert. Ein hypothetisches „Regime“ hinter der UMK-Entscheidung würde vermutlich diese industriellen Interessen unterstützen, um wirtschaftliche und politische Stabilität zu sichern, während kleinere Betriebe auf der Strecke bleiben.

  2. Politische Machtkonsolidierung: Institutionen könnten darauf abzielen, die politische Landschaft zu stabilisieren, indem es populistische Themen wie den Wolfsabschuss nutzt, um ländliche Wählergruppen, insbesondere in wolfsreichen Regionen wie Niedersachsen oder Mecklenburg-Vorpommern, zu beruhigen. Durch die Einstimmigkeit in der UMK, inklusive der Zustimmung von Ministern wie Carsten Schneider (SPD), Ute Bonde (CDU) oder Hanka Mittelstädt (SPD), könnte versucht werden, parteiübergreifende Einigkeit zu demonstrieren und Konflikte mit der Agrarlobby zu vermeiden.
  3. Ablenkung von anderen Themen: Institutionen könnten die Wolfsdebatte nutzen, um von größeren umweltpolitischen oder sozialen Versäumnissen abzulenken, etwa von unzureichendem Klimaschutz oder sozialer Ungleichheit. Indem der Wolf als „Problem“ in den Fokus gerückt wird, könnte es die öffentliche Aufmerksamkeit von kontroverseren Themen wie der Aufrüstung – die selbst von den Grünen unterstützt wird – oder wirtschaftlichen Herausforderungen ablenken.
  4. Schwächung des Naturschutzes: Institutionen könnten ein generelles Interesse daran haben, den Naturschutz insgesamt zu untergraben, um wirtschaftliche Projekte wie Infrastruktur, Landwirtschaft oder Energiegewinnung (z. B. Windkraft in Naturschutzgebieten) voranzutreiben. Die Entscheidung, den Wolf ins Bundesjagdrecht aufzunehmen, könnte ein Präzedenzfall sein, um den Schutz anderer Arten zu lockern und so industrielle Interessen zu priorisieren.
  5. Kosolche ntrolle durch populistische Narrative: Solche Institutionen könnten versuchen, gesellschaftliche Spannungen zu nutzen, indem sie den Wolf als Symbol für übertriebene Naturschutzpolitik stilisieren. Dies würde populistischen Strömungen in die Hände spielen, die in Regionen wie Brandenburg oder Sachsen (mit Ministern wie Hanka Mittelstädt oder Georg-Ludwig von Breitenbuch) an Einfluss gewinnen. Ziel wäre es, die Bevölkerung zu polarisieren und Naturschützer zu marginalisieren.
  6. Kontrolle durch Angst und Feindbilder: Institutionen könnten Interesse daran haben, Feindbilder wie den Wolf zu nutzen, um Angst und Unsicherheit in der Bevölkerung zu schüren. Dies würde es erleichtern, autoritäre oder populistische Politik durchzusetzen, da eine verrohte und gespaltene Gesellschaft anfälliger für einfache Narrative und „starke Lösungen“ ist. Die Zustimmung der Grünen, die ihre naturschutz- und friedenspolitischen Prinzipien verraten haben, könnte darauf hindeuten, dass selbst sie diesem Druck nachgeben, um politisch zu überleben – ein Zeichen für den Erfolg solcher Strategien.

Wenn solche Institutionen existieren würden, könnten sie Wahlen durch Lobbyeinfluss, Medienmanipulation, gesellschaftliche Spaltung und Verrohung weitgehend neutralisieren, da sie politische Akteure und Narrative unabhängig von Wahlergebnissen steuern würden.

Quellen:

https://www.agrarheute.com/politik/umweltminister-wollen-jagd-wolf-eroeffnen-634464

https://www.umweltministerkonferenz.de/Startseite.html

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

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Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Christian Meyer (Grüne) will 12 Wolfsrudel in Niedersachsen töten lassen?

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) ist nicht nur für die Absenkung des Wolfsschutzstatus, sondern er will auch gleich zur Tat schreiten und „überzählige“ Wolfsrudel in Niedersachsen totschießen lassen. 44 Wolfsrudel seien genug. Laut Angaben des offiziellen Wolfsmonitorings leben in Niedersachsen derzeit 56 Wolfrudel. Wir erklären hier in unserer Reportage, warum das Mitmachen beim offiziellen Wolfsmonitoring Wölfe in ganz Deutschland gefährdet und wir fordern, das Monitoring an eine regierungs- und lobbyunabhängige NGO zu übertragen.

Falls die europaweite Absenkung des Schutzstatus des Wolfes tatsächlich Anfang März durchgehen sollte, hält Umweltminister Christian Meyer den Erhalt von mindestens 44 Rudeln in Niedersachsen für angemessen. „Der Bestand dürfte aus unserer Sicht zumindest nicht unter 44 Rudel sinken. Aber eingegriffen werden soll nur dort, wo Wölfe trotz Schutzmaßnahmen vermehrt Schäden an Nutztieren stiften“, sagte der Grünen-Politiker der Neuen Osnabrücker Zeitung. Auch aus Sicht der Wissenschaft sei der „günstige Erhaltungszustand“ bei 44 Rudeln erreicht.

Beispielfoto Wolfsrudel.

Welche Wissenschaft genau meint Meyer da? Alle offiziellen Stellen, angefangen beim Senckenberginstitut bis hin zum LUPUS-Institut sind nicht regierungsunabhängig. Die Jäger, die in Niedersachsen das Wolfsmonitoring verantworten, setzen sich sogar für den Abschuss von Wölfen ein.

Interessenkonflikte in der Bestandsüberwachung

Die Landesjägerschaft Niedersachsen wurde über eine Kooperationsvereinbarung 2011 mit dem Land Niedersachsen offiziell mit dem Wolfsmonitoring in Niedersachsen beauftragt.  So heißt es auf deren Webseite Wolfsmonitoring.com: „Jäger sind durch rechtliche Bestimmungen flächendeckend verbreitet (NJagdG), haben durch ihre Nutzungsaktivität gute Kenntnisse über das örtliche Vorkommen von Wildtieren und sind im Erkennen von Wildtierhinweisen geschult und staatlich geprüft. Weiterhin haben Jäger als direkt betroffene Interessensgruppe (z.B. mögliche Erschwerung der Jagd durch Wolfspräsenz und Wolf als potentielle Gefahr für Jagdhunde (Kojola & Kuittinen 2002)) hohes Interesse an einer möglichst vollständigen und realitätsnahen Darstellung der Populationsgröße und -verbreitung der Wölfe.“

Dass dies zu Interessenskonflikten führen würde, war damals bereits zu erahnen. Warum es überhaupt zu dieser Kooperation kam, ist uns schleierhaft. Anfangs gab es noch ehrenamtliche Wolfsberater und ehrenamtliche Helfer, die nicht aus Jagdkreisen stammten. Heute ist es kein Geheimnis mehr, dass nur noch Jäger eingesetzt werden. Übrigens werden Daten aus dem Wolfsmonitoring auch für das Auffinden der Wölfe nach einer Schießgenehmigung verwendet. Was wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auch auf das Schärfste kritisieren. Wir liefern deshalb auch keine Daten an das offizielle Wolfsmonitoring. Daten aus dem Monitoring müssen von einer regierungs- und lobbyunabhängigen Organisation übernommen werden, um Lobbyistenübergriffe auf die Wölfe zu verhindern.

Wir berichteten vor einem Jahr genau über dieses Problem https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/15/bitte-petition-entziehen-sie-der-jaegerschaft-in-niedersachsen-das-wolfsmonitoring-unterzeichnen/

Schon vor einem Jahr riefen wir in Voraussicht auf die kommenden Verwerfungen diese Petition ins Leben. Sie hat bislang keine 10.000 Unterschriften erreicht. Wir hoffen nun, dass Wolfsfreundinnen und Wolfsfreude nun die Dringlichkeit begreifen und die Petition unterzeichnen.

Wir riefen eine Petition mit der Forderung ins Leben, der Niedersächsischen Jägerschaft das Wolfsmonitoring zu entziehen. Sie ist zu finden unter http://www.change.org/wolfsmonitoring

Wölfe in ganz Deutschland gefährdet

Meyer sagte der Zeitung weiter, er halte eine zügige Anpassung der Gesetzeslage in Deutschland für möglich. „Nach der Absenkung des Schutzstatus für den Wolf in der Berner Konvention muss die EU-Kommission eine Änderung der FFH-Richtlinie beantragen. Ist die umgesetzt, kann man auf Bundesebene, also in Berlin, entsprechende nationale Regelungen erarbeiten und umsetzen“, sagte der Umweltminister. „Das wird im Umweltministerium in Berlin schon parallel vorbereitet und ist dort erklärter Wille.“

Auch das Wolfsmonitoring in allen anderen Bundesländern ist nicht regierungsunabhängig geführt.

Zuletzt hatte ein Ausschuss des Europarats im Dezember einem Antrag der EU-Staaten zugestimmt, den Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen. Damit gelten zum Schutz zwar immer noch strenge Regeln, eine Jagd auf problematische Wölfe wäre aber unter Umständen einfacher möglich. Umweltminister Meyer ist der Auffassung, dass der Beschluss den Weg frei mache für ein regional differenziertes Bestandsmanagement, was nichts anderes heißt, als Wölfe abzuschießen. Wir warnten bereits 2023 vor genau solchen Auswüchsen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/07/07/schiessen-statt-schuetzen-gruenentrick-um-wolfsschutz-aufzuweichen/

 

Quellen:

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/wolf-nicht-wieder-ausrotten-so-viele-rudel-hält-der-umweltminister-in-niedersachsen-für-angemessen/ar-AA1zzGUt?ocid=msedgdhp&pc=LCTS&cvid=9410394c39b347abea1c50def5c36d4d&ei=17&fbclid=IwY2xjawIpIO9leHRuA2FlbQIxMQABHTnSIa_IANZXF53gTF888m5VNTPDaBt0v4YS59T3uj2j8zVIDa9Qv75Wvg_aem_ubh8JzOCAXPE1ZinisTtUw

http://www.wolfsmonitoring.com

 

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Lobbyfilz gegen Wölfe unter Bayerns Tierschützern?

Dass in Bayern im großen Stil Wölfe illegal „entsorgt“ werden, ist nun auch den bayerischen Massenmedien nicht verborgen geblieben. Ende Januar berichtete der Merkur groß mit einer Headline „Schießen, schaufeln, schweigen? Das rätselhafte Verschwinden der Wölfe“ im Freistaat. Ausgerechnet eine Tierschützerin zeigt jedoch Verständnis für solche kriminellen Taten. Wie kommt das? Lesen sie hier unsere Recherche.

In einem Artikel des Merkur wurde die Garmischer „Tierschützerin“ Lödermann (Grüne), dahingehend zitiert, dass sie Verständnis für die illegalen Wolfstötungen habe, wenn man sehe, wie brutal die vom Wolf gerissenen Schafe aussehen.

Die gelernte Justizbeamtin leitet seit 2002 das Tierheim im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Ferner ist auf der Homepage des Tierheims zu lesen, dass sie Trägerin des Bayerischen Tierschutzpreises für die Aktion „Ponyrettung“ ist und das Bundesverdienstkreuzes am Bande verliehen bekommen habe. Außerdem könne sie diverse kommunalpolitische Auszeichnungen und Ehrenmitgliedschaften in einigen Tierschutz- und Tierrechtsvereinen und eine Mitgliedschaft in Canton de la Tierra (Zusammenschluss indigener Gruppen) aufweisen.  Seit 1979 würde sie aktiv Mitarbeit in Umwelt-, Tierschutzinitiativen, unter anderem im Bund Naturschutz, 2020 als Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes LV Bayern. LBV, Wildes Bayern, Stiftung Wald mit Wild, leisten. Von 1990 bis 1998 sei sie Mitglied des Bayerischen Landtags, Ausschuss für Landesentwicklung und Umweltfragen, zeitweise Fraktionsvorsitzende, Kreisrätin von 1984 bis 1992 und wieder seit 2008 bis heute.

Beispielfoto Wolf.

Außerdem ist sie Stellvertreterin des Landrats Anton Speer. Der Politiker der Freien Wähler hatte bereits 2023 einen Antrag auf Abschuss gestellt.  Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/04/fixe-fakten-ausgabe-0523-kurznachrichten-aus-deutschland-oesterreich-schweden-und-tschechien/

Wildes Bayern und Wald mit Wild sind indes sehr jagdnahe Institutionen, wo sicherlich auch die Frage erlaubt sein muss, ob sich das mit ihrer Tierheimleitung und dem Tierschutz verträgt. Auch eine Mitgliedschaft im Bund Naturschutz aufzuzählen und zeitgleich Wolfsabschüsse zu unterstützen, ist schon etwas befremdlich.

Keine von Wölfen brutalst zugerichtete Schafe rund um Garmisch in der offiziellen Liste

So stellt sich aber zuallererst die Frage, wo Frau Lödermann die brutalst vom Wolf gerissenen Schafe gesehen haben will, denn laut der Liste des LfU „Aktuelle Verdachtsfälle bei Nutztierrissen in Bayern“ wurde vom 02.05.2024 bis heute in und um Garmisch kein einziges Weidetier von einem Großen Beutegreifer gerissen. Also in Bayern kann sie diese Erfahrung nicht gemacht haben.

Ausriss aus einem Artikel im Merkur, vom 27.01.25 Ergänzung zum Artikel Schießen, Schaufeln Schweigen, das rätselhafte Verschwinden der Wölfe. Auch das Wörtchen „aktuell“ schwere Straftat lässt erahnen, dass sie sich dafür einsetzen wird, dass auf Wölfe ganz legal geschossen werden darf.  Quelle: https://www.merkur.de/lokales/weilheim/weilheim-ort29677/das-raetselhafte-verschwinden-der-woelfe-schiessen-schaufeln-schweigen-93521489.html

 

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/verdachtsfall/index.htm

Und auch in der nachfolgendem Monitoringjahr-Liste 2023/2024 (28.03.2023 bis 25.04.2024) des LfU wurde kein einziges Weidetier in und um Garmisch von einem Wolf gerissen.

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/doc/verdachtsfaelle.pdf

Dasselbe gilt für den direkt an den Landkreis Garmisch anschließenden Nachbar-Landkreis Weilheim-Schongau. Auch da wurden keine Weidetiere von einem großen Beutegreifer gerissen. Es war entweder ein Hund oder das Weidetier starb durch Gewalteinwirkung, was bedeuten könnte, dass das Schaf oder Kalb auch von menschlicher Hand erschlagen worden sein könnte.

Das sagt die bayerische Tierschutz-Insiderin Claudia Brunner, die die Vorgänge seit Jahren verfolgt, (Name geändert) dazu: „All dies verdeutlicht, dass die stete Hetze der Bauern, des Garmischer Landrats Anton Speer und der Tierschützerin Tessy Lödermann gegen den Wolf völlig ungerechtfertigt ist. Die Bauerngefälligkeit von Landrat  und Lödermann gehen sogar soweit, dass man lange Zeit, obwohl schon feststand, dass im Juli und August 2022 die Schafe im Ammergebirge bei Garmisch Hunde töteten, immer noch weiter log, dass es ein Wolf war. Es wurde zwar auch eine Wolf-DNA an einem toten Schaf gefunden, aber da war das Schaf schon tot.“  Quelle: https://www.wochenblatt-dlv.de/regionen/oberbayern/tote-schafe-ammergebirge-hund-verursacher-570237

Der nachfolgende Bericht, wo die Redaktion sogar warnt „Achtung drastische Bilder“ zeigt das Schicksal von Schafen, die im August 2022 im Ammergebirge gerissen wurden. Aber nicht ein Wolf, sondern Hunde hatte die Schafe „so brutalst zugerichtet.

Bemerkenswert in dem Bericht ist auch der letzte Absatz, wo der Schafbauer Ostler sagt, er wisse nicht wie viele Schafe getötet worden seien, denn er wisse ja nicht mal, wie viele Tiere er aufgetrieben habe. So besorgt sind die um ihre Schafe, dass sie nicht mal wissen, wie viele sie auf die Alm gegeben haben.

https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/farchant-ort28668/baer-wolf-goldschakal-farchant-tiere-tal-bayern-91730965.html

Nachfolgend die Nachweise, dass die vorgenannten Schafe nicht der Wolf, sondern Hunde gerissen haben:

21.08.2022 Garmisch-
Partenkirchen
Genetik
(Rissabstrich
Nutztier)
Probenqualität für
Individualisierung nicht
ausreichend; nur Hinweise
auf Wolf-DNA ermittelt,
Rissbild einem Wolf nicht
zuordenbar – eher
ungeübter Hetzjäger,
Kadaver ggf. im Anschluss
befressen

12.08.2022 Garmisch-
Partenkirchen
Genetik
(Rissabstrich
Nutztier)
Probenqualität für
Individualisierung nicht
ausreichend; nur Hinweise
auf Wolf-DNA ermittelt,
Rissbild einem Wolf nicht
zuordenbar – eher
ungeübter Hetzjäger,
Kadaver ggf. im Anschluss
befressen

Der nachfolgende Bericht ist ebenfalls über die im August 2022 gerissenen Schafe im Ammergebirge bei Garmisch. Dabei stellte sich dann eben später raus, dass es Hunde waren.

https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/kreisbote/gerissene-schafe-im-landkreis-garmisch-partenkirchen-mehren-sich-91731937.html

Tierschützerin Lödermann für Wolfsabschuss

Auch im nachfolgenden Pressebericht von 2023 stimmte Lödermann für den Abschuss von Wölfen und stimmte den Antrag von Landrat und Kreistag zu:

https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/garmisch-partenkirchen-ort28711/wolf-garmisch-oberbayern-landrat-antrag-entnahme-abschuss-tier-kreistag-dorf-92169268.html

Ist dies nun ein typisches „MiasanMia-Gehabe“ aus Bayern? Nein, man sieht bundesweit einen Trend, dass sich bestimmte Tierschützerkreise offensiv an Antiwolfspropagande beteiligen. Sicherlich liegt das auch an Aktivitäten eines Tierarztes aus Hessen, der auf Stimmungsveranstaltungen Fake-News verbreitetend durch die Republik tingelt. Aber die stetige Häufung von Hassattacken gegen Wölfe ist auch ein Indiz dafür, dass von Lobbyseiten Geld auch zusätzlich fließen könnte. Viele Vereine und Verbände erhalten ohnehin Geld von staatlicher Seite.

Auch die Verquickung von Umweltorganisationen mit Parteien öffnet Lobbyismus Tür und Tor. Ganz gefährlich wird es dann, wenn die Massenmedien ebenfalls nicht mehr als vierte Gewalt und als Kontrollorgan funktionieren, sondern schreiben, was von Regierungsseite von Ihnen erwartet wird. Zahlreiche Medienschaffende erhielten in den vergangenen Jahren ebenfalls Zahlungen aus Lobbykreisen und Regierung.

Eine große Anzahl von Wölfen verschwindet einfach. Beispielbild © Brigitte Sommer

Das Verschwinden der Wölfe in Bayern im ganz großen Stil

Vom Wolfsrudel Staffelsee West gibt es seit Juni 2024 keine Nachweise mehr, ebenso aus dem Manteler Forst, auch nicht von der Einzelwölfin aus dem Köschinger Forst, auch vom Einzelwolf aus den Chiemgauer Alpen gibt es keine Nachweise mehr.

Als erloschene Wolfsterritorien gelten Zella Rhön, Hohenfels und Grafenwöhr. Über die Zustände im Revier Hohe Rhön berichteten wir vor Kurzem hier. https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/01/28/skandal-im-territorium-hohe-rhoen-wo-ist-woelfin-frigga/

Zu unserer Anfrage vom 17. Januar erhielten wir am 12. Februar per Mail folgende Antwort:

„Seit dem 12.11.2024 sind bei uns keine C1-Nachweise für das Territorium
Hohe Rhön dokumentiert. Zeitverzögerungen können sich aufgrund von verlängerten
Ausleserhythmen bei Fotofallen und Sammelauswertungen genetischer Proben erge-
ben. Sollten weitere Nachweise erfolgen, werden diese auf der oben angegebenen
Internetseite veröffentlicht. Dies gilt auch für Totfunde.
Für Ihre Frage nach dem Vorliegen von Entnahmegenehmigungen verweisen wir auf
die Zuständigkeit der jeweiligen Regierung (bis 14.10.2024) bzw. Kreisverwaltungs-
behörde (ab 15.10.2024), da uns diese Information
en nicht vorliegen.“
Wir werden also nun eine weitere Anfrage an die Regierung und Kreisvewaltung stellen.
Aus dem Territorium Kitschenrain wurde am 03.01.2025 im Landkreis Amberg-Sulzbach ein männlicher Wolfswelpe GW4513m (HW01) aus 2024 auf  Grund starker Verletzungen (Lähmung beider Hinterbeine) euthanasiert. Angeblich sei der Welpe angefahren worden. Zuvor war am 28.11.2024 im Landkreis Bayreuth ein weiterer Wolfswelpe, GW4500f, tot aufgefunden worden. Sofern die Öffentlichkeit nicht regelmäßig die Listen kontrolliert, erfährt sie nichts davon.

Der Lobbyismus gegen Wölfe offenbart ein komplexes Geflecht von Interessen, das oft nicht im Einklang mit den Prinzipien des Naturschutzes und erst Recht nicht des Tierschutzes steht. Es ist entscheidend, dass politische Entscheidungen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren und nicht allein auf wirtschaftlichen oder populistischen Motiven. Ein ausgewogenes Verständnis der Rolle der Wölfe in der Natur und eine transparente Diskussion über die tatsächlichen Auswirkungen und Lösungen sind unerlässlich, um eine nachhaltige Koexistenz zu ermöglichen.

Die Verwendung von Wölfen als politische Sündenböcke zeigt eine tiefe Krise in der Art und Weise, wie wir Natur und Politik verbinden. Es ist dringend notwendig, einen Kurs zu setzen, bei dem politische Entscheidungen nicht nur kurzfristige Interessen, sondern auch langfristige ökologische und soziale Ziele berücksichtigen. Nur so kann eine wahre Balance zwischen Mensch und Natur erreicht werden, ohne dass die Wölfe als Opfer politischer Spielchen enden.

Weitere Quellen:

https://www.merkur.de/lokales/weilheim/weilheim-ort29677/das-raetselhafte-verschwinden-der-woelfe-schiessen-schaufeln-schweigen-93521489.html

https://www.wochenblatt-dlv.de/regionen/oberbayern/antrag-gestellt-garmischer-landrat-will-wolf-abschiessen-572574

https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-937200

https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/520644/der-weltweite-einfluss-von-bill-gates-auf-die-medien

https://tierheim-garmisch.de/de/home

 

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Hass auf Wölfe und Hexenverfolgung haben die gleichen üblen Wurzeln

Der Hass auf Wölfe und die Hexenverfolgung sind beide historische und kulturelle Phänomene, die auf Ängste, Vorurteile und Missverständnisse zurückzuführen sind. Hier ist ein Vergleich der beiden.

 

Wölfe wurden oft als gefährliche Raubtiere dargestellt, die Vieh und manchmal Menschen bedrohen. Während in vielen Kulturen der Wolf verehrt wurde, symbolisieren Wölfe den Tod, die Dunkelheit und das Böse in Deutschland. Schäfer und Bauern sahen in den Wölfen eine Bedrohung für ihren Lebensunterhalt, da diese ihre Schafe und Kühe angriffen. Doch auch damals gab es schon Propagandamittel, um Bauern noch zusätzlich aufzuhetzen.  Regierungen und Adel heizten die Stimmung gegen Wölfe an, um Jagdgesetze zu erlassen oder Jagdprivilegien zu verteilen. Sie machten den einfachen Bürgern auch Angst vor Wölfen, um sie aus den Wäldern heraus zu halten. Was im Wald geschah, sollte im Wald bleiben.

Dies hatte zur Folge, dass in vielen Regionen Europas und Nordamerikas Wölfe bis zur Ausrottung gejagt worden sind. Sagen, Märchen und Geschichten verstärkten das negative Bild des Wolfes.
Durch KI von Grok/X erstelltes Beispielbild von einer kräuterkundigen Frau und einem Wolf. Viele heilkundigen Frauen wurden  bis ins 19. Jahrhundert als Hexen diffamiert, gefoltert und getötet. Wölfen erging es nicht besser. Für Wölfe baute man Wolfsgruben, die mit spitzen Stangen bestückt waren oder benutzte so genannte Wolfsangeln, die noch heute in vielen Wappen von Gemeinden enthalten sind.
Die Hexenverfolgung war oft von religiösen Konflikten und sozialen Ängsten begleitet. Die Reformation und Gegenreformation führten zu einem Klima der Paranoia. In Zeiten von Krankheit, Missernten oder anderen Katastrophen wurden Hexen als Sündenböcke benutzt, um Erklärungen zu finden. Tausende von Menschen wurden als Hexen verurteilt, gefoltert und hingerichtet.  Die Hexenverfolgung hat nachhaltige Spuren in der westlichen Kultur hinterlassen, sowohl in der Kunst, als auch in der Literatur. Doch haben wir aus diesem dunklen Kapitel gelernt?

Vergleich

Beide Phänomene basieren auf tief verwurzelten Ängsten und Vorurteilen. Wölfe und Hexen wurden als „Andere“ betrachtet, die eine Bedrohung für die Gesellschaft darstellten. Sowohl Wölfe, als auch Hexen, wurden mit dem Bösen, dem Übernatürlichen und dem Unkontrollierbaren in Verbindung gebracht. Beide Verfolgungen wurden durch gesellschaftlichen Druck und politische Instrumentalisierung verstärkt. Die Jagd auf Wölfe und die Hexenverfolgung dienten oft auch politischen oder ökonomischen Zielen.

Heute wird die Hexenverfolgung als eine der dunklen Kapitel der Geschichte betrachtet, während Wölfe in vielen Regionen langsam wieder akzeptiert und als Teil des ökologischen Gleichgewichts gesehen werden. Doch die öffentliche Meinung scheint sich gerade wieder einmal zu drehen und Wölfe stehen erneut im Zenit von sinnlosem Tötungswahn. So dienen Wölfe als Sündenböcke für Probleme von Tierhaltern und Bauern.

Beide Phänomene zeigen auf, wie menschliche Ängste und Vorurteile zu extremen Handlungen führen können und unterstreichen die Bedeutung von Wissen, Toleranz und dem Umgang mit dem „Anderen“ in der Gesellschaft.

Die Hexenverfolgung war ein Phänomen, das hauptsächlich in den 15. bis 17. Jahrhunderten in Europa stattfand, während Wolfstötungen eine durchgehende Praxis in der Menschheitsgeschichte sind, die bis in die Gegenwart reicht. Während die Hexenverfolgung im Laufe der Zeit als ungerecht und unmoralisch erkannt wurde, was zu ihrer Einstellung führte, geraten die Gesetze zum Schutz von Wölfen in Gefahr, reine Makulatur darzustellen, denn der Lobbyismus mit dem Wolf als Sündenbock nimmt an Fahrt auf.
Beide Themen zeigen, wie menschliche Gesellschaften mit Angst, Unwissenheit und den Bedürfnissen nach Kontrolle und Sicherheit umgehen. Der Vergleich hilft zu verstehen, wie historische Praktiken und moderne Herausforderungen miteinander verwoben sind. Wir haben jetzt die Chance, aus unserer unrühmlichen Vergangenheit zu lernen.

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

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Gerichte in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen kippen Schießgenehmigungen

Es ist jedes Jahr das Gleiche. Vor Weihnachten scheinen Politiker besonders gut darauf gestimmt zu sein, Schießgenehmigungen zu erteilen. Ob sie bestimmten Jägermeistern damit ein besonders exklusives Jagderlebnis oder Trophäen-Geschenk machen wollen, wissen wir nicht. Fakt ist allerdings auch, dass Gerichte ihnen regelmäßig einen Strich durch die Rechnung machen und das ist auch gut so.

Update 20.12.2024:

Die Klage der Naturschutzinitiative e. V. war erfolgreich. Gericht stoppt Abschuss: https://naturschutz-initiative.de/aktuell/pressemitteilungen/verwaltungsgericht-koblenz-toetung-des-leuscheider-wolfsrueden-gw1896m-ist-rechtswidrig/?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR3RlZ63KXOsV2mg2gisQgFvT_GXjvEGPSpNnZsPJuv5RUQQjea8l31Zris_aem_2E14CffYyQTsCdH_kUgVAA

https://vgko.justiz.rlp.de/fileadmin/justiz/Gerichte/Fachgerichte/Verwaltungsgerichte/Koblenz/Entscheidungen/Nr_24-2024_VOE_4_L_1327-24_Beschluss_vom_17-12-2024.pdf?fbclid=IwY2xjawHTZYtleHRuA2FlbQIxMQABHX48nmbuSWdCvr2iS3Ae4QOvmVhzPBbZufNWr9mgQVDGggAigjC4fLsrvA_aem_JYx6TsbiWEkrkhgA-PoM6A

 

Kaum war die Presseinformation über die Abschussverfügung auf den Vaterwolf des Leuscheider Rudels erschienen, ist der Abschuss auch schon wieder per Eilantrag bis zur endgültigen Entscheidung gestoppt worden. Wir hatten hier über die Verfügung berichtet: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/11/29/rlp-karin-eder-gruene-will-wolfsvater-des-leuscheider-rudels-toeten-lassen/

Laut Eilmeldung der Naturschutzinitiative wurde der Abschuss gestoppt: „Das Verwaltungsgericht Koblenz hat aufgrund der Klage der Naturschutzinitiative e.V. (NI) vom 06.12.2024 mit Beschluss vom 06.12.2024 die Genehmigung zum Abschuss eines Wolfes (GW1896m) außer Kraft gesetzt und die aufschiebende Wirkung des Widerspruchs der NI gegen die Ausnahmegenehmigung der SGD Nord vom 4. Dezember 2024 bis zur erstinstanzlichen Entscheidung über den vorliegenden Eilantrag wiederhergestellt.“

Beispielfoto Wölfe. ©Brigitte Sommer

Gericht stoppt auch in Niedersachsen eine Schießgenehmigung

Das Verwaltungsgericht Oldenburg verbot bereits laut dpa am 18.11.2024 vorerst den Abschuss eines Wolfs im Landkreis Leer. Entscheidung über den Eilantrag steht auch noch aus.

Nach mehreren Rissen von ungeschützten Schafen und Rindern im Rheiderland hatte der Landkreis Leer am 8. November eine dreiwöchige Ausnahmegenehmigung zum Abschuss eines Wolfes erteilt. Allein in der Gemeinde Jemgum seien seit Mai dieses Jahres 20 Wolfsangriffe auf Nutztiere nachgewiesen worden, hieß es von der Verwaltung gegenüber der dpa.

Zahlen, die deutlich machen, dass Weidetiere noch immer nicht geschützt werden, sondern auf Abschüsse durch Rissprovokationen hin gearbeitet wird.

Berappen muss die Kosten für unnötige Verfahren wie immer der Steuerzahler.

Quellen:

https://naturschutz-initiative.de/aktuell/neuigkeiten/eilmeldung-genehmigung-zum-wolfsabschuss-ausser-kraft/?fbclid=IwY2xjawHA5ndleHRuA2FlbQIxMQABHU7hnoYsbuWSp3I1-Kwufczie81cZvn0r_PpFPAHHq57IV6qrK9cmaEEDA_aem_9xNKd5vosdVK7cL5dR-Q9w

https://www.dieniedersachsen.de/umwelt/verwaltungsgericht-stoppt-wolf-abschuss-im-landkreis-leer-vorerst-2968742