Bayern: Vier verwaiste Wolfswelpen im Territorium von Wölfin Frigga in der Hohen Rhön?

Wölfe in der Rhön haben es seit Jahrzehnten schwer. Praktisch kein Tier konnte sich bislang dauerhaft im „Land der offenen Fernen“, wie es in Tourismusbroschüren heißt, ansiedeln. Eine Lobby von Wildtierkriminellen sorgt dafür und alle schauen zu. Die  schlimmsten Auswüchse betreffen aktuell das kleine Rudel „Hohe Rhön“. Wir schlagen Alarm, denn wir haben Indizien dafür, dass Frigga und Co. umgebracht wurden und wir schauen hinter den schönen Schein des Naturschutzgebietes „Lange Rhön“. Ebenso dokumentieren wir, wie man dort ganz leicht Risse provozieren kann und wir entlarven Politiker.

Das Territorium von Frigga (GW3092f) und Griso (GW3519m) liegt im Dreiländereck Bayern, Hessen und Thüringen in der Hochrhön. Mit dazu zählt auch das Naturschutzgebiet „Lange Rhön“, in dem angeblich sehr strikt Wildtiere und Natur geschützt werden. Nur auf ganz wenigen Stellen darf hier geparkt werden und von den Wanderwegen soll sich niemand entfernen.

 

Am 28. August wurden von Seiten des LfU im Landkreis Rhön-Grabfeld vier Welpen nachgewiesen. Doch von den Eltern Griso und Frigga fehlt jede Spur? Leben sie überhaupt noch? Fünf bis sechs Monate alte Welpen können sich noch nicht alleine versorgen. Ohne ihre Eltern müssen sie verhungern. Beispielfoto © Brigitte Sommer

Schutz von Hobbyjägern

Wir schauten auch hier hinter die Kulissen und wir haben den Eindruck, dass nicht die Natur, sondern die Hobbyjäger in ihrem Tun geschützt werden sollen, denn hinter den Warnschildern befinden sich eben nicht unangetastete Natur, sondern Hochsitz an Hochsitz. Deutlich sind Spuren von Fahrzeugen zu erkennen, die Wege in die angeblich so empfindlichen Böden auf dem Hochplateau gerammt haben.

 

Brigitte Sommer mit Spürnase Liv. Foto: © Volker Vogel.  Wie hier zu sehen ist, ist hinter den Betretungsverbotsschildern für Wanderer eben nicht Natur pur, sondern es gibt zahlreiche, teils gut ausgebaute Wege, die in vielen Fällen direkt zu Hochsitzen führen.

 

Dabei soll die „Lange Rhön“ doch ein streng geschütztes Gebiet sein, in dem seltene Arten ein Refugium ohne Störung finden sollen. Das Perfide daran: Touristen können nicht einmal wissen, was sich hinter den Schildern verbirgt und sie können Missstände weder wahrnehmen, noch anzeigen. Die Hobbyjäger dagegen haben praktisch freies Geleit und können nahezu tun und lassen, was sie möchten. Niemand kann hier Jagdfrevel aufdecken, niemand wird es groß mitbekommen, wenn hier Wölfe einfach „verschwinden.“

Viele Touristen wissen auch gar nicht, dass hier ein Wolfsrudel lebt oder gelebt hat. Während einer Wolfsschutzwanderung am 28. Juli befragten wir mehrere Touristen. Viele waren genervt von der Panikmache um das Thema Wolf. Hier ist unsere Umfrage zu finden. Ebenso berichteten wir über die wahren Probleme der Landwirtschaft in der Rhön: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/07/30/rhoen-woelfe-keine-gefahr-fuer-weidetierhaltung/

Auch zu diesem Zeitpunkt hieß es schon, dass Schafe gänzlich ohne Zaun im Gebiet herum laufen würden.

Am dritten September trafen wir während einer Wolfsschutzwanderung auf zwei Ranger. Wir stellten uns als Touristen vor und hatten Fragen zum Wolf. Die beiden gaben uns die Auskunft, dass sie keine Auskünfte zu Wölfen in der Rhön geben dürften und dass sie die strikte Anweisung hätten, alle Wolfsinteressierten an das Landesumweltamt zu verweisen. Die Antwort deckt sich mit dem Unwillen des Tourismusbüros, Touristen für Wölfe dort zu interessieren und aufzuklären. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/07/30/rhoen-woelfe-keine-gefahr-fuer-weidetierhaltung/

 

Wurde inzwischen die komplette Wolfsfamilie um Frigga ausgelöscht?

Wolfshundemix Liv spürt Wolfslosung auf und zeigt sie auch an. In Gegenden mit Wolfspräsenz markiert sie selbst normalerweise gar nicht. Am 9. Oktober markierte sie aber überall. Wolfslosung war keine zu finden. Zwei Alarmzeichen, denn Liv kennt den Geruch von Frigga sehr gut auch noch aus ihrer Zeit im Spessart.  © Brigitte Sommer

Über Friggas Geschichte hatten wir hier bereits berichtet: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/08/31/bayern-mutterwoelfin-frigga-per-schiessbefehl-hingerichtet-strafanzeige/

Am 26. August 2024 wurde aufgrund einer geheim gehaltenen Schießgenehmigung der Regierung Unterfranken eine Jungwölfin aus dem Rudel Wildflecken erschossen und anscheinend einfach auf einem Acker liegen gelassen. Ausgestellt war die Schießgenehmigung auf die Mutterwölfin Frigga, obwohl man wohl wusste, dass Welpen im Gebiet lebten. Man nahm also deren Tod billigend in Kauf.

Seit dem 22. September keine Spur mehr von Wölfen

Am gleichen Tag riss nicht etwa Frigga, sondern Vaterrüde Griso (GW3519m) sechs Schafe. Dabei gaben die Behörden erst an, die Risse seien trotz Herdenschutzhunden passiert. Später relativierte man das Ganze und räumte ein, dass Schafe aus ihrer Weide ausgebrochen waren und frei herum liefen. Wir dokumentieren hier in der Reportage eine Weide mit abgetrennten Herdenschutzhunden. Genau so könnte sich ein derartiges Szenario zugetragen haben, denn extra eingezäunte Hunde können nicht schützen. Griso hatte sich bei frei herum laufenden Schafen bedient. Mehrere Naturschutzorgas erhoben Klage, wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. erstatteten Strafanzeige.

Von Mutterwölfin Frigga gibt es seit dem 27. Juli 2024 keinen offiziellen Nachweis mehr, von Vater Griso nicht mehr seit dem 26. August 2024. Am 28. August wurden vier Wolfswelpen im Gebiet bestätigt. Was ist mit diesen Welpen geschehen, was mit Vater und Mutter?

Am 22. September haben wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. im Gebiet das letzte Mal Losung entdeckt. Seither fehlt jede Spur von den Wölfen.

 

 

Ausriss aus der bayerischen Liste. Keine Nachweise mehr von Frigga (GW3092f) und Griso (GW3519m) im LK Rhön-Grabfeld. Sind die vier Welpen, siehe Eintrag von 28. August, alleine? https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm Auch unter Verdachtsfällen nichts aus Rhön-Grabfeld: https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/verdachtsfall/index.htm

 

Ausriss aus der Fuldaer Zeitung mit einem Original-Foto der vier Wolfswelpen von Frigga und Griso. Doch wo sind ihre Eltern? Quelle: https://www.fuldaerzeitung.de/unterfranken/bayerische-rhoen-vier-wolfswelpen-tappen-in-fotofalle-nachwuchs-93346743.html?source=fb&fbclid=IwY2xjawF51n1leHRuA2FlbQIxMQABHf2vf4pwc9TfYechCY7iuj36Y-gooTORIMcQaOOc6vKlbA84LU42YTfsIw_aem_AxLzTXgYrw0MfHdmdQKXdQ

 

Zaundokumentationen

 

Schafe sehr abseits, im Kerngebiet der Wölfe in der „Langen Rhön“, am 09. Oktober 2024, um 14 Uhr. Zwar mit Herdenschutzhunden, aber diese sind extra eingezäunt, können also gar nicht schützen. Wurden solche Methoden zum Anlocken von Wölfen und deren illegaler Beseitigung getroffen?

 

An dieser Schafweide in der „Langen Rhön“ sind die Herdenschutzhunde extra eingezäunt und von der Schafsherde getrennt. Direkt hinter der Weide befindet sich ein mobiler Hochsitz. © Brigitte Somme

 

Der Weidezaun mit den HSH im Film

 

 

Hier die Weide noch einmal aus größerer Entfernung. Vor dem Wäldchen der mobile Hochsitz sowie die Herdenschutzhunde, die von den Schafen abgetrennt wurden. © Brigitte Sommer

 

Zum Vergleich: Herdenschutzhunde müssen direkt bei den Schafen oder Ziegen sein, sonst können sie nicht schützen. © Brigitte Sommer

 

Zaundoku im Territorium „Hohe Rhön“ in der Nähe des Heidelsteins. Fällt hier die Spannung an solchen Litzen ab, sind die Tiere nicht geschützt, da Hunde oder Wölfe einfach hindurch gelangen können. Am 22. September 2024 um 15 Uhr. Auf den Litzen waren 4.000 V. Zu wenig.
Wir zeigen mit unserer Doku auf, wie leicht es ist, Risse an einem angeblich wolfsabweisenden Zaun zu provozieren. Man stellt einfach den Strom ab, lässt reißen und bevor der Gutachter kommt, wird der Strom wieder angestellt. Oder aber man verbringt woanders gerissene Tiere in die wolfsabweisende Umzäunung. In Wolfshasserforen wird gehetzt und ein regelrechter Stellvertreterkrieg gegen Wölfe eröffnet, zu Gewalttaten gegen Wölfe und Tierschützer aufgerufen und auch Halter die schützen wollen, werden gemobbt.
In dieser Gegend wurden wir am 28. Juli sogar von einer aufgehetzten Meute mit dem Fahrzeug verfolgt. Auf einem Parkplatz versuchte man unser Fahrzeug einzukeilen. Hier berichteten wir über Hasskommentare sowie Aufrufe, Naturschützern nachzustellen. Mit Angabe der Telefonnummer der Polizei. https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/07/bayern-rhoenskandal-totschiessen-der-falschen-woelfin-macht-die-verfuegung-nicht-legaler/
Hier die Antwort der Polizei Mellrichstadt vom 6. September auf unsere Frage, ob man von dem Nachstellaufruf wisse: „Der Beitrag sowie die hier angefügten Kommentare wurden durch die Polizeiinspektion Mellrichstadt bzw. durch die Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken geprüft – Straftaten konnten dies bzgl. bislang nicht festgestellt werden. Bei der im Post genannten Telefonnummer handelt es sich um die Nummer der hiesigen Dienststelle – diese ist u.a. auch im Internet veröffentlicht.“ Ganz nach dem Motto, solange nichts passiert, wird auch nichts ermittelt. Dies steht im krassen Gegensatz zu neuen Anti-Hate-Kampagnen der Bundesregierung.

 

 

Zaundoku am 22. September, gegen 15 Uhr zwischen Heidelstein und Ehrenberg auf der hessischen Seite. Hier ist das Netz derart nah an die Böschung heran gesteckt worden, dass Wölfe oder Hunde hier tatsächlich leicht hinein springen können. So leicht ist es, Risse zu provozieren.

 

 

Anhand dieses Fotos ist gut zu erkennen, dass der Zaun von der Böschung aus kein Hindernis für Hunde oder Wölfe darstellt, da er die Böschung nicht überragt. Entweder hätte er auf die Böschung gesetzt werden müssen, oder aber weiter zurück gesetzt. Hier ist es ein Leichtes, einen Riss zur provozieren und hinterher zu behaupten, dass Zäune nicht helfen würden. © Brigitte Sommer

 

 

Friggas Territorium liegt im Dreiländereck Hessen, Bayern und Thüringen. Die Bauern richten all ihren Frust auf den Wolf aus. Hier ein Plakat in Ehrenberg auf der hessischen Seite. © Brigitte Sommer. Hier auch ein Link zur Hessischen Rissliste, deren Daten Hass auf Wölfe überhaupt nicht mehr nachvollziehbar machen, denn es gibt so gut wie gar keine Risse durch Wölfe: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/tabelle

 

Naturausnutz- statt Naturschutzgebiet?

 

Wir zeigen, wie es wirklich in den angeblich so schützenswerten Gebieten außerhalb der Wanderwege aussieht.

Hinter diesen Schildern sieht es so aus

 

So sieht es abseits der offiziellen Wanderwege im Territorium „Hohe Rhön“ aus. Touristen sollen hier auf keinen Fall mit ihren Fußtritten die Natur zerstören, aber Hobbyjäger befahren die empfindlichen Böden mit ihren Fahrzeugen, um direkt zum Hochsitz zu gelangen. Zu sehen an den deutlichen Fahrspuren. © Brigitte Sommer

 

Liegen gelassene Müllreste eines alten Hochsitzes. © Brigitte Sommer

 

Weitere sehr abgelegene Schafsweide. Im Hintergrund wieder ein Hochsitz. Sollten hier Wölfe angelockt und erschossen werden? © Brigitte Sommer
So sieht es in jeder Ecke hinter den Verbotsschildern aus. Im Hintergrund ist auch zu sehen, dass es kaum  Weidetiere hier gibt. Die meisten Flächen werden maschinell bewirtschaftet.  © Brigitte Sommer.

 

Das Kerngebiet der Naturschutzzone am Gangolfsberg ist für Hobbyjäger keine Sperrzone. Im Gegensetz zu vielen anderen Gebieten, fanden wir auch keinerlei Spuren von Wildschweinen, Rehen oder Hirschen. Wurde hier alles leer geschossen? © Brigitte Sommer

 

Direkt im Gebiet wird gerodet und es kommen auch Harvester zum Einsatz, die den Waldboden schädigen. Ganz Aktuell wird um den Basaltsee herum umfangreich gerodet.

 

 

Direkt außerhalb von Wanderwegen treiben selbst im Kerngebiet des Naturschutzgebietes Hobbyjäger in Unwesen. Auch das LfU hat hier Wildkameras hängen. Wer Daten von Wölfen oder Wolfslosungen an die Behörden meldet, muss sich darüber im Klaren sein, dass diese auch zum Aufspüren der Wölfe bei Abschussverfügungen verwendet werden können. Siehe auch Artikel hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/07/bayern-rhoenskandal-totschiessen-der-falschen-woelfin-macht-die-verfuegung-nicht-legaler/
Basaltfelsen prägen die Gegend um den Gangolfsberg. Tiere sind nicht zu sehen. Es gibt auch kaum Spuren von Wildschweinen, Rehen oder Hirschen.  © Brigitte Sommer

 

Von Liv am 22. September 2024 entdeckte Wolfslosung, irgendwo im Wolfsterritorium „Lange Rhön“. © Brigitte Sommer

 

Wir sind regelmäßig mit Teams in der „Langen Rhön“ unterwegs. Wir brauchen Verstärkung. https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Schon Mitte Juni Angriff auf die Wolfsfamilie ?

Mitte Juni 2024 war am Gangolfsberg ein kleiner Wolfswelpe gefunden worden. Er landete in einer privaten Peppelstation. Sein erster Name war Wolfgang, später wurde er in Nuka umbenannt. Um ihn kümmert sich Tanja Askani im Tierpark Lüneburger Heide sehr fürsorglich. Bald soll Nuka nach Belgien in einen anderen Tierpark umziehen

 

Nukas Mutter ist Frigga. Die meisten Menschen, die begeistert die Bilder und Filme von Nuka liken wissen dies nicht. Wir finden aber, dass die Geschichte seiner Mutter Frigga erzählt werden muss. Sie steht exemplarisch für den Stellvertreterkrieg gegen ihre ganze Spezies in Deutschland. Es gibt kaum etwas, an denen Wölfe nicht Schuld sein sollen. Ganz aktuell läuft eine Propagandaaktion von Pferdehaltern, die einfach behaupten, dass Wölfe und nicht etwa ihre eigene Verantwortungslosigkeit im Zaunbau für ausgebrochene Pferde, die Unfälle verursachen, verantwortlich seien. Eigentlich sind diese Behauptungen so lächerlich, dass sie keiner Erwähnung Wert wären, aber die Massenmedien machen mit und veröffentlichen reißerische Berichte mit zum Teil geradezu absurden Tatsachenbehauptungen.

Wir sehen deutliche Zeichen dafür, dass es seit der Ansiedlung Friggas im Gebiet immer wieder Angriffe auf die Wölfe gab. Kurz vor der Paarungszeit „verschwand“ ihr eigentlicher Partner Anton. Vater von Nuka und der vier weiteren Welpen ist nun Griso aus dem Rudel Wildflecken, dem auch nachgestellt wird, sobald es das Gebiet des dortigen Truppenübungsplatzes verlässt. In diesem Jahr konnten dort bislang nur zwei Welpen nachgewiesen werden. Mit dem Totschießen von der Wölfin GW4174f wurde das benachbarte Rudel Wildflecken dazu noch um einen Babysitter beraubt.

Wir sehen aktuell starke Indizien dafür, dass das komplette Wolfsrudel „Hohe Rhön“ beseitigt wurde. Wir hoffen dennoch sehr, auf kommenden Monitoringtouren wieder Spuren zu finden.

Bayern, das Land der drei „S“

„Schießen, Schaufeln Schweigen“ wird hier im großen Rahmen praktiziert und anscheinend von einem Großteil der Bevölkerung toleriert. Uns erreichen allerdings immer wieder Nachrichten darüber, dass man uns gerne helfen wolle, allerdings Repressalien fürchten würde. Man habe große Angst vor Landräten, Bürgermeistern und weiteren Politikern, die selbst Hobbyjäger seien. Tatsächlich ist das auch in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld so. Wir können unseren Aktiven allerdings zusichern, dass sie anonym bleiben. Auch die Identität von Tippgebern wird von uns nicht bekannt gegeben.

Doch auch die Landesregierung macht Stimmung gegen Wölfe. Gräuelmärchen gegen Bären und Wölfe erzähle auch regelmäßig Hubert Aiwanger von den Freien Wählern. So schreibt die FR, dass der bayerische Minister Aiwanger mit Fäkalsprache und Unsinn die Diskussion um Konflikte mit wiederkehrenden Beutegreifern torpediere: https://www.fr.de/meinung/kolumnen/graeuelmaerchen-von-baer-und-wolf-92257361.html

Doch auch der Bayerische Ministerpräsident nimmt kein Blatt vor den Mund: Auf Twitter stellte Söder klar: „Der Wolf gehört nicht zu uns.“ https://politik.watson.de/politik/deutschland/145533703-csu-markus-soeder-wirbt-fuer-wolf-abschuss-und-sorgt-fuer-wirbel

Kritik von den Grünen?

Aber nein. Bei der jährlichen Begehung der Hauptalm – in diesem Jahr gemeinsam mit Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) hat sich Söder ganz klar für die stärkere Bestandsregulierung ausgesprochen. Er hat Özdemir außerdem die umstrittene Wolfsverordnung vor die Nase gehalten – woraufhin dieser laut „Spiegel“ erwiderte: „Ich sag‘ nur, machen Sie es, ich werde Sie nicht dran hindern.“

Wie unabhängig sind also Behörden, die einer solche Regierung untergeordnet sind? Und mit wie viel Motivation sind hier Mitarbeiter dabei, Wölfe wirklich zu schützen?

Nicht nur Wölfe sind in Bayern betroffen, sondern auch Luchse. Untersuchungen zufolge werden bis zu 25 Prozent der Luchse in Bayern gewildert. Laut WWF und „Luchs Bayern“ sind allein in den Jahren 2018 und 2019 im bayerisch-böhmischen Raum 13 erwachsene reviertreue Luchse spurlos verschwunden, zwei weitere seien dort nachweislich getötet worden. „Aber auch die verschwundenen Luchse sind mit großer Wahrscheinlichkeit der Wilderei zum Opfer gefallen“, sagte der WWF-Mann Moritz Klose. Das Antiwilderer-Projekt von WWF und Luchs Bayern adressiere sich laut eines Berichtes in der Süddeutschen Zeitung vor allem an Ranger, lokale Behörden, Staatsanwälte und Richter. Und hier stehen wir wieder vor einem Grundproblem. Behörden sind weisungsgebunden, Staatswanwälte und Richter gehören zu einem gewissen Umfang der Jagdlobby an.

Solange eine Macht im Hintergrund den Wölfen den Stellvertreterkrieg erklärt hat und sich ihr praktisch alle Parteien unterwerfen, können 100 Bündnisse gegründet werden, und es wird genauso weiter gehen. Wir brauchen hier eine Graswurzelbewegung. Bürger müssen eigenverantwortlich in die Wolfsgebiete. Aber natürlich wird auch das nur sehr schwer funktionieren, weil Menschen lieber Verantwortung abgeben, als selbst etwas zu unternehmen. Und viele tun sich sehr schwer damit tun, sich für etwas einzusetzen, was etwas Mühe und auch Mut erfordert.

Mut zum Mut

Wir wollen hier Mut zum Mut machen, denn die Natur braucht die Menschen nicht, aber die Menschen die Natur. Wölfe sind ein wichtiger Bestandteil unserer Natur. Wer gut laufen kann, sollte sich einfach einen Ruck geben und Mitglied werden. Angriffe gab es bislang nur auf Vorstandsmitglieder, alle anderen Aktiven blieben unbehelligt: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Weitere Quellen:

https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayerischer-wald-luchs-wilderei-wwf-1.5602837

Hier weitere Berichte zu Frigga:

https://wolfsschutz-deutschland.de/?s=Frigga

 

Wir freuen uns über Unterstützung:

Wolfsschutz-Deutschland e.V. ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der Aufgabe verschrieben hat, Wölfen in Deutschland die Zukunft zu sichern.

Trotz ihres weiterhin strengen Schutzstatus werden Wölfe in Deutschland illegal gejagt und getötet. Diese Abschüsse gefährden nicht nur einzelne Tiere, sondern auch die gesamte Population und das Ökosystem, in dem sie eine zentrale Rolle spielen.

Die Arbeit von Wolfsschutz-Deutschland e.V. ist für den Erhalt der Wölfe von unschätzbarem Wert. Doch diese wichtige Arbeit ist nur durch die Unterstützung von Menschen wie Ihnen möglich. Jede Spende zählt – egal, ob groß oder klein. Ihre finanzielle Unterstützung ermöglicht es dem Verein, weiter für die Wölfe zu kämpfen, zu dokumentieren und Aufklärungsarbeit zu leisten.

Sie unterstützen damit eine von Regierungs- und Lobbygeldern wirklich unabhängige Organisation, die unermüdlich daran arbeitet, dass die Rückkehr der Wölfe in unsere Landschaften ein Erfolg wird – für die Natur, für die Artenvielfalt und für kommende Generationen.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Unser Wolfskalender 2025 ist da!

Soeben ist er eingetroffen und kann verschickt werden: Unser neuer Wolfskalender für 2025. Auch in diesem Jahr gibt es eine limitierte Auflage mit zwölf Aufnahmen, die es nirgendswo sonst zu sehen oder zu kaufen gibt. Bei den zwölf Aufnahmen handelt es sich wieder um eigene Fotos, also keine von Agenturen. Das Kalenderformat ist DIN A 3. Ein Wandschmuck für jeden, der Wölfe in sein Herz geschlossen hat und unseren Verein bei unserer Arbeit zum Schutz der Wölfe unterstützen will.

Zu sehen sind zwölf wunderschöne Wolfsfotos, darunter auch eine Wolfsfamilien und Welpen. Ein kleiner Blick in die faszinierende Welt der Wölfe. Gedruckt auf hochwertigem Papier. Die Bilder können nach Ablauf des Kalenders ausgeschnitten und gerahmt werden.

Den Kalender gibt es für eine Mindestspende von 20,00 €. Er wird so schnell wie möglich ausgeliefert, wenn der Betrag per Vorabüberweisung auf unserem Konto, oder PayPal-Konto eingetroffen ist.  Bitte „Spende Kalender“ als Betreff vermerken.

 

Wolfskalender 2025. Alle Rechte © Wolfsschutz-Deutschland e. V.

Wichtig: Damit wir Euch den Wolfskalender auch zuschicken können, sendet bitte außerdem eine Mail mit Eurer Lieferadresse an Juergen.Goetz@wolfsschutz-deutschland.de 

Hier unser Konto:

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

oder Ihr überweist den Betrag von 20,00 € per PayPal: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Hier könnt Ihr Euch alle Bilder anschauen:

 

P R E S S E M I T T E I L U N G: Geheime Wolfsjagden sind auch für Behörden illegal

P R E S S E M I T T E I L U N G

Geheime Wolfsjagden sind auch für Behörden illegal

 

Hanau, 17. September 2024

Der Verein Wolfsschutz-Deutschland e.V. hat wegen der heimlichen Tötung einer Jungwölfin mit dem Gencode GW4174f in der „Hohen Rhön“, die in dem Gebiet nachweislich kein Tier gerissen hatte, Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft in Schweinfurt gegen den Regierungspräsidenten Dr. Eugen Ehmann und Ausführende gestellt. Die Anzeige beinhaltet auch die illegale Tötung der Jungwölfin. Genetische Analysen zeigten inzwischen, dass weder die ursprünglich zum Abschuss freigegebene Wölfin Frigga (Gencode GW3092f), deren Abschuss bereits einmal im November 2023 gerichtlich gekippt wurde, noch das getötete Weibchen aus dem Rudel Wildflecken für den entscheidenden Angriff am 26. August 2024 verantwortlich waren. Ursacher war ein männlicher Wolf mit der Identifikationsnummer GW3519m. Der Wolf war auch nicht in dieses Gehege eingedrungen, die Schafe und Ziegen hätten selbst den Zaun niedergetreten. Sommer: „Diese Strafanzeige ist wichtig, weil Tier- und Naturschutzrecht eindeutig und wohl auch bewusst gebrochen wurden.“

Beispielfoto Wölfe.

 

Da der letzte Nachweis von der Wölfin Frigga vom 25. Juli dieses Jahres stammt, befürchtet der Verein Wolfsschutz-Deutschland e.V. dass die Wölfin bereits illegal getötet worden sein könnte.

Der Abschuss der Wölfin mit dem Gencode GW4174f aus dem Rudel Wildflecken zeuge nach Aussage von Sommer von einer ethischen und moralischen Verrohung. Diese Abschussgenehmigung erfolgte heimlich, ohne die anerkannten Naturschutzverbände hierzu vorab zu informieren, um ihnen die Gelegenheit zur Stellungnahme und zur Klage zu geben. Sommer verwies hierzu auf ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts in Lüneburg vom Mai dieses Jahres, in dem diese Vorgehensweise gekippt wurde. (Az.: 4 ME 73/24, 4 ME 74/24 und 4 ME 75/24). Wie sehr es den unterfränkischen Behörden auf das Töten von Wölfen ankomme, zeige auch die Tatsache, dass nicht einmal der Versuch unternommen worden sei, das Tier zu vergrämen.

Sommer stellte fest, dass die Tötung dieser Jungwölfin auch dahingehend Auswirkungen habe, dass der gute Erhaltungszustand der Wölfe in Bayern mit gerade mal sieben Rudeln und sechs Einzeltieren noch lange nicht erreicht sei.

Rechtlich zu bezweifeln seien auch Erwägungen für die Prognose, dass ohne die angeordnete Tötung eines Wolfs im betroffenen Gebiet ein ernster wirtschaftlicher Schaden drohe. Ein „ernsthafter Schaden“ sei zudem zu bezweifeln, da es zwar viele Risse waren, aber wenige Tiere pro Riss. Sommer: „Laut dem Gesetzgeber sind Abschüsse nur in absoluten Ausnahmen möglich, etwa wenn von den Tieren eine Gefahr für die Sicherheit von Menschen ausgeht oder sie so viele Schafe, Ziegen oder andere Nutztiere reißen, dass die Halter dadurch in wirtschaftliche Not geraten können. Dies ist in der „Hohen Rhön“ nicht der Fall“. Schafe und Ziegen in der „Hohen Rhön“ seien auch nicht essentiell wichtig für die Freihaltung von Flächen, da die meisten Flächen dort maschinell gemäht werden.

Außerdem würde der Verein Wolfsschutz-Deutschland e.V. auch bei seinen Zaundokumentationen in der „Hohen Rhön“ immer wieder feststellen, dass in vielen Fällen kein ausreichender wolfsabweisender Schutz vorhanden sei.

Wenig Beachtung scheine das Regierungspräsidium auch den Urteilen des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu schenken. Das hatte im Juli 2024 in der Rechtssache C-601/22 ein richtungsweisendes Urteil gesprochen, das eine erhebliche Bedeutung für die Auslegung der FFH-Richtlinie im Umgang mit dem Wolf hat. Darin sei insbesondere der ernsthafte wirtschaftliche Schaden und andere Lösungen statt Abschuss definiert.

Danach bilde der Abschuss von Wölfen eine absolute Ausnahme, es müssten zunächst alle Schutzmaßnahmen, wie z. B. Zäune und Schutzhunde für Schafe und andere Nutztiere ausgeschöpft werden. Weiterhin würden wirtschaftliche Schäden für Nutztierhalter sowie hohe Kosten für den Herdenschutz keinen Abschuss rechtfertigen. Komme hinzu, dass Nutztierrisse durch Wölfe auch in Bayern finanziell erstattet werden.

Sommer betont: „Nur Null-Wolfsabschuss motiviert wirklich zum Weidetierschutz.“

Sachsen: Wolfsland stirbt…

…wenn nicht endlich die Auswirkungen der Narrenfreiheit von Hobbyjägern gesamtgesellschaftlich bemerkt und endlich illegale Täter ermittelt werden. Auch in diesem Jahr sind erneut komplette Wolfsrudel verschwunden. Offiziell sind es sechs Rudel, wir glauben aber, dass es noch mehr sind. Lesen sie hier unsere Einschätzung.

Die Behörden erklären das Verschwinden der Rudel Linz, Milkel, Tautewalde, Massenei, Colditzer Forst und Trebus auch in diesem Jahr wieder mit einer hohen Dynamik unter den Wölfen. Wir widersprechen und klagen Wildtierkriminelle für das Verschwinden ganzer Rudel an. Bereits vor zwei Jahren berichteten wir über die Problematik der verschwundenen Wolfsrudel: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/10/zuwachs-in-sachsen-stagniert-wolfsland-darf-nicht-sterben/

In einer Pressemitteilung des Landesumweltamtes Sachsen heißt es, dass der Schwerpunkt des Wolfsvorkommens nach wie vor in Ostsachsen liegen würde. Dort würde auch die höchste Dynamik in Bezug auf die Etablierung, Verschiebung und das Verschwinden von Wolfsterritorien beobachtet. So haben sich im südlichen Landkreis Görlitz die Wolfsrudel Kottmarwald und Nonnenwald neu etabliert. Im Norden des Landkreises ist das Territorium Reichwalde neu dazugekommen.

Beispielfoto Wolfspaar.

Durch das Verschwinden von Rudeln sei es zu Verschiebungen anderer bestehender Territorien gekommen. Dazu gehörten zum Beispiel die beiden Territorien Daubitz II und Noeser Heide, die im Monitoringjahr 2023/2024 zu einem Territorium verschmolzen seien. Die miteinander verwandten Fähen dieser Territorien hatten sich beide mit demselben Rüden gepaart, der sich um die Welpen beider Fähen kümmerte. Und mit genau diesem Punkt widersprechen sich auch die behördlichen Experten in Punkto Rivalität zwischen den Wolfsrudeln. Wir vermuten, dass ganze Rudel illegal beseitigt werden. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern, wie zum Beispiel Niedersachsen, werden hier die toten Wölfen nicht präsentiert, sondern hier in Sachsen wird praktisch schon immer „Schießen, Schaufeln, Schweigen“ praktiziert. Nur ganz wenige Kadaver werden gefunden bzw. ausgelegt zum Finden.

Auch Rothirschbestände wurden zusammengeschossen, heißt es von Insidern. Foto: Brigitte Sommer

Nach unseren Erkenntnissen gibt es in Ostsachsen an der Grenze zu Polen gar keine Wölfe mehr. Auch die Reviere von „verschwundenen“  Rudeln wie Neusorge oder Niesky konnten nach unseren Erkenntnissen nicht mehr dauerhaft neu besetzt werden. Wir können das bestätigte Neiße-Rudel nicht bestätigen und auch Spremberg können wir nicht bestätigen. Hobbyjäger sind dort inzwischen auch aus anderen Bundesländern unterwegs und sie nutzen Nachtsichtgeräte und Schalldämpfer, sodass deren Treiben sogar kaum noch von Anwohnern bemerkt wird. Allerdings haben wir von Insidern die Information erhalten, dass auch der Rothirschbestand immer mehr zusammengeschossen werden würde.

Ein Altwolf des Neiße-Rudels, GW1522m, wurde am 14. Februar 2024 im Territorium des Rudels Königshainer Berge tot entdeckt. Er ist der einzige der illegal getöteten Wölfe, der auch gefunden wurde.

Der Status des Territoriums Ralbitz im Landkreis Bautzen sei derzeit noch unklar. Das Territorium Ralbitz hieß früher Rosenthal. Auch dieses Rudel wurde massiv illegal verfolgt, da Abschussverfügungen von Gerichten gekippt worden waren.

Im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge sei das Territorium Massenei verschwunden, so das Landesumweltamt. Es sei durch das Rudel Polenztal neu besetzt worden. Im Süden des Landkreises hätte sich zudem das Rudel Harte als grenzüberschreitendes Territorium zur Tschechischen Republik hin neu etabliert. Im Westen Sachsens sei das Rudel Colditzer Forst verschwunden.

Insgesamt vier Rudel weniger als im Vorjahr

Offiziell gibt es in Sachsen derzeit 34 Wolfsrudel, fünf Wolfspaare und zwei territoriale Einzeltiere. Im vergangenen Jahr waren es 38 Rudel, fünf Paare sowie zwei Einzeltiere gewesen. Die Zahlen für das kürzlich abgeschlossene Monitoringjahr seien aber als vorläufig zu betrachten, heißt es vom Landesamt für Umwelt. Bis zum Frühherbst könne es immer noch Ergänzungen geben, da manche Territorien erst rückwirkend bestätigt werden.

LKA bestätigt ein Problem mit illegalen Wolfstötungen

Die Zahl der illegalen Tötungen hätte zugenommen, bestätigte auch das Landeskriminalamt (LKA). So sei die Zahl der in Sachsen tot aufgefundenen Wölfe seit dem Jahr 2000 auf über 200 Tiere gestiegen. Im noch laufenden Monitoringjahr 2023/2024, das am 30. April 2024 endet, wurden bereits 31 tote Wölfe erfasst. In den Landkreisen Bautzen und Görlitz waren Wölfe durch illegalen Beschuss getötet bzw. vergiftet worden. Daher appelliert das LKA an die Bewohner der Regionen, verdächtige Köder umgehend zu melden. Aufgrund der ausgelegten Köderstruktur und einer aufgefundenen Schlagfalle sollten Hundehalter ihre Tiere in den betroffenen Gebieten unbedingt anleinen. Da es sich bei den entdeckten Tieren jeweils um Zufallsfunde handelt, ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer der illegalen Tötungen weitaus höher ist. Das LKA weist erneut darauf hin, dass die illegale Nachstellung von streng geschützten Arten wie dem Wolf mit Freiheitsstrafen von drei Monaten bis zu fünf Jahren sowie Geldstrafen geahndet werden kann. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/05/29/sachsen-fahndung-nach-wolfsmoerdern-endlich-im-tv/

Wir brauchen viel mehr aktive Hilfe in Sachsen

Die Kriminellen scheinen uns immer einen Schritt voraus zu sein, denn im Gegensatz zu normalen Bürgern können sie über Zeit und Ausrüstung verfügen und sich ziemlich sicher über die Verschwiegenheit von Kumpanen sein. Um diesen Tätern endlich einen Strich durch die Rechnung zu machen, braucht es aufmerksame Tier- und Naturfreunde, die sich nicht scheuen, zu dokumentieren, was im Wald passiert. Denn wenn nämlich das Motto „Was im Wald passiert, bleibt im Wald“ immer weiter umgesetzt werden kann, dann wird Wolfsland sterben.

Dies können aber auch Hotels und Gaststätten nicht wollen, denn Fotografen und Wanderurlauber bleiben bereits der Region zwischen Ostsachsen und Polen fern.

 

 

Erinnerung an das Neusorge-Rudel. Wir glauben, dass es kein Zufall ist, dass dieses Rudel als eines der ersten Rudel  beseitigt worden ist. Das Rudel lebte praktisch neben unserem Hauptsitz. Man wollte uns wohl zu verstehen geben, dass man machen könne, was man wolle. Wir sind uns sicher, dass die Quittung hierzu noch kommt, wenn auch amtliche Mühlen langsam mahlen.

 

Quellen:

https://www.dbb-wolf.de/mehr/pressemitteilungen/details/sachsen

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/01/05/geheime-wolfsjagden-auch-in-sachsen-rosenthaler-wolfsrudel-verschollen/

https://www.dbb-wolf.de/totfunde/auflistung-nach-jahren

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

NRW: Oberverwaltungsgericht verbietet Abschuss von Gloria endgültig

Was für ein Zittern und Bangen, doch jetzt hat auch das Oberverwaltungsgericht Münster entschieden, dass die Wölfin Gloria von Wesel nicht getötet werden darf. Dieses Urteil werten wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. auch als Sieg für den Natur- und Wolfsschutz, als Zeichen gegen Lobbypolitik und als wichtiges Signal an unwillige Weidetierhalter und schießfreudige Jäger.

Die drei Beschlüsse des Oberverwaltungsgerichts sind unanfechtbar, so eine Pressemitteilung des Oberverwaltungsgerichtes von heute.

Beispielfoto Wolfspaar. © Brigitte Sommer

 

Die Beschwerden des Kreises Wesel gegen Urteile des Verwaltungsgerichtes Düsseldorf hat das Oberverwaltungsgericht nunmehr zurückgewiesen und damit den Stopp der Vollziehung der Ausgenehmigung zum Abschuss von Gloria bestätigt. Zur Begründung hat der 21. Senat des Oberverwaltungsgerichts ausgeführt: Eine Vollziehung der Ausnahmegenehmigung kommt nicht in Betracht, weil diese an mehreren Fehlern leidet. Der Kreis hätte nicht dargelegt, dass Gloria ein problematisches, auf geschützte Weidetiere ausgerichtetes Jagdverhalten zeigt. Ferner sei die Schadensprognose des Kreises defizitär, weil sich aus ihr der Umfang der angenommenen zukünftigen Schäden nicht ergebe. Dies mache auch die Ermessensausübung des Kreises fehlerhaft, weil die von ihm vorgenommene Abwägung zwischen artenschutzrechtlichen und wirtschaftlichen Belangen ohne Benennung des Umfangs der zukünftigen Schäden nicht brauchbar sei. Schließlich liege auf der Hand, dass sich der Erhaltungszustand der lokalen Wolfspopulation im Westmünsterland durch den Abschuss von Gloria verschlechtern würde, weil dadurch der Umfang der Population um ein Drittel reduziert werde und zudem Gloria das einzige fortpflanzungsfähige Weibchen ist. Der vom Kreis angenommene Ausgleich in Gestalt des Zuzugs eines anderen Weibchens sei lediglich spekulativ. Auch bei einer reinen Vollzugsfolgenabwägung wäre die Vollziehung der Ausgenehmigung zu stoppen. Der Abschuss von Gloria bedingte einen endgültigen artenschutzrechtlichen Schaden, der auch nicht ohne Weiteres kompensierbar wäre. Der auf der anderen Seite zu berücksichtigende landwirtschaftliche Schaden in Gestalt gerissener Weidetiere würde dagegen aufgrund bestehender Entschädigungsregelungen für Nutztierhalter kompensiert. Die damit einhergehende Belastung der Steuern zahlenden Allgemeinheit erscheine vergleichsweise marginal.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. werden aber weiterhin ein Auge auf das Gebiet haben und wir hoffen, dass bestimmte Lobbygruppen endlich mit Rissprovokationen und Lügenmärchen aufhören und endlich anfangen, ihre Tiere fachgerecht zu schützen. Auch Umweltminister Krischer (Grüne) könnte sich nun tatsächlich in die Aufgaben eines Umweltministers stürzen, dem wirklich der Naturschutz am Herzen liegt, statt der Agrar-Lobby das Leben einer Wolfsmutter als Bauernopfer darzubringen.

Wir wünschen Gloria und ihrer Familie eine erfolgreiche Paarungszeit.

 

 

Hier die Pressemittellung des Oberveraltungsgerichtes:

https://www.ovg.nrw.de/behoerde/presse/pressemitteilungen/08_240209/index.php?fbclid=IwAR3wF9Yzx4F71NwML0kOHl_FegiWEZe8hTT6u-eYvpXXgZQ6lELFLaFn6Zw

 

 

Erschossener Wolf bei Wustermark gefunden – Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige und setzt Belohnung aus

Wir starten mit schlimmen Nachrichten aus Brandenburg ins neue Jahr. Das Jahr 2023 endete mit einem grausigen Fund am 31. Dezember. Ein toter Wolf wurde aus dem Havellandkanal unter einer Brücke geborgen. Schnell war klar, dass das Tier eine Wunde aufwies, wie sie nur von „Fachleuten“ verursacht werden kann. Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige.

Auf Nachfrage der MAZ  habe ein Polizeisprecher bestätigt, dass es sich bei dem toten Tier bei Wustermark um einen Wolf handele. Schnell sei auch klar gewesen, wie der Wolf zu Tode kam. Er habe eine Schussverletzung im linken Schulterbereich. Daher gingen die Ermittler davon aus, dass es ein „Fachmann“ gewesen sein musste, der wusste wo ein tödlicher Schuss sitzen muss. Der Kreis der Personen, die hierfür verantwortlich sein könnten, ist damit schon ziemlich konkret. Der Fall erinnert uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. an eine Serie brutaler Rippertaten in Niedersachsen, wo zerstückelte Wölfe, teilweise auch aus Kanälen geborgen worden waren. Auch in Brandenburg sind bereits geköpfte Wölfe gefunden worden. Im Fall von Niedersachsen sind hohe Belohnungen zusammen gekommen, aber selbst 40.000 Euro brachten bislang keine konkreten Hinweise. Ein Verfahren wurden schnell wieder eingestellt.

Dunkle Zeiten für Wölfe in Deutschland.

Privatrecherchen zeigen auf, dass es sich hier um ein Netzwerk von Kriminellen handeln könnte, das bundesweit vernetzt ist. Mafiaartige Strukturen ermöglichen dieses sonderbare Stillschweigen rund um die Taten.

Um 10.45 Uhr sei die Polizei durch Privatleute informiert worden. Die Fundstelle liegt unter der Brücke der Bundesstraße 5. In der Nähe befindet sich ein Rossmann-Lager. Autospuren seien nicht gefunden worden, teilte die Polizei der MAZ weiter mit.

Die Gemeinde Wustermark liegt im Brandenburgischen Landkreis Havelland, westlich von Falkensee und Döberitz. Ein Wolfsterritorium in der Nähe ist die Döberitzer Heide.

Nicht der erste tote Wolf in der Gegend

Am 18. Mai war ein Wolf bei Elstal überfahren worden.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. setzt eine Belohnung von 1.000 Euro aus

Wolfsschutz-Deutschland e. V. setzt eine Belohnung von 1.000 Euro für sachdienliche Hinweise zur Ergreifung des Täters aus. Wer Angst hat, sich bei Behörden zu enttarnen, kann die Hinweise an uns geben. Wir garantieren Quellenschutz.

Seit 1990 wurden in Brandenburg 34 illegal getötete Wölfe gefunden. Bei weiteren 13 Fällen konnte kein Ergebnis festgestellt werden.

Eine kleine Anfrage der Linken brachte Anfang des vergangenen Jahres ans Tageslicht, dass Täter, die im Land einen Wolf schießen, nicht einmal mit sonderlich harten Strafen rechnen müssen: Zwar werde bei jedem illegal getöteten Wolf von der zuständigen Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Bislang seien aber nur in vier Fällen mögliche Täter ermittelt worden. Eines dieser vier Verfahren wurde mangels hinreichenden Tatverdachts wieder eingestellt, in zwei weiteren Fällen sei das Verfahren nach Zahlung einer Geldauflage eingestellt worden.

Nur in einem Fall kam es zur Anklage

Lediglich in einem Fall gab es eine Anklage vor dem Amtsgericht. Der Angeklagte wurde jedoch in der ersten Instanz freigesprochen.  Theoretisch können bei der vorsätzlichen, unerlaubten Tötung eines Wolfs nach Paragraf 71 des Bundesnaturschutzgesetzes Haftstrafen von bis zu fünf Jahren verhängt werden. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fragen, warum Richter hier so lasch agieren?

Quellen:

Bezahlartikel der MAZ mit Foto: https://www.maz-online.de/lokales/havelland/wustermark/wustermark-erschossener-wolf-am-31-12-2023-im-kanal-nahe-b5-gefunden-UAMGKG5JQJGZFML5LLPDTFWAMU.html

https://www.sueddeutsche.de/panorama/unfaelle-wustermark-wolf-stirbt-bei-verkehrsunfall-bei-elstal-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230518-99-738375

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/03/illegale-wolfstoetungen-in-sachsen-und-brandenburg-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeigen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/02/07/brandenburg-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige-nach-illegalem-wolfsabschuss/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/24/mordet-der-wolfsripper-weiter-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-weitere-strafanzeigen/

https://www.dbb-wolf.de/totfunde/totfunde-nach-bundeslaendern?Ursachen=1

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/tater-werden-nur-selten-ermittelt-26-wolfe-wurden-in-brandenburg-seit-2010-illegal-getotet-9114649.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/10/23/ausflugstipp-auf-den-spuren-der-woelfe-in-berlins-wildem-suedwesten/

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

 

NRW – Protestbriefaktion zum Mitmachen: Kein Todesurteil für Wolfsmutter Gloria

Umweltminister Oliver Krischer rechne in Kürze mit der nötigen Allgemeinverfügung für einen Abschuss der so genannten „Problemwölfin“ Gloria (GW954f). Laut dpa sagte dies der Minister am 22. November im Umweltausschuss des Landtages. Zuständig sei der Kreis Wesel, in dessen Gebiet das Wolfsrevier Schermbeck am Niederrhein fällt. Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestiert und legt Fakten vor, die einem Abschuss widersprechen. Lesen Sie hier unseren Artikel und machen Sie mit bei der Brief-Protestaktion an den Umweltminister.

Der Wölfin seien am 20., 21., und 24. Oktober neue Nutztierrisse genetisch nachgewiesen worden, sagte der Grünen-Politiker. Damit seien aus seiner Sicht die Bedingungen der Wolfsverordnung für eine Entnahme des Tieres erfüllt. Das Land habe intensiv mit dem Kreis Wesel zusammengearbeitet und ihm alle nötigen Informationen für die rechtliche Bewertung etwa der wirtschaftlichen Schäden durch den Wolf zur Verfügung gestellt.

Beispielfoto Wolfsfamilie. Auch Gloria hat in diesem Jahr mindestens zwei Welpen zur Welt gebracht. Ihre Welpen haben die gleiche Größe wie die Welpen auf dem Beispielfoto. Sie können noch nicht alleine jagen. ©Brigitte Sommer

 

Gloria soll über mehrere Jahre hinweg zahlreiche Nutztiere gerissen haben, neben einer großen Zahl von Schafen nachweislich auch ein Pony. Laut eines Gutachtens waren die allermeisten Weidetiere nicht geschützt gewesen.

Der Kreis Wesel habe unterstrichen, dass eine mögliche Entnahme gründlich geprüft werden und in jedem Fall rechtssicher erfolgen müsse. Diese Rechtssicherheit zweifeln wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. stark an.

Bereits 2021 war ein Vorstoß eines Schäfers für einen Abschuss der Wölfin vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf gescheitert.  Laut dpa sei „die Prüfung des Kreises Wesel noch nicht abgeschlossen.“

In NRW sei ein neuer Erlass in Vorbereitung, der den Wolfsabschuss erleichtern soll, heißt es weiter. Der Erlass sehe vor, dass genetisch identifizierte Wölfe abgeschossen werden dürfen, die mindestens zwei Mal in einem engen zeitlichen Zusammenhang intakte Schutzzäune von mindestens 0,90 Metern Höhe überwunden und Tiere gerissen hätten. Aus gutem Grund schreiben andere Bundesländer eine Zaunhöhe von 1,10 Metern vor. Warum UM Krischer die Zaunhöhe herab gesetzt hat, erschließt sich uns nicht.

Für diesen Erlass sei die Verbändeanhörung am 19.11. ausgelaufen, er werde «kurzfristig» in Kraft gesetzt, kündigte Krischer in der Ausschusssitzung an.

 

Nur ein Prozent der Gesamtpopulation lebt in NRW

 

In Nordrhein-Westfalen gibt es seit 2009 einzelne, durchziehende Wölfe, seit 2018 ist der Wolf in NRW dauernd sesshaft geworden. Diese Rückkehr des Wolfes in seine ehemaligen Verbreitungsgebiete, zu dem NRW gehört, erfolgte dabei auf natürliche Weise, heißt es in einer Pressemitteilung des Umweltministeriums von gestern.

 

Laut Monitoringjahr 2022/2023 des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) lagen in NRW fünf besetzte Territorien (Schermbeck, Leuscheid und territoriale Einzeltiere in den Territorien „Hohe Mark“, „Dämmerwald-Üfter Mark“ sowie „Ebbegebirge“). Damit lebt in Nordrhein-Westfalen nur rund 1% des deutschlandweiten Wolfsbestands. Wie für alle Bundesländer sei auch für Nordrhein-Westfalen davon auszugehen, dass zusätzlich zu den mehr oder weniger dauerhaft besetzten Territorien sporadisch einzelne durchwandernde Wölfe auftreten, die tage- oder wochenweise in NRW verbleiben und auf ihrer Wanderung NRW wieder verlassen.

Beispielfoto eines Wolfswelpen, der in diesem Jahr geboren wurde. Glorias Welpen sind wie wie der Welpe auf dem Foto, noch auf die Mutter angewiesen.

Die Landesregierung setze aus diesem Anlass auf umfangreiche Herdenschutzmaßnahmen. Deshalb hat die Landesregierung erst jüngst die Förderkulisse präventiv auf fast die Hälfte der Landesfläche ausgeweitet. Unserer Meinung nach reicht dies nicht aus. Um Schäden von wandernden Jungwölfen zu ersetzen, müsste ganz Deutschland und somit auch ganz NRW als Wolfsgebiet ausgewiesen werden und überall gefördert, aber auch gefordert werden.

Schießen statt schützen?

„In Nordrhein-Westfalen werden wir die Wolfsverordnung kurzfristig praxisgerechter und rechtssicherer gestalten und die Herdenschutz-Förderung zeitnah weiterentwickeln“, sagte Umweltminister Oliver Krischer. „Dabei hat die Unterstützung der Schäferinnen und Schäfer beim Herdenschutz oberste Priorität. Im Vorgriff haben wir daher nun die Förderangebote ausgebaut, um Tierhalterinnen und Tierhalter beim Herdenschutz zu unterstützen.“ so Krischer.

In den Herdenschutz-Fördergebieten werden 100 Prozent der Kosten für investive Herdenschutzmaßnahmen gefördert. Neben Zäunen umfasst dies unter bestimmten Voraussetzungen auch die Anschaffung und Ausbildung von Herdenschutzhunden. Zusätzlich bestehen großräumige Pufferzonen, in denen ebenfalls Herdenschutzzäune gefördert werden. Die Förderrichtlinie Wolf umfasst zudem Angebote zur Entschädigung von Tierverlusten und weiteren Schäden (wie Tierarztkosten oder Schäden an Schutzvorrichtungen), die landesweit gewährt werden (in Herdenschutz-Fördergebieten ist nach einer halbjährigen Übergangszeit mindestens ein bestehender Grundschutz erforderlich).

Wie im vergangenen Jahr stehen auch 2023 wieder bis zu zwei Millionen Euro für Maßnahmen nach den Förderrichtlinien Wolf zur Verfügung (rund 430.000 Euro wurden im Jahr 2022 genutzt).

Warum so wenig Interesse von Seiten der Weidetierhalter fragt sich Wolfsschutz-Deutschland e. V.? Solange Wolfsabschüsse als Problemlösung angeboten werden, so lange wird es auch Weidetierhalter geben, die ganz offensichtlich Risse herbei führen, um eine Abschussverfügung zu erlangen. Dieser Tatsache scheinen sowohl die Umweltminister der einzelnen Bundesländer, als auch die Bundesumweltministerin Steffi Lemke nicht ins Auge blicken zu wollen, denn laut Presseinformation soll der Umgang mit dem Wolf und seinem aktuellen Erhaltungszustand bis Heute Gegenstand der Umweltministerkonferenz von Bund und Länder unter dem Vorsitz Nordrhein-Westfalens in Münster sein. „Wir müssen zu praxisgerechteren Regelungen im Umgang mit problematischen Wölfen kommen. Daher begrüße ich die Initiative des Bundes. Wir haben es mit einzelnen Tieren zu tun, die sehr geschickt Herdenschutzmaßnahmen überwinden. Dagegen müssen wir etwas tun, um die Akzeptanz für den Wolf insgesamt zu erhalten“, sagte Minister Krischer. Dabei ist laut Umfrage sogar der größte Teil der Landbevölkerung für den Schutz der Wölfe. Abschüsse erhöhen die Akzeptanz nach Meinung von Wolfsschutz-Deutschland e. V. nicht, sondern solche Abschüsse sind Geschenke an die Jagdlobby.

 

Hier unser Protestschreiben (Text kann einfach kopiert werden)

 

Umweltministerium Nordrhein-Westfalen

Umweltminister Oliver Krischer

Emilie-Preyer-Platz 1

40479 Düsseldorf

 

 

Tel:  0211 4566-0 Fax:  0211 4566-388

Vorab per Mail:

 

01.12.2023

Betr.: Abschussverfahren gegen Wölfin Gloria (GW 954f)

 

Sehr geehrter Herr Minister Krischer,

laut einem Artikel der dpa rechnen sie in Kürze mit einer Allgemeinverfügung zum Abschuss von Wölfin Gloria (GW954f). Es ist zwar der Kreis Wesel zuständig, aber Sie haben die Funktion des übergeordneten Entscheidungsträgers inne.

Der Wölfin Gloria (GW954f) seien am 20., 21., und 24. Oktober neue Nutztierrisse genetisch nachgewiesen worden. Damit seien aus Ihrer Sicht die Bedingungen der Wolfsverordnung für eine Entnahme des Tieres erfüllt. Das Land habe intensiv mit dem Kreis Wesel zusammengearbeitet und ihm alle nötigen Informationen für die rechtliche Bewertung etwa der wirtschaftlichen Schäden durch den Wolf zur Verfügung gestellt.

Wir widersprechen hier auf das Entschiedenste, denn es wurden bislang keine Alternativen, wie zum Beispiel Vergrämungsmaßnahmen oder der Einsatz von Herdenschutzhunden in Betracht gezogen.

Zudem hat Gloria (GW954f) mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch in diesem Jahr im Mai mindestens zwei Welpen geboren. Entsprechende Nachweise hat Wolfsschutz-Deutschland e. V. in seinem internen Monitoring. Diese Tatsache müsste aber auch der Jägerschaft bekannt sein, die wohl zum Großteil das Wolfsmonitoring übernommen hat. Eine Tochter aus dem vergangenen Jahr hilft bei der Aufzucht der Welpen. Dieses Tier wurde auch offiziell nachgewiesen.

Würde nun die Wolfsmutter getötet werden, müssten die diesjährigen Welpen verhungern, weil der Vater und die Tochter aus dem vergangenen Jahr Schwierigkeiten hätten, die Welpen zu versorgen, denn alleine jagen können die Welpen noch nicht. Eine weitere Gefahr wären dann auch mehr, statt weniger Nutztierrisse, weil die Wölfe sich leichter Beute zuwenden. Diese Erkenntnisse wurden längst wissenschaftlich bestätigt. Ein Abschuss hilft Weidetierhaltern also nicht.

Laut einer Pressemitteilung Ihres Ministeriums gibt es in NRW lediglich fünf besetzte Territorien (Schermbeck, Leuscheid und territoriale Einzeltiere in den Territorien „Hohe Mark“, „Dämmerwald-Üfter Mark“ sowie „Ebbegebirge“). Damit lebt in Nordrhein-Westfalen nur rund 1% des deutschlandweiten Wolfsbestands.

Ein Abschuss von Wölfin Gloria (GW954f) würde auch den regionalen Bestand der Wölfe in NRW gefährden und eine Klage hätte nach Ansicht von Wolfsschutz-Deutschland e. V. mit Sicherheit Erfolg. Ihre Tochter aus dem Vorjahr wird das Rudel zudem wahrscheinlich Anfang des Jahres vor Beginn der Paarungszeit verlassen, um sich auf den Weg nach einem eigenen Revier zu machen. Nicht einmal ein Drittel der Jungtiere überleben die gefährliche Reise. Damit ist Gloria ein überaus wichtiges Bindeglied zum Erhalt und zur weiteren Verbreitung des Wolfs in NRW. Deutschland und auch NRW haben sich laut EU verpflichtet, den Wölfen eine Ausbreitung in Deutschland zu ermöglichen. In NRW gibt es noch immer zu wenige Wölfe.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. kündigt Strafanzeigen an, sollten Wölfin Gloria (GW954f) oder ein anderer Wolf im Falle einer Abschussverfügung zu Tode kommen.

In zahlreichen Artikeln hat Wolfsschutz-Deutschland e. V. immer wieder nachgewiesen, dass Weidetiere im Raum Schermbeck und Dämmerwald nicht geschützt waren und dass Risse geradezu provoziert worden sind. Entsprechende Artikel sind auf der Homepage www.wolfsschutz-deutschland.de  unter entsprechenden Suchbegriffen zu finden und die aktuellsten sind auch noch einmal im Artikel zum Protestschreiben verlinkt.

Laut Gutachten in dem meisten Fällen kein Herdenschutz

Zitat aus dem Gutachten, das Ihr Ministerium selbst beauftragt hatte:

„Wolfsrisse im Wolfsgebiet Schermbeck: In NRW hat es seit 2016 insgesamt 188 Nutztierrisse mit insgesamt 563 getöteten, verletzten und verschwundenen Nutztieren durch Wölfe gegeben. Es gab seit seiner Ausweisung mit Wirkung zum 01.10.2018 im Wolfsgebiet Schermbeck insgesamt 79 Risse, bei denen ein Wolf als Verursacher nachgewiesen werden konnte. In 56 Fällen waren die Nutztiere nicht oder unzureichend durch Herdenschutzmaßnahmen geschützt. In 23 Fällen wurde der Grundschutz durch Wölfe überwunden. Der empfohlene Herdenschutz, der über den Grundschutz hinaus geht, ist insgesamt  fünf  Mal überwunden worden; seit Oktober 2021 jedoch nicht mehr.“

Fördergelder für Zäune wurden auch in diesem Jahr zu einem Großteil nicht abgerufen, was ebenfalls dafür spricht, dass durch die Provokation von Rissen, eine Abschussverfügung erreicht werden soll.

Wir fordern Sie auf, dass endlich Herdenschutzmaßnahmen umgesetzt werden. Bitte setzen Sie sich gemäß Ihres Amtes auch für den Schutz der Umwelt, und dazu gehört auch der Wolfsschutz, ein, statt dem Druck der Jagd- und Agrarlobby nachzugeben. Insbesondere mahnt Wolfsschutz-Deutschland e. V. an, dass in NRW immer wieder Wölfe aus dem Schermbecker Rudel, so der Partner von Gloria, als auch die Partnerin des Dämmerwaldrüden „verschwunden“ sind. Illegale Jagd auf Wölfe muss endlich mit aller Härte der Gesetze verfolgt werden.

Vorstand Wolfsschutz-Deutschland e. V.

Brigitte Sommer, 1. Vorsitzende

Ulrike de Heuvel, 2. Vorsitzende

 

Quellen:

https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail/zahl-der-woche-rund-1-prozent-des-bundesweiten-wolfsvorkommens-in-nordrhein-westfalen-1701329736?fbclid=IwAR1fGIzXVfbRCVwp2i8LaOqgEKbekKCjgcyH82kJAaO9GqcW2FhtPVPkF3w

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/16/nrw-illegal-mutterwoelfin-gloria-soll-trotz-andauernder-herdenschutzverweigerung-getoetet-werden/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/23/fake-news-in-nrw-schiessgenehmigung-auf-gloria-noch-nicht-erteilt/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/30/nrw-herdenschutzverweigerung-um-abschuss-von-woelfin-gloria-zu-erlangen/

https://www.lokalkompass.de/bedburg-hau/c-lk-gemeinschaft/umfrage-landbevoelkerung-spricht-sich-fuer-wolfsschutz-aus_a1912854?fbclid=IwAR2DjkYNL9F7-lXQBtkshw8V2WAxdVGV_FcOfv7LqjjNN6RHJeMenwHLz34

 

 

 

Eskaliert die Streitkultur wirklich erst jetzt?

Er erhalte Morddrohungen von Wolfsfreunden, berichtete der Niedersächsische Umweltminister Meyer (Grüne) der NOZ.  Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) stellt ebenfalls Strafanzeige wegen Wolfs-Fake-News von Gegnern, während der Jurist der Deutschen Jagdzeitung den Wolf gleich zur Hölle wünscht. Verfolgt man die mediale Berichterstattung könnte man meinen, dass wirklich beide Seiten eskalieren. Doch ist dies wirklich so?

Christian Meyer zur NOZ: „Wüste Beschimpfungen sind an der Tagesordnung, und ich habe auch erst vorige Woche wieder eine Morddrohung bekommen“, sagte der Grünen-Politiker der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Er habe den Vorgang bei der Staatsanwaltschaft angezeigt….„Wenn Wölfe entnommen werden, werden auch Sie entnommen“, hätte die Drohung gelautet.  Weiter: „Was mich wirklich erschüttert, ist die Hetze zwischen Wolfsschützern und Wolfsgegnern, die gerade in anonymen Internetforen ihren negativen Höhepunkt erreicht. Es gibt kaum ein Thema, das so eine emotionale Verhärtung mit übelsten Beleidigungen aufweist. Ich werbe da sehr um verbale Abrüstung und Rückkehr zur Sachlichkeit und Dialog.“

Wolf, Grauwolf, Wolfsschutz-Deutschland
Da staunt selbst der Wolf. Foto: Brigitte Sommer

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. distanzieren uns von jeglicher Gewalt und Drohungen. Egal gegen wen. Dies ist niemals eine Lösung. Allerdings könnte das eigene Verhalten des Umweltministers dazu beigetragen haben, das viele Menschen Wut und Frust auf seine Politik und die seiner Partei entwickelt haben. Dies deuten wir lediglich als Erklärung, aber nicht als Entschuldigung. Christian Meyer hatte sich nämlich höchstselbst vor der Wahl in Niedersachsen mit diversen Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunden ablichten lassen und er war sogar Mitglied in einer Wolfsgruppe bei Facebook und warb dort um Stimmen für die Wahl. Ob er missverstanden wurde, wissen wir nicht. Viele Menschen waren jedoch der Ansicht, dass Wolfsabschüsse mit Christian Meyer als Umweltminister der Vergangenheit angehören würden. Nun schien der Minister nach der Wahl umzuschwenken, was viele, die ihn gewählt hatten, wohl sehr enttäuscht hatte.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. warnten schon vor der Wahl vor all zu viel Enthusiasmus, was uns teilweise auch wüste Beschimpfungen – auch von Wolfsfreunden – einbrachte. Die Grünen und auch der neue Minister haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie nicht generell etwas gegen Abschüsse haben, sondern es nur um deren Geheimhaltung ging. So wurde auch in Brandenburg unter einem grünen Umweltminister geheime Jagd auf Wölfe gemacht und in Thüringen ließ eine Umweltministerin der Grünen Wolfsmischlinge töten, einfach nur, weil sie Mischlinge waren und ansonsten kerngesund.  In Schleswig-Holstein, auch dort ein Umweltminister der Grünen, soll der Wolf jetzt auch ins Jagdrecht.

Ob die Drohung wirklich als Morddrohung zu werten ist, wird die Staatsanwaltschaft entscheiden müssen. „Wenn Wölfe entnommen werden, werden auch Sie entnommen“, könnte auch so gewertet werden, dass die Wahlurne damit gemeint sein könnte.  Konkret, dass der Schreiber der Drohung Meyer nicht noch einmal wählen würde. Immerhin kann der Umweltminister darauf hoffen, und dies zurecht, dass überhaupt gegen den Drohenden ermittelt wird. Dies ist leider nicht immer der Fall. Auch wir von Wolfsschutz Deutschland e. V haben leider reichlich Erfahrungen mit Drohungen gesammelt und oft sah die Polizei keine konkrete Gefahr und machte darauf aufmerksam, dass im Grunde erst etwas passieren müsse oder die Staatsanwaltschaft nahm erst gar keine Ermittlungen auf, weil dies eine Auslegungssache sei. Der Grad zwischen Meinungsfreiheit und Beleidigung ist schmal, was auch die Politikerin der Linken, Sawsan Chebli auf den Gedanken brachte, eine Petition auf Change gegen Hass ins Leben zu rufen: https://www.change.org/p/gegen-hass-und-hetze-im-netz

Knapp 36.000 Menschen haben die Petition bislang unterschrieben. Während Prominente noch einen gewissen Schutz genießen, sind ganz normale Tier- und Umweltschützer Mobbern und Stalkern oft ausgeliefert. Fehlt es an Argumenten, bleibt oft nur noch die persönliche Beleidigung. Doch nicht nur das, man will die Person psychisch und physisch vernichten. Dabei machen sowohl die mit, die ihren Hass einfach nur anonym ausleben wollen, als auch die, die dafür bezahlt werden, vermeintliche Gegner bestenfalls mundtot zu machen. Doch bei Drohungen bleibt es oft nicht. Immerhin gab es in unserem Fall in diesem Jahr eine Verurteilung wegen Nötigung unserer Vereinsvorsitzenden sowie einer Aktiven mit Geldstrafe. Androhung von Prügel ist an der Tagesordnung, nicht nur im Netz, sondern auch im echten Leben. Und nicht erst aktuell, wie Christian Meyer meint, sondern seit Jahren schon. Und weniger prominente Personen dürfen hier auch nicht mit öffentlicher Unterstützung rechnen. Unsere Vorsitzende solle den B-Day noch genießen, es käme aber der D-Day, ist sicherlich ähnlich zu werten wie die Drohung gegen den Minister. Auch sein Vorgänger Lies (SPD) beschrieb bereits Morddrohungen.

Doch sind Wolfsschützer wirklich genauso aggressiv wie die Gegnerschaft?

Wir meinen Nein. Denn im Gegensatz zu Naturfreunden hat die Gegnerschaft oft freien Zugang zu Waffen und Munition, noch sitzen sie überdurchschnittlich oft in Machtpositionen. Jedes Jahr erscheinen Berichte in den Medien über das Eskalieren von Jägern, die Nachbarn oder Ehefrauen umbringen oder sich gar versehentlich selbst erschießen.

Den Vogel ab, schoss ein Jurist, der bereits im Februar in einem Meinungsartikel in der Deutschen Jagdzeitung Tipps gab, die aufhorchen lassen.

„Zur Hölle mit ihm!“

„Meinetwegen soll der Grauhund zur Hölle fahren!“ Darf ich das sagen? Ja, darf ich! Mein Beruf nimmt mir nicht das Recht auf freie Meinungsäußerung, und es ist vollkommen egal, ob mir PETA oder völlig verwirrte Wolfsschmuser die Pest an den Hals wünschen. Als Jäger, Hundeführer, Hobby-Tierhalter und Nicht-Verbandsfunktionär muss ich nicht „mit den Wölfen heulen“ und geheuchelte Durchhalteparolen im Sinne von „Die Kreisjägerschaft XY begrüßt die Wiederkehr des Wolfes“ nachbrabbeln.

Nein – immer wenn ich irgendwo lese, dass einer der Grauen auf der Autobahn zu Brei gefahren wurde, huscht ein Lächeln über mein Gesicht. Doch der Straßenverkehr allein wird die fortschreitende Bestandsexplosion dieses jagdlichen Mitessers nicht aufhalten. Warum also nicht einfach zur Büchse greifen? Ganz einfach: Weil es (noch) nicht legal ist. Ganz verboten ist es allerdings auch nicht …“ so der Jurist. Harter Tobak, der aufzeigt, wie unangreifbar sich die Machtelite selbst einschätzt.

Auch Strafanzeige gegen Wolfshasser

Strafanzeige stellte auch Agrarminister Till Backhaus, Agrarminister in Mecklenburg-Vorpommern. Hier ging es um eine Lügengeschichte um einen angeblichen Biss eines Wolfs, der sich als Hund entpuppte. Das Ergebnis wollten besonders Uneinsichtige nicht hinnehmen und beleidigten und bedrohten den Minister. Der stellte nun Strafanzeige. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/02/fixe-fakten-die-schlimmsten-fakegeschichten-ueber-woelfe/

Und wie weiter?

Wir können nur den Rat erteilen, sich nicht auf das niedrige Niveau dieser Hater zu begeben, sich aber auch keinesfalls einschüchtern zu lassen und weiterhin beim Auf- und Angreifen durch Argumente zu bleiben. Hass und Gewalt sind niemals eine Lösung. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. werden jedenfalls weiter eine starke Stimme für den Wolf und gegen Lobbyismus, egal von welcher Seite, bleiben. Gewaltandrohungen und Beleidigungen verfangen sich daher nicht.

 

Unser Verein wird nicht staatlich unterstützt, deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Ein monatlicher Beitrag  von fünf Euro in einem Abo hilft uns sehr, unsere Reportagen auch weiterhin werbefrei anbieten zu können und auch unsere aktive Arbeit in den Wolfsgebieten kann weiterhin stattfinden.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch über Paypal sind Spenden möglich. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Quellen:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Streit-um-Wolf-eskaliert-Umweltminister-erhaelt-Morddrohung,morddrohung112.html

https://www.svz.de/deutschland-welt/mecklenburg-vorpommern/artikel/zorniger-minister-backhaus-stellt-anzeige-wegen-wolfs-fake-44911350?fbclid=IwAR2YCYp0ZoTAM6Mbtz_kAwTAlL3Erb2QZO5R6Di14cCoEonRyO872FaJq40

https://www.sueddeutsche.de/panorama/kriminalitaet-hannover-morddrohungen-gegen-umweltminister-lies-wegen-wolfsjagd-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200131-99-716302?fbclid=IwAR0ukSQGW_vLYmCZ5FXfJtIxGQZlYYWqL-raArlAfrZY_bTJlsrKqbpz2mQ

https://djz.de/notwehr-gegen-wolf-handlungsempfehlungen/?fbclid=IwAR1uvrq6Baxf7NAlY_o5o8KfWN_rGw7Fb3ryAlItgC-585_d1fsF3QPKwSU

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/16/geheime-wolfsjagden-auch-in-brandenburg/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/03/16/thueringen-wolfsmischlinge-kaltbluetig-erschossen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/09/bundesumweltministerin-lemke-es-darf-so-lange-geschossen-werden-bis-es-aufhoert/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/12/10/gw-950m-soll-sterben-wolfsabschuesse-in-niedersachsen-gehen-mit-den-gruenen-weiter/

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Wolf-soll-ins-Landesjagdrecht-Schleswig-Holsteins-aufgenommen-werden,wolf4818.html?fbclid=IwAR2NnMI2w4gjiOlC0-I9Nn07YqNSAj-L_H5cYleLzPw9oShZtxTykscf06U

Grenzenloser Hass: Schon wieder zwei geköpfte Wölfe

Im Nordwesten von Spanien wurden heute zwei geköpfte Wölfe vor einem Rathaus in Spanien gefunden.  Anwohner von San Juan de Beleño seien am frühen Freitagmorgen auf die schrecklich drapierten Köpfe aufmerksam geworden, heisst es in einem Artikel in einer spanischen Zeitung. Besteht ein Zusammenhang mit einem grauenvollen Fall in Deutschland?

Ob ein Zusammenhang mit dem kürzlich aufgefundenen Wolf im Landkreis Gifhorn in Deutschland besteht, ist nicht bekannt. Die Art und Weise der Zurschaustellung erinnert aber an den schrecklichen Vorfall in Deutschland, Wie berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/11/gekoepfter-wolf-wolfsschutz-deutschland-e-v-erhoeht-belohnung-auf-15-000-euro/

Fotos des geköpften Wolfs, der im Landkreis Gifhorn in Deutschland abgelegt worden war. © Privat

Belohnung von 15.000 Euro in Deutschland

Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatte eine Belohnung von 15.000 Euro zur Ergreifung der Täter ausgelobt. Gibt es hier mafiartige Strukturen und Verbindungen von Tätern in ganz Europa? Unklar, Fakt ist aber, dass es ganz offensichtlich Gemeinsamkeiten zu dem Fall in Deutschland gibt.

Beamte der Guardería del Medio Natural (Umweltwache), die mit dem Servicio de Protección de la Naturaleza de la Guardia Civil (Seprona) wurden an den Fundort gerufen. Das regionale Ministerium für ländliche Angelegenheiten und territorialen Zusammenhalt hat jetzt als Folge ein spezielles Überwachungssystem in dem Gebiet aktiviert.

Foto der Auffundesituation, privat.

Grausame Tradition?

Alles deutet darauf hin, dass es sich um eine besonders grausame Auswüchse des Hasses auf Wölfe handle, die bereits vor Jahren in einem großen Teil Asturiens, insbesondere in der östlichen Region und auch in Salas, durchgeführt worden sei. Wolfsköpfe wären neben  Gräben und auf Straßenschildern drapiert worden und sogar einmal der Kopf und der Schwanz eines Wolfes in einem städtischen Schwimmbad in Infiesto gefunden wurden.

Haben sich Kriminelle in Deutschland ein Beispiel daran genommen?

Der Regierungspräsident Adrián Barbón bezeichnete diese Taten als „Umweltverbrechen“. „Das ist nicht das, was wir verteidigen, meine kategorische und radikale Verurteilung“, versicherte der asturische Regierungschef, der auch darauf hinwies, dass hinter diesen Aktionen „Radikale stehen würden, die auf eine Art und Weise handeln, die nicht dem Gesetz entspricht“.

Die Umweltschutzorganisation Coordinadora Ecolixista d’Asturies klagt im Bericht (siehe Link unten) Probleme an, wie wir sie auch in Deutschland erleben. Und zwar dass „Gewalttaten, die in erschreckendem Maße ungestraft blieben, nicht verfolgt werden würden (die Schuldigen würden so gut wie nie ausfindig gemacht) und sogar noch von denjenigen gedeckt werden, die als Inhaber öffentlicher Ämter unser allgemeines Interesse und das der Natur wahren und beispielhaft für Unparteilichkeit und Legalität eintreten sollten“. Wie sie in einem Kommuniqué erklären, sind sie sich darüber im Klaren, dass Aktionen wie die in Ponga, wo zwei Wolfsköpfe auf der Treppe des Rathauses aufgetaucht sind, „nur eine wachsenden Gewaltbereitschaft noch weiter ansteigen lassen könnten.

Hass tötet

Wir haben es hier mit einem erschreckenden Ausmaß an Verrohung zu tun, die unsere Gesellschaft europaweit aufrütteln muss, denn Hass tötet. Populismus könnte offensichtlich die erste Stufe dazu sein, denn Politiker, die Hass auf Wölfe schüren, um Wählerstimmen zu erhalten, müssen sich darüber bewusst werden, dass auch Worte  wie „für Wölfe wäre kein Platz“ ganz reale Folgen haben können und seien es solche, dass Kriminelle in ihrem kruden Weltbild voller Hass eine Art Legitimation oder gar Aufforderung zu solchen grausamen Aktionen sehen und dann solche Taten als eine Art Kavaliersdelikt wahrnehmen.

Es liegt in unserer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung, dieser Verrohung und diesem öffentlichtlichen Mangel an jeglichem Mitgefühl Grenzen zu setzen. Schaffen wir dies nicht, könnten die nächsten Opfer Menschen sein.

 

Hier der spanische Artikel: https://www.elcomercio.es/asturias/aparecen-dos-cabezas-lobo-escaleras-ayuntamiento-ponga-20230428130236-nt.html?fbclid=IwAR1ii3ucl6k_9SE3CTngMR0pPfVe7M3iI-G5-m4SyA3MnzvPsP_aiNmwjLQ

Wölfin aus Mecklenburg-Vorpommern nach Hessen gewandert

Neue Wölfin im Werra-Meißner-Kreis nachgewiesen und es gibt Nachwuchs beim Wolfspaar in Wildflecken an der hessisch-bayerischen Grenze.

Beispielfoto Wolf.