Bayern: Vier verwaiste Wolfswelpen im Territorium von Wölfin Frigga in der Hohen Rhön?

Wölfe in der Rhön haben es seit Jahrzehnten schwer. Praktisch kein Tier konnte sich bislang dauerhaft im „Land der offenen Fernen“, wie es in Tourismusbroschüren heißt, ansiedeln. Eine Lobby von Wildtierkriminellen sorgt dafür und alle schauen zu. Die  schlimmsten Auswüchse betreffen aktuell das kleine Rudel „Hohe Rhön“. Wir schlagen Alarm, denn wir haben Indizien dafür, dass Frigga und Co. umgebracht wurden und wir schauen hinter den schönen Schein des Naturschutzgebietes „Lange Rhön“. Ebenso dokumentieren wir, wie man dort ganz leicht Risse provozieren kann und wir entlarven Politiker.

Das Territorium von Frigga (GW3092f) und Griso (GW3519m) liegt im Dreiländereck Bayern, Hessen und Thüringen in der Hochrhön. Mit dazu zählt auch das Naturschutzgebiet „Lange Rhön“, in dem angeblich sehr strikt Wildtiere und Natur geschützt werden. Nur auf ganz wenigen Stellen darf hier geparkt werden und von den Wanderwegen soll sich niemand entfernen.

 

Am 28. August wurden von Seiten des LfU im Landkreis Rhön-Grabfeld vier Welpen nachgewiesen. Doch von den Eltern Griso und Frigga fehlt jede Spur? Leben sie überhaupt noch? Fünf bis sechs Monate alte Welpen können sich noch nicht alleine versorgen. Ohne ihre Eltern müssen sie verhungern. Beispielfoto © Brigitte Sommer

Schutz von Hobbyjägern

Wir schauten auch hier hinter die Kulissen und wir haben den Eindruck, dass nicht die Natur, sondern die Hobbyjäger in ihrem Tun geschützt werden sollen, denn hinter den Warnschildern befinden sich eben nicht unangetastete Natur, sondern Hochsitz an Hochsitz. Deutlich sind Spuren von Fahrzeugen zu erkennen, die Wege in die angeblich so empfindlichen Böden auf dem Hochplateau gerammt haben.

 

Brigitte Sommer mit Spürnase Liv. Foto: © Volker Vogel.  Wie hier zu sehen ist, ist hinter den Betretungsverbotsschildern für Wanderer eben nicht Natur pur, sondern es gibt zahlreiche, teils gut ausgebaute Wege, die in vielen Fällen direkt zu Hochsitzen führen.

 

Dabei soll die „Lange Rhön“ doch ein streng geschütztes Gebiet sein, in dem seltene Arten ein Refugium ohne Störung finden sollen. Das Perfide daran: Touristen können nicht einmal wissen, was sich hinter den Schildern verbirgt und sie können Missstände weder wahrnehmen, noch anzeigen. Die Hobbyjäger dagegen haben praktisch freies Geleit und können nahezu tun und lassen, was sie möchten. Niemand kann hier Jagdfrevel aufdecken, niemand wird es groß mitbekommen, wenn hier Wölfe einfach „verschwinden.“

Viele Touristen wissen auch gar nicht, dass hier ein Wolfsrudel lebt oder gelebt hat. Während einer Wolfsschutzwanderung am 28. Juli befragten wir mehrere Touristen. Viele waren genervt von der Panikmache um das Thema Wolf. Hier ist unsere Umfrage zu finden. Ebenso berichteten wir über die wahren Probleme der Landwirtschaft in der Rhön: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/07/30/rhoen-woelfe-keine-gefahr-fuer-weidetierhaltung/

Auch zu diesem Zeitpunkt hieß es schon, dass Schafe gänzlich ohne Zaun im Gebiet herum laufen würden.

Am dritten September trafen wir während einer Wolfsschutzwanderung auf zwei Ranger. Wir stellten uns als Touristen vor und hatten Fragen zum Wolf. Die beiden gaben uns die Auskunft, dass sie keine Auskünfte zu Wölfen in der Rhön geben dürften und dass sie die strikte Anweisung hätten, alle Wolfsinteressierten an das Landesumweltamt zu verweisen. Die Antwort deckt sich mit dem Unwillen des Tourismusbüros, Touristen für Wölfe dort zu interessieren und aufzuklären. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/07/30/rhoen-woelfe-keine-gefahr-fuer-weidetierhaltung/

 

Wurde inzwischen die komplette Wolfsfamilie um Frigga ausgelöscht?

Wolfshundemix Liv spürt Wolfslosung auf und zeigt sie auch an. In Gegenden mit Wolfspräsenz markiert sie selbst normalerweise gar nicht. Am 9. Oktober markierte sie aber überall. Wolfslosung war keine zu finden. Zwei Alarmzeichen, denn Liv kennt den Geruch von Frigga sehr gut auch noch aus ihrer Zeit im Spessart.  © Brigitte Sommer

Über Friggas Geschichte hatten wir hier bereits berichtet: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/08/31/bayern-mutterwoelfin-frigga-per-schiessbefehl-hingerichtet-strafanzeige/

Am 26. August 2024 wurde aufgrund einer geheim gehaltenen Schießgenehmigung der Regierung Unterfranken eine Jungwölfin aus dem Rudel Wildflecken erschossen und anscheinend einfach auf einem Acker liegen gelassen. Ausgestellt war die Schießgenehmigung auf die Mutterwölfin Frigga, obwohl man wohl wusste, dass Welpen im Gebiet lebten. Man nahm also deren Tod billigend in Kauf.

Seit dem 22. September keine Spur mehr von Wölfen

Am gleichen Tag riss nicht etwa Frigga, sondern Vaterrüde Griso (GW3519m) sechs Schafe. Dabei gaben die Behörden erst an, die Risse seien trotz Herdenschutzhunden passiert. Später relativierte man das Ganze und räumte ein, dass Schafe aus ihrer Weide ausgebrochen waren und frei herum liefen. Wir dokumentieren hier in der Reportage eine Weide mit abgetrennten Herdenschutzhunden. Genau so könnte sich ein derartiges Szenario zugetragen haben, denn extra eingezäunte Hunde können nicht schützen. Griso hatte sich bei frei herum laufenden Schafen bedient. Mehrere Naturschutzorgas erhoben Klage, wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. erstatteten Strafanzeige.

Von Mutterwölfin Frigga gibt es seit dem 27. Juli 2024 keinen offiziellen Nachweis mehr, von Vater Griso nicht mehr seit dem 26. August 2024. Am 28. August wurden vier Wolfswelpen im Gebiet bestätigt. Was ist mit diesen Welpen geschehen, was mit Vater und Mutter?

Am 22. September haben wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. im Gebiet das letzte Mal Losung entdeckt. Seither fehlt jede Spur von den Wölfen.

 

 

Ausriss aus der bayerischen Liste. Keine Nachweise mehr von Frigga (GW3092f) und Griso (GW3519m) im LK Rhön-Grabfeld. Sind die vier Welpen, siehe Eintrag von 28. August, alleine? https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm Auch unter Verdachtsfällen nichts aus Rhön-Grabfeld: https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/verdachtsfall/index.htm

 

Ausriss aus der Fuldaer Zeitung mit einem Original-Foto der vier Wolfswelpen von Frigga und Griso. Doch wo sind ihre Eltern? Quelle: https://www.fuldaerzeitung.de/unterfranken/bayerische-rhoen-vier-wolfswelpen-tappen-in-fotofalle-nachwuchs-93346743.html?source=fb&fbclid=IwY2xjawF51n1leHRuA2FlbQIxMQABHf2vf4pwc9TfYechCY7iuj36Y-gooTORIMcQaOOc6vKlbA84LU42YTfsIw_aem_AxLzTXgYrw0MfHdmdQKXdQ

 

Zaundokumentationen

 

Schafe sehr abseits, im Kerngebiet der Wölfe in der „Langen Rhön“, am 09. Oktober 2024, um 14 Uhr. Zwar mit Herdenschutzhunden, aber diese sind extra eingezäunt, können also gar nicht schützen. Wurden solche Methoden zum Anlocken von Wölfen und deren illegaler Beseitigung getroffen?

 

An dieser Schafweide in der „Langen Rhön“ sind die Herdenschutzhunde extra eingezäunt und von der Schafsherde getrennt. Direkt hinter der Weide befindet sich ein mobiler Hochsitz. © Brigitte Somme

 

Der Weidezaun mit den HSH im Film

 

 

Hier die Weide noch einmal aus größerer Entfernung. Vor dem Wäldchen der mobile Hochsitz sowie die Herdenschutzhunde, die von den Schafen abgetrennt wurden. © Brigitte Sommer

 

Zum Vergleich: Herdenschutzhunde müssen direkt bei den Schafen oder Ziegen sein, sonst können sie nicht schützen. © Brigitte Sommer

 

Zaundoku im Territorium „Hohe Rhön“ in der Nähe des Heidelsteins. Fällt hier die Spannung an solchen Litzen ab, sind die Tiere nicht geschützt, da Hunde oder Wölfe einfach hindurch gelangen können. Am 22. September 2024 um 15 Uhr. Auf den Litzen waren 4.000 V. Zu wenig.
Wir zeigen mit unserer Doku auf, wie leicht es ist, Risse an einem angeblich wolfsabweisenden Zaun zu provozieren. Man stellt einfach den Strom ab, lässt reißen und bevor der Gutachter kommt, wird der Strom wieder angestellt. Oder aber man verbringt woanders gerissene Tiere in die wolfsabweisende Umzäunung. In Wolfshasserforen wird gehetzt und ein regelrechter Stellvertreterkrieg gegen Wölfe eröffnet, zu Gewalttaten gegen Wölfe und Tierschützer aufgerufen und auch Halter die schützen wollen, werden gemobbt.
In dieser Gegend wurden wir am 28. Juli sogar von einer aufgehetzten Meute mit dem Fahrzeug verfolgt. Auf einem Parkplatz versuchte man unser Fahrzeug einzukeilen. Hier berichteten wir über Hasskommentare sowie Aufrufe, Naturschützern nachzustellen. Mit Angabe der Telefonnummer der Polizei. https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/07/bayern-rhoenskandal-totschiessen-der-falschen-woelfin-macht-die-verfuegung-nicht-legaler/
Hier die Antwort der Polizei Mellrichstadt vom 6. September auf unsere Frage, ob man von dem Nachstellaufruf wisse: „Der Beitrag sowie die hier angefügten Kommentare wurden durch die Polizeiinspektion Mellrichstadt bzw. durch die Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken geprüft – Straftaten konnten dies bzgl. bislang nicht festgestellt werden. Bei der im Post genannten Telefonnummer handelt es sich um die Nummer der hiesigen Dienststelle – diese ist u.a. auch im Internet veröffentlicht.“ Ganz nach dem Motto, solange nichts passiert, wird auch nichts ermittelt. Dies steht im krassen Gegensatz zu neuen Anti-Hate-Kampagnen der Bundesregierung.

 

 

Zaundoku am 22. September, gegen 15 Uhr zwischen Heidelstein und Ehrenberg auf der hessischen Seite. Hier ist das Netz derart nah an die Böschung heran gesteckt worden, dass Wölfe oder Hunde hier tatsächlich leicht hinein springen können. So leicht ist es, Risse zu provozieren.

 

 

Anhand dieses Fotos ist gut zu erkennen, dass der Zaun von der Böschung aus kein Hindernis für Hunde oder Wölfe darstellt, da er die Böschung nicht überragt. Entweder hätte er auf die Böschung gesetzt werden müssen, oder aber weiter zurück gesetzt. Hier ist es ein Leichtes, einen Riss zur provozieren und hinterher zu behaupten, dass Zäune nicht helfen würden. © Brigitte Sommer

 

 

Friggas Territorium liegt im Dreiländereck Hessen, Bayern und Thüringen. Die Bauern richten all ihren Frust auf den Wolf aus. Hier ein Plakat in Ehrenberg auf der hessischen Seite. © Brigitte Sommer. Hier auch ein Link zur Hessischen Rissliste, deren Daten Hass auf Wölfe überhaupt nicht mehr nachvollziehbar machen, denn es gibt so gut wie gar keine Risse durch Wölfe: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/tabelle

 

Naturausnutz- statt Naturschutzgebiet?

 

Wir zeigen, wie es wirklich in den angeblich so schützenswerten Gebieten außerhalb der Wanderwege aussieht.

Hinter diesen Schildern sieht es so aus

 

So sieht es abseits der offiziellen Wanderwege im Territorium „Hohe Rhön“ aus. Touristen sollen hier auf keinen Fall mit ihren Fußtritten die Natur zerstören, aber Hobbyjäger befahren die empfindlichen Böden mit ihren Fahrzeugen, um direkt zum Hochsitz zu gelangen. Zu sehen an den deutlichen Fahrspuren. © Brigitte Sommer

 

Liegen gelassene Müllreste eines alten Hochsitzes. © Brigitte Sommer

 

Weitere sehr abgelegene Schafsweide. Im Hintergrund wieder ein Hochsitz. Sollten hier Wölfe angelockt und erschossen werden? © Brigitte Sommer
So sieht es in jeder Ecke hinter den Verbotsschildern aus. Im Hintergrund ist auch zu sehen, dass es kaum  Weidetiere hier gibt. Die meisten Flächen werden maschinell bewirtschaftet.  © Brigitte Sommer.

 

Das Kerngebiet der Naturschutzzone am Gangolfsberg ist für Hobbyjäger keine Sperrzone. Im Gegensetz zu vielen anderen Gebieten, fanden wir auch keinerlei Spuren von Wildschweinen, Rehen oder Hirschen. Wurde hier alles leer geschossen? © Brigitte Sommer

 

Direkt im Gebiet wird gerodet und es kommen auch Harvester zum Einsatz, die den Waldboden schädigen. Ganz Aktuell wird um den Basaltsee herum umfangreich gerodet.

 

 

Direkt außerhalb von Wanderwegen treiben selbst im Kerngebiet des Naturschutzgebietes Hobbyjäger in Unwesen. Auch das LfU hat hier Wildkameras hängen. Wer Daten von Wölfen oder Wolfslosungen an die Behörden meldet, muss sich darüber im Klaren sein, dass diese auch zum Aufspüren der Wölfe bei Abschussverfügungen verwendet werden können. Siehe auch Artikel hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/07/bayern-rhoenskandal-totschiessen-der-falschen-woelfin-macht-die-verfuegung-nicht-legaler/
Basaltfelsen prägen die Gegend um den Gangolfsberg. Tiere sind nicht zu sehen. Es gibt auch kaum Spuren von Wildschweinen, Rehen oder Hirschen.  © Brigitte Sommer

 

Von Liv am 22. September 2024 entdeckte Wolfslosung, irgendwo im Wolfsterritorium „Lange Rhön“. © Brigitte Sommer

 

Wir sind regelmäßig mit Teams in der „Langen Rhön“ unterwegs. Wir brauchen Verstärkung. https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Schon Mitte Juni Angriff auf die Wolfsfamilie ?

Mitte Juni 2024 war am Gangolfsberg ein kleiner Wolfswelpe gefunden worden. Er landete in einer privaten Peppelstation. Sein erster Name war Wolfgang, später wurde er in Nuka umbenannt. Um ihn kümmert sich Tanja Askani im Tierpark Lüneburger Heide sehr fürsorglich. Bald soll Nuka nach Belgien in einen anderen Tierpark umziehen

 

Nukas Mutter ist Frigga. Die meisten Menschen, die begeistert die Bilder und Filme von Nuka liken wissen dies nicht. Wir finden aber, dass die Geschichte seiner Mutter Frigga erzählt werden muss. Sie steht exemplarisch für den Stellvertreterkrieg gegen ihre ganze Spezies in Deutschland. Es gibt kaum etwas, an denen Wölfe nicht Schuld sein sollen. Ganz aktuell läuft eine Propagandaaktion von Pferdehaltern, die einfach behaupten, dass Wölfe und nicht etwa ihre eigene Verantwortungslosigkeit im Zaunbau für ausgebrochene Pferde, die Unfälle verursachen, verantwortlich seien. Eigentlich sind diese Behauptungen so lächerlich, dass sie keiner Erwähnung Wert wären, aber die Massenmedien machen mit und veröffentlichen reißerische Berichte mit zum Teil geradezu absurden Tatsachenbehauptungen.

Wir sehen deutliche Zeichen dafür, dass es seit der Ansiedlung Friggas im Gebiet immer wieder Angriffe auf die Wölfe gab. Kurz vor der Paarungszeit „verschwand“ ihr eigentlicher Partner Anton. Vater von Nuka und der vier weiteren Welpen ist nun Griso aus dem Rudel Wildflecken, dem auch nachgestellt wird, sobald es das Gebiet des dortigen Truppenübungsplatzes verlässt. In diesem Jahr konnten dort bislang nur zwei Welpen nachgewiesen werden. Mit dem Totschießen von der Wölfin GW4174f wurde das benachbarte Rudel Wildflecken dazu noch um einen Babysitter beraubt.

Wir sehen aktuell starke Indizien dafür, dass das komplette Wolfsrudel „Hohe Rhön“ beseitigt wurde. Wir hoffen dennoch sehr, auf kommenden Monitoringtouren wieder Spuren zu finden.

Bayern, das Land der drei „S“

„Schießen, Schaufeln Schweigen“ wird hier im großen Rahmen praktiziert und anscheinend von einem Großteil der Bevölkerung toleriert. Uns erreichen allerdings immer wieder Nachrichten darüber, dass man uns gerne helfen wolle, allerdings Repressalien fürchten würde. Man habe große Angst vor Landräten, Bürgermeistern und weiteren Politikern, die selbst Hobbyjäger seien. Tatsächlich ist das auch in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld so. Wir können unseren Aktiven allerdings zusichern, dass sie anonym bleiben. Auch die Identität von Tippgebern wird von uns nicht bekannt gegeben.

Doch auch die Landesregierung macht Stimmung gegen Wölfe. Gräuelmärchen gegen Bären und Wölfe erzähle auch regelmäßig Hubert Aiwanger von den Freien Wählern. So schreibt die FR, dass der bayerische Minister Aiwanger mit Fäkalsprache und Unsinn die Diskussion um Konflikte mit wiederkehrenden Beutegreifern torpediere: https://www.fr.de/meinung/kolumnen/graeuelmaerchen-von-baer-und-wolf-92257361.html

Doch auch der Bayerische Ministerpräsident nimmt kein Blatt vor den Mund: Auf Twitter stellte Söder klar: „Der Wolf gehört nicht zu uns.“ https://politik.watson.de/politik/deutschland/145533703-csu-markus-soeder-wirbt-fuer-wolf-abschuss-und-sorgt-fuer-wirbel

Kritik von den Grünen?

Aber nein. Bei der jährlichen Begehung der Hauptalm – in diesem Jahr gemeinsam mit Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) hat sich Söder ganz klar für die stärkere Bestandsregulierung ausgesprochen. Er hat Özdemir außerdem die umstrittene Wolfsverordnung vor die Nase gehalten – woraufhin dieser laut „Spiegel“ erwiderte: „Ich sag‘ nur, machen Sie es, ich werde Sie nicht dran hindern.“

Wie unabhängig sind also Behörden, die einer solche Regierung untergeordnet sind? Und mit wie viel Motivation sind hier Mitarbeiter dabei, Wölfe wirklich zu schützen?

Nicht nur Wölfe sind in Bayern betroffen, sondern auch Luchse. Untersuchungen zufolge werden bis zu 25 Prozent der Luchse in Bayern gewildert. Laut WWF und „Luchs Bayern“ sind allein in den Jahren 2018 und 2019 im bayerisch-böhmischen Raum 13 erwachsene reviertreue Luchse spurlos verschwunden, zwei weitere seien dort nachweislich getötet worden. „Aber auch die verschwundenen Luchse sind mit großer Wahrscheinlichkeit der Wilderei zum Opfer gefallen“, sagte der WWF-Mann Moritz Klose. Das Antiwilderer-Projekt von WWF und Luchs Bayern adressiere sich laut eines Berichtes in der Süddeutschen Zeitung vor allem an Ranger, lokale Behörden, Staatsanwälte und Richter. Und hier stehen wir wieder vor einem Grundproblem. Behörden sind weisungsgebunden, Staatswanwälte und Richter gehören zu einem gewissen Umfang der Jagdlobby an.

Solange eine Macht im Hintergrund den Wölfen den Stellvertreterkrieg erklärt hat und sich ihr praktisch alle Parteien unterwerfen, können 100 Bündnisse gegründet werden, und es wird genauso weiter gehen. Wir brauchen hier eine Graswurzelbewegung. Bürger müssen eigenverantwortlich in die Wolfsgebiete. Aber natürlich wird auch das nur sehr schwer funktionieren, weil Menschen lieber Verantwortung abgeben, als selbst etwas zu unternehmen. Und viele tun sich sehr schwer damit tun, sich für etwas einzusetzen, was etwas Mühe und auch Mut erfordert.

Mut zum Mut

Wir wollen hier Mut zum Mut machen, denn die Natur braucht die Menschen nicht, aber die Menschen die Natur. Wölfe sind ein wichtiger Bestandteil unserer Natur. Wer gut laufen kann, sollte sich einfach einen Ruck geben und Mitglied werden. Angriffe gab es bislang nur auf Vorstandsmitglieder, alle anderen Aktiven blieben unbehelligt: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Weitere Quellen:

https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayerischer-wald-luchs-wilderei-wwf-1.5602837

Hier weitere Berichte zu Frigga:

https://wolfsschutz-deutschland.de/?s=Frigga

 

Wir freuen uns über Unterstützung:

Wolfsschutz-Deutschland e.V. ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der Aufgabe verschrieben hat, Wölfen in Deutschland die Zukunft zu sichern.

Trotz ihres weiterhin strengen Schutzstatus werden Wölfe in Deutschland illegal gejagt und getötet. Diese Abschüsse gefährden nicht nur einzelne Tiere, sondern auch die gesamte Population und das Ökosystem, in dem sie eine zentrale Rolle spielen.

Die Arbeit von Wolfsschutz-Deutschland e.V. ist für den Erhalt der Wölfe von unschätzbarem Wert. Doch diese wichtige Arbeit ist nur durch die Unterstützung von Menschen wie Ihnen möglich. Jede Spende zählt – egal, ob groß oder klein. Ihre finanzielle Unterstützung ermöglicht es dem Verein, weiter für die Wölfe zu kämpfen, zu dokumentieren und Aufklärungsarbeit zu leisten.

Sie unterstützen damit eine von Regierungs- und Lobbygeldern wirklich unabhängige Organisation, die unermüdlich daran arbeitet, dass die Rückkehr der Wölfe in unsere Landschaften ein Erfolg wird – für die Natur, für die Artenvielfalt und für kommende Generationen.

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Wölfe als Wahlkampf- und Propagandaopfer

Alle Wölfe totschießen und alles wird beser? Man hält es eigentlich im Angesicht der vielen Probleme, unter denen die Menschen im Moment leiden, kaum für möglich, dass die Politik sich tatsächlich wagt, mit wirklich vollkommen unsinnigen Ablenkungsmanövern kurz vor der EU-Wahl aufzuwarten. Man hat die Wölfe ja schon lange als Sündenböcke ausgemacht, doch die Dimension, mit der nun Wahlkampf gemacht wird, macht eigentlich nur fassungslos. Deshalb heute besonders besonnen das Kreuzchen auf dem EU-Wahlzettel setzen.

Ein Meinungsbeitrag von Brigitte Sommer

Schon im Mittelalter waren Wölfe willkommene Objekte, um die Wut von Bauern umzulenken. Nur die Adeligen durften das Wild erlegen, Bürger und Bauern mussten draußen bleiben und hatten mit harschen Strafen zu rechnen, wenn Sie ihre Hunger durch selbst geschossenes Wild decken wollten. Was lag da näher, als den Leuten Angst zu machen vor angeblich gefährlichen Wölfen im Wald? Es wurde auch früher schon zu dem Mitteln von Propaganda gegriffen, was zu irrationalem Hass und zur Ausrottung unserer Wölfe in Deutschland führte.
Heute sind es über 400.000 Hobbyjägerinnen und Hobbyjäger, die einerseits ungestört ihren schießwütigen Trieben nachgehen wollten und die andererseits auch Beutegreifer wie Wölfe oder Luchse als Trophäe schießen wollen, ohne kompliziert ins Ausland reisen zu müssen. Zumal die Einfuhr von Trophäen ja auch immer stärker eingeschränkt wird. Des weiteren sitzen Jäger überproportional in Entscheiderpositionen. Sie bekleiden Ämter in der Politik, bei der Polizei, in der Justiz und in Firmenleitungen. Jäger haben einen Anteil in den Regierungsparteien und der Opposition und sie vertreten knallhart ihre eigenen Interessen.
Beisoielbild Wolfsfamilie.© Brigitte Sommer
Natürlich sind solche Begehrlichkeiten dennoch nicht einfach durchzusetzen. Dafür braucht es auch heute noch der Mittel von Propaganda und Meinungsbeeinflussung. Heute natürlich, durch Massenmedien und Internet, noch viel ausgeklügelter als früher.
Neben den Massenmedien gibt es in den sozialen Netzwerken bezahlte Mobber, Trolle und Bots, die praktisch rund um die Uhr Panik schüren und die Wölfe praktisch für fast alles verantwortlich machen wollen: sogar für das Verschwinden von Kindern.
Praktisch kein Tag vergeht, an dem nicht irgendwelche Filme und Bilder auftauchen, die die angebliche Gefährlichkeit der Wölfe belegen sollen, dabei müssen sich die Menschen in Europa vor ganz anderen Gefahren fürchten, nämlich vor Krieg und Armut sowie vor dem Zusammenbruch der mittelständischen Wirtschaft und gesellschaftlicher Spaltung.
Bauern und Nutztierhalter sind durch die Anti-Wolf-Dauerbeschallung inzwischen derart aufgehetzt, dass ich der Überzeugung bin, dass tatsächlich einige glauben, ihr Leben wäre besser, wenn die Wölfe wieder ausgerottet werden würden. Da die Probleme in der Landwirtschaft aber ganz woanders liegen, würde sich eben gar nichts verbessern, ganz im Gegenteil. Wir haben es mit einer Konzernlobbymacht in nie gekanntem Ausmaß zu tun, der es natürlich nur recht sein kann, wenn sich Bauern dermaßen durch das Thema Wolf von den echten Problemen in der Landwirtschaft ablenken lassen. Es gibt übrigens eine im Ausland anerkannte neue Berufskrankheit, unter der Bauern leiden. Sie bekommen Parkinson aufgrund des Jahrzehnte andauernden Sprühens von Glyphosat, das in Deutschland immer noch nicht verboten wurde. Sie haben mit Enteignungen zu rechnen und auch auch die Landwirtschaft, wie wir sie noch kennen, wird bald Geschichte sein. Hass lenkt nicht nur von Problemen, sondern auch vom logischen Denken ab.
Sollten früher die Bauern und Bürger aus dem Wald, weil sie die Adligen nicht stören sollen, sollen sie heute aus dem Wald, um die geradezu wahnwitzigen Rodungsarbeiten in allen Teilen Deutschlands nicht zu bemerken? Wie kann man Klimaschutz fordern, und gleichzeitig den Umweltschutz derart mit Füßen treten? Wald ist für ein gutes Klima essentiell und nicht Ablasszahlungen in Form von Extra-Steuern. Klimaschutz kann nicht ohne Umweltschutz funktonieren. Und Wölfe spielen eine entscheidende Rolle darin.
Nun fordern CDU/CSU die Absenkung des Schutzstatus der Wölfe, die AfD will schon lange lieber schießen als schützen und die SPD und auch Teile der Grünen lassen keinen Zweifel daran, dass sie sich der Lobbymacht beugen wollen.
In der EU setzt sich Ursula von der Leyen (eine Anklage wegen Korruption gegen sie wurde einfach ausgesetzt) dafür ein, dass der Schutzstatus der Wölfe gesenkt wird. Wolfsschützer aus ganz Europa sind entsetzt. In Österreich wurde schon wieder ein Jungtier einfach totgeschossen. Die Jäger seien wahnsinnig stolz, heißt es. Künftig wolle man jeden Wolf totschießen, der sich durch ein Dorf wagt. Dabei ist es doch gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis, dass Jungwölfe im Alter von ein bis zwei Jahren aus ihren Familienrudeln abwandern und sich ein eigenes Revier suchen. Dabei legen sie oft hunderte bis tausende Kilometer zurück und da wieder ein Navi noch Landkarten dabei haben, verlaufen sie sich auch in Städte oder Dörfer. Sie wollen von dort einfach nur weg. Sie sind nicht gefährlich.
Der WDR teilte ein Video, auf dem ein Jungwolf im Kreis Soest zu sehen ist, wie er er hinter einem Traktur herläuft. Der kurze Anreißer ist mit einer Reportage verlinkt, die hier eine mangelnde Scheu erkennen will. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. haben das Video, das der WDR veröffentlich hat,  auch zugeschickt bekommen. Es besteht eine ziemliche Diskrepanz zwischen dem Ausschnitt des Videos, dem verlinkten Artikel und den Ö-Tönen des Landwirts in dem verlinkten Artikel. In der Langversion des Videos ist zu hören, dass eine Stimme, sie klingt aus Richtung der Person, die den Trecker fährt, den Wolf durch Pfiffe anlockt. Des weiteren hört man etwas rascheln. Es könnte eine Tüte sein. Der Film zeigt ein Jungtier, das spielen will. Es könnte sein, dass diese Person diesen Jungwolf nicht zum ersten Mal angelockt hat und er Futter erwartet. Ob das Tier gefüttert wurde, um eben ein solches Video zu drehen, das wieder einmal mehr die angeblich mangelnde Scheu der Wölfe darstellen soll, kann man natürlich nicht beweisen. Doch es deutet vieles darauf hin. Sollte dem WDR das komplette Video vorgelegen haben und mit Absicht nur diese Ausschnitte gezeigt worden sein, so wäre das ein presserechtlichtliches Armutszeugnis.
35 Bürgermeister fordern Schnellabschüsse für Wölfe in Baden-Württemberg, weil diese sich  ja ständig auf Spielplätzen und in Kindergärten herumtummlen würden! Derweil ist die einzig sesshaft gewesene Wölfin im April bei einem Autounfall geötet worden. Und besonders verstörend ist der Satz «Bei uns haben die Kühe Namen.“ Natürlich nur bis sie ins Schlachthaus wandern.
Was tun? Nun poppen Hochglanzkooperationen von diversen Naturschutz- und Tierschutzorganisationen weltweit auf und versprechen verzweifelten Tierschützern Abhilfe. Doch wie vertrauenswürdig sind diese Orgas wirklich? Auch das Weltwirtschaftsforum will plötzlich sein Herz für Umwelt, Tiere und Natur entdeckt haben.
Ich mache mir darüber schon seit Jahren Sorgen. Unser Verein hatte sich vor fünf Jahren gegründet, um Lobbybändeleien von Naturschutzorganisationen etwas entgegen zu setzen. Es braucht nicht mehr, als öffentlich möglichst mit Riesenreichweite und emotionalen Fotos medienwirksam zu verkünden, dass Tiere geschützt werden wollen und schon springen viele wirklich herzensgute Menschen darauf an und unterstützen selbst Jägerstiftungen oder Orgas, in denen Jäger inzwischen im Vorstand sitzen. Große Orgas, die breitflächig staatliche Unterstützung erhalten oder aber Stiftungen, die von Konzernen unterstützt werden, haben natürlich den Nachteil, dass die Forderungen von Lobbyisten aufgeschlossen gegenüber stehen. Tierfreunde erreichen tatsächlich dann das Gegenteil von dem, das sie sich wünschen. Viele Orgas scheinen praktisch von der Gegenseite übernommen.
Unterstützen Sie bitte kleine Vereine und regionale Vereine. Informieren Sie sich genau über die Orgas. Oft lesen die Menschen ja leider nur noch Überschriften. In den sozialen Netzwerken werden oft gar keine Artikel mehr als Aufmacher gebracht, sondern nur noch Fotos mit einer Überschrift und einer kurzen Einleitung. So kann man sich nicht wirklich informieren. Bitte lesen Sie wieder!
Was die EU-Wahl heute betrifft, bitte ich Sie auch, sich gut zu informieren und sich nicht blenden zu lassen.
Hier noch unsere neue Reportage über den Wahnsinn in Niedersachsen:
Auch unser Verein zählt zu den kleinen unabhängigen Vereinen. Wir nehmem keine Regierungsgelder oder Lobbyspenden an. Wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen. Helfen Sie uns, damit wir weiter ein Bollwerk gegen Lobbyismus darstellen können.
Ich danke unseren vielen Kleinspendern ganz, ganz herzlich für Ihre Unterstützung und hoffe, dass es auch einige Großspender auf uns aufmerksam werden.
Brigitte Sommer
Vorsitzende Wolfsschutz-Deutschland e. V.

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EU-Generalanwältin auf der Seite der Wölfe in Österreich

Gestern folgte die Generalanwältin des Europäischen Gerichtshofs, Tamara Ćapeta, im Vorabentscheidungsverfahren um einen Abschuss eines Wolfs in Österreich den Argumenten mehrerer Naturschutzorgas.

 

Im Juli 2022 hatte die Tiroler Landesregierung auf Basis eines Bescheides den Wolf mit dem Namen 158MATK zum Abschuss freigegeben. Mehrere Umweltschutzorganisation gingen daraufhin gerichtlich gegen die Entscheidung vor. In diesem Zusammenhang kontaktierte das Tiroler Landesverwaltungsgericht (LVwG) im vergangenen Jahr den Europäischen Gerichtshof. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) ist nicht an die Meinung der EU-Generalanwältin gebunden, folgt ihr aber in der Mehrheit der Fälle. Gestern stellte sich die Generalanwältin in ihrem Gutachten deutlich auf die Seite der Wölfe. Auch, dass einige Länder vom strengen Schutz des Wolfs in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie ausgenommen sind, Österreich aber nicht, stelle „keine Ungleichbehandlung“ dar, hält sie in ihrem Schlussantrag am Donnerstag fest. Diese Länder hätten sich vor Unterzeichnung des Vertrages Abschussgenehmigungen mit hinein nehmen lassen.

 

Beispielfoto Wölfe. © Brigitte Sommer

 

Hierzu der WWF Österreich: “Die Generalanwältin bestätigt unsere Ansicht: Nach FFH-Richtlinie dürfen streng geschützte Arten wie der Wolf erst abgeschossen werden, wenn alle gelinderen Mittel, wie zum Beispiel Herdenschutz, genau geprüft wurden”, erklärt WWF-Artenschutzexperte Christian Pichler. WWF und ÖKOBÜRO fordern daher ein Ende der einseitigen und rechtswidrigen Abschusspolitik der Bundesländer und den Start einer großflächigen Herdenschutz-Offensive. “Die Politik muss ihre Blockadehaltung aufgeben und unsere Bauern endlich vollumfassend beim Schutz ihrer Tiere unterstützen”, sagt Christian Pichler vom WWF.

Herdenschutzverweigerung und Jagdfantasien

Abschüsse dürfen EU-rechtlich nur als letztmögliches Mittel eingesetzt werden. Trotzdem schließen die österreichischen Regelungen gelindere Maßnahmen prinzipiell aus, obwohl die Praxis ihre Wirkung belegt: Im Tiroler Oberland laufen derzeit drei Pilotprojekte zum Herdenschutz mit insgesamt 1.600 Schafen. Bisher gab es keine Risse, obwohl Wölfe in der Region nachgewiesen wurden. Trotz des offensichtlichen Potentials gibt es hierzulande weder einen Ausbauplan, noch rufen die Bundesländer die Möglichkeiten zur Förderung von Herdenschutzmaßnahmen oder zur Ausbildung von Hirten durch EU-Mittel ab. In anderen Ländern sieht das anders aus: So will etwa Frankreich für die Periode 2023-2027 insgesamt 175 Millionen Euro aus EU-Mitteln abrufen, um den Herdenschutz zu stärken, so der WWF.

Tirols Landeshauptmannstellvertreter Geisler bezeichnete die Empfehlungen der Generalanwältin als „teils erfreulich, teils enttäuschend und wenig überraschend.  „Die Einschätzung der Generalanwältin hätte für Tirol „keine unmittelbaren Auswirkungen“, hieß es in einer Mitteilung. Er hielt fest, dass es auch in diesem Jahr Abschussverordnungen „nach der seit 2023 geltenden Rechtslage“ – das Tiroler Jagdgesetz wurde zwischenzeitlich von der schwarz-roten Landesregierung novelliert – geben werde. „Unser Ziel auf EU-Ebene ist und bleibt die Änderung der 30 Jahre alten FFH-Richtlinie. Der Wolf ist keine gefährdete Tierart und gehört reguliert wie andere Wildtierarten auch“, sagte der für die Landwirtschaft zuständige Landesrat.

 

Verfahren auch richtungsweisend für andere EU-Staaten

Bei einem Vorabentscheidungsverfahren entscheidet der EuGH rechtsverbindlich für alle Mitgliedstaaten über die Auslegung von Unionsrecht – im gegenständlichen Fall über die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Die Ergebnisse des Vorabentscheidungsverfahrens müssen in sämtlichen anderen, ähnlich gelagerten Entscheidungen und Verfahren in den übrigen EU-Mitgliedstaaten berücksichtigt werden – nicht nur im Hinblick auf den Wolf, sondern auch im Hinblick auf andere streng geschützte Tierarten.

Zusammenfassung:

  • Im Fall des geplanten Abschusses eines Wolfs in Tirol stützt die EU-Generalanwältin weitgehend die Argumente der Naturschutzorgas.
  • Dass einige Länder vom strengen Schutz des Wolfs in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie ausgenommen sind, Österreich aber nicht, stelle „keine Ungleichbehandlung“ dar, hält sie in ihrem Schlussantrag am Donnerstag fest.
  • Mit einer Entscheidung des EuGH wird in einigen Monaten gerechnet.

Abschussverordnungen ohne Beteiligung von Umweltorgas illegal

Erst im Juli 23 stellte die sogenannte Aarhus-Konvention klar, dass Umweltschutzorganisationen nicht nur das Recht haben müssen, in die Entnahmeverfahren von streng geschützten Tierarten eingebunden zu sein, sondern diese auch auf ihre Vereinbarkeit mit dem Unionsrecht überprüfen zu lassen. Durch die zuletzt verabschiedeten Verordnungen wurde das Beschwerderecht allerdings ausgehebelt, beklagten WWF und Ökobüro, die mit einer außerordentlichen Revision dagegen vorgegangen waren.

Dieser Passus wirft auch einen Schlagschatten auf Deutschland

Der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie nach müsse der „günstige Erhaltungszustand“ auch im „lokalen und nationalen Gebiet“ gegeben sein. Umgekehrt gelte aber: Wenn eine Wolfsentnahme im nationalen Gebiet keine negativen Auswirkungen hat, müssten trotzdem die Auswirkungen auf das größere Gebiet in Betracht gezogen werden, sofern entsprechende Daten vorliegen, so Ćapeta.

Für einige Bundesländer, die die Schnellabschüsse von Bundesumweltministerin Lemke (Grüne) bereits etabliert haben, wie z. B. Niedersachsen, dürfte dies eine weitere Hürde für deren Umsetzung sein. Auch im Fall von Wölfin Gloria in NRW dürfte dies richtungweisend für einen eher geringen Erfolg für ein Beschwerde sein: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/01/17/gloria-reisst-nur-ausnahmsweise-weidetiere-gericht-verbietet-abschuss-in-nrw/

Tamara Ćapeta kritisierte bereits auch Deutschlands Umgang mit Naturschutz

Tamara Ćapeta hatte bereits im April des vergangenen Jahres festgestellt, dass Deutschland gegen die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie verstoßen hat, weil es nicht für alle Natura-2000-Gebiete Erhaltungsziele festgelegt hat.

Im Schlussantrag vom 20. April hatte Ćapeta dargelegt, dass Deutschland gegen EU-Naturschutzrecht verstoßen hat. Die EU-Kommission hatte Deutschland deswegen verklagt. Wenn der EuGH der Generalanwältin folgt, müsste Deutschland bei 88 der 4.606 Schutzgebiete rechtlich nachbessern, sonst drohen Strafzahlungen. Einer anderen Klage der EU-Kommission wurde dagegen nicht stattgegeben. Laut Ćapeta hat Deutschland nicht „generell und fortgesetzt” gegen Art. 4 Abs. 4 der Habitatrichtlinie verstoßen, indem es versäumt hat, die Erhaltungsziele in Rechtsakten festzulegen, die gegenüber Dritten verbindlich sind. Dieser Rüge der EU-Kommission wurde nicht stattgegeben.

 

Schlussantrag: https://curia.europa.eu/juris/document/document.jsf;jsessionid=5221A3806484B1F28F91907E0C24F373?text=&docid=281807&pageIndex=0&doclang=DE&mode=req&dir=&occ=first&part=1&cid=3524591

Pressemitteilung WWF: https://www.wwf.at/tiroler-wolfsabschuesse-eugh-gutachten-bestaetigt-wwf-und-oekobuero/?fbclid=IwAR3X8dnIOP1iS-sh-9gtnf_7sTCvK98N6Gc9u9JnQhm6T7sJQ8-FtYPnE3E

Quellen: https://www.dnr.de/aktuelles-termine/aktuelles/eugh-antrag-deutschland-muss-im-naturschutz-wohl-nachbessern

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/07/01/wolfsverordnungen-in-oesterreich-laut-gerichtsurteil-illegal/

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden und wir lassen uns durch Drohungen nicht einschüchtern. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Wolfsschutz-Deutschland e.V. wieder vor Ort auf Ständen

Wir freuen uns sehr, dass wir die virtuelle Realität, um mit Tierfreunden auf Festen in Kontakt zu kommen, nun wieder um echte Begegnungen  ergänzen können. Nach drei Jahren sind wir nun auch wieder auf Ständen vertreten, so auch am kommenden Sonntag, den 10. September, beim Sommerfest im Tierheim in Hanau.

 

Ein Button „Alle sind willkommen“, ziert das Titelbild unserer Facebook-Gruppe Wolfsschutz-Deutschland e. V. –  https://www.facebook.com/groups/630745127109379

Nicht ohne Grund. In den vergangenen drei Jahren war dies teilweise im direkten Kontakt nicht mehr möglich und unser Verein wollte niemanden ausschließen, deshalb haben wir die vergangenen drei Jahre komplett auf Stände verzichtet. In der aktiven Arbeit vor Ort wurde  auch niemand ausgeschlossen.

Glücklicherweise sind die Bedingungen jetzt wieder so, dass wieder alle an öffentlichen Veranstaltungen teilhaben können.

 

 

Wir starteten am 26. August mit dem Sommerfest im Tierrefugium Hanau.

 

Ein entspannter Tag in einem tollen Ambiente mit Blick auf grasende Ponys und Lamas erwartete unser Team vor Ort. Dabei freuten wir uns sehr über aufgeschlossene Menschen, die trotz der ganzen Anti-Wolfs-Propaganda in Lokal- und Massenmedien sehr interessiert waren und durchwegs keine Angst vor unseren frei lebenden Wölfen hatten.

 

Gudrun ist unsere Beauftragte für Merchandising und Stände. Sie erwartet gerne auch Vorschläge und/oder Einladungen für Stände von uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. unter der Mail info@hundeinsel.com.

 

Der Tierschutzverein Hanau u. U. e. V. und das Team des Tierheims Hanau laden zum Sommerfest am 10. September 2023 ein

Es findet zwischen 11.00 und 16.00 Uhr auf dem Gelände des Tierheims Hanau, Landstraße 91, 63454 Hanau (Kesselstadt) statt.

Neben Kaffee, Kuchen und Waffeln gibt es herzhafte Kleinigkeiten und Pommes frites sowie Kalt-Getränke. Die Band Sentimental Journey unterhält mit Live-Musik.

Neben dem Infostand des Tierheims,  an dem auch eine Tiersprechstunde stattfinden wird, gibt es einen Stand der Tier-, Wildtier- und Rehkitzrettung. Auch wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind dort vertreten und wir freuen uns über Besucher.

 

 

Von der Leyen will Schutzstatus von Wölfen in der EU herabsetzen

Laut Bericht des Deutschlandfunks hätte die EU-Chefin Ursula von der Leyen in einem Schreiben an mehrere Abgeordnete von CDU und CSU mitgeteilt, dass die EU-Kommission plane, den Schutzstatus der Wölfe von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzusetzen. Dabei hatte dies die Berner Konvention kurz zuvor erst abgelehnt.

Wolf, not amused. ©Brigitte Sommer

Die EU-Kommission erkenne an, dass die Rückkehr von Wölfen sowie ihre wachsende Zahl zu Konflikten führe, heißt es in dem Schreiben. Möglich sei es, den Schutzstatus von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzusetzen. Als Hintergrund wird die steigende Zahl von Wolfsrudeln in Deutschland und Europa angegeben. Ziel ist es wohl, Wölfe abzuschießen und beispielsweise „wolfsfreie Zonen“ zu schaffen, bzw. ein „aktives Wolfsmanagement“ zu etablieren.

Das scheint nicht nur bei der CDU/CSU auf Zustimmung https://www.cducsu.de/presse/pressemitteilungen/woelfe-brauchen-weniger-artenschutz?fbclid=IwAR31BkYHWl-XIOD9iyGXeL49VHHdUbZKD71CspEZPpjuimapoukXxqQwfQs zu stoßen, sondern auch bei den Grünen. Jüngst äußerte sich der neu gewählte Umweltminister Christian Meyer in Niedersachsen so. „Niedersachsen will an einem Konzept der Bundesregierung für ein konformes und regional differenziertes Bestandsmanagement intensiv mitarbeiten.“

Ausriss aus der HARKE

 

In Wirklichkeit steigt die Anzahl der Wölfe aber nicht, sondern sie stagniert in Deutschland nahezu. Ein Großteil der Massenmedien hatte Zahlen des Bundesamtes für Naturschutz kurz zuvor einfach in den Headlines umgedeutet. Und da viele Menschen lediglich die Überschriften lesen, entstand ein völlig falscher Eindruck zur Vermehrung der Wolfspopulation. Ob hier vielleicht sogar Absicht dahinter steckt, um die Herabsetzung des Schutzstatus in der Bevölkerung leichter durchzubekommen, wissen wir natürlich nicht, aber es ist schon ein merkwürdiger Zufall.

Doch die Zahl der Rudel stieg zum vorangegangenen Monitoringzeitraum 2020/2021 nur noch um drei und die der Einzeltiere sank sogar um eines. Im Vergleich zu der sprunghaften Entwicklung der Anfangsjahre mit Wachstum von zirka 30 Prozent pro Jahr ist das ein deutlicher Einbruch.

Als ungutes Signal werten wir es von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auch, dass ein Verfahren der EU wegen der Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes (Lex Wolf) und der Wolfsverordnungen Niedersachsen und Brandenburg sich noch immer im Modus eines Pilotverfahrens befindet.

 

Quellen: https://www.deutschlandfunk.de/eu-kommission-will-schutzstatus-fuer-woelfe-ueberpruefen-102.html?fbclid=IwAR2EoUf2_LD52ro1iIvyNKYBb0k7FEJIYcEW_kPeE2XpLIyQjsV758i7LUY

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/30/klatsche-fuer-agrar-und-jagdlobbyisten-woelfe-bleiben-streng-geschuetzt/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/28/wolfsvermehrung-in-deutschland-stagniert-nahezu/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/26/wolfsschutz-deutschland-e-v-sagt-stop-zur-aufweichung-des-schutzstatus-fuer-woelfe-in-der-eu/

Toni Seiler: Von Wölfen, Hunden und Menschen

Toni Seiler starb am 30. August 2019 und er hinterlässt bis heute große Lücken. Er war nicht nur ein beliebtes Mitglied unseres Vereins Wolfsschutz-Deutschland e.V. und ein Förderer der Initiative „Menschen für Wölfe“ von Brigitte Sommer und Volker Vogel, sondern auch ein bedeutender Wolfskenner, der eng mit dem bekannten Wolfsforscher Erik Zimen zusammenarbeitete. Nach Erik Zimens Tod im Jahr 2003 beendete Toni Seiler seine Arbeit mit Wölfen. Die selbsternannten Wolfskenner, die nach Zimens Tod plötzlich wie Pilze aus dem Boden wuchsen, waren ihm ein Dorn im Auge, denn Ahnung von Wölfen hätten die nicht, wie er uns erzählte. Toni Seiler, der auch als Hundetrainer arbeitete, hinterließ unter anderem einige Skripte zum Thema Wolf  und Hund. Mit Erlaubnis seiner Witwe Susan veröffentlichen wir hier einen Auszug daraus. Darin räumt er mit vielen Vorurteilen gegenüber Wölfen auf und spricht, wie man ihn kannte, Klartext.

Toni Seiler setzte sich mit all seiner Kraft für die Wölfe ein. Seine Zusammenarbeit mit dem Wolfsforscher Erik Zimen prägte sein Leben in und mit der Natur. Foto: Brigitte Sommer

Die Märchen vom „bösen Wolf“

Bei den Märchen der Brüder  Grimm sollte man bedenken, dass es sich in der damaligen Zeit, also Anfang des 19.Jahrhunderts, um „Erziehungsgeschichten“ handelte, aufgezeichnet und gesammelt von den Brüdern Grimm. Schauen wir uns mal expliziet „Rotkäppchen und der Wolf“ an. Ein Märchen, das ursprünglich übrigens aus Frankreich stammt, (100 Jahre vor der Veröffentlichung durch die Brüder Grimm). Bei genauerer Betrachtung des Märchens, zwischen den Zeilen, erkennt man sehr schnell, dass in dieser Geschichte nur zwei menschliche Wesen Angst und Furcht vor dem Wolf gemacht wird, zum einen der Großmutter (Frau), zum anderen Rotkäppchen (Kind), aber keinem Mann!

Bedenkt man nun, in welcher Zeit das Märchen spielt (also 1820-1830), so liegt die Erklärung dafür auf der Hand. Die Geschichte schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Frauen und Kinder mieden aus Angst vor dem Wolf den Wald, um etwa Beeren, oder Pilze zu sammeln und waren somit auch keine Quelle der „Unruhe“ für das jagdbare Wild.

Männer hingegen benötigten die Landgrafen, Kurfürsten und sonstigen Jagdherren als Treiber bei der Wolfsjagd. Unter diesem Gesichtspunkt wird aus dem ach so schönen Märchen eine grauenhafte Geschichte, die dem Wolf bis heute noch mitspielt, bis zur Ausrottung in vielen europäischen Ländern. Nun, Märchen über und um den Wolf gibt es noch heute. Da sind zum Beispiel die ewig gestrigen Jäger mit ihrer Mär, der Wolf würde Rehe,  Hirsche, Wildschweine, Hasen etc. im Bestand reduzieren, oder gar ausrotten. Diesen Herrschaften gebe ich folgendes zu bedenken:

  1. Die Population von Beutegreifern ist immer abhängig vom Beutevorkommen. Man benötigt nicht die mathematischen Fähigkeiten eines Albert Einstein, um zu verstehen, dass bei zunehmender Reduzierung der Beutetiere sehr bald der Bestand nicht mehr ausreicht, um bei gleicher Anzahl von Wölfen all diese ausreichend zu ernähren. Dies würde bedeuten, dass sich Beutegreifer ihre eigene Existenzgrundlage vernichten. Doch diese Fähigkeit hat bislang nur eine Spezies bis zur Perfektion entwickelt… der Mensch!
  2. Eines hat der Wolf mit Sicherheit mit uns Menschen gemein: Er geht immer den Weg des geringsten Widerstands und dem geringsten Risiko. Das bedeutet, dass er immer das schwächste Wild jagd, also kranke, junge, oder alte Tiere. Die Trophäenträger bleiben den Jägern erhalten! Die natürliche Auslese, die der Wolf betreibt, würde den Wildbestand gesunden, die jagdliche Auslese nicht!

Es gibt noch eine zweite Gruppe von Wolfsgegnern und Märchenerzählern: Die Schäfer. Interessant ist, dass die Feindschaft und Abneigung bis hin zum Hass bei uns in Deutschland besonders groß ist. Bei Dreharbeiten zu einem Dokumentarfilm hatte Zimen in den Abruzzen auch Kontakt zu einem Schäfer, der den ganzen Sommer mit seiner Herde und seinen Hunden auf den Bergweiden verbrachte. Natürlich war Erik interessiert daran, zu erfahren, wie ein Schäfer, der etwa sechs Monate im Jahr in einer Gegend verbringt, in der es freilebende Wölfe gibt, über den Wolf denkt. Erik war überrascht, dass der Schäfer keine Angst vor den Wölfen hatte und dass er es als normal empfand, dass gelegentlich ein Schaf gerissen wurde (In Italien wurde schon damals Schäfer für Risse durch den Wolf entschädigt!). Die weitaus größere Überraschung erlebte Erik Zimen paar Tage später, als er im Heimatdorf des Schäfers dessen Bruder kennenlernte. Als er ihn nach seiner Meinung über die Wölfe in den Bergen befragte, sagte er: „Oh, die sind gefährlich“. Auf Eriks erstaunte Frage, wie es denn sein könne, dass sein Bruder, der allein mit seinen Tieren dort oben lebe und keine Angst habe, bekam er zur Antwort: „Der hat ja auch keinen Fernseher“. Wie man sieht: Fernsehen bildet…

Die Mär vom „Blutrausch“ und der „Mordgier“ der Wölfe

Da gibt es auch die Mär vom „Blutrausch“ und der „Mordgier“ der Wölfe. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, mit diesen idiotischen Begriffen aufzuräumen. Um besser zu verstehen, wie es aus Unwissenheit dazu kommt, Beutegreifer mit diesen Attributen zu belegen, muss man erst einmal den Begriff Triebhandlung verstehen.

Jede Triebhandlung wird durch den sogenannten „Triebauslösenden Reiz“ initiiert. Das bedeutet, nur dieser Reiz versetzt das Lebewesen in die entsprechende Triebstimmung. Das ist auch bei Menschen so, hier wäre z.B. der Sexualtrieb zu nennen. Bei Beutegreifern ist der Beutetrieb in dem Moment aktiviert, wenn das ins Beuteschema passende Tier die Flucht ergreift. Wie durch einen Schalter nimmt dann die Triebhandlung ihren Lauf. Und zwar durch eine „gesetzmäßig“ aufeinander folgende Handlungskette. Beim Beutetrieb geschieht das wie folgt:

  1. Jagen
  2. Packen
  3. Töten
  4. Verschnaufen und fressen.

Das Fressen ist die sogenannte Triebbefriedigung. Bei Misserfolg – schließlich ist nicht jede Jagd erfolgreich – entstehen Ersatzhandlungen, wie z.B. in die Luft schnappen und gähnen.

Mit diesem Wissen stellen wir uns nun mal vor, ein Wolf überwindet den Zaun von einem Nachtgatter. Dann rasen die Schafe in Panik durch das begrenzte Areal. Die Handlungskette beginnt mit einer logischer Weise sehr kurzen Jagd. Das erste Schaf wird gepackt und dann getötet. Zum Fressen kommt der Wolf allerdings nicht, denn um ihn herum rasen die anderen Schafe und das bedeutet für diesen Wolf, dass er nicht zur Triebbefriedigung kommt, sondern immer wieder packen und töten muss, bis zur Verausgabung.

In der freien Natur könnte er z.B. bei einem Rudel Damwild ein schwaches Tier reißen. Während dessen würde das übrige Rudel entkommen. Also: Der Wolf, der mehrere Tiere reißt und tötet, handelt nicht im Blutrausch, oder aus Mordlust, sondern weil er dem, ihm angeborenen Trieb folgen muss, er kann nicht anders! Das Gleiche passiert übrigens bei einem Fuchs im Hühnerstall. Bei unseren Hunden laufen exakt die gleichen Mechanismen ab. Übrigens: Man kann den Hund nur verstehen, wenn man seinen Vorfahren, den Wolf, versteht! Warum dies so eminent wichtig ist, begründet sich schon aus der Tatsache, dass ausnahmslos alle Hunde die gleiche Sozialstruktur besitzen, wie der Wolf. Und diese Sozialstruktur ist der von uns Menschen entsprechend!

Toni Seiler in seinem wunderschönen Garten bei einem unserer Gespräche.

Meine eigenen praktischen Erfahrungen mit Wölfen begannen im April 1991. Erik Zimen, der zu dieser Zeit im Auftrag der ARD auf einer Tschukschen Halbinsel für eine Dokumentation über die Tschukschen im äußersten Nordosten Sibiriens weilte, bekam just zu dieser Zeit die Nachricht aus Italien, dass er seine vier „Filmwölfe“ aus dem Gehege in den Abruzzen wegholen müsse, da dieses Gehege dringend für eine andere Verwendung benötigt werde. Wie dringend dies war und wie schnell sich diese Konsequenzen aus dieser Situation entwickeln würden, wurde mir schnell klar, als mich Erik montags abends anrief. Er fragte mich, ob es mir möglich wäre, innerhalb einer Woche (!) ein „provisorisches Gehege“ zu bauen. Vorausschicken muss ich, dass die vier Wölfe bereits an den Zoo in Zürich verkauft waren, der Zoo aber noch kein Gehege zur Verfügung hatte und die finanziellen Mittel zum Bau eines Geheges erst freigegeben werden sollten, wenn das bereits im Bau befindliche Futterhaus fertiggestellt sei. Hinzu kam, dass man ein bestehendes Rudel (drei Fähen, ein Rüde) nicht in ein Gehege mit bereits vorhandenen Wölfen integrieren kann. Und: Es gab keinen Zoo, oder Tierpark mit einem leerstehenden Gehege!

Erik Zimen hatte durch Dr. Dirk Neumann von mir und der Möglichkeit erfahren, ein für die Wolfshaltung geeignetes „Provisorium“ zu erstellen. Es folgten zehn Tage, fast ohne Schlaf, dafür mit sehr viel Schweiß, harter Arbeit und ganz viel Kaffee… Dr. Dirk Neumann (er starb 2014) leitete von 1983 bis 2008 eine Wolfsschule in Hanau, Wiesbaden und Kalletal. Sein 15-köpfiges Wolfsrudel war das weltweit erste dressierte Wolfsrudel.  Durch seine Forschungen konnte er mit dem in vielen Köpfen verankerten Bild vom „bösen Wolf“ aufräumen.

Ergänzung:

Toni Seiler gelang es, auf seinem Grundstück ein Wolfsgehege zu errichten, in dem er auch Wölfe großzog. Mit seiner Lieblingswölfin Inge besuchte er auch Schulen und erklärte Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrerinnen und Lehrern das Wesen der Wölfe.

Ein Foto aus glücklichen Tagen: Toni Seiler mit seiner Wölfin Inge in seinem Wolfsgehege. Mit Inge besuchte er auch Schulen, um Kinder und Lehrerinnen und Lehrer über den Wolf aufzuklären.

 

Die „Gefährlichkeit“ der Wölfe

Der Wolf spaltet die heutige Menschheit (zumindest in Deutschland). Die einen sehen in ihm die gefährlichste, blutrünstigste Bestie, die nur darauf wartet, kleine Kinder, Omas, Schafen, Ziegen zu reißen, andere sehen im Wolf eine „Mitkreatur“, die man sich am liebsten zu Hause in der Wohnung halten möchte. Wieder andere akzeptieren den Wolf als Wolf und schätzen sein Wesen. Die beiden  ersten Einstellungen gehen völlig an der Realität vorbei.

Die „selbsternannten Wolfsforscher“ unserer Zeit werden spätestens seit dem Tod von Erik Zimen nicht müde, gebetsmühlenartig von ihrer Alphaposition bei ihren Gehegewölfen zu erzählen. Auch das gehört in den Bereich der Märchen und entspringt entweder der Unwissenheit, oder der Profilneurose derer, die solche Behauptungen aufstellen. Für diese selbsternannten Wolfsforscher wäre es sicher sehr hilfreich, das Buch „Der Wolf“ von Erik Zimen zu lesen.

Da gibt es aber auch ganz tolle, geniale „wissenschaftliche“  Tests zwischen Hunden und Wölfen, bei denen der Wolf deswegen schlechter abschneidet als der Hund, weil sich die Hunde auf den Menschen beziehen, ihn beobachten und auf dessen Handzeichen reagieren, weil er sich im Laufe der Zeit an den Menschen angepasst haben soll. Wow, welch geniale Entdeckung! Und für solche Test werden auch noch Forschungsgelder ausgegeben!

Wie wäre es denn, wenn man erst einmal klarstellen würde, was den Unterschied zwischen Hund und Wolf ausmacht? Die Wölfe in diesen Forschungsversuchen sind/waren natürlich Handaufzuchten, sonst wären sie für solche Tests auch nicht zu gebrauchen. Somit handelt es sich bei solchen „Forschungstest“ also um zahme Wildtiere. Bei den Hunden wiederum handelt es sich um Haustiere, die seit etwa 15 000 Jahren domestiziert sind. Das bedeutet nicht, dass sich der Hund dem Menschen angepasst hat, sondern er im Laufe dieser Zeit die Fähigkeit entwickelt hat, sich auf den Menschen und Seinesgleichen zu prägen und zu sozialisieren! Die Folge davon ist, dass er den Menschen als artgleich einen Rang höher anerkennt und demzufolge versucht, die Gesten, Mimik und den Augenausdruck zu deuten, den damit ist er verbunden mit dem täglichen Leben seines „Menschenrudels“.

All dies kann und tut der Wolf bei uns Menschen nicht. Für den Wolf sind wir, wenn wir ihn mit der Flasche aufziehen und auch noch bis zum Erwachsensein, die Ziehmutter/Ziehvater. Beim erwachsenen Wolf wird der, der ihn aufgezogen hat, zum Sozialpartner, sprich Freund! Nicht mehr, aber auch nicht weniger! Er spielt in der Rangordnung keine Rolle. Die Fähigkeit bei uns Menschen, Mimik, Gestik, Augenausdruck usw. zu deuten, kommt bei der Betrachtung des Hundes ein erhebliches Maß an Bedeutung zu. Sie ist ein Teilbereich der vom Wolf ererbten Sozialstruktur.

Der Wolf ist intelligenter als der Hund

Die exakte Deutung der verschiedenen Signale lernen Hunde und Wölfe bereits in ihrer frühesten Kindheit. Wölfe können und brauchen dies nur untereinander und nicht beim Menschen. Das ist auch der Grund, warum sich der Wolf bei den vorgenannten Tests nicht auf die Menschen bezieht und deshalb fälschlicherweise schlechter abschneidet. An Intelligenz ist der Wolf dem Hund haushoch überlegen!

Wenn Toni anfing, über Wölfe zu reden, hörten wir gebannt zu. Hier ein Foto zusammen mit Brigitte Sommer und Volker Vogel

Eine weitere Klarstellung tut an dieser Stelle dringend Not. Die Wolfsbeobachtungen im Freiland, also in der Wildnis und im Gehege und die daraus resultierenden „Lehren“ im Bezug auf Umgang und die Erziehung von unseren Haus- bzw. Familienhunden.

Eine Unwahrheit wird auch dann nicht wahr, wenn sie immer und immer wieder verbreitet wird. Ich meine hier die Behauptung , man könne nur aus der Freilandbeobachtung den richtigen Umgang mit Hunden lernen. Es gibt einen gravierenden Unterschied im Verhalten des Wolfs und der besteht darin, dass ein rangniedriger Wolf in der Natur das Rudel, also die Familie, jederzeit verlassen kann. Im Gehege kann er das nicht. Unsere Hunde leben mit uns in der Familie (im Rudel), ebenfalls auf begrenztem Raum. Diesen Raum kann er auch nicht verlassen.

Wo lassen sich also jetzt ähnliche, oder gleiche Verhaltensmuster als Hilfe zur Hundeerziehung heranziehen?

„Der Alpharüde hat ausgedient, es lebe das Kollektiv“. Diesen Satz fand ich in einer Hundezeitschrift. Was will uns der Verfasser damit sagen? Er will sagen, dass die Hundebesitzer nicht mehr den Rudelführer für ihren Hund spielen brauchen. Mit anderen Worten: Lasst euren Hund im Kollektiv der Familie mitbestimmen.

Für alle, die unwissenden Hundebesitzer, die sich das zur Maxime für den Umgang mit ihrem Hund auf die Fahne schreiben wollen, habe ich nur einen Rat: Legen Sie sich eine Katze zu! Ihr Hund wird es bei aller Mühe ihrerseits nicht schaffen, sich wie eine Katze zu verhalten. Seine soziale Struktur ist ihm angeboren und damit das Bedürfnis nach Führung! Bekommt er diese Führung nicht, wird er früher, oder später versuchen, diese selbst zu übernehmen. Na dann, viel Spaß…

Ich erlebe immer häufiger, dass das Wort „Führung“ als Synonym für Autorität steht und die ist heutzutage oft auch negativ belegt. Ist das Fazit daraus, den Hund antiautoritär zu erziehen? Nein!

Es ist meiner Meinung nach unschwer zu erkennen, dass Führung zur Erziehung gehört. Erziehung ohne Führung führt zwangsweise ins Chaos. Hundebesitzer, die ihren Vierbeiner ohne Führung erziehen wollen, erleben dann mit ihrem Liebling Verhaltensauffälligkeiten oder Ungehorsam, bis hin zur Aggression gegenüber Familien-Rudelmitgliedern. (Toni Seiler)

„Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird.“ (Immanuel Kant)

 

Weitere Info: Nachruf von 2019: https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/09/10/unser-vereinsmitglied-toni-seiler-ist-tot-als-mensch-und-wolfsexperte-ein-schmerzlicher-verlust/

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. wünscht einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr 2022

Liebe Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde, UnterstützerInnen, Mitglieder unseres Vereines und BlogleserInnen,

Angst ist ein Gefühl, das in den vergangenen Jahren immer mehr um sich gegriffen hat. Wölfe kennen auch dieses Gefühl. Sie haben eine so große Angst vor uns Menschen, dass sie einen großen Bogen um uns machen. Dennoch lassen sich Wölfe von ihrer Angst nicht die Freiheit nehmen. Sie sind vor über 20 Jahren aus freien Stücken nach Deutschland zurück gekommen und sie haben auch genauso ein Recht wie jedes andere Lebewesen auch, auf ein Leben in Freiheit und Würde. Mutig machen sich jetzt die Jungwölfe wieder auf den Weg, ein eigenes Revier zu suchem, um eine eigene Familie zu gründen. Sie lassen sich weder von Städten noch von widrigen Wetterumständen aufhalten. Wir wünschen allen, ganz egal wie die momentanen äußeren Umstände auch sind, einen guten Rutsch und ein erfolgreiches neues Jahr. Wir wünschen allen, dass sie es schaffen, dank innerer Freiheit, Angst, vor was oder wem auch immer, nicht ihr Leben bestimmen lassen. Wie sagte schon der Schriftsteller Erich Kästner: „Wirds besser? Wirds schlimmer? fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich.“ Machen wir es also den Jungwölfen nach und suchen mutig unseren Weg.

Großer Dank für Eure Hilfe

Wir bedanken uns ganz herzlich bei den vielen UnterstützerInnen. Ohne diese Hilfe wäre unsere Arbeit gar nicht möglich, denn wir werden nicht staatlich unterstützt. Was aber auch den Vorteil mit sich bringt, dass wir wirklich unabhängig arbeiten können. Keines unserer Vorstandsmitglieder ist in einer Partei. Wir arbeiten absolut frei von Interessenkonflikten und auch keine Lobby hat Einfluss auf unsere Arbeit. Ziel unserer Gründung vor knapp vier jahren war es ja, dem immer stärker werdenden Lobbyeinfluss auf den Natur- und Umweltschutz etwas entgegen setzten zu können. Wir sind noch immer ein kleiner Verein, aber wir wachsen und mit unseren Faktenchecks und Enthüllungen ereichen wir einen immer größeren LeserInnenkreis.

Dazu betreiben wir Forschungsarbeit in den Wolfsgebieten. Anhand unserer Wildkameraaufnahmen konnten wir beispielsweise Jägerlatein, dass in Wolfsgebieten keine Füchse mehr leben würden, entkräften. Es sind die Hobbyjäger selbst, die die Füchse töten. Erst vor Kurzem fanden erneut die so genannten Fuchswuchen statt, bei denen die Jäger einen Wettbewerb darum veranstalten, wer den meisten Füchsen den Gar ausmacht.

Lobbyismus, eine Geißel unserer Zeit

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. haben schon vor Jahren den starken Lobbyeinfluss der Jagd- und Agrarindustrie auf Verbände, Vereine und die Politik bemerkt. Wolfsschutz-Deutschland e. V. wurde ja gerade auch deswegen gegründet, um diesen Tendenzen etwas entgegen zu setzen. Viele Natur- und Tierfreunde erkennen aber bis heute diesen Einfluss nicht, und sie sind fragen immer wieder ganz erstaunt, was Wolfsschutz mit Politik zu tun hat. Dass der Wolf politisiert wurde, zeigen aktuell ganz deutlich die Vorgänge in Niedersachsen wo sich die Lobby komplett durchzusetzen scheint. In Niedersachsen will Umweltminister Lies (SPD) weiter heimlich Wölfe abschießen. Dieses Mal trifft es Elterntiere aus dem Cuxlandgebiet. Das eine Rudel führt ausgerechnet auch noch Nachwuchs des Rodewaldrudels im Landkreis Nienburg. Ein Umweltminister auf einem privaten „Rachefeldzug“? Unklar. Fakt ist aber, dass Lies für seine geheimen Wolfsjagden schon Unsummen ausgegeben hat. Er selber ist Weidetierhalter und höchstwahrscheinlich auch Hobbyjäger. Also bestehen hier schon Umstände, die die Frage erlauben, ob hier Interessenkonflikte bestehen. Vor ein paar Jahren wollte Lies ja bereits in die Privatwirtschaft wechseln. Man darf gespannt sein, wo er nach seiner Politikerkarriere wieder auftauchen wird. Die Niedersächsischen Grünen hatten gegen Lies´ Verweigerung der Informationspflicht geklagt. Das Urteil wird aber erst im Febraur 2022 erwartet. Lies will außerdem wolfsfreie Zonen und Obergrenzen für Wölfe schaffen. Dass dies nicht mit EU-Richtlinien vereinbar ist, scheint nicht weiter zu stören. Es wird nun einfach Druck auf die EU selber gemacht.

In Niedersachsen hat nun der dritte Wolfsberater seinen Job hingeschmissen. Man muss nicht glauben, Wolfsberater seien dort uneingeschränkt „für“ den Wolf. Nein, die meisten kommen aus der Jägerschaft, die ausgerechnet auch noch das Wolfsmonitoring, also die Überwachung des Wolfsbestandes übertragen bekommen hat. Ergebniss dessen ist trotz ständiger Behauptung, dass man neutral agiere, Wölfe „verschwinden“ und man gleichzeitg lauthals danach schreit, den Wolf als jagdbares Wild in den Jagdkatalog aufzunehmen. Der scheidende Wolfsberater und Jäger Pohlmann fordert unter anderem sogar ganz ungeniert,  dass junge Wölfe zum Abschießen auf Drückjagden freigegeben werden sollten. Eine Ungeheuerlichkeit, die man in Sachsen wohl schon einfach umgesetzt hat, denn dort sind in der Nähe unseres Sitzes drei Wolfsrudel verschwunden. Dem vorausgegangen sind wöchentlich stattfindente Drückjagden, die sogar vor Vollnaturschutzgebieten, so genannten Prozessschutzgebieten nicht Halt gemacht haben.

Konzerne bestimmen in der Landwirtschaft, wo es lang geht. Deutlich zu erkennen bei der ehemaligen Bundeslandwirtschaftsminiterin Julia Klöckner. Doch nicht immer liegen die Interessen von Konzernen so klar auf der Hand. Wo beginnt Lobbyismus? Schon, wenn ein Umweltverband dessen Präsident selber Jäger ist, einem Naturfotografen einen Buchdruck finanziert? Ja, der Verdacht liegt nahe, wenn in dem Buch die offizielle Politik des Verbandes, nämlich „ja“ zum Abschuss von so genannten „Problemwölfen“ zu sagen, vertreten wird. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. vertreten den Standpunkt, dass es keine „Problemwölfe gibt, sondern dass, wenn sich einmal auf eine solche Forderung eingelassen wird, dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet sein wird. Und genau so kam es ja auch. Seit dem Abschuss des Jungwolfes „Kurti“ (siehe auch eigener Unterpunkt auf unserer Homepage) fordern WeidetierhalterInnen ständig den Abschuss von Tieren. Dabei scheuen sie auch nicht davor zurück, genau solche Situationen selber zu kreieren, die Wölfe dann zum Problem erscheinen lassen. Statt die Tiere zu schützen, provozieren sie Risse. Diese Situation eskaliert aktuell beim Schermbecker Rudel in NRW. HalterInnen setzten hier ihre betagten Ponys den Wölfen aufs Tablett, wie wir immer wieder in unseren Faktenchecks nachweisen.

In Bayern will Landwirtschaftsministerin Kaniber einen Antrag auf Abschuss eines Wolfs stellen, obwohl die gerissenen Tiere nicht geschützt waren. Die gleiche Situation wie im Cuxlandgebiet.

Was können wir tun?

Weiter  „nein“ zu betreutem Denken sagen. Es ist klar, dass diese Haltung uns weiterhin nicht nur FreundeInnen einbringt. Schon in der vergangen knapp vier Jahren wehte uns manchmal nicht nur Wind, sondern auch Sturm um die Nase. Dennoch und gerade deswegen werden wir unseren Weg weiter gehen. Wir sind weiterhin auch auf Spenden und Naturalien, wie Ausrüstung und Wildkameras angewiesen. Unser großer Wunsch wäre ein Wohnmobil, gerne ein älteres Modell, denn wir brauchen keinen Luxus. Unsere Arbeit wäre aber wesentlich leichter möglich. Wir arbeiten weiterhin ausschließlich im legalen Rahmen und wir freuen uns auch über neue aktive Mitglieder.

Frei nach dem Zitat des Dalei Lama werden wir auch im kommenden Jahr agieren:

„Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn ein Moskito im Zimmer ist.“

Alles Liebe und Gute für 2022 wünscht der Vorstand von Wolfsschutz-Deutschland e. V.

Jürgen Götz, Kassenwart

Volker Vogel, Schriftführer

Ulrike de Heuvel, 2. Vorsitzende

und

Brigitte Sommer, 1. Vorsitzende

 

 

 

 

 

 

Spannender Podcast: Wolfsschutz Deutschland e.V. mit „Walk-Män“ life im Winterwonderland –

„Brigitte Sommer im Einsatz für den Wolf in Deutschland“… lautet die Headline für den neuesten Podcast aus der Reihe WALK-MÄN Gesund leben in Bewegung. Der Journalist Ralf Baumgarten produziert hier ein sehr umfangreiches Programm rund um Life-Balance und mehr. Ergänzt wird das Walk-Män-Programm durch den Podcast „Walk-Män – Gesund leben in Bewegung“. “ In ihm stelle ich Menschen vor, die ihr Leben an einem gewissen Punkt auf den Kopf stellten und sich auf neue Pfade begaben, “ so der der Produzent. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Podcasts „von der Strecke“ – direkt aus dem Wald beim Wandern, beim Mountainbiken oder Waldbaden, von bedeutenden Orten, besonderen Regionen. Wir freuen uns sehr, dass unsere Vorsitzende Brigitte Sommer einen kurzen Einblick in diesem Zusammenhang in unsere Arbeit geben durfte, und zwar direkt life aus dem Spessart. Der Podcast ist jetzt online.

Angefangen  vom reinen Wandern in den Wäldern des (hessischen) Spessarts hin zum Kerngedanken und zur Einladung „Walk, Män, WALK!“, heisst es heute: Komm runter von der Couch. Überdenke und hinterfrage Bestehendes, gehe neue Wege. Öffne Dich für neue Erfahrungen und für Mikro-Abenteuer, die Dein Leben bereichern und erweitern. Werde offen für Neues, trenne Dich von Dingen und Einstellungen, die sich überholt haben, die ihre Zeit hinter sich haben, die Dich im schlimmsten Fall sogar behindern und „runter ziehen“. Walk, Män, WALK! Im Link ist der spannende Podcast zu hören.

Mit Ralf Baumgarten (links) Lara, Liv und Brigitte Sommer auf Interviewtour durch ein Winterwonderland im Spessart für den spannenen Potcast „Walk-Män“.

 

Hier ist der Podcast zu hören: https://podcasts.apple.com/de/podcast/walk-män-gesund-leben-in-bewegung/id1517600537?fbclid=IwAR3fMF_mZLpWfTsJPMMs1XAm1ItSzQTQ38zw1a2N2m56EuW_mDLEUEiIFCw#episodeGuid=pod-5ff6c812af777612199944

Hier ebenso: https://open.spotify.com/episode/32I06uKs5wwcg81mnEgtlC?si=AKOimZCuQMyMJFWIUGvAKg&fbclid=IwAR3uLCCq9fl1Xw4c-3wsRxWOvcCX7Cm_zS3lop2JAibjBRbGkqbSIK_fl4I

Hier noch ein paar fotografische Eindrücke:

Brigitte Sommer und Wolfshundemischling Liv.
Lara und Liv auf Wolfsschutzpatrouille.
Natur pur im Spessart.
Thema im Podcast:Liv auf der Suche nach Mäusen.
In Wolfsgebieten oder Gebieten mit viel Wild ist auch unser Hund immer an der Leine.

Hier die Walk-Män-Seite auf Facebook: https://www.facebook.com/walkmaenorb/photos/a.637784109755148/1379639142236304/

Hier geht es zur Webseite: http://www.walkmaen.de

 

Pressemitteilung: „Lex Wolf“ ist ignorant und Demokratie gefährdend

P R E S S E M I T T E I L U N G

18. Februar 2020

„Lex Wolf“  verstößt gegen das höherrangige EU-Recht  Pressemitteilung von Wolfsschutz-Deutschland e.V. zu unserem Offenen Brief an Bundespräsident Steinmeier

Als ignorant und Demokratie gefährdend bezeichnete Brigitte Sommer, die Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e.V. die vom Bundesrat verabschiedete Verschärfung des Bundesnaturschutzgesetzes. Wie sogar der zuständige Fachausschuss des Bundesrats festgestellt hatte, verstoße die „Lex Wolf“  gegen das höherrangige EU-Recht. In einem Offenen Brief appellierte der Verein an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, auch aus diesem Grund  dieses Gesetzt nicht zu ratifizieren.

Die „Lex Wolf“ werde nicht die wirtschaftlichen Probleme der Weidetierhalter lösen. Diese seien struktureller Natur und existierten bereits lange bevor der Wolf sich wieder in Deutschland zu etablieren begonnen habe. Zudem biete die „Lex Wolf“  für Weidetierhalter gar keine nachhaltigen Lösungen.  Es werde der Eindruck erweckt, man könne nun durch das Provozieren von Rissen noch leichter Abschussverfügungen erreichen. Gleichzeitig, so Sommer,  würden echte Hilfen für Weidetierhalter seit Jahren im Bundestag blockiert.

Wie Brigitte Sommer erklärt, sei es wohl sicher, dass die EU auch im Fall der „Lex Wolf“ ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland einleiten werde. Dies scheine die gewählten Volksvertreter aber gar nicht zu stören, was wiederum den höchst zweifelhaften Einfluss von Lobbyverbänden aufzeige, der das politische Handeln immer mehr bestimme.

Die Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes, die sogenannte  “ Lex Wolf“, würde es künftig erlaubten, alle Wölfe in einem Gebiet abzuschießen, wenn dort Risse an Nutztieren erfolgt sind, bis zur völligen Auslöschung der Wolfspopulation. Wie Sommer feststellt, würden dann die nächsten Wölfe in das freigewordene Gebiet einwandern, und auch sie könnten dann abgeschossen werden, bis keine Risse mehr vorkommen.

Derweil sei durch Studien wissenschaftlich bewiesen, dass Wolfsabschüsse nicht weniger, sondern mehr Nutztierrisse verursachen, weil unerfahrene Jungtiere, denen die Eltern fehlen, lieber auf leichte Beute wie Schafe zurückgreifen. Sommer: „Nur 1,1 % Weidetiere machen überhaupt das Nahrungsspektrum von Wölfen aus. Viel mehr Weidetiere sterben durch völlig andere Ursachen wie Vernachlässigung, Krankheiten und Unfälle“.

Sommer: „In Zeiten des dramatischen Artensterbens sollten wir die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland begrüßen und fördern, anstatt mit der „Lex Wolf“ seiner erneuten Ausrottung den Boden zu bereiten.“ Statt Weidetierhaltern das Kreieren von Wolfsrissen durch Zauntricksereien zu erlauben, sollte es gar keine Abschussgenehmigungen aufgrund von Wolfsrissen geben. Vielmehr sollte es endlich eine bundesweite Lösung zur Entschädigung sowie Forderung und Förderung an Weidetierhalter geben, indem ganz Deutschland zum Wolfsland erklärt werden würde. Dies würde auch Schäden, die wandernde Jungwölfe verursachen, abdecken.

Sommer erinnerte daran, dass EU-Kommissar Karmenu Vella verschiedene Politiker aus Sachsen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein ermahnt hatte, dafür zu sorgen, dass Herdenschutzmaßnahmen endlich konsequent umgesetzt werden. Die EU erlaube seit vergangenem Jahr, dass alle Herdenschutzmaßnahmen den Weidetierhaltern zu 100 % erstattet werden. Im Übrigen würden Landwirte von der Gesellschaft seit Jahrzehnten hochgradig subventioniert – da sollte es doch recht und billig sein, eine Akzeptanz für Natur- und Artenschutzbelange zu erwarten.

Sommer erinnerte daran, dass gemäß  Anhang II des Berner Abkommens  der Wolf zu den streng zu schützenden Arten von gemeinschaftlichem Interesse zähle. Diesem strengen Schutzstandard würden auch Hybridwölfe unterliegen,  also Tiere, die aus einer Verpaarung zwischen einem Hund und einem Wolf stammen. Auch nach naturwissenschaftlichen Aspekten gehörten Hybridwölfe zur Art „Wolf“. Hybridwölfe seien zudem auch durch das Tierschutzgesetz geschützt.  Kein Tier dürfe damit ohne Vorliegen eines vernünftigen Grundes getötet werden. Auch ein genereller Konsens, dass Hybriden aus Artenschutzgründen aus der Natur zu entfernen seien, sei kein Argument, weil sich zum Beispiel die fünf Hybriden in Thüringen niemals so stark ausbreiten würden, dass sie die reinerbigen Wölfe von ihren Standorten verdrängen oder gar vernichten würden. Die Hybridisierungsrate betrage in Deutschland  unter einem Prozent.

Auf über 7000 Kilometern mehr als 2000 Euro für Wolfsschutz-Deutschland e.V. gesammelt

 

 

Am Ziel in Salzburg nach 7000 Kilometern: Stefan Fiedler (links) und André Heruth.

André Heruth (33) und Stefan Fiedler (30) aus Leipzig haben ein einzigartiges Abenteuer hinter sich.  Mit ihrem über 25  Jahre alten Opel Frontera, den sie liebevoll  „Fenrir“ (der Name Wolf in der nordischen Mythologie) tauften, haben sie als Teilnehmer der „Balkan Express Rallye“  in nur  13 Tagen 17 Länder durchquert, dabei über 7000 Kilometer zurückgelegt und „so nebenbei“ auch für unseren Verein Wolfsschutz-Deutschland e.V. über 2000 Euro an Spenden  gesammelt. Ihr Name „Leitwölfe Leipzig“ sagt schon aus, dass sich die Beiden – ebenso wie unser Verein –  in jeder Beziehung stark machen für den Schutz der Wölfe.

Eigentlich hätten sie laut Rallye-Ausschreibung ja „nur“  14 Länder  durchfahren  müssen,  aber André und Stefan kümmerte das Bordbuch wenig, sie legten vor allem großen Wert darauf, die Natur, Landschaften und die Menschen in den östlichen und südlichen Teilen Europas kennenzulernen.  André:  „Jeden Morgen, den wir bei Sonnenaufgang am Meer verbrachten, oder das Erreichen eines Berggipfels mit einem unglaublichen Ausblick, das waren Momente, von denen wir noch immer zehren“. Doch nicht nur das, die beiden Leipziger lernten auf ihrer Reise viele liebenswerte Menschen kennen. Menschen, mit denen Freundschaften entstanden.

Über die Gastfreundlichkeit im Kosovo waren die beiden besonders erfreut. Stefan: „Wir führten mit vielen Menschen lange Gespräche, wurden zum Kaffee eingeladen und schlossen Facebookfreundschaften.“

Drei Zigaretten für eine Melone

Und welches Land faszinierte die Beiden besonders? André Heruth: „Rumänien mit seiner faszinierenden Natur, den endlosen Wäldern, wilden Tieren und sicher auch unserer Wolfssichtung, die wir in einem Gebirgszug hatten. Aber auch Albanien und alle anderen Länder hatten ihren ganz besonderen Reiz. Ganz nach dem Motto, wer sagt es gibt nur dieses eine besondere Land/Ort, hat die anderen nicht gesehen.“

Eine Melone im Tausch gegen drei Zigaretten. Und die ausgehöhlte Melone diente dann noch als Schüssel fürs Müsli.

André und Stefan hatten zahlreiche Erlebnisse, die sie wohl nie mehr vergessen werden. So auch in Rumänien, entlang einer Straße mit vielen Obstständen. Die Beiden verspürten Appetit nach einer Melone. Stefan: „Also fasten wir den Entschluss, eine Melone zu kaufen, um unsere Vitaminbilanz aufzubessern. Dies gestaltete sich zunächst schwieriger als gedacht, da der Verkäufer nur einheimische Währung akzeptierte, machten wir uns mit leeren Händen zurück zum Fahrzeug. Dann folgte uns der Mann mit der Melone und war mit dem Tausch gegen drei Zigaretten einverstanden.“ Die ausgehöhlte Melone nutzten beide dann noch als Müslischale.

Von Krankheiten blieben André und Stefan zum Glück weitgehend verschont. Allerdings zogen sie sich nach dem Verzehr von verunreinigtem Quellwasser in Serbien eine Vergiftung zu und lagen einen Tag lang flach. Ihr Geländewagen „Fenrir“ hat seinem Namen in Ehren gehalten. André: “ Er hat jede Situation gemeistert. Bis auf ein paar abgebrochene Halter, einen gebrochenen Fahrersitz, einen verbogenen und teilweise gebrochenen Bullenfänger, etwas verzogene Aufhängung vorne links und ordentlich abgenutzte Reifen und Lack gab es keine Ausfälle oder Schäden, die nicht behoben werden konnten.“

André und Stefan durchstreiften auch Gegenden, in denen bis vor einigen Jahren Bürgerkrieg herrschte. So auch in Serbien, Kroatien, dem Kosovo. Abseits der normalen Straßen fuhren sie auch durch Landschaften, in denen nach wie vor Landminen verstreut sind.

 

André und Stefan sind als drittes Team durchs Ziel gekommen. Eine Platzierung war den beiden Abenteurern aber völlig egal. Ihre Route lag oft außerhalb des Roadbooks, sie durchfuhren  vier zusätzlichen Länder (Kosovo, Serbien, Griechenland, Italien) und absolvierten viele Aufgaben laut Plan absichtlich nicht. Stefan: „Teilweise wollten wir es auch einfach nicht. Für uns war es egal, welche Platzierung es gewesen wäre, die Reise an sich war ein Gewinn. Sicher ist, in jedem Land wurde mindestens ein Ziel absolviert und aus einzelnen kleinen Offroad-Challenges wurden ganze Länder. Wir und das Auto haben durchgehalten, andere Teams hatten nicht so viel Glück mit ihren Fahrzeugen.“

André bringt es schließlich auf den Punkt: „Wir durften wahnsinnig schöne Ecken Europas entdecken sowie das Leben der Menschen außerhalb der Bilder, die im Fernsehen zu sehen sind und haben sicherlich auch Einiges über uns selbst gelernt.“

Und würden die Beiden so etwas noch mal unternehmen? André: „Definitiv, fraglich ob im Rahmen einer Rallye, das eigenständige Erkunden der Länder hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Wir haben unsere eigenen Ziele deutlich übertroffen“.

Wer die abenteuerliche Fahrt einmal nachvollziehen will, kann sich unter https://findpenguins.com einloggen und dann unter balkan-express-2019 die Erlebnisse, viele Fotos und die genaue Fahrtroute der „Leitwölfe Leipzig“ nachvollziehen.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. danken noch einmal den beiden Wolfsfreunden für ihr Engagement zugunsten des Wolfsschutzes und wünschen ihnen für ihre weiteren Unternehmungen alles Gute!