Sachsen – tendenziöse und falsche Berichterstattung in sächsischen Medien ist leider nichts Neues. Neu und begrüßenswert ist allerdings, dass das Kontaktbüro Wölfe in Sachsen sowie der Bundesforstbetrieb Sachsen gestern eine Richtigstellung herausgaben.
Vor Kurzem machte ein Fall in den Medien und in den sozialen Netzwerken die Runde, der sich perfekt in die Reihe Gruselgeschichten aus Rotkäppchens Zeiten einfügt. Ein Wolf sollte einen Jagdhund, der sich im Einsatz befunden hätte, getötet haben. Rührselige Bilder des getöteten Tieres wurden gepostet, die virtuellen Tränen flossen reichlich. Uns tut es auch sehr leid um den Hund. Schuld an dessen Tod ist aber weder Zottel, der in Verdacht kam, noch der Rüde des Daubitzer Rudels, der den Hund tötete. Für Zottel kommt jede Entlastung zu spät. Er wurde auf Geheiß der Behörden erschossen. Auf DNA-Ergebnisse zu den angeblich von ihm getöteten Hunden bei Kemlitz und Weißkeißel warten wir noch immer.
Die alleinige Schuld liegt bei demjenigen, der auf den Jagdhund aufpassen sollten, dies aber nachweislich nicht tat. Zitat aus der Pressemitteilung:
„Der Hundeführer, der den Hund während der Abwesenheit des Besitzers in Pflege hatte, ließ diesen frei laufen währenddessen er mit dem Auszeichnen von Bäumen in Vorbereitung von Forstbetriebsmaßnahmen beschäftigt war. Dabei entfernte sich die Bracke, beunruhigte Wild über einen Zeitraum von circa einer Stunde und kam nicht wieder zurück. Da der Hund mit einem GPS-Halsband ausgestattet war, konnte er später geortet werden. Der Hund war etwa 1500 m vom Hundeführer entfernt durch den territorialen Wolfsrüden des Daubitzer Rudels getötet worden, wie anschließende genetische Untersuchungen ergaben (KB berichtete). Anders als der in verschiedenen Medienberichten vermittelte Eindruck, wurde der Stöberhund nicht im Rahmen einer Gemeinschaftsjagd durch einen Wolf getötet.“
Jäger und Forstmitarbeiter sollten sich doch wirklich im Wolfsgebiet mit dem Thema Jagdhund und Wolf befasst haben. Wir sind entsetzt über die Leichtsinnigkeit des Besitzers und des Hundesitters. Handeln Menschen, die an ihrem Tier hängen, wirklich derart groß fahrlässig? Oder sollten erneut Fakten geschaffen werden, um den Abschuss eines Wolfsrudels fordern zu können? Gerade die Medien in Sachsen sollten sich ihrer Verantwortung den Lesern gegenüber endlich bewusst werden. Bitte Aufklärung, statt Lügenmärchen eine Plattform zu bieten.
Hier geht es zur Pressemeldung
7 Gedanken zu „Werden sächsische Medien endlich in ihre Schranken verwiesen?“
Es ist wirklich höchste Zeit, dass die sächsischen Medien endlich ihrer Aufgabe nachkommen, zu berichten……nicht weniger, aber auch nicht mehr!!!!
Allein bei dem oben angeführte Satz: “ Dabei entfernte sich die Bracke, beunruhigte Wild über einen Zeitraum von ca. 1 Stunde und kam nicht mehr zurück!“ bekomme ich schon einen dicken Hals!
Wäre dieser Vorfall bei einem normal sterblichen Hundeführer passiert, hätte ich gerne die Pressemitteilungen gelesen! Aber in diesem Fall wurde von Behörden, Jäger und anderen Konsorten, ein zuerst Wolf gesucht, der als Sündenbock sterben mußte, obwohl er unschuldig war! Fehlverhalten auf allen sog. verantwortlichen Funktionen!
Vielleicht sollten diese Personen zuerst einmal vor ihrer eigenen Haustüre kehren!
Ich weiß nicht, aber mir wurde beigebracht einen Hund muß man im Wald immer an der Leine führen! Zumindest ist es in Bayern so! Nur unsere wilde Jägerlobby lassen bei Ihren blutrünstigen abballer Veranstaltungen die Hunde frei laufen! Dabei dachte ich die Hetzjagd sei ebenfalls verboten. Im übrigen habe ich mich bei Volker Oppermann Greenpeace, Wildtiere in Bayern erkundigt, er bestätigte mir, ihm sei das Problem der Wölfe in Bayern bekannt. Es ist ein offenes Geheimnis, das in Bayern Wölfe entnommen werden! Er meinte noch, derzeit hätte Greenpeace keine Aktion, für die Wölfe! Worauf ich ihm entgegnete wenn nicht jetzt wann dann?! Denn es sind bekanntlich Wahlen in Bayern. Den Luchs konnten wir mit Petition und Hilfe vom Tourismus retten! Ich hoffe wir schaffen das beim Wolf auch! Negative Presse gegen den Wolf, habe ich noch nicht in Bayern gelesen. Dabei steht definitiv fest statt Nutztier Prävention – werden hier Wölfe getötet!
Liebe Gabriele, dagegen wollen wir etwas unternehmen. Demnächst fangen wir in Sachen mit Antiwildererpatrouillen an. Unser Ziel ist es, genug aktive Mitglieder zu haben, dass wir das in allen Bundesländern machen können. GLG Brigitte
http://www.deutschlandfunk.de/schaefer-fordern-weidepraemie-wir-machen-unverzichtbare.697.de.html?dram:article_id=412603
„Fecke: Sie haben in Brandenburg mit Wölfen zu tun. Dennoch fordern Sie als Schäfer nicht die generelle Bejagung und den Abschuss der Wölfe. Das hat mich gewundert. Warum?
Kucznik: Weil man nicht genau weiß, welcher Wolf der richtige ist, den man dann bei einer generellen Bejagung erschießt. Grundsätzlich sind wir Hirten nicht mit den Wölfen befreundet. Die fressen wohl Schafe und bringen uns auch Mehraufwand in Größenordnungen. Allerdings wenn ein Rudel in der Nähe einer Schäferei gelernt hat, dass die Zäune Strom führen und in den Schafen Hunde sind, die ihre Schafe beschützen, dann führt das wohl dazu, dass die Wölfe diese Schafe nicht mehr angreifen. Und wenn jetzt ein irrer Jäger gerade die Leitfähe aus diesem Rudel abschießt, weil praktisch 51 Tiere zu viel sind und 50 dürfen nur sein, dann gerät das ganze Rudel durcheinander und die fangen wieder neu an auszutesten, ob meine Schafe dann doch vielleicht Wild wären, was sie fressen könnten.“
Gut, dass es Jäger gibt, die mitdenken. Sachliche Argumentation . Mit solchen Leuten wie Herrn Kusznik kann man sicher besser Lösungen und Kompromisse finden. Man muss den Wolf ja nicht lieben, aber respektieren !
Die Jäger sind ausschließlich dafür da, das nötige Raubtier uu ersetzen so lange dieses fehlt. Danach sollten sie umschulen. Es darf ja wohl nicht wahr sein, dass sie Wölfe der Trophäen wegen schießen wollen! Tiere töten als Sport, sind wir in der Steinzeit? Ich glaube, die männliche Psyche ist hier das Problem, um das man sich mal kümmern müsste!