Eilmeldung – Niedersachsen – Beschwerde wird vom OVG abgewiesen – Wolf Roddy stoll sterben

Beschwerde betreffend die Abschussgenehmigung für den Rodewalder Wolfsrüden erfolglos

Der 4. Senat des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts hat mit Beschluss vom 22. Februar 2019 (Az. 4 ME 48/19) die Beschwerde des Freundeskreis frei lebender Wölfe gegen die Ausnahmegenehmigung für die Tötung des Leitwolfs des Rodewalder Rudels zurückgewiesen.

Diesem Wolf mit dem Gencode GW717m, genannt Roddy,  sollen angeblich eindeutig mehrere Angriffe auf Rinder seit April 2018 nachgewiesen worden sein. Zwei dieser Angriffe hätten sich gegen Tiere gerichtet, die in einer Herde mit einer genügend großen Anzahl gesunder erwachsener Rinder gehalten worden seien, so dass von einer ausreichenden Fähigkeit der Herde zum Selbstschutz ausgegangen werden durfte, so die Presseerklärung von heute.  Mit Bescheid vom 23. Januar 2019 erteilte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) eine bis zum 28. Februar 2019 befristete Ausnahmegenehmigung für die zielgerichtete letale Entnahme des genannten Wolfs aus der Natur in den Landkreisen Nienburg und Heidekreis sowie der Region Hannover. Das Verwaltungsgericht Oldenburg hatte einen Eilantrag der Naturschutzvereinigung mit Beschluss vom 15. Februar 2019 (Az. 5 B 472/19) abgelehnt.

Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht hat den erstinstanzlichen Beschluss bestätigt. Es hält die vom NLWKN getroffene Prognose, dass die Tötung des Wolfs GW717m zur Abwendung erheblicher wirtschaftlicher Schäden erforderlich sei, für gerechtfertigt. Denn es kann davon ausgegangen werden, dass dieser Wolf weiterhin Rinder mit normalerweise ausreichendem Herdenschutz reißen und seine Jagdtechnik an andere Wölfe weitergeben wird. Diese Aussage ist durch keine Abhandlung wissen schaftlich bestätigt worden. Weiter sei ein unkalkulierbares Schadensrisiko für Rinderhalter begründet. Zumutbare Alternativen zur Tötung sind nicht ersichtlich. Es gebe ausreichende Belege dafür, dass dieser Wolf sich auf das Reißen von Rindern spezialisiert hätte. Schutzmaßnahmen wie ausreichend hohe Elektrozäune, Behirtung oder Verbringung der Tiere in Nachtpferche seien nicht zumutbar, zumal diese flächendeckend von allen Rinderhaltern im Territorium des Rodewalder Rudels ergriffen werden müssten.

Der Beschluss des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts ist unanfechtbar.

Dieses Urteil ist ein Affront für den Wolfsschutz in Deutschland. Es kann nicht Mittel sein, nicht schützen zu wollen und so Wolfsabschüsse zu erreichen. Dieses Urteil ist unserer Ansicht weder mit EU-Recht noch mit dem Natur- oder Tierschutzrecht vereinbar. Sollte der Abschuss tatsächlich vollzogen werden, werden wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. Anzeige gegen Umweltminister Lies, den Schützen und den Tierhalter stellen.

32 Gedanken zu „Eilmeldung – Niedersachsen – Beschwerde wird vom OVG abgewiesen – Wolf Roddy stoll sterben

    1. Sich im komplexen und komplizierten Dickicht von funktionieren Ökosystemen und dem Naturhaushalt qualifiziert auszukennen ist sicherlich für nicht wenige Juristen kaum möglich. Allerdings gibt es hierzu die öffentlich anerkannten Natur- und Umweltverbände. Durch sie kann notwendige Qualität von Recht erreicht werden, allerdings ist es doch eine Farce, dass es hier doch eindeutige Gesetze der EU und hier in unserem Land gibt. Wie kann man trotzdem zu solchen Ergebnissen kommen.
      Hierdurch leidet nicht nur unser „Rechtsstaat“.

        1. Ich denke, wer Mitglied beim NABU ist, sollte schleunigst austreten…
          Wie ich an anderer Stelle hier gelesen habe, erhält der NABU Millionen von Ministerien?? Damit ist er also in keinster Weise „unabhängig“ und somit vollends unglaubwürdig!

    2. ist schon sehr koisch das Menschen dürfen Tier fressen Töten Qüalen über alle Maßen doch wenn ein Tier das keine Wahl hat aufgrund Vertreibung und Zerstörung seines Natürlichen Lebnsraum dann ist es sehr schlimm und er muß deswegen getötet werden .Menschen die ja über Intelligenz verfügen und zudem Kein Fleisch zum Überleben brauchen für die ist alles Normal -Ja selbst die Tatsache das um I KG Fleisch zu erhalten Tausende Liter wasser benötigt werden massenhaft Getreide all das was Ohne industrielle Tierhaltung viele Hundert menschen versorgen würde -und zudem auch Das Klima schädigen und auch noch Leis erzeugen all das ist kein Grund etwas zu unternehmen .auch nicht die immense Vergiftung und das Led der Tiere in den MassentierFabrianlagen- diese Unterschiedliche aßstäbe in der Be-und Veurteilung ist ja heute überall anzutreffen!! Die Justiz ist scheinz nicht mehr dem Recht sondern der Macht vepflichtet-Schlimme Zeiten in denen immer für die Industrie und gegen das Recht die Würde und das Leben entschieden wird !

  1. Zum Heulen… Man kann nur hoffen, dass das Urteil nicht wirklich vollstreckt wird… Deutsche Gerichte sind leider notorisch tierschutzfeindlich oder zumindest gleichgültig gegenüber Tier- und Artenschutzanliegen.

  2. Es ist ein Skandal, dass Gerichte heutzutage wider besseres Wissen und gegen geltendes Recht über Leben und Tod entscheiden. Olaf Lies scheint ein abgekartetes Spiel zu betreiben. Möge sich das beauftragte geheime Tötungskommando gut überlegen, ob es sich lohnt, die für diese Aktion vorgesehene Strafe in Kauf zu nehmen. Möge der Wolf, dem hier nachgestellt werden soll, bei diesem Gestank längst das Weite gesucht haben.

  3. Mir läuft’s eiskalt den Rücken runter, mit was für Gesellen wir es in der Justiz zu tun haben, die ohne Sinn und Verstand und vor allem ohne jegliche Empathie die Todes“strafe“ für Roddy aussprechen… Der zynischste Satz ist für mich ohnehin „Im Namen des Volkes“…

  4. Die schlimmste Bestie ist der Mensch (Lies, Richter vom VG Oldenburg, Richter vom OVG Lüneburg und alle sonstigen Beteiligten) der sich anmaßt zu glauben, dazu berufen zu sein, Gott gleich darüber zu entscheiden, welche Kreatur ein Recht hat in Gottes Welt zu leben und welche nicht!
    Mit ihrer verantwortungslosen Weigerung, den ihnen anvertrauten Nutztieren Herdenschutz zu bieten, haben sich die Nutztierhalter ein per Perpetuum mobile geschaffen: Das nächste tote Rind, der nächste tote Wolf! Wenn auch vor den deutschen Gerichten keine Beschwerde mehr zulässig sein soll, muss es doch die Möglichkeit geben, den Europäischen Gerichtshof anzurufen wegen Unvereinbarkeit des Urteils mit europäischem Recht?!

  5. Entsetzlich & schrecklich – das ist doch kein Rechtsstaat nach dem Grundgesetz mehr. Dieses Oberverwaltungsgericht ist ein Skandal. Ja, ja, die angeblich unabhängige Justiz in der BRD (Bananen Republik Deutschland) . Die beteiligten Verwaltungsrichter in der 1. + 2. Instanz sind ein Skandal, die an Recht + Gesetz + Fakten vorbei gehandelt haben und das von der Politik und ihrer Jäger-Lobby gewünschte Ergebnis ungewohnt schnell und kurzfristig geliefert haben. Wolfschutz Deutschland e.V sollte wegen Rechtsbeugung der internationalen, europäischen und deutschen Wolf-Schutzgesetze Strafanzeige gegen die Richter der betreffenden Kammer des VerwG Oldenburg OVerwG Lüneburg anstreben. Zudem sollte eine mögliche Befangenheit der urteilenden Richter geprüft werden. Von wegen endgültiges Urteil – noch nie etwas vom Bundesverfassungsgericht oder dem Europäischen Gerichtshof gehört – die scheinen bei den VerwRichtern in Niedersachsen unbekannt zu sein.

  6. Die industrielle Massentier/massakrierhaltung in Konzentrationslagern ist im Vergleich viel brutaler und aggressiver , heißt: krimineller als die Spezies Wolf im Allgemeinen….
    Das so genannte Tierwohl-label ist eine Farce ….weil Tiere größtenteils nur als Nutz, bzw. Schlachtvieh marktwirtschaftlich ausgebeutet werden., neben den artspezifischen “ vermenschlichen “ Varianten.
    Alles was wir unserer Natur (Fauna und Flora) antun, wird sich“ rächen.“…heißt , auf die Verursacher auswirken. Leider ist den Meisten diese Konsequenz, bzw. Verantwortung nicht bewusst. Diese asozialen Unmenschen sind zu bedauern.
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  7. Wieder ein Beispiel, dass es in unserer Form einer Demokratie immer auch eine Frage des Bewusstseins und der Macht ist, wie entschieden wird. Fachexperten aus ‚Natur und Landschaft‘ haben da nur wenige Möglichkeiten, obwohl es genügend Hinweise gibt und sogar das Recht sehr einseitig ausgelegt wird.

  8. ich schließe mich den vorhergehenden Kommentaren an. Ich bin traurig, zornig und enttäuscht über die Politik, die Richter. Was ist das in diesem Land, wo nur noch Hass und Egoismus regiert. Die Politiker, Richter usw. korrupt sind, sich nicht an Gesetze halten. Jeder einzelne Wolf ist mehr wert als diese korrupte Bande! Wie kann Roddy geschützt werden?

  9. Erstaunlich, wie schnell die Gerichtbarkeit hier in der Lage war, ein Urteil zu fällen. Wenn es um Prozesse gegen Tierquäler geht, dann zieht sich das immer über Jahre hin, um schlussendlich im Sande zu verlaufen. Dieses ganze Geschichte ist für mich eine Vereinbarung zwischen allen Beteiligten – ich mein hier die „Nutz“-Tierhalter, Jäger, Schäfer, Bauern, Richter und Politiker. Wer so gierig darauf aus ist, einem Wesen sein größtes Gut – sein Leben zu nehmen hat keine Moral.

  10. Es spielt in diesem Falle absolut keine Rolle, ob „Jemand“ pro oder kontra Wolf eingestellt ist!
    Alle bisherigen Kommentare zeigen doch einheitlich, daß sich diese Gerichte in keinster Weise intensiv mit dem Thema Wolf beschäftigt haben oder auch nicht wollten, außer, wie sie diese Angelegenheit schnellst möglichst, im Sinne diverser Politiker, Jäger und den sog. „Nutztier“- Haltern, bis zum Freitag Nachmittag vom Tisch bekommen. Danach Gras drüber und gut ist!
    Der Spruch bei der Urteilsverkündigung: „Im Namen des Volkes,….. !“
    ist ein Hohn, eine Verarschung der Staatsbürger, um sie gefügig zu machen!
    Dieses korrupte und lobbyistische Pack ist eine Schande für ein ganzes Land!
    Mit diesem Urteil erklären die angeblich unabhängigen Richter bestehende Gesetze, Bestimmungen und Vorschriften zur Farce!
    Ich kann mich noch genau an die Aussage eines OLG Richters gegenüber meinem Anwalt vor ca. 3 Jahren erinnern. In diesem Gespräch äußerte sich der Richter wie folgt: „Wir haben Druck von oben bekommen!“ Es ging hier um eine Klage gegen einen hiesigen Arzt im KH!
    Jetzt hoffe ich, im Namen vieler Tierfreunde, daß es unseren Wölfen gelingt, ohne Verluste davon zum kommen!

  11. Schade, dass ich vom „Tatort“ zu weit weg wohne ! Mal „zur richtigen Zeit “ im fraglichen Revier spazierengehen und so einen Abschuss verhindern. Sicherlich lässt es sich organisatorisch verhindern, dass die so vielgepriesenen Jäger freie Bahn haben. Wenn genügend Bürger mitmachen ? Das geht halt nur vor Ort

  12. „so dass von einer ausreichenden Fähigkeit der Herde zum Selbstschutz ausgegangen werden durfte“
    Ich frage mich, wo die Herren Richter diesen Schwachsinn herhaben?! Von einem Wolfsexperten jedenfalls nicht! Wölfe jagen in der Natur Herden von Bisons, Wapitis oder anderen großen Pflanzenfressern. Sie erkennen sehr schnell, ob ein schwaches, altes, krankes oder junges Tier dabei ist und versuchen dieses zu erbeuten. Einen „Herdenschutz“ gibt es nicht! Auch ist ein unkalkulierbares Schadensrisiko für Rinderhalter unbegründet, da man diese Tiere ja durch entsprechende Maßnahmen schützen kann, dann gibt es keine weiteren Verluste. Am letzten Dienstag konnte man das im NDR in der Sendung Bodyguards für Schafe gut nachverfolgen.

  13. Da die EU-Richtlinien ziemlich streng sind, was die sog. „Entnahme“ – also Ermorden- von Wölfen angeht, und in einem Wolfsgebiet offenbar der gesetzlich vorgeschriebene notwendige Schutz von Tiersklavenherden (Nutztierherden) vom Gericht als nicht wirtschaftlich angesehen wird obwohl genau dies zu berücksichtigen wäre, bevor hier etwas „abgeknallt“ wird, kommt hier nur die nächsthöhere Instanz oder eine Beschwerde wegen erheblichen Verfahrensfehlern und wie bereits gesagt, ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik Deutschland vor dem EuGh wegen eklantanter Verstöße gegen Europäisches Artenschutzrecht in Betracht. Zu den Oberverwaltungsrichter kann man nur sagen: „Unter den Talaren, der Muff von tausend Jahren.“

  14. Das Ansehen von „unabhängigen“ Gerichten leidet hier nicht nur zum Thema Wolf.
    Der Verdacht einer Gesinnungsjustiz (Bauern sind C Stammwähler) liegt bei solch einer widersprüchlichen noch dazu dünnen Beweis doch auf der Hand. Also mein Verständnis für den Rechtsstaat bzgl. Umwelt- und Naturschutz (auch durch zeitnahe Abänderungen des Grundgesetz nach Kassenlage) bröckelt immer weiter vor sich hin.
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      1. Die Bezeichnung „Lobbykratie“ kann sehr schnell zu einem wenig glaubhaften Rechtsstaat führen.
        Es wurden eine Reihe von sehr kritischen Hinweisen zu diesem Urteil genannt, dass es wohl eine nächste Instanz geben sollte!

  15. …diese Arschlöcher
    Da halten die richtigen Idioten und Rückwärtsdenker wie üblich zusammen !
    Dann mal Prost bei der nächsten Drückjagd – da trifft „man“ sich wohl wieder !
    Schön wenn dann welche, die im hohen Alter nicht mehr richtig sehen und sich bei solch einer Gelegenheit gegenseitig erschiessen !

  16. Hallo Ihr Blogger, es werden hier so viele gute, fundierte und von ausgeprägter Sachkenntnis geprägte Kommentare abgegeben, die unbedingt an entsprechende Stellen weitergeleitet werden sollten. Ich denke hier an das Umweltministerium (Svenja Schulze, SPD, geht über Kontaktformular http://www.bmu.de) und an den NDR ndr@ndr. der sehr informativ berichtet und recherchiert. Wir sollten unseren Protest mehr öffentlich machen. Presse ist immer gut. Auch bzgl. des Wolfes in SWH

  17. Na ja, immerhin hat der NDR über die Tötungsabsichten berichtet, als LIES das noch geheim halten wollte.
    Ich finde es sehr wichtig, dass die Wolfsfreunde mit ihrem Wissen, den Fakten und den Argumenten gehört werden- und nicht nur die Hetze der Gegenseite. Der NDR hat übrigens einen sehr guten Bericht über einen Schafhalter gesendet, der auch Herdenschutzhunde züchtet. Absolut informativ, ohne Schnörkel, einfach toll: https://www.youtube.com/results?search_query=%23wolf
    Diesen Film sollte sich alle Nutztierhalter ansehen (müssen)!
    Es gibt übrigens auch einen Film über eine Rinderzüchterin in Bayern, die natürlich ihre Herde vor Wölfen schützt. Auf youtoube gefunden: https://www.youtube.com/watch?v=_MmfgLMaf3I
    Ich hoffe, ich habe jetzt alles richtig reinkopiert

  18. Tiere haben einfach keine Lobby. Ich warte auf das Weltgericht. Spätestens dann wird alles zurecht gerückt. Bis dahin müssen sich Menschen für die Tiere einsetzen. Ein Leben ohne Tiere geht nicht. Und diese Quälerei muss aufhören. Und diese Hofart des Menschen welcher meint wertvoller zu sein als das Tier und es quälen zu dürfen und zu töten weil er die Mittel dazu hat. Wiederlich und furchtbar .

  19. Selbstverständlich werde ich auch eine Anzeige erstatten. Es macht mich so traurig was diesen Bauerntrampeln, den Nutztierhalter und deren Lobby Politiker zugestanden wird. Roddy ist der Ernährer des Rudels. Wenn die Fähe wieder Babys bekommt, ist das eine Katastrophe. Ich Trottel habe die Stunden gezählt für Roddy! Es ist ein widerwärtigen Land. Die Jagd ist das allerletzte! Weil der Wolf evtl auch einen Hirsch jagen könnte. Die Nutztierhalter hasse ich auch! Die machen keinen Kompromiss! Lauter narzisstische Psychophaten oder Egomanen.

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