Unsere Zaunkontrollen und der Abschluss des Wolfsmonitorings der Jägerschaft belegen Problemzäune

Die Niedersächsische Jägerschaft gibt den Abschluss des Wolfsmonitorings bekannt. Was ist in Punkto Weidetierrisse besonders ins Auge fallend? Nur rund die Hälfte der Vorfälle wurden überhaupt von Wölfen verursacht. Welche Konsequenzen würden normal denkende Menschen ziehen? Gute Zäune sind die Lösung. Doch die Bauern dort oben fordern weiter, die Wölfe praktisch auszurotten. Risse hätten sie dennoch weiterhin.
 
Zitat: Im gleichen Zeitraum wurden 261 Nutztierschäden an das offizielle Wolfmonitoring gemeldet, in 135 Fällen wurde der Wolf zweifellos als Verursacher festgestellt, dabei wurden 351 Nutztiere durch den Wolf getötet.
 
Hier der Link zur kompletten Meldung:
 
Unsere aktuellen Zaunkontrollen bestätigen das Ergebnis der Statistik der Jägerschaft. Noch immer sind die Zäune, die im Kreis Nienburg zu finden sind, alles andere als wolfsabweisend oder gar sicher für Tier und Menschen. Hier scheint kein Wille erkennbar, sich mit den Wölfe zu arrangieren. Wie lange besteht, trotz gegenteiliger Faktenlage noch immer diese Schießbefehlsfarce? 

Nöpke

 

Das ist die Pferdeweide bei Nöpke, auf der angeblich ein Isländerfohlen gerissen worden sein soll. Der Gestütsinhaber hatte selber eingeräumt, dass das Fohlen erst vor Kurzem zugekauft worden war und nicht nicht von der Herde integriert worden war. Also keinen Herdenschutz genossen hatte. Die erste Litze beginnt in 64 Zentimeter Höhe. Beutegreifer oder Hunde kommen also leicht unten durch. Bei unserer Kontrolle war kein Pferd auf der Weide. Sie befindet sich weit abgelegen zwischen Waldstücken.

Wendenborstel

 

Hier eine Weide bei Wendenborstel, die perfekt eingezäunt ist. Im März 19 grasten hier Galloways. Bei unserer Kontrollen war die Weide unbesetzt.

 

Große Rinderweide bei Wendenborstel.
Die erste Litze befindet sich in 55 Zentimeter Höhe. Eine Einladung für Hunde und Beutegreifer. Kein Strom auf dem Zaun.
Die Batterie war funktionsunfähig.
Das Tor endet 43 Zentimeter aber dem Boden.
Kein Strom auf den Litzen.
Wir beobachteten auch Motorcrosser, die durch den Wald rasen.
Wir sind täglich im Gebiet Steimbke, Sonnenborstel, Rodewald und Krähenmoor unterwegs und sammeln Müll ein. Links unten sind Spuren von Motorcrossmotorrädern zu sehen.
So fanden wir eine Bullenweide mit vier Tieren Nähe Eckelshof vor. An der Strasse Steimbke nach Lichtenhorst, nur ein einfacher Stacheldraht, ohne Strom. Aggressive Bullen hält dieser Draht nicht ab.
Auch hier kein Strom. Wobei auf Stacheldraht auch kein Strom sein darf.

 Reifenspuren von Jägerfahrzeugen.

 

Wir sammeln Müll ein.

Rinderweide nur mit Stacheldraht und keine Stromlitzen.

Rinderweide mit Stacheldraht.

 Schwarzbunte Rinder  bewohnen diese Weide, die nur mit Stacheldraht, aber nicht durch Stromlitzen abgesichert ist. Eine Gefahr für Spaziergänger, denn für Bullen stellt der verrostete Draht kein Hindernis dar.
Der erst Draht befindet sich in 53 Zentimeter Höhe.
Kein Strom auf dem Stacheldraht ist zwar richtig, doch Stacheldraht alleine genügt nicht zum Schutz.
Die untere Litze ist mit Gras bewachsen, dadurch kein Stromfluss.
Im Wald sollen Schlingfallen versteckt worden sein.
Schnell zusammengezimmerte Hochsitze schießen wie Pilze aus dem Boden. Angeblich für die Jagd auf Wildschweine, die angeblich Schäden bei Steimbke verursacht  hätten. Wir konnten bislang keine Wildschweinschäden dort finden.
Gleichzeitig lassen die Jäger nicht mehr gebrauchte Hochsitze vergammeln.
Völlig ungeschützte Rinderherde zwischen Steimbke und Rodewald.
Der erste Draht in 50 Zentimeter Höhe. So kommen leicht Hunde und Beutegreifer unter dem Zaun durch.
Bei unserer Zaunkontrolle Ende März hatten wir Stacheldrahtzäune gefunden, die unter Strom gesetzt waren. Dies ist verboten. Dieses Mal war auf allen Stacheldrahtzäunen kein Strom. Diese Zäune sind ebenso unsicher wie gefährlich für Wild- und Nutztiere.
Kälbchen gelangen unter den Zäunen durch und finden nicht zurück. So können sie von der Mutterkuhherde auch nicht geschützt werden.

Zwischen Rodewald und Ahlden

Immer wieder behaupten Lokalpolitiker, dass die Landschaft mit Zäunen verschandelt werden würde, wenn die Weidetiere fachgerecht eingezäunt werden sollen. Seltsamerweise scheint diese Art der „Landschaftsverschandelung“ bei Gemüsen- und Obstplantagen, die stets eingezäunt sind, nicht zu stören. Die Zaunhier ist 160 cm.

13 Gedanken zu „Unsere Zaunkontrollen und der Abschluss des Wolfsmonitorings der Jägerschaft belegen Problemzäune

  1. Ihr leistet eine hervorragende Arbeit, aber gegen die Dummheit der Bauern und die Borniertheit der
    Bauern ist leider noch kein Krautgewachsen.

  2. Inzwischen schon mehr als peinlich und jedem Normaldenken doch auch langsam klar, welche Einspurigen uns zu regieren glauben. Man fasst es langsam immer noch schwerer, und die dort am Hebel der Macht sind weiter der Meinung, das Wahlvolk sei manupulierbar und hörig… Dafür wird ja gehörig gegen die Andersdenkenden Stimmung gemacht. Die Erde dreht sich zwar immer weiter, aber garantiert nicht mehr so, wie das einige erhoffen.

  3. „… und nicht nicht von der Herde integriert worden war. Also keinen Herdenschutz genossen hatte.“
    Es gibt keinen Herdenschutz gegen Wölfe, von wem stammt diese Mär?
    Man kann bei David Mech in „Der weiße Wolf“ nachlesen, welche Taktik Wölfe anwenden, um Tiere einer Herde zu reißen. Und das sind Moschusochsen, ganz andere Kaliber als unsere Rinder, mit viel Fell und Hörnern.

  4. Sorry, aber wie blöd muß man denn sein! Und dass Stacheldraht überhaupt noch erlaubt ist…. und wenn bei solchen Zaunabständen die Wölfe zuschlagen, weil es ihnen ja soo einfach gemacht wird, dann ist das Geschrei wieder groß. Nicht zu fassen!

  5. Das alte Märchenbild vom Wolf wirkt noch immer! Dazu die unwirksamen Schutzzäune der Bauern. Der Mensch darf nicht mit alles beanspruchen und die
    Natur verdrängen!

  6. Man kann das dusslige Gerede von Verschandelung der Landschaft durch Wolfs abweisende Zäune schon nicht mehr hören. Wo man in unserer so schönen Kultur Landschaft auch hin schaut, verschandeln Bio Gas Anlagen, riesige Hallen der Massen Tier Haltungen, weit läufige Plastik Planen, mit denen Spargel Felder abgedeckt sind, Hochsitze und fast nie endende Zäune, die Obst Plantagen schützen, unsere Natur – Und da kommen Wolfsgegner und wollen den Menschen weiß machen, dass Zäune, die Nutz Tiere schützen sollen, die Landschaft verschandeln? Ich frage mich, ob diese Menschen überhaupt erst einmal nach denken. bevor sie solchen Blödsinn von sich geben? Denen kann man aber auch wirklich alles widerlegen!

  7. Liebe Mitglieder des Wolfsschutz Deutschland,
    wir dürfen uns von diesen destruktiven Menschen wie Jägern und Bauern nicht die Logik bestimmen lassen.
    Sie sind den Schafen und anderen Nutztieren gegenüber genauso destruktiv und verschlagen-verlogen, wie im Kontext Wolf. Es tummeln sich viele selbstgerechte Verbrecher in der Jägerschaft und Bauernschaft. Das gilt es anzuprangern und den KZ-Wächtern gleichzusetzen, die sie immer noch trotz dieser schrecklichen Vergangenheit für die Tiere darstellen. Daran gibt es leider nichts zu deuteln Leider.
    Die Frage ist nur, wie schaffen wir es, dass einer breiten Bevölkerungsmehrheit bewusst zu machen, welches Leid sie mit ihrem Fleischkonsum möglich machen. Herzliche Grüße -Kath. Zwing

  8. Darüber hinaus müssen wir wohl die Alternative mehr bekannt machen, welche die Albert-Schweitzer-Stiftung aufzeigt, anstatt immer nur anzuprangern:
    https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/fleisch-aus-zellkulturen
    2025 soll es soweit sein, dass Fleisch in großem Maßstab hergestellt werden kann, naturidentisch, ohne die Jäger und Bauern. Das wird einen Aufschrei gerade in dieser Ecke geben.
    Aber es ist zu hoffen, dass man endlich das Leid der Tiere vermeiden kann.
    Herzl. Kath. Zwing

  9. eigentlich brauchen wir Menschen keine Tiere essen, das sollten wir unseren Beutegreifern überlassen. Das Problem wäre dann schon gelöst, denn dann gäbe es auch keine Tiere, die der Mensch zu Nutztieren macht.
    Die gezeigten Zäune sind ein Zeichen dafür, dass die Tierhalter nichts ändern wollen, dass sie Schäden provozieren um gegen die Wölfe populistisch vorzugehen. Tierhalter, die ihre Tiere nicht schützen, sollten eine hohe Strafe bekommen, die finanziell richtig weh tut. Vielleicht gäbe es dann endlich Ruhe. Hier ist die Politik gefragt, die bisher versagt, aus Dummheit oder von den Lobbyisten beeinflusst.

  10. Ich würde den Schaf Haltern eine Frist setzen, sichere Zäune zu bauen. Sollten Sie es nicht tun,gibt’s eine Strafe.
    Das hin und her mit den WeideZaun
    ist doch absurt ?die Schäfer wollen mit aller Gewalt die Wölfe ausrotten.
    Dabei wollen sie nur überleben.

    1. Sie können das, was Sie für andere fordern, gern selbst ausprobieren.
      Wenn die Schafe wöchentlich umgelassen werden wegen des Schutzes vor Parasiten, bedeutet das, dass Sie auf der Zaunlänge den Bewuchs mähen müssen, das Gerät dafür heranschaffen, warten und bedienen können, dann müssen Sie die Erdung abbauen, drei 80 cm tiefe Erdspieße aus der Erde holen bei Wind und Wetter, wieder in die Erde bekommen, den Zaun umsetzen, ohne dass zwischendurch Schafe weglaufen, die Batterie austauschen, eine körperlich sehr schwere Arbeit mit An- und Abtransport, alles richtig anschließen und prüfen, ob jetzt alles läuft. Wie lange es läuft, weiß man nicht, weil technische Geräte auch mal defekt sind, insbesondere Strom und Feuchtigkeit sind keine Partner, deshalb kontrollieren Sie alles mindestens ein mal täglich und kümmern sich natürlich um alle anderen Arbeiten, die mit Schafhaltung verbunden sind, auch noch. Das ganze als Hobby, weil man von Verlusten nicht leben kann, zur Erhaltung von vom Aussterben bedrohter Rassen. Die Kosten müssen Sie natürlich durch zusätzliche Arbeit erwirtschaften.
      Und wenn Sie das alles täglich leisten, das erhalten, was Generationen vor Ihnen erhalten haben, kann der Wolf oder auch Hundehalter ihr Werk vernichten. Und wenn die Schafe weg sind, was frisst der Wolf dann? Einen Zuchtbock kann man bei kleinen Beständen nicht einfach ersetzen, weil man Inzucht vermeiden muss.
      Und sichere Zäune gibt es praktisch nicht. Es geht nicht darum, dass es auf der ganzen Welt keine Wölfe gibt. Es geht um einen Ausgleich von Interessen und einem Sinn für das Machbare.

  11. Vieh wird selten gestohlen, im Gegensatz zu Obst. Die machen sich mehr Sorgen um Diebstahl als irgendwas anderes, heulen dann aber rum, wenn kein Mensch sondern ein Vierbeiner sich was krallt. Wären das Menschen, würden die sofort nachziehen. Warum also nicht bei Wölfen?

    Ahjo, die kann man einfach abknallen 😉 Da gibt’s ja „einfachere“ Lösungen. Total nachhaltig, weil tote Wölfe noch was lernen.

    Verantwortungslose Tierhalter sollten die Lizenz entzogen kriegen.

  12. Sie können das, was Sie für andere fordern, gern selbst ausprobieren.
    Wenn die Schafe wöchentlich umgelassen werden wegen des Schutzes vor Parasiten, bedeutet das, dass Sie auf der Zaunlänge den Bewuchs mähen müssen, das Gerät dafür heranschaffen, warten und bedienen können, dann müssen Sie die Erdung abbauen, drei 80 cm tiefe Erdspieße aus der Erde holen bei Wind und Wetter, wieder in die Erde bekommen, den Zaun umsetzen, ohne dass zwischendurch Schafe weglaufen, die Batterie austauschen, eine körperlich sehr schwere Arbeit mit An- und Abtransport, alles richtig anschließen und prüfen, ob jetzt alles läuft. Wie lange es läuft, weiß man nicht, weil technische Geräte auch mal defekt sind, insbesondere Strom und Feuchtigkeit sind keine Partner, deshalb kontrollieren Sie alles mindestens ein mal täglich und kümmern sich natürlich um alle anderen Arbeiten, die mit Schafhaltung verbunden sind, auch noch. Das ganze als Hobby, weil man von Verlusten nicht leben kann, zur Erhaltung von vom Aussterben bedrohter Rassen. Die Kosten müssen Sie natürlich durch zusätzliche Arbeit erwirtschaften.
    Und wenn Sie das alles täglich leisten, das erhalten, was Generationen vor Ihnen erhalten haben, kann der Wolf oder auch Hundehalter ihr Werk vernichten. Und wenn die Schafe weg sind, was frisst der Wolf dann? Einen Zuchtbock kann man bei kleinen Beständen nicht einfach ersetzen, weil man Inzucht vermeiden muss.
    Und sichere Zäune gibt es praktisch nicht. Es geht nicht darum, dass es auf der ganzen Welt keine Wölfe gibt. Es geht um einen Ausgleich von Interessen und einem Sinn für das Machbare.

Schreibe einen Kommentar zu Volker Spiegel Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.