NRW: Saga über das Leben der Wölfin Gloria von Wesel

Die NABU-AG, eine Arbeitsgemeinschaft der NABU-Organisationen aus Borken, Bottrop und Wesel arbeitet zum Thema Wolf seit einigen Jahren eng in NRW zusammen. Auf Basis ihrer jahrelangen Erfahrungen mit dem Schermbecker 
Rudel sind die Mitglieder dieser AG zutiefst überzeugt: Problemwölfe werden nicht geboren – sie sind eindeutig menschengemacht. 
Im Zuge dessen ist eine Chronik über das Leben und Sterben der Wölfin Gloria von Wesel entstanden, für die wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. Fotos zur Verfügung gestellt haben. Den Link zum Herunterladen finden Sie in unserem Bericht.

Für die Saga der lokalen Nabus haben wir in unsere Schatzkiste gegriffen und diese Bilder von Glorias Rudel zur Verfügung gestellt. © Wolfsschutz-Deutschland e. V. Es ist nicht gestattet, dass diese Bilder von Dritten weiter verwendet werden und/oder aus der Chronik des Nabu herausgeschnitten oder aus unserem Artikel heraus kopiert und weiter verwendet werden. Eine Veröffentlichung ist nur im Rahmen in der Nabu-Saga selbst über Gloria, bzw. in unseren Artikeln  gestattet.

Am 5. November 2024 wurde die Wölfin Gloria das letzte Mal nachgewiesen, sie hatte zwei ungenügend geschützte Zwergziegen gerissen. Die AG „NABUs im Wolfsterritorium Schermbeck“ nimmt nun den Jahrestag des traurigen Ereignisses im Herbst 2025 zum Anlass, das Leben von GW954f – genannt Gloria – umfassend zu dokumentieren. „Mit vielen Bildern, Grafiken und Links zu Originalquellen wird über die Jahre mit der berühmt-berüchtigten Wölfin am Niederrhein bzw. im Westmünsterland und über damit zusammenhängende Fragestellungen informiert,“ heißt es in einer Pressemitteilung vom 30.11.2025.

Wir hatten uns gerne entschlossen, für den Beitrag Bilder aus unserem vereinsinternen Wolfsmonitoring zur Verfügung zu stellen. Es unterstreicht die Wichtigkeit unseres vereinseingenen Monitorings, dank dessen wir die Wölfe lange Jahre schützen konnten sowie Behörden und Weidetierhaltern und Jägern energisch widersprechen konnten. Wahrscheinlich sind alle Wölfe, die auf den Bildern zu sehen sind, heute nicht mehr am Lieben. Ein Mahnmal für brutales, sinnloses und kriminelles menschliches Handeln.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind nicht immer einer Meinung mit den Nabu-Wolfsfreunden aus Schermbeck, doch eine Zusammenarbeit hat in all den Jahren im Interesse von Gloria und ihrer Familie vor Ort funktioniert und war von Respekt und gegenseitiger Wertschätzung bestimmt. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. vermissen unsere Wölfin ebenfalls sehr und wir sind unendlich traurig, dass die kriminellen Kräfte dort am Ende doch scheinbar erst einmal gesiegt haben. In unseren Augen gibt es natürlich keine Problemwölfe, sondern nur Problemmenschen. Jetzt hat sich dort eine neue Wölfin – Amela –  angesiedelt und wir sind erneut gefordert, auch sie mit all unserer Kraft zu schützen.

Hier kann die PDF-Datei der „NABUs im Wolfsterritorium Schermbeck“ heruntergeladen werden: http://www.nabu-bottrop.de

Hier noch einmal unser Nachruf auf Gloria aus dem Frühjahr dieses Jahres: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/04/04/schermbecker-wolfsrudel-ausgeloescht-wolfsschutz-deutschland-e-v-schlaegt-alarm/

 

 

Trauriger Tod der Fähe GW1999f: Das Leuscheider Rudel – ein Opfer von Verfolgung und Kriminalität

In einer weiteren tragischen Wendung für eines der härtesten umkämpften Wolfsterritorien Deutschlands hat sich bestätigt: Die vor kurzem gefundenen Skelettreste einer Wölfin in der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld gehören zu GW1999f, der Fähe des Leuscheider Rudels. Der Todfund wurde am 20. September 2025 gemeldet und sichergestellt. DNA-Abstriche, die an das Senckenberg-Institut zur Analyse überstellt wurden, ergaben eindeutig die Individualisierung der fünfjährigen Wölfin, die auch Mutter des aktuellen Rudels ist. 

Dieser Fund markiert nicht nur den Verlust einer zentralen Figur im Rudel, sondern unterstreicht die anhaltende Bedrohung durch illegale Tötungen und systematische Verfolgung in dieser Region. Das Leuscheider Rudel, das seit 2019 im Westerwald (grenzüberschreitend in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen) etabliert ist, hat in seiner kurzen Geschichte mehr Leid erfahren müssen als viele andere Rudel in Deutschland.
Beispielfoto Wölfin.

Die tragische Geschichte des Leuscheider Rudels: Von der Entstehung zur ständigen Bedrohung

Das Leuscheider Rudel – benannt nach dem Gebiet um Leuscheid im Westerwald – entstand aus den von Verfolgungen übrig gebliebenen früheren Rudeln. Seine Wurzeln reichen zurück zu zwei Rudeln in der Region, die schnell von Konflikten überschattet wurden. Eine Fähe verschwand spurlos, woraufhin der verbliebene Rüde ein neues Paar mit einer anderen Wölfin bildete. Doch auch diese Formation hielt nicht lange: Sowohl der Rüde, als auch die neue Fähe „verschwanden“ unter mysteriösen Umständen – ein Muster, das sich bis heute wiederholen sollte. Die aktuelle Konstellation formte sich um GW1415f, eine starke Fähe, die mit dem aus Bayern zugewanderten Rüden GW1896m (bekannt als „Milan“) ein Rudel aufbaute. GW1415f brachte in den Folgejahren beeindruckenden Nachwuchs zur Welt: 2020 sieben Welpen, darunter GW1999f, die heutige Wolfsmutter des Rudels.
2022 folgten vier weitere Junge, 2023 drei und 2024 sogar vier – ein Zeichen für die Widerstandsfähigkeit des Rudels in einem Territorium von über 200–300 km², das von dichten Wäldern und unzugänglichen Hängen geprägt ist, aber zunehmend durch Abholzung und Jagdinteressen bedroht wird. Doch diese Erfolge waren von Anfang an von Tragödien überschattet. GW1415f, die Gründungsfähe, wurde zuletzt am 6. April 2022 nachgewiesen und ist seitdem verschwollen – ein Verlust, der das Rudel auf nur fünf Mitglieder schrumpfen ließ. GW1999f, ihre Tochter aus dem 2020-Wurf, übernahm die Rolle der Mutter und führte das Rudel mit GW1896m weiter. Sie wurde mehrmals in Altenkirchen-Flammersfeld nachgewiesen. Nun war GW1999f seit dem 26. Mai 2025 nicht mehr nachgewiesen worden. Vorher war sie am 24. Januar und am 7. April anhand von Kotspuren nachgewiesen worden. 
Ein weiteres Opfer: Der geflohene Jungwolf „Butzi“ GW2554m, https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/12/hessen-wolf-butzi-hat-jetzt-eine-gefaehrtin/  der 2023 vor der Verfolgung im Westerwald in den Taunus (Hessen) floh und dort das Territorium Butzbach etablierte. Nach unserer Überzeugung wurde auch Butzi von 2024 auf 2025 illegal getötet. Das Territorium Butzbach ist nicht mehr aufgeführt in den offiziellen Monitoring-Daten von HessenForst. Einmal ansässige Wölfe wandern nicht mehr ab – sie verteidigen ihr Revier bis zum Tod. Seine Partnerin ist ebenfalls spurlos verschwunden. Auch dieser Fall passt ins Muster von überbordender Kriminalität und nicht vorhandenem Unrechtsbewusstsein.
Die drei Wolfswelpen des Rudels sind nun schon fast so groß wie ausgewachsene Wölfe, doch sie können sich noch nicht alleine verwsorgen. Beispielfoto.

Der Weg zur Kriminalität: Hetze, illegale Tötungen und organisierte Verfolgung

Der Westerwald, idyllisch auf den ersten Blick, ist zu einem Hotspot für Wildtierkriminalität geworden. Hier verschmelzen lokale Interessen – vor allem von Jägern, Forstbetrieben und Landwirten – mit einer toxischen Mischung aus Desinformation und Gewalt. Das Leuscheider Rudel geriet früh in den Fokus: Bereits 2021 und 2022 häuften sich Nutztierrisse an ungeschützten Tieren, die von Wölfen genutzt wurden. Statt auf effektiven Herdenschutz (wie EU-subventionierte Elektrozäune mit 10.000 Volt) zu setzen, eskalierten Medien und Lokalpolitiker (z. B. CDU im Kreis Neuwied) die Stimmung: Aufrufe zu Abschüssen, Falschmeldungen über „Kälberrisse“ (die sich als Hundeangriffe entpuppten) und Hetze in WhatsApp-Gruppen von Wolfshassern. Die Kriminalität nahm greifbare Formen an:
  • Illegale Tötungen: Neben dem Verschwinden von GW1415f und GW1999f wurde im Februar 2025 die 9-monatige Jungwölfin GW4599f (ebenfalls aus dem Rudel) in Fiersbach erschossen aufgefunden – Todesursache: Herzbeuteltamponade durch Schussverletzung. Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelte, Wolfsschutz-Deutschland e.V. erstattete Anzeige und setzte eine 1.000-Euro-Belohnung für Hinweise aus. Mehrere Welpen starben bei Verkehrsunfällen und ganze benachbarte Rudel lösten sich auf, nachdem Mütter und Väter eliminiert wurden.
  • Vandalismus und Bedrohungen: Im April 2022 wurde das Auto unseres Vorstands während einer Recherche in Buchholz beschädigt – Reifen platt gemacht, Stoßstange beschädigt –, nachdem der Standort in einer Jäger-WhatsApp-Gruppe geteilt wurde. Solche Angriffe auf Naturschützer sind Symptome einer Radikalisierung: Aufrufe zu „Steinsalz-Schüssen“ (die Wölfe vergiften, ohne Spuren zu hinterlassen) oder Giftmischungen aus Backzutaten kursieren offen.
  • Offizielle Verfolgungsversuche: GW1896m, der Vater, wurde mehrmals zur Zielscheibe: Im November 2024 wollte Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) eine Abschussverfügung erteilen, nach Rissen an vier Schafen. Gerichte in Koblenz (17.12.2024) und Niedersachsen (18.11.2024) stoppten dies durch Klagen  – ein kleiner Sieg, der verwaisten Nachwuchs (mindestens vier Welpen 2024) verhinderte. Dennoch: Die Besenderung (Halsband-Tracking) wurde gefordert.  Dabei ist bekannt, dass besenderte Wölfe nicht lange überleben. 
Diese Eskalation ist kein Zufall. In Rheinland-Pfalz werden Wölfe mit Propaganda als „Überbedrohung“ diffamiert, obwohl Risse oft auf mangelnden Schutz zurückgehen. Wolfshasser-Netzwerke nutzen soziale Medien und Lokalpresse, um Hysterie zu schüren – mit Folgen: Zerschossene Rudel führen zu mehr Rissen durch unerfahrene Jungtiere, was den Kreislauf der Verfolgung antreibt.
Beispielfoto: So groß ist ein im Frühjahr geborener Wolfswelpe inzwischen.

Der Verlust von GW1999f: Ein Schlag für das Rudel und unsere Natur

Der Fund ihres Skeletts in Altenkirchen-Flammersfeld – einem Kerngebiet des Rudels – kann zwar auch auf einen natürlichen Tod hindeuten, doch die Vorkommnisse dort lassen eine illegale Beseitigung vermuten. Als das Muttertier war GW1999f das Herz des Rudels: Sie jagte kranke und alte Tiere und schützte ihre Jungen. Ihr Verschwinden bedroht nun die ganze übrig gebliebene Familie. Im Juni 2025 wurde ein Wolf und ein Welpe auf einem Wildkamerafilm nachgewiesen, am 30. Juli dann drei Wolfswelpen. 

GW1896m allein mit den verbliebenen Welpen des Rudels

Das Rudel könnte zerfallen, wie so viele vor ihm. Wie viele Opfer muss es noch geben, bevor Menschen endlich begreifen, dass die Wölfe nicht die Feinde sind, sondern Lobbyistenkonzerne, die den Wolf zum Feindbild und Sündenbock und als bewährtes Ablenkungsmanöver aufbauen? 
Der Zerfall des Rudels dürfte tatsächlich für mehr, statt weniger Risse gesorgt haben. Dem Vater GW1896m wurde ab August Risse an ungeschützten Schlachthirschen und Ziegen nachgewiesen. Ein Welpe des Rudels, GW4620f, riss am 20. August ebenfalls ungeschützte Schlachtdamhirsche.

Wolfsschutz-Deutschland e.V. fordert:

  • Gründung von regierungsunabhängigen Spezialeinheiten zur Wildtierkriminalitätsbekämpfung – wie sie in Italien (Carabinieri per la Tutela della Fauna) und Spanien (SEPRONA) erfolgreich eingesetzt werden. Nur unabhängige Ermittler können den Einfluss lokaler Netzwerke brechen.
  • Herdenschutz statt Abschüsse: Nutzt EU-Fördermittel für effektive Zäune.
  • Hinweise, gerne auch anonym, an uns: Brigitte.Sommer@wolfsschutz-deutschland.de oder Mobil: 0176 48732612

 

Dieser tragische Fall zeigt auch, dass wir Tierfreunde, Natur- und Wolfsschützer uns nicht alleine auf Klagen verlassen können, denn gegen illegale Verfolgung hilft nur Einsatz direkt vor Ort in den Wolfsgebieten. Hier brauchen wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. noch viel mehr Unterstützung. 

Quellen:

http://www.wolfsschutz-deutschland.de

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Auch durch den Kauf unseres neues Wolfskalenders für 2026 kann unsere Arbeit wirkungsvoll unterstützt werden. Hier geht es zu den Bestellmöglichkeiten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2

 

Abschusserlaubnis in Niedersachsen: Pseudowissenschaft und falsche Prioritäten

Wolfsschutz-Deutschland e. V. lehnt den Beschluss des Verwaltungsgerichts Braunschweig vom 7. Oktober 2025 entschieden ab, der eine Abschusserlaubnis für den Wolfsrüden GW3559m im Landkreis Helmstedt bestätigt. Die Begründung basiert auf unhaltbaren Annahmen, ignoriert etablierte wissenschaftliche Erkenntnisse und setzt tödliche Gewalt über bewährte Prävention. Unser Verein stimmt jeglichen Abschüssen nicht zu, denn sie sind wissenschaftlich widerlegt, lösen keine Konflikte sind ehtisch unhaltbar und sie schaden dem fragilen Wolfsbestand und unserer Natur.

Der Wolfsrüde GW3559m wird für acht Nutztierrisse haftbar gemacht, mit 56 getöteten und 39 verletzten Schafen sowie einem Schaden von 39.000 Euro. Das Gericht unterstellt ein „erlernetes und gefestigtes Beuteverhalten“, das auf Rudelmitglieder übertragen werde und interpretiert überwundene Schutzmaßnahmen (1,4–1,5 m Festzäune, 1,2 m Flexinetze) als Beleg. Abschuss ist auf fünf Kilometer um Rissort beschränkt, erfordert Überwindung eines 1,2-Meter-Netzes oder Nacht-Einstallung und ist Kreisjägern vorbehalten.
Wie sollen solche absurden Vorgaben durchgeführt werden? Wir müssen uns hier die Frage stellen, ob ein solcher Riss nicht mit der Auslegung von Kadavern provoziert werden soll, oder aber ein Jäger einfach behaupten wird, dass die Bedingungen vorgelegen hätten. Wer will hier einen Gegenbeweis antreten?
Der Kern des Beschlusses ist Pseudowissenschaft: Das angeblich erlernte Beuteverhalten von Wölfen ist nie nachgewiesen worden. Wissenschaftler wie Dr. Carsten Nowak vom Senckenberg-Institut belegen: Wölfe erlernen kein fixes Rissverhalten. Sie sind opportunistische Jäger, die auf leicht zugängliche, ungeschützte Beute reagieren – ein natürliches Verhalten, das durch menschliche Versäumnisse wie mangelnde Zäune ausgelöst wird, nicht durch ‚Dressur‘ oder Übertragung auf Rudel. Langzeitstudien zeigen: Solche Muster sind situativ und reversibel, nicht gefestigt oder erlernt.“
Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer
Seit der Genehmigung der Abschusserlaubnis im Mai 2025 gab es im gesamten Sommer (Juni bis September) keine neuen Nutztierrisse durch den Wolfsrüden GW3559m. Dies unterstreicht, was wir seit langem fordern: Statt tödlicher Maßnahmen reicht wirksamer Herdenschutz aus, um Konflikte zu vermeiden. Der kürzliche Beschluss des Verwaltungsgerichts Braunschweig zur Bestätigung der Abschusserlaubnis wirkt einfach absurd – der Wolf hat sich nicht erneut an Nutztieren vergriffen, obwohl die Auflagen explizit an einen „aktuellen Riss“ geknüpft sind. Frühere Risse, die GW3559m zugeschrieben werden (mindestens acht Fälle mit 56 getöteten und 39 verletzten Schafen, Schaden ca. 39.000 Euro), lagen größtenteils im Herbst/Winter 2024 und Winter/Frühjahr 2025. Im Juni 2025 wurden vier weitere Risse im Kreis gemeldet, aber genetische Analysen ordnen sie GW3559m nicht zu; sie stammen aus dem Rudel oder anderen Wölfen. Seitdem: Ruhe.

Wissenschaftliche Widerlegung: Kein Beleg für „erlernbares“ Verhalten

Experten widerlegen das Gerichtsurteil klar. Wie Dr. Carsten Nowak bei einem Vortrag im Januar 2024 betonte: „Wir haben es in Deutschland nicht ein einziges Mal geschafft, den Wolf, der Schafe gerissen hat, zu entnehmen.“ Nowak widerlegt in Studien und Interviews, dass Wölfe ein spezifisches Beuteverhalten auf Nutztiere „erlernen“ und es weitergeben – Risse entstehen durch Verfügbarkeit ungeschützter Tiere, nicht durch Lernprozesse. Wölfe passen sich opportunistisch an, kehren aber zu Wildbeute zurück, sobald Prävention greift. Ähnlich Studien des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung: Wölfe zeigen kein konditioniertes Verhalten wie Raubtiere in Gefangenschaft; wiederholte Risse korrelieren mit Schutzdefiziten, nicht mit individueller „Erziehung“. Das Gericht ignoriert diese Evidenz und basiert auf anekdotischen Beobachtungen, die wissenschaftlich irrelevant sind. Abschüsse destabilisieren Rudel und schaffen neue Konflikte – bewiesen durch Monitoringdaten.

Vermeidbare Schäden: Prävention statt Mythen

In Niedersachsen gab es 2025 bis Oktober 800–1.000 Risse mit nachweisbaren Wölfen, hauptsächlich Schafe. Im Landkreis Helmstedt über 20 seit 2024, darunter die GW3559m-Fälle. Doch in über 50 Prozent fehlten wirksame Schutzmaßnahmen: Standardzäune ohne Strom oder Untergrabschutz entsprechen nicht EU-Standards (doppelte Elektrozäune 1,5–2 m). Nur 30–40 Prozent der Risse weisen Grundschutz auf, oft unzureichend. Pilotprojekte belegen: Robuste Maßnahmen reduzieren Risse um bis zu 80 Prozent – Abschüsse hingegen nicht.„Abschüsse helfen Bauern nicht, da sie das Problem nicht lösen“, so Sommer. Wissenschaftlich sei klar: Prävention funktioniere, Tötungen bedrohen den Bestand in Niedersachsen.“

Klarer Aufruf: Abschüsse ablehnen, Prävention forcieren

Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordert eine hundertprozentige unbürokratische Förderung wirksamer Schutzsysteme und eine Politik, die aufhört, die Natur, zu der Wölfe und alle anderen Wildtiere gehören, zu zerstören. Landwirte sollten endlich wahrnehmen, dass sie mit der politischen Konzentration auf den Sündenbock Wolf von wahren Problemen abgelenkt werden. Der Wolf ist natürlicher Bestandteil unserer Landschaft – schützen wir ihn durch Fakten und Maßnahmen, nicht durch unhaltbare Mythen und Tod.
Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

Es kann noch Beschwerde beim Verwaltungsgericht eingelegt werden

Die beiden klagenden Verbände Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. und Naturschutzinitiative e.V. können nun noch eine Beschwerde beim Niedersächsischen Oberverwaltungsgericht Lüneburg einlegen. Einer der Verbände hat dies bereits angekündigt. Diese absurde Entscheidung wird die Steuerzahler erneut Unsummen kosten.

Alarmierender Wendepunkt

Der Beschluss des Verwaltungsgerichts Braunschweig zur Abschusserlaubnis für den Wolfsrüden GW3559m markiert einen alarmierenden Wendepunkt. Nach der Rückstufung des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ und der Meldung eines „günstigen Erhaltungszustands“ muss mit deutlich mehr solcher Tötungsverfügungen gerechnet werden. Es reicht nicht aus, allein auf klagefähige Verbände zu vertrauen. Wir fordern Unterstützung für unser vereinsinternes Wolfsmonitoring und appellieren an alle Wolfsfreunde, keine Illusionen mehr über das staatliche Monitoring zu nähren – es dient auch der Ausspürung von Zielen für Abschüsse. Wir haben das seit Jahren angekündigt: Die Rückstufung öffnet die Schleusen für willkürliche Entnahmen.

Staatliches Monitoring: Werkzeug für Jäger und Abschüsse

Besonders pikant in Niedersachsen: Jäger führen das Wolfsmonitoring durch – und dürfen gleichzeitig schießen. Daten aus Sichtungen und Kameras werden genutzt, um Wölfe für Abschussverfügungen aufzuspüren, wie der Helmstedt-Fall zeigt. Viele Wolfsfreunde melden naiv Standorte ans Jägermonitoring, im guten Glauben, es diene dem Schutz. Doch die Realität ist hart: Diese Infos können tödlich enden. Einige melden bewusst, um persönliche Vorteile zu erlangen – wie exklusive Foto- oder Wildkameramotive für Likes in sozialen Netzwerken. Das ist Naivität oder Egoismus auf Kosten der Wölfe. Wölfe brauchen echte Freunde, die priorisieren: Schutz vor Ausbeutung.
Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist vor Ort aktiv: Unser vereinsinternes Monitoring dokumentiert Rudel unabhängig, warnt vor Gefahren und kann mit eigenen Daten widersprechen. Wir brauchen dafür mehr aktive Mitglieder in den Wolfsgebieten und auch mehr finanzielle Unterstützung. Viele Wolfsfreunde wünschen sich, dass wir auch Klagefähigkeit erreichen, doch dazu braucht es auch ein finanzielles Fundament. Wir werden nicht staatlich unterstützt, sind also auf Spenden angewiesen.

Quellen:

https://www.landkreis-helmstedt.de/downloads/datei/YjE0NTBiZjhlZDAzYzM0NGJzUE8wYS9hWDcwNDJUb0tQM2tzWWlmUFZDdDhhYmhXTW9keEJydERPZHlQNVVvTnpZVmNuSlovbTJab1V5M0tnSlVOZWhvczluMm9ZRXpydC9xaGhsR2dSWmFPa1B3bUUweHU0eGtmYkpyU2VLTkVnNllIT0ZVZm9uU1BENTQvL21Xd2lVenN3cVZ1aDY5eFRjcWtoQT09

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/11/wolfsexperte-sagt-in-deutschland-ist-noch-nie-der-richtige-wolf-entnommen-worden

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

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Politische Willkür statt Wissenschaft: BMU-Meldung zum „günstigen Erhaltungszustand“ des Wolfs

Wolfsschutz-Deutschland e. V. ruft zum Widerstand vor Ort auf. Der Verein Wolfsschutz-Deutschland e. V. verurteilt die Meldung des Bundesumweltministeriums (BMU) vom 13. Oktober 2025 an die EU-Kommission als rein politische Farce. Durch eine pauschale Zusammenführung starker ostdeutscher Wolfspopulationen mit schwachen Beständen im Westen wird der Wolf als „günstig erhalten“ deklariert – ohne wissenschaftliche Grundlage und mit dem offenkundigen Ziel, Abschüsse zu erleichtern und den Wolf ins Bundesjagdgesetz aufzunehmen. Wir haben diese Entwicklung seit Jahren angekündigt: Die Jagd- und Agrarlobby nutzt den Vorwand, um eine reguläre Jagd auf Wölfe zu ermöglichen, die Rudel destabilisiert und Konflikte schürt.

Statt Systemklagen, die im politischen Getriebe untergehen, setzen wir auf Aktive vor Ort in Wolfsgebieten und unser internes Monitoring. Alle Menschen sitzen im selben Boot – gegen eine ausufernde Lobbypolitik, die Prävention sabotiert und allen schadet. Die Meldung ignoriert etablierte FFH-Kriterien: Regionale Differenzierungen fehlen, quantitative Indikatoren (z. B. Mortalitätsraten, Habitatqualität) werden verschwiegen. Ostdeutsche Rudel (Sachsen, Brandenburg: über 100 Rudel) maskieren die Fragilität im Westen (Bayern, NRW: isolierte Gruppen, hohe Verkehrstote). Experten wie das BfN und Senckenberg warnen: Der Bestand ist vulnerabel.
Beispielfoto Wölfe. © Brigitte Sommer
Bundesumweltminister Carsten Schneider feiert dies als „Erfolg“, um „Probleme vor Ort leichter zu lösen“ – ein Code für mehr Abschüsse und Jagdrecht.„Diese Entscheidung ist nicht wissenschaftlich, sondern Lobby-Diktat“, erklärt Brigitte Sommer, Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e. V. „Die Pauschalierung tarnt Schwächen, um den Wolf jagdbar zu machen. DJV und DBV fordern genau das: Aufnahme ins BJagdG für Quoten und Saisons, was Rudel zerstört und Prävention entmachtet. Klagen wie die von Green Impact vor dem EuGH (angenommen, aber Erfolgschancen vor dem aktuellen Hintergrund gering) bekämpfen Symptome – das System schützt sich selbst. Lobbypolitik schadet allen“, erklärt Brigitte Sommer.

Gemeinsam gegen Ausbeutung

Die Konsequenz: Sinnlose Wolfstötungen, die illegale Kriminelle legitimieren und Risse provozieren, statt Probleme zu lösen. Prävention – Elektrozäune, Herdenschutzhunde – reduziert Schäden um 80 Prozent, ist kostengünstig und schützt Weidetiere. Doch die Lobby priorisiert Jagdinteressen über faire Lösungen. „Wir sehen uns nicht als Feinde der Landwirte“, betont Sommer. „Gemeinsam müssten wir gegen eine Politik kämpfen, die Fördergelder für Zäune kürzt, den Bauern mit immer mehr Bürokratie das Leben schwer macht, sie enteignet und Jägern Trophäen ermöglicht“, betont Sommer. Ausufernde Lobbyeinflüsse kosten uns allen: Höhere Schäden, instabile Ökosysteme und verarmte Landschaften.  Klagen allein reichen nicht – Erfolgschancen bei 20–40 Prozent, oft nur Verzögerungen. Das System dreht sich weiter: Jäger führen Monitoring und schießen, Daten dienen der Jagd.

Ermöglichung der Jagd auf Wölfe als Ziel der Aufnahme ins Bundesjagdrecht

Die Forderung der DJV und DBV den Wolf ins Bundesjagdrecht zu überführen zielt explizit darauf ab, die Jagd auf Wölfe bundesweit zu legalisieren und zu erleichtern, indem der Wolf als nun „jagdbares Wild“ ins Bundesjagdgesetz (BJagdG) aufgenommen wird. Dies würde über punktuelle Abschüsse bei „Problemwölfen“ hinausgehen und eine systematische Bejagung ermöglichen, ähnlich wie bei anderen Wildarten (z. B. Reh, Fuchs). Die „günstige Erhaltungszustand“-Meldung (FCS) dient hier als rechtlicher Hebel, um EU-Schutzvorgaben zu umgehen. 

Vor Ort aktiv: Unser internes Monitoring als Gegenmacht

Deshalb setzen wir auf Stärke vor Ort: Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist in Wolfsgebieten präsent – mit Aktiven. Unser vereinsinternes Wolfsmonitoring ist unabhängig: Kameras schützen Rudel, ohne Daten an Behörden oder Jäger zu liefern. Wir brauchen mehr Unterstützer: Vereinsmitglieder für Patrouillen, Spenden für Ausrüstung und Expertise.
Wolfsfreunde: „Aktive vor Ort sind der Schlüssel: Sie verhindern Abschüsse durch Früherkennung“, so Sommer. „Gemeinsam im Boot gegen Lobby-Herrschaft – für Prävention, die funktioniert, und Wölfe als natürlichen Bestandteil der Natur.“ Lasst uns die Lobbymacht brechen!
Quelle:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Auch durch den Kauf unseres neues Wolfskalenders für 2026 kann unsere Arbeit wirkungsvoll unterstützt werden. Hier geht es zu den Bestellmöglichkeiten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2

Sachsen: Natürlicher Tod einer Dynastiegründerin – Aufruf zum Schutz vor illegalen Tötungen bei Knappenrode II

Unser Verein Wolfsschutz-Deutschland e. V. nimmt die jüngste Mitteilung des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) zum Ableben einer 13-jährigen Wolfsfähe bei Elsterheide mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis. Während wir uns über die transparente Aufklärung des natürlichen Todes freuen, mahnt der Fall eindringlich: In der Region Knappenroder Seenlandschaft und insbesondere im Territorium Knappenrode II und im gesamten Landkreis Bautzen sterben in diesem Jahr erneut zahlreiche Wölfe unter mysteriösen Umständen und es kursieren Fakegeschichten über angebliche Risse von Katzen.

Wir fordern eine Intensivierung der Aufklärungsarbeit um die Vorgägen im Rudelgebiet Knappenrode II und wir setzten für einen nachgewiesenen illegalen Abschuss eine Belohnung in Höhe von 2.000 Euro aus.
Die Wolfsfähe GW180f, die 2013 das Rudel in Knappenrode/Seenland (KN) gründete, sei mit ihren 13 Jahren eine der ältesten dokumentierten Wölfe im sächsischen Monitoring. Seit Ende August 2025 soll sie Aufsehen erregt haben, als sie krank und abgemagert in der Nähe von Wohngebieten gesichtet wurde. 23 Meldungen aus der Bevölkerung und vom erweiterten Monitoring zeichneten laut Wolfsbüro ein Bild eines Tieres, das unter starken Alterserscheinungen und Räude gelitten habe. Die Fachstelle Wolf hätte laut Pressemitteilung ihre Aktivitäten verstärkt, um das Verhalten zu beobachten und eine mögliche „Managementrelevanz“, also einen Abschuss zu prüfen. Die Ergebnisse der Obduktion durch das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin bestätigen nun: Die Fähe durfte natürlicherweise an Altersschwäche sterben. Ihr verzögerter Fluchtreflex und die Suche nach leichter Nahrung wie Komposthaufen waren Symptome ihrer Beeinträchtigung – kein Verlust der Scheu vor dem Menschen, wie es fälschlicherweise interpretiert werden könnte.
Dass sie nach dem 17. September 2025 nicht mehr gesehen wurde und der davor dokumentierte Gesundheitszustand des Tieres hätte auf ein Ableben der Wölfin hingedeutet. Im Rahmen eines weiteren Monitoringeinsatzes Ende September 2025 sei der bereits stark verweste Kadaver der alten Wölfin gefunden worden. Es sei davon auszugehen, dass das Tier kurz nach der letzten Sichtungsmeldung verstorben ist.
Diese Wolfsfähe war ein Symbol für die erfolgreiche Rückkehr des Wolfes nach Deutschland: unauffällig und wolfstypisch lebend, bis Krankheit und vor allem ihr Alter sie einholten. Es ist erfreulich, dass das Monitoring hier rasch und professionell handelte. Doch der Fall unterstreicht auch die Dringlichkeit, Gerüchte und Vorurteile frühzeitig zu entkräften – gerade in einer Region, in der Wölfe zunehmend Opfer illegaler Tötungen werden.
Screenshot aus der Pressemitteilung. Wir hoffen, dass die Wölfin gut auf der anderen Seite angekommen ist. Es gibt Erkenntnisse darüber, dass im Universum keine Energie jemals verloren geht. Insofern ist es eine schöne Vorstellung, dass die Wölfin zu dem zurück gekehrt sein könnte, was war, ist und jemals sein wird.

 

Die alte Wölfin GW180f aus dem Rudel Milkel schreibt Geschichte. Insgesamt hat sie zirka 57 Welpen das Leben geschenkt und mindesten drei Rüden überlebt. Eine wahre Gründeren einer Wolfsdynastie. Ausriss aus DBB-Wolf.de

 

Screenshot aus DBB-Wolf.de Rudel Kanpenroder Seenland.

 

Am 3. Oktober wurde eine weitere Wölfin,  GW1880f, im Gebiet Knappenrode II tot aufgefunden. Auch hier lautet das Ergebnis: natürlicher Tod.

Screenshot aus DBB-Wolf.de – Die tote Wölfin war die neue Mutterwölfin des Rudels Knappenrode II. Im vergangenen Jahr hatte sie mit einem neuen Rüden zwei Jungtiere.

 

Screenshot aus DBB-Wolf. Rudel Knappenrode II.

 

Mysteriöse Tode und illegale Abschüsse

Ein anhaltendes Problem im Gebiet um Knappenrode II. Leider steht der natürliche Tod der GW180f im Kontrast zu den alarmierenden Ereignissen dieses Jahres. Mehrere Wölfe sind unter verdächtigen Umständen gestorben, darunter Fälle, die auf illegale Eingriffe hindeuten. Dort wurde am 4. August 2025 ein Jährling, tot aufgefunden – die Obduktion ergab Schussverletzungen. Wolfsschutz-Deutschland e. V. hat Strafanzeige  https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/09/16/sachsen-illegale-wolfstoetung-in-knappenrode-ii-wolfsschutz-deutschland-e-v-erstattet-strafanzeige-und-setzt-belohnung-aus/ erstattet und eine Belohnung von 2.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Identifizierung des Täters führen. 

Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland 2000 wurden bundesweit über 1.180 tote Wölfe dokumentiert, von denen rund 140 allein im Jahr 2024 auf unnatürliche Ursachen zurückgingen, einschließlich illegaler Abschüsse. In Sachsen, wo die Knappenroder Rudel leben, und im gesamten Landkreis Bautzen ist die Dunkelziffer hoch: Viele tote Wölfe werden nicht gefunden oder manipuliert, um die Taten zu vertuschen. Eine Aufklärungsquote ist praktisch nicht vorhanden, und Strafen – bis zu 50.000 Euro Geldstrafe oder fünf Jahre Haft nach Bundesnaturschutzgesetz – bleiben aus. Illegale Tötungen sind kein Einzelfall, sondern ein systematisches Problem, das durch Vorurteile angeheizt wird. Wir fordern die Gründung von regierungsunhabhängigen Spezialeinheiten, wie sie in Italien und Spanien erfolgreich etabliert wurden, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

Am 24. Dezember 2019 wurde die damalige Mutterwölfin des Rudels Knappenrode II illegal erschossen aufgefunden. 

Eineinhalb Jahre vorher wurde ebenfalls eine Wölfin aus diesem Rudel bei Mortka auf besonders grausame Art und Weise getötet. Bei der Bergung des Kadavers sei festgestellt worden, dass der Brustraum des Wolfes Löcher aufgewiesen hätte und um den Bauch des toten Wolfes ein Strick gebunden gewesen wäre. Am anderen Ende des Strickes soll ein Betongewicht befestigt gewesen sein, mit dem der Kadaver im Tagebausee versenkt worden ist.  Wir lobten damals eine Summe von 7.000 Euro zur Ergreifung des Täters aus. Der Fall ist bis heute ungeklärt. 

Aktuelle Unklare und offene Fälle im Gebiet um Knappenrode und Landkreis Bautzen:

Am 11. Mai 2025 wurde ein toter Wolf gefunden. In der Liste als unklar aufgeführt.

Am 29. Juli 2025 wurde die Wölfin GW5016f gefrunden. In der Liste als unklar aufgeführt.

Am 22. Februar 2025 wurde der Welpe GW4744m überfahren aufgefunden.

Landkreis Bautzen und Nähe

Am 18. Februar 2025 wurde der Welpe GW4712m im Territorium Johnsdorf überfahren

Am 24. März  2025 wurde die Altwölfin GW342f aus dem Ruszow Rudel aus aud auch Pumpak stammte, im Territorium Neustadt Spremberg überfahren aufgefunden.

Am 09. Juli 2025 wurde die Altwölfin GW4623f im Terrotorium Elstra überfahren aufgefunden.

Verschwundene Rudel im Landkreis Bautzen

Eine Tochter von GW180F gründete 13/14 das Rosenthaler Rudel, das nach 21/22 verschwand.

Das Milkeler Rudel, in dem ein Nachkomme – GW1064m –

–  aus Knappenrode II, nur noch alleine lebte, ist seit 23/24 nicht mehr besetzt. 2017 versuchten Welpen des Rudels Jägern Helme und Gerätschaften zu stehlen. Ein aufgenommener Film davon ging damals viral. https://www.youtube.com/watch?v=hV4LVvLqF1I

Das Gebiet um Lohsa ist seither Schwerpunkt  krimineller Ereignisse.

Totfunde in Sachsen gesamt von 2000 bis 2025

237 Totfunde:  21 x Illegale Tötung  4 x Management  32 x natürlich  19 x unklar  161 x Verkehrsunfall  1 x sonstiges

Die Statistik zeigt, dass der Mensch für den Wolf gefährlich ist, und nicht umgekehrt. Neue Infos dazu auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/10/03/erneut-bestaetigt-die-groesste-bedrohung-fuer-den-wolf-ist-der-mensch/

Gerüchteküche brodelt: Wölfe als Sündenböcke für verschwundene Katzen?

Der Fall der alten Fähe hat nicht nur das Monitoring mobilisiert, sondern auch die Gerüchteküche zum Kochen gebracht. In Elsterheide und Umgebung kursieren Meldungen, wonach Wölfe angeblich Hauskatzen angreifen und fressen würden. Gerade mal vier Tiere wurden dort als vermisst gemeldet und bei einem Tier hätte es sein können, dass ein Wolf nachgesorgt haben könnt. Daraus tendenziöse Artikel mit absurden Tatsachenbehauptungen zu kreieren, ist ein klassischer Fall von absichtlicher Panikmache der Medien. Kranke oder alte Wölfe wie GW180f suchen keine Haustiere – sie greifen zu dem zu, was erreichbar ist, wie Abfall oder eben auch einmal tote Tiere. Doch die wahren Verursacher für verschwundene Katzen sind oft Jäger. Tatsächlich zeigen Schätzungen, dass in Deutschland jährlich mehrere zehntausend Katzen von Jägern getötet werden. Der Deutsche Tierschutzbund geht von „mehreren zehntausend“ Fällen aus, PETA sogar von bis zu 200.000 erschossenen Katzen pro Jahr. In Nordrhein-Westfalen allein werden rund 11.000 Katzen pro Jahr erlegt. Jäger dürfen Katzen als „wildernd“ abschießen, sobald sie sich mehr als 200 bis 500 Meter von Siedlungen entfernen – oft ohne Meldepflicht. Viele Tiere verschwinden spurlos, Kadaver werden vergraben oder als Unfallopfer getarnt. Während Wölfe selten Katzen jagen – und dann meist Streuner –, machen Jäger systematisch Jagd auf Haustiere. Diese Zahlen entkräften Mythen und lenken den Blick auf das echte Problem, die Jagd- und Agrarlobby. 

Aufruf zum friedlichen Zusammenleben: Schutz statt Schuss

Wolfsschutz-Deutschland e. V. sieht im Fall Elsterheide eine Chance für mehr Verständnis. „Die Wolfsfähe GW180f hat ihr Leben in Freiheit und Würde gelebt – ein Vorbild dafür, dass das Zusammeleben mit Wölfen funktioniert. Lassen wir uns nicht von Gerüchten täuschen, sondern den gesunden Menschenverstand einschalten. 
Wir freuen uns über neue Mitglieder, die sich vorstellen können, Schwerpunktmäßig im Gebiet um Lohsa aktiv zu werden, ebenso über Hinweise, auch anonym. Wir garantieren hundertprozentigen Quellenschutz.  Hotline: 0176 48732612 oder Email: Brigitte.Sommer@wolfsschutz-deutschland.de 

Quellen:

https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1091231

http://www.dbb-wolf.de

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/08/09/sachsen-wolfsland-stirbt/

https://www.wolf.sachsen.de/wolfswelpen-milkel-werden-vergramt-4734.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/01/28/mutterwoelfin-des-rudels-knappenrode-ii-in-sachsen-erschossen-und-verscharrt-wolfsschutz-deutschland-e-v-erstattet-anzeige-und-lobt-kopfgeld-aus/

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

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Thüringen: Illegaler Wolfsbeschuss bei Ilmenau – Strafanzeige und 2000 Euro Belohnung zur Ergreifung des Täters

Im Ilm-Kreis wurde vor zirka 14 Tagen ein junger Wolfsrüde illegal angeschossen und so schwer verletzt, dass er laut eines Sprechers des Umweltministeriums nach seiner Sichtung zeitnah eingeschläfert werden musste. Es hätte keine Aussicht auf Heilung bestanden. Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung bestätigte den Beschuss, die genetische Analyse zur Herkunft des Tieres läuft noch. Wolfsschutz-Deutschland e.V. stellt Strafanzeige und setzt eine Belohnung von 2000 Euro zur Ergreifung des Täters/der Täterin aus.

Das Kompetenzzentrum Wolf, Biber, Luchs hat Strafanzeige bei der Polizeiinspektion Arnstadt-Ilmenau erstattet – ebenso wie wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Der Abschuss von Wölfen ist auch eine Straftat nach Bundesnaturschutzgesetz, die mit einer hohen Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro oder einer Freiheitsstrafe geahndet werden kann.
Beispielfoto Wolfsrüde. ©Brigitte Sommer

2.000 Euro Belohnung für Hinweise

Wir setzen eine Belohnung von 2.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung der Täter führen. Solche kriminellen Taten sind inakzeptabel und wir setzen alles daran, diesen Fall aufzuklären. Wenn Sie Informationen haben, kontaktieren Sie bitte die Polizeiinspektion Arnstadt-Ilmenau unter 03677-601124 oder wenden Sie sich direkt an uns unter der Nummer 0176/ 48732612.

Unsere Kritik:

Verzögerte Kommunikation und problematischer Wolfsmanagementplan. Wolfsschutz-Deutschland e.V. verurteilt die verzögerte Information der Öffentlichkeit, die erst zwei Wochen nach dem Vorfall am 19. August 2025 erfolgte. Diese mangelnde Transparenz schadet dem Vertrauen in die Behörden und dem Schutz des Wolfes. Solche Vorfälle müssten sofort und klar kommuniziert werden. Noch schärfer kritisieren wir den neuen Wolfsmanagementplan Thüringen. Die Einbindung von Jägern in das Wolfsmonitoring ist aus unserer Sicht inakzeptabel. Der Vorfall im Ilm-Kreis zeigt erneut, dass Jäger aufgrund ihrer Interessenlage nicht geeignet sind, den Wolfsbestand objektiv zu überwachen. Wer außer Jägern hat die Mittel, die Zeit, die Informationen und die Gelegenheit, auf Wölfe zu schießen? Dieser Fall unterstreicht die Risiken einer solchen Einbindung. Darüber hinaus lehnen wir jede Form von Wolfsregulierung, wie sie im Wolfsmanagementplan beinhaltet ist, entschieden ab. Der Wolfsbestand in Thüringen ist keineswegs gesichert. Laut der Rissstatistik für 2025 fehlte es bei nahezu 100 % der Schäden an Weidetieren an einem Herdenschutz. Statt den Wolf zu kriminalisieren, fordern wir einen flächendeckenden, effektiven Herdenschutz für Nutztiere endlich zu überprüfen und auch Konsequenzen für sich weigernde Weidetierhalter zu etablieren.

Unser Appell

Die illegale Tötung von Wölfen ist ein höchst krimineller Akt. Wir fordern:
  • Transparenz: Sofortige und vollständige Information der Öffentlichkeit bei solchen Vorfällen. Presseinformationen auf der Seite des Umweltministeriums, nicht nur die Information an ausgewählte Medien.
  • Effektiver Herdenschutz und Konsequenzen für Herdenschutzverweigerung.
  • Neutrales Monitoring, das frei von jagdlichen Interessen ist.
  • Konsequente Strafverfolgung: Illegale Tötungen müssen hart sanktioniert werden.

 

Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-09/04/wolf-im-ilm-kreis-illegal-angeschossen-anzeige?fbclid=IwY2xjawMnd9lleHRuA2FlbQIxMAABHj7Fzye3ixnbKS4vhoVw1D99y9inEwoa8ASxrr5nqr45tF3P0bbkjTILoHuc_aem_ugpuD1pNR1iMZIIy36ctYw

https://umwelt.thueringen.de/fileadmin/001_TMUEN/Unsere_Themen/Natur_Artenschutz/Wolf_Luchs_Biber/Wolfsmanagementplan_2025.pdf?fbclid=IwY2xjawMneCVleHRuA2FlbQIxMQABHnNk-9S-VUhVZLRez0u0a9Ma7XQbY1Nd89b0kA2L-RmuNP3_kfFdm7Bk3J8X_aem_AMPg1wDzyaHGmt2M85V0Zw

https://umwelt.thueringen.de/fileadmin/001_TMUEN/Unsere_Themen/Natur_Artenschutz/Wolf_Luchs_Biber/Schadenereignisse/Schadenstabelle_Nutztiere.pdf

 

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Neues Wolfsrudel „Lossatal“ in Sachsen: Freude über die Rückkehr eines Welpen zu seiner Familie

Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) meldete die Entdeckung eines neuen Wolfsrudels im Nordosten des Landkreises Leipzig, das ab sofort unter dem Namen „Lossatal“ im Wolfsmonitoring geführt wird. Der Nachweis gelang durch die Bergung eines verirrten Wolfswelpen, dessen genetische Untersuchung ergab, dass er keinem bisher bekannten Rudel zugeordnet werden konnte.

Wolfsschutz-Deutschland e.V. freut sich besonders über die erfolgreiche Rückführung des Welpen zu seinem Rudel und sieht darin ein ermutigendes Zeichen für die Rückkehr der Wölfe in Sachsen, kritisiert jedoch die Weisungsgebundenheit des Wolfsmonitorings, die Interessenkonflikte begünstigen kann.

Beispielfoto Welpe mit Vaterwolf. ©Brigitte Sommer

 

Vor gut zwei Wochen wurde ein etwa sechs Wochen alter Wolfswelpe von Anwohnern am Ortsrand der Gemeinde Lossatal aufgegriffen. Nach einer tierärztlichen Untersuchung, die lediglich Dehydrierung und einen leichten Parasitenbefall feststellte, wurde der Welpe in die Freiheit entlassen. Dank einer Wildkamera konnte dokumentiert werden, wie der Welpe mit seinen Elterntieren – einem Wolfsrüden und einer Wolfsfähe – sowie zwei weiteren Welpen davonlief. Wolfsschutz-Deutschland e.V. freut sich sehr über diese herzerwärmende Wiedervereinigung des Welpen mit seiner Familie als ein positives Beispiel für einen verantwortungsvollen Umgang mit Wölfen.
Solche Erfolgsgeschichten zeigen, wie wichtig es ist, Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum zurück zu führen und unnötige Eingriffe zu vermeiden. Trotz dieser erfreulichen Nachricht steht Wolfsschutz-Deutschland e.V. dem offiziellen Wolfsmonitoring, das vom LfULG und dem LUPUS Institut durchgeführt wird, kritisch gegenüber. Unsere Kritik richtet sich nicht gegen die Kompetenz der beteiligten Personen, sondern gegen die Weisungsgebundenheit der Institutionen. Diese Abhängigkeit kann zu Interessenkonflikten führen, da Monitoringdaten nicht nur dem Artenschutz dienen, sondern auch als Grundlage für das Auffinden von Tieren nach Abschussverfügungen, oder für „Wolfsregulierungen“ nach Herabsetzung des Schutzstatus genutzt werden können, 
Die Entdeckung des Rudels „Lossatal“ unterstreicht die Bedeutung der Aufklärung über die Rolle der Wölfe in unseren Ökosystemen. Anstatt Ängste zu schüren, sollten Erfolgsgeschichten wie die Rückführung des Welpen, die Bevölkerung ermutigen, die Rückkehr der Wölfe positiv zu begleiten.
Quelle mit Originalbildern:

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Aiwangers Jagdgesetz bedroht Bayerns Wölfe!

Die geplante Novelle des Bayerischen Jagdgesetzes durch Jagdminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) ist ein Angriff auf den Natur- und Tierschutz und insbesondere auf unsere Wölfe. Indem streng geschützte Arten wie der Wolf dem Jagdrecht unterstellt und Jagdbehörden ohne Fachkompetenz deren Management übernehmen sollen, wird die Grundlage für den Schutz dieser Tiere zerstört. Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist überzeugt: Das Rudel der Wölfin Frigga in der Hohen Rhön wurde illegal ausgelöscht und zahlreiche Wolfs-Territorien in Bayern sind erloschen.

Wir fordern: Stoppt Aiwangers Jagdgesetz und schützt unsere Wölfe!

Friggas Tragödie: Ein Rudel systematisch beseitigt

Beispielfoto Wolf.

Frigga (GW3092f), ihr Partner Griso (GW3519m) und ihr Rudel in der Hohen Rhön sind ein Symbol für die tödliche Wolfsfeindlichkeit in Bayern. Frigga, im Spessart durch ungeschützte Weidetiere auf Schafe „konditioniert“, wurde in der Rhön unerbittlich verfolgt. Ihr erster Partner Anton (GW3222m) „verschwand“ 2023 verdächtig, ohne genetische Nachweise anderswo – ein klarer Hinweis auf illegale Tötung. Ihr Welpe Nuka wurde im Juni 2024 allein und in Not gefunden, vermutlich nach einer Verfolgung des Rudels. Am 28. August 2024 bestätigte das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) vier weitere Welpen in Friggas Territorium, doch seit Juli (Frigga) und August (Griso) fehlt von beiden jede Spur.

Ein besonders skandalöser Vorfall ereignete sich am 26. August 2024: Eine Jungwölfin (GW4174f) aus dem benachbarten Rudel Wildflecken wurde unter einer geheimen Abschussverfügung der Regierung Unterfranken getötet – obwohl Frigga nicht für die Risse verantwortlich war, sondern Griso. Dieser „Fehlschuss“ war rechtswidrig, da die Bayerische Wolfsverordnung gerichtlich gekippt wurde. Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist überzeugt: Das gesamte Rudel „Hohe Rhön“ wurde systematisch ausgelöscht. Die Rhön, ein Hotspot der Wolfsfeindlichkeit mit Hochsitzen selbst in Naturschutzgebieten, zeigt, wie Agrar- und Jagdlobby den Wolf bekämpfen.
Bayerns Wolfs-Territorien schrumpfen dramatisch
Die aktuellen Monitoringzahlen des LfU für 2023/2024 listen 13 Wolfsterritorien in Bayern: 9 Rudel, 1 Paar, 3 Einzelwölfe, insgesamt 56 Individuen (19 adulte, 35 Welpen, 2 unklar). Doch die Realität ist alarmierend: Bei so gut wie allen Territorien fehlen aktuelle Nachweise und mehrere sind erloschen:
  • Hohe Rhön: Friggas Rudel ist vermutlich ausgelöscht; keine Nachweise von Frigga seit 25. Juli 2024, von Griso seit August.

  • Grafenwöhr: Das Territorium auf dem Truppenübungsplatz wurde aus dem Monitoring gestrichen, da die letzten Nachweise des Wolfspaars zu lange zurückliegen.

  • Staffelsee West: Keine aktuellen Nachweise; das Rudel gilt als erloschen.
  • Zella/Rhön: Die Wölfin GW1422f wurde seit über einem Jahr nicht mehr nachgewiesen; das Territorium ist kein Wolfsrevier mehr.

  • Hohenfels: Keine aktuellen Nachweise; der letzte genetische Nachweis eines Wolfs stammt aus 2018.

     

Die verbleibenden Territorien (z. B. Veldensteiner Forst, Bayerischer Wald-Süd, Chiemgauer Alpen) zeigen moderate Aktivität, doch die Wiederansiedlung in Bayern verläuft „schleppend“, wie Uwe Friedel vom Bund Naturschutz betont. Im Vergleich zu Brandenburg (58 Rudel) oder Niedersachsen (48 Rudel) liegt Bayern mit nur 9 Rudeln weit zurück. Der moderate Anstieg von 7 Territorien (2022/2023) auf 13 (2023/2024) wird durch illegale Tötungen und fehlenden Herdenschutz bedroht. Im Monitoringjahr 2023/2024 starben in Bayern 3 Wölfe (2 Verkehrsunfälle, 1 Euthanasie eines verletzten Welpen), doch die Dunkelziffer illegaler Tötungen, wie bei Frigga und ihrem Rudel, ist hoch.

 

Beispielfoto Wolfspaar mit Welpen aus dem Vorjahr.

Aiwangers Jagdgesetz: Ein Freifahrtschein für Abschüsse

Aiwangers Reform will den Wolf aus dem Naturschutzrecht reißen und Jagdbehörden die Kontrolle überlassen. Der BN spricht von einem „Generalangriff auf geschützte Arten“. Die Zahlen widerlegen Aiwangers Alarmismus: 18 Nutztierrisse (77 Tiere, meist Schafe) in 2023/2024 bei 4,98 Mio. Euro Herdenschutzförderung zeigen, dass der Fokus auf Prävention, nicht Abschuss, liegen muss. Doch anstatt Herdenschutz auszubauen, werden Wölfe wie Frigga für mangelhafte Zäune bestraft. Die Rhön belegt dies: Risse geschahen oft an ungeschützten Weiden und Abschussgenehmigungen wurden erteilt, ohne Alternativen wie Herdenschutzhunde zu prüfen. Zudem wurden Verfahren gegen Verantwortliche eingestellt.

Illegale Tötungen: Ein „Bermudadreieck“ der Rhön

Die Rhön ist ein Zentrum illegaler Wolfsverfolgung. Neben Friggas Rudel „verschwanden“ zahlreiche Wölfe, ohne Kadaver oder genetische Nachweise. Bundesweit wurden 2023/2024 13 Wölfe illegal getötet, 9 erschossen; in der Rhön ist die Dunkelziffer höher. Das Rudel Wildflecken überlebt nur durch den Schutz des Truppenübungsplatzes. Aiwangers Rhetorik, die Wölfe als „Problem“ darstellt, heizt diese Kriminalität an und legitimiert die Praxis des „Schießen, Schaufeln, Schweigen“.

Unser Appell: Schutz statt Vernichtung!

 
  1. Rückzug der Jagdgesetz-Novelle: Der Wolf bleibt streng geschützt. Übergabe des Monitorings an eine unabhängige NGO.
  2. Verpflichtender Herdenschutz: Konsequente Förderung von Zäunen, Herdenschutzhunden und Nachtpferchen.
  3. Strafverfolgung illegaler Tötungen: Transparenz und harte Sanktionen.
  4. Aufklärung des Rhön-Skandals: Intensives unabhängiges Monitoring, um das Schicksal von Friggas Rudel und anderen erloschenen Territorien (Grafenwöhr, Staffelsee West, Zella/Rhön, Hohenfels) zu klären.

 

 

Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/?s=Frigga

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

https://www.br.de/nachrichten/bayern/bund-kritisiert-jagdnovelle-von-aiwanger-jagdgesetz,UiXy7dG

 

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Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

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Offener Leserbrief: Wolfsschutz statt Schäferinnen-Interessen und illegaler Machenschaften

In einem Leserbrief in der „MainPost“ greift Verena Heidenreich, eine Schäferin, Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e.V. an, die sich unabhängig von staatlicher Finanzierung für den Wolf einsetzen. In unserem „Offenen Leserbrief“ widerlegen wir ihre einseitige Sichtweise und weisen auf schwerwiegende Missstände hin. Der Link zum Leserbrief von Frau Heidenreich ist am Ende des Textes aufgeführt.

Der Leserbrief von Frau Verena Heidenreich, „Eine nicht mehr rational zu führenden Debatte“, zeigt einmal mehr, wie Eigeninteressen die Diskussion über den Wolf verzerren. Als Schäferin mag sie ihre Schäfchen schützen wollen – verständlich, aber ihre einseitige Argumentation ist fern jeder Rationalität. Wolfsschutz-Deutschland e.V., ein Verein, der ohne staatliche Finanzierung auskommt und sich allein durch Spenden und Mitgliedsbeiträge für den Erhalt dieser Schlüsselart einsetzt, steht für eine andere Perspektive: die des ökologischen Ganzen.
Vorsitzende Brigitte Sommer mit Liv im Territorium „Hohe Rhön“.

 

Frau Heidenreich ignoriert, dass Wölfe keine Bedrohung, sondern ein Segen für unsere Natur sind. Sie regulieren Wildbestände, stärken die Biodiversität und tragen zur Gesundheit unserer Ökosysteme bei – ein Fakt, den Schäferinnen mit Hysterie nicht wegdiskutieren können. Ja, es gibt Konflikte mit der Landwirtschaft, aber Lösungen wie Herdenschutzzäune und -hunde funktionieren, wie andere Länder beweisen. In Spanien oder Italien leben zigfache Wolfsbestände, ohne dass die Schäferei zusammenbricht. Warum also hier die Panik?
Doch es geht noch weiter: Die Geheimhaltung von Abschussverfügungen, wie sie teilweise praktiziert wird, ist nicht rechtens. Transparenz ist in einem Rechtsstaat unerlässlich und Bürger haben ein Anrecht darauf zu wissen, welche Maßnahmen gegen geschützte Arten ergriffen werden. Noch schlimmer ist der Verdacht, der über der Hohen Rhön schwebt: Das dortige Wolfsrudel wurde aller Wahrscheinlichkeit nach illegal beseitigt. Solche Machenschaften sind ein Skandal und ein Angriff auf den Artenschutz, den Frau Heidenreich mit ihrer Polemik indirekt stützt.
Die Behauptung, die Debatte sei nicht mehr rational, entlarvt sich selbst: Wer nur seine wirtschaftlichen Interessen sieht, präventive Maßnahmen ablehnt und illegale Abschüsse toleriert, ist es, der die Vernunft verlässt. Wolfsschutz-Deutschland e.V. zeigt, dass der Einsatz für den Wolf keine staatliche „Verschwörung“ ist, sondern aus Überzeugung kommt. Frau Heidenreich sollte ihre Energie lieber in effektiven Herdenschutz stecken, statt mit Angst und Duldung von Rechtsbrüchen Partei gegen die Natur zu ergreifen. Koexistenz ist möglich – wenn der Wille da ist.
Unsere Zaundoku aus dem Territorium Hohe Rhön lässt vermuten, dass hier eben kein Wille vorhanden war. Herdenschutzhunde wurden hier von den Schafen abgetrennt. Dadurch können die Hunde die Schafe auch nicht bewachen.
Hintergrund
Wolfsschutz-Deutschland e. V. hat sich in den vergangenen Jahren intensiv für den Schutz der Wölfin Frigga (GW3092f) eingesetzt. Hier eine Übersicht der wichtigsten Aktivitäten:
  1. Spurensuche und Monitoring:
    Wir haben Friggas Bewegungen verfolgt, von Nordhessen über den Spessart bis in die Hohe Rhön. Mit Hilfe der Wolfshündin Liv und zuletzt auch Spurensuchhündin Alba wurden Spuren gesucht, um Friggas Verbleib zu dokumentieren, insbesondere auch nach ihrem Verschwinden im Sommer 2024.
  2. Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit:
    Wolfsschutz-Deutschland e.V. berichtete regelmäßig über Friggas Situation, z. B. über Rissprovokationen von Weidetierhaltern, die Frigga zu Rissen an ungeschützten Weidetieren im Spessart (2023) verleiteten und ihre Ansiedlung in der Rhön. Ziel war es, die Öffentlichkeit darüber aufzuklären, dass hier unlautere Dinge vor sich gehen. 
  3. Kampf gegen Abschussverfügungen:
    • 2023: Als Hessen und Bayern Abschussgenehmigungen für Frigga und ihren Partner Anton (GW3222m) erließen, protestierte der Verein. Gerichte kippten diese nach Verfahren von klagefähigen Vereinen im November 2023.
    • 2024: Nach einem Riss im August 2024 wurde nach einer geheim gehaltenen Abschussverfügung eine Jungwölfin aus dem Rudel Wildflecken statt Frigga getötet. Unser Verein Wolfsschutz-Deutschland e.V. reichte Strafanzeige gegen Verantwortliche bei der Regierung Unterfranken ein, da weder Frigga noch die getötete Wölfin (GW4174f) für den Riss verantwortlich waren. Die Staatsanwaltschaft eröffnete kein Verfahren. 
  4. Untersuchung ihres Verschwindens:
    Seit dem letzten offiziellen Nachweis von Frigga am 25. Juli 2024 befürchteten wir, dass sie illegal getötet wurde. Wir setzen Monitoringtouren in der Hohen Rhön fort, um Klarheit zu schaffen und vermuten, dass das gesamte Rudel bedroht ist. Nun vermuten wir, dass das ganze Rudel beseitigt wurde. 
  5. Schutz der Welpen:
    Unser Verein thematisierte die Lage von Friggas Welpen, wie Nuka, der 2024 verwaist gefunden wurde. Wir warnen, dass ein Abschuss Friggas die Versorgung ihrer Jungen gefährden würde.

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Gericht kippt intransparente Abschussverfügung auf Wolf in Brandenburg

Seit dem 25. November 2024 lief bereits eine Schießgenehmigung auf einen Wolf aus dem Rudel Golzow, ohne öffentliche Pressemitteilung und ohne klagefähige Verbände vorher mit einzubeziehen. Nun kippte ein Gericht erst einmal die Verfügung wieder. Bis zur endgültigen Entscheidung darf nun kein Wolf abgeschossen werden.  Warum das ganze Rudel und sogar weitere Wolfsfamilien in Gefahr waren, erfahren Sie in unserem Artikel.

Die MOZ berichtete am 8.Janaur 2025, dass seit dem 25. November 2024 eine Wolfsentnahme bei Angermünde lief. Ein Wolf aus dem Rudel Golzow habe innerhalb von vier Wochen zweimal den durch das LfU empfohlenen Herdenschutz überwunden. Dazu kämen noch einmal vier weitere Fälle, wo durch den Wolf der Mindestschutz von Weidetieren überwunden wurde. Die „Entnahmen“ liefen zwischen acht bis 12 Wochen nach dem letzten Übergriff durch Wölfe. Die Entnahmeverfügung hätte also sogar auch noch in der Paarungszeit der Wölfe hinein stattgefunden.
Beispielfoto spielende Wölfe.

Töten ohne Sinn und Verstand?

Wie würde überhaupt festgestellt, dass der richtige Wolf am Ende abgeschossen wird? lautete eine Frage der MOZ. Zitat: „Dies ist praktisch nicht möglich und stellt eine diskussionswürdige Regelung der Gesetzgebung dar“,  antwortete der Pressesprecher des LfU, Frey. Vor einem Abschuss könne nicht festgestellt werden, ob der richtige „Problemwolf“ getroffen wurde und nach dem Abschuss würde eine genetische Probe genommen und mit Proben verglichen, sofern diese durch die vorherigen Übergriffe vorhanden sind.

Falls es sich bei dem abgeschossenen Tier dann nicht um den eigentlichen Problemwolf handele, könne zwar die Maßnahme laut LfU fortgesetzt werden, denn Entnahmen gelten immer nur für einen Wolf – doch nur in einem bestimmten zeitlichen Rahmen. Falls der letzte Übergriff durch das Tier zu weit zurückliege, müsse eine neue Entnahme angeschoben werden. Und das könne dauern, so der Tenor zur MOZ.
Frey beteuerte zwar der MOZ gegenüber, dass man nicht das ganze Rudel abschießen wolle, doch wenn nach und nach weitere Wölfe abgeschossen werden dürften, wäre am Ende natürlich doch das ganze Rudel betroffen. Wie zum Beispiel im Fall von Teltow-Fläming, wo Ermittlungen gegen einen Jäger nach einer Strafanzeige von Wolfsschutz-Deutschland e. V. aufgenommen worden waren. Im betroffenen Rudel waren zuerst ein Sohn und dann der Vater des Rudels erschossen worden. https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/25/falscher-wolf-erschossen-ermittlungen-gegen-jaeger-in-brandenburg/
Auch im aktuellen Fall werden wir erneut Strafanzeigen stellen, sollten Wölfe aufgrund des Abschussbescheides zu Tode kommen.
Studien belegen längst, dass das Zerschießen von Wolfsrudeln eher mehr als weniger Nutztierrisse nach sich ziehen wird, weil ein allein erziehender Elternteil oder unerfahrene Jungtiere gezwungen sind, auf leichte Beute zurück zu greifen.
Intransparent ist auch die Informationspolitik des LfU zu aktuellen Rissen. Hier ist eine Liste zum Nachprüfen einfach nicht vorhanden, bzw. wird einfach nicht zur Verfügung gestellt. Rissgeschehen können so von unabhängigen Vereinen gar nicht überprüft werden.

Weitere Wolfsfamilien in Gefahr

Das Rudel Golzow lebt nordöstlich von Berlin. GW3343f aus Parstein-Oderberg und GW2497m aus Wokuhl hatten im Monitoringjahr 34/34 fünf Welpen.
Direkt in der Nachbarschaft westlich befindet sich das Rudel Groß Schönebeck mit den Wolfseltern GW3561f und GW2852m. Die beiden hatten 34/24 ebenfalls fünf Welpen. In der Nachbarschaft rechts lebt das Rudel Parstein-Oderberg mit den Eltern GW2785f und GW3656m. Es gab 34/24 einen Doppelwurf mit neun Welpen.
Auch diese beiden Rudel wären durch den geplanten Abschuss massiv gefährdet gewesen.
Die Entnahme würde durch einen örtlichen Jäger durchgeführt werden, so Frey zur MOZ. Insider berichteten uns allerdings, dass die Jäger aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen dem „Schießbefehl“ bislang nicht nachgekommen wären. Geklagt hatte mittels Eilverfahren der Verein Freundeskreis frei lebender Wölfe e. V. Heute berichtet der Verein, dass das Verwaltungsgericht Potsdam dem Eilantrag stattgegeben habe. Anfang Februar könne das Gericht dann zu einer endgültigen Entscheidung gelangen.
Die MOZ behauptete in ihrem Artikel auch wirklich Absurdes. Es sei nachgewiesen, dass ein Wolf über einen Zaun gesprungen wäre, obwohl der Zaun keinen Untergrabschutz aufgewiesen hatte.
Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde müssen sich unserer Meinung nach in Zeiten eines immer stärker werdenden Lobbyeinflusses darüber im Klaren sein, dass die Daten des Wolfsmonitorings auch für das Auffinden von Wölfen nach Abschussgenehmigungen heran gezogen werden. Wir suchen deshalb engagierte Menschen, die sich an unserem internen Wolfsmonitoring in Brandenburg beteiligen möchten. https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/
Über ausufernde Lobbyarbeit, unter anderem auch in Brandenburg, berichteten wir auch kürzlich hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/01/14/exponentiell-wachsende-gefahren-durch-die-agrar-und-jagdlobby/
Quellen: