Bitte Petition „Entziehen Sie der Jägerschaft in Niedersachsen das Wolfsmonitoring“ unterzeichnen!

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern schon seit Jahren, den Jägern in Niedersachsen die Überwachung des Wolfsbestandes zu entziehen, da wir die Folgen enormer Interessenskonflikte wahrnahmen. Nach einer Veranstaltung im Wingst in Landkreis Cuxhaven vor zirka 2.000 Bauern, Weidetier- und Pferdehaltern, forderte kürzlich der Jägerpräsident Helmut Dammannn-Tamke, Wolfsrudel künftig per Drückjagden zu töten. Dies ist eine nicht hinnehmbare Eskalation. Deshalb haben wir eine neue Petition erstellt und hier verlinkt. Lesen Sie hier auch noch weitere Argumente und Hintergründe.

Die Landesjägerschaft Niedersachsen wurde über eine Kooperationsvereinbarung 2011 mit dem Land Niedersachsen offiziell mit dem Wolfsmonitoring in Niedersachsen beauftragt.  So heißt es auf deren Webseite Wolfsmonitoring.com: „Jäger sind durch rechtliche Bestimmungen flächendeckend verbreitet (NJagdG), haben durch ihre Nutzungsaktivität gute Kenntnisse über das örtliche Vorkommen von Wildtieren und sind im Erkennen von Wildtierhinweisen geschult und staatlich geprüft. Weiterhin haben Jäger als direkt betroffene Interessensgruppe (z.B. mögliche Erschwerung der Jagd durch Wolfspräsenz und Wolf als potentielle Gefahr für Jagdhunde (Kojola & Kuittinen 2002)) hohes Interesse an einer möglichst vollständigen und realitätsnahen Darstellung der Populationsgröße und -verbreitung der Wölfe.“

Beispielfoto Wolfsfamilie. © Brigitte Sommer

Dass dies zu Interessenskonflikten führen würde, war damals bereits zu erahnen. Warum es überhaupt zu dieser Kooperation kam, ist uns schleierhaft. Anfangs gab es noch ehrenamtliche Wolfsberater und ehrenamtliche Helfer, die nicht aus Jagdkreisen stammten. Heute ist es kein Geheimnis mehr, dass nur noch Jäger eingesetzt werden. Übrigens werden Daten aus dem Wolfsmonitoring auch für das Auffinden der Wölfe nach einer Schießgenehmigung verwendet. Was wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auch auf das Schärfste kritisieren. Wir liefern deshalb auch keine Daten an das offizielle Wolfsmonitoring. Daten aus dem Monitoring müssen von einer regierungs- und lobbyunabhängigen Organisation übernommen werden.

Der NDR schrieb, dass die Versammlung in Wingst dem uneingeschränkt zustimmten, was der Präsident der Landesjägerschaft Helmut Dammann-Tamke am vergangenen Donnerstag dem NDR gesagt habe: „Von den mehr als 50 Wolfsrudeln in Niedersachsen seien sechs durch Nutztierrisse auffällig: „Diese sechs Rudel müssen mit Drückjagden komplett erlegt werden.“ Voraussetzung sei allerdings eine Änderung der Berner Konvention und der FFH-Richtlinie auf EU-Ebene.“

Dabei ist es längst wissenschaftlich erwiesen, dass Risse nicht weniger werden, wenn willkürlich  Wolfsfamilien ausradiert werden. Neue Wölfe besiedeln die frei werdenden Reviere und das Schießen würde von Neuem beginnen.

Ehemaliger Wolfsberater forderte vom Steuerzahler finanziertes Wolfskillerteam

Der ehemalige Wolfsberater seitens der Jägerschaft sowie Betreiber des Wolfcenter Dörverden,  Frank Fass, hatte bereits im vergangenen Jahr eine Eingreiftruppe an Wolfsjägern in der HAZ gefordert, dies in einer eigenen Pressemitteilung Anfang des Jahres noch einmal bekräftigt und nun in einem Artikel in der Kreiszeitung wiederholt. Darin heißt es. Zitat Faß: „Was wir dringend brauchen, ist eine Fachgruppe auf Landesebene, mit Mitarbeitern, die wirklich gelernt haben, wie man Wölfe fängt, sie betäubt, vergrämt und auch, wie man Wölfe tötet.“ Diese durchaus schwierigen Aufgaben den örtlichen Jägern allein zu überlassen, dies quasi „nebenbei“ zu erledigen, sei der Sache nicht angemessen. Gleichwohl bräuchte diese Fachgruppe die Unterstützung der örtlichen Jäger. „Und ja: Diese Lösung würde Steuergelder kosten.“

Niedersächsische Jäger traten Aktionsbündnis „Aktives Wolfsmanagement bei“

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern ja bereits seit Jahren, dass der Jagdverband das Wolfsmonitoring in Niedersachsen abgibt. Doch obwohl die Landesjägerschaft im Mai 2023 dem Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement beigetreten ist, das die Wiederausrottung der Wölfe anstrebt, wird das Niedersächsische Umweltministerium unter dem Grünen Umweltminister Christian Meyer bislang nicht wirklich tätig. Der Leiter für das Wolfsmonitoring in Niedersachsen, Raoul Reding tritt regelmäßig mit nicht neutralen Aussagen zum Thema Wolf in der Presse auf. Wie kann es sein, dass eine Interessengruppe, die ganz offensichtlich den Wolf als Konkurrenten sieht, den Wolfsbestand überwachen darf? Ganze Rudel verschwinden in Niedersachsen. Wir berichteten auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/09/05/wolfsmonitoring-zwoelf-rudel-in-niedersachsen-verschollen/

Dabei ist es unstrittig, dass Wölfe helfen, Wälder zu schützen. Siehe auch Bericht hier: https://www.menschen-fuer-woelfe.com/post/wo-der-wolf-lebt-w%C3%A4chst-der-wald-billiger?fbclid=IwAR2yt3Zi6BAjiZnNE-ipjBrGrMdf1KL_GFc5HhVtELWgIDSnTbpucLOn5pM

Niedersächsische Jäger scheinen kein Interesse an der Aufklärung von Verbrechen zu haben

Im vergangenen Jahr erschütterte eine Serie von Wolfszerstückelungen die Menschen nicht nur in Niedersachsen, sondern in ganz Deutschland. Der Wolfsripper konnte noch immer nicht Dingfest gemacht werden. Die Jägerschaft hatte augenfällig wenig Interesse an einer Aufklärung.

Wolfsmonitoring in neutrale Hände legen

Es ist Zeit für Veränderungen – es ist Zeit dafür, dass wir uns um unsere Tierwelt kümmern und sicherstellen, dass sie nicht durch Interessenskonflikte gefährdet wird. Bitte unterschreiben Sie die neue  Petition und helfen Sie uns dabei, den Schutz unserer Wölfe sicherzustellen.

Die Überwachung der Wölfe, das Wolfsmonitoring, muss in Hände von Personen übergeben werden, die den Wölfen nicht gleichzeitig nach dem Leben trachten.

 

Hier der Link zur neuen Petition: „Entziehen Sie der Jägerschaft das Wolfsmonitoring in Niedersachsen!“

https://www.change.org/wolfsmonitoring

Quelle:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Landesjaegerschaft-will-auffaellige-Wolf-Rudel-komplett-erlegen,aktuelllueneburg10358.html?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR31mZFU3fuIxP6xm5FYo-sqAMUoglkTaWATauGsNIzB7CPMuSYzbIidnVA_aem_ARsPuGQ3pLoJVDAnpbMzV4EhkXi2wQg-c50V7xxHPhFYb8xvO9zWDCMvLMMiJvCv1Xad48wJHkdg2UMBw7qtCYsv

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/03/buerger-sollen-wolfskillerteam-in-niedersachsen-finanzieren/

https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsmonitoring

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/10/wer-ist-der-wolfsripper-von-niedersachsen/

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe.  Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell, der sagt, was ist und sich mutig Lobbyisten in den Weg stellt.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Presseinformation: Irrer Stellvertreterkrieg gegen Wölfe und ihren EU-Schutzstatus

Wie die Politiker und die Agrar- und Jagdlobby mit dem Wolf umgehen, ist eine Schande und völlig konträr zum „Green Deal“, so kommentierte die Vorsitzende des Vereins Wolfsschutz-Deutschland e.V. die jüngsten Beschlüsse der 16 Ministerpräsidenten bei ihrer Ministerpräsidentenkonferenz mit EU-Ratspräsidentin von der Leyen in Brüssel. Die beschlossene Erklärung zeige, wie die Politik vom Lobbyismus gesteuert werde und der Wolf als Schuldiger für die Ignoranz von Weidetierhalterinnen und Weidetierhaltern dienen soll.

Mit diesem Beschluss sollen Wolfsabschüsse in Deutschland durch den Einfluss und die Macht der deutschen Ratspräsidentin einfach rechtskonform umgesetzt werden, nach dem Motto „wer der EU am meisten Geld überweist, hat ein Anrecht darauf“.

Antreiber dieses Vorgehens ist die EU-Ratspräsidentin von der Leyen, die vor einiger Zeit durch einen Wolfsriss ein Pony verloren hat. Die niederländische EU-Abgeordnete Leonie Vestering stellt sich in einem Statement die Frage, ob von der Leyen dieses Vorhaben als persönliche Rache missbraucht, weil eines ihrer Ponys dem Wolf zum Opfer gefallen ist.

Wolfsjagden auch in Deutschland?

Derweil hat der Bestand an Wölfen mit etwa 1500 in Deutschland bei weitem noch nicht den Status erreicht, den das Land ohne Probleme aushalten könne. Sommer: „In Deutschland ist mindestens Platz für 4000 Wölfe, das haben Fachleute immer wieder betont“. Da sich Wölfe nur einmal im Jahr vermehren und sich die Rudelgröße nach der Anzahl der Beutetiere im Revier richte, könne von einer unkontrollierten Vermehrung überhaupt keine Rede sein. Zudem würden Jungtiere spätestens im Alter von zwei Jahren abwandern und sich eigene passende Reviere suchen. Dabei wandern sie hunderte Kilometer. Schon deshalb gefährde auch ein „regionales aktives Wolfsmanagement“ die Art, so Sommer.

Brigitte Sommer, Vorsitzende Wolfsschutz-Deutschland e. V. mit Wolfshundemix Liv.

Inzwischen hat die EU-Kommission mit einer Datensammlung begonnen. Kommunen, Wissenschaft und alle am Thema Interessierten sind dabei aufgefordert, bis zum 22. September 2023 aktuelle Daten über die wachsenden Wolfspopulationen und die Folgen zu melden.

Sommer: „Diese kurzfristige Aktion deutet eindeutig darauf hin, dass von der Leyens Abschussstrategie so bald wie möglich umgesetzt werden soll.“  Zudem könne nicht von einer repräsentativen Datensammlung ausgegangen werden, wenn praktisch Jeder jenseits von jeglicher Fachkenntnis Daten liefern soll. So käme dabei unter Umständen als Ergebnis heraus, dass 20 Wolfssichtungen 20 verschiedene Wölfe ergäben. Dies würde die Daten komplett verfälschen, da ja auch 20 Mal derselbe Wolf gesichtet werden könnte.

Durch derartige Äußerungen, wie sie auch von der Leyen von sich gab, würden die Politikerinnen und Politiker den Hass auf Wölfe zusätzlich schüren und dafür sorgen, dass immer mehr Wölfe illegal erschossen würden.

Wölfe als Sündenbock für alles? Es ist zum Heulen.

 

Die Politik mache, was die Agrar- und Jagdlobby ihr vorschreibt, anders sei das Verhalten und die Denkart der Ministerpräsidenten nicht zu erklären. Sommer: „Würden sich die Politiker einmal die Mühe machen und mit uns auf Zaundokumentationen gehen, würden sie erkennen, dass die meisten Weidetierzäune nicht wolfsabweisend geschützt sind. Stattdessen glauben sie einfach, was ihnen von den Weidetierhaltern und der Agrarlobby aufgetischt wird.“  Davon, dass viel mehr Weidetiere durch Krankheiten, Totgeburten, oder Vernachlässigung schon vor der Schlachtung sterben, sei bei keinem Statement aus der Politik etwas zu hören. Zudem tragen auch Hunde einen nicht unerheblichen Anteil am Rissgeschehen bei.

Was hier gekonnt inszeniert werde, sei nichts als ein Stellvertreterkrieg für die wirklichen Ängste und Nöte, die die Landwirtschaft habe. Zum Beispiel sei Kunstfleisch kurz vor der Marktfähigkeit und bereits jetzt finden Enteignungen statt, weil kleine Betriebe auf der Strecke bleiben. Diejenigen, die lieber Wölfe tot sehen wollen, arbeiten an ihrem eigenen Betriebsuntergang, denn nichts wird sich an der desolaten Situation vieler Betriebe ändern. Die Wölfe hätten daran keine Schuld. Sommer: „Nur null Wolfsabschuss motiviert wirklich zum Weidetierschutz. Solange Wolfsabschüsse als Problemlösung angeboten werden, solange werden Risse provoziert, um Abschüsse zu erlangen.“

Der irre Stellvertreterkrieg von Regierung und Opposition gegen Wölfe

Sie schießen sich auf ein Lebewesen ein, das sich alleine nicht wehren kann: Den Wolf. Er soll an fast allem Schuld sein, was Bauern und Jäger stört. Mit ins Jagdhorn blasen EU-Chefin von der Leyen, gegen die übrigens zahlreiche Ermittlungen geführt werden, sowie ausgerechnet die Grünen, aber auch CDU und FDP lassen es richtig populistisch krachen. In Hessen und Bayern stehen Wahlen vor der Tür. Warum der Wolf in Deutschland echte Freunde braucht und von wem tatsächlich „echte Gefahren“ ausgehen, lesen Sie in unserer neuen Reportage.

 

Vor einer „echten Gefahr“ durch Wölfe hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag in Brüssel gewarnt. Sie rief die Behörden in den Mitgliedsstaaten auf, Nutztiere und Menschen zu schützen.

„Die Konzentration von Wolfsrudeln in einigen europäischen Regionen ist zu einer echten Gefahr für Nutztiere und potenziell auch für den Menschen geworden“, erklärte von der Leyen. „Ich fordere die lokalen und nationalen Behörden nachdrücklich auf, Maßnahmen zu ergreifen, wo immer es erforderlich ist“, betonte sie.

Von der Leyen zeigte sich bereit, gegebenenfalls den Status des Wolfsschutzes in der EU zu ändern und den Rechtsrahmen zu aktualisieren. Dafür sollen Gemeinden, Wissenschaftler und andere bis zum 22. September aktuelle Daten über die Wolfspopulationen und mögliche Gefahren nach Brüssel melden.

Monitoringdaten für Abschüsse?

Hier muss auch den Ehrenamtlichen, die für das Wolfsmonitoring im besten Gewissen Daten liefern, klar werden, dass diese Daten auch für Abschüsse genutzt werden können. Ungutes Beispiel dafür ist die Schweiz, wo die Wildhut selbst Wolfswelpen schießt, deren Eltern zu „wissenschaftlichen Zwecken“ besendert worden waren. https://act.campax.org/petitions/stoppt-den-wolfs-welpenabschuss-valgrondarudel?source=homepage&utm_medium=promotion&utm_source=homepage&fbclid=IwAR0LWLifsjVk_m99071FBFcrGxbgSNt5WuNd1_HIpRMLLxvpxdDI_A8tUWc

Kaum Schäden durch Wölfe

Zu den durch Wölfe verursachten Schäden sowie für die Kosten von Prävention und Ausgleich sind nun aktuelle Daten und Informationen online verfügbar. Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) stellt diese Daten und Informationen der Bundesländer im Auftrag des BfN jährlich zusammen.

Im Jahr 2022 betrug die Höhe der Fördermittel der Bundesländer für Herdenschutzmaßnahmen 18.428.830 Euro, es wurden insgesamt 3.444 Anträge gefördert. Die Höhe der Schadensausgleichszahlungen betrug 616.413 Euro bei insgesamt 1.135 Übergriffen. Die Höhe der Ausgleichszahlungen sei damit höher als im Vorjahr, aber sie liege unter dem Maximum von 2020. Im Vergleich zu anderen Ausgaben, wie z. B. diese hier: Von der Leyen und Bourla handelten mutmaßlich den Vertrag über 1,8 Milliarden COVID-19-Impfdosen im Wert von 35 Milliarden Euro per Textnachrichten aus.

Da staunt sogar der Wolf. Nicht verfehlte EU-Agrar-Politik, sondern er soll Schuld sein?

 

Es gibt noch immer zu wenig Wölfe in Deutschland

Für das Monitoringjahr 2021/22 wurden in Deutschland 161 Wolfsrudel, 43 Paare und 21 territoriale Einzeltiere nachgewiesen (Stand November 2022, Tab. 1 und Abb. 1). Das Hauptverbreitungsgebiet des deutschen Wolfsbestandes erstreckt sich nach wie vor von der Lausitz ausgehend nach Nordwesten bis in den Norden Niedersachsens. Wolfsrudel wurden in Brandenburg (47), Niedersachsen (34), Sachsen (31), Sachsen-Anhalt (24), Mecklenburg-Vorpommern (18), Bayern (3), Nordrhein-Westfalen (2), Thüringen (1) und Hessen (1) nachgewiesen (Abb. 1 & 2, Tab. 1). Mehrere dieser Rudel haben ihr Territorium grenzübergreifend in zwei oder sogar drei Bundesländern. Grenzübergreifende Territorien wurden jeweils für das Bundesland gezählt, in dem entweder die Welpen nachgewiesen wurden oder in welchem schwerpunktmäßig das Monitoring durchgeführt wurde. Wolfspaare ohne Reproduktion wurden in Brandenburg (14), Niedersachsen (10), Mecklenburg-Vorpommern (6), Sachsen (4), Sachsen-Anhalt (4), Hessen (2), Bayern (1), Schleswig-Holstein (1) sowie in Thüringen (1) bestätigt; territoriale Einzeltiere in Niedersachsen (5), Mecklenburg-Vorpommern (4), Baden-Württemberg (3), Bayern (2), Sachsen-Anhalt (2), Thüringen (2) und in Nordrhein-Westfalen (1) sowie Sachsen (1). Einzelne Nachweise von durchwandernden Wölfen gab es zusätzlich aus Hamburg und Bremen. Das Saarland ist somit das einzige Flächenland, in dem es auch 2021/22 weder territoriale Wölfe, noch Nachweise von durchwandernden Tieren gab.

 

Kein Angriff eines frei lebenden Wolfs auf Menschen in Deutschland – 36 Tote durch Hobbyjäger

Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland vor 25 Jahren hat es keinen einzigen Angriff auf Menschen gegeben. Wohl aber kommen Menschen jedes Jahr durch Hobbyjäger zu Schaden oder gar zu Tode. Anhand von Presseberichten macht die Initiative zur Abschaffung der Jagd regelmäßig eine Aufstellung von Unfällen und Straftaten mit Jagdwaffen, die meist durch aktuelle oder ehemalige Hobbyjäger begangen werden. Demnach wurden allein in diesem Jahr mindestens 36 Menschen durch Jagdwaffen in Deutschland getötet.

 

Platz wäre für 4.000 Wölfe in Deutschland

Da sich Wölfe nur ein Mal im Jahr vermehren und sich die Rudelgröße nach der Anzahl der Beutetiere im Revier richtet, kann von einer unkontrollierten Vermehrung überhaupt keine Rede sein. Zudem wandern Jungtiere spätestens im Alter von zwei Jahren ab und sie suchen sich eigene passende Reviere. Dabei wandern sie hunderte Kilometer. Schon deshalb gefährdet auch ein „regionales aktives Wolfsmanagement“ die Art.

 

Auch Lemke, Vogel, Özdemir und Meyer von den Grünen heulen mit

Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) in der Welt: „Abschüsse von Wölfen nach Rissen müssen schneller und unbürokratischer möglich sein“.

„Wenn Dutzende Schafe gerissen werden und verendet auf der Weide liegen, dann ist das eine Tragödie für jeden Weidetierhalter und eine ganz große Belastung für die Betroffenen. Daher brauchen sie mehr Unterstützung und Sicherheit.“ Ende September wolle sie konkrete Vorschläge liefern. Damit spielt sie wahrscheinlich auf einen aktuellen Fall in Niedersachsen an. Fakt ist allerdings, dass die Schafe trotz wolfsabweisendem Zaun nicht geschützt waren, weil dieser Zaun beeinträchtigt war. Wir berichteten auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/01/niedersachsen-jetzt-will-man-woelfe-regional-abschiessen/

 

 

Wahlkampf in Bayern und Hessen bestimmt durch populistische Inhalte

Nicht nur bundsweit, auch in Bayern und Hessen gäbe es echte Herausforderungen für die Politik. Eine immer weiter ausufernde Rezension sowie steigende Miet- und Energiepreise sowie eine ins Minus laufende Wirtschaft und die Gefahr des Wegbrechens des Mittelstandes, waren früher echte Kompetenzthemen der konservativen Parteien. Heute scheint bestimmte Politiker die Not der Bevölkerung kalt zu lassen. Sie haben einen Schuldigen gefunden, der büßen soll.

Söder (CSU) https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/27/klage-koennte-soeder-populismus-schnell-den-garaus-machen/

und Aiwanger (Freie Wähler) nehmen ja schon seit Jahren in Bayern kein Blatt vor den Mund. https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/21/aiwanger-fw-zu-gruenen-und-bund-naturschutz-haltet-die-klappe/

Und auch die AfD will in Bayern und auch bundesweit Wölfe jagen.

Aber auch die Grünen in Bayern werben mit Emotion, statt mit Inhalten. Welche Zukunft sie Kindern bieten wollen, wird weiter nicht thematisiert. Um Umwelt- oder Tierschutz scheint es den Grünen aber nicht zu gehen. Es sei denn, sie wollen sich von den Bundes-Grünen lösen. Dies gilt auch für die Grünen in Hessen.

 

Wahlkampf ohne Inhalte in Bayern: https://www.nius.de/Politik/gruene-machen-wahlkampf-mit-kindern-statt-inhalten/bedcd43e-0bc9-469d-a6df-583f7b5e2834

 

Wenn der Jäger auch Politiker ist…

kommt ein solches Wahlplakat dabei heraus.

 

 

Auszug aus dem Wahlprogramm der FDP in Hessen

Alles soll weg, woran der Bauer sich stören könnte und die Wälder sollen auch weiter geplündert werden:

Zitat:

Auch das Ziel, 10 Prozent des hessischen Staatswaldes aus der forstwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen und sich selbst zu überlassen, lehnen wir ab. Denn Untersuchungsergebnisse von Hessen Forst gemeinsam mit der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen haben sogar mittelfristig eine Verschlechterung der Artenvielfalt im stillgelegten Wald nachgewiesen.

Das unkontrollierte Wachstum der Wolfspopulation in Hessen ist nicht mit der Weidetierhaltung vereinbar. Mit Blick auf die Wildtiere und ihre natürlichen Wanderwege ist es nicht wünschenswert, immer höhere Zäune zu bauen. Der günstige Erhaltungszustand des Wolfs ist aus unserer Sicht in Hessen längst erreicht. Wir setzen uns für ein aktives Bestandsmanagement des Wolfs in Hessen ein, sobald der Bund die rechtliche Möglichkeit, wie bereits angekündigt, geschaffen hat. Dazu ist es zunächst notwendig, ein realistisches Bild über die 100 Wahlprogramm der Freie Demokraten Hessen zur Landtagswahl 2023 in Hessen sesshaften Wölfe zu erhalten. Wir wollen das Wolfsmonitoring in Hessen professionalisieren und eine Populationsstudie in Auftrag geben. Problemwölfe müssen als solche benannt werden. Ihre Entnahme ist rechtlich bereits jetzt möglich. Wir begrüßen, dass inzwischen wieder Biber in Hessen leben. Da, wo es zu Konflikten zwischen Biber sowie Landwirtschaft und Fischzucht kommt, wollen wir Präventivmaßnahmen fördern und Ausgleichszahlungen ermöglichen. Eine Entnahme von Bibern bei hohen Schäden muss zukünftig möglich sein. Saatkrähen verursachen mittlerweile ernstzunehmende Schäden an landwirtschaftlichen Kulturpflanzen. Im Gegensatz zu Rabenkrähen ist eine reguläre Bejagung aufgrund des europarechtlichen Schutzes der Saatkrähe nicht möglich. Bei akuten wirtschaftlichen Schäden durch Saatkrähen wollen wir Ausnahmegenehmigungen zum Abschuss unbürokratisch ermöglichen. Darüber hinaus setzen wir uns für Ausgleichszahlungen für betroffene Landwirte ein, die wirtschaftliche Schäden durch Saatkrähen in Kauf nehmen mussten.

 

Irrsinn: Wälder sollen ausgelichtet werden

Wir sind ja auch oft in der Natur unterwegs und wir beobachten das Phänomen der Abholzung überall. Tja, wozu wohl, sollen gesunde Bäume abgeholzt werden? Bestimmt nicht zum Klima- und Naturschutz, wohl eher zum Wohl der „Wölfe der Wallstreet“.

 

 

Manchmal hilft nur noch Humor

 

Die SPD drückt die gleichen Begehrlichkeiten nur feiner aus

Die SPD-Landtagsfraktion fürchtet, dass die Kluft zwischen der Angst vor dem Wolf und der Angst um den Wolf in Hessen immer größer wird. Mitschuld daran trage das hessische Umweltministerium, sagte der jagd- und forstpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Heinz Lotz, bereits im Januar.

Dabei lohne sich durchaus ein Blick nach Niedersachsen, wo im vergangenen Jahr eine groß angelegte Wolfsstudie vorgestellt wurde. „Die Niedersachsen konnten für sich nachweisen, dass eine kontrollierte Entnahme von Wölfen keine Gefährdung für den Wolfsbestand darstellt. Sie sind in der Lage zu bestimmen, wie viele Wölfe in der Kulturlandschaft der Menschen in Niedersachsen hinnehmbar sind. So kann das Jagdrecht justiert und ein Bestandsmanagement auf den Weg gebracht werden, dass Hand und Fuß hat. Davon sind wir in Hessen noch viel zu weit entfernt“, so Heinz Lotz, der befürchtet, dass genau dieser Umstand Desinformation und vielen Ängsten Tür und Tor öffne.

https://www.spd-fraktion-hessen.de/2023/01/26/kluft-zwischen-angst-vor-dem-wolf-und-angst-um-den-wolf-wird-in-hessen-immer-groesser/

 

AfD will in Hessen den Wolf jagen gehen

Die  AfD sieht „die Notwendigkeit, einen Akzeptanzbestand mit Entnahmequoten festzulegen und die ordnungsgemäße Bejagung des Wolfes rechtssicher zu ermöglichen“.

 

Bürger könnten die Wahl der CDU bereuen

Auch der CDU in Hessen scheinen frühere Kompetenzthemen wie Wirtschaft, Bildung und Sicherheit inzwischen nicht mehr so wichtig zu sein. Dass sich ausgerechnet der Ministerpräsident mit solch einer Gaga-Aussage auf einem Wahlplakat präsentiert, könnte auch konservative Wähler irritieren.

 

 

Die Rolle der Bauernverbände und Medien

In diesem lesenswerten Artikel und Interview thematisiert Brigitte Sommer, die Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auch die Rolle von Medien, Bauernverbänden, Hassseiten und bezahlten Trollen.

 

 

Herdenschutz funktioniert – aber nur wenn ein Wille vorhanden ist

Wo ein Wille vorhanden ist, gibt es auch Wege. Diejenigen, die lieber Wölfe tot sehen wollen, arbeiten an ihrem eigenen Betriebsuntergang, denn nichts wird sich an der desolaten Situation vieler Betriebe ändern. Die Wölfe haben keine Schuld.

Positives Beispiel aus Hessen. Nein, es braucht keine zwei Meter hohen Zäune, wenn die geförderten Möglichkeiten auch optimal genutzt und aufgebaut werden. Auch HSH an stark durch Spaziergänger frequentierten Gebieten sind kein Problem.

 

 

Es geht um viel mehr als Wölfe

Nicht nur Tier- und Naturschützer sind nun gefordert, wirklich aktiv für den Schutz unserer Umwelt und unserer Tierwelt zu werden. Dabei wird es immer deutlicher, dass es gar nicht nur um Wölfe oder andere Wildtiere geht, sondern dass massiv die Interessen von mehreren Lobbys durchgesetzt werden sollen. Hierbei stellt sich auch die Frage, ob die Regierung überhaupt noch den Willen des Volkes vertreten kann, oder ab nicht längst bestimmte Konzerne und Finanzdienstleister im Hintergrund die Strippen ziehen. Laut einer Volksweisheit offenbart der Blick in die Augen eines Wolfes die Seele der Natur. So findet vielleicht auch gerade auch ein Angriff auf unsere Seelen, auf die Verbundenheit zur Natur und dem Menschsein an sich statt, für das die Wölfe ebenfalls als Stellvertreter stehen.

 

Quellen:

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/von-der-leyen-nennt-wölfe-echte-gefahr-in-europa/ar-AA1gd8xn?ocid=winp1taskbar&cvid=f91ba9e01b4d403ca13574de62c3cc67&ei=167&fbclid=IwAR3A74w96zNN3EW1AueIOKuaRK_4bESRHcVSvz7nyOth-YfLP7qOCfoN00Y

https://www.nius.de/Politik/lemke-und-von-der-leyen-wollen-den-wolfabschuss-erleichtern/ba8dc635-98ec-4784-956a-b95d78e7b738

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/mehr-schutz-fur-weidetiere-ozdemir-und-vogel-begrussen-initiative-fur-leichteren-abschuss-von-wolfen-10416433.html

https://www.euractiv.de/section/innenpolitik/news/pfizer-affaere-weitere-klage-gegen-von-der-leyen/

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/mehr-schutz-fur-weidetiere-ozdemir-und-vogel-begrussen-initiative-fur-leichteren-abschuss-von-wolfen-10416433.html

https://www.fr.de/politik/hessen-wahl-2023-landtag-partei-programme-wolf-natur-schutz-92472152.html

https://www.sueddeutsche.de/bayern/wolf-weidetiere-debatte-artenschutz-1.4347655

https://www.dbb-wolf.de/mehr/pressemitteilungen/details/bericht-zu-praevention-und-nutztierschaeden-2022-veroeffentlicht

file:///Users/orlando/Downloads/Statusbericht%20_W%C3%B6lfe%20in%20DE%2020212022_DBBW_20230216.pdf

https://www.wildtierschutz-deutschland.de/single-post/jagdunfall-straftaten

 

Wir warnten und protestierten bereits:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/14/beginnt-das-grosse-wolfskillen-bald-auch-in-deutschland/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/07/07/schiessen-statt-schuetzen-gruenentrick-um-wolfsschutz-aufzuweichen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/09/bundesumweltministerin-lemke-es-darf-so-lange-geschossen-werden-bis-es-aufhoert/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/28/eskaliert-die-streitkultur-wirklich-erst-jetzt/

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. schlägt Alarm: Auch in NRW verschwinden Wölfe

Vier erwachsene, gesunde Wölfe sind nicht mehr nachweisbar. Und es scheint sich Grundlegendes im Ablauf des Wolfsmonitorings in NRW und vor allem auch im Wolfsgebiet Schermbeck geändert zu haben und es liegen viel weniger Monitoringdaten vor als in den vergangenen Jahren. Wie kann das sein? In unserer Reportage versuchen wir etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Einfach verschwunden sind Wölfin Glorias Gatte Ingolf (GW1587m), die Partnerin (GW2890f) des Dämmerwaldrüden, der Rüde bei Haltern (GW2347m)  und die Mutter  des Leuscheider Rudels (GW1415f) an der Grenze zu RLP. Es wurden weder Spuren noch tote Tiere gefunden, noch wurden die vermissten Wölfe in anderen Gebieten nachgewiesen. Also liegt der Verdacht nahe, dass sie heimlich beseitigt wurden, also S,S,S Schießen, Schaufeln, Schweigen in Frage kommen könnte.

Beispielfoto Wolfswelpen, © Brigitte Sommer

Wer die Gelegenheit hat, Wölfe verschwinden zu lassen, ist nicht allzu schwer zu erraten. Man munkelt, dass die Jägerschaft in NRW seit einem Jahr in Schermbeck das Wolfsmonitoring übernommen habe. Was schon in Niedersachsen nicht klappt, denn dort positionieren sich die Jäger für den Abschuss von Wölfen, kann in NRW unserer Meinung nach auch nicht funktionieren.

Auch in NRW tritt die Jägerschaft nicht neutral auf. Der Nabu Bottrop bemängelt in seinem neuesten Newsletter die schlechte Datenlage zum Schermbecker Rudel. Man wisse praktisch in diesem Jahr gar nichts über das Rudel, heißt es im Newsletter vom 10. August 2023. Weder, ob es Welpen in diesem Jahr gäbe, noch wer der Vater, falls es Welpen gäbe, sein könnte. Man wisse auch nicht, ob sich GW 954 (Gloria) und der Dämmerwälder Rüde (GW 2889 m) zusammengetan hätten.  Es wären wichtige Monitoring- Instrumente, wie die Auswertung von Kotproben, weit weniger zum Einsatz gekommen als in den Vorjahren. Wären in 2022 (12 Monate) im Kreis Wesel 23 Kot- und Urinproben ausgewertet worden, seien es in den Monaten 1 bis 7/2023 bisher ganze sieben Proben gewesen.

Werden Daten absichtlich verschwiegen?

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. haben aktuelle Daten, können diese aber aus Gewissensgründen nicht herausgeben. Allerdings sind wir uns ziemlich sicher, dass die Jägerschaft auch über die gleichen Daten verfügt. Ob dieses Daten nicht ihren offiziellen Weg finden, um Wölfe heimlich zu beseitigen, wissen wir natürlich nicht und wir wollen dies auch nicht unterstellen. Aber solche Gedanken sind sicherlich nicht komplett weltfremd, denn auch in NRW will ein Großteil der Jägerschaft den Wolf „reguliert sehen“ und viele nehmen Wölfe ganz offensichtlich als Beutekonkurrenten wahr. Einige wollen für ihre Wolfstrophäe vielleicht auch nicht erst mühsam ins Ausland reisen.

 

Zweite Vorsitzende und Wolfsteamleitung NRW, Ulrike de Heuvel, vor Ort.

 

 

Erste Vorsitzende Brigitte Sommer, ebenfalls vor Ort.

 

So eskaliert auch in Niedersachsen der Streit ums Wolfsmonitoring der Jägerschaft. Wir fordern seit Jahren, den Jägern das Monitoring wegen massiven Interessenkonflikten aus der Hand zu nehmen. Der Freundeskreis frei lebender Wölfe e. V. fordert dies inzwischen für Niedersachsen auch.

Kein Monitoring ist genauso schwierig wie Monitoring von der falschen Seite

Das Monitoring dient im besten Sinne dem Schutz der Wölfe. Versetzt es aber Menschen in die Position, praktisch selbst ihre Schützlinge zu „verwalten“, wird es komplizierter. Alle Daten, z. B. Videos und Losungen werden mit genauer Positionsangabe bundesweit an einer Stelle zusammengetragen. Wir wissen, dass diese Daten, die nicht nur Jäger, sondern auch viele ehrenamtlichen Helfer sammeln, nicht nur zum Schutz und zur Statistik verwendet werden können, sondern auch zum Aufspüren der Tiere nach Schießgenehmigungen.  Im Fall von Wölfin Gloria wurden bislang zwar alle Anträge auf Abschuss abgeschmettert, doch aktuelle Beispiele gibt es dazu aus Brandenburg aus dem Frühjahr 23. Hier wurden im Landkreis Teltow Fläming zuerst der Sohn und dann der Vaterwolf aufgrund von Schießgenehmigungen getötet. Ehrenamtliche aus unserem Verein wären ihr Leben nicht mehr froh, wenn ihre Arbeit dazu beitragen würde, Wölfe zum Abschuss aufzuspüren. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind uns sicher, dass auch hier Daten aus dem Wolfsmonitoring herangezogen werden und fühlen uns deshalb auch nicht in der Lage, hier Daten zu liefern, solange man dies so handhaben kann. Auch fürchten wir, dass diese Daten später  für ein regionales, aktives Wolfsmanagement, wie es die Bundesregierung plant, verwendet werden könnten. Wir halten diese Planungen für nicht vereinbar mit EU-Recht und dem unterschriebenen Abkommen der EU. So heißt es ja aus Kreisen des Bundesumweltministeriums und aus Kreisen des Niedersächsischen Umweltministeriums immer wieder, dass es geplant sei, den guten Erhaltungszustand der Wölfe in Deutschland zu erklären.

Uns ist allerdings die Wichtigkeit eines Monitorings durchaus bewusst, da bei keinem ausreichenden Wolfsmonitoring auch heimlich Wölfe verschwinden lassen werden können, bevor sie überhaupt in einer aktuellen Statistik auftauchen können. Und wer die Möglichkeiten und die Gelegenheiten hat, ist ja kein Geheimnis. Es bräuchte also eine Aufsicht über die Aufsicht der Wölfe.

 

Kleine und große Abdrücke von Wolfspfoten.

 

Hier in Beispiel aus einer unserer Wildtierkameras, irgendwo in Deutschland. Das Datum stimmt nicht. Der Film ist aktuell und aus diesem Jahr im Juli. Standortgaben machen wir nicht, weil wir Bedenken haben, dass die Wölfe aufgespürt werden könnten.

 

 

Abdruck einer/zweier Wolfspfote/n.

 

Kleine Wolfspfoten.

 

Blick in ein großartiges Wolfsrevier

Oft behaupten Wolfsgegner, das Revier von Wölfin Gloria und ihrer Familie sei doch viel zu klein und auch viel zu dicht besiedelt und Wölfe würden hier nicht hinpassen. Dabei umfasst das Gebiet eine Fläche von 957 Quadratkilometer. Wer dort schon einmal gewandert ist, oder Radtouren organisiert hat, weiß, was dies bedeutet, der Raum ist groß genug für Mensch und Wolf und auch für die Weidetiere. Deshalb bekommen Menschen die Wölfe auch so gut wie nie zu Gesicht. Hier sind wieder einige Einblicke in das Zuhause von Gloria und Co.

 

Reh im strömenden Regen.

 

 

Die romantische Stimmung bei Sonnenaufgang im Wolfsgebiet Schermbeck täuscht darüber hinweg, dass hier zahlreiche Stacheldrahtzäune um Weiden, die nicht mehr genutzt werden, nicht zurück gebaut wurden. Dabei wird von der Landbevölkerung gerne das Argument benutzt, dass wolfsabweisende Zäune, Wildtiere am Durchlaufen hindern würden. Bei den jährlichen grausamen Treib- und Drückjagden sind diese alten Stacheldrähte ein zusätzliches Dilemma für Wildtiere, die sich darin schlimm verletzen können.

 

 

Ganz besondere Stimmung bei Sonnenaufgang im Wolfsgebiet Schermbeck.

 

Ein kurzer Sonnenspot im Dauerregen, genau auf das Reh.

 

 

Ab August verhüllt Nebel frühmorgens die Lichtungen.

 

Fliegendes Reh.

 

Morgenstimmung im Wolfsgebiet. © Brigitte Sommer

 

Mystische Stimmung im Dauerregen. © Ulrike de Heuvel

 

Zaunrealitäten:

Rolf Fricke, der Vorsitzende des Nabu Bottrop, kritisiert in einem Artikel in der WAZ vom 11.08.23 einen gefährlichen Leichtsinn von Weidetierhaltern im Wolfsgebiet Schermbeck. Wir stimmen mit dem Nabu nicht in allen Punkten überein, aber diese Kritik unterstützen wir vollumfänglich und wir zeigen unten stehend wieder Zaunbeispiele. Eine Million Euro stellte das Land für Herdenschutzmaßnahmen zur Verfügung. Abgerufen worden waren zum 15. Juni 2023 erst 182.00 Euro. Warum so wenig Interesse?

Dafür werden aber auf bestimmten Hetzseiten in sozialen Netzwerken immer weiter Wolfsabschüsse gefordert. Statistisch gesehen ist die Gefahr von Rissen ab August wieder höher, da Welpen nun auch mehr Fleisch benötigen.

 

Hier gab es vor einiger Zeit mal einen Riss bei Damwild, das nun hinter diesen Zebus gehalten wird. Umzäunung besteht aus Wilddraht mit einer Litze innen, die eigentlich nach außen müsste.

 

Hier die Zebus noch einmal heran gezoomt. In der kleinen Hütte verbargen sich zirka sechs dieser kleinen Zwergrinder. Die Eingangstüre könne Lücken aufweisen.

 

Zwei mittelgroße Rinder alleine auf einer Weide. Sind solche Tiere nicht fit, können sie ins Beuteschema eines Wolfs fallen.

 

Seitlich ist das Gelände nur mit zwei Stacheldrahtlitzen eingezäunt, die keinen Schutz bieten.

 

Auch die Türe kann leicht untergraben werden.

 

Pony, nur hinter Wild- und Maschendrahtzaun, ohne Untergrabschutz.

 

Schafe, nur mit Wilddraht umzäunt. Unten ist zwar eine Litze, aber Mitte Juni wies diese keine Spannung auf.

 

Keine Spannung auf der einzigen Litze unten, die unter Strom stehen müsste.

 

Keine Spannung, kein Schutz.

Die „heiligen“ Getreidefelder

 

Jäger und Bauern wettern gerne gegen wolfsabweisende Zäune, da diese angeblich die Landschaft verschandeln und andere Wildtieren am Durchqueren hindern würden. Bei Mais- und Getreidefeldern, besonders wenn man hier auch noch Erntejagd veranstalten kann, scheinen die gleichen Argumente nicht zu gelten.

 

Wolfsabweisend eingezäunter Mais.

 

Hier ist ein riesiges Weizenfeld zirka 1,80 Meter hoch eingezäunt.

 

 

Da wir nicht staatlich unterstützt werden, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jeden kleinen Beitrag. Sehr gut helfen uns regelmäßige Spendenabos in Höhe von beispielsweise 5 Euro im Monat.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch über Paypal sind Spenden möglich. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

Bürger sollen Wolfskillerteam in Niedersachsen finanzieren

Problemwolfkreation, statt mehr Druck auf die Weidetierhalter auszuüben, um endlich Schutzmaßnahmen zu installieren, scheint der Inhaber des Wolfcenter Dörverden als Lösung in Betracht zu ziehen, denn er will eine ausgebildete schnelle Eingreiftruppe an Wolfsjägern. Bezahlt werden solle dies aus Steuergeldern. Auch Bauernverband und Landesjägerschaft sind sich wohl weitgehend einig. Die Presse macht mit und veröffentlicht Artikel, die nur Pro-Wolf ausgerichtet scheinen.

Dabei zeigt ein Blick in die Rissstatistik des Landes Niedersachsen, dass die meisten Risse noch immer auf nicht ausreichend geschützten Weiden stattfinden. Der Vorschlag von Frank Fass ist deshalb für uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. völlig inakzeptabel, denn solange Wolfsabschüsse als Problemlösung angeboten werden, so lange werden Tierhalter genau solche Risse provozieren, um eben Abschussgenehmigungen zu erlangen. In einem aktuellen Fall bei Römstedt, bei dem zehn Schafe gerissen worden waren, gab selbst der Schäfer zu, dass seine Tiere nicht ausreichend geschützt waren.

Ein Wolfskillerteam, auch noch vom Steuerzahler finanziert?

Fass hatte bereits im vergangenen Jahr eine Eingreiftruppe an Wolfsjägern in der HAZ gefordert, dies in einer eigenen Pressemitteilung Anfang des Jahres noch einmal bekräftigt und nun in einem Artikel in der Kreiszeitung wiederholt. Darin heißt es. Zitat: Faß: „Was wir dringend brauchen, ist eine Fachgruppe auf Landesebene, mit Mitarbeitern, die wirklich gelernt haben, wie man Wölfe fängt, sie betäubt, vergrämt und auch, wie man Wölfe tötet.“ Diese durchaus schwierigen Aufgaben den örtlichen Jägern allein zu überlassen, dies quasi „nebenbei“ zu erledigen, sei der Sache nicht angemessen. Gleichwohl bräuchte diese Fachgruppe die Unterstützung der örtlichen Jäger. „Und ja: Diese Lösung würde Steuergelder kosten.“

Frank Faß leitet als Inhaber das Unternehmen WOLFCENTER seit dessen Eröffnung im Jahr 2010, ist in der Vita seines Buchverlages zu lesen. 1974 in Niedersachsen geboren, sei er in einer Jägerfamilie aufgewachsen, die den Grundstein seiner Naturverbundenheit legte. Seine Leidenschaft für Jagdhunde könne er nicht verbergen und so seien es auch die Erfahrungen mit den Hunden, die sein Interesse an Wölfen geweckt hätten.

Abschuss als Mittelweg?

Als gelernter Diplom-Ingenieur für Luft- und Raumfahrttechnik bilde er sich in seiner Freizeit intensiv fort, um mehr über Wölfe und ihren Einfluss in Deutschland zu informieren. Frank Faß sei fest davon überzeugt, dass ein Zusammenleben mit Wölfen in Deutschland möglich ist, wenngleich es auch Konflikte zu lösen gilt. Dies kann seiner Meinung nach nur gelingen, wenn von allen Beteiligten ein »Mittelweg« gegangen wird – also abseits extremer Haltungen für oder gegen Wölfe.

Der ehemalige Wolfsberater Fass tritt mit Anti-Wolfspositionen, wechselnd mit Pro-Wolf-Positionen in der Presse auf. Es kursiert auch ein Video, (das sogenannte „Blechschüsselvideo“ von CANIS – Zentrum für Kynologie) das einen sehr umstrittenen Umgang mit einem Deutschen Schäferhund zeigt.

Der Interviewpartner in der Kreiszeitung, Landwirt Jörk Hehmsoth, sitzt  auch im Vorstand des Verbands Lüneburger Heidschnuckenzüchter, kurz VLH, tritt immer wieder in kritischen Berichten zum Thema Wolf auf. Obwohl er selbst noch keine Risse gehabt habe, ängstige er sich vor dem Wolf. Zitat aus dem Artikel der Kreiszeitung: Hehmsoth ergänzt: „Wenn Wölfe bejagt werden sollen, dann muss es einen strengen Plan geben, der schnell umgesetzt werden kann.“ Viele Wolfsbefürworter nahmen den Artikel als „pro Wolf“ wahr, doch er manipuliert unserer Meinung nach geschickt die Leser zur Zustimmung von Abschüssen.

Bauernverband mit neuem Dreh?

Zufälle gibt es. Vor wenigen Tagen erschien eine Pressmitteilung des Niedersächsischen Bauernverbandes, dessen Duktus plötzlich scheinbar von harten zu zarten Tönen wechselt. Man distanziere sich von Radikalen. „Wir stehen zu unserer Zusage, den Wolf nicht ausrotten zu wollen, sondern aktiv im Dialog das Miteinander von Weidetier und Raubtier zu organisieren – und grenzen uns damit ganz deutlich von militanten, extremen und radikalen Wolfsgegnern ab“, so Jörn Ehlers, Sprecher des Landvolkes und des Aktionsbündnisses „Aktives Wolfsmanagement“ in einer Pressemitteilung. Seine Aussagen klingen aber in einer Sendung eines Wolfshasserkanals irgendwie ganz anders: https://www.youtube.com/watch?v=ptUgHSrPSq8

Niedersächsische Jäger treten Aktionsbündnis „Aktives Wolfsmanagement bei“

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern ja bereits seit Jahren, dass der Jagdverband das Wolfsmonitorings in Niedersachsen abgibt. Doch obwohl die Landesjägerschaft im Mai 2023 dem Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement beigetreten ist, das die Wiederausrottung der Wölfe anstrebt, wird das Niedersächsische Umweltministerium unter dem Grünen Umweltminister Christian Meyer bislang nicht wirklich tätig. Der Leiter für das Wolfsmonitoring in Niedersachsen, Raoul Reding tritt regelmäßig mit nicht neutralen Aussagen zum Thema Wolf in der Presse auf. Wie kann es sein, dass eine Interessengruppe, die ganz offensichtlich den Wolf als Konkurrenten sieht, den Wolfsbestand überwachen darf? Ganze Rudel verschwinden in Niedersachsen. Wir berichteten auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/09/05/wolfsmonitoring-zwoelf-rudel-in-niedersachsen-verschollen/

Dabei ist es unstrittig, dass Wölfe helfen, Wälder zu schützen. Siehe auch Bericht hier: https://www.menschen-fuer-woelfe.com/post/wo-der-wolf-lebt-w%C3%A4chst-der-wald-billiger?fbclid=IwAR2yt3Zi6BAjiZnNE-ipjBrGrMdf1KL_GFc5HhVtELWgIDSnTbpucLOn5pM

Gegen Deutschland läuft indes ein EU-Verfahren wegen nicht definierter Naturschutzgebiete. Auch ob der „Green Deal“ wirklich zu mehr Naturschutz führt, darf angezweifelt werden, wenn in Wirklichkeit ungeniert Lobbypolitik umgesetzt wird.

 

Pressemitteilung des Wolfcenter Dörverden: https://www.wolfcenter.de/2023/01/14/pressemitteilung-vom-12-01-2023-eruebrigt-wolfsjagd-den-herdenschutz/

Weitere Quellen: https://www.lovelybooks.de/autor/Frank-Fa%C3%9F/

https://www.kreiszeitung.de/lokales/verden/doerverden-ort52440/eine-quote-bringt-gar-nichts-gespraech-wolfsexperte-schaefer-92433774.html?fbclid=IwAR3PXhoTEKf5y97_hK6lvMdL4XIQ81xCYO–3Ozu_Yl4Bi5AYEvKcUFdaWI

https://www.weser-kurier.de/landkreis-verden/das-schweigen-der-schnucken-doc7e3b9io4bmsucvpyi47

https://landvolk.net/lpdartikel/buendnis-wolf-aktiv-managen-nicht-ziellos-abknallen/

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Zehn-Schafe-im-Landkreis-Uelzen-getoetet-vermutlich-von-Wolf,aktuelllueneburg9142.html

https://www.umweltkarten-niedersachsen.de/Umweltkarten/?topic=Natur&lang=de&bgLayer=TopographieGrau&layers=alleNutztierschaeden_2023&E=435578.74&N=5817290.65&zoom=3&fbclid=IwAR3bwtXYa0CkIckjzi-EhSXNGR3SVuO2JfMdevveHVCC58QahiYgMtvI2so

Erstes Wolfsrudel nun auch in Baden-Württemberg

Ein Fotofallenbild aus der Gemeinde Schluchsee im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald liefert den Nachweis für Nachwuchs im Südschwarzwald, teilte das Umweltministerium in Baden-Württemberg am 13. Juni mit. Wolfsschutz-Deutschland e. V. freut sich sehr und heißt die Wolfsfamilie willkommen. Wir erinnern aber auch an die schreckliche Tat eines Kriminellen im Jahr 2017 und wir hoffen, dass diese neuen Wölfe besser geschützt werden.

In den vergangenen Monaten hätte es im Südschwarzwald, im Territorium Schluchsee, immer wieder Hinweise darauf gegeben, dass sich eine Wölfin zum bislang alleine lebenden Wolfsrüden GW1129m gesellt hätte.

Beispielfoto Wolfsfamilie. ©Brigitte Sommer

Ein aktuelles Fotofallenbild der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) aus der Gemeinde Schluchsee im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald vom 6. Juni 2023 zeigt nun eine Fähe mit erkennbarem Gesäuge.

Auf Grundlage vorangegangener Monitoringerkenntnisse sei es die Fähe mit dem Kennzeichen GW2407f. Gemäß nationaler Monitoringkriterien weise diese Aufnahme damit die Reproduktion der Wölfe in diesem Gebiet nach. Zu­dem bestätige dies, dass es sich bei den zwei ausgewachsenen Wölfen und deren Welpen im Territorium Schluchsee nun um ein Wolfsrudel und nicht mehr nur um ein Wolfspaar handelt.

Die im Durchschnitt vier bis sechs Wolfswelpen werden meist Ende April/Anfang Mai geboren und verlassen erst mit mehreren Wochen die Wurfhöhle. Mit sechs bis sieben Monaten sind die Welpen dann bereits fast so groß wie ausgewach­sene Wölfe und laufen mit den anderen Rudelmitgliedern mit.

Das Wolfsmonitoring der FVA in enger Zusammenarbeit mit lokalen Personen aus Jagd und Forst würde in den kommenden Monaten versuchen, weitere Infor­mationen über dieses Wolfsrudel zu erfassen, heißt es weiter in der Pressemitteilung.

Auch wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. freuen uns sehr über neue Mitglieder https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/ aus dem Gebiet, auch wenn wir nicht am offiziellen Wolfsmonitoring teilnehmen, so sind wir dennoch mit Aktiven vor Ort. Wir sehen es zudem kritisch, dass gerade Jäger in das Wolfsmonitoring eingebunden werden. Das Umweltministerium informiert weiter darüber, dass das Wolfsrevier im Fördergebiet Wolfsprävention Schwarzwald liegt. Für Weidetierhalter gibt es deshalb dort Herdenschutzzuschüsse. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. plädieren allerdings dafür, komplett Baden-Württemberg zum Wolfsgebiet zu erklären und überall zu fördern, aber auch Maßnahmen zu fordern.

Neben der Wolfsfamilie am Schluchsee leben im Gebiet Feldberg und im Enztal Einzelwölfe. Sichtungen gab es kürzlich auch im Odenwald. Mit diesen wenigen Tieren hat Baden-Württemberg kaum Wölfe vorzuweisen, dennoch überschlagen sich bereits wieder Massenmedien sowie die Agrar- und Jagdlobby und auch Politiker mit Panikmache und Abschussforderungen.

2017 war die Region Schluchsee schon einmal in der Presse. Allerdings unter weit weniger erfreulichen Umständen. Am achten Juli war nämlich ein toter Wolf aus dem Schluchsee geborgen worden. Kurze Zeit später informierte das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin darüber, dass der Wolf Verletzungen im Brustbereich erlitten hätte. Diese stammten von einem Projektil, das in der Leber des Wolfes gefunden worden war. Wir stellten damals Strafanzeige. Der Fall wurde, wie so viele andere Fälle, nie aufgeklärt. Wir fragen uns, warum nicht stärker bei denen ermittelt wurde und wird, die Zugang zu Waffen und Munition haben und die oft ungeniert in der Öffentlichkeit fordern, Wölfe endlich schießen zu dürfen. Dies schließt auch den Fall in Gifhorn mit ein. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/11/gekoepfter-wolf-wolfsschutz-deutschland-e-v-erhoeht-belohnung-auf-15-000-euro/

Quellen:

https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/nachwuchs-im-suedschwarzwald-bestaetigt

https://wolfsschutz-deutschland.de/2017/08/09/wir-stellen-anzeige-wegen-des-erschossenen-wolfs-in-baden-wuerttemberg/

Fixe Fakten – Nachrichten aus Sachsen, Niedersachsen, Brandenburg, Thüringen und der Schweiz

In unseren Kurznachrichten geht es heute um Neuigkeiten zum Fall Löbau, Freispruch für einen Gastjäger aus den Niederlanden, im Zweifel für den angeklagten Mensch, gegen den angeklagten Wolf geht es in Thüringen, totgefahrene Wölfe in Deutschland, seltsame Forschungsprojekte, einem Wolf am Sender, Kalt- und Warmherzigkeiten, verweigerte Behandlungen und das Rodewaldpaar ist verschwunden sowie umweltschädliche Schafe.

Sachsen:

Es gibt Neues im Fall Schießgenehmigung Löbau. Dort sind nicht nur wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. tätig geworden. Während wir erst die Akteneinsicht abwarten wollten, brachte der BUND Sachsen einen Eilantrag auf den Weg, dem das Verwaltungsgericht Dresden auch stattgegeben hatte. Es hatten sich noch weitere Verbände und Vereine eingeschaltet. Jetzt muss der Halter des Wildgatters bei Löbau erst einmal seinen Zaun nachbessern, während Landrat Meyer (CDU) schmollt. https://www.sueddeutsche.de/wissen/tiere-dresden-umweltschuetzer-beantragen-rechtsschutz-fuer-loebauer-wolf-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230228-99-774027?fbclid=IwAR0ZEL020wWfkQbDsOWAuDnSM-f5Zd0IRmnmjIXTE-Ghtl4r1UyKGyCu__8

Die Schießgenehmigung war vorher bereits durch eine interne Revision zurückgenommen worden. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/02/21/sachsen-schiessbefehl-auf-wolf-bei-loebau-illegal/

Bei Kubschütz wurde ein Strohlager mit einer Stromlitze abgesperrt, damit sich hier ein Wolf, der mit Räude befallen ist, nicht mehr wärmen kann. Außerdem würde das Tier hinken. Man überlege einen Abschuss. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. drücken unser Entsetzen über diese Vorgehensweise aus. Es gibt zur Behandlung von Räude drei wirksame Medikamente, die hier leicht in dem Strohlager als Köder verabreicht werden könnten. https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/bautzen/bautzen-hoyerswerda-kamenz/kranker-wolf-kubschuetz-100~amp.html?fbclid=IwAR1qa1GGyvnoFxVCwPPECiUqzBkzyDXfl3JbNG-1wH-FLnffaHMgCGiJbEE

Dazu wurde gestern im Landkreis Görlitz und im Landkreis Bautzen ein Jungwolf überfahren. Am 7. Februar war ein Welpe in der Sächsischen Schweiz überfahren worden. https://www.dbb-wolf.de/totfunde/aktuelle-ereignisse

 

Schweiz:

Es ist kaum zu glauben, aber in der Schweiz wurde ein Wolf getötet, weil er „humpelte“. Dabei sind Wölfe außerordentlich widerstandsfähig und sie kommen auch mit Behinderungen zurecht. In Italien, Polen und Tschechien https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/ein-wolf-mit-gebrochenen-pfoten-wurde-gerettet-und-behandelt-fotos/ss-AA187S4E?ocid=msedgntp&cvid=1eea8b1bcbca459aa352877724f944bf&ei=14&fbclid=IwAR1_g-_OvdXxPm91AWRMhCV2MZf3Nyziehexfmr_e7m-V_MDldYRGCmDi6U#image=1

werden sogar regelmäßig kranke Wölfe wieder gesund gepflegt. Warum wird gerade in der Schweiz, Deutschland und Österreich derart herzlos agiert? https://www.kora.ch/de/aktuell/kanton-graubuenden-verletzter-wolf-erlegt-539?fbclid=IwAR1tVtYfhOaJ1i1eQImcdw4ajNPr6zYBUdJd0mp44uBQNYIYRezqZpaIOiU

Zu viele Schafe schaden der Biodervisität. Dieser Meinung ist David Gehrke, seines Zeichens Jäger, Hirte, Biberist und Geschäftsführer der Gruppe Wolf Schweiz, die von uns, Wolfsschutz-Deutscland e.V., immer wieder dafür kritisiert wurde, dass ständig „legalen“ Abschüssen zugestimmt worden war. Mit diesem Leserbrief macht Herr Gehrke aber eine 180-Grad-Wende: https://wildbeimwild.com/zu-viele-schafe-schaden-der-biodiversitaet/?fbclid=IwAR0WCdOsb_ot6FkoppaEEv3u-rrFRv-21tEBR4AYW4s15hb1pZjxbMqegRU

Niedersachsen:

Das Elternpaar des Rodewaldrudels ist verschwunden. Bislang wurde es auch durch das Wolfsmonitoring der Jägerschaft nicht nachgewiesen. Auch wir hatten das Paar nicht mehr auf unseren Forschungskameras. https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsterritorien?

Auf den Vaterwolf des Rudels galt Jahre lang eine Abschussgenehmigung. Mit großem Aufwand versuchten wir und andere Tierschützer das Rudel zu beschützen. Siehe auch Reportage von September 21: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/09/09/wolfsschutz-deutschland-e-v-klagt-an-niedersaechsische-bauern-provozieren-wolfsrisse/

Hobbyforscher aus den Niederlanden melden ein neues Wolfspaar im Rudelgebiet des ehemaligen Rodewaldrudels. Wir können dies nicht bestätigen.

Das Umweltministerium meldete in einer Pressemitteilung, dass ein 40 Kilogramm schwerer Rüde besendert worden sei. Vor allem ein Satz aus der PM des Ministers Christian Meyer (Grüne) sollte hier hängen bleiben: „Auch die Entnahme von problematischen Wölfen lasse sich durch die Daten objektiver begründen.“ Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sehen Besenderungen kritisch. Zum Einen wurde schon vielfach geforscht und es sind zahlreiche Daten zugänglich. Schon X-mal wurde nachgewiesen, dass Herdenschutz wirksam ist und zum Anderen können solche Sendehalsbänder gehackt werden. Vielen Wölfen wurde dies schon zum Verhängnis. https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/pi-20-wolfbesenderung-220024.html

Im Raum Helmstedt wurde am 20. Februar ein Wolf überfahren, am 18. Februar im Landkreis Harburg. Das Ergebnis eines  weiteren Todesfalls bei Celle steht noch aus. https://www.dbb-wolf.de/totfunde/aktuelle-ereignisse

Ein seltsames Forschungsprojekt geht zudem  an den Start. Schwammig formuliert, ist es hier schwer zu definieren, um was es letztendlich wirklich geht. „Interventiosteams“ klingt aber nicht wirklich nach echtem Schutz für Wölfe, sondern eher nach erleichterten Abschüssen. Auch scheinen die Hobbyjäger hier mit Forschungsgeldern bedacht zu werden. In diesem Zusammenhang wundern wir uns nicht darüber, dass das Landvolk sich darüber beklagt, dass das Geld nicht in Zäune gesteckt wird. https://www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/presse_und_offentlichkeitsarbeit/pressemitteilungen/aus-nachster-nahe-219716.html?fbclid=IwAR1HOS62F3JSAeo3OpFTWVs_skrid29tfaSoWMagrWOopeny8QtmM-S6eZM

Thüringen:

Im Zweifel für den Angeklagten gilt wohl nicht mehr, oder wie sonst konnte es passieren, dass bei einer genetischen Untersuchung ein Wolf nicht eindeutig für den Tod eines Herdenschutzhundes nachgewiesen werden konnte. Das Thüringer Umweltministerium lässt aber dennoch bekanntgeben, dass es der Wolf gewesen sein soll. Ein Fall, der sprachlos macht: https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/mitte-thueringen/arnstadt-ilmkreis/toter-herdenschutzhund-wolf-genanalyse-schafe-100.html?fbclid=IwAR0Nqobc6J1bundMb5-U6MgIARWBznlK-VuvhmL6_8fBDrsK0h0Yt5PR1u8

 

Brandenburg:

Ein niederländischer Gastjäger, der einen Wolf erschossen hatte, wurde auch jetzt in der Berufungsverhandlung frei gesprochen. Der Mann hatte behauptet, er hätte den Wolf aus einer Notwehrsituation erschossen, weil das Jungtier während einer Drückjagd Hunde angegriffen hätte. Diese Behauptung klingt ziemlich unglaubwürdig, da Welpen bestimmt nicht auf Angriff aus sind und schon gar nicht, wenn sie dem Stress einer Drückjagd ausgesetzt sind. Aus Sicht des Gerichts konnte nicht mehr zweifelsfrei festgestellt werden, wie das Tier genau getötet worden war. Nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes war es der erste Fall in Deutschland dieser Art, der vor Gericht landete. Die Staatsanwaltschaft will prüfen, ob sie Rechtsmittel gegen das Urteil einlegt.

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/potsdam-mittelmark/ich-habe-das-allerbeste-fur-die-tiere-getan-jager-wegen-wolf-abschuss-erneut-freigesprochen-9388052.html?fbclid=IwAR3OjVJ3z68DK1573vdqbfEe2tGoMe-ywBxDJ3D2FNEEAHW_F9tYPIUOZxo

Am 17. Februar wurde ein Welpe im Landkreis Oberhavel überfahren, am 12. Feburar im Landkreis Spree-Neiße sowie am 10. und 11. Februar je ein Welpe im Landkreis Potsdam-Mittelmark.

 

Gefällt Ihnen unsere Arbeit? Wir freuen uns über Unterstützung!

Das Erstellen unserer Reportagen, die Richtigstellungen, die Bewertungen werden mit großem zeitlichen Aufwand und persönlichem Einsatz erstellt. Unser Verein wird nicht staatlich unterstützt, deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Ein monatlicher Beitrag  von fünf Euro in einem Abo hilft uns sehr, unsere Reportagen auch weiterhin werbefrei anbieten zu können und auch unsere aktive Arbeit in den Wolfsgebieten kann weiterhin stattfinden.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch über Paypal sind Spenden möglich. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Wolfsvermehrung in Deutschland stagniert nahezu

Bei den Rudeln sind es nur drei mehr. Die amtlich bestätigten deutschen Wolfszahlen aus den Bundesländern haben das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) in Abstimmung mit den Ländern veröffentlicht. Außerdem deutet eine Aussage der BfN-Präsidentin darauf hin, dass ein „aktives Wolfsmanagement“ geplant sein könnte.

Beispielfoto Wolf ©Brigitte Sommer

Das Wolfsvorkommen konzentriert sich wie in den Vorjahren auf das Gebiet von Sachsen in nordwestlicher Richtung über Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen. Weitere Wolfsterritorien wurden in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Thüringen nachgewiesen. Die meisten Wolfsrudel lebten im Wolfsjahr 2021/2022 (1. Mai 2021 bis zum 30. April 2022) in Brandenburg (47), gefolgt von Niedersachsen (34) und Sachsen (31). In Hessen konnten erstmals offiziell drei Welpen nachgewiesen werden.

Nur drei Rudel mehr

Neben den 161 Rudeln sind zusätzlich 43 Wolfspaare sowie 21 sesshafte Einzelwölfe für das Monitoringjahr 2021/2022 bestätigt. Im vorhergehenden Monitoringjahr 2020/2021 wurden 158 Rudel, 35 Paare und 22 Einzelwölfe nachgewiesen (aktualisierter Stand vom 25.11.2022). Für den langfristigen Erhalt des Wolfes in Deutschland sind vor allem die erwachsenen, fortpflanzungsfähigen Individuen in den Wolfsterritorien maßgeblich. Daher konzentrieren sich die Bundesländer im Rahmen ihres Wolfsmonitorings auf die Erhebung der Anzahl der Wolfsfamilien (Rudel) und Wolfspaare. Dabei fallen auch zusätzliche Informationen an, unter anderem Daten zu den in den Territorien nachgewiesenen Individuen. Im abgeschlossenen Monitoringjahr wurden in den bestätigten Wolfsterritorien insgesamt 1175 Wolfsindividuen nachgewiesen: 423 adulte Wölfe, 550 Welpen (Wölfe im 1. Lebensjahr) und 98 Jährlinge (Wölfe im 2. Lebensjahr). Bei 57 Individuen war nicht eindeutig zu ermitteln, ob es sich um adulte Wölfe oder Jährlinge gehandelt hat; bei 7 Individuen war nicht sicher, ob sie Jährlinge oder Welpen waren. Bei weiteren 40 Individuen konnte das Alter nicht bestimmt werden. Hierbei handelt es sich nicht um Abschätzungen oder Hochrechnungen, sondern die Informationen basieren auf von Expertinnen und Experten nach einheitlichen Standards überprüften robusten Datensätzen.

Aussage der BfN-Präsidentin deutet zwischen den Zeilen darauf hin, dass eine „Regulierung des Wolfsbestandes“ geplant ist

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Die heute veröffentlichten Daten der Bundesländer zu Territorien und Individuen bilden die wissenschaftliche Grundlage für unsere Berichtspflichten zur Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und auch für die Managemententscheidungen der Bundesländer. Es handelt sich dabei um Erkenntnisse, die mit zehntausenden Datensätzen und nach einheitlichem wissenschaftlichem Standard gewonnen wurden. Dazu zählen Kamerafallenbilder, Genetiknachweise und weitere überprüfte Hin- und Nachweise.“ In Bezug auf die Angriffe der Lobby auf die EU ist dies ein schlechtes Zeichen. https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/26/wolfsschutz-deutschland-e-v-sagt-stop-zur-aufweichung-des-schutzstatus-fuer-woelfe-in-der-eu/

Morgen ist in der WU eine neue Abstimmung geplant.

Straßenverkehr nach wie vor der größte Feind der Wölfe

Die Anzahl aufgefundener toter Wölfe (Totfunde) im Monitoringjahr 2021/2022 lag bei 148 Tieren, davon sind 102 durch Verkehrsunfälle gestorben. Bei 18 Wölfen war die Todesursache natürlichen Ursprungs, 13 Wölfe wurden illegal getötet, bei 8 Wölfen war die Todesursache nicht zu ermitteln, 2 Wölfe wurden im Rahmen von Managementmaßnahmen entnommen und 5 Wölfe werden noch auf die Todesursache hin untersucht.

 

Quelle: https://www.bfn.de/pressemitteilungen/aktuelle-wolfszahlen-bundesweit-161-rudel-bestaetigt

Wer sich die einzelnen Bundesländer genauer anschauen möchte, findet die Daten hier: http://www.dbb-wolf.de

Wolfsmonitoring bestätigt fünf neue Wolfsrudel in Mecklenburg-Vorpommern

Durch das landesweite Wolfsmonitoring konnten in den letzten Monaten für das Monitoringjahr 2021/22 insgesamt fünf neue Wolfsrudel in M-V bestätigt werden.

Die Territorien befinden sich in den Bereichen Vellahn, Parchim, Stadtwald Barth, Greifswald und Feldberger Hütte. Bisher noch nicht ausreichend gesichert sind Vorkommen neuer Rudel in der Leppiner Heide bei Mirow, in der Schwinzer Heide und im Raum Franzburg. Im Frühjahr 2021 gelangen in der Leppiner Heide regelmäßige Nachweise eines Wolfsrüden. Erste genetische Analysen lassen die Vermutung zu, dass dieser Rüde nicht aus dem territorialnahen Rudel „Müritz“ stammt. Der Nachweis eines Welpen im Sommer 2021 lässt weiterhin den Schluss zu, dass es sich bei den beiden Tieren um Mitglieder eines neu entstandenen Rudels handelt. Belastbare Belege hierfür und für weitere vermutete Vorkommen sollen in den nächsten Monaten durch ein intensiviertes Fotofallen- und genetisches Monitoring erbracht werden.

Jetzt 16 bestätigte Rudel

Weiterhin konnten mit Stand März 2022 elf bereits aus dem letzten Monitoringjahr bekannte Rudel in ihrem Vorkommen bestätigt werden. Für die Vorkommen in Kaliß, Kaarzer Holz, Sternberg, Kirch Rosin und Eichhorst hingegen ist das Monitoring noch nicht abgeschlossen. Auf Basis der aktuellen Datenlage ist die gesicherte Einstufung als Rudel hier noch nicht möglich. Das Monitoringjahr 2021/22 endet am 30.04.2022.

Zusammenfassend gibt es mit Stand März 2022 16 bestätigte Wolfsrudel in Mecklenburg-Vorpommern. Drei weitere vermutete neue Vorkommen konnten bisher noch nicht abschließend nachgewiesen werden. Daneben konnten zwei Wolfspaare sowie 3 residente Einzelwölfe in M-V bestätigt werden. Zum Abschluss des vergangenen Monitoringjahres 2020/21 waren 15 Rudel, 6 Paare und 3 residente Einzelwölfe bestätigt worden.

Immer wieder werden Hunde mit Wölfen verwechselt

Im Raum Feldberger Seenlandschaft konnten Meldungen von Nahbegegnungen mit Wölfen trotz eines verstärkten Monitorings bisher nicht bestätigt werden. Mögliche Wolfssichtungen in der Feldberger Seenlandschaft werden weiterhin u.a. durch Fotofallen überprüft. Auf diesem Wege konnte bereits mehrmals ein Husky-Mischling anstelle eines Wolfes für vermeintliche Wolfssichtungen und Nahbegegnungen verantwortlich gemacht werden.

Hier die Pressemitteilung der Landesregierung: https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/lm/Aktuell/?id=179814&processor=processor.sa.pressemitteilung

Weitere Infos auch unter: https://wolf-mv.de/

Und auch hier: http://www.dbb-wolf.de

Wölfin Rhönhild hat ihr Revier jetzt auf Hessen und Bayern ausgeweitet

Ihr Lebensraum in der Rhön beschränkte sich bisher auf die Thüringer Seite. Doch jetzt hat das hessische Wolfsmonitoring ergeben, dass sich GW1422f, so das offizielle Kürzel für Rhönhild, auch in Hessen und Bayern bewegt hat.

Beispielbild Wölfin.

Das Hessische Umweltministerium wird in einen dpa-Artikel dahingehend zitiert, dass das Territorium des Tieres sich somit über drei Bundesländer erstrecken würde. Der ersten Nachweis der Wölfin überhaupt hatte im Oktober 2019 bereits nach Hessen geführt: Ihre DNA wurde erstmals in der Rhön bei Poppenhausen (Fulda) nachgewiesen. Die Wölfin hatte dort nahe der Wasserkuppe auf einer Koppel drei Schafe gerissen. Für Hessen blieb dies bisher der einzige Beleg der Wölfin, die aus einem Wolfsrudel in Brandenburg stammt.

Rhönhild stammt aus Brandenburg

Im Februar 2020 und 2021 sei sie dann auch in Thüringen erfasst worden. Thüringen habe „GW1422f“ daraufhin im Territorium „Zella/Rhön“ als sesshaft erklärt. Im Herbst 2021 wurde ihre DNA zum vierten Mal nachgewiesen – und zwar in Bayern am 30. Oktober 2021.

Anlässlich dieser zeitlich weit auseinanderliegenden vier genetischen Nachweise derselben Wölfin hätten sich die drei Bundesländer gemeinsam mit der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf beraten und beschlossen, die Wölfin rückwirkend auch in Hessen seit dem Monitoringjahr 2019/2020 länderübergreifend als sesshaft einzustufen, erklärte das HLNUG.

Rhön ist Hessens sechstes Wolfsterritorium

Hessen hat damit grenzüberschreitend in der Rhön ein sechstes Wolfsterritorium. Neben der jetzt als sesshaft eingestuften Wölfin gelten bereits drei weitere Einzeltiere, ein Paar und ein Rudel als territorial. Bei den Einzeltieren handelt es sich um eine Wölfin im Stölzinger Gebirge in Nordhessen, eine weitere Wölfin im Vogelsberg und einen männlichen Wolf im Odenwaldkreis über die Grenze nach Baden-Württemberg hinweg.

Ein Wolfspaar lebt bei Hersfeld-Rotenburg bei Ludwigsau und das Rudel ist im Rheingau-Taunus-Kreis nördlich von Rüdesheim beheimatet.

 

Quellen: https://www.hessenschau.de/panorama/erste-woelfin-wird-in-hessischer-rhoen-sesshaft,woelfin-hessen-rhoen-100.html

https://osthessen-news.de/n11661424/sie-standen-ploetzlich-vor-mir-mann-wird-von-woelfen-ueberrascht.html?fbclid=IwAR1aQkdcmWfFyZYNk37LluGW-4gFrTTG_71KTGttjl7tVcqSKEU9vRk5L6A

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/woelfin-im-dreilaendereck-hessen-thueringen-bayern-sesshaft?fbclid=IwAR25wGD9KJ0aq7auD1vgwKVUdDGb66R59gwhlcYmOXDWGgtwyQ6F9X8RLSQ