Faktencheck Sachsen: wollen Harig und Kretschmer schon wieder dem Rosenthaler Rudel an den Kragen? Doch nicht bei solchen Zäunen!

Das Tor zur Weide lädt zum Überspringen ein.

„Mindestens 20 tote Schafe in Schönau bei Rosenthal“, so titelt der MDR einen Bericht auf seiner Internetseite Ende Juli 2019. Link dazu:  https://www.mdr.de/sachsen/bautzen/bautzen-hoyerswerda-kamenz/schafe-gerissen-verletzt-weide-rosenthal-104.html Im sächsischen Schönau (Gemeinde Ralbitz-Rosenthal) sollen „ein oder mehrer Wölfe“ zugeschlagen haben. Ob es wirklich Wölfe waren, ist noch nicht bekannt. Wir waren nach Veröffentlichung dieser Meldung erneut vor Ort und haben uns die Zäune genau angesehen. Unser Fazit: Die Zäune sind gerade mal knapp 80 cm hoch und wenn sie höher sind, tragen sie nicht einmal genügend Strom.

Auch in den anderen Kerngebieten des Rosenthaler Rudels entsprechen die Zäune nicht den Standards, die in Wolfsgebieten üblich sein müssten. Zwar gibt es  Zäune, die in der Höhe zumindest den Mindeststandards standhalten, doch dann sind oft die Tore zu niedrig, oder die Anschlusszäune viel zu tief.

 

Höchstens 80 cm Zaunhöhe, unten alles mit Gras überwuchert. Da würde auch kein Strom nutzen.

Auch beim Strom scheinen die Schäfer und Bauern  nach wie vor zu sparen. Auf unseren Rundgängen in der Gegend von Schönau konnten wir wieder einige Zäune entdecken, die völlig ungenügend Strom aufwiesen. 2000 Volt, wie auf diesem Foto zu sehen, hält keinen Wolf und wahrscheinlich auch keinen großen Hunde davon ab, den Zaun zu überwinden.  Nach wie vor gibt  es auch Festzäune ohne Strom und Untergrabschutz.

Von 2000 Volt lässt sich kein Wolf abschrecken.

Jetzt könnten die Stimmen wieder laut werden, die einen Abschuss des Rosenthaler Rudels fordern. Bautzens Landrat Harig, selbst Hobbyschäfer, will das schon seit knapp zwei Jahren durchsetzen. Das Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) hatte sein Einvernehmen zu der Ausnahmegenehmigung des Landratsamtes Bautzen erteilt. Diese absurde Genehmigung wurde mithilfe eines Eilantrages unseres damaligen Verbandes Grüne Liga Sachsen außer Kraft gesetzt. Die Geschichte liegt noch immer vor Gericht in Dresden. Zeitgleich hatten wir von Wolfsschutz Deutschland damals das Rosenthaler Rudel bis zur Erteilung des Eilantrages durch Nachtwachen geschützt. Wir sorgten dafür, dass sich die Tiere nicht aus dem Wald herauswagten.

Derartige Aktionen könnten bald wieder nötig werden, sollte Harig seine Wolfsabschussfantasien erneuern. Bereits vor einiger Zeit hatte auch Sachsens Ministerpräsident Kretschmer auf eine rasche Lösung beim Thema Wolf gedrängt. Besonders mit einem Geschmäckle behaftet, ist die Tatsache dass es keine öffentlich einsehbare Rissliste mehr gibt, seit das Kontaktbüro Wölfe in Sachsen praktisch abgesetzt worden ist und nun die Aufgaben dem Ministerium direkt unterstellt sind. Solche Aktionen dürften kaum öffentlichem Interesse und vertraunensbildenen Maßnahmen dienen. 

Dass solche Zäune in Kerngebiet des Rosenthaler Rudels noch immer zu finden sind, lässt beabsichtigte Rissprovokation um erneut einen Schießbefehl zu erteilen, nicht ausschließen.

Wenn die „Lex Wolf“ (Artikel hierzu unter https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/06/19/wolfsschutz-deutschland-lex-wolf-ist-die-legitimation-zur-erneuten-ausrottung-der-woelfe-aufforderung-an-abgeordnete-dem-gesetz-nicht-zuzustimmen/ )vom Bundestags nach der Sommerpause verabschiedet wird und damit praktisch Wolfsabschüsse ohne Probleme möglich sein werden, könnte auch das Rosenthaler Rudel  bedeutend einfacher als jetzt abgeschossen werden.

 

10 Gedanken zu „Faktencheck Sachsen: wollen Harig und Kretschmer schon wieder dem Rosenthaler Rudel an den Kragen? Doch nicht bei solchen Zäunen!

  1. Und wieder einmal: Es ist kein Täter da,sucht man sich einen,und dies ist mal wieder der böse Wolf.
    Kanns nimmer hören.Solange nichts bewiesen ist,einfach mal die Füsse still halten und die Münder geschlossen.Vorallem diese Anzahl…wers glaubt…Ich nicht.
    Wenn die Weidetierhalter die Zäune nicht vernünftig sichern,dann dürfen sich diese nicht wundern,zumal die Jäger die Beute ja fleissig erschiessen.Nicht nur den Wolf.
    Fazit: Wir drehen uns immer im Kreis.
    Da werden Gelder von einem Politiker verschwendet,die eigentlich für den Schutz der Weideschutzzäune dienten..
    Wie soll das funktionieren,ständig Nachtwachen aufstellen…
    Der Wolf soll sich hier entfalten,und die Menchen mit ihm leben.Und solange nichts bewiesen ist….siehe oben.
    Man will diesen einfach loswerden,und dazu sind eben den Menschen,jegliche Mittel recht.(einfach katastrophal)
    Tiere sind das schönste was es gibt.Und der Wolf,sowie die Füchse,halten nunmal unseren Wald sauber. Es sollten sich viel mehr Menschen informieren,vielleicht klappt dann irgendwann das Zusammenleben mit diesen wunderbarenTieren.

    1. Was Ist eigentlich los Mit unseren Politikern und Viehhaltern sie Bekommen doch die Elektro Zäune bezahlt Warum wird dieses nicht angenommen oder geht es nur darum Die Wölfe zu Vernichten!????

  2. Bei solchen Zäunen sind die Tierhalter voll verantwortlich für den angeblichen Wolfs riss. So dumm kann man doch nicht sein. Da sieht man mal wieder, wie diese Tierhalter ihre Tiere lieben. Wo es doch staatliche Unterstützung für den Schutz von Weidetiere gibt. Warum den Wolf beseitigen? Da steck doch schon wieder etwas anderes dahinter, oder?

    1. Dumm sind vorallem die Politiker! Es sollte sich doch auch zu denen schon mal rumgesprochen haben, dass die Zäune nicht richtig gesichert werden. Leider müssen es immer wieder die Wölfe ausbaden…. Politiker sind eben oft ignorant und setzen nur ihre eigenen Interessen durch. Wolfshasser werden na klar genau diese Politiker wählen, aber sind wir Wolfsfreunde nicht mehr?

  3. Gibt es eigentlich von diesem Harig und dem Kretschmer nur einmal etwas sinnvolles zu berichten?
    Immer nur dummes, einfältiges, polemisches oder populistisches Geschwafel!
    Wie heißt es doch so schön? „Jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient!“

  4. Ich möchte mich einem anderen Kommentar anschließen, auch ich finde eure Arbeit bewundernswert und drücke alle Daumen für Erfolge. Man möchte schreien lasst endlich die Wölfe und auch Luchse usw in Ruhe und lest weiter Märchen von Grimm

  5. Unterschrieben.
    Immer wieder das Gleiche:Da arbeiten Bauern mit allen Mitteln,um Wölfe anzulocken.(ist ja nicht neu) in der Hoffnung,man könne diese so weiter eleminieren…Nix ist,es wird,soviel getan,das der Wolf bleibt.
    Und nocheinmal:
    Der Wolf ist „streng geschützt“.
    Die Jagd ist nicht geschützt,also weg damit!! Muss man nicht lange ausdiskutieren.

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