Ließ Umweltminister Lies (SPD) schon wieder ein Wolfskind in Niedersachsen erschießen? Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige

Niedersachsens Umweltminister ignoriert wohl weiter, dass die EU ein Verfahren gegen Deutschland eröffent hat, denn er lässt seine geheimen Jagden auf Wölfe weiterlaufen. Gestern meldete der NDR, dass es in Niedersachsen bei Amt Neuhaus einen erneuten Abschuss eines Wolfs gegeben hätte. In dem Gebiet gäbe es eine Schießerlaubnis gegen die beiden Elterntiere. Allerdings wäre stattdessen ein zirka zwei Jahre altes Tier getroffen worden. Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt erneut Strafanzeige gegen Umweltminister und Ausführende.

Jungtiere sind zwar körperlich ausgewachsen, aber sie haben noch zu wenig Erfahrung um Schießwütige zu umgehen. Bislang wurden in Niedersachsen nur Jungtiere durch Lies´Häscher erschossen. Jetzt das fünfte Jungtier.  ©Brigitte Sommer

Erneut haben Jäger wohl wieder den „falschen“ Wolf im Rudelgebiet Amt Neuhaus im Landkreis Lüneburg getroffen. „Allerdings würden wir auch Strafanzeige stellen, wenn eines der beiden Elterntiere erschossen worden wären, da wir solche geheimen Jagden an sich schon nicht mit EU-Recht vereinbar halten,“ so die Vorsitzende Brigitte Sommer. „Anscheinend sehen nicht nur wir so. Die Niedersächsischen Grünen hatten Klage erhoben, die auch bereits verhandelt wurde. Erwartet wird allerdings das Urteil erst am achten Februar.“ Will Lies solange noch schießen lassen, was vor die Flinte kommt? Unklar. Fakt ist aber das kein Umdenken in Sicht ist. Erneut gab es auch nach dem Abschuss nicht einmal eine Pressemitteilung aus dem Niedersächsischen Umweltministerium.

Angeblich sollen durch Abschüsse der Elterntiere, diese daran gehindert werden, ihren Kindern „falsche“ Jagdmethoden beizubringen, so der Umweltminister. Dabei ist doch schon seit langem durch Forschende bekannt, dass elternlose Jungtiere sogar vermehrt Weidetiere reißen, wenn diese leichter als Wildtiere zu erbeuten sind.

Schießen statt Schützen – Konzept mit Absicht?

Seit Jahren wird in diesem Gebiet nicht geschützt und die Wölfe wurden regelrecht auf Weidetiere getrimmt, wirft Wolfsschutz-Deutschland e. V. vor. „Dass es ausgerechnet die Jägerschaft ist, die auch noch das Wolfsmonitoring in Niedersachsen inne hat, ermöglicht Handlungsabläufe, die jedem klar denkenden Menschen surreal vorkommen müssen. So war es der Wolfsberater selbst, der zugleich auch Jäger ist, der immer wieder in der Presse durch hetzerische Aussagen aufgefallen ist. Schon 2017 forderte er Abschüsse. Dass er auch noch gleichzeitig Landwird ist, zeigen massive Interessenkonflikte in Niedersachsen auf,“ so Sommer. Und diese Konstellation ist kein Einzelfall dort, sondern die Regel.

Überwachung der Wölfe der Jägerschaft entziehen

Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordert schon seit Jahren, die Überwachung der Wölfe an einen Naturschutzverband zu übergeben und nicht auch noch immer weiter ausgerechnet der Jägerschaft zu überlassen. „Bald sind Wahlen in Niedersachsen und dann entscheidet nicht eine selbst ernannte Lobbyminderheit über eine weitere Amtszeit des Umweltministers, sondern eine breite Bürgerschaft in Niedersachsen, der durchaus mehr an den Themen Tier- und Umweltschutz gelegen sein kann, als der Jagd- und Agrarlobby lieb sein dürfte.“

 

Quellen: https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsterritorien/territorium-amt-neuhaus

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Wolf-bei-Amt-Neuhaus-abgeschossen-Untersuchung-laeuft,aktuelllueneburg6732.html?fbclid=IwAR3JkG44OH61ZT3r39BF3c0G6z4TlZbo8iN2lboE2ibbqogF5ayvpQo2UoA

https://www.svz.de/lokales/hagenower-kreisblatt/Neuhaus-Wolfsberater-kommt-ins-Amt-id26504672.html

https://www.svz.de/lokales/hagenower-kreisblatt/das-amt-hat-seine-eigenen-woelfe-id18405636.html

 

10 Gedanken zu „Ließ Umweltminister Lies (SPD) schon wieder ein Wolfskind in Niedersachsen erschießen? Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige

  1. Vielleicht sollte sich der Umweltminister einmal die Katastrophe im Land Brandenburg, und zwar im Nationalpark Unteres Odertal, anschauen. Dort sind seit Frühjahr 2021 riesige Flächen mit ASP-Schutzzaun eingezäunt. Nun kommt auf den Polderwiesen das Hochwasser aus der Oder und innerhalb von Stunden sind die Wildtiere auf den eingezäunten Wiesen ertrunken. Will man in Niedersachsen auch sinnlose Schutzmaßnahmen versuchen, statt einen optimierten Jäger wie den Wolf bei infizierten Wildschweinen seine Arbeit machen zu lassen? Sicher gibt es verletzte und tote Nutztiere durch den Wolf. Aber was sich in der Uckermark abspielt, kann man gar nicht in Worte fassen. Die richtige Frühjahrsflut kommt erst noch. Hier gibt es bald tausende Wildtiere als „Kollateralschaden“ einer verfehlten ASP-Seuchen-Politik. Im Gesamtbild zählen da ein paar Schafe in Niedersachsen als unbedeutend. Auch in der Uckermark wurden vernünftige Alternativen von vornherein außer Acht gelassen. Immer noch meinen die Politiker, das Gleichgewicht in der Natur nicht beachten zu müssen. Inzwischen gibt es eine Online-Petition auf change.org, (https://chng.it/n8TK9tXm), die den Landkreis und das Ministerium auffordert, diesen Wahnsinn zu stoppen. Aber wie immer wird nicht auf Experten gehört und der Lobby zugearbeitet.

  2. Es ist wirklich zum Kotzen. Und in Niedersachsen wird sich auch in Zukunft nichts ändern, da helfen keine Anzeigen. Diese Herr Lies glaubt, dass er über dem Gesetz steht. In einer „normalen Welt“ könnte man etwas gegen diese Übergriffigkeit eines Ministers etwas tun, aber hier anscheinend nicht. Traurig. Was ist nur los in diesem Land? Beherrscht von Größenwahn und Korruption? Und was kommt vom Bund oder der EU? So jedenfalls kann es nicht weitergehen. In Deutschland steht der Wolf unter Schutz, aber in Niedersachsen werden reihenweise Jungtiere abgeknallt? So kann es nicht weiter gehen.

  3. Das Märchen vom „falschen Wolf“ töten, kennen wir doch reichlich. Für wie dumm hält Lies eigentlich die Bürger? Meine Meinung- und das ist offensichtlich, dass hier ganz klar ein ausgeklügelter Plan vorliegt, der darin besteht, möglichst viele Wolfsfähen zu töten, denn nur so kann man die Vermehrung der Artenvielfalt verhindern!“ Eine Schande – eine große Sauerei – und das als Umweltminister! Ein Paradebeispiel an Umweltzerstörung und Verhinderung der Artenvielfalt, das seines Gleichen sucht!!! Dieser Minister ist ein unfassbar negatives Vorbild, denn durch seine permanent genehmigten, heimlichen Wolfstötungen ermutigt er (indirekt) Wolfshasser wie Jäger/Landwirte, die sich nicht scheuen, die schlimmsten gewalttätigen Verbrechen an hilflosen Mitgeschöpfen (an Wölfen) zu begehen. Und- wenn endlich einmal ein Jäger dingfest gemacht und angeklagt wurde, dann gibt es da noch die Gerichte, welche die Verfahren nach §153a der Strafprozessordnung gegen eine GERINGE Geldbuße einstellen und zwar, man höre und lese:“ Wegen geringfügigem öffentlichem Interesse!!!“ Es lebe die Deutsche Rechtsprechung!!
    Nachfolgend ein interessanter Link!
    https://m.tagesspiegel.de/berlin/drei-ermittlungsverfahren-seit-1990-in-brandenburg-werden-immer-mehr-woelfe-getoetet/27218252.html?

  4. Der naturschutzpolitische Sprecher der Grünen Christian Meyer sagte am Dienstag: „Wir fordern ein sofortiges Moratorium für die irrlichternde Wolfsjagd von Umweltminister Lies.“
    Dem schließe ich mich an, der Irrlichternde muss mit der nächsten Wahl aus dem Amt entfernt werden!
    Unsere Landwirte bringen jedes Jahr über 13 Millionen (!) Schweine und an die 600.000 Rinder zu Tode, bevor diese einen Schlachthof erreichen. Warum wird dieser Minister da nicht tätig?! Das ist auch eine riesige Umweltsauerei!

    1. Ich musste im Laufe meiner ca. 30 jährigen, aktiven und intensiven Tierschutztätigkeit immer wieder fest stellen, dass viele Schäfer und/oder Landwirte ihre „so geliebten Tiere“ schändlich behandelten, schlecht untergebracht hatten (lapidare Zäune, Tiere liefen auf der Fahrbahn, kein Wasser im Sommer, total abgefressene Weiden, kein Unterstand bei Hitze, Kälte, Regen) . Unzählige Male musste ich daher besonders bei Schäfern vorstellig werden, die durch sehr schlechte Haltung auffielen. Kranke Schafe/Ziegen z.B. Moderhinke, offene Wunden usw. wurden nicht behandelt. Die Tiere konnten sich kaum bewegen und waren trotzdem gezwungen, sich in der Herde aufzuhalten. Hier galt: „Entweder die schaffen das allein oder sie krepieren!“ Und – was ich nicht vergessen sollte zu erwähnen. Es waren in fast allen Fällen gewalttätige, freche und bedrohlich wirkende Tierhalter, die bereits Tierschutzorganisationen, der Polizei und dem Amtsveterinär bekannt waren. Heute sind es die, oder deren Nachkommen, die ihre Tierhaltung verherrlichen und den Wolf verteufeln. Kein Wunder – ich hatte ja erwähnt – auch (verbal) gewalttätig. Zum Teufel mit denen und deren Schergen, wozu ich auch den UM zähle. Alle in einen Sack und drauf hauen, man trifft immer den Richtigen! Ach – und unsere so tierlieben Landwirte, die kein schlechtes Gewissen haben, kranke Rinder/Schweine zu verladen, schwache Ferkel auf dem Boden tot zu schlagen und Reit Pferde, die ihren Dienst nicht mehr tun, an Zwischenhändler zu verscherbeln, wo die Tiere oftmals großes Leid ertragen müssen. Alle Die sind es, die zur Ausrottung des Wolfes eifrig beitragen – Man muss sich für solche Zeitgenossen fremd schämen!

      1. Mein Gott , laßt doch diese wunderschönen Tiere leben. Sie haben ein Recht auf LEBEN wie die manchmal doch recht engstirnig denkenden Mitmenschen . Die Wölfe sorgen unter anderem auch für ein Gleichgewicht imökölogischen System !

    1. Welcher sog.Volksverdreher…würde dies tun?sorry,aber man kann ja schon lange nimmer schreiben,was man denkt.
      Die Wehrlosen,wie die Wölfe und eben auch die (ich nenns nicht gerne:Nutztiere) sind denen doch ausgeliefert.
      @Frau Schwarzer:Ausgeklügelker Plan…könnte hinhauen,denn wer lässt sich schon gerne erwischen? Ich finde Jagd abartig und pervers!
      Die sollen die Wölfe in Ruhe lassen,so wie die Wölfe diese Bestien in Ruhe lassen.

  5. Genau so ist es. Und die Wölfe sind eine große Hilfe im Kampf gegen die Schweinepest. Unverständlich, dass unsere Politkasperle sich davor verschließen.

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