Erfolg unserer Strafanzeige: Jäger muss Strafe zahlen

Eine unserer Strafanzeigen hatte jetzt Erfolg. Ein Jäger (Name ist uns bekannt) aus Mecklenburg-Vorpommern muss 500 Euro Strafe für die „Erlösung“ eines Wolfs zahlen, dessen Verletzungen wohl von selbst abgeheilt wären.

Beispielbild toter Wolf.

Dem Täter ist von der Staatsanwaltschaft Schwerin auferlegt worden, 500 Euro zu zahlen, sonst wird das Verfahren gegen Erhebung der öffentlichen Klage fortgesetzt. Berücksichtigt worden sei, dass der sich der Beschuldigte selbst angezeigt habe. Angeblich wollte der Mann einen schwer verletzten Wolf „erlösen“. Die Staatsanwaltschaft Schwerin teilt nun aber mit, dass der Laufapparat von rechts stark und von hinten links leicht eingeschränkt gewesen war. Die Verletzungen wären aber mit hoher Wahrscheinlichkeit von selbst weiter abgeheilt.

Lage falsch eingeschätzt

Unserer Meinung nach hat dieser Jäger also nicht die Sachkenntnis bewiesen, um die Lage richtig einzuschätzen. Die Strafe halten wir als viel zu mild. Wir sehen diesen schlimmen Vorfall als weiteres Indiz dafür, dass die Hobbyjagd endlich verboten werden sollte.  Jäger sollten auch keinesfalls die Entscheidung, wie z. B. in Niedersachsen,  erhalten dürfen, Wölfe vor Ort zu „erlösen“. Wie an diesem Fall zu sehen, ist eine umfangreiche Sachkenntnis über Tiere nicht unbedingt vorhanden.

Trotzdem darf man froh sein, dass überhaupt mal eine Staatsanwältin/Staatsanwalt da etwas unternommen hat.  Bislang landeten solche Anzeigen immer im Papierkorb. Anders als z.B. in Italien geht die Polizei solchen Vergehen so gut wie nicht nach. Wäre der Täter nicht bekannt gewesen, wäre auch hier wohl wieder alles im Sande verlaufen. Das rührt auch daher, weil viele Staatsanwälte und Richter selbst Jäger sind, oder sich der Lobby gesteuerten Politik brav unterordnen.

Es gibt verschiedene Päppelstellen auch in Deutschland. Doch im Gegensatz zu Italien, wo Tierschützerinnen und Tierschützern immer wieder teils aussichtslos erscheinende Fälle retten,  wird sich hier kaum die Mühe gemacht, ein verletztes Tier zu retten.

Hier ganz aktuelle Beispiele aus Italien:

 

Wir berichteten hier über den Fall: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/01/04/schon-wieder-vier-woelfe-illegal-getoetet-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeigen/

 

Wir brauchen Unterstützung:

Durch das Stellen von Strafanzeigen, die wir über einen Anwalt tätigen müssen, weil wir sonst keine Akteneinsicht bekämen, haben wir hohe Kosten. Um diese auch weiter tragen zu können, brauchen wir Unterstützung:

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch über Paypal können Sie uns helfen: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

25 Gedanken zu „Erfolg unserer Strafanzeige: Jäger muss Strafe zahlen

    1. Sehe ich genauso..
      Dennoch bin ich froh,das die Staatsanwaltschaft hier gehandelt hat!
      Zumeist gibts ja nur ein Du du!
      Denn es ist ein Lebewesen,nicht nur ein Wolf.
      Danke dafür liebes WSD Team!

        1. Ja, mal nicht übertreiben. Besser wäre es den Jagd- und Waffenschein auf Lebenszeit zu entziehen. Wenn der nach 1 Jahr aus dem Knast kommt, ballert er doch weiter.

          1. Woll wahr . Besser die Lizenz zum Töten entziehen. Wieso gibt es die in Deutschland berhaupt? Sind wir noch bei den Neandertalern? Oder leben wir in einer mühhsam erarbeiteten Demokratie, wo jeder sagen darf was er denkt, auch der Wolf!

  1. Da kann man ja froh sein, wenn nach einem Verkehrsunfall zuerst die Rettung vor Ort ist und kein Hobbyjäger.

    Werden die Jagtberechtigungen eigentlich verkauft oder verlost oder muss man dafür irgendwie geschult werden? Überprüft das einer, was da im Oberstübchen hängen geblieben ist oder genügt es, anwesend zu sein?

    Der Fall des Niederländischen Jägers ist auch interessant. Eine alles Wild aufscheuchende Jagd in der Paarungszeit, das ginge in Holland sicher nicht. Na dann kommt doch einfach nach Deutschland 👍🏻 Hier verzichtet man gerne auf Tierschutz von europäischem Rang, zu eurem Vergnügen und allergnädigste Berichterstattung in den öffentlich-rechtlichen Medien bekommt ihr noch gratis hinterhergeworfen 👍🏻

    1. Wenn ich mal verletzt auf der Straße liege … schau ich erst mal ob ein Jäger in der Nähe ist 🙂 und verkrümle mich ggf. ins Gebüsch bis der Notarzt da ist.
      Such mal im Internet nach „Fuchswochen“. Da werden jedes Jahr zig tausende Füchse ganz legal, sinnlos und zum Spaß der Jäger abgeknallt. Mir wird schlecht wenn nur daran denke.

      1. Gegen diese bösartige, heuchlerisch u. brutale Mordaktion an Füchsen gibt es leider zu wenige Petitionen u. Protestaktionen. Jäger – als Heger u. Pfleger dargestellt – sind Mörder an Wildtieren, da gibt es nichts zu diskutieren. Die Natur reguliert sich langfristig von selbst. Menschlicher Eingriff schadet: Moore trockengelegt, Flüsse begradigt, Monokulturen als Wälder … und die bösartige, brutale Jagd. Extremer, brutaler, bösartiger ist sicherlich die Massentierhaltung mit allen üblen Folgen für die Tiere. Dies mildert aber nicht die Abartigkeit der Jagd.

  2. 1:0 für euch! Warum der Jäger sich selbst angezeigt hat und ob 500 € genug sind, das bringt leider den Wolf nicht zurück. Aber ein ganz seltener Fall von Staatsanwaltschaft mit Konsequenz, ich höre eigentlich nur von eingestellten Verfahren usw.

  3. Eins vorweg , ich bin nicht für wahlloses Tiere abschießen. Aber wer ersetzt den Schäfern die gerissenen Tieren ? Die Wölfe reißen mehr Tiere , als sie fressen können . Also stillen sie nicht ihren Hunger , sondern töten andere Tiere aus Lust am töten. Der Staat erteilt den Tierhaltern Auflagen ( z.B. höhere Zäune ) , ohne das notwendige Geld dafür herüber wachsen zu lassen !

    1. Es wäre vielleicht besser, Sie informieren sich einmal umfassend, bevor Sie was schreiben.
      Wölfe waren zuerst da, bevor die Menschen mit der tierquälerischen und ausbeuterischen Tierhaltung begannen. Auch Weidehaltung von Tieren ist Massentierhaltung für menschliche Begierden.

    2. Interessant, weil von vorn bis hinten – ich sage mal, schlecht informiert.

      Über Tierzüchter, die ihren Beruf nicht verstehen, kann man verschiedener Meinung sein. Niemand hat Mitleid mit einem Handwerksmeister, der seinen Gewerbehof nicht absichert oder es nicht mal ansatzweise versucht. Da würde jeder sagen, ist der dumm, unfassbar. Gilt den für Tierzüchter in der Natur nicht das selbe? Es gibt doch dutzende Tierzüchter, die sehr gut mit dem Wolf leben, aber die sind leider viel leiser, als die Schreihälse. Nee, wer seinen Job nicht versteht, muss was einfacheres machen.

      1. auch ein interessanter Gedanke… Ein Schreiner würde ja eine teure Hobelmaschine nachts auch nicht unbewacht im Freien rumstehen lassen in der Hoffnung dass schon kein böser „Wolf“ kommt und sie klaut.

    3. Das dürfte doch in der Zwischenzeit bekannt sein, warum das so ist und Frau Müller scheint noch nicht richtig informiert zu sein. Die Schafe sind eingesperrt und wenn der Wolf in die Weide eindringt und eines der Tiere jagt, fliehen die anderen. Die ständig flüchtenden Tiere lassen den Jagdtrieb im Wolf erwachen und er jagt somit mehr, als er fressen kann. Wie heißt die Devise? : „Schäfer, Nutztierhalter, schützt Eure Tiere so gut, dass Ihr es dem Wolf nicht ermöglicht, an die Tiere heran zu kommen. Wenn es dem Spezies jedoch leicht gemacht wird, in die Weide einzudringen, darf man sich nicht wundern und hat auch nicht das Recht, in den Medien zu lamentieren und finanziellen Ausgleich zu fordern. Wenn mir meine Tiere am Herzen liegen, schütze ich sie so, dass sie für den Wolf tabu sind und benötige dafür auch keine Aufforderung. Mir braucht Keiner etwas über die Haltung von Schafen bei Schäfern erzählen (sie sind nicht alle so, aber sehr viele!) Schaut man einmal genau hin, erkennt man leider all zu oft die Mängel bei der Tierhaltung, z.B. kein Wassert bei großer Hitze, abgefressene Weiden, kranke Tiere in der Herde usw. Dafür treten von dieser Gruppe aber ständig welche in den Medien auf und erzählen das Märchen von den „so ans Herz gewachsenen Tieren“. Übrigens, jeder kann sich Schafe, Ziegen usw. anschaffen, sofern es mindestens 5 sind, gelten sie als Hobbytierhalter. Das kann Jedermann sein, also auch Landwirte und Jäger. Ein Schelm, der sich jetzt etwas Böses dabei denkt.

  4. Jäger sind einfach gesellschaftlich legitimierte Mörder. Da steht immer „Töten“ auf der Stirn. Dahinter befindet sich gähnende Leere! Jäger und Hobbyjäger gehören abgeschafft. Tierärzte und Wildhüter reichen völlig. Ansonsten: Wald: einfach in Ruhe lassen.

  5. Die Strafen für die Tötung eines Tieres ist immer viel zu gering. Das Gesetz ist ein Hohn. Jeder halbwegs dumme Mensch in unserem Land, der in einem Schiessverein ist oder sich Jäger schimpfen will, bekommt einen Waffenschein. Morde und Tiermorde sind die Folge. Pfui.

  6. Ich wohne auf dem Land , um uns herum ist Jagdgebiet und ich musste mir schon sehr!! kuriose Sachen ansehen ( so unkontrolliert , da denkt man, die knallen sich doch gleich gegenseitig ab). Da siehst du solche „Machos“, die sich ohne Gewehr in der Hand nicht wohlfühlen und schon gar nicht wenn sie von einer (blonden) Frau angesprochen werden. Aber mittlerweile alles geklärt. Habe meinen!! Standpunkt klar gemacht (so nach dem Motto: alles hört auf mein Kommando.)

  7. Bei einer Vielzahl von Hobby Jägern, so scheint mir, sollten der Besitz von Führerschein und Jagdschein ( Waffenbesitzschein) genauer überprüft werden. Wer z.B. wie in Videos zu sehen, mit dem PKW oder Trecker einen Wolf, der rein zufällig über Wiese oder Feld läuft, jagt , ist m.E. nach charakterlich nicht geeignet, diese Scheine zu besitzen. Aber wer sagt`s. Man kennt sich, man ist dem Anderen noch etwas schuldig oder man frönt dem gleichen „Hobby“ u. Vieles mehr. Da werden selbst alle vorhanden Hühneraugen zugedrückt. Und – wenn man dann bei einer Jagd mal „Ausversehen“ einen „Kollegen“ trifft, dann wird auch das geregelt. Nur, wenn man einen Treckerfahrer als Wildschwein ansieht und abdrückt, dann kommt es an die Öffentlichkeit. In unserem Land laufen viel zu viele mit solchen Scheinen und geschwollener Brust herum was zur Folge hat, dass Kontrollen immer unübersichtlicher werden. Wie armselig muss ein Mensch sein, der das „Töten“ als Hobby erkoren hat???

Schreibe einen Kommentar zu Johanna Schwarzer Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.