Bitte Petition „Entziehen Sie der Jägerschaft in Niedersachsen das Wolfsmonitoring“ unterzeichnen!

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern schon seit Jahren, den Jägern in Niedersachsen die Überwachung des Wolfsbestandes zu entziehen, da wir die Folgen enormer Interessenskonflikte wahrnahmen. Nach einer Veranstaltung im Wingst in Landkreis Cuxhaven vor zirka 2.000 Bauern, Weidetier- und Pferdehaltern, forderte kürzlich der Jägerpräsident Helmut Dammannn-Tamke, Wolfsrudel künftig per Drückjagden zu töten. Dies ist eine nicht hinnehmbare Eskalation. Deshalb haben wir eine neue Petition erstellt und hier verlinkt. Lesen Sie hier auch noch weitere Argumente und Hintergründe.

Die Landesjägerschaft Niedersachsen wurde über eine Kooperationsvereinbarung 2011 mit dem Land Niedersachsen offiziell mit dem Wolfsmonitoring in Niedersachsen beauftragt.  So heißt es auf deren Webseite Wolfsmonitoring.com: „Jäger sind durch rechtliche Bestimmungen flächendeckend verbreitet (NJagdG), haben durch ihre Nutzungsaktivität gute Kenntnisse über das örtliche Vorkommen von Wildtieren und sind im Erkennen von Wildtierhinweisen geschult und staatlich geprüft. Weiterhin haben Jäger als direkt betroffene Interessensgruppe (z.B. mögliche Erschwerung der Jagd durch Wolfspräsenz und Wolf als potentielle Gefahr für Jagdhunde (Kojola & Kuittinen 2002)) hohes Interesse an einer möglichst vollständigen und realitätsnahen Darstellung der Populationsgröße und -verbreitung der Wölfe.“

Beispielfoto Wolfsfamilie. © Brigitte Sommer

Dass dies zu Interessenskonflikten führen würde, war damals bereits zu erahnen. Warum es überhaupt zu dieser Kooperation kam, ist uns schleierhaft. Anfangs gab es noch ehrenamtliche Wolfsberater und ehrenamtliche Helfer, die nicht aus Jagdkreisen stammten. Heute ist es kein Geheimnis mehr, dass nur noch Jäger eingesetzt werden. Übrigens werden Daten aus dem Wolfsmonitoring auch für das Auffinden der Wölfe nach einer Schießgenehmigung verwendet. Was wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auch auf das Schärfste kritisieren. Wir liefern deshalb auch keine Daten an das offizielle Wolfsmonitoring. Daten aus dem Monitoring müssen von einer regierungs- und lobbyunabhängigen Organisation übernommen werden.

Der NDR schrieb, dass die Versammlung in Wingst dem uneingeschränkt zustimmten, was der Präsident der Landesjägerschaft Helmut Dammann-Tamke am vergangenen Donnerstag dem NDR gesagt habe: „Von den mehr als 50 Wolfsrudeln in Niedersachsen seien sechs durch Nutztierrisse auffällig: „Diese sechs Rudel müssen mit Drückjagden komplett erlegt werden.“ Voraussetzung sei allerdings eine Änderung der Berner Konvention und der FFH-Richtlinie auf EU-Ebene.“

Dabei ist es längst wissenschaftlich erwiesen, dass Risse nicht weniger werden, wenn willkürlich  Wolfsfamilien ausradiert werden. Neue Wölfe besiedeln die frei werdenden Reviere und das Schießen würde von Neuem beginnen.

Ehemaliger Wolfsberater forderte vom Steuerzahler finanziertes Wolfskillerteam

Der ehemalige Wolfsberater seitens der Jägerschaft sowie Betreiber des Wolfcenter Dörverden,  Frank Fass, hatte bereits im vergangenen Jahr eine Eingreiftruppe an Wolfsjägern in der HAZ gefordert, dies in einer eigenen Pressemitteilung Anfang des Jahres noch einmal bekräftigt und nun in einem Artikel in der Kreiszeitung wiederholt. Darin heißt es. Zitat Faß: „Was wir dringend brauchen, ist eine Fachgruppe auf Landesebene, mit Mitarbeitern, die wirklich gelernt haben, wie man Wölfe fängt, sie betäubt, vergrämt und auch, wie man Wölfe tötet.“ Diese durchaus schwierigen Aufgaben den örtlichen Jägern allein zu überlassen, dies quasi „nebenbei“ zu erledigen, sei der Sache nicht angemessen. Gleichwohl bräuchte diese Fachgruppe die Unterstützung der örtlichen Jäger. „Und ja: Diese Lösung würde Steuergelder kosten.“

Niedersächsische Jäger traten Aktionsbündnis „Aktives Wolfsmanagement bei“

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern ja bereits seit Jahren, dass der Jagdverband das Wolfsmonitoring in Niedersachsen abgibt. Doch obwohl die Landesjägerschaft im Mai 2023 dem Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement beigetreten ist, das die Wiederausrottung der Wölfe anstrebt, wird das Niedersächsische Umweltministerium unter dem Grünen Umweltminister Christian Meyer bislang nicht wirklich tätig. Der Leiter für das Wolfsmonitoring in Niedersachsen, Raoul Reding tritt regelmäßig mit nicht neutralen Aussagen zum Thema Wolf in der Presse auf. Wie kann es sein, dass eine Interessengruppe, die ganz offensichtlich den Wolf als Konkurrenten sieht, den Wolfsbestand überwachen darf? Ganze Rudel verschwinden in Niedersachsen. Wir berichteten auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/09/05/wolfsmonitoring-zwoelf-rudel-in-niedersachsen-verschollen/

Dabei ist es unstrittig, dass Wölfe helfen, Wälder zu schützen. Siehe auch Bericht hier: https://www.menschen-fuer-woelfe.com/post/wo-der-wolf-lebt-w%C3%A4chst-der-wald-billiger?fbclid=IwAR2yt3Zi6BAjiZnNE-ipjBrGrMdf1KL_GFc5HhVtELWgIDSnTbpucLOn5pM

Niedersächsische Jäger scheinen kein Interesse an der Aufklärung von Verbrechen zu haben

Im vergangenen Jahr erschütterte eine Serie von Wolfszerstückelungen die Menschen nicht nur in Niedersachsen, sondern in ganz Deutschland. Der Wolfsripper konnte noch immer nicht Dingfest gemacht werden. Die Jägerschaft hatte augenfällig wenig Interesse an einer Aufklärung.

Wolfsmonitoring in neutrale Hände legen

Es ist Zeit für Veränderungen – es ist Zeit dafür, dass wir uns um unsere Tierwelt kümmern und sicherstellen, dass sie nicht durch Interessenskonflikte gefährdet wird. Bitte unterschreiben Sie die neue  Petition und helfen Sie uns dabei, den Schutz unserer Wölfe sicherzustellen.

Die Überwachung der Wölfe, das Wolfsmonitoring, muss in Hände von Personen übergeben werden, die den Wölfen nicht gleichzeitig nach dem Leben trachten.

 

Hier der Link zur neuen Petition: „Entziehen Sie der Jägerschaft das Wolfsmonitoring in Niedersachsen!“

https://www.change.org/wolfsmonitoring

Quelle:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Landesjaegerschaft-will-auffaellige-Wolf-Rudel-komplett-erlegen,aktuelllueneburg10358.html?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR31mZFU3fuIxP6xm5FYo-sqAMUoglkTaWATauGsNIzB7CPMuSYzbIidnVA_aem_ARsPuGQ3pLoJVDAnpbMzV4EhkXi2wQg-c50V7xxHPhFYb8xvO9zWDCMvLMMiJvCv1Xad48wJHkdg2UMBw7qtCYsv

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/03/buerger-sollen-wolfskillerteam-in-niedersachsen-finanzieren/

https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsmonitoring

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/10/wer-ist-der-wolfsripper-von-niedersachsen/

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe.  Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell, der sagt, was ist und sich mutig Lobbyisten in den Weg stellt.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Schwarz-Rote Koalition in Hessen will Jagd auf Wölfe eröffnen

Wir dachten zuerst an einen Scherz, doch die Regierungskoalition will tatsächlich Jagd auf Wölfe in Hessen machen und damit angeblich die „Gesellschaft befrieden.“ Außerdem zeigen wir wieder unglaubliche Zaundokumentationen in unserem neuen Bericht.

Mit dem Sofort-Programm „11+1 für Hessen“ sollen nach Angaben der Staatskanzlei „wichtige Vorhaben“ aus dem Koalitionsvertrag auf den Weg gebracht werden. Dazu hätten die elf Minister sowie die Staatskanzlei je einen Baustein für ein gemeinsames Sofort-Programm erarbeitet.  Damit alle Projekte unmittelbar gestartet und mit hoher Priorität realisiert werden, sind dafür im Nachtragshaushalt 2024 insgesamt 25 Millionen Euro vorgesehen. Die Koalition aus CDU/CSU und SPD will hier unter anderem tatsächlich die Jagd auf Wölfe eröffnen.

Zitat aus dem „11 + 1Programm“ der Koalition aus CDU und SPD: „Wir stehen für einen ideologiefreien und realistischen Umgang mit dem Wolf, der die Interessen der Nutztierhalter und der Bürgerinnen und Bürger ernst nimmt. Dafür leiten wir eine Trendwende ein, indem wir eine aktive Bestandsregulierung des Wolfs schaffen und für eine gesellschaftliche Befriedung sorgen. Wir wollen den Wolf jetzt bejagen statt später bereuen. Wir werden den Wolf in das Jagdrecht aufnehmen und ein umfassendes Maßnahmenpakt schnüren.“

Dies dürfte allerdings keinesfalls mit dem Bundesnaturschutzgesetz und erst Recht nicht mit EU-Recht, ja nicht einmal mit dem Schnellschusssystem von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) vereinbar sein. In Hessen gibt es zudem viel zu wenige Wölfe. Hier ist jedes Tier für die weitere Verbreitung der Wölfe im Bundesland wichtig. Dazu gab es auch schon ein Urteil aus NRW. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/09/nrw-oberverwaltungsgericht-verbietet-abschuss-von-gloria-endgueltig/

Auch, dass mit einem solchen Vorhaben angeblich die Bevölkerung „befriedet“ werden würde, halten wir für ein grottenschlechtes Märchen, denn in Wahrheit ist die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland noch immer für die Anwesenheit der Wölfe, sogar die Landbevölkerung. Lediglich eine kleine Minderheit von Landwirten, die partout ihre Tiere nicht schützen wollen oder von der Agrar- und Jagdlobby aufgehetzt worden sind, machen sich für Abschüsse stark.

Beispielfoto Wölfe. © Brigitte Sommer

In Wirklichkeit liegen viele Bedrohungen für konventionelle Bauernhöfe ganz woanders, denn Kunstfleisch steht kurz vor der Zulassung und genau die Firmen, die vorher an Massentierhaltung verdient haben, investieren jetzt in die neue Goldgrube Kunstfleisch.  Das Fleisch soll mit drei D-Druckern gedruckt werden und Betriebe müssen dann zukünftig Lizenzen bezahlen, ähnlich wie es heute schon mit Computerprogrammen üblich ist. Und auch Gemüse soll in Zukunft nicht mehr auf Feldern angebaut werden, sondern auch künstlich. Investoren sind Vermögensverwalter.  Die Landwirtschaft, wie wir sie alle kennen, gerät in Gefahr, abgewickelt zu werden. Zudem dürften viele Betriebe, auch das von der EU beschlossene Renaturierungsgesetz  viele Betriebe in Bedrängnis bringen. Wer sich hier hauptsächlich mit einem Stellvertreterkrieg gegen Wölfe beschäftigt, wird sehr unsanft aufwachen. Freilich ist es den Lobbyisten Recht, wenn Bauern von den wahren Problemen abgelenkt werden.

Gerade auch im Sinne des Renaturierungsgesetzes sind Wolfsabschüsse kontraproduktiv.

Auch die Waffenindustrie – und hier ist nicht nur die Rüstungsindustrie zu nennen – sondern auch die Firmen, die Jäger beliefern, würden von der Jagd auf Wölfe noch mehr Profit erwirtschaften, als ohnehin bereits, denn eine Wolfsjagd im eigenen Land dürfte für viele Jägerinnen und Jäger die Erfüllung eines Traum bedeuten, für den sie sonst teuer ins Ausland reisen müssten. Zudem wird das Mitnehmen von Trophäen immer mehr eingeschränkt oder sogar ganz verboten.

Angeblicher Wolfsriss bei Büdingen:

Update 16.03.24 – Das Ergebnis der Besprobung lautet eindeutig Hund:

11.02.2024WetterauBüdingenGatterwild (2)Wolf mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossenHundneinnein

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/tabelle

Hier das Ergebnis des zweiten Vorfalls:

16.02.2024WetterauBüdingenGatterwild (1)kein Wolf/andere Todesursache—–Da das Tier keine äußeren Verletzungen aufwies, wurde kein DNA-Abstrich genommenneinnein

Seit einiger Zeit gibt es Gerüchte, dass angeblich im Büdinger Stadtwald Wölfe leben sollen. Wiederholt und seit mindestens drei Jahren hätten Jäger einen Wolf im Büdinger Wald von Constantia Forst und einen in Bindsachsen beobachtet. Im Zeitraum vom 16. März 2022 bis 31. Januar 2024 wurden im Wetteraukreis 30 Hinweise als gesicherte Wolfsnachweise eingestuft. Ein Nachweis davon, ein genetischer Abstrich an einem Wildtierriss vom 13. August 2023, stammt aus dem Bereich Büdingen. Insgesamt konnten drei verschiedene Individuen über die Nachweise festgestellt werden. Der Büdinger Wald ist im Privatbesitz der Constantia Forst GmbH. Aus diesem Wald wurde dem Wolfszentrum von unterschiedlichen Absendern im Dezember 2021 ein Video übermittelt, auf dem ein Wolf zu sehen ist, der durch einen herbstlichen Laubwald läuft. Recherchen ergaben, dass es sich um das Video eines Jagdgastes handelte. Die fragliche Stelle der Aufnahme sei durch einen Wolfsberater aufgesucht und verifiziert worden, war in der FNP zu lesen.

Am 11. und am 16. Februar dieses Jahres soll in Büdingen angeblich ein Wolf Rothirsche und Mufflons in einem Gatter bei Büdingen gerissen haben. Ein Teil der Lokalmedien und auch Wolfsgegner in sozialen Netzwerken versuchten wieder einmal mehr Panik zu schüren, auch indem man die Nähe zu einem Waldkindergarten thematisierte. Doch dessen Leiterin Jutta S.  wollte sich nicht an Panikmache und Hetze beteiligen. In der FNP wurde sie folgendermaßen zitiert: „Wir sind relativ unbesorgt. Wir denken, dass der Wolf für uns keine große Gefahr darstellt. Ein in Freiheit lebendes Tier würde einen Teufel tun, sich einer lärmenden Kinderschar zu nähern, sondern eher das Weite suchen. Das Tier hat seine Berechtigung.“

Auch wurde der Wildparkleiter dahin gehend zitiert, dass Spuren auf Wolf hindeuten könnten. Die Zäune rund um das Gehege seien auf Schwachstellen kontrolliert worden, aber man hätte nichts gefunden. Oben seien die Zäune perfekt. Tja, man muss ja auch nicht oben, sondern unten schauen. Alle Zäune rund um die Gehege von Damhirschen, Rothirschen und Mufflons weisen keinen Untergrabschutz auf. Durch einen Bach, der sich durch alle Gehege zieht, kommen Hunde oder auch Wölfe übrigens überall dort hin. Unter der Brücke ist kein Schutzgitter vorhanden und an allen Zäunen  kein Untergrabschutz vorhanden. Auch in der Rissliste ist aufgeführt, dass kein Schutz vorhanden war.

Links hinter der Brücke ist das Hirschgehege, rechts das Mufflonsgehege zu sehen. An der Seite der Brücke ist ein Durchgang zum Gehege und unter der Brücke an der anderen Seite auch. Hunde oder Wölfe oder andere kleine Beutegreifer haben wir freien Zutritt.

 

Kein Gitter unter der Brücke.

Nirgends Untergrabschutz. Die Höhe der Zäune ist also komplett irrelevant, wenn jeder Beutegreifer unter den Zäunen hindurch kann.

 

Die Liste nennt sich nun nicht mehr „Verdachtsfälle“ sondern Liste der gemeldeten Nutztierschäden. Hier wird bestätigt, dass kein Grundschutz vorhanden war.

 

Nicht Wölfe sind im Büdinger Wald für Wanderer und Kindergartenkinder gefährlich, sondern diese gefährliche Straßenkreuzung, bei der sich der Parkplatz auf der anderen Straßenseite befindet. Wer zum Wildpark oder zum Waldkindergarten will, muss diese Kreuzung erst überqueren. 70 Kilometer sind hier erlaubt, die kurz nach der Kreuzung sogar aufgehoben werden. Pikanterweise gibt es zwischen Wild-Gehege und Kreuzung auch eine Gaststätte, in der Gerichte mit Wildfleisch angeboten werden. Der größte Feind der Gattertiere scheint also der Mensch zu sein.

 

Ungeschützte Schafe bei Biebergemünd im Spessart:

Obwohl in Hessen überall Zäune gefördert werden, scheint wenig Motivation zum Schützen vorhanden zu sein.

 

Diese Schafe standen Anfang Februar nur hinter Wilddraht ohne Untergrabschutz auf ihrer Weide bei Biebergemünd. © Brigitte Sommer
Wilddraht, ohne Spannung und ohne Untergrabschutz.

 

In der Gegend gab es bereits mehrere Rissvorfälle, auch ein Goldschakal soll daran beteiligt gewesen sein. © Brigitte Sommer

 

Neuigkeiten aus den Hessischen Wolfsgebieten aus dem Wolfszentrum

  • Bayern weist grenzübergreifendes Territorium „Hohe Rhön“ aus: In der Rhön ist ein Wolfspaar sesshaft geworden. Das Territorium befindet sich sowohl auf bayerischer als auch auf hessischer Seite. Die Verantwortung und damit auch die Berichterstattung zu dem Territorium „Hohe Rhön“ liegt bei Bayern. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Homepage des bayerischen Landesamtes für Umwelt unter:   www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm
  • Bilanz zu den gemeldeten Nutztierschäden im Dezember: Im Dezember 2023 hat es nachweislich einen Wolfsübergriff auf ein Schaf im Main-Kinzig-Kreis gegeben. Wolfs-DNA konnte in dem Fall nicht gesichert werden, aber das Gesamtbild lässt den Schluss zu, dass eine Beteiligung eines Wolfes mit hinreichender Sicherheit bestätigt werden kann.
  • Vandalismus im Territorium Butzbach: Zum wiederholten Male wurden Kamerafallen, welche durch das WZH für das Wolfsmonitoring im Territorium Butzbach angebracht wurden, beschädigt. Die Kamerafallen wurden zum Teil mit Fäkalien beschmiert und durch Gewalteinwirkung mutwillig und irreparabel zerstört.

 

Fotonachweis bei Wehrheim/Territorium Butzbach. ©HLNUG.

 

Fotonachweis bei Rosbach. © HLNUG

 

Pony ohne Schutz im Territorium Butzbach:

Diese Pony stand am 25. Februar völlig alleine auf einer abgelegenen Wiese im Territorium Butzbach.

 

Zaunsituation hinten.

 

Gerade wurde auch in Brüssel die Herabstufung des Schutzstatus der Wölfe in der Berner Konvention verschoben. Grund: es fand sich keine Mehrheit. Ein hoher Kommissionsbeamter der Generaldirektion Umwelt hätte der Brussels Times gesagt, dass die Rückkehr des Wolfes in die EU eine Erfolgsgeschichte sei. Dies bedeute jedoch nicht, dass der Wolf überall einen günstigen Erhaltungszustand erreicht habe. In den kommenden Jahren würden weitere Bewertungen erforderlich sein. Es gebe keine andere Lösung als die Koexistenz.

 

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern die neue Regierungskoalition in Hessen dazu auf, endlich Politik für die Bürger umzusetzen, und nicht für Lobbyisten.

 

Quellen:

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/tabelle

https://www.antenne-mainz.de/aktuell/nachrichten-aus-der-region/wiesbaden/sofort-programm-11-1-fur-hessen-LF15542944

https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-02/eu-parlament-natur-umwelt-schutz-renaturierung-proteste-bauern?fbclid=IwAR1-ysgEfnsBFksSmd1V0OmnyEbjoRxuGNPGLttFwLdeEg0cu3eIN6QK6qA

https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/buedingen/trockene-aeste-riskanter-als-wolf-92833321.html?fbclid=IwAR0nHNqlOdnHpWC3QNLnX9l47OW64jhPi-4WR43r-OJu0MgmhayHBXp8R8w

https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/woelfe-gibt-in-region-schon-laenger-92835721.html?fbclid=IwAR1EUcRG9VpXORV7Lpdx3JGMTD2extVxd7Re5vc-i6RuIIdl1DtHr25doQc

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/aktuelles

https://www.menschen-fuer-woelfe.com/post/der-wolf-ist-auch-auf-dem-land-willkommen

https://www.agrarheute.com/management/agribusiness/xxl-laborfleischanlage-13-mio-kg-kunstfleisch-produzieren-594444

https://ak-co.de/vertical-farming-gemueseanbau-von-morgen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/27/eu-verschiebt-entscheidung-ueber-den-schutzstatus-der-woelfe/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/15/herdenschutzmassnahmen-werden-jetzt-in-ganz-hessen-bezahlt/

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. und die Wölfe brauchen Hilfe

In allen  hessischen Wolfsgebieten brauchen wir dringend aktive Unterstützung. Nicht nur im Spessart und im Taunus, sondern auch in Nord- und Mittelhessen, Osthessen und im Odenwald. Das ist der erste Schritt zum Aktivwerden: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Da wir nicht staatlich unterstützt werden, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jeden kleinen Beitrag. Sehr gut helfen uns regelmäßige Spendenabos in Höhe von beispielsweise 5 Euro im Monat als Abo, bzw. Dauerauftrag.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch über Paypal sind Spenden möglich. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

Königshainer Wolf tatsächlich illegal getötet: Wolfsschutz-Deutschland e.V. stellt Strafanzeige

In den Territorien Elstra und Königshainer Berge in Sachsen liefen Schießgenehmigungen Ende des vergangenen Jahres ohne Vollzug aus. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. warnten bereits mehrmals vor illegalen Taten. Dann wurde am 14. Februar tatsächlich ein toter Wolf gefunden. Nun stellt sich heraus: Er wurde erschossen.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige und wir sehen unsere Vermutung bestätigt, dass hier illegal Selbstjustiz begangen worden ist. Gleichzeitig werfen wir den Behörden vor, dass sie der Öffentlichkeit Informationen vorenthalten, da die von der Schießgenehmigung betroffenen Territorien ebenso geheim gehalten worden waren, wie die Existenz der Schießgenehmigungen selbst. Wir mussten Antworten nach dem Informationsfreiheitsgesetz regelrecht erstreiten.

Beispielfoto Wolfsrüde. © Brigitte Sommer

Ebenso werfen wir zuständigen Instituten vor, die Bevölkerung nicht durch Presseinformationen zeitnah auf den aktuellen Stand zu bringen. Dass es sich hier um einen illegalen Abschuss handelt, wurde nämlich erst in einem Artikel des MDR bekannt.

In der Oberlausitz sei erneut ein Wolf illegal getötet worden, schreibt der MDR. Das Tier sei am 14. Februar von einem Drohnenflieger auf einem Feld in Lautitz bei Weißenberg entdeckt worden. Dies  hätte die Sprecherin des sächsischen Landesamtes für Umwelt, Karin Bernhardt, erst auf Anfrage von MDR SACHSEN mitgeteilt. Ursprünglich habe man mit der Drohne durch die Schweinepest verendete Wildschweine auffinden wollen.

Bei dem Wolfskadaver habe es sich um einen männlichen Altwolf gehandelt, so Bernhardt. Dieser wies eine Verletzung im Brustbereich auf. Eine nähere Untersuchung im Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin hätte einen Tag später den Verdacht der illegalen Tötung durch einen Schuss bestätigt.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. gehen davon aus, dass man aufgrund der abgelaufenen Schießgenehmigungen aus Frust zur Waffe griff.

 

Quelle:

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/bautzen/bautzen-hoyerswerda-kamenz/wolf-illegal-abgeschossen-lausitz-100.html?fbclid=IwAR2SjqLkClTNMNDbF9_ojIQx5Z0Y_8R6StcqVdt5tC2EzIKdo1DbxU7-Da4

Weitere Informationen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/18/selbstjustiz-toter-wolf-im-territorium-koenigshainer-berge/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/01/05/geheime-wolfsjagden-auch-in-sachsen-rosenthaler-wolfsrudel-verschollen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/10/schon-wieder-wolfsmord-in-sachsen-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/03/illegale-wolfstoetungen-in-sachsen-und-brandenburg-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeigen/

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Wolfsexperte sagt: „In Deutschland ist noch nie der richtige Wolf entnommen worden“

Wie viel Sinn macht als0 wirklich, Schnellabschüsse einzuführen und weiter Einzelabschüsse oder Besenderungen zu befürworten? In unserem neuen Artikel gehen wir der Frage mit Expertenaussagen von Dr. Carsten Nowak im Rahmen eines Vortrages bei Senckenberg in Frankfurt nach.

Dr. Carsten Nowak, Leiter des Zentrums für Wildtiergenetik am Senckenberg-Standort Gelnhausen und verantwortlich für die genetischen Untersuchung von Wolfsproben in Deutschland gab am  in seinem Vortrag am 25. Januar einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung. Dabei ging es auch um die Arbeit zu den genetischen Untersuchungen an Probenmaterial, Wanderverhalten von Wölfen und verschiedene Wolfspopulationen, sowie Gebiete, die bestens geeignet für Wölfe wären, wie beispielsweise der Hessische Spessart. Leider beobachten wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. gerade im Spessart seit Jahren, wie Wölfe einfach „verschwinden.“ Offiziell ansiedeln konnte sich hier noch kein einziges Tier. Dabei bildet der hessische Teil des Spessarts zusammen mit dem bayerischen Teil das größte zusammenhängende Waldgebiet in Deutschland. Gerade im Spessart erleben wir sehr „organisierte“ und vernetzte Jäger, die auch Machtpositionen inne haben und die gar keine Scheu haben, ihre Wolfsfeindlichkeit auch in sozialen Netzwerken zu äußern.

Diese junge Wölfin (Ausstellungsstück im Vortrag) wurde im Spessart bei Bad Orb überfahren.

 

Im zirka 45-minütigen Vortrag gab es allerlei Spannendes zu erfahren. Unsere Vorsitzende Brigitte Sommer war vor Ort und hat sich den Vortrag angehört. Unter Quellen ist er unten noch einmal verlinkt. Dr. Nowak wollte sicherlich die Zuschauer und Zuhörer in seinem Vortrag auf die Notwendigkeit der von der Bundesregierung geschaffenen Maßnahmen im Rahmen von Wolfsmanagementplänen hinweisen. Allerdings gibt es mindestens genauso viele Argumente dagegen.

700.000 Euro Schaden

700.0000 Euro Schaden, den die Wölfe im Schnitt im Jahr verursachen, wäre kein besonderer Schaden, so Carsten Nowak bei seinem Vortrag in Frankfurt am Main. Dazu würden auch meist ungeschützte, oder nicht ausreichend geschützte Nutztiere gerissen werden.

 

Dr. Carsten Nowak, bei einem Vortrag in Frankfurt. © Brigitte Sommer Hier der komplette Vortrag: https://www.youtube.com/watch?v=xlrp8zelLH4

 

Es gebe Wölfe, die aber lernen würden, über Zäune zu springen. Und die, die es könnten, das würden eigentlich alle Expertinnen und Experten sagen, müssten entnommen werden, was nichts anderes bedeute als „sie tot zu schießen“. Wenn man dies täte, schütze man die gesamte Wolfspopulation. Wenn die Wölfe alle Schafe fressen würden, würden sie nicht mehr gesellschaftlich akzeptiert werden und würden irgendwann „verschwinden.“

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. kämpfen seit Vereinsgründung dafür, dass jedes Wolfsleben in Deutschland geschützt wird. Nicht aus Wolfskuschlertum oder aus Naivität heraus, sondern  auch aus einfacher Logik.

Screenshot aus dem Vortrag.
Hier noch einmal die angeblich Schaden stiftenden Wölfe nach der DNA-Analyse. Auch bei ihren Übergriffen waren die meisten Tiere eben nicht geschützt. Wenn, wie der Experte sagt, noch nie der richtige Wolf geschossen worden ist, was macht es dann für einen Sinn, jetzt einfach ohne DNA drauf los zu schießen? Screenshot aus dem Vortrag.

Das Problem

Dr. Carsten Nowak: „Wir haben es in Deutschland nicht ein einziges Mal geschafft, den Wolf, der Schafe gerissen hat, zu entnehmen,“ so O-Ton Dr. Carsten Nowak. Wolfsexperten seien keine Wolfsfreunde die sagen würden, man müsse alle Wölfe schützen, nein Experten würden sagen: „Man muss Wölfe töten!“…“es müssen aber idealerweise die Richtigen sein.“

Wenn es aber bislang  nie die Richtigen gewesen sind, machen Einzel- und Schellabschüsse doch gar keinen Sinn, sondern einzig und alleine konsequenter Herdenschutz schützt Wölfe und Nutztiere. Wolfsschutz-Deutschland e. V. plädiert seit Jahren dafür, ganz Deutschland zum Wolfsland zu erklären und überall einheitlich zu fördern, aber auch zu fordern. Sommer: „Nur Null-Wolfsabschuss motiviert wirklich zum Herdenschutz.“ Denn was haben Bauern und Wolfsgegner davon, wenn sowieso nie die „richtigen“ Wölfe abgeschossen worden sind?

Schnellabschüsse?

Steffi Lemke und das Umweltministerium hätten initiiert, dass Wölfe schneller abgeschossen werden dürfen. Sie dürften schneller getötet werden. Man könne jetzt Wölfe im Umkreis von 1.000 Metern innerhalb von drei Wochen Wölfe töten, wenn sie Herdenschutzmaßnahmen überwinden. Auch wenn man nicht wisse, ob es der Richtige ist. „Man wird dann vielleicht sehen, ob es besser gelingt, die Wölfe zu kriegen. Höchstwahrscheinlich nicht, wird das nicht der Fall sein, denn ein Wolf hat ein Territorium von  etwas 200 Quadratkilometern, nahezu die Stadtfläche Frankfurt am Mains.“ Wenn er (der Wolf) an einem Tag irgendwo bei Schwanheim wäre, sei er an einem anderen Tag irgendwo bei Kalbach. Deswegen könne man sich da auf die Lauer legen, manchmal kämen die Wölfe auch wieder. Ob dies gelingen würde, das müsse man sehen.

Bauern- und Jägeropfer Wolf

Dass Einzel- und Schnellabschüsse auch keine wirklich geeignete Lösung für die Agrar- und Jagdlobby darstellen, bemängelt ja die Lobby selbst und man arbeitet deshalb auf die erneute Ausrottung der Wölfe hin. Dass sich diese Lobby nicht mit Einzel- und Schnellabschüssen zufrieden geben wird, mit der die Bundesregierung wahrscheinlich eine Art „Scheinlösung“ schaffen will, ist absehbar. Wie viele Wölfe müssten also sterben, damit diese Lobby zufrieden sein wird? Unserer Ansicht wird nicht eine Akzeptanz größer, in dem man die Wölfe diesen Leuten zum Fraß vorwirft, nein ganz im Gegenteil wird der Ruf nach Abschüssen immer lauter werden, je mehr Abschüsse genehmigt werden, die nach Aussagen von Experten wie Dr. Nowak sowieso keinen Sinn machen. Unserer Ansicht  nach lenken Schnell- und Einzelabschüsse von Wölfen nur von den wirklichen Problemen in der Landwirtschaft ab.

Hinzu kommt, dass viele Risse nicht durch Wölfe, sondern Hunde verursacht werden.

Dass jährlich viel mehr Weidetiere durch Schlachthöfe, Krankheiten oder Vernachlässigung zu Tode kommen, scheint die Lobby auch kaum zu kümmern. Auch viele Bauern haben kein Problem damit, ihre ach so geliebten „Familienmitglieder“ auf Überseetransporte zu schicken, auf denen sie qualvoll verenden.

Problem Besenderung von Wölfen

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. beklagen seit Jahren, dass das Besendern von Wölfen, Wölfe tötet. Im Rahmen des Vortrags kam Dr. Carsten Nowak auch darauf zu sprechen. Im Film ist es allerdings nicht zu sehen. Laut Gedächtnisprotokoll von Brigitte Sommer machte Dr. Carsten Nowak auch eine Aussage zu der Besenderung von Wölfen in Mecklenburg-Vorpommern. Dort habe man das Vorhaben aufgeben müssen, da alle besenderten Wölfe tot aufgefunden worden seien, oder verschwunden seien.

Tatsächlich gibt es einen ganz aktuellen Fall bei Kirch Jesar. Dort  ist in diesen Tagen ein toter Wolf mit Sendehalsband gefunden worden. Die herbeigerufene Polizei konnte bisher keine Todesursache feststellen. Diese würde jetzt untersucht, heißt es in einem Artikel in der SVZ. Genau wie im Spessart gibt es auch in Mecklenburg-Vorpommern einen fragwürdigen Zusammenschluss von Jägern,  die sogar teilweise davon leben, massenhaft Wildtiere im Moment des Erschießens in Filmen zu präsentieren.

In seinem Vortrag klärte Prof. Nowak auch darüber auf, dass es kaum ein erforschteres und mehr überwachtes Tier in Deutschland als den Wolf geben würde. Auf diesem Erkenntnisstand müsste eigentlich auch Christian Meyer, der Niedersächsische Umweltminister (Grüne) sein. Weshalb er in Niedersachsen praktisch die vorher von ihm selbst kritisierten Pläne seines Vorgängers Lies (SPD) weiter voran treibt, erschließt sich uns nicht. In Niedersachsen wurden vor kurzem zwei Jungwölfe besendert und weitere sollen folgen. Wir bezweifeln, dass sie wirklich zu Forschungszwecken besendert worden sind, sondern vermuten eher, dass man die Daten bei Abschussverfügungen hernehmen möchte, um den Aufenthalt der Rudel zu ermitteln.

Unabhängige Vereine essentiell

Es gibt in Deutschland kein einziges Institut, das wirklich regierungsunabhängig arbeiten kann, und auch Vereine und Verbände, die von der Bundesregierung Gelder erhalten, werden logischerweise eher nicht oder nur sehr moderat die Umwelt- und Tierschutzpolitik der Regierung kritisieren. Auch wenn dies vielen Experten und Regierungsorganisationen verständlicherweise nicht unbedingt gefallen mag, ist es wichtig, dass es unabhängige Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. weiter gibt. Unser Dank geht deshalb an unsere Unterstützerinnen und Unterstützer, die uns unsere unabhängige Arbeit ermöglichen.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden und wir lassen uns durch Drohungen nicht einschüchtern. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

Quellen:

https://www.svz.de/lokales/hagenow/artikel/toter-wolf-an-wasserlauf-bei-kirch-jesar-gefunden-46408655?fbclid=IwAR0UGfkeDy_18JR_bjG8Rrc_E0rjU7XPHimJ6yUeKd41-CMBeOB_9k26Yys

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Zwei-junge-Woelfe-in-Niedersachsen-tragen-jetzt-Sender,wolf4996.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/01/21/jagdhunde-fuer-hohe-risszahlen-verantwortlich/

Link zum Vertrag:

https://www.youtube.com/watch?v=xlrp8zelLH4

 

 

 

Herzloses Deutschland: Zwei Wolfswelpen wegen Räude umgebracht

Die Opfer von Räude leiden unter unerträglichem Juckreiz. Unbehandelt führt die Krankheit fast immer zu einem qualvollen Tod, auch durch Sekundärinfektionen. Die Krankheit sei aber Teil natürlicher Regulations-Prozesse bei wild lebenden Tieren, heißt es. Sicherlich ist dies in vielen Fällen, in denen die Krankheit niemandem bekannt wird, nicht von der Hand zu weisen. Doch haben wir Menschen nicht die Verantwortung und eine moralische Verpflichtung zu helfen, wenn wir auf das Leid dieser Tiere aufmerksam werden, statt sie totzuschießen? Lesen Sie hier in unserer neuen Reportage dass es Alternativen gibt.

Zwei Jungtiere bei Zschornewitz Gräfenhainichen im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt brauchten Ende des vergangenen Jahres ganz offensichtlich Hilfe. Beide Jungwölfe hätten an Räude gelitten und sie seien in einem stark geschwächten Zustand gewesen,“ schreibt das Jägerblatt „Natürlich Jagd“. Die Jungtiere seien insbesondere von Futterstellen angezogen worden, die für Katzen und andere Tiere eingerichtet gewesen waren. Anwohner hätten wohl nicht helfen wollen, sondern wären von den beiden hilflosen Wolfskindern „verunsichert“ gewesen.

Durch das unbeabsichtigte Anlocken der kranken Wölfe mit Futter wäre eine Habituierung entstanden, behauptete das Jägerblatt „Natürlich Jagd“. Ein Welpe wurde Ende des vergangenen Jahres erschossen, der zweite Welpe am 27.01.24. Auch bei anderen Wildtieren, wie zum Beispiel bei Eichhörnchen, ist es bekannt, dass sie in Not die Nähe des Menschen suchen. Von einer dauerhaften Habiturierung (Gewöhnung) kann also unserer Ansicht gar keine Rede sein.

 

Screenshot aus einer unserer Wildkamerafilme. Bei diesem älteren Wolf heilte die Räudeerkrankung aus. © Wolfsschutz-Deutschland e. V

 

Bei diesem Film aus einer unserer Wildkameras ist ein älterer Wolf zu sehen, dessen Räudeerkrankung abheilte.

Räude wird durch Milben verursacht, die sich in die Haut bohren. Die Folge ist ein unerträglicher Juckreiz mit Krustenbildung mit dem Ausfall von Haaren und Fell. Gegen die Krankheit gibt es aber drei sehr wirksame Medikamente, die in Köderform gegeben werden könnten. Zwar ist die Umgebung, in der sich die befallenen Tiere verstärkt aufhalten, noch bis zu drei Wochen ansteckend, doch es muss dabei ein intensiver Kontakt stattfinden. Ist es also wirklich unabdingbar, an Räude erkrankte Wölfe zu töten? Nein, das ist es nicht. In seltenen Fällen heilt Räude sogar von selbst aus. Allerdings brauchen Tiere im geschwächten Zustand und kaum noch Fell am Körper in den Wintermonaten unbedingt Hilfe, weil sie auch erfrieren könnten.

Da sich die beiden geschwächten Jungtiere  an bestimmten Katzenfutterstellen bedienten, hätte es die Möglichkeit gegeben, die Mittel in Tablettenform an diesen Futterstellen in Köderform zu verabreichen. Wer nah genug an die beiden Tiere zum Erschießen heran kam, hätte sie sicherlich auch mit einem Betäubungsschuss außer Gefecht setzen können. Es gibt in Deutschland mehrere Wolfsauffang- und Päppelstellen, die aber nur in den seltensten Fällen genutzt werden. Auch Sekundärinfektionen durch Bakterien könnten in einer Station mit Antibiotika behandelt werden. Bis zum Nachwachsen des Fells, bzw. bis zum Frühjahr und Sommer hätten diese Tiere in einer Päppelstation untergebracht werden können. Verunfallten Wölfen darf zum Beispiel in Deutschland gar nicht geholfen werden, wenn sie nicht in der Lage sind, sich von selbst von der Unfallstelle wegzubewegen.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. haben dem Umweltministerium Sachsen-Anhalt mehrere Fragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz gemailt, aber bis jetzt keinerlei Antwort erhalten. Oft müssen hier Antworten auch „erklagt“ werden.

 

Mindestens fünf Wölfe wurden im Rahmen des „Wolfsmanagementplanes“ wegen Räude getötet. Der neueste Fall aus Sachsen-Anhalt, am 27.01.24 ist noch nicht in der Liste aufgeführt. Auch die vielen Fehlschüsse unter Umweltminister Lies (SPD) zeigen sich deutlich in der Statistik von Niedersachsen.  Auch sein Nachfolger Meyer (Grüne) führte geheime Wolfsjagden mit Fehlschüssen weiter, obwohl seine Partei noch gegen die Praxis seines Vorgängers geklagt hatte. Quelle: http://www.dbb-wolf.de

 

Brandenburger Hobbyjäger nehmen Räude als Ausrede, endlich schießen zu dürfen?

Nach dem Fund eines toten Räudewolfes Anfang des Jahres in Rietz-Neuendorf (Oder-Spree) sprachen Wolfsbeauftragte im Auftrag des Umweltamtes von „Einzelfällen“ der Erkrankung und dass diese „generell nicht problematisch“ seien.

Der Jagdverband fordert aber, Wölfe in das Jagdgesetz aufzunehmen, um kranke Tiere töten zu können. Stark mit Räude befallene Wölfe würden leiden und sie wären kaum noch in der Lage selbst zu jagen und werden zumeist aus dem Rudel verstoßen“, sagte Dirk- Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes in einer Pressemitteilung.

Die Tiere von ihrem Leid zu erlösen, sei unter der derzeitigen Gesetzeslage allerdings nicht möglich, da sie streng geschützt sind. „Wenn wir in der freien Wildbahn ein Tier, was dem Jagdrecht unterliegt – beispielsweise ein mit Räude befallener Fuchs – sehen, dürfen wir das Tier erlösen“, so Geschäftsführer Kai Hamann. „Beim Wolf müssten wir zugucken, wie er qualvoll zugrunde geht, erfriert oder verhungert.“ Eine Bekämpfung der Krankheit durch den Einsatz von Medikamenten in der Natur komme nicht in Frage. Köder könnten nicht gezielt ausgelegt werden und kranke Tiere seien weiterhin mobil.

Warum  dies in Deutschland nicht in Frage kommen soll, obwohl es im Ausland funktioniert, erschließt sich uns nicht. Auch Füchsen könnte mit der Gabe von Medikamenten geholfen werden. Unter vorgehaltener Hand wird sogar erzählt, dass Hobbyjäger absichtlich an Räude verendete Füchse in der Nähe von Wolfshöhlen legen, damit sich die Wölfe anstecken.

 

Update 05. Februar 2023 – Das Umweltministerium hat doch unsere Anfrage noch bearbeitet. Wir stellen die Antwort hier ein

Zitat:

„Beide Jungtiere waren hochgradig mit Räude befallen, stark abgekommen, mit vielen infektiösen offenen Stellen am Körper und deswegen geschwächt. Während auftretender Kälte- und Frostperioden mussten die Tiere, um den Verlust von Körperwärme und damit das Erfrieren zu vermeiden, nachts geschützte Schlafstellen aufsuchen. Sie nutzten dabei Möglichkeiten, die sich im Siedlungsbereich boten. Aufgrund dieses Verhaltens konnten die Tiere nicht an der Beute des Rudels partizipieren. Sie suchten daher tagsüber Nahrungsquellen im Siedlungsbereich auf, etwa für Katzen und kleinere Wildtiere angelegte Futterstellen. Das hat zum weitgehenden Verlust der Scheu vor Menschen geführt (Habituierung). Dies zeigte sich darin, dass sie teils nur wenige Meter Abstand zu Menschen einhielten, nach Beseitigung der Futterstellen im Siedlungsbereich Katzen jagten und fraßen oder sich im direkten Umfeld einer Fleischverkaufsstelle aufhielten.

 

Wölfe, die kaum Scheu vor Menschen zeigen sowie regelmäßig auch tagsüber unbeeindruckt das direkte Umfeld von Menschen frequentieren und dort Futter erwarten, stellen aufgrund dieser Tatsachen, verbunden mit ihrer Körperstärke und Bisskraft, über die selbst geschwächte Tiere noch verfügen, eine erhebliche Gefahr dar. Sie sind im Extremfall nicht nur dazu in der Lage, Menschen schwer zu verletzen, sondern sogar zu töten. Im WZI wurde diskutiert, wie mit dieser Situation umzugehen ist. Dabei wurde klar, dass das in Fällen habituierter Wölfe mildere Mittel der Vergrämung vorliegend nicht in Frage kommt. Eine erfolgreiche Vergrämung hat nämlich zur Voraussetzung, dass der betreffende habituierte Wolf zwar die bequeme Möglichkeit des Futterangebotes innerhalb von Siedlungen nutzt, insgesamt aber körperlich fit und in der Lage ist, sich weiterhin naturgemäß von Wild zu ernähren. In solchen Fällen besteht eine realistische Chance, dem Wolf durch Vergrämungsmaßnahmen die Ortschaften mit ihren Futterquellen zu verleiden und ihn dauerhaft zu vertreiben. Im vorliegenden Fall waren beide habituierten Wölfe aufgrund des starken Räudebefalls und der daraus resultierenden Schwächung für ihr Überleben auf die Futterquellen der Siedlung angewiesen. Ohne Zugang zu dieser Nahrung wären die Tiere mit Sicherheit kurzfristig verendet. Daher war nicht zu erwarten, dass Vergrämungsmaßnahmen Erfolg haben. Solche Maßnahmen würden die erkrankten und geschwächten Tiere zusätzlich einem erheblichen zusätzlichen Stress aussetzen, dem sie sich nicht durch Meidung der Futterquellen des Ortes entziehen könnten. Da solche Vergrämungsmaßnahmen in Konstellationen wie der vorliegenden sehr wahrscheinlich zum qualvollen Versterben des betroffenen Wolfes führen würden, könnten diese zumindest eine Ordnungswidrigkeit nach dem Tierschutzgesetz darstellen. Aus diesen Gründen hat sich das WZI nach gründlicher Überlegung für die letale Entnahme der beiden habituierten Wölfe entschieden.

 

Ein Behandlungsversuch der Räude kam aus den vorgenannten Gründen nicht in Betracht. Unabhängig davon, dass die Erfolgsaussichten einer solchen Behandlung bei Wildtieren schwer einschätzbar sind und zudem die Ausheilung der Krankheit auch nach erfolgreicher Behandlung gewisse Zeit erfordert, hätte dies nichts an der bestehenden Habituierung der Wölfe und der damit verbundenen Gefahr, dass Menschen durch die Wölfe zu Schaden kommen, geändert. Es wurde versucht, die Wölfe mit einer am Ortsrand aufgestellten Falle zu fangen. Dies gelang nicht, die Wölfe konnten jedoch an der mit einem Köder bestückten Falle geschossen werden.“

 

 

Italien zeigt, dass es auch anders geht:

Immer wieder beweisen italienische Tierschützer, aber auch Anwohner, dass sie mit einem ganz anderen Verständnis Bruder und Schwester Wolf begegnen. Dass dort sogar aussichtslos erscheinende Fälle immer wieder gerettet werden, scheint auch an einer tiefen inneren Verbundenheit für Tiere und Natur einherzugehen.

Diese beiden schwer kranken, und ganz offensichtlich auch unter Räude leidenden Wolfswelpen, hätten in Deutschland keine Chance bekommen. Hier wären sie getötet worden. In Italien retteten Anwohner und Tierschützer ihnen das Leben. © Centro Recupero Animali Selvatici – ENPA Perugia.

 

Übersetzung aus dem italienischen:

Die beiden von unserem CRAS geretteten Wolfsjungen sind wieder zu Kräften gekommen und nach etwa zwei Monaten Pflege endlich außer Gefahr und in der Lage, einen neuen Lebensweg einzuschlagen.
Sie wurden im Hof eines Landhauses in der Nähe von Torgiano gefunden, allein, entkräftet und schwer krank. Die Überwachung bestätigte die Abwesenheit von Erwachsenen und das notwendige Eingreifen unserer Mitarbeiter, um ihre Genesung zu versuchen.
Ihr Gesundheitszustand war sehr schlecht, und es dauerte Wochen, bis sie auf die Behandlung ansprachen. Nach monatelanger Behandlung sind sie schließlich wieder gesund und wurden vor einigen Tagen in das Wildtiergebiet Civitella Alfedena im Park Abruzzo Lazio Molise gebracht. Sie werden dort in einem Zustand der Halbfreiheit leben und können leider nicht in die freie Wildbahn zurückkehren, da ihnen die Führung durch erwachsene Wölfe in ihrem Rudel fehlt. Für junge Wölfe ist die Lernphase die Grundlage des Überlebens, und diese jungen Waisen hatten nicht das Glück, auf die Fürsorge und die Lehren der Familie zählen zu können, da sie ihre Mutter und ihr Rudel im Alter von nur wenigen Wochen verloren.
Ein herzliches Dankeschön an alle Institutionen, die diese Rettungsaktion möglich gemacht haben, insbesondere aber an PNALM-Direktor Luciano Sammarone und Dr. Leonardo Gentile, der die beiden Welpen aufgenommen hat.

 

 

Räudemilben sind übrigens sehr wirtsspezifisch. Für Menschen stellt der Erreger einen Fehlwirt dar – die Milben können sich hier nicht fortpflanzen. Trotzdem kann es durch den Kontakt zu infizierten (Haus-)Tieren zu einer juckenden Hauterkrankung, der so genannten Pseudokrätze, kommen. Falls keine ständige Neuinfektion stattfindet, heilt diese auch ohne Behandlung innerhalb von von wenigen Wochen ab.

Es gibt allerdings auch eine Milbe, die sich auf Menschen spezialisiert hat. Eltern mit Kindern im Kindergarten oder in der Schule werden die Krankheit unter Krätze kennen. Hier helfen auch Tabletten oder Cremes.

Weitere Informationen über Räude: https://tierauffangstation.de/raeude/

Wir fordern ein Umdenken in Deutschland

Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist der Meinung, dass es gerade in einem Land wie Deutschland endlich zu einem Umdenken kommen muss, was den Umgang mit kranken und verunfallten Wildtieren betrifft. Es gibt Päppelstationen und es mangelt auch nicht an kenntnisreichen Medizinern. Sehr gerne würden wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. uns auch an einer weiteren Päppelstation beteiligen. Dafür müssen allerdings endlich auch die Rahmenbedingungen in Deutschland geschaffen werden, denn bis heute werden Menschen, die helfen wollen, kriminalisiert, ja Tierärzte müssen sogar mit Anzeigen wegen Jagdwilderei rechnen, wenn sie retten wollen statt töten.

„Man erkennt den Wert einer Gesellschaft daran, wie sie mit den Schwächsten ihrer Glieder verfährt,“ sagte einst Gustav Heinemann.

 

Quellen:

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/01/raeude-wolf-jagdverband-abschuss-toeten-umweltamt-schutz-tierwohl-brandenburg.html

https://www.natuerlich-jagd.de/news/zweiter-raeudiger-wolf-in-sachsen-anhalt-geschossen/?fbclid=IwAR1yMDBWLYevV33aetmmAmeJ1IzHcgEe9Z0xTjChuEWcfkrzQSRR-IRa5y4

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden und wir lassen uns durch Drohungen nicht einschüchtern. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

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NRW: Schafsbingo, um Schermbecker Wölfe weiter zu Rissen einzuladen?

Der Kreis Wesel hat sich entschieden, nicht gegen die Eilverfügungen mehrerer Verbände beim Oberverwaltungsgericht Einspruch einzulegen. Dies gab die Kreisverwaltung gestern noch in einer Pressemitteilung bekannt. Dennoch sehen wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. nur teilweise eine Entwarnung der Lage. Lesen Sie in unserem Artikel warum.

Dazu heißt es weiter, dass eine inhaltliche Bewertung der Allgemeinverfügung das Verwaltungsgericht Düsseldorf in den kommenden Wochen vornehmen wird.  Damit bleibt die Allgemeinverfügung des Kreises Wesel vorläufig ausgesetzt und es darf auf die Wölfin Gloria GW954f keine weitere Jagd veranstaltet werden.

Beispielfoto. ©Brigitte Sommer

 

Neben BUND und GzSdW gab auch gestern die Naturschutzinitiative bekannt, Klage eingereicht zu haben. Auch wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. haben am 21. Dezember eine Klage eingereicht.

Vater auf Spaziergang mit Welpen

Normalerweise geben wir niemals Standorte von Wölfen preis, oder veröffentlichen Filme mit Nennung einer bestimmten Region. Dies hat einen guten Grund. Wir befürchten, dass Hasser illegal Jagd auf Wölfe machen, wenn sie die Gegend in den Filmen erkennen. Hier wollen wir heute eine Ausnahme machen, weil es um Gloria von Wesel geht. Der Kreis Wesel hatte in seiner Allgemeinverfügung amtsblatt_nr._48_23-1 die Anwesenheit von mindestens zwei Welpen unterschlagen und einen Abschuss eines weiteren Wolfs bei einem Fehlschuss erlaubt. Doch nicht nur der Vaterwolf wäre hier ebenfalls in großer Gefahr gewesen, sondern auch die Welpen.
Auf dem Film ist der Wolfsvater und Gatte von Gloria mit den diesjährigen Welpen zu sehen. Es ist nicht Ingolf. Wir vermuten, dass der Bruder von Gloria, beide stammen aus Niedersachsen, illegal beseitig wurde. Vermutlich ist der Dämmerwaldrüde der Vater der diesjährigen Welpen. Wir haben diesen Film ausgesucht, weil man hier die Gegend nicht erkennen kann. Der Film ist aus dem Juni 2023. (Das Datum in der Kamera stimmt nicht)

 

 

 

Schafsbingo auf einer angeblich wolfsabweisenden Weide

Seit Tagen beobachten wir, wie hier bei Schermbeck,  wie verdächtig wenige Schafe zu völlig unterschiedlichen Zeiten auf diese Weide verbracht und wieder herunter geholt werden. Bei dem Zaun handelt es sich um ein Wilddrahtgeflecht mit Litzen oben und unten. Auf der Vorderseite ist genug Spannung. Am Waldrand ist keinerlei Spannung vorhanden. Siehe unsere Dokumentation hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/21/behoerdenwillkuer-nrw-schiessbefehl-auf-wolfsmutter-gloria/

mit einen Foto der Messung der Litze an der Waldseite.

Aktuelles Foto von der Weide. Im Hintergrund sind die Schafe zu sehen.

Wir gehen davon aus, dass auch in der kommenden Zeit bei wolfsabweisenden Zäunen die Spannung abgeschaltet werden könnte und Weidetiere ohne Schutz präsentiert werden, damit dadurch neue Gründe für einen Abschuss geschaffen werden.

 

Treibjagden in der Nähe des Teufelsstein

In der Nähe des Parkplatzes Teufelsstein fanden am Tag der Bekanntgabe der Abschussverfügung mehrere Drückjagden statt. Wir vermuten, dass man Gloria in ein bestimmtes Gebiet treiben wollte, oder die Wolfsfamilie trennen wollte, um sie dann leichter lokalisieren zu können. Evtl. wurden dort auch Köder ausgelegt oder es wurden Schafe auf Weiden verbracht, um dort in dem Gebiet Risse zu provozieren. Seit Anfang des Herbstes finden in dem Gebiet und auch im Gebiet südlich des Lippekanals ständig Treibjagden statt. Der Sinn von Treibjagden ist sogar unter Jägern umstritten, für die gehetzten Wildtiere, wie auch Hirsch, Reh und Wildschwein bedeuten solchen Jagden den reinsten Horror. Oft treffen die Jäger nicht richtig und angeschossene Tiere quälen sich tagelang unter Schmerzen zu Tode. Wegen des hohen Adrenalingehalts im Blut der gehetzten Wildtiere ist das Fleisch auch meistens ungenießbar. Auch die Wölfe in dem Gebiet werden so erheblich gestört. Illegale Abschüsse trauen wir einigen Personen zu. Wir setzen uns dafür ein, diese unsäglichen Drückjagden zu verbieten.

 

Drückjagd in der Nähe des Teufelsstein.

 

Drückjagd in der Nähe des Teufelsstein.

 

Bitte weiterhin aufmerksam bleiben

Wir bitten Wolfsfreundinnen und Wolfsfreude weiterhin Spaziergänge in den Gebieten nördlich der Lippe wie Dämmerwald usw. und auch südlich im Hünxer Wald zu unternehmen und Auffälligkeiten zu dokumentieren.  Wir haben Hinweise darauf, dass die Familie illegal beseitigt werden soll. Auch dokumentierte Jagdbewegungen können unterstützen.

 

Quellen:

https://www.kreis-wesel.de/de/presse/entnahme-woelfin-gw954f-allgemeinverfuegung-vorlaeufig-ausgesetzt/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/21/ausgeschossen-jagd-auf-gloria-schon-wieder-vorbei/

https://naturschutz-initiative.de/neuigkeiten?fbclid=IwAR1DlD6cBRq4mO6d9w8zaJ4cuIK-qLAEAuasbm7o-akjmU5bybLqQf6hBB4

 

Wir freuen uns über Unterstützung

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So könnt Ihr uns aktiv in den Wolfsgebieten helfen:

 

Wir freuen uns über neue Mitglieder aus allen Wolfsgebieten in Deutschland, die uns aktiv vor Ort draußen helfen wollen. Der erste Schritt ist ein Mitgliedsantrag:
Angriffe sind nicht zu befürchten, da wir die Identität unserer Aktiven nicht heraus geben.
Ihr könnt uns auch unterstützen, in dem Ihr unsere Merchandisingprodukten gegen Spende erwerbt: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/11/jetzt-aber-fix-mit-weihnachtsgeschenken-woelfen-helfen/

Schweiz: Gericht untersagt Jagd auch im Wallis – Gemetzel geht aber weiter

Die Naturschutzverbände WWF, ProNatura und BirdLife hatten nicht gegen alle Abschüsse Beschwerde eingelegt.

Vier Rudel – darunter das berühmte Augstbord-Rudel im Oberwallis – sollen ausgelöscht werden. Gestoppt wurde die Jagd auf das Nanztal-Rudel, das Rudel Hauts-Forts und Isérables-Fou.

In St. Gallen, im Tessin und in der Waadt kann die Jagd gegen jegliches Verständnis von Tierschützern und Wolfsfreunden weitergehen. Sogar teilweise auch wieder in Graubünden. Nur knapp die Hälfte der geplanten Abschüsse in den größten «Wolfskantonen» Graubünden und Wallis steht auf der Kippe. «Es ist nicht unsere Absicht, die Wolfsjagd flächendeckend zu stoppen», sagte Stephan Buhofer, Verantwortlicher öffentliches Recht beim WWF, jetzt zum Tagesanzeiger. 

Beispielfoto © Brigitte Sommer

Im Grunde bestätigt sich damit wieder einmal die Lobbyunterwürfigkeit der großen Verbände. Auch der WWF ruft regelmäßig zu Spenden für Wildtiere außerhalb von Europa auf und moniert hochmoralisch die Beseitigung von Arten wie beispielsweise Schneeleoparden im Himalaya oder Beutegreifern in Afrika, bekommt es aber nicht fertig, wirklich den Schutz von Wölfen in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchzusetzen. Wir stellen uns sowieso schon Jahre lange die Frage, ob dieser Schutz überhaupt gewollt ist, denn der WWF ist ein von Jägern gegründeter Verein, der auch zum Thema Trophäenjagd umstrittene Ansichten teilt: „Im Einzelfall, wenn die Jagd Bestandteil eines integrierten, umfassenden Schutz- und Nutzungskonzeptes ist, tolerieren wir deshalb die Trophäenjagd“, so WWF-Mitarbeiterin Sylvia Ratzlaff. “

Die Umweltverbände Pro Natura, WWF Schweiz, BirdLife Schweiz und Gruppe Wolf Schweiz verzichteten auch auf ein Referendum gegen das revidierte Jagdgesetz. Vorher waren sie bereits mit dem Abschuss von Einzelwölfen einverstanden, was unserer Meinung nach zu dieser Eskalation geführt hat.

Doch nicht nur in der Schweiz, auch in Deutschland, stimmen die großen Verbände und auch die kleinen Vereine immer wieder Einzelabschüssen von Wölfen zu. Durch Lemkes „Schnellabschüsse“(Bundesumweltministerin, Grüne) – https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/05/skandal-schnellabschuesse-von-woelfen-auf-umweltministerkonferenz-beschlossen/

kann ein ähnliches Gemetzel wie in der Schweiz nun auch in Deutschland möglich werden. Der einzige Verein, der konsequent gegen jeglichen Wolfsabschuss eintritt, ist Wolfsschutz-Deutschland e. V.. Wir hoffen, dass sich solche Vereine auch in Österreich und der Schweiz gründen. Wolfsfreunde, die wirklich Wölfe lieben, sollten solche Vereine unterstützen.

Infos zur Schweizer Situation in der Gruppe Wolf Facts

Wolfsschutz-Deutschland e.V. empfiehlt die Facebook-Gruppe Wolf Facts. Dort gibt es neben tagesfrischen Infos zu den Wölfen in der Schweiz auch immer wieder Nachrichten über Protestaktionen. Darunter auch eine Demo am 24. Februar 2024. https://www.facebook.com/groups/347215789877202?hoisted_section_header_type=recently_seen&multi_permalinks=1021950355737072

 

Quelle: https://www.blick.ch/schweiz/westschweiz/wallis/bei-drei-von-sieben-rudeln-bundesverwaltungsrichter-stoppt-wolfsjagd-im-wallis-id19236194.html?fbclid=IwAR3MY5ciIvHZdhMjPHSWL3aqdZBlifG7SzFK5V3dYYl0aUlKK9FK_9GX5zY

https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2015-08/grosswildjagd-jagdreisen-afrika-tierschutz/seite-3

https://www.tagesanzeiger.ch/wolfsjagd-in-der-schweiz-vor-gericht-wie-es-jetzt-weitergeht-157297510180

https://www.wwf.ch/de/medien/was-zaehlt-ist-die-koexistenz-von-mensch-und-wolf

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/09/schweiz-bundesverwaltungsgericht-stoppt-wolfsmassaker-in-graubuenden/

 

Wir freuen uns über Unterstützung

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Angriffe sind nicht zu befürchten, da wir die Identität unserer Aktiven nicht heraus geben.
Ihr könnt uns auch untersützen, in dem Ihr unsere Merchandisingprodukten gegen Spende erwerbt: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/11/jetzt-aber-fix-mit-weihnachtsgeschenken-woelfen-helfen/

Unmenschliche Jagd auf den Burgdorfer Vaterwolf geht weiter

Dass die Schießgenehmigung wegen eines bei einem Unfall verstorbenen Wolfsrüden am dritten Januar außer Vollzug war, wurde wieder einmal nicht durch das Niedersächsische Umweltministerium durch eine Pressemitteilung kommuniziert. Auch dass der tote Wolf nicht der Burgdorfer Wolf war, konnten Leserinnen und Leser nur aus der Presse – fast nur über Bezahlartikel – erfahren, oder sich mühsam durch Listen des Ministeriums quälen. Dabei wollte es der neue Umweltminister Meyer (Grüne) doch angeblich vieles besser als sein Vorgänger machen. Er wollte sich laut Wahlversprechen für eine offene Kommunikation einsetzen. Stattdessen scheint nun aber das Gegenteil umgesetzt zu werden. Auch nicht offen kommuniziert wurde, dass die Jagd auf den Wolf nun bis mindestens 31. Januar weiter geht. Viele Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde fühlen sich getäuscht, auch vom offiziellen Wolfsmonitoring. Lesen Sie hier die aktuellen Hintergründe.

 

Der Vaterwolf des Burgdorfer Rudels ist zum Abschuss freigegeben. Foto aus dem Herbst 21 © faszination_wolfsrevier „Die vermeintliche Rechtlosigkeit der Tiere, der Wahn, dass unser Handeln gegen sie ohne moralische Bedeutung sei, dass es gegen die Tiere keine Pflichten gäbe, ist geradezu eine empörende Rohheit und Barbarei. Erst wenn jene einfache und über alle Zweifel erhabene Wahrheit, dass die Tiere in der Hauptsache und im wesentlichen ganz dasselbe sind wie wir, ins Volk gedrungen sein wird, werden die Tiere nicht mehr als rechtlose Wesen dastehen. Es ist an der Zeit, dass das ewige Wesen, welches in uns, auch in allen Tieren lebt, als solches erkannt, geschont und geachtet wird.“ Arthur Schopenhauer – (1788-1860) – Philosoph

 

Am 03.01.23 war es im Bereich Uetze/OT Eltze zu einem Verkehrsunfall gekommen in dessen Folge ein Altwolf ums Leben kam. Da dieser Vorfall weder in lokalen Medien, oder einer Pressemitteilung seites des Umweltministeriums thematisiert wurde, haben eigene Recherchen und Nachfragen eines Wolfsfreundes bei diversen Ämtern ergeben, das es sich um einen männlichen Altwolf gehandelt hätte, der aktuell genetisch untersucht werden würde. Die Abschussgenehmigung für den Burgdorfer Rüden GW950m wäre  bis zur Ermittlung des Genotyps ausgesetzt, hieß es. Ein Informant aus den Kreisen des Leibnitz-Institutes teilte mit, dass ein in Deutschland nicht erfasste Altwolf gewesen sei, der den Gencode GW3060 erhalten habe.

Auch das Ergebnis der genetischen Umtersuchung wurde nicht durch eine Pressemitteilung mitgeteilt, sondern wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. erfuhren das Ergebnis erst durch einen Blick in die Liste der tot aufgefundenen Wölfe. Frei gegeben zum Abschuss hatte den Wolf die Region Hannover, der jedoch das Umweltministerium übergeordnet ist. Also kann sich der neue Umweltminister Meyer auch diesbezüglich nicht heraus reden.

Ausriss von einem Tread in der Gruppe „Schützt die Wölfe“ auf Facebook. Viele sind wohl enttäuscht. Christian Meyer (Grüne) ist Mitglied in dieser Gruppe. Der Gründer dieser Gruppe ist Mitglied in mehreren großen Verbänden und Vereinen. Ob er auch Parteikollege ist, wissen wir nicht. Doch pikant ist es alle Mal, dass Meyer vor der Wahl dort Wahlwerbung für sich betreiben konnte. Wahlwerbung betrieben allerdings auch der Gruppengründer und mehrere weitere Personen, wie z. B. auch in der Gruppe „Der Wolf in Niedersachsen“.

Wahltäuschung von Meyer?

Über den Wechsel im Umweltministerium hatten sich viele noch gefreut. So sehr, dass sie Fotos von sich neben dem neuen Umweltminister Christian Meyer in sozialen Netzwerken posteten. Eine Schauspielerin nannte den neuen Umweltminister sogar eine „Lichtgestalt“. Man betrieb in diversen Gruppen in sozialen Netzwerken sogar massiv Wahlwerbung für die Grünen. Doch fußte die übergroße Freude auf realen Aussagen? Man kann es den Grünen und Meyer nicht mal vorwerfen, dass viele geradezu fanatisch erscheinende Anhängerinnen und Anhänger die Situation in Niedersachsen wohl vollkommen unrealistisch interpretierten. In einem Telefonat mit der Pressestelle der Grünen im Frühjahr 2022  bestätigte man uns bereits, dass man im Prinzip bei den Grünen Niedersachsen nicht generell gegen Wolfsabschüsse sei, sondern nur gegen deren Geheimhaltung. Auch Meyer sagte vor der Wahl auf diversen Veranstaltungen, dass er weiter „Problemwölfe“ abschießen lassen wolle.

Doch eine offene Kommunikation sieht wohl anders aus.

Schießgenehmigung seit Oktober in Kraft

Die Schießgenehmigung auf den Vaterwolf des Burgdorfer Rudels ist seit Oktober 2022 in Kraft. Sie gilt bis Ende Januar 2023. Pikanterweise ist sie bis zum Beginn der Paarungszeit datiert. Will man durch das Töten des Vaterwolfs gleich noch Nachwuchs in diesem Jahr verhindern? Zwar war der Vorgänger Olaf Lies (SPD) für diese Schießgenehmigung verantwortlich, doch der neu gewählte Umweltminister Meyer hätte sie zurücknehmen können, denn bei mindestens der Hälfte der gerissenen Tiere war wohl kein Mindestschutz vorhanden. Auch, dass es seit längerer Zeit keine Risse mehr von GW950m gab, also kein zeitlicher und räumlicher Zusammenhang besteht, scheint kein Grund für Meyer zu sein, der Region Hannover mitzuteilen, die Schießgenehmigung zurück zu nehmen.

Die falschen Freunde der Wölfe

Diejenigen, die die Begeisterung für Christian Meyer vor der Wahl kritisch beäugten, wurden übrigens in sozialen Netzwerken von Gruppenbetreibern und Admins zum Schweigen gebracht, indem man ihnen Hetze gegen die Grünen unterstellte, sie blockierte, sie kalt stellte und ihre Freunde anschrieb, doch künftig deren Beiträge nicht mehr zu liken. Nun geben diese Wendehälse wieder einmal vor, von nichts gewusst zu haben und man hätte diese Entwicklung ja nicht ahnen können. Einer, der sich selbst als „Anwalt der Wölfe“ bezeichnet, schrieb sogar, dass er mit einer neuen Presseinfo des Umweltministeriums ganz zufrieden wäre. Darin stand sogar, dass weiter Problemwölfe abgeschossen werden sollen.

Für echte Freunde der Wölfe

Wir freuen uns sehr, neue Mitglieder in unserem Verein begrüßen zu dürfen, die sich vorstellen können, ebenfalls aktiv zu sein. Dies gilt für alle Bundesländer: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Unser Vorstand ist in keiner Partei, wir sind nicht am offiziellen Wolfsmonitoring beteiligt, im Vorstand sind keine Jäger, wir sind unabhängig und unbestechlich, wir haben keinerlei Vorteilsnahmen, keine Posten.

 

Blick in das Gebiet des Burgdorfer Rudels. Foto: © faszination_wolfsrevier

 

Wolfsfreunde mit Extremisten verglichen – antidemokratische Vorgehensweise gefordert

Raoul Reding, Wolfsbeauftragter der Landesjägerschaft, zu BILD: „Es werden sehr viele Radikale und Extremisten auf den Plan gerufen. Die werden und wollen den Vollzug der staatlichen Maßnahme, die Tötung des Wolfs, sabotieren und boykottieren. Schon oft wurden beteiligte Personen in sozialen Netzwerken an den Pranger gestellt, beleidigt, verunglimpft, auf Hochsitze wurde geschossen, sie angezündet, Jägern wird nachts nachgestellt – auch bei weniger dramatischen Maßnahmen.“

Im Ernst: wer hat denn die Möglichkeiten, nachts auf Hochsitze zu schießen? Sicherlich die Jäger selber. Schließlich sind sie es, die über Schusswaffen verfügen und nicht die Wolfsfreunde. Und oft hat sich in der Vergangenheit schon herausgestellt, dass es eher der missgünstige Nachbarrevierinhaber war, der tätlich wurde. Im Gegensatz zu solchen wilden Vermutungen, können wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sogar nachweisen, dass Angriffe von Seiten derer, die Wölfe hassen, auf uns verübt wurden. Am 30. August 2021 versuchte Schäfer T. mit seinem Fahrzeug das Fahrzeug unseres Vereines mit unserer Vorsitzenden Brigitte Sommer Auf der B 6 von der Straße zu drängen und postete Fotos von der Aktion auch noch selbst in sozialen Netzwerden. Es muss hier die Frage erlaubt sein, warum wahre Extremisten nicht ermittelt und bestraft werden.

Dies ist übrigens nicht der erste verbale Ausfall des Chefs des Wolfsmonitorings. Zitat in einem Beitrag des NDR vom September 2020: „Der Wolfsbeauftragte der Landesjägerschaft Niedersachsen, Raoul Reding, sagte, dass auch an anderen Orten bereits Kameras zerstört worden seien. Hinter den Sabotagen vermutet er extremistische Wolfsschützer.“

„Bedauerlicherweise“ lasse das geltende Recht wenig zu, um sowas zu verhindern. Es könne nur durch Schweigen im Vorfeld für eine ruhige Durchführung gesorgt werden.“

Pikant: Gerade gegen solche Geheimhaltungspraktiken hatten die Grünen im vergangenen Jahr noch geklagt. Und ist die Jägerschaft gegenüber dem Umweltministerium in Punkto Monitoring nicht weisungsgebunden? Dazu hat die Bevölkerung doch ein Anrecht auf Information! Dass der Schutz der Wölfe in Deutschland im allgemeinem Interesse ist, daran dürfte eigentlich kein Zweifel bestehen. Insofern ist es auch mehr als merkwürig, dass es vom Umweltministerium keine Pressemitteilungen über verunfallte, tote Wölfe gibt. Auf telefonische Nachfrage wurde uns als Grund genannt es, bestünde kein öffentliches Interesse. Wie schon geschrieben, sieht eine offene Kommunikation anders aus.

 

Jägerschaft zuständig für Überwachung der Wölfe

Raoul Reding ist bei der Niedersächsischen Landesjägerschaft und diese hat seit Jahren das Wolfsmonitoring inne. Hobbyjäger überwachen also die Wolfsbestände in Niedersachsen. Dass der Chef des Monitorings, Raoul Reding bereits 2017 in der NRW mit folgenden Sätzen zitiert wurde, sorgt bis heute nicht für Irritationen. Zitat: „Der Wolf ist enorm anpassungsfähig und mobil. Wir werden es nicht schaffen, die Grenze des Landkreises vollständig dicht zu machen. Mir sind keine Mittel bekannt, wie wir bestimmte Gebiete frei halten können. Eine mögliche Regulierung hängt sehr vom Jagddruck ab. Ich weiß nicht, ob eine Regulierung flächendeckend möglich ist. Mit den heute legalen Mitteln der Jagd ist der Wolf nicht auszurotten.“

Beseitigt die Jägerschaft auch Wölfe?

Ob die Jägerschaft auch längst an der Beseitung von Wölfen beteiligt ist, wissen wir natürlich nicht. Doch im Herbst des vergangenen Jahres berichteten wir bereits über zahlreiche verschollene Rudel in Niedersachsen. Und die einzigen, die es genau wissen müssten, wo sich Wölfe befinden, sind die das Wolfsmonitoring innehabenden Hobbyjäger, von denen viele seit Jahren lautstark fordern, dass auf Wölfe geschossen werden dürfe. Der Präsident der Landesjägerschaft heisst übrigens Helmut Dammann-Tamke. Das Mitglied der CDU war von März 2003 bis November 2022 Mitglied des Niedersächsischen Landtags. Er war sowohl für den Abschuss von Wölfen, als auch für die Aufnahme des Wolfs ins niedersächsische Jagdrecht. Dass ausgerechnet die Menschen, die sich gegen eine weitere Verbreitung der Wölfe einsetzen auch gleichzeitig deren Berstände überwachen dürfen, ist geradezu grotesk.

 

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Quellen: https://www.nlwkn.niedersachsen.de/wolfsburo/tote_wolfe/tote-woelfe-in-niedersachsen-142406.html?fbclid=IwAR2CnZSJ5yWCqSsyw5oNg9-m1VjqJwOR-I9oa6T6IyS856OyoHPndGmbQqs

https://www.bild.de/regional/hannover/hannover-aktuell/gw950m-riss-das-von-der-leyen-pony-und-weitere-40-tiere-bild-hat-die-abschuss-ge-82583060.bild.html

https://www.bild.de/regional/hannover/hannover-aktuell/jaeger-berater-klagt-an-extremisten-wollen-wolf-abschuss-verhindern-82595184.bild.html?t_ref=https%3A%2F%2Fl.facebook.com%2F&fbclid=IwAR0TBDHzRudj5_h4pvzPxj8PNl1HTNjk8HZft7MxJSQ8AfRo6Culjty5MHs

https://www.wolfsmonitoring.com/

https://www.boehme-zeitung.de/nachrichten-blog/2023/1/11/wolf-attackiert-bei-soltau-ausgewachsenes-trakehner-pferd?fbclid=IwAR0SXEu8OksVsZ9l5q9_nq5i_uuO71Y8yXAthiJhc0Wlf3harZnXr2fi5Cc

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/12/10/gw-950m-soll-sterben-wolfsabschuesse-in-niedersachsen-gehen-mit-den-gruenen-weiter/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/09/05/wolfsmonitoring-zwoelf-rudel-in-niedersachsen-verschollen/

https://www.nwzonline.de/wesermarsch/wirtschaft/wesermarsch-und-wolf-das-passt-nicht_a_31,2,2902652525.html?fbclid=IwAR3YH1aiTkfQ_T97260KhBYkU1YfPuCHJf7C8NKfpAsMeoHLftek64T0ApY

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Wolfskameras-im-Burgdorfer-Holz-gestohlen,wolfskamera100.html?fbclid=IwAR3oX8lsMpjzbCbaX9spMt6-MWo2C83xVTyksTW2QJoDMqzepS1Imd-fNuM

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/09/09/wolfsschutz-deutschland-e-v-klagt-an-niedersaechsische-bauern-provozieren-wolfsrisse/

Beginnt das große Wolfskillen bald auch in Deutschland?

Wolfsschutz-Deutschland e. V. schlägt Alarm. Wenn es nach dem Willen von Teilen der CDU/CSU geht, dann dürften auch bald in Deutschland Wölfe umgebracht werden. Der Umweltschausschuss befasse sich am Mittwoch, 18. Januar 2023, mit dem Wolfsbestandsmanagement, heisst es in einer Pressemitteilung vom 13. Januar 2023. Grundlage der etwa zweistündigen öffentlichen Anhörung ist ein Antrag der CDU/CSU-Fraktion mit dem Titel „Ausgewogene Balance zwischen dem Schutz von Mensch und Tier sowie dem Artenschutz herstellen – Bejagung des Wolfes im Rahmen eines Bestandsmanagements ermöglichen“. Aber geht die Ampel-Regierung da in Wirklichkeit längst mit? Hier unsere Einschätzung.

Diese herzzereißende Aufnahme stammt aus Schweden. Dort findet gerade die größte Lizenzjagd auf Wölfe seit langem statt. 71 Wölfe sind zum Abschuss freigegeben. Jägerinnen und Jäger aus dem In- und Ausland töten wie im Blutrausch. 51 Wölfe sind schon tot. Auch dieser sieben Monate alte Welpe konnte der Metzelei nicht entkommen. Eine Antijagdaktivistin schrieb zu dem Foto, dass der Jungwolf mit ansehen musste, wie seine Eltern und Geschwister getötet worden seien. Er wollte nicht alleine zurück bleiben, sei zur Familie zurück und sei kaltblütig auch erschossen worden. Dabei ist die Wolfspopulation durch die ständigen Abschüsse stark von Inzucht gefährtet. Hier die Übersetzung: „Der Welpe war der letzte im Jagdgebiet von Kockahonka. Seit Montag jagen und erschießen Hunde und Jäger die Herde des Welpen. Einer nach dem anderen. Ein sieben Monate alter Wolfswelpe spielt und mobbt mit seinen Eltern und Geschwistern.
Ein sieben Monate alter Welpe heult verzweifelt, wenn jemand in der Herde verschwindet. Dieser Welpe hat gesehen, wie seine Familie gejagt wurde, kam aus seiner Herde und gestern wurde er erschossen.“

Grausame Realität hinter schön klingenden Worten

Bestandsmanagement klingt doch eigentlich ganz harmlos. Dies soll es wohl auch, um naive Tierfreunde möglichst lange über die wirkliche Motivation hahinter zu täuschen, denn Bestandsmanagement heisst nichts anderes, als Wolfsabschüsse zu ermöglichen.

Ist die Jagd auf Wölfe längst beschlossene Sache?

Ein pikantes Dokument aus Hessen könnte darauf hinweisen, dass sogar auch die Ampel-Regierung es insgeheim längst will, der Jagdlobby auch in Deutschland ihre Lust am Töten zu ermöglichen. Die FDP schrieb bereits im Apri 22, dass der Bund derartiges angekündigt habe.

Auch aus Niedersachsen entsprechende Töne

 

Am 24. November veröffentlichten wir diesen Ausriss aus der Harke auf unserer FB-Seite mit folgender Einschätzung:

„Benenne ein politisches Ziel einfach so um, dass es kaum einer versteht.“ Dies scheint sich der neue Niedersächsische Umweltminister Meyer, bzw. die Grünen insgesamt zu denken?
Siehe Passus „Niedersachsen will an einem Konzept der Bundesregierung für ein konformes und regional differenziertes Bestandsmanagement intensiv mitarbeiten.“ Dies könnte unserer Ansicht nach nichts anderes heißen, dass Deutschland, genau wie Österreich, die EU unter Druck setzen will, den Schutzstatus des Wolfs herabzusetzen, um zu ballern. Geradezu bizarr wirkt es, dass dies anscheinend sogar die Grüne Bundesumweltministerin Lemke mitträgt, die vor drei Jahren noch mit gegen die Änderung des Bundesumweltgesetzes (Lex Wolf) in einer öffentlichen Anhörung in Berlin protestiert hatte. Wolfsschutz-Deutschland e. V. war bei dieser Anhörung damals auch zugegen.
Die wolfsfeindliche Lobby-Politik, die in Niedersachsen unter UM Lies (SPD) angefangen wurde, würde damit fortgesetzt werden. Nur wenige Tage später gab es eine offozielle Pressemitteilung dazu.
Nun deutet einiges darauf hin, dass man es ermöglichen möchte, abschießen, ohne den Schutzstatus insgesamt anzutasten.

Auch Wende im Duktus des EU-Kommissars

EU-Kommissar Sinkevičius wies in seiner Antwort auf eine Anfrage vom 10. Januar 2023 darauf hin, dass Artikel 16 der FFH-Richtlinie auch Ausnahmen vom strengen Wolfsschutz aus anderen zwingenden Gründen erlaube, einschließlich sozialer oder wirtschaftlicher Art.
Unter strengen Voraussetzungen sei die selektive Entnahme einer bestimmten Anzahl von Exemplaren einer geschützten Art zulässig.
Der EU-Kommissar erinnert daran, dass Strategien für das Wolfsmanagement darauf ausgerichtet sein sollten, dass Wild- und Weidetiere geschützt und mögliche Konflikte ausgeräumt würden. “

Diese Entwicklung gegen die Interessen der Mehrheit macht – denn Umfragen von Forsa ergaben erneut, dass die Mehrheit der Bundesbürger die weitere Rückkehr der Wölfe möchte –  fassungslos und jetzt muss nach Ansicht von Wolfsschutz-Deutschland e. V. ein großer bürgerlicher Protest einsetzen. Wie kann es denn sein, dass Deutschland anderen Ländern in Afrika oder  Asien gegenüber fast immerzu moralinsauer und besserwisserisch auftritt und dort Beutegreifer geschützt werden sollen, während man sie im eigenen Land am liebsten ausrotten würde. Denn wenn hier tatsächlich geschossen werden darf, dann könnte dies passieren. Darüber hinaus ist es auch ethisch verwerflich und absolut nicht mehr zeitgemäß, derart mit Mitlebewesen umzuspringen. Wir können uns nicht vorstellen, dass hier wirklich die Basis von CDU/CSU und der Ampel-Koalition mitgehen will und wir appelieren an das Gewissen von anständigen Politikerinnen und Politikern, die der Mehrheit der Deutschen dienen möchten.

Auch in der EU längst geduldet?

Seit Jahren stehen EU-Verfahren gegen Schweden an, aber nichts weiter passiert. Auch aktuell scheint die EU nicht eingreifen zu wollen. Auch das Verfahren gegen Deutschland befindet sich noch immer im Pilotstatus. Nun hat Schweden auch noch die EU-Ratspräsidentschaft für die ersten sechs Monate dieses Jahres inne. Wo bleibt hier die Durchsetzung der vom Kommissar angesprochenen strengen Voraussetzungen?

 

Quellen: https://www.facebook.com/kim.aronsson.79

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw03-pa-umwelt-927680?fbclid=IwAR0VL1tJcgC7OHi1hrbSjLc8sLOfRPX9vT1leLLuyJd8xUvDJ3XDfgfhyIw

https://www.agrarheute.com/tag/ffh-richtlinie?fbclid=IwAR2yqvFtBRnOJc02NzBWk7_Jv_ZEIqMMdikBDzsIgoS6LtIBxT4SM7pQhU

https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/pi-168-ausnahmegenehmigungen-217936.html?fbclid=IwAR2qUaU5opEoPBYuW2yokNkvYNfGP3mLCbHcSxn7JjEIazYQxT9ETWiclhw

https://www.facebook.com/kim.aronsson.79

https://www.nokzeit.de/2021/04/28/mehrheit-begrusst-ruckkehr-des-wolfs/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/05/24/eu-eroeffnet-pilotverfahren-gegen-deutschland-wegen-der-aenderung-des-bundesnaturschutzgesetzes-lex-wolf/

 

 

Weitere Information zur Wolfsjagd in Schweden.

 

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Geheime Wolfsjagden der Regierung in Brandenburg – Offener Beschwerdebrief an die EU

Mitmachaktion – Fragwürdige Berühmtheit haben geheime Wolfsjagden in Niedersachsen erlangt, doch auch in anderen Bundesländern scheint dies gängige Praxis zu sein. Damit sind nicht etwa illegale Abschüsse gemeint, sondern Abschussverfügungen von Bundesländern. Die Umweltministerien geben Wölfe zum Abschuss frei und sie informieren die Öffentlichkeit nicht darüber. Verbände und Vereine, die von solchen Abschussgenehmigungen nichts wissen, können also dagegen auch nicht klagen. Ein echter Skandal tut sich hier auf. Bei unserer Beschwerde können sich alle beteiligen, indem sie unseren Protestbrief als Vorlage nehmen und an den EU-Kommissar senden.

Mr. Virginijus Sinkevičius

Rue de la Loi / Wetstraat 200

1049 Brussels / Belgium

 

CC: per Mail an:

nature@ec.europa.eu

 

Sehr geehrter Herr  Sinkevičius ,
durch Zufall erfuhren wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. beim Erstellen unseres Pressespiegels davon, dass es seit 22. Juli 2022 eine Abschussgenehmigung auf einen Wolf im Landkreis Teltow-Flämig im Bundesland Brandenburg geben würde. Unsere Suche nach einer entsprechenden Pressemitteilung des Umweltministeriums war ergebnislos. Eine telefonische Nachfrage beim Umweltministerium Brandenburg ergab, dass das Ministerium diesbezüglich gar keine Pressemitteilung veröffentlicht hat, diese Abschussverfügung aber besteht.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V.  halten es für gesetzwidrig, in solchen Fällen keine Pressemitteilung zu veröffentlichen und somit die Bevölkerung und die Naturschutzverbände nicht darüber zu informieren. Solche Praktiken verstoßen unserer Meinung nach eindeutig gegen die Informationspflicht.
Durch das Geheimhalten von geplanten Wolfsabschüssen haben  Naturschutzverbände keine Möglichkeit, gegen die geplanten Abschüsse zu klagen. Ein Recht, das ihnen aber zusteht.

Auf einer unserer Beschwerden haben Sie uns bereits darauf aufmerksam gemacht, dass die Verbände klagen können gegen geplante Wolfsabschüsse. Nur, wenn Sie von den Vorhaben, Wölfe abzuschießen, nichts wissen bzw. nichts erfahren, können sie auch nicht klagen.
Unserer Ansicht nach verstößt auch die Brandenburgische Wolfsverordnung gegen geltendes EU-Recht. Zugleich würden wir Sie bitten, das Pilotverfahren der EU gegen Deutschland in ein Hauptverfahren übergehen zu lassen.

Hintergrund: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/16/geheime-wolfsjagden-auch-in-brandenburg/