Der irre Stellvertreterkrieg von Regierung und Opposition gegen Wölfe

Sie schießen sich auf ein Lebewesen ein, das sich alleine nicht wehren kann: Den Wolf. Er soll an fast allem Schuld sein, was Bauern und Jäger stört. Mit ins Jagdhorn blasen EU-Chefin von der Leyen, gegen die übrigens zahlreiche Ermittlungen geführt werden, sowie ausgerechnet die Grünen, aber auch CDU und FDP lassen es richtig populistisch krachen. In Hessen und Bayern stehen Wahlen vor der Tür. Warum der Wolf in Deutschland echte Freunde braucht und von wem tatsächlich „echte Gefahren“ ausgehen, lesen Sie in unserer neuen Reportage.

 

Vor einer „echten Gefahr“ durch Wölfe hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag in Brüssel gewarnt. Sie rief die Behörden in den Mitgliedsstaaten auf, Nutztiere und Menschen zu schützen.

„Die Konzentration von Wolfsrudeln in einigen europäischen Regionen ist zu einer echten Gefahr für Nutztiere und potenziell auch für den Menschen geworden“, erklärte von der Leyen. „Ich fordere die lokalen und nationalen Behörden nachdrücklich auf, Maßnahmen zu ergreifen, wo immer es erforderlich ist“, betonte sie.

Von der Leyen zeigte sich bereit, gegebenenfalls den Status des Wolfsschutzes in der EU zu ändern und den Rechtsrahmen zu aktualisieren. Dafür sollen Gemeinden, Wissenschaftler und andere bis zum 22. September aktuelle Daten über die Wolfspopulationen und mögliche Gefahren nach Brüssel melden.

Monitoringdaten für Abschüsse?

Hier muss auch den Ehrenamtlichen, die für das Wolfsmonitoring im besten Gewissen Daten liefern, klar werden, dass diese Daten auch für Abschüsse genutzt werden können. Ungutes Beispiel dafür ist die Schweiz, wo die Wildhut selbst Wolfswelpen schießt, deren Eltern zu „wissenschaftlichen Zwecken“ besendert worden waren. https://act.campax.org/petitions/stoppt-den-wolfs-welpenabschuss-valgrondarudel?source=homepage&utm_medium=promotion&utm_source=homepage&fbclid=IwAR0LWLifsjVk_m99071FBFcrGxbgSNt5WuNd1_HIpRMLLxvpxdDI_A8tUWc

Kaum Schäden durch Wölfe

Zu den durch Wölfe verursachten Schäden sowie für die Kosten von Prävention und Ausgleich sind nun aktuelle Daten und Informationen online verfügbar. Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) stellt diese Daten und Informationen der Bundesländer im Auftrag des BfN jährlich zusammen.

Im Jahr 2022 betrug die Höhe der Fördermittel der Bundesländer für Herdenschutzmaßnahmen 18.428.830 Euro, es wurden insgesamt 3.444 Anträge gefördert. Die Höhe der Schadensausgleichszahlungen betrug 616.413 Euro bei insgesamt 1.135 Übergriffen. Die Höhe der Ausgleichszahlungen sei damit höher als im Vorjahr, aber sie liege unter dem Maximum von 2020. Im Vergleich zu anderen Ausgaben, wie z. B. diese hier: Von der Leyen und Bourla handelten mutmaßlich den Vertrag über 1,8 Milliarden COVID-19-Impfdosen im Wert von 35 Milliarden Euro per Textnachrichten aus.

Da staunt sogar der Wolf. Nicht verfehlte EU-Agrar-Politik, sondern er soll Schuld sein?

 

Es gibt noch immer zu wenig Wölfe in Deutschland

Für das Monitoringjahr 2021/22 wurden in Deutschland 161 Wolfsrudel, 43 Paare und 21 territoriale Einzeltiere nachgewiesen (Stand November 2022, Tab. 1 und Abb. 1). Das Hauptverbreitungsgebiet des deutschen Wolfsbestandes erstreckt sich nach wie vor von der Lausitz ausgehend nach Nordwesten bis in den Norden Niedersachsens. Wolfsrudel wurden in Brandenburg (47), Niedersachsen (34), Sachsen (31), Sachsen-Anhalt (24), Mecklenburg-Vorpommern (18), Bayern (3), Nordrhein-Westfalen (2), Thüringen (1) und Hessen (1) nachgewiesen (Abb. 1 & 2, Tab. 1). Mehrere dieser Rudel haben ihr Territorium grenzübergreifend in zwei oder sogar drei Bundesländern. Grenzübergreifende Territorien wurden jeweils für das Bundesland gezählt, in dem entweder die Welpen nachgewiesen wurden oder in welchem schwerpunktmäßig das Monitoring durchgeführt wurde. Wolfspaare ohne Reproduktion wurden in Brandenburg (14), Niedersachsen (10), Mecklenburg-Vorpommern (6), Sachsen (4), Sachsen-Anhalt (4), Hessen (2), Bayern (1), Schleswig-Holstein (1) sowie in Thüringen (1) bestätigt; territoriale Einzeltiere in Niedersachsen (5), Mecklenburg-Vorpommern (4), Baden-Württemberg (3), Bayern (2), Sachsen-Anhalt (2), Thüringen (2) und in Nordrhein-Westfalen (1) sowie Sachsen (1). Einzelne Nachweise von durchwandernden Wölfen gab es zusätzlich aus Hamburg und Bremen. Das Saarland ist somit das einzige Flächenland, in dem es auch 2021/22 weder territoriale Wölfe, noch Nachweise von durchwandernden Tieren gab.

 

Kein Angriff eines frei lebenden Wolfs auf Menschen in Deutschland – 36 Tote durch Hobbyjäger

Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland vor 25 Jahren hat es keinen einzigen Angriff auf Menschen gegeben. Wohl aber kommen Menschen jedes Jahr durch Hobbyjäger zu Schaden oder gar zu Tode. Anhand von Presseberichten macht die Initiative zur Abschaffung der Jagd regelmäßig eine Aufstellung von Unfällen und Straftaten mit Jagdwaffen, die meist durch aktuelle oder ehemalige Hobbyjäger begangen werden. Demnach wurden allein in diesem Jahr mindestens 36 Menschen durch Jagdwaffen in Deutschland getötet.

 

Platz wäre für 4.000 Wölfe in Deutschland

Da sich Wölfe nur ein Mal im Jahr vermehren und sich die Rudelgröße nach der Anzahl der Beutetiere im Revier richtet, kann von einer unkontrollierten Vermehrung überhaupt keine Rede sein. Zudem wandern Jungtiere spätestens im Alter von zwei Jahren ab und sie suchen sich eigene passende Reviere. Dabei wandern sie hunderte Kilometer. Schon deshalb gefährdet auch ein „regionales aktives Wolfsmanagement“ die Art.

 

Auch Lemke, Vogel, Özdemir und Meyer von den Grünen heulen mit

Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) in der Welt: „Abschüsse von Wölfen nach Rissen müssen schneller und unbürokratischer möglich sein“.

„Wenn Dutzende Schafe gerissen werden und verendet auf der Weide liegen, dann ist das eine Tragödie für jeden Weidetierhalter und eine ganz große Belastung für die Betroffenen. Daher brauchen sie mehr Unterstützung und Sicherheit.“ Ende September wolle sie konkrete Vorschläge liefern. Damit spielt sie wahrscheinlich auf einen aktuellen Fall in Niedersachsen an. Fakt ist allerdings, dass die Schafe trotz wolfsabweisendem Zaun nicht geschützt waren, weil dieser Zaun beeinträchtigt war. Wir berichteten auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/01/niedersachsen-jetzt-will-man-woelfe-regional-abschiessen/

 

 

Wahlkampf in Bayern und Hessen bestimmt durch populistische Inhalte

Nicht nur bundsweit, auch in Bayern und Hessen gäbe es echte Herausforderungen für die Politik. Eine immer weiter ausufernde Rezension sowie steigende Miet- und Energiepreise sowie eine ins Minus laufende Wirtschaft und die Gefahr des Wegbrechens des Mittelstandes, waren früher echte Kompetenzthemen der konservativen Parteien. Heute scheint bestimmte Politiker die Not der Bevölkerung kalt zu lassen. Sie haben einen Schuldigen gefunden, der büßen soll.

Söder (CSU) https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/27/klage-koennte-soeder-populismus-schnell-den-garaus-machen/

und Aiwanger (Freie Wähler) nehmen ja schon seit Jahren in Bayern kein Blatt vor den Mund. https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/21/aiwanger-fw-zu-gruenen-und-bund-naturschutz-haltet-die-klappe/

Und auch die AfD will in Bayern und auch bundesweit Wölfe jagen.

Aber auch die Grünen in Bayern werben mit Emotion, statt mit Inhalten. Welche Zukunft sie Kindern bieten wollen, wird weiter nicht thematisiert. Um Umwelt- oder Tierschutz scheint es den Grünen aber nicht zu gehen. Es sei denn, sie wollen sich von den Bundes-Grünen lösen. Dies gilt auch für die Grünen in Hessen.

 

Wahlkampf ohne Inhalte in Bayern: https://www.nius.de/Politik/gruene-machen-wahlkampf-mit-kindern-statt-inhalten/bedcd43e-0bc9-469d-a6df-583f7b5e2834

 

Wenn der Jäger auch Politiker ist…

kommt ein solches Wahlplakat dabei heraus.

 

 

Auszug aus dem Wahlprogramm der FDP in Hessen

Alles soll weg, woran der Bauer sich stören könnte und die Wälder sollen auch weiter geplündert werden:

Zitat:

Auch das Ziel, 10 Prozent des hessischen Staatswaldes aus der forstwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen und sich selbst zu überlassen, lehnen wir ab. Denn Untersuchungsergebnisse von Hessen Forst gemeinsam mit der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen haben sogar mittelfristig eine Verschlechterung der Artenvielfalt im stillgelegten Wald nachgewiesen.

Das unkontrollierte Wachstum der Wolfspopulation in Hessen ist nicht mit der Weidetierhaltung vereinbar. Mit Blick auf die Wildtiere und ihre natürlichen Wanderwege ist es nicht wünschenswert, immer höhere Zäune zu bauen. Der günstige Erhaltungszustand des Wolfs ist aus unserer Sicht in Hessen längst erreicht. Wir setzen uns für ein aktives Bestandsmanagement des Wolfs in Hessen ein, sobald der Bund die rechtliche Möglichkeit, wie bereits angekündigt, geschaffen hat. Dazu ist es zunächst notwendig, ein realistisches Bild über die 100 Wahlprogramm der Freie Demokraten Hessen zur Landtagswahl 2023 in Hessen sesshaften Wölfe zu erhalten. Wir wollen das Wolfsmonitoring in Hessen professionalisieren und eine Populationsstudie in Auftrag geben. Problemwölfe müssen als solche benannt werden. Ihre Entnahme ist rechtlich bereits jetzt möglich. Wir begrüßen, dass inzwischen wieder Biber in Hessen leben. Da, wo es zu Konflikten zwischen Biber sowie Landwirtschaft und Fischzucht kommt, wollen wir Präventivmaßnahmen fördern und Ausgleichszahlungen ermöglichen. Eine Entnahme von Bibern bei hohen Schäden muss zukünftig möglich sein. Saatkrähen verursachen mittlerweile ernstzunehmende Schäden an landwirtschaftlichen Kulturpflanzen. Im Gegensatz zu Rabenkrähen ist eine reguläre Bejagung aufgrund des europarechtlichen Schutzes der Saatkrähe nicht möglich. Bei akuten wirtschaftlichen Schäden durch Saatkrähen wollen wir Ausnahmegenehmigungen zum Abschuss unbürokratisch ermöglichen. Darüber hinaus setzen wir uns für Ausgleichszahlungen für betroffene Landwirte ein, die wirtschaftliche Schäden durch Saatkrähen in Kauf nehmen mussten.

 

Irrsinn: Wälder sollen ausgelichtet werden

Wir sind ja auch oft in der Natur unterwegs und wir beobachten das Phänomen der Abholzung überall. Tja, wozu wohl, sollen gesunde Bäume abgeholzt werden? Bestimmt nicht zum Klima- und Naturschutz, wohl eher zum Wohl der „Wölfe der Wallstreet“.

 

 

Manchmal hilft nur noch Humor

 

Die SPD drückt die gleichen Begehrlichkeiten nur feiner aus

Die SPD-Landtagsfraktion fürchtet, dass die Kluft zwischen der Angst vor dem Wolf und der Angst um den Wolf in Hessen immer größer wird. Mitschuld daran trage das hessische Umweltministerium, sagte der jagd- und forstpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Heinz Lotz, bereits im Januar.

Dabei lohne sich durchaus ein Blick nach Niedersachsen, wo im vergangenen Jahr eine groß angelegte Wolfsstudie vorgestellt wurde. „Die Niedersachsen konnten für sich nachweisen, dass eine kontrollierte Entnahme von Wölfen keine Gefährdung für den Wolfsbestand darstellt. Sie sind in der Lage zu bestimmen, wie viele Wölfe in der Kulturlandschaft der Menschen in Niedersachsen hinnehmbar sind. So kann das Jagdrecht justiert und ein Bestandsmanagement auf den Weg gebracht werden, dass Hand und Fuß hat. Davon sind wir in Hessen noch viel zu weit entfernt“, so Heinz Lotz, der befürchtet, dass genau dieser Umstand Desinformation und vielen Ängsten Tür und Tor öffne.

https://www.spd-fraktion-hessen.de/2023/01/26/kluft-zwischen-angst-vor-dem-wolf-und-angst-um-den-wolf-wird-in-hessen-immer-groesser/

 

AfD will in Hessen den Wolf jagen gehen

Die  AfD sieht „die Notwendigkeit, einen Akzeptanzbestand mit Entnahmequoten festzulegen und die ordnungsgemäße Bejagung des Wolfes rechtssicher zu ermöglichen“.

 

Bürger könnten die Wahl der CDU bereuen

Auch der CDU in Hessen scheinen frühere Kompetenzthemen wie Wirtschaft, Bildung und Sicherheit inzwischen nicht mehr so wichtig zu sein. Dass sich ausgerechnet der Ministerpräsident mit solch einer Gaga-Aussage auf einem Wahlplakat präsentiert, könnte auch konservative Wähler irritieren.

 

 

Die Rolle der Bauernverbände und Medien

In diesem lesenswerten Artikel und Interview thematisiert Brigitte Sommer, die Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auch die Rolle von Medien, Bauernverbänden, Hassseiten und bezahlten Trollen.

 

 

Herdenschutz funktioniert – aber nur wenn ein Wille vorhanden ist

Wo ein Wille vorhanden ist, gibt es auch Wege. Diejenigen, die lieber Wölfe tot sehen wollen, arbeiten an ihrem eigenen Betriebsuntergang, denn nichts wird sich an der desolaten Situation vieler Betriebe ändern. Die Wölfe haben keine Schuld.

Positives Beispiel aus Hessen. Nein, es braucht keine zwei Meter hohen Zäune, wenn die geförderten Möglichkeiten auch optimal genutzt und aufgebaut werden. Auch HSH an stark durch Spaziergänger frequentierten Gebieten sind kein Problem.

 

 

Es geht um viel mehr als Wölfe

Nicht nur Tier- und Naturschützer sind nun gefordert, wirklich aktiv für den Schutz unserer Umwelt und unserer Tierwelt zu werden. Dabei wird es immer deutlicher, dass es gar nicht nur um Wölfe oder andere Wildtiere geht, sondern dass massiv die Interessen von mehreren Lobbys durchgesetzt werden sollen. Hierbei stellt sich auch die Frage, ob die Regierung überhaupt noch den Willen des Volkes vertreten kann, oder ab nicht längst bestimmte Konzerne und Finanzdienstleister im Hintergrund die Strippen ziehen. Laut einer Volksweisheit offenbart der Blick in die Augen eines Wolfes die Seele der Natur. So findet vielleicht auch gerade auch ein Angriff auf unsere Seelen, auf die Verbundenheit zur Natur und dem Menschsein an sich statt, für das die Wölfe ebenfalls als Stellvertreter stehen.

 

Quellen:

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/von-der-leyen-nennt-wölfe-echte-gefahr-in-europa/ar-AA1gd8xn?ocid=winp1taskbar&cvid=f91ba9e01b4d403ca13574de62c3cc67&ei=167&fbclid=IwAR3A74w96zNN3EW1AueIOKuaRK_4bESRHcVSvz7nyOth-YfLP7qOCfoN00Y

https://www.nius.de/Politik/lemke-und-von-der-leyen-wollen-den-wolfabschuss-erleichtern/ba8dc635-98ec-4784-956a-b95d78e7b738

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/mehr-schutz-fur-weidetiere-ozdemir-und-vogel-begrussen-initiative-fur-leichteren-abschuss-von-wolfen-10416433.html

https://www.euractiv.de/section/innenpolitik/news/pfizer-affaere-weitere-klage-gegen-von-der-leyen/

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/mehr-schutz-fur-weidetiere-ozdemir-und-vogel-begrussen-initiative-fur-leichteren-abschuss-von-wolfen-10416433.html

https://www.fr.de/politik/hessen-wahl-2023-landtag-partei-programme-wolf-natur-schutz-92472152.html

https://www.sueddeutsche.de/bayern/wolf-weidetiere-debatte-artenschutz-1.4347655

https://www.dbb-wolf.de/mehr/pressemitteilungen/details/bericht-zu-praevention-und-nutztierschaeden-2022-veroeffentlicht

file:///Users/orlando/Downloads/Statusbericht%20_W%C3%B6lfe%20in%20DE%2020212022_DBBW_20230216.pdf

https://www.wildtierschutz-deutschland.de/single-post/jagdunfall-straftaten

 

Wir warnten und protestierten bereits:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/14/beginnt-das-grosse-wolfskillen-bald-auch-in-deutschland/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/07/07/schiessen-statt-schuetzen-gruenentrick-um-wolfsschutz-aufzuweichen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/09/bundesumweltministerin-lemke-es-darf-so-lange-geschossen-werden-bis-es-aufhoert/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/28/eskaliert-die-streitkultur-wirklich-erst-jetzt/

 

Erfolg unserer Strafanzeige: Jäger muss Strafe zahlen

Eine unserer Strafanzeigen hatte jetzt Erfolg. Ein Jäger (Name ist uns bekannt) aus Mecklenburg-Vorpommern muss 500 Euro Strafe für die „Erlösung“ eines Wolfs zahlen, dessen Verletzungen wohl von selbst abgeheilt wären.

Beispielbild toter Wolf.

Dem Täter ist von der Staatsanwaltschaft Schwerin auferlegt worden, 500 Euro zu zahlen, sonst wird das Verfahren gegen Erhebung der öffentlichen Klage fortgesetzt. Berücksichtigt worden sei, dass der sich der Beschuldigte selbst angezeigt habe. Angeblich wollte der Mann einen schwer verletzten Wolf „erlösen“. Die Staatsanwaltschaft Schwerin teilt nun aber mit, dass der Laufapparat von rechts stark und von hinten links leicht eingeschränkt gewesen war. Die Verletzungen wären aber mit hoher Wahrscheinlichkeit von selbst weiter abgeheilt.

Lage falsch eingeschätzt

Unserer Meinung nach hat dieser Jäger also nicht die Sachkenntnis bewiesen, um die Lage richtig einzuschätzen. Die Strafe halten wir als viel zu mild. Wir sehen diesen schlimmen Vorfall als weiteres Indiz dafür, dass die Hobbyjagd endlich verboten werden sollte.  Jäger sollten auch keinesfalls die Entscheidung, wie z. B. in Niedersachsen,  erhalten dürfen, Wölfe vor Ort zu „erlösen“. Wie an diesem Fall zu sehen, ist eine umfangreiche Sachkenntnis über Tiere nicht unbedingt vorhanden.

Trotzdem darf man froh sein, dass überhaupt mal eine Staatsanwältin/Staatsanwalt da etwas unternommen hat.  Bislang landeten solche Anzeigen immer im Papierkorb. Anders als z.B. in Italien geht die Polizei solchen Vergehen so gut wie nicht nach. Wäre der Täter nicht bekannt gewesen, wäre auch hier wohl wieder alles im Sande verlaufen. Das rührt auch daher, weil viele Staatsanwälte und Richter selbst Jäger sind, oder sich der Lobby gesteuerten Politik brav unterordnen.

Es gibt verschiedene Päppelstellen auch in Deutschland. Doch im Gegensatz zu Italien, wo Tierschützerinnen und Tierschützern immer wieder teils aussichtslos erscheinende Fälle retten,  wird sich hier kaum die Mühe gemacht, ein verletztes Tier zu retten.

Hier ganz aktuelle Beispiele aus Italien:

 

Wir berichteten hier über den Fall: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/01/04/schon-wieder-vier-woelfe-illegal-getoetet-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeigen/

 

Wir brauchen Unterstützung:

Durch das Stellen von Strafanzeigen, die wir über einen Anwalt tätigen müssen, weil wir sonst keine Akteneinsicht bekämen, haben wir hohe Kosten. Um diese auch weiter tragen zu können, brauchen wir Unterstützung:

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch über Paypal können Sie uns helfen: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Rote Liste: der Wolf gilt in Deutschland noch immer als gefährdete Art

Obwohl sich seine Situation verbesser hat, gilt der Wolf gilt noch immer als gefährdete Tierart in Deutschland. © Brigitte Sommer

Alle zehn Jahre veröffentlicht das Bundesamt für Naturschutz eine Bestandsaufnahme für Tiere, Pilze und Pflanzen. In diesem Jahr sind die Säuegetiere an der Reihe. Ihre Situation biete ein „durchmischtes Bild“, wird BfN-Präsidentin Beate Jessel in einer aktuellen Pressemitteilung zitiert. Der Zustand vieler Säugetiere in Deutschland habe sich in den vergangenen zehn bis 15 Jahren verschlechtert. Verbesserungen wären dagegen für Arten zu verzeichnen, die von gezielten Natur- und Umweltschutzmaßnahmen profitieren. Knapp ein Drittel der Säugetiere in Deutschland seien in ihrem Bestand gefährdet, heißt es.

Das sind Ergebnisse der aktuellen Roten Liste der Säugetiere, die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) gemeinsam mit dem Rote-Liste-Zentrum (RLZ) vorgestellt hat. Für insgesamt 97 in Deutschland einheimische Säugetiere hatten die Autorinnen und Autoren der neuen Roten Liste die Bestandssituation und das Ausmaß der Gefährdung ermittelt.

Hobbyjäger schießen gefährdete Arten

Der Feldhase ist auf der roten Liste, dennoch erschossen Hobbyjäger 191.854 der gefährdeten Tiere im Jahr 2019. ©pixabay

Die aktuelle Rote Liste belege, dass insgesamt 30 Arten und Unterarten und damit 31 Prozent der bewerteten Säugetiere Deutschlands bestandsgefährdet sind, sie also in eine der vier Kategorien – Vom Aussterben bedroht, Stark gefährdet, Gefährdet oder Gefährdung unbekannten Ausmaßes – eingestuft worden sind“, so BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel.  Zu den bestandsgefährdeten Arten zählten Arten des Offenlandes wie der Feldhase, bei dem 191.854 Exemplare 2019 von Hobbyjägern erschossen worden sind.

Als vom Aussterben bedroht gelte der Iltis. Das BfN richtet hier sogar einen Appell, die Jagd auf dieses Tier ganz einzustellen. Wolfsschutz Deutschland e. V. ist es deshalb schleierhaft, warum die Hobbyjagd nicht längst verboten ist. Auch Waldschnepfen, Füchse, Dachse, Mauswiesel und Rehe, die auch in der Liste auftauchen, werden gnadenlos bejagt.

Fischerei und Landwirtschaft schaden Flora und Fauna

Im Meere ist es der Schweinswal und im Wald die Bechsteinfledermaus, die bestandsgefährdet sind. „Ihre Vorkommen gehen zurück, weil die menschliche Nutzung ihrer Lebensräume weiter zunimmt“, so die BfN-Präsidentin. „Die Auswirkungen unserer Nutzungen sind es auch, die dazu geführt haben, dass das Graue Langohr als Fledermaus, der Luchs und der Zwergwal jetzt als vom Aussterben bedroht eingestuft sind.“

Der Luchs gilt als vom Ausssterben bedroht. Hauptsächlich in Bayern werden Luchse illegal erschossen oder sie verschwinden einfach. Täter haben dort kaum etwas zu befürchten.  ©Brigitte Sommer

Positiv entwickelt hätten sich in den vergangenen zehn bis 15 Jahren hingegen die Bestände von 17 Säugetieren und damit rund 18 Prozent der bewerteten Arten und Unterarten. Ausschlaggebend dafür wären vor allem Maßnahmen im Bereich des Natur- und Umweltschutzes. Bei weiteren 39 Arten sei zumindest eine stabile Entwicklung festgestellt worden, was oft gezielten Artenhilfsmaßnahmen zu verdanken wäre: Von Maßnahmen im Quartierschutz oder der Einrichtung von Trittstein- oder Vernetzungsbiotope.

Naturschutz wirkt

Es gibt allerdings auch Arten, deren Lebensbedingungen sich in den vergangenen Jahren verbessert haben. „17 Arten führt die Rote Liste auf, bei denen „Maßnahmen des Umwelt- und Naturschutzes wirken“, so Jessel. Neben dem Fischotter und dem Wolf gilt dies für die Kegelrobbe. Den bis zu 300 Kilogramm schweren Raubtieren haben vor allem eine bessere Wasserqualität in Nord- und Ostsee sowie neu eingerichtete Ruhezonen geholfen.

Jäger und Fischer mögen keine Konkurrenz

Das Robbenzentrum Föhr päppelt deshalb jährlich nicht nur 30 bis 40 Seehunde, sondern seit einigen Jahren auch zwei bis drei Kegelrobben auf, die krank am Strand gefunden und ins Zentrum gebracht werden. Vor allem nach heftigen Stürmen würden die Tiere zu ihr gebracht, berichtet Zentrumsleiterin Janine Bahr-van Gemmert der TAZ, denn die Jungtiere besäßen ein flauschiges Fell und müssten die ersten Wochen im Trockenen liegen, in Dünen oder auf Felsen. „Unter den Fischern ist die Kegelrobbe ähnlich beliebt wie der Wolf bei den Jägern“, sagt Bahr-van Gemmert, „sie fürchten die Konkurrenz.“ Dabei könnte man mit dem Beifang aus der Nordsee eines einziges Tages alle Seehunde und Robben der Nordsee ein Jahr lang ernähren, sagt die Tierärztin.

Deutschland braucht mehr Wildnis

„Um den Artenrückgang ernsthaft aufzuhalten, müssen wir an einer Reihe von Stellschrauben drehen“, sagt BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel. „Einzelne Artenhilfsmaßnahmen reichen nicht aus. Wir brauchen auf breiter Fläche eine naturverträglichere Land- und Forstwirtschaft. Im Verkehrs- und Siedlungsbereich müssen wir die anhaltende Flächeninanspruchnahme reduzieren. Darüber hinaus brauchen wir eine bessere Durchlässigkeit unserer Landschaft für mobile Arten, sowohl zu Lande als auch zu Wasser. Die Rote Liste zeigt uns ganz deutlich, dass wir unsere Wirtschaftsweisen im Offenland, in den Wäldern und Gewässern verändern müssen, um unsere Artenvielfalt in Deutschland erhalten zu können.“

Hintergrund
Die Roten Listen der Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands In den Roten Listen wird der Gefährdungsstatus von Tier-, Pflanzen- und Pilzarten für einen bestimmten Bezugsraum dargestellt. Von den etwa 72.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten Deutschlands werden in den Roten Listen mehr als 30.000 auf ihre Gefährdung hin untersucht. Die Roten Listen sind zugleich Inventarlisten für einzelne Artengruppen und bieten Informationen nicht nur zu den gefährdeten, sondern zu allen in Deutschland vorkommenden Arten der untersuchten Organismengruppen.

Die Autorinnen und Autoren bewerten die Gefährdung anhand der Bestandssituation und der Bestandsentwicklung. Die Grundlagen für die Gefährdungsanalysen werden von einer großen Zahl von ehrenamtlichen Artenkennerinnen und Artenkennern ermittelt. Die Roten Listen selbst werden von den Autorinnen und Autoren ebenfalls in weiten Teilen ehrenamtlich erstellt. Sie werden dabei vom Rote-Liste-Zentrum im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) fachlich begleitet. Die Methodik für die Bewertung der Arten wurde vom BfN gemeinsam mit Autorinnen und Autoren entwickelt. Die fachliche Endabnahme und Herausgabe der Roten Listen erfolgen durch das BfN. Für den Schutz der Artenvielfalt in Deutschland stellen Rote Listen eine entscheidende Grundlage dar. Sie dokumentieren den Zustand von Arten und mittelbar die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Natur. Damit sind sie Frühwarnsysteme für die Entwicklung der biologischen Vielfalt und zeigen auf, wo Handlungsbedarf besteht. Sie ermöglichen es, Naturschutzmaßnahmen zu gewichten, bei der Umsetzung Prioritäten zu setzen und weisen zugleich auf Forschungsbedarfe hin.

Die Roten Listen sind in Buchform erhältlich unter: https://bfn.buchweltshop.de/rote-listen

Die Rote Liste der Säugetiere steht zusätzlich kostenfrei als elektronische Veröffentlichung bereit unter:
https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/roteliste/Dokumente/NaBiV_170_2_Rote_Liste_Saeugetiere.pdf

Weitere Informationen und Daten aus den Roten Listen gibt es auf den Internetseiten des Bundesamtes für Naturschutz und des Rote-Liste-Zentrums unter:
https://www.bfn.de/themen/rote-liste.html
https://www.rote-liste-zentrum.de/

Das Rote-Liste-Zentrum
Das Rote-Liste-Zentrum (RLZ) koordiniert seit Dezember 2018 im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) die Erstellung der bundesweiten Roten Listen. Das Bundesumweltministerium fördert das Zentrum mit jährlich 3,1 Millionen Euro. Es ist am Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn angesiedelt und wird fachlich vom BfN betreut. Das Rote-Liste-Zentrum unterstützt die Autorinnen und Autoren sowie weitere beteiligte Fachleute der Roten Listen, indem es sie bei der Erstellung fachwissenschaftlich begleitet und Kosten für die Koordination, die Arbeitstreffen der Fachleute und andere

Einen ausführlichen Pressehintergrund zur aktuellen Roten Liste gibt es unter: https://www.bfn.de/presse/hintergrundinfos.htm

Weitere Quellen: Jagdstatistik des Deutschen Jagdverbandes  

https://taz.de/Rote-Liste-der-Saeugetiere-in-Deutschland/!5719033/

 

Faktencheck Jägerlatein: Todesterrorzone statt Wildruhezone

Rund 400.000 Hobbyjäger machen Wildtieren in Deutschland das Leben regelrecht zur Hölle. Viele Spaziergänger glauben, dass sie Tieren des Waldes etwas Gutes tun, wenn sie Wege und Bereiche nicht betreten, an denen Schilder hängen mit dem Wortlaut: „Wild-Ruhe-Zone“. In Wirklichkeit handelt es sich nicht um Bereiche, in denen Rehe, Hirsche und Co. gut leben können. Ganz im Gegenteil, werden sie hier auf grausamste Art und Weise durch Futter angelockt und während des Fressens oder auf der Suche nach Leckereien, getötet.

Links und rechts solcher Wege führen kleine Trampelpfade in den Wald hinein. Sie enden an so genannten Kirr-oder Luderplätzen, auf denen Mais, Getreide oder Fleisch ausgelegt ist. Um diese Plätze herum stehen oft mehrere Hochsitze. Diese Art und Weise des Alockens wird in ganz Deutschland praktiziert. Die Tiere haben keine Chance. Oft werden sie nicht richtig getroffen und es erfolgt auch keine ordentliche Nachsuche. In vielen Fällen liegen sterbende Tiere tagelang im Wald und quälen sich unter unfassbaren Schmerzen.

Verbot der Hobbyjagd

Wolfsschutz Deutschland e. V. setzt sich für ein Verbot der Hobbyjagd in Deutschland ein. Im Gegensatz zu Wölfen und anderen Beutegreifern, die de Wildpopulationen tatsächlich gesund erhalten und auch regulieren können, da sie nur alte, kranke, schwache und ganz junge Tiere reißen, hat es der Hobbyjäger auf die schönste Trophäe abgesehen und schießt auf die erfahrenen und gesunden Tiere. Dadurch werden zudem bestehende Familienverbände zerschossen und die Wildtiere versuchen mit mehr Nachwuchs gegen zu regulieren. Hobbyjäger töten nicht nur Wildschweine, Hirsche und Rehe. Sie erschießen auch Marder, Fasane, Feldhasen, Rebhühner, Waldschnepfen, Schwäne, Dachse und viele weitere Arten.

Die folgenden Bilder sprechen für sich:

Abschusszone statt Ruhezone. Links und rechts von solchen Wegen führen kleine Trampelpfade in den Wald, die an einem so genannten Luder-oder Kirrplatz enden. Hier werden Tiere mit Mais, Getreide oder Fleisch angefüttert, um sie zu erschießen.

 

 

Im Vordergrund ist eine Maisfuttermaschine zu sehen. Im Hintergrund die beiden Hochsitze. So werden dann Wildschweine und andere Tiere während des Fressens getötet.
Futterautomat auf einem so genannten Kirrplatz.
1.264.120 Rehe wurden in der Jagdsaison 2018/2019 von Hobbyjägern getötet ©Brigitte Sommer

 

Hier werden Rehe ganzjährig angefüttert, um sie zu erschießen. ©Brigitte Sommer

 

Hier werden Rehe und Hirsche ganzjährig angefüttert, um sie zu erschießen. © Brigitte Sommer

 

Mitten im Spätsommer wurde hier angefüttert. ©Brigitte Sommer

 

Oft werden die Tiere nicht richtig getroffen und verenden erst nach Tager voller Schmerzen und Qualen, die diesem toten Hirsch ins Gesicht geschrieben sind.  ©Virginie Devigne Vimala.

 

Aus Salzlecksteine, siehe Vordergrund, werden nicht etwa angebracht, um den Tieren zu helfen. Nein, sie sollen zum Abschuss angelockt werden. © Brigitte Sommer
Dieser erschossene Fuchs wurde achtlos im Wald liegen gelassen. 422.209 davon mussten sinnlos ihr Leben lassen, während Agrarministerin Klöckner Gifteinsätze gegen die Mäuseplage forderte. Dabei sind Mause der Hauptnahrungsbestandteil von Füchsen.

 

Oft lassen die Jäger Müll um die Hochsitze herum monatelang liegen. © Kurt R.

 

2019 wurden neun Wölfe illegal getötet.

 

77.182 Rothirsche mussten durch Hobbyjäger sterben. © Brigitte Sommer

 

65.427 Damhirsche wurden durch Jäger erschossen. ©Brigitte Sommer

 

Tote Tiere sollen auf so genannten Luderplätzen Beutegreifer anlocken, die dann erschossen werden. © Brigitte Sommer

Achtung Grausamkeiten

Weil empfindliche Menschen grausame Bilder von erschossenen Tieren nur schwer ertragen können, möchten wir hier die grausamsten Bilder auch nicht zeigen. Wer sich aber von der wirklichen Motivation vieler Hobbyjäger überzeugen will und den auch drastische Bilder von furchtbarer Baujagd nicht abschrecken, findet hier weitere Beispiele sinnloser Quälerei: https://www.facebook.com/Niederwildhege

Hobbyjäger betonen gerne und oft, dass sie eigentlich gar nicht gerne jagen und sie zur Regulation des Wildes praktisch schon gegen ihren Willen schießen müssten. Etwas über die wahre Motivation vieler Hobbyjäger findet sich hier: https://www.facebook.com/Paul.und.Gerold.Reilmann

Bitte unsere Petition unterzeichnen und teilen!

Unsere Petition für den Wolf setzt auch ein Zeichen gegen die Hobbyjagd. Wir wollen mehr Unterzeichner als es Hobbyjäger gibt: http://www.change.org/wolfsschutz

Unser Flyer über Jägerlügen kann hier bestellt werden: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/04/15/presseinformation-witas-e-v-die-stiftung-hope-und-wolfsschutz-deutschland-e-v-decken-gemeinsam-jaegerluegen-auf/

 

Quellen: Jagdstatistik Deutscher Jagdverband: https://www.jagdverband.de/sites/default/files/2020-02/2020-02_Infografik_Jahresjagdstrecke_Bundesrepublik_Deutschland_2018_2019.jpg

Niedersächsische Wolfsverordnung des Olaf Lies: Vom Umwelt- zum Unweltminister

Laut zwei Pressemitteilungen des Niedersächsischen Umweltministeriums sei nun ein Entwurf der von Umweltminister Lies kreierten Wolfsverordnung, die u. a. dem Umgang mit so genannten Problemwölfen regeln soll, fertig. Der Entwurf würde nun in die Ressortabstimmung weiter geleitet werden. Erst dann bekämen die Verbände die Verordnung zur Ansicht. Allerdings verheisst es nichts Gutes, was jetzt schon aus dem Papier bekannt wird. Lies fordert u. a. wolfsfreie Zonen, will Jäger in Wolfsabschüsse einbeziehen und eine Obergrenze für Wölfe fordert Lies ebenfalls. Künftig werden sich wohl immer mehr Gerichte mit der Durchsetzung von Naturschutz befassen müssen. Am Ende unserer Reportage haben wir noch die Stellungnahme der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V. zu den jüngsten Abschussverfügungen, die vor Gericht sind, verlinkt. Auf unsere Nachfrage nach weiteren Anträgen auf Wolfsabschüssen in Niedersachsen verweigert uns das Umweltministerium die Auskunft.

Beispielbild © Brigitte Sommer

Er wolle den Schutz der Wiesenvögel nicht dem Wolf opfern, wird Lies in der Pressemitteilung zitiert. Heideflächen seien auf eine extensive Beweidung angewiesen, eine Einzäunung für Schäfer nicht zumutbar.  Fakt ist aber auch, dass das Land Niedersachsen wegen nicht ausgewiesener Naturschutzgebiete Strafen in Millionenhöhe an die EU https://www.weser-kurier.de/region/niedersachsen_artikel,-niedersachsen-drohen-118-millionen-euro-strafe-_arid,1786166.html wird zahlen müssen.

Dass Umweltminister Lies sich nun plötzlich um den Naturschutz sorgt, mag man ihm nicht recht abnehmen. Zumal Weideflächen nicht zwingend mit Schafen beweidet werden müssen. Würde die Hobbyjagd endlich verboten werden, könnten Flächen auch von Rothirschen freigehalten werden. Würde der permanente Jagddruck nachlassen, würden sich die Tiere nämlich wieder aus dem Wald heraustrauen und ihre urprünglichen Flächen, nämlich Steppen, wieder in Besitz nehmen. Waldverbiss würde sich sogar verringern. Flächen könnten zudem auch wieder angesiedelte Großgrasfresser, wie Wisente freihalten. Hiermit käme man dem Ziel nach mehr Wildnisgebieten in Deutschland auch nach.

Lies fordert wolfsfreie Zonen – Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordert Sonnenschutz für Schafe auf Deichen

Was Umweltminister Lies möchte, ist ganz augenscheinlich die Wahrung der Interessen der konventionellen Landwirtschaft. Seine Lobbynähe zeigt sich auch in der Forderung nach wolfsfreien Zonen auf Deichen. Dabei ist es Fakt, dass Deiche meist bereits mit Festzäunen eingezäunt sind. Innerhalb dieser Festzäune ließen sich, wie in anderen Grünflächen auch, Parzellen abstecken und Schafe mit Stromzäunen sichern. Sicherlich macht es mehr Mühe, täglich die Parzellen umzusetzen, doch dies wäre gut für Wolf und Weidetiere, weil sich die Schafe nicht wie üblich, tagelang sich selbst überlassen bleiben müssten. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern zudem Unterstände für Schafe und andere Weidetiere.

Es genügt einfach lesen zu können, um hier zu sehen, welche Möglichkeit es gibt, Zäune auch an Wasserflächen und Deichen einzubauen.

Es ist leider Normalität, dass  Schafe auf Deichen und deren Umgebung im Sommerhalbjahr meist von früh bis spät der Sonne ausgesetzt sind. Dass man auch Wassergräben an Deichen einzäunen kann, ist in einer Broschüre von www.weidezaun.info zu sehen.

Hobbyjäger töten Wiesenvögel und sie wollen jetzt auch anonym Wölfe schießen

In einer weiteren Pressemitteilung fordert Lies auch Rechtssicherheit für Jäger beim Abschuss von so genannten Problemwölfen, ohne dies genauer zu definieren. Vom Jagdverband selber kamen Anfang des Jahres sehr krude Forderungen. Man wolle Wölfe anonym abschießen und einfach am Straßenrand ablegen https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Abschuss-von-Woelfen-Jaeger-wollen-anonym-bleiben,wolf4260.html

Gerne möchten wir hier auch noch einmal auf die von Herrn Lies vor Wölfen zu schützenden Wiesenvögel ansprechen. 68.965 Stockenten, 1.012 Pfeifenten und 5.647 Waldschnepfen alleine in 2019 von Hobbyjägern getötet.

Lies will eine Obergrenze für Wölfe

Es gehe ihm um einen günstigen Erhaltungszustand, der vom Bund definiert werden müsse, sagte Lies in einer Rede in Hannover. „Wie viele Wölfe und Rudel bedarf es, um zu vermeiden, dass der Wolf wieder ausstirbt?“ Der „günstige Erhaltungszustand“ gilt aufgrund von EU-Regeln als eine der Voraussetzungen für eine reguläre Jagd. Möchte Lies hier Lobbyarbeit für den Jagdverband machen, der wohl schon sehr lange gerne auch die Wölfe als bejagbares Wild im Katalog hätte? Unklar. Pikant ist es aber auch, dass ausgerechnet dem Niedersächsischen Jagdverband auch das Wolfsmonitoring unterliegt. Damit sind Interessenskonflikte eigentlich schon seit Jahren vorprogrammiert. In Niedersachsen leben aktuell offiziell 24 Wolfsrudel https://www.wolfsmonitoring.com/newsartikel/erster_reproduktionsnachweis_im_jahr_2020/

Viel Platz für Wölfe in Niedersachsen – doch auch viel Klüngel und Lobby

Aktuell können für Niedersachsen 30 Wolfsterritorien gelistet werden: 24 Wolfsrudel, 5 Wolfspaare und 1 residenter Einzelwolf. Laut der neusten Studie des Bundesamtes für Naturschutz wäre noch sehr viel mehr Platz in Niedersachsen für Wölfe vorhanden.

Hier die Stellungnahme der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V. (DJGT) zu den jüngsten Abschussverfügungen in Niedersachsen: http://www.djgt.de/system/files/356/original/Abschuss_Landkreis_Uelzen_Hirt.pdf

Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. haben UmLies und weitere wegen illegaler Anfütterung angezeigt – https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/04/06/wolfsschutz-deutschland-e-v-erstattet-strafanzeige-gegen-olaf-lies-dr-heiko-blume-nikolaus-walter-und-folgende-wegen-illegalen-anfuetterns-von-woelfen/

Fazit von Almut Hirt. Zitat: „Die vorliegende Ausnahmegenehmigung setzt sich in bedenklichem Maße über die gesetzlichen Vorgaben und die Rechtsprechung des EuGH hinweg. Die Anforderungen an den Herdenschutz und den Erhaltungszustand der Population werden großzügig zulasten des Artenschutzes minimiert. Die der Behörde nach der Rechtsprechung des EuGH obliegende Beweislast für das Vorliegen der Voraussetzungen einer Ausnahmegenehmigung und die Klarstellung, dass die bestehenden Ausnahmetatbestände restriktiv auszulegen sind, werden ignoriert. Sollte sich diese Praxis durchsetzen, wird die Zukunft des Wolfes düster aussehen.“

Engagierte Bürger nötiger als jemals zuvor

Unter diesen Voraussetzungen ist das persönliche Engagement von Natur- und Tierfreunden *innen wichtiger als jemals zuvor geworden. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. brauchen dringend Unterstützung in Form von Spenden https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/ aber auch von Aktiven, denen wir zusichern, dass sie inkognito bleiben. Hier geht es zum Beitritt: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Weitere Quellen: https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/umweltminister-lies-wir-werden-weder-hochwasserschutz-188284.html

https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/lies-wolf-braucht-vernunftiges-management-188384.html

Statistik: Deutscher Jagdverband: https://www.jagdverband.de/sites/default/files/2020-02/2020-02_Infografik_Jahresjagdstrecke_Bundesrepublik_Deutschland_2018_2019.jpg

Statistik: Jagdstrecke Wiesen-und Waldvögel 2019, siehe Seite 37: https://www.ljn.de/fileadmin/dateien/ljn.de/News/19_10_LJB_2018_2019_web.pdf

Studie BfN: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/05/08/neue-studie-des-bundesamtes-fuer-naturschutz-deutschland-hat-viel-platz-fuer-woelfe/

https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/zu-wenig-flaeche-fuer-naturwaelder-in-deutschland,RNmwzaV