Natürlicher Tod durch Rudelkonflikte: Die Wahrheit über die getöteten Wolfswelpen bei Leippe und Bernsdorf

Am 20. und 21. Oktober 2025 sorgten zwei tragische Funde für Aufregung im Landkreis Bautzen (Sachsen): Zwei tote Wolfswelpen – Fähen aus dem diesjährigen Nachwuchs des Territoriums Leippe (LPP) – wurden in Wiednitz (bei Bernsdorf) und Leippe entdeckt. Die Polizei Görlitz ging zunächst von einer illegalen Tötung aus, doch detaillierte Untersuchungen haben eine ganz andere, natürliche Ursache ergeben: Die Welpen starben durch innerartliche Konflikte mit anderen Wölfen. Diese Meldung unterstreicht einmal mehr die Komplexität des Wolfslebens – und widerlegt Lügen der Jägerschaft. Bei Wolfsschutz-Deutschland e.V. nehmen wir den Fall zum Anlass, für Fakten und Aufklärung zu werben, statt für Propaganda.

Beispielfoto Wolfswelpen, sechs Monate alt.

Der Fund und die anfängliche Verdachtslage

Ein toter Wolf wurde zufällig von einem Mitglied eines anderen Naturschutzvereins entdeckt. Ein auffälliges Loch im Bauch eines der Welpen ließ zunächst auf einen Schussverletzung schließen – ein typisches Indiz für illegale Abschüsse, die in Sachsen leider kein Einzelfall sind. Die Polizeidirektion Görlitz leitete umgehend Ermittlungen ein und informierte die dpa, deren Artikel rasch andere Medien aufgriffen. Die Öffentlichkeit hielt den Atem an: War dies wieder ein Fall von Wildtierkriminalität, wie sie inzwischen in allesn Wolfsgebieten in Deutschland immer wieder vorkommen? Schwerpunktmäßig auch gerade im Gebiet Knappenrode II, weiter östlich, wo wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. einen Serientäter vermuten. Kurz zuvor hatte der andere Verein Fotos der Funde in einem Social-Media-Thread gepostet. Brigitte Sommer, Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e.V., entdeckte darauf eine Wunde, die sie für einen Kehlbiss hielt – eine Verletzung, die typisch für Kämpfe unter Wölfen ist. Um Klarheit zu schaffen, kontaktierten wir die Behörden. Die Antwort war eindeutig: Beide Welpen waren durch andere Wölfe getötet worden. Leider wurde der Thread des anderen Vereins gelöscht und auch die offizielle Pressemitteilung des LfULG enthält kein Foto. Eine verpasste Chance für transparente Aufklärung – viele Wolfsfreunde wollen oder können diese natürliche Ursache nun nicht akzeptieren und spekulieren weiter über menschliches Zutun.

Die Untersuchungen: Kein Fremdeinwirken, sondern Naturgesetz

Die beiden toten Welpen wurden ins Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin überstellt. Dort ergaben Sektion und radiologische Untersuchungen: Keine Schussverletzungen, keine Giftspuren, kein Hinweis auf menschliches Eingreifen. Stattdessen wiesen die Verletzungen auf innerartliche Konflikte hin – territoriale Auseinandersetzungen und Konkurrenz um Lebensraum und Nahrung. Solche Kämpfe sind unter Wölfen natürlich: Rudel verteidigen ihr Revier erbittert gegen Eindringlinge, besonders Jungwölfe auf Wanderschaft sind hier gefährdet.Das LfULG fasst es in seiner Pressemitteilung treffend zusammen: „Die Sektion der Tierkörper kam zu dem Ergebnis, dass diese offensichtlich in Folge innerartlicher Konflikte zu Tode gekommen sind. Auch die durchgeführte radiologische Untersuchung fand keinerlei Hinweise auf ein Fremdeinwirken.“ Die genetische Zuordnung der Welpen steht noch aus, doch sie gelten als Nachwuchs des Leippe-Territoriums – eines der etablierten Rudel in der Oberlausitz.
Wölfe in Deutschland leben in Familienverbänden und verteidigen ihr Zuhause unerbittlich gegen andere Wölfe. Beispielfoto Wolfsrudel.

Warum Wölfe untereinander kämpfen: Ein starkes Argument gegen die Jägerschaft

Diese Tragödie ist schmerzlich, doch sie ist ein Paradebeispiel für die natürliche Regulierung. Wölfe töten nicht aus Bösartigkeit, sondern aus purer Notwendigkeit: Sie schützen ihr Revier, sichern Ressourcen und verhindern selbst, das es zu viele werden. Jungwölfe, die ihr Geburtsrudel verlassen, wandern oft Hunderte Kilometer – und stoßen dabei auf Rudel, die ihr Revier verteidigen. Die Gefahr droht nicht nur durch Menschen, sondern durch die harte Logik der Natur. Dies widerlegt pointiert die Lieblingsmär der Jägerschaft: „Wölfe vermehren sich unkontrolliert und müssen reguliert werden.“ Falsch! Wölfe regulieren sich selbst, nicht nur durch die Anzahl an Beutetieren in einem Wolfsrevier, sondern auch durch interne Konflikte und Abwanderung der Jungtiere. Studien aus Yellowstone oder Brandenburg zeigen: Wo Wölfe frei leben, stabilisieren sich Wildbestände natürlich, ohne dass Menschen eingreifen müssen. In Sachsen, wo Rudel wie Leippe oder Knappenrode II trotz aller Bedrohungen gedeihen, sehen wir genau das: Ein Ökosystem, das sich selbst balanciert. Statt Abschüssen, wie es die Jagdlobby will, brauchen wir mehr Aufklärung und Herdenschutz – EU-Fördermittel für Zäune und Hunde sind da, werden aber oft ignoriert und  nicht gewollt. 
Der Fall der Welpen bei Leippe und Bernsdorf mahnt: Lasst uns auf Fakten setzen, nicht auf Spekulationen. Die Löschung des Threads und das Fehlen von Fotos in der PM sind bedauerlich – sie nähren Misstrauen. Fotos in entsprechenden Pressemitteilungen könnten Gerüchte und Wut vermeiden. 
Quelle:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

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Sachsen: Natürlicher Tod einer Dynastiegründerin – Aufruf zum Schutz vor illegalen Tötungen bei Knappenrode II

Unser Verein Wolfsschutz-Deutschland e. V. nimmt die jüngste Mitteilung des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) zum Ableben einer 13-jährigen Wolfsfähe bei Elsterheide mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis. Während wir uns über die transparente Aufklärung des natürlichen Todes freuen, mahnt der Fall eindringlich: In der Region Knappenroder Seenlandschaft und insbesondere im Territorium Knappenrode II und im gesamten Landkreis Bautzen sterben in diesem Jahr erneut zahlreiche Wölfe unter mysteriösen Umständen und es kursieren Fakegeschichten über angebliche Risse von Katzen.

Wir fordern eine Intensivierung der Aufklärungsarbeit um die Vorgägen im Rudelgebiet Knappenrode II und wir setzten für einen nachgewiesenen illegalen Abschuss eine Belohnung in Höhe von 2.000 Euro aus.
Die Wolfsfähe GW180f, die 2013 das Rudel in Knappenrode/Seenland (KN) gründete, sei mit ihren 13 Jahren eine der ältesten dokumentierten Wölfe im sächsischen Monitoring. Seit Ende August 2025 soll sie Aufsehen erregt haben, als sie krank und abgemagert in der Nähe von Wohngebieten gesichtet wurde. 23 Meldungen aus der Bevölkerung und vom erweiterten Monitoring zeichneten laut Wolfsbüro ein Bild eines Tieres, das unter starken Alterserscheinungen und Räude gelitten habe. Die Fachstelle Wolf hätte laut Pressemitteilung ihre Aktivitäten verstärkt, um das Verhalten zu beobachten und eine mögliche „Managementrelevanz“, also einen Abschuss zu prüfen. Die Ergebnisse der Obduktion durch das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin bestätigen nun: Die Fähe durfte natürlicherweise an Altersschwäche sterben. Ihr verzögerter Fluchtreflex und die Suche nach leichter Nahrung wie Komposthaufen waren Symptome ihrer Beeinträchtigung – kein Verlust der Scheu vor dem Menschen, wie es fälschlicherweise interpretiert werden könnte.
Dass sie nach dem 17. September 2025 nicht mehr gesehen wurde und der davor dokumentierte Gesundheitszustand des Tieres hätte auf ein Ableben der Wölfin hingedeutet. Im Rahmen eines weiteren Monitoringeinsatzes Ende September 2025 sei der bereits stark verweste Kadaver der alten Wölfin gefunden worden. Es sei davon auszugehen, dass das Tier kurz nach der letzten Sichtungsmeldung verstorben ist.
Diese Wolfsfähe war ein Symbol für die erfolgreiche Rückkehr des Wolfes nach Deutschland: unauffällig und wolfstypisch lebend, bis Krankheit und vor allem ihr Alter sie einholten. Es ist erfreulich, dass das Monitoring hier rasch und professionell handelte. Doch der Fall unterstreicht auch die Dringlichkeit, Gerüchte und Vorurteile frühzeitig zu entkräften – gerade in einer Region, in der Wölfe zunehmend Opfer illegaler Tötungen werden.
Screenshot aus der Pressemitteilung. Wir hoffen, dass die Wölfin gut auf der anderen Seite angekommen ist. Es gibt Erkenntnisse darüber, dass im Universum keine Energie jemals verloren geht. Insofern ist es eine schöne Vorstellung, dass die Wölfin zu dem zurück gekehrt sein könnte, was war, ist und jemals sein wird.

 

Die alte Wölfin GW180f aus dem Rudel Milkel schreibt Geschichte. Insgesamt hat sie zirka 57 Welpen das Leben geschenkt und mindesten drei Rüden überlebt. Eine wahre Gründeren einer Wolfsdynastie. Ausriss aus DBB-Wolf.de

 

Screenshot aus DBB-Wolf.de Rudel Kanpenroder Seenland.

 

Am 3. Oktober wurde eine weitere Wölfin,  GW1880f, im Gebiet Knappenrode II tot aufgefunden. Auch hier lautet das Ergebnis: natürlicher Tod.

Screenshot aus DBB-Wolf.de – Die tote Wölfin war die neue Mutterwölfin des Rudels Knappenrode II. Im vergangenen Jahr hatte sie mit einem neuen Rüden zwei Jungtiere.

 

Screenshot aus DBB-Wolf. Rudel Knappenrode II.

 

Mysteriöse Tode und illegale Abschüsse

Ein anhaltendes Problem im Gebiet um Knappenrode II. Leider steht der natürliche Tod der GW180f im Kontrast zu den alarmierenden Ereignissen dieses Jahres. Mehrere Wölfe sind unter verdächtigen Umständen gestorben, darunter Fälle, die auf illegale Eingriffe hindeuten. Dort wurde am 4. August 2025 ein Jährling, tot aufgefunden – die Obduktion ergab Schussverletzungen. Wolfsschutz-Deutschland e. V. hat Strafanzeige  https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/09/16/sachsen-illegale-wolfstoetung-in-knappenrode-ii-wolfsschutz-deutschland-e-v-erstattet-strafanzeige-und-setzt-belohnung-aus/ erstattet und eine Belohnung von 2.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Identifizierung des Täters führen. 

Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland 2000 wurden bundesweit über 1.180 tote Wölfe dokumentiert, von denen rund 140 allein im Jahr 2024 auf unnatürliche Ursachen zurückgingen, einschließlich illegaler Abschüsse. In Sachsen, wo die Knappenroder Rudel leben, und im gesamten Landkreis Bautzen ist die Dunkelziffer hoch: Viele tote Wölfe werden nicht gefunden oder manipuliert, um die Taten zu vertuschen. Eine Aufklärungsquote ist praktisch nicht vorhanden, und Strafen – bis zu 50.000 Euro Geldstrafe oder fünf Jahre Haft nach Bundesnaturschutzgesetz – bleiben aus. Illegale Tötungen sind kein Einzelfall, sondern ein systematisches Problem, das durch Vorurteile angeheizt wird. Wir fordern die Gründung von regierungsunhabhängigen Spezialeinheiten, wie sie in Italien und Spanien erfolgreich etabliert wurden, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

Am 24. Dezember 2019 wurde die damalige Mutterwölfin des Rudels Knappenrode II illegal erschossen aufgefunden. 

Eineinhalb Jahre vorher wurde ebenfalls eine Wölfin aus diesem Rudel bei Mortka auf besonders grausame Art und Weise getötet. Bei der Bergung des Kadavers sei festgestellt worden, dass der Brustraum des Wolfes Löcher aufgewiesen hätte und um den Bauch des toten Wolfes ein Strick gebunden gewesen wäre. Am anderen Ende des Strickes soll ein Betongewicht befestigt gewesen sein, mit dem der Kadaver im Tagebausee versenkt worden ist.  Wir lobten damals eine Summe von 7.000 Euro zur Ergreifung des Täters aus. Der Fall ist bis heute ungeklärt. 

Aktuelle Unklare und offene Fälle im Gebiet um Knappenrode und Landkreis Bautzen:

Am 11. Mai 2025 wurde ein toter Wolf gefunden. In der Liste als unklar aufgeführt.

Am 29. Juli 2025 wurde die Wölfin GW5016f gefrunden. In der Liste als unklar aufgeführt.

Am 22. Februar 2025 wurde der Welpe GW4744m überfahren aufgefunden.

Landkreis Bautzen und Nähe

Am 18. Februar 2025 wurde der Welpe GW4712m im Territorium Johnsdorf überfahren

Am 24. März  2025 wurde die Altwölfin GW342f aus dem Ruszow Rudel aus aud auch Pumpak stammte, im Territorium Neustadt Spremberg überfahren aufgefunden.

Am 09. Juli 2025 wurde die Altwölfin GW4623f im Terrotorium Elstra überfahren aufgefunden.

Verschwundene Rudel im Landkreis Bautzen

Eine Tochter von GW180F gründete 13/14 das Rosenthaler Rudel, das nach 21/22 verschwand.

Das Milkeler Rudel, in dem ein Nachkomme – GW1064m –

–  aus Knappenrode II, nur noch alleine lebte, ist seit 23/24 nicht mehr besetzt. 2017 versuchten Welpen des Rudels Jägern Helme und Gerätschaften zu stehlen. Ein aufgenommener Film davon ging damals viral. https://www.youtube.com/watch?v=hV4LVvLqF1I

Das Gebiet um Lohsa ist seither Schwerpunkt  krimineller Ereignisse.

Totfunde in Sachsen gesamt von 2000 bis 2025

237 Totfunde:  21 x Illegale Tötung  4 x Management  32 x natürlich  19 x unklar  161 x Verkehrsunfall  1 x sonstiges

Die Statistik zeigt, dass der Mensch für den Wolf gefährlich ist, und nicht umgekehrt. Neue Infos dazu auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/10/03/erneut-bestaetigt-die-groesste-bedrohung-fuer-den-wolf-ist-der-mensch/

Gerüchteküche brodelt: Wölfe als Sündenböcke für verschwundene Katzen?

Der Fall der alten Fähe hat nicht nur das Monitoring mobilisiert, sondern auch die Gerüchteküche zum Kochen gebracht. In Elsterheide und Umgebung kursieren Meldungen, wonach Wölfe angeblich Hauskatzen angreifen und fressen würden. Gerade mal vier Tiere wurden dort als vermisst gemeldet und bei einem Tier hätte es sein können, dass ein Wolf nachgesorgt haben könnt. Daraus tendenziöse Artikel mit absurden Tatsachenbehauptungen zu kreieren, ist ein klassischer Fall von absichtlicher Panikmache der Medien. Kranke oder alte Wölfe wie GW180f suchen keine Haustiere – sie greifen zu dem zu, was erreichbar ist, wie Abfall oder eben auch einmal tote Tiere. Doch die wahren Verursacher für verschwundene Katzen sind oft Jäger. Tatsächlich zeigen Schätzungen, dass in Deutschland jährlich mehrere zehntausend Katzen von Jägern getötet werden. Der Deutsche Tierschutzbund geht von „mehreren zehntausend“ Fällen aus, PETA sogar von bis zu 200.000 erschossenen Katzen pro Jahr. In Nordrhein-Westfalen allein werden rund 11.000 Katzen pro Jahr erlegt. Jäger dürfen Katzen als „wildernd“ abschießen, sobald sie sich mehr als 200 bis 500 Meter von Siedlungen entfernen – oft ohne Meldepflicht. Viele Tiere verschwinden spurlos, Kadaver werden vergraben oder als Unfallopfer getarnt. Während Wölfe selten Katzen jagen – und dann meist Streuner –, machen Jäger systematisch Jagd auf Haustiere. Diese Zahlen entkräften Mythen und lenken den Blick auf das echte Problem, die Jagd- und Agrarlobby. 

Aufruf zum friedlichen Zusammenleben: Schutz statt Schuss

Wolfsschutz-Deutschland e. V. sieht im Fall Elsterheide eine Chance für mehr Verständnis. „Die Wolfsfähe GW180f hat ihr Leben in Freiheit und Würde gelebt – ein Vorbild dafür, dass das Zusammeleben mit Wölfen funktioniert. Lassen wir uns nicht von Gerüchten täuschen, sondern den gesunden Menschenverstand einschalten. 
Wir freuen uns über neue Mitglieder, die sich vorstellen können, Schwerpunktmäßig im Gebiet um Lohsa aktiv zu werden, ebenso über Hinweise, auch anonym. Wir garantieren hundertprozentigen Quellenschutz.  Hotline: 0176 48732612 oder Email: Brigitte.Sommer@wolfsschutz-deutschland.de 

Quellen:

https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1091231

http://www.dbb-wolf.de

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/08/09/sachsen-wolfsland-stirbt/

https://www.wolf.sachsen.de/wolfswelpen-milkel-werden-vergramt-4734.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/01/28/mutterwoelfin-des-rudels-knappenrode-ii-in-sachsen-erschossen-und-verscharrt-wolfsschutz-deutschland-e-v-erstattet-anzeige-und-lobt-kopfgeld-aus/

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Sachsen: Illegale Wolfstötung in Knappenrode II: Wolfsschutz-Deutschland e. V. erstattet Strafanzeige und setzt Belohnung aus

Wolfsschutz-Deutschland e. V. reagiert entsetzt auf die illegale Tötung eines Wolfsjährlings, die am 4. August 2025 im Territorium des Rudels Knappenrode II im Landkreis Bautzen, Sachsen, stattgefunden hat. Der Wolf wurde widerrechtlich getötet – eine schwere Straftat gegen den strengen Artenschutzstatus des Wolfes gemäß der EU-FFH-Richtlinie und dem Bundesnaturschutzgesetz. Wir verurteilen diese feige und verantwortungslose Handlung aufs Schärfste und stellen unverzüglich Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft. Gleichzeitig rufen wir die Öffentlichkeit auf, mit uns gegen solche Verbrechen vorzugehen und loben eine Belohnung von 2.000 Euro aus für konkrete Hinweise, die zur Ergreifung und Verurteilung des Täters/der Täterin oder der Täter führen.

Der Vorfall ereignete sich in einem Gebiet, das seit Jahren als Hotspot für illegale Wolfsverfolgungen gilt. Das Rudel Knappenrode II, benannt nach dem Ort in der Oberlausitz, ist ein fester Bestandteil der sächsischen Wolfspopulation und trägt maßgeblich zum ökologischen Gleichgewicht bei. Wölfe kontrollieren Wildbestände, schützen damit die Biodiversität und verhindern Überweidung durch Rehwild. Dennoch werden sie in Sachsen, insbesondere im Landkreis Bautzen, immer wieder Ziel willkürlicher Gewalt. Laut dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) wurden seit dem Jahr 2000 über 200 tote Wölfe in Sachsen geborgen, davon mindestens 17 durch illegale Tötungen. Im Jahr 2024 allein wurden drei solcher Fälle dokumentiert und die Dunkelziffer ist nach unseren Einschätzung deutlich höher. Solche Taten zerstören nicht nur Rudelstrukturen, sondern bedrohen den mühsam erkämpften Bestand der Wölfe in Deutschland, die erst seit 2000 zurückgekehrt sind und nun rund 38 Rudel in Sachsen umfassen.
Beispielfoto Wolf. Dieses Tier ist nicht tot, es schläft nur. © Brigitte Sommer
„Diese illegale Tötung ist ein Schlag ins Gesicht des Naturschutzes und ein Verstoß gegen geltendes Recht“, erklärt Brigitte Sommer, Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e. V. „Wölfe sind geschützt, hier handelt es sich um pure Kriminalität. Wir fordern die Behörden auf, alle Mittel einzusetzen, um den Täter oder die Täterin zu stellen. Solche Verbrechen dürfen nicht straffrei bleiben!“  In Italien und Spanien kümmern sich Sondereinheiten um solche Verbrechen und in der Tat werden in Spanien und Italien auch sehr oft Täter ermittelt. Wir fordern solche Einheiten auch endlich für Deutschland.
Wolfsschutz-Deutschland e. V., setzt sich seit Jahren für den Schutz des Wolfes ein und hat in vergleichbaren Fällen bereits Strafanzeigen gestellt, etwa bei der Tötung der Mutterwölfin des Rudels Knappenrode II im Jahr 2019 oder bei illegalen Abschüssen in der Oberlausitz 2024. Um die Ergreifung des Täters zu erleichtern, lobt Wolfsschutz-Deutschland e. V. eine Belohnung in Höhe von 2.000 Euro aus. Hinweise, die zur Identifizierung und Verhaftung führen, werden vertraulich behandelt. Zeugen, die am 4. August 2025 in der Nähe des Territoriums Knappenrode II (im Raum um den Tagebausee Mortka oder angrenzende Wälder) verdächtige Aktivitäten beobachtet haben – etwa Personen mit Gewehren, Schussgeräusche oder Fahrzeuge in ungewöhnlichen Zeiten –, werden dringend gebeten, sich zu melden. Kontaktieren Sie uns über das Formular auf www.wolfsschutz-deutschland.de/kontakt oder über die Telefonnummer 0176 48732612. Anonymität ist gewährleistet. Wir leiten die Hinweise dann umgehend an die zuständige Polizeidienststelle weiter.
Wolfsschutz-Deutschland e. V. appelliert an die gesamte Gesellschaft: Der Wolf ist kein Feind, sondern ein integraler Teil unserer Wildnis. Statt Hass und Gewalt brauchen wir Aufklärung, Konfliktmanagement und effektiven Herdenschutz, um Mensch und Wolf friedlich koexistieren zu lassen.
Quelle:

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Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

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Verschwinden von Wolfsrudeln in Sachsen – Sättigung oder andere Ursachen?

Die Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) vom 19. Juni 2025 (veröffentlicht auf medienservice.sachsen.de) erklärt das Verschwinden von drei Wolfsrudeln in Sachsen im Jahr 2024 mit einer möglichen „Sättigung des Wolfsbestandes“. Wolfsschutz-Deutschland e.V. sieht diese Interpretation kritisch und fordert eine differenziertere Betrachtung der Ursachen. Eine Analyse der aktuellen Zahlen im Vergleich zum Vorjahr und eine kritische Auseinandersetzung mit der offiziellen Darstellung zeigen, dass die Sättigungsthese nicht ausreichend belegt ist und andere Faktoren wie menschliche Einflüsse oder unzureichende Schutzmaßnahmen eine größere Rolle spielen könnten.

Zahlenvergleich

Wolfsbestand 2023 vs. 2024: Laut der Pressemitteilung vom 19. Juni 2025 wurden in Sachsen im Jahr 2024 insgesamt 35 Wolfsrudel, sechs Wolfspaare ein Einzelterritorium und fünf sesshafte Einzelwölfe registriert, was einer Gesamtzahl von etwa 180 bis 230 Wölfen entspricht. Im Vergleich dazu gab es im Jahr 2023 laut dem Wolfsmonitoring des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) 46 Wolfsrudel, zwei Einzelterritorien und vier sesshafte Einzelwölfe, was eine Gesamtzahl von etwa 190 bis 240 Wölfen ergab.

  • Rückgang der Rudel: Die Zahl der Wolfsrudel sank von 43 (Wolfsmonitoringjahr 2023/24) auf 41 (2024/25), was einem Rückgang von etwa 4,7 % entspricht.
  • Einzelwölfe und Territorien: Die Zahl der Einzelterritorien und sesshaften Einzelwölfe blieb relativ stabil (von zwei auf ein Einzelterritorium und von vier auf fünf Einzelwölfe).
  • Gesamtzahl der Wölfe: Die geschätzte Gesamtzahl der Wölfe ging leicht zurück (von 190–240 auf 180–230), wobei die Schwankungsbreite die genaue Interpretation erschwert.

Die Pressemitteilung führt den Rückgang der Rudel auf eine „Sättigung des Wolfsbestandes“ zurück, da die verfügbaren Lebensräume angeblich ausgeschöpft seien. Doch diese These wirft Fragen auf, die einer kritischen Prüfung bedürfen.

Symbolfoto Wolf. © Brigitte Sommer

Kritik an der Sättigungsthese

Wolfsschutz-Deutschland e.V. bezweifelt, dass die Sättigung des Lebensraums die Hauptursache für das Verschwinden der drei Wolfsrudel ist. Sachsen bietet mit seinen ausgedehnten Wäldern, insbesondere in der Oberlausitz, noch immer potenziellen Lebensraum für Wölfe. Studien zeigen, dass Wölfe anpassungsfähig sind und auch in fragmentierten Landschaften überleben können, solange Nahrung und Schutz vorhanden sind. Die Annahme einer Sättigung ignoriert andere mögliche Gründe, die näher untersucht werden müssen:

  1. Illegale Tötungen: In den letzten Jahren gab es wiederholt Berichte über illegal getötete Wölfe in Deutschland. Der Rückgang von Rudeln könnte auf Wilderei oder gezielte Abschüsse zurückzuführen sein, die nicht immer offiziell erfasst werden. Die Pressemitteilung erwähnt solche Vorfälle nicht, obwohl sie in Sachsen dokumentiert sind.
  2. Mensch-Wolf-Konflikte: Die zunehmende Akzeptanzproblematik in ländlichen Regionen, insbesondere bei Landwirten, führt zu Konflikten. Fehlende oder unzureichende Herdenschutzmaßnahmen könnten Wölfe in gefährliche Situationen bringen, sei es durch direkte Konfrontationen oder durch behördlich genehmigte Abschüsse nach Nutztierrissen.
  3. Verkehrsunfälle: Wölfe sind häufig Opfer von Verkehrsunfällen, insbesondere in Regionen mit dichter Verkehrsinfrastruktur wie Sachsen. Der Verlust von Leitwölfen durch solche Unfälle kann die Stabilität eines Rudels gefährden und zum Zerfall führen.
  4. Natürliche Faktoren: Krankheiten oder Konkurrenz könnten ebenfalls eine Rolle spielen, werden in der Pressemitteilung jedoch nicht thematisiert. Die einseitige Fokussierung auf Sättigung blendet diese Faktoren aus

 

Symbolfoto Wolfsfamilie. Foto: Copyright Brigitte Sommer
Symbolfoto Wolfsfamilie. Foto: Copyright Brigitte Sommer

Forderungen von Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Anstatt die Sättigungsthese unreflektiert zu akzeptieren, fordern wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. eine umfassende Untersuchung der tatsächlichen Ursachen für das Verschwinden der Wolfsrudel. Konkret schlagen wir folgende Maßnahmen vor:

  • Transparente Ursachenforschung: Die Behörden sollten detaillierte Analysen veröffentlichen, die alle möglichen Ursachen für den Rückgang der Rudel berücksichtigen, einschließlich illegaler Tötungen und Verkehrsunfälle.
  • Verstärkter Schutz: Ausbau von Herdenschutzmaßnahmen und die Förderung von Koexistenzmodellen zwischen Mensch und Wolf 
  • Strengere Strafen für Wilderei: Illegale Tötungen müssen konsequenter verfolgt und bestraft werden, um den Schutz der Wölfe zu gewährleisten.
  • Öffentlichkeitsarbeit: Eine stärkere Aufklärung der Bevölkerung über die ökologische Bedeutung der Wölfe könnte die Akzeptanz erhöhen und Konflikte reduzieren.

Fazit

Die Behauptung des SMEKUL, dass der Rückgang der Wolfsrudel in Sachsen auf eine Sättigung des Lebensraums zurückzuführen sei, erscheint voreilig und unzureichend belegt. Die Zahlen zeigen zwar einen leichten Rückgang des Wolfsbestandes, doch die tatsächlichen Ursachen bleiben unklar. Wolfsschutz-Deutschland e.V. fordert eine differenzierte Betrachtung und konkrete Maßnahmen, um den Schutz der Wölfe in Sachsen zu verbessern. Ohne eine umfassende Untersuchung der Hintergründe bleibt die Sättigungsthese eine einfache Erklärung, die mögliche menschliche Einflüsse oder andere Faktoren ausblendet. Der Wolf als Teil der heimischen Biodiversität verdient eine fundierte und transparente Schutzstrategie, die über bloße Vermutungen hinausgeht.

 

Quelle:

https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1089025

 

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Neues Wolfsrudel „Lossatal“ in Sachsen: Freude über die Rückkehr eines Welpen zu seiner Familie

Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) meldete die Entdeckung eines neuen Wolfsrudels im Nordosten des Landkreises Leipzig, das ab sofort unter dem Namen „Lossatal“ im Wolfsmonitoring geführt wird. Der Nachweis gelang durch die Bergung eines verirrten Wolfswelpen, dessen genetische Untersuchung ergab, dass er keinem bisher bekannten Rudel zugeordnet werden konnte.

Wolfsschutz-Deutschland e.V. freut sich besonders über die erfolgreiche Rückführung des Welpen zu seinem Rudel und sieht darin ein ermutigendes Zeichen für die Rückkehr der Wölfe in Sachsen, kritisiert jedoch die Weisungsgebundenheit des Wolfsmonitorings, die Interessenkonflikte begünstigen kann.

Beispielfoto Welpe mit Vaterwolf. ©Brigitte Sommer

 

Vor gut zwei Wochen wurde ein etwa sechs Wochen alter Wolfswelpe von Anwohnern am Ortsrand der Gemeinde Lossatal aufgegriffen. Nach einer tierärztlichen Untersuchung, die lediglich Dehydrierung und einen leichten Parasitenbefall feststellte, wurde der Welpe in die Freiheit entlassen. Dank einer Wildkamera konnte dokumentiert werden, wie der Welpe mit seinen Elterntieren – einem Wolfsrüden und einer Wolfsfähe – sowie zwei weiteren Welpen davonlief. Wolfsschutz-Deutschland e.V. freut sich sehr über diese herzerwärmende Wiedervereinigung des Welpen mit seiner Familie als ein positives Beispiel für einen verantwortungsvollen Umgang mit Wölfen.
Solche Erfolgsgeschichten zeigen, wie wichtig es ist, Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum zurück zu führen und unnötige Eingriffe zu vermeiden. Trotz dieser erfreulichen Nachricht steht Wolfsschutz-Deutschland e.V. dem offiziellen Wolfsmonitoring, das vom LfULG und dem LUPUS Institut durchgeführt wird, kritisch gegenüber. Unsere Kritik richtet sich nicht gegen die Kompetenz der beteiligten Personen, sondern gegen die Weisungsgebundenheit der Institutionen. Diese Abhängigkeit kann zu Interessenkonflikten führen, da Monitoringdaten nicht nur dem Artenschutz dienen, sondern auch als Grundlage für das Auffinden von Tieren nach Abschussverfügungen, oder für „Wolfsregulierungen“ nach Herabsetzung des Schutzstatus genutzt werden können, 
Die Entdeckung des Rudels „Lossatal“ unterstreicht die Bedeutung der Aufklärung über die Rolle der Wölfe in unseren Ökosystemen. Anstatt Ängste zu schüren, sollten Erfolgsgeschichten wie die Rückführung des Welpen, die Bevölkerung ermutigen, die Rückkehr der Wölfe positiv zu begleiten.
Quelle mit Originalbildern:

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Besenderung von Wölfen in Sachsen: Wirklich Wissenschaft?

Die Rückkehr des Wolfs nach Deutschland wird oft als Erfolgsgeschichte des Naturschutzes gefeiert. Doch die jüngsten Entwicklungen in Sachsen werfen ein düsteres Licht auf den Umgang mit diesem geschützten Tier. Wie die Webseite des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) berichtet, wurden erneut Wölfe mit Sendern ausgestattet – angeblich zu Forschungszwecken. Zudem sind die mit der Besenderung beauftragten Personen weisungsgebunden, wie das Landesprogramm zur Besenderung offenlegt. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellen die Frage: Dient die Besenderung wirklich nur der Wissenschaft, oder ist sie ein versteckter Schritt, um Wölfe für den Abschuss aufzuspüren?

Beispielfoto Wölfe.

 

In diesem Frühjahr sind in der Oberlausitz vier Wölfe gefangen und mit Halsbandsendern ausgestattet worden. Damit senden in Sachsen aktuell sieben Wölfe Daten für das wissenschaftliche Wolfsmonitoring, schreibt die Fachstelle Wolf in einer Pressemitteilung.

In der Nacht zum 7. April wäre erstmals ein Wolfspaar zeitgleich gefangen worden. Die genetische Untersuchung hätte ergeben, dass es sich bei der Fähe um FT18 »Sofi« handelt, die bereits von 2022 bis 2024 mit einem Sender für die Wissenschaft unterwegs gewesen wäre. Sie sei eine erwachsene Tochter des Rudels Knappenrode II und hätte dort bereits mehrmals als zweite Fähe neben ihrer Mutter reproduziert. Zusammen mit ihr wurde ihr aktueller Rüde MT14 »Jarek« gefangen. Er stamme aus dem Rudel Spremberg.

Bereits Ende März und Anfang April wären im Westteil des Truppenübungsplatzes Oberlausitz zwei erwachsene Rüden in die Falle gegangen: MT12 »Micha« und MT13 »Ulli«. MT12 sei ein Nachkomme des Rudels Felixsee in Brandenburg. Seine Lokationsdaten ließen darauf schließen, dass er in keinem der umliegenden Rudel integriert, sondern allein unterwegs wäre. MT13 stamme aus dem Rudel Haselbach. Er bewege sich aktuell als sogenannter Floater großräumig zwischen den Wolfsterritorien Graureiher See, Ralbitz, Johnsdorf und Rauden.

Schutzstatus herabgesetzt: Ein Freibrief für die Jagd?

Die Entscheidung der Bundesregierung und mehrerer Landesregierungen, den Schutzstatus des Wolfs herabzusetzen, hat die Debatte über den Umgang mit Wölfen verschärft. In Sachsen, wo die Wolfspopulation wächst, aber auch die Zahl der Nutztierschäden steigt, wird die Diskussion besonders hitzig geführt. Laut der Schadensstatistik des LfULG wurden im ersten Quartal 2025 112 Nutztiere durch Wölfe getötet, ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Diese Zahlen werden oft als Rechtfertigung für härtere Maßnahmen gegen Wölfe herangezogen. Doch anstatt in präventive Maßnahmen wie Herdenschutz zu investieren, scheint die Politik einen anderen Weg einzuschlagen: den gezielten Abschuss.
Die Besenderung von Wölfen könnte in diesem Kontext mehr als nur ein wissenschaftliches Instrument sein. Sender liefern genaue Standortdaten, die nicht nur Forschern, sondern auch Jägern zugutekommen könnten. Angesichts der politischen Stimmung, die zunehmend auf eine Lockerung der Jagdbeschränkungen drängt, ist es naiv zu glauben, dass diese Daten nicht missbraucht werden könnten. Die Weisungsgebundenheit der Besenderungsteams, die den Anweisungen staatlicher Behörden unterliegen, verstärkt diese Befürchtung. Wer garantiert, dass die Daten nicht für politisch motivierte Maßnahmen, wie die gezielte Jagd auf „Problemwölfe“, verwendet werden? Wolfsschutz-Deutschland e. V. sieht hierin eine klare Gefahr: Die Besenderung könnte als Werkzeug dienen, um Wölfe gezielt aufzuspüren und zu töten – legal oder illegal.
Beispielfoto Wolf.

Sicherheitsrisiken: Sender sind hackbar

Ein weiteres Problem ist die Sicherheit der Sender selbst. Es ist kein Geheimnis, dass die Technologie anfällig für Hacking ist. In der Vergangenheit wurden besenderte Wölfe wiederholt illegal getötet, wie etwa im Fall einer Wölfin in Sachsen, für deren Ergreifung Wolfsschutz-Deutschland e. V. eine Belohnung von 1.000 Euro aussetzte. Die Standortdaten, die eigentlich der Forschung dienen sollen, könnten in die falsche Hände geraten. Wilderer und Gegner des Wolfsschutzes könnten diese Informationen nutzen, um gezielt Jagd auf die Tiere zu machen. Die Weisungsgebundenheit der Besenderungsteams verschärft dieses Risiko zusätzlich: Wenn die Datenflüsse von staatlichen Stellen kontrolliert werden, wer stellt sicher, dass sie nicht missbraucht werden? Die Besenderung birgt also nicht nur ethische, sondern auch praktische Risiken, die die Sicherheit der Wölfe gefährden.

Wissenschaft als Vorwand?

Die Begründung, dass die Besenderung allein der Forschung dient, ist angesichts der aktuellen politischen Lage fragwürdig. Zwar liefern die Daten wertvolle Erkenntnisse über das Verhalten und die Wanderungen der Wölfe, doch die Frage bleibt: Wer hat Zugang zu diesen Daten und wie werden sie genutzt? Das Landesprogramm zur Besenderung bleibt vage, was die genaue Verwendung der Daten und die Kontrolle der Weisungen angeht. Auch Abschussverfügungen werden oft nicht der Öffentlichkeit mitgeteilt. Ohne transparente Kontrollen und strikte Schutzmechanismen besteht die Gefahr, dass die Forschung als Vorwand dient, um die Interessen von Jägern und Landwirten zu bedienen, die den Wolf lieber ausgerottet als geschützt sehen möchten.

Der Wolf als Sündenbock

Die Debatte um den Wolf wird in Sachsen und darüber hinaus oft emotional geführt. Medienberichte über Wolfsrisse, wie die 21 Damhirsche in Stolpen oder die Schafe in Bautzen, schüren Ängste und heizen die Stimmung gegen den Wolf an. Doch anstatt den Wolf zum Sündenbock zu machen, sollten die Behörden endlich konsequent in präventive Maßnahmen investieren. Zäune, Herdenschutzhunde und finanzielle Unterstützung für Landwirte könnten Konflikte minimieren, ohne dass der Wolf dafür mit dem Leben bezahlen muss.
Beispielfoto Wolf.

Ein Mangel an Transparenz

Die Weisungsgebundenheit der Besenderungsteams wirft ein Schlaglicht auf die Frage, wessen Interessen hier tatsächlich bedient werden. Wer gibt die Anweisungen? Wer hat Zugriff auf die Daten? Und wie wird sichergestellt, dass diese nicht für die Jagd missbraucht werden? Ohne klare Antworten auf diese Fragen bleibt die Besenderung ein zweischneidiges Schwert, das den Wolf mehr gefährden als schützen könnte.

Unser Appell: Transparenz und echter Schutz statt politischer Instrumentalisierung

Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordert ein sofortiges Umdenken in der Wolfsstrategie. Die Besenderung von Wölfen muss transparent geregelt und die Daten streng geschützt werden, um Missbrauch auszuschließen. Die Weisungsgebundenheit der Besenderungsteams muss aufgehoben oder durch unabhängige Kontrollmechanismen ergänzt werden, um sicherzustellen, dass die Daten ausschließlich wissenschaftlichen Zwecken dienen. Statt den Schutzstatus weiter zu schwächen, sollten Bund und Länder in den Ausbau von Herdenschutzmaßnahmen investieren und die illegale Tötung von Wölfen konsequent ahnden. Der Wolf ist ein essentieller Bestandteil unserer Ökosysteme und sein Schutz darf nicht politischen oder wirtschaftlichen Interessen geopfert werden.
Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich kritisch mit der Wolfsbesenderung und der aktuellen Politik auseinanderzusetzen. Nur durch gemeinsames Handeln können wir verhindern, dass die Besenderung von Wölfen zu einem Werkzeug der Jagd umfunktioniert wird. Der Wolf verdient eine Zukunft in Deutschland – ohne Angst vor Sendern, die ihn ins Fadenkreuz bringen.
Quelle:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Wölfe im Visier: Tödliche Gefahr auf Straßen

Im Monitoringjahr 2023/2024 (1. Mai 2023 bis 30. April 2024) wurden laut dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) bundesweit 193 tote Wölfe gefunden, davon starben 150 durch Verkehrsunfälle. Das entspricht etwa 78 % der Totfunde. Seit Anfang des Jahres 2025 sind schon 28 Wölfe im Straßenverkehr gestorben. Wir berichten über zwei besonders tragische aktuelle Fälle, in denen Wölfe im Straßenverkehr umkamen aus den Niederlanden und Schleswig-Holstein, wo Wolfswelpen wahrscheinlich auch sterben müssen.

Wolf in den Niederlanden angefahren und eingeschläfert

Am 22. April 2025 wurde auf der Autobahn A28 bei Tynaarlo in den Niederlanden ein Wolf von einem Auto angefahren. Der Wolf überlebte den Unfall zunächst und wurde von der Straße geholt, starb aber später. Ein Tierarzt kam vor Ort und soll festgestellt haben, dass der Wolf eine zertrümmerte Hüfte hatte. Außerdem seien Knie, Becken, Hinterbein und Kopf schwer verletzt gewesen. Weil der Wolf so stark gelitten hätte, wurde er laut RTV Noord noch vor Ort eingeschläfert. Doch kann man eine solche Diagnose überhaupt in der Schnelligkeit stellen?
Beispielfoto Wolf mit Verletzungen. Dieses Tier ist nicht tot, es schläft nur.

 

Der Unfall passierte um 10:40 Uhr. Der Wolf lag zuerst auf dem Mittelstreifen, wurde dann an den Straßenrand gebracht. Die Autobahn Richtung Assen wurde für kurze Zeit gesperrt, was zu einem drei Kilometer langen Stau führte. Die Polizei leitete den Verkehr um und das Auto, das den Wolf angefahren hatte, wurde abgeschleppt. Es sei nicht bekannt, ob der Fahrer verletzt wurde.

Wölfe in Not: Rettung in Italien, Tragödie in den Niederlanden

Die Geschichten von Wölfen in Not könnten unterschiedlicher kaum sein. Während Italien Hoffnung macht, zeigt der Fall aus den Niederlanden, wie dringend bessere Lösungen für verletzte Wölfe gebraucht werden.  In Italien wurden zwei Wölfe gerettet, die nun im Monte Adone Recovery Centre in der Emilia-Romagna gepflegt werden. Ein Rüde aus Umbrien und die Fähe Gea haben dort eine zweite Chance bekommen. Ebenso wurde am 25. Februar 2025 bei Mailand ein Wolf namens „Nemo“ von der Feuerwehr aus einem Kanal gerettet und tierärztlich versorgt. Diese Erfolge zeigen, dass Rehabilitation möglich ist, wenn die Strukturen stimmen. Italien setzt mit Schutzprogrammen und Wildtierzentren auf Koexistenz – ein Vorbild!
Die Fälle machen klar: Wir brauchen in ganz Europa mehr Wildtierrettungszentren und Engagement, um verletzte Wölfe zu retten, statt sie aufzugeben. Italien zeigt, wie es gehen kann – jetzt müssen andere Länder nachziehen!

Was passiert jetzt mit dem Wolf?

Der tote Wolf wurde zum Dutch Wildlife Health Centre der Universität Utrecht gebracht. Dort wird er genauer untersucht. Die Wageningen Universität untersucht zum Beispiel, wie alt der Wolf war, in welcher Verfassung er war und wie er gelebt hat. Die Provinz Drenthe sagt dazu: Diese Untersuchungen helfen, das Verhalten von Wölfen in den Niederlanden besser zu verstehen.

 

RTV Noord brachte einen Filmbeitrag über den Vorfall. Triggerwarnung: Empfindliche Menschen sollten sich den Film nicht anschauen.

Ist die Mutterwölfin des Segeberger Rudels tot?

Am Ostermontag 2025 wurde auf der B205 zwischen Rickling und Neumünster eine Wölfin angefahren. Sie hatte vermutlich kurz zuvor Welpen bekommen, doch die Überlebenschancen der Jungtiere gelten als sehr gering, da sie mindestens zwei Tage ohne Muttermilch auskommen mussten. Ein ehrenamtlicher Behördenmitarbeiter verweigerte eine Suche nach den Welpen. Eine DNA-Analyse soll klären, ob es sich um die Fähe aus dem Segeberger Forst handelt. Bereits am Karfreitag desselben Jahres wurde auf der A20 östlich von Lübeck-Genin ein mindestens zwei Jahre alter Rüde überfahren und Anfang April 2025 ereignete sich ein weiterer Unfall auf der A1 zwischen Großhansdorf und Stapelfeld, bei dem eine einjährige Jungwölfin getötet wurde. Diese Fälle zeigen, wie gefährlich Straßen für Wölfe in Deutschland sind, besonders in einer dicht besiedelten Region wie Schleswig-Holstein, wo die Infrastruktur oft keine sicheren Wanderwege für Wildtiere bietet.
Welpen sind in den ersten Wochen auf Muttermilch angewiesen. Später, wie hier im Juli, können auch der Vater und Geschwister versuchen, die Welpen ohne die Mutter durchzubringen.

Absichtliches Überfahren von Wölfen: Ein wachsendes Problem in Deutschland

Ein weiteres Mal zeigt sich die dunkle Seite des Umgangs mit Wölfen in Deutschland: Absichtliche Tötungen durch Überfahren nehmen zu und die Täter kommen oft ungestraft davon. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. sind alarmiert über diese Entwicklung und fordern dringend Maßnahmen, um unsere Wölfe zu schützen!
Ein ganz aktueller Fall aus FB. Hier jagt ein Parteimitglied der Freien Wähler einen verirrten Jungwolf mit dem Auto hinterher. Wir werden hierzu Strafanzeige stellen.

Schockierende Fälle: Absicht statt Unfall

Bereits 2011 wurde im Kreis Görlitz ein Wolf an der Grenze zum Kreis Bautzen auf grausame Weise getötet. Spuren belegen, dass das Tier über 100 Meter gehetzt wurde, bevor es überfahren wurde – ohne Bremsspuren! Experten sind sich einig: Das war Absicht. Der Fall wurde zwar angezeigt, doch wie so oft blieb die Tat folgenlos. In Thüringen wurde ein junger Wanderwolf ebenfalls bedroht und auch hier wurde die Strafanzeige eingestellt. Solche Fälle sind keine Einzelfälle: Immer wieder tauchen Videos im Internet auf, die zeigen, wie Fahrzeuge Wölfe gezielt verfolgen. In Nordrhein-Westfalen brüsten sich Weidetierhalter sogar damit, Wölfe absichtlich zu überfahren und sprechen von Wilderermunition wie „Salz“. Noch schlimmer: Fotos von überfahrenen Wölfen kursieren schneller in Wolfshasserforen als bei offiziellen Stellen, wie dem Umweltministerium oder Wolfsberatern. Das deutet auf organisierte kriminelle Netzwerke hin, die wir nicht länger ignorieren dürfen!

Tragödie in Baden-Württemberg

Am 17. April 2024 ereignete sich ein weiteres Drama: Die einzige bekannte Wölfin in Baden-Württemberg wurde auf der B500 in Lenzkirch überfahren. Sie war trächtig und ihr Welpe war bereits im Dezember 2023 in der Nähe überfahren worden. Seit Jahresbeginn 2024 wurden bis April 32 Wölfe überfahren – und wir sind überzeugt, dass ein Großteil dieser Fälle kein Zufall war. Wölfe sind intelligente Tiere, die bei Gefahr zur Seite springen. Wenn sie überfahren werden, steckt oft Absicht dahinter.

Verkehrsunfälle oder absichtliches Totfahren?

Die offiziellen Zahlen sprechen eine klare Sprache: Im Monitoringjahr 2023/2024 starben 150 von 193 gefundenen Wölfen durch Verkehrsunfälle. Doch wie viele dieser „Unfälle“ waren wirklich Unfälle? Wir bezweifeln, dass alle dieser Todesfälle zufällig passiert sind. Die hohe Verkehrsdichte und die fehlende Vorsicht mancher Autofahrer spielen eine Rolle, aber die wachsende Feindseligkeit gegenüber Wölfen ist ein noch größeres Problem. Im Ausland, wie in Annecy (Frankreich), wurde ein Autofahrer zu 8.000 Euro Schadensersatz verurteilt, weil er versuchte, einen Wolf zu überfahren. Warum passiert so etwas in Deutschland nicht? Die Strafverfolgung bleibt viel zu lasch!

Wir fordern: Schutz für unsere Wölfe!

Konkrete Daten zu absichtlich totgefahrenen Wölfen in Deutschland sind rar. Der Fall von 2011 ist ein seltenes Beispiel, bei dem Absicht nachgewiesen wurde, doch solche Vorfälle könnten in den allgemeinen Verkehrsunfallstatistiken (903 Todesfälle seit 2000) verborgen sein, da sie schwer nachzuweisen sind, wenn keine Zeugen oder klare Spuren vorliegen.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. sagen: Es reicht! Wölfe sind geschützte Tiere und ein wichtiger Teil unserer Natur. Sie verdienen Respekt und Schutz, keine Hetzjagd auf der Straße! Wir fordern mehr Wildzäune und Wildtierbrücken, um Wölfe und andere Wildtiere vor Verkehrsunfällen zu schützen. Gleichzeitig müssen absichtliche Tötungen endlich konsequent verfolgt und bestraft werden. Die Politik muss handeln – jetzt! Sonst verlieren wir noch mehr Wölfe an die Ignoranz und den Hass einiger weniger. Helft uns, die Wölfe zu schützen – sie haben ein Recht auf Leben!

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Sachsen: Wölfin illegal getötet – Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige und setzt Belohnung aus

Am 4. März 2025 wurde auf einem Acker zwischen Gablenz und Wossinka im Landkreis Görlitz ein toter Wolf entdeckt – ein weiblicher Altwolf, der laut Untersuchungen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin illegal erschossen wurde. Die Computertomographie zeigte eindeutig: Das Tier verblutete langsam nach Schussverletzungen, obwohl es sich in guter körperlicher Verfassung befand. Wolfsschutz-Deutschland e. V stellt Strafanzeige und setzt eine Belohnung von 1.000 Eure für Hinweise zur Ergreifung des Täters aus.

Dieser grausame Akt ist ein weiterer Schlag gegen den ohnehin bedrohten Wolfsschutz in Deutschland. Der Fund durch einen Traktorfahrer auf einem Feld einer Firma aus Halbendorf zeigt, wie skrupellos Täter vorgehen, um Wölfe aus dem Weg zu räumen. Wir vermuten, dass durch die Tötung dieser Altwölfin gezielt kommender Nachwuchs verhindert werden sollte – ein perfider Versuch, die Wolfspopulation in der Region auszurotten.

Beispielfoto Wolf. Dieser Wolf auf den Foto ist nicht tot, sondern er schläft nur, mit dem Kopf in eine moosige Baumwurzel eingekuschelt. © Brigitte Sommer

 

Der Fahrer sei gerade mit der Bodenbearbeitung beschäftigt gewesen, erklärte der Geschäftsführer der Firma der „Lausitzer Rundschau“. Mitten in der Zwischenfrucht sei der der tote Wolf plötzlich vor dem Reifen des Traktors aufgetaucht. Das Fahrzeug sei gerade noch rechtzeitig zum Stehen gekommen.

Untersuchung zeigt: Wolf in Gablenz illegal getötet

Auch Karin Bernhardt, Pressesprecherin des LfULG, wird in der Lausitzer Rundschau folgendermaßen zitiert. „Unserer Fachstelle Wolf wurde am 4. März 2025 gegen 9.30 Uhr ein toter Wolf auf einem Acker zwischen Gablenz und Wossinka gemeldet. Die Untersuchung des Kadavers ergab, dass der weibliche Altwolf illegal getötet wurde“, erklärt sie.

Wie eine Computertomographie (CT) des Leibnitz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin ergeben hätte, sei auf das Tier geschossen worden. „In Folge dieses Beschusses ist das Tier verblutet und langsam zu Tode gekommen. Zum Zeitpunkt des Todes war das Tier in einer sonst guten körperlichen Verfassung“, bestätigt Karin Bernhardt.“

Ob es sich um die  Halbendorfer Fähe GW2702f handelt, wurde noch nicht bekannt gegeben. Das Territorium Halbendorf gibt es seit 2019. Immer wieder verschwanden hier Wolfspartner. Die ansässige Wölfin hatte mit ihrem Partner GW2263m in der vergangenen Saison drei Welpen. Das Rudel hält sich in Sachsen und Brandenburg auf.

Am 23. Oktober 2024 ist bei einem Wildunfall zwischen Halbendorf und Schleife im Landkreis Görlitz ein Wolf getötet worden. Das Tier sei plötzlich vor einem Auto aufgetaucht, sodass die Fahrerin den Zusammenstoß nicht verhindern konnte, teilte die Polizei der dpa mit. Die Frau sei unverletzt geblieben. Der Wolf floh noch in einen Wald und wurde dort später von den Einsatzkräften verendet gefunden.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. kritisieren die erneute undurchsichtige Informationspolitik der Fachstelle Wolf. Eine allgemeine Pressemitteilung wurde zum Vorfall der illegalen Tötung nicht heraus gegeben. Die Information ist lediglich in einen Bezahlartikel aus der „Lausitzer Rundschau“ und als Fall in der Liste der DBB-Wolf zu erhalten. Im Gegenzug berichtete die Fachstelle Wolf aber in einer Pressemitteilung über einen Riss und ausgebrochene Schafe im vergangenen Juli.

Auch die Stimmung in Gablenz ist aufgehetzt. Bürger berichten von Nutztierrissen und angeblich getöteten Katzen, doch Kriminalität ist keine Lösung. Eine Informationsveranstaltung der Fachstelle Wolf im November 2024 konnte die Wogen nicht glätten – hauptsächlich, weil Hobbyhalter ihre Tiere nicht schützen wollen und Argumenten oft nicht mehr zugänglich sind. In der Rissliste sind Risse ohne Grundschutz sowie Risse an Wildgattern nur mit Wilddraht ohne Untergrabschutz aufgeführt.
Wolfsschutz-Deutschland e.V. verurteilt diesen Vorfall aufs Schärfste. Einen Wolf einfach anzuschießen und qualvoll sterben zu lassen ist eine Straftat, die mit bis zu fünf Jahren Haft geahndet werden kann. Wir fordern die Behörden auf, mit aller Härte gegen die Täter vorzugehen. Gleichzeitig loben wir eine Belohnung von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung des/der Verantwortlichen führen. Jeder, der etwas weiß – etwa über Personen mit Schusswaffen in der Nähe des Fundorts oder verdächtige Schussgeräusche – möge sich bei unserer Hotline 0176 48732612 oder über unser Kontaktformular melden (www.wolfsschutz-deutschland.de/kontakt). Dieser Fall darf nicht ungesühnt bleiben!

Exponentiell wachsende Kriminalität

In Sachsen wurden seit 2000 bereits 17 Wölfe illegal getötet und die Dunkelziffer schätzen wir fünffach höher ein. Es verschwinden ganze Rudel. Doch die Bedrohung durch Schüsse betrifft nicht nur Wölfe. In Schleswig-Holstein wurden zwischen April 2023 und März 2024 laut Landesjagdbericht 2.580 Katzen von Jägern erschossen – legal, weil sie als „wildernd“ galten. Für den Landkreis Görlitz gibt es keine vergleichbaren Daten zu Katzenabschüssen, da solche Zahlen in Sachsen nicht systematisch erfasst werden. Dennoch steht fest: Mit Sicherheit werden mehr Katzen durch Jäger als durch Wölfe getötet. Während Wölfe gelegentlich Katzen reißen – wie ein DNA-nachgewiesener Fall in Kromlau 2024 zeigt –, ist der Abschuss durch Jäger eine weitaus größere und alltäglichere Gefahr für Katzen. Diese Zahl zeigt, wie akzeptiert das Töten von Tieren in Deutschland immer noch ist, sei es legal oder illegal.
Der Vorfall in Gablenz ist kein Einzelfall, sondern ein Symptom für die wachsende kriminelle Energie, die durch mangelnde Aufklärung und fehlenden Dialog genährt wird. Wir fordern mehr Druck auf Tierhalter, damit sie sich endlich für den Einsatz präventiver Maßnahmen wie Herdenschutzzäune und -hunde statt Gewalt entscheiden. Der Wolf ist kein Feind, sondern ein essenzieller Teil unserer Natur – ihn zu töten ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.

Unser Appell: Schutz statt Schüsse

Wolfsschutz-Deutschland e.V. bleibt unabhängig und kämpft für die Wölfe, ohne Einfluss von Lobbygeldern oder Parteien. Der Fall in Gablenz zeigt, wie dringend Aufklärung und Konsequenzen nötig sind. Unsere Strafanzeige und die ausgelobte Belohnung von 1.000 Euro sind ein klares Signal: Wir lassen nicht locker, bis die Täter zur Rechenschaft gezogen werden.

 

Quellen:

http://www.dbb-wolf.de

Statistik Nutztierrisse: https://www.wolf.sachsen.de/download/Schadensstatistik_Internet_KW12.pdf

https://www.lr-online.de/lausitz/weisswasser/woelfe-in-sachsen-illegaler-abschuss-in-gablenz-das-ist-bekannt-77944315.html?fbclid=IwY2xjawJgZqxleHRuA2FlbQIxMAABHsK-9xqiWJroB-4sAYOMv-X0rv4l-ds2MjPy_ECb1LBkjuHvOdEMRRCDL7n9_aem_eFYF8h1gIzXxGqhwc0sQUA

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Wölfe mit Sendern: Notwendigkeit oder überflüssiges Risiko?

In Sachsen sollen Senderhalsbänder helfen, die Geheimnisse der Wölfe zu lüften. Das Landesumweltamt Sachsen meldet weitere Besenderungen. Die Daten sollen zeigen, wie Wölfe sich bewegen, welche Reviere sie nutzen und wie sie mit ihrer Umwelt interagieren. Doch braucht es diese Technik wirklich noch? Und wer zahlt dafür – vor allem, wenn besenderte Wölfe dadurch gefährdeter werden?

Seit 2019 läuft das Besenderungsprogramm in Sachsen, koordiniert vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) mit dem Senckenberg Museum Görlitz und dem LUPUS Institut. Seit 2019 seien in Sachsen 17 Wölfe gefangen und mit Senderhalsbändern ausgestattet worden. Wie das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden mitteilte, seien aktuell vier Wölfe für die Wissenschaft unterwegs. Alle vier Tiere senden ihre Lokationsdaten aus dem nördlichen Landkreis Görlitz, heißt es in einer Pressemitteilung vom 20. Februar 2025.
Screenshot aus der Pressemitteilung.

Bei den besenderten Wölfen FT21 »Tilda« und MT9 »Leon« handele es sich um die Fähe und den Rüden des Rudels Daubitz II. FT22 »Yuma« sei eine gemeinsame Tochter der beiden Tiere aus dem Wurf 2023. Dass zeitgleich drei Tiere aus einem Rudel besendert werden konnten, sei bisher einmalig in Sachsen. Die Bewegungsprofile der beiden Elterntiere seien typisch für territoriale Wölfe. Kerngebiet des Rudels Daubitz II ist der östliche Teil des Truppenübungsplatzes Oberlausitz. Auch die Teichgebiete südlich davon würden intensiv von ihnen genutzt, das Waldgebiet der Noeser Heide jedoch kaum. FT22 »Yuma« würde sich noch im Elternterritorium aufhalten. Ihr Streifgebiet überschneide sich dabei fast vollständig mit dem ihrer Mutter.

Für eine Überraschung sorge die Genetik des Rüden MT9 »Leon«. Im Frühjahr 2023 hätte er sich sowohl mit FT21 »Tilda« als auch mit der Fähe des Rudels Noeser Heide, dessen Rüde er von 2020 bis 2023 gewesen sei, verpaart. Beide Verpaarungen würden deshalb für das Monitoringjahr 2023/2024 als ein Territorium – Daubitz II – geführt. Ob das Rudel Noeser Heide noch existiere, soll über das herkömmliche Monitoring weiter untersucht werden.

MT10 »Janos« sei der vierte Wolf, der mit einem Senderhalsband ausgestattet wurde. Es handelt sich dabei um den Rüden des neuen Rudels Weißkeißel. Nach seinem Fang Ende März 2024 konnte anhand seines Bewegungsprofils nachverfolgt werden, dass es im Raum Weißkeißel in der Paarungszeit 2024 zu einem Wechsel des Territoriums gekommen war. Der Rüde nutze das ehemalige Kerngebiet des Rudels Sagar, das seit dem Winter 2023/2024 nicht mehr nachgewiesen werden konnte. Zusammen mit seiner Partnerin, einer Tochter des Rudels Halbendorf, hätte »Janos« im vergangenen Sommer vier Welpen aufgezogen.

Im April 2024 sei noch ein fünfter Wolf (MT11 »Fred«) besendert worden, der drei Monate nach seiner Besenderung bei einem Verkehrsunfall auf der Spreestraße zwischen Neustadt/Spree und Boxberg ums Leben gekommen sei. Auffallend viele besenderte Wölfe kommen in Deutschland ums Leben.

Sender sollen Lücken schließen, die klassische Methoden nicht abdecken – etwa detaillierte Bewegungsmuster oder die Nutzung von Kulturlandschaften. Doch viele dieser Fragen wurden in anderen Regionen längst untersucht. Warum also noch mehr Sender in Sachsen, wo 41 Wolfsterritorien (Stand Juli 2024) schon gut dokumentiert sind? Brauchen wir wirklich weitere Daten, um zu wissen, welche Wölfe sich wo aufhalten?

Illegale Jagd: Ein Risiko wird ignoriert

Ein Punkt wird im Programm gern ausgeblendet: Besenderte Wölfe sind leichter aufzuspüren – nicht nur für Forscher, sondern auch für Gegner der Wölfe. Studien zeigen, dass Tiere mit Sendern häufiger illegal getötet werden. In Sachsen, wo die Wolfspopulation wächst, aber nicht überall willkommen ist, ist das kein kleines Problem. Im Monitoringjahr 2023/2024 wurden 34 tote Wölfe gemeldet, vier davon nachweislich illegal erlegt. Die Wölfin „Lotta“ (FT11) etwa verschwand 2020 – tot, vermutlich durch Bissverletzungen, aber die genaue Ursache blieb unklar. Solche Fälle werfen die Frage auf: Macht die Besenderung die Wölfe nicht eher zu Zielscheiben, statt sie zu schützen? Die Daten mögen für die Wissenschaft nützlich sein, doch für die Tiere selbst könnte sie tödlich enden.

Wer finanziert das Ganze?

Das Besenderungsprogramm wird vom Freistaat Sachsen finanziert, genauer vom LfULG, das die Mittel bereitstellt. Konkrete Zahlen bleiben nebulös – weder die Kosten für die Sender, noch die Gehälter der beteiligten Institute werden öffentlich detailliert aufgezeigt. Ein GPS-Halsband kann schnell mehrere tausend Euro kosten, dazu kommen Logistik, Personal und Analysen. In Zeiten knapper Haushalte fragt man sich: Ist das die beste Investition, wenn man doch bereits viel über die Bewegungsmuster von Wölfen in ihren Territorien weiß?

Schutz oder Schuss?

Wenn besenderte Wölfe leichter gejagt werden, dient die Technik am Ende vielleicht weniger dem Artenschutz als der Kontrolle?
Sachsen hat 34 Rudel, fünf Paare und zwei Einzelwölfe – müssen wir sie wirklich noch genauer verfolgen? Oder wäre es klüger, die Tiere in Ruhe zu lassen und die vorhandenen Erkenntnisse endlich praktisch zu nutzen?
Aber es bleibt nicht bei illegaler Jagd. Besenderte Wölfe sind auch leichter zu finden, wenn Behörden eine Abschussverfügung erteilen. In Deutschland können Wölfe legal geschossen werden, wenn sie als „Problemwölfe“ gelten – etwa nach wiederholten Angriffen auf Nutztiere. Mit einem Sender am Hals werden sie zur Zielscheibe: Ihre Position ist bekannt, ihre Fluchtwege vorhersehbar.
Das Monitoring und die Besenderungen werden von der Regierung finanziert – vom Bund und den Ländern. In Sachsen zahlt das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG), unterstützt durch Bundesmittel über die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW). Dieselbe Regierung, die diese Daten sammelt, hat im September 2024 zugestimmt, den Schutzstatus des Wolfs in der Berner Konvention von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen. Diese Änderung, die noch EU-Recht werden muss, würde Abschüsse erleichtern. Der Widerspruch ist bitter:  So finanziert man die Sender, mit der die Wölfe auch zum „legalen“ Abschuss leichter gefunden werden können.

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Sachsen: Fahndung nach Wolfsmördern endlich im TV

Wolfsschutz-Deutschland e. V. warnt schon seit Jahren davor, dass illegale Wolfsjagden und illegale Tötungen von Wölfen überhand nehmen. Nun haben es zwei Fälle aus Sachsen aus dem vergangenen Herbst in „Kripo Live“, eine Sendung des MDR,  geschafft. Auch Fälle in Niedersachsen, wo zerstückelte tote Wölfe gefunden wurden, sollten endlich ins Fernsehen.

Es werden im Bericht des MDR nicht die erschreckenden aktuellen Fälle an der Grenze zu Polen behandelt, sondern Fälle aus dem vergangenen Herbst. In der Oberlausitz wurden zwei Wölfe durch scharfkantige Köder getötet und zwei weitere Wölfe wurden in einem Fall mittels einer Langwaffe erschossen. Das Landeskriminalamt ermittele, heißt es in einer Sendung des NDR.

Am 22. September 2023 und 27. September wurden die durch Köder getöteten Wölfe bei Luppedubrau und Lippitsch gefunden, am  26. Oktober 2023 die erschossenen Wölfe auf Feldern bei Malschwitz und Mauschwitz. Die Täter scheinen sich unserer Ansicht nach vollkommen sicher zu fühlen. Wir meinen, dass die Taten auch immer noch von Behörden herunter gespielt werden. So sagt Manfred Wölfl von der Fachstelle Wolf in der Sendung zwar dass, derjenige, der zur Selbsthilfe greift, eine Straftat begeht.

Diese kriminellen Taten als Selbsthilfe zu bezeichnen, ist in der Tat verharmlosend. Es sind Kriminelle, die sich nicht an Recht und Gesetze halten und dazu noch das Leiden von Mitgeschöpfen nicht nur billigen, sondern wahrscheinlich auch noch genießen. Die Wölfe, die die scharfkantigen Köder gefressen hatten, mussten laut Kathlen Zink vom Landeskriminalamt Sachsen unter Qualen sterben.

 

Gesucht werden Kriminelle, die Taten im Raum Bautzen verübt haben. Ausriss: Copyright MDR. Hier der Link zur Sendung: https://www.ardmediathek.de/video/kripo-live/sachsen-lka-ermittelt-zu-illegalen-wolfstoetungen/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy9iNTM4ZWZkOS0zNzlmLTQ3ZDEtOGUwNC01Zjg2NjViNGUyMDY?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR35vKWHvsKNXMM7obm61L-6IB8Z7sh1Of2scH3vsoYRiDYJlJzHQwgvVt4_aem_ARXvg3eYj5fTTBrI0N_d1gCILGWunybd2dK6vLWGqiaVlTauGLbGNHvxgzbfk4X1TIQVfb3qZRtk-47vBf-Moo7c

Dieser Täter muss wohl sogar billigend in Kauf genommen haben, dass auch Hunde daran sterben konnten. Die Köder seien großflächig in der Natur verteilt gewesen, heißt es. Das LKA bittet nun um die Mithilfe der Bürger.

In unserer großen Sachsenreportage mahnten wir die vielen illegalen Taten bereits im Jahr 2022 an. Wir beklagten das Verschwinden von kompletten Rudeln, wie zum Beispiel dem Neusorge-Rudel. Behörden taten die Indizien als Konkurrenzkämpfe unter den Wölfe ab. Dabei nimmt man vor Ort kaum ein Blatt mehr vor den Mund. https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/10/zuwachs-in-sachsen-stagniert-wolfsland-darf-nicht-sterben/

 

Beispielbild Wolf im Sommerfell. © Brigitte Sommer

Für das aktuelle Wolfsjahr sind in der Region das komplette Rosenthaler Rudel bei Bautzen, das Elstra-Rudel und das Kamenzer Rudel bislang nicht bestätigt worden.

 

Fälle in Niedersachsen

Immer wieder werden, ebenfalls im vergangenen Jahr,  zerstückelte und grausam zugerichtete Wölfe in der Gegend östlich von Hannover gefunden. Der traurige und unheimliche Höhepunkt in diesem Jahr: Mutter und Tochter des Rudels Ringelah wurden im Landkreis Gifhorn sowie ein Wolfsrüde im Mittellandkanal bei Sehnde zerstückelt entdeckt. Nicht nur wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. setzten hohe Belohnungen zur Ergreifung des oder der Täter aus, doch Ermittlungen gerieten bereits wieder ins Stocken oder sie werden sehr schnell eingestellt. Wir rollten deshalb die Fälle im Herbst des vergangenen Jahres mit Fotos von den Fundorten noch einmal neu auf und wir fragen uns, ob diese kriminellen Taten vielleicht nur die Spitze eines erschreckenden Eisberges des Grauens darstellen. Hier unsere  große Fotoreportage zu den grausamen Fällen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/10/wer-ist-der-wolfsripper-von-niedersachsen/

 

Können solche Täter auch Menschen gefährlich werden?

Statistiken ergeben, dass sadistische Mörder sehr oft mit dem Quälen von Tieren ihre kriminellen Anfänge genommen haben. Im Fall Ringelah und dem Mittellandkanal halten wir es für möglich, dass es hier auch passieren könnte oder schon passiert ist. Deshalb müsste eine Fahnung in diesen Fällen auch endlich ins Fernsehen, um mehr Personen errreichen zu können.

Alleine im eigenen Interesse braucht es mutige Bürger, die diesen Entwicklungen etwas entgegensetzen wollen. Wir freuen uns sehr über weitere Aktive aus den Landkreisen Bautzen und Görlitz: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Quellen:

Link zur Sendung: https://www.ardmediathek.de/video/kripo-live/sachsen-lka-ermittelt-zu-illegalen-wolfstoetungen/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy9iNTM4ZWZkOS0zNzlmLTQ3ZDEtOGUwNC01Zjg2NjViNGUyMDY?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR35vKWHvsKNXMM7obm61L-6IB8Z7sh1Of2scH3vsoYRiDYJlJzHQwgvVt4_aem_ARXvg3eYj5fTTBrI0N_d1gCILGWunybd2dK6vLWGqiaVlTauGLbGNHvxgzbfk4X1TIQVfb3qZRtk-47vBf-Moo7c

http://www.dbb-wolf.de

 

Wir brauchen finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanziell einschränkt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

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