Am 4. März 2025 wurde auf einem Acker zwischen Gablenz und Wossinka im Landkreis Görlitz ein toter Wolf entdeckt – ein weiblicher Altwolf, der laut Untersuchungen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin illegal erschossen wurde. Die Computertomographie zeigte eindeutig: Das Tier verblutete langsam nach Schussverletzungen, obwohl es sich in guter körperlicher Verfassung befand. Wolfsschutz-Deutschland e. V stellt Strafanzeige und setzt eine Belohnung von 1.000 Eure für Hinweise zur Ergreifung des Täters aus.
Dieser grausame Akt ist ein weiterer Schlag gegen den ohnehin bedrohten Wolfsschutz in Deutschland. Der Fund durch einen Traktorfahrer auf einem Feld einer Firma aus Halbendorf zeigt, wie skrupellos Täter vorgehen, um Wölfe aus dem Weg zu räumen. Wir vermuten, dass durch die Tötung dieser Altwölfin gezielt kommender Nachwuchs verhindert werden sollte – ein perfider Versuch, die Wolfspopulation in der Region auszurotten.

Der Fahrer sei gerade mit der Bodenbearbeitung beschäftigt gewesen, erklärte der Geschäftsführer der Firma der „Lausitzer Rundschau“. Mitten in der Zwischenfrucht sei der der tote Wolf plötzlich vor dem Reifen des Traktors aufgetaucht. Das Fahrzeug sei gerade noch rechtzeitig zum Stehen gekommen.
Untersuchung zeigt: Wolf in Gablenz illegal getötet
Auch Karin Bernhardt, Pressesprecherin des LfULG, wird in der Lausitzer Rundschau folgendermaßen zitiert. „Unserer Fachstelle Wolf wurde am 4. März 2025 gegen 9.30 Uhr ein toter Wolf auf einem Acker zwischen Gablenz und Wossinka gemeldet. Die Untersuchung des Kadavers ergab, dass der weibliche Altwolf illegal getötet wurde“, erklärt sie.
Wie eine Computertomographie (CT) des Leibnitz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin ergeben hätte, sei auf das Tier geschossen worden. „In Folge dieses Beschusses ist das Tier verblutet und langsam zu Tode gekommen. Zum Zeitpunkt des Todes war das Tier in einer sonst guten körperlichen Verfassung“, bestätigt Karin Bernhardt.“
Ob es sich um die Halbendorfer Fähe GW2702f handelt, wurde noch nicht bekannt gegeben. Das Territorium Halbendorf gibt es seit 2019. Immer wieder verschwanden hier Wolfspartner. Die ansässige Wölfin hatte mit ihrem Partner GW2263m in der vergangenen Saison drei Welpen. Das Rudel hält sich in Sachsen und Brandenburg auf.
Am 23. Oktober 2024 ist bei einem Wildunfall zwischen Halbendorf und Schleife im Landkreis Görlitz ein Wolf getötet worden. Das Tier sei plötzlich vor einem Auto aufgetaucht, sodass die Fahrerin den Zusammenstoß nicht verhindern konnte, teilte die Polizei der dpa mit. Die Frau sei unverletzt geblieben. Der Wolf floh noch in einen Wald und wurde dort später von den Einsatzkräften verendet gefunden.
Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. kritisieren die erneute undurchsichtige Informationspolitik der Fachstelle Wolf. Eine allgemeine Pressemitteilung wurde zum Vorfall der illegalen Tötung nicht heraus gegeben. Die Information ist lediglich in einen Bezahlartikel aus der „Lausitzer Rundschau“ und als Fall in der Liste der DBB-Wolf zu erhalten. Im Gegenzug berichtete die Fachstelle Wolf aber in einer Pressemitteilung über einen Riss und ausgebrochene Schafe im vergangenen Juli.
Exponentiell wachsende Kriminalität
Unser Appell: Schutz statt Schüsse
Quellen:
Statistik Nutztierrisse: https://www.wolf.sachsen.de/download/Schadensstatistik_Internet_KW12.pdf
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4 Gedanken zu „Sachsen: Wölfin illegal getötet – Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige und setzt Belohnung aus“
hoffentlich wird der Täter gefasst,
Die arme Wölfin.
Ach herrje, was war denn da für ein Idiot zugange. Nicht nur zu dämlich, sich mit der Gesetzeslage zu beschäftigen, sondern auch noch unfähig, einen waidgerechten Schuss zu setzen. Solchen Pennern sollte man die Flinten wegnehmen. Wenn die Politik wegschaut und die Dorfpresse zu feige ist, sich mit ihren letzten Lesern zu anzulegen, dann fühlen sich solche Idioten bestätigt.
Es wird oft absichtlich so geschossen, dass das getroffene Tier anderswo stirbt und der Reviernhaber ein anderer ist.
Ich kann mich des Gefühls nicht erwehren dass, angefangen von der Polizei bis hin zu Gerichten entweder lapidar gearbeitet, oder aber vieles unter den Tisch gekehrt wird. Es taucht die ewige Frage auf, warum wird so gut wie nie ein „Täter“ ermittelt und wenn, warum bekommen diese Halunken und Verbrecher nicht eine saftige, dem Gesetz entsprechende Strafe? Das Gesetz wird hier zu einer Lachnummer abgestempelt und dadurch, dass bisher noch kein Gericht ein abschreckendes Urteil gefällt hat, werden es immer mehr solche Verbrecher und hinzu kommt, dass die Taten oftmals immer grausamer ausgeführt werden. Was soll man von solchen „Ermittlungen“ seitens der Gesetzeshüter und Staatsanwaltschaften/Gerichten halten, wenn das ganze Thema „Wolf“ scheinbar gar nicht ernst genommen wird und dem Gesetz keine Genüge getan wird? Das schafft große Unglaubwürdigkeit und Unzufriedenheit unter der Bevölkerung.