Staatsanwaltschaft will gegen Umweltminister Backhaus wegen illegaler Wolfstötung Anklage erheben

Die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland ist ein Geschenk der Natur, doch dieses Wunder wird durch skrupellose Entscheidungen immer wieder gefährdet. Ein besonders erschütternder Vorfall ereignete sich im April 2020 im Landkreis Rostock, als eine Wölfin in der Nacht vom 10. auf den 11. April bei Schwaan erschossen wurde – auf Weisung von Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister Till Backhaus. Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatte sofort Strafanzeige gegen den Minister sowie weitere Verantwortliche erstattet. Nun, im Jahr 2025, trägt unser unermüdlicher Einsatz Früchte: Die Staatsanwaltschaft Rostock will Anklage gegen Backhaus erheben, da die Tötung der Wölfin einen eklatanten Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz darstellt. Für uns steht fest: Weder Wölfe noch frei geborene Mischlinge dürfen Opfer solcher Willkür werden!

Wie der „Nordkurier“ berichtete, seien die seit 2020 laufenden Ermittlungen gegen Backhaus und weitere Beschuldigte so weit abgeschlossen, dass die Aufhebung der Immunität beantragt worden sei. Dies habe die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Rostock, Manuela Merkel, mitgeteilt. Wie sie erklärte, gebe es in dem Verfahren noch weitere Beschuldigte. Backhaus sei hinreichend verdächtig, sich schuldig gemacht zu haben, heißt es nach dem Bericht des „Nordkuriers“ in einem Schreiben an den Landtag. Die Abschussentscheidung sei lediglich auf Vermutungen gestützt gewesen. Der NABU hatte dem Abschuss zugestimmt.

Wie der „Nordkurier“ weiter berichtete, sei das Vorgehen von Backhaus laut Staatsanwaltschaft hingegen ein Rechtsverstoß gewesen. Es habe keine Rechtsgrundlage für den Abschuss einer reinrassigen Wölfin gegeben, von der keine akute Gefahr ausgegangen sei, daher wolle die Staatsanwaltschaft Anklage erheben. Das unerlaubte Töten von Wölfen kann mit einer Geldstrafe von 50.000 Euro oder Haftstrafe geahndet werden.

Der Fall: Ein Angriff auf den Artenschutz

Die Wölfin von Schwaan wurde getötet, weil sie sich angeblich mit einem Hund gepaart haben soll, was die Geburt von Hybriden – Mischlingen zwischen Wolf und Hund – zur Folge haben könnte. Statt jedoch wissenschaftlich fundierte Maßnahmen wie eine DNA-Analyse abzuwarten, wurde die Wölfin prophylaktisch erschossen. Diese Entscheidung ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern auch rechtswidrig. Das Bundesnaturschutzgesetz schützt Wölfe strikt, und selbst die 2019 eingeführte Regelung, die den Abschuss geborener Hybriden unter engen Voraussetzungen erlaubt, rechtfertigt keinesfalls die vorsorgliche Tötung einer Wölfin auf bloßen Verdacht hin.
Wolfsschutz-Deutschland e. V. geht noch weiter: Wir lehnen den Abschuss frei geborener Mischlinge entschieden ab. Diese Tiere sind Teil der natürlichen Vielfalt und dürfen nicht für die Fehler menschlicher Verantwortungslosigkeit – wie unkontrollierte Haushunde – bestraft werden. Die Tötung der Wölfin war ein klarer Verstoß gegen den Artenschutz und unsere Strafanzeige vom April 2020 richtete sich gegen Minister Backhaus, der auf die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung für den Abschuss hingewirkt haben soll, sowie gegen weitere Beteiligte. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bestätigen nun unseren Standpunkt: Die Tötung war illegal und die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.

Ein Meilenstein für den Wolfsschutz

Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft, Anklage gegen Till Backhaus zu erheben, ist ein historischer Schritt für den Schutz der Wölfe und ihrer Nachkommen. Sie zeigt, dass die Stimmen der Naturschützerinnen und Naturschützer Gehör finden und dass selbst ein Minister nicht über dem Gesetz steht. Die Wölfin von Schwaan steht für viele andere Wölfe und Mischlinge, die in Deutschland Opfer von Fehlinformationen, Panikmache und politischem Kalkül werden. Wir sagen laut und klar: Wölfe und ihre Nachkommen sind keine Bedrohung, sondern ein unverzichtbarer Teil unserer Ökosysteme. Jede Tötung, ob von Wölfen oder frei geborenen Mischlingen, ist ein Angriff auf die Natur, den wir nicht hinnehmen werden!

Unser Appell: Für eine Zukunft mit Wölfen und ihren Nachkommen

Dieser Fall zeigt, wie dringend ein konsequenter Wolfsschutz in Deutschland nötig ist. Wir brauchen eine Politik, die auf Wissenschaft und Ethik basiert, nicht auf populistische Stimmungsmache. Wolfsschutz-Deutschland e. V. wird weiterhin jede illegale Tötung anzeigen und für die Rechte von Wölfen und ihren Nachkommen kämpfen. Wir fordern ein Ende der Diskriminierung frei geborener Mischlinge und eine Rückbesinnung auf den Kern des Naturschutzes: den Schutz aller Lebewesen, unabhängig von ihrer Herkunft.
Wir rufen alle Unterstützerinnen und Unterstützer  auf, sich uns anzuschließen: Informieren Sie sich, werden Sie aktiv und helfen Sie mit, Wölfe und ihre Nachkommen in Deutschland zu schützen. Die Ermittlungen gegen Minister Backhaus sind ein starkes Signal: Wer unsere Wölfe oder ihre Nachkommen tötet, wird zur Verantwortung gezogen. Gemeinsam können wir eine Zukunft schaffen, in der Wölfe und ihre Nachkommen in Frieden leben dürfen – für die Natur, für uns alle.
Quellen:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wollen Schnellabschüsse einführen

Niedersachsen machte es vor und legte prompt eine Bruchlandung hin. Nichtsdestotrotz wollen, trotz fehlender Evidenz und Unvereinbarkeit mit Deutschen und EU-Gesetzen, vier weitere Bundesländer das Schnellabschussverfahren von Bundesumweltministerin Lemke (Grüne) einführen. Für uns von Wolfsschutz-Deutschland e.V. ist dies ganz klar politisch, statt wissenschaftlich motiviert. Lesen Sie hierzu unseren Bericht.

Darauf haben sich bereits am 13. März die „wolfsreichen“ Bundesländer  Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg  in Schwerin geeinigt. Trotz einer krachenden Niederlage vor Gericht in Niedersachsen ist bislang keine Abkehr zu erkennen.

Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann (SPD) begrüßte die Entscheidung und kündigte an, dass man die Regeln schnell umsetzen wolle. Unter Till Backhaus (SPD – Mecklenburg-Vorpommern) werden nun sogar zusätzlich der Wolf sowie Wolfshybriden ins Jagdrecht aufgenommen und das Wald-Vor-Wild-Konzept etabliert, was Abschießen von Wildtieren im großen Stil bedeutet, weil sie angeblich dem Wald schaden. Auch in Sachsen ist der Wolf bereits im Jagdrecht, es tritt aber automatisch eine ganzjährige Schonzeit in Kraft. Lobbyisten versprechen sich wohl künftig dennoch einen Vorteil, wenn der Schutzstatus des Wolfs in der EU herabgesetzt werden würde.

Jens Gieseke von der evp beschwerte sich am 16. April darüber, dass die Herabsetzung des Schutzstatus an Deutschland und Spanien scheitern könnte. „Damit wird es wohl nichts mit einem aktiveren Management der Wolfsbestände in nächster Zeit. Die belgische Ratspräsidentschaft hat bisher keine Abstimmung im Umweltministerrat zugelassen, und auch diese Woche wird es keine Entscheidung geben,“ beschwerte er sich auf Facebook.

Der Landesjagdverband in Brandenburg dringt darauf, dass rasch Regelungen für einen schnelleren Abschuss von Wölfen nach Weidetier-Rissen getroffen werden. „Der Abschuss schadenstiftender Wölfe muss in Brandenburg zur Routine werden“, forderte der Geschäftsführer des Landesjagdverbandes, Kai Hamann. Umweltminister Axel Vogel sprach sich schon kurz nach der Umweltministerkonferenz für Lemkes Lösungsvorschlag aus.

Wölfe verursachen gar keinen großen Schaden, sollen aber dennoch getötet werden

Ziel der so genannten AG Wolf sei es gewesen, die neuen Kriterien für eine Wolfsentnahme möglichst einheitlich zu definieren und ein einheitliches Verwaltungshandeln dieser besonderen Form der artenschutzrechtlichen Ausnahmeregelung beim Wolf für die Entnahmen in den Ländern zu ermöglichen, wurde Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD), in einer dpa-Meldung zitiert. In den Gesprächen sei man „auf einen weitestgehend gemeinsamen Nenner gekommen“ und habe das Versprechen eingehalten, bis zum Beginn der Weidesaison den Rahmen für die beschleunigte Entnahme von „schadensstiftenden Wölfen“ abzustecken.

700.0000 Euro Schaden, den die Wölfe im Schnitt im Jahr verursachen, wären allerdings kein besonderer Schaden, so Wolfsexperte Dr. Carsten Nowak bei einem Vortrag in Frankfurt am Main. Dazu würden auch meist ungeschützte, oder nicht ausreichend geschützte Nutztiere gerissen werden.

Zum Vergleich: Versicherungen regulieren jährlich über 200.000 Marderschäden an den Fahrzeugen ihrer Kaskokunden. Die Kosten liegen aktuell bei über 60 Millionen Euro im Jahr.

Zukünftig wollen auch Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern einfach irgendeinen Wolf, der sich innerhalb von 21 Tagen im Umkreis von 1.000 Metern um eine Rissweide herum blicken lässt, töten lassen. Ohne DNA-Abgleich, der es ermöglichen würde, den Verursacher zu bestimmen. Schließlich werden sogar sehr viele Risse durch Hunde verursacht oder Weidetiere sterben durch Krankheiten oder eines natürlichen Todes und werden durch große und kleine Beutegreifer nachgesorgt.

Dabei heißt es weiter in dem dpa-Artikel, dass für die Bemessung eines erhöhten Rissaufkommens künftig ein Betrachtungszeitraum von sechs Monaten herangezogen werden solle. Wie oft ein Wolf den Schutzzaun überwunden hat, oder wie viele Herdentiere er getötet haben muss, bevor er zum Abschuss innerhalb von drei Wochen freigegeben werden kann, wird nicht definiert. Berücksichtigt werden sollen Vorfälle, die sich in einem Wolfsrevier von 200 bis 500 Quadratkilometern Größe ereigneten. Um auch sicher feststellen zu können, dass der richtige Wolf erlegt wurde, sollen Hinweise zum Verursacher der Wolfsrisse sorgfältig dokumentiert werden. Eine genetische Analyse vor der Abschussgenehmigung sei nicht erforderlich, hieß es. Elterntiere von unselbstständigen Welpen sollen allerdings auch künftig nicht geschossen werden.

Wie genau Elterntiere erkannt werden sollen, wird auch nicht näher definiert.

Wolfsexperte Carsten Nowak musste in einem Vortrag einräumen, dass auch bei dem bislang eingesetzten Verfahren mit DNA-Abgleich noch nie der richtige Wolf erschossen worden wäre. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/11/wolfsexperte-sagt-in-deutschland-ist-noch-nie-der-richtige-wolf-entnommen-worden/

Konsequenter Herdenschutz statt Wolfsabschuss

Protestaktion vor dem Brandenburger Tor. ©privat. von rechts: Lara G., Brigitte Sommer.

Wenn es aber bislang  nie die Richtigen gewesen sind, machen Einzel- und die neuen Schellabschüsse doch erst Recht gar keinen Sinn, sondern einzig und alleine konsequenter Herdenschutz schützt Wölfe und Nutztiere. Wolfsschutz-Deutschland e. V. plädiert seit Jahren dafür, ganz Deutschland zum Wolfsland zu erklären und überall einheitlich zu fördern, aber auch zu fordern.  „Nur Null-Wolfsabschuss motiviert wirklich zum Herdenschutz.“ Denn welchen Vorteil sollen Bauern und Wolfsgegner davon haben, wenn sowieso nie die „richtigen“ Wölfe abgeschossen worden sind und Risse hauptsächlich an ungeschützten Weiden stattfinden?

Solche vermeintlichen Lösungen klingen eher nach einer sinnlosen, mittelalterlich anmutenden Vendetta, als nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nach dem neuesten Stand.

In Niedersachsen ist Umweltminister Meyer mit seinem Schnellschuss auf Wölfe bereits krachend gescheitert. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/12/ausgeschossen-in-der-region-hannover-gericht-kippt-schnellabschuss-endgueltig/

Wolfsschutz-Deutschland e. V. mahnt zudem an, dass die Steuerzahler für verlorene Gerichtsprozesse aufkommen müssen, für Verfahren, die nicht im Interesse der Allgemeinheit geführt werden, sondern durch den Einfluss der Agrar- und Jagdlobby, die Einfluss auf die Politik nimmt.

Petition gegen Schnellabschüsse:

Bitte unterzeichnen und teilen Sie unsere Petition gegen Schnellabschüsse: http://innn.it/wolf

 

Quellen:

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/wolf-abschuss-neue-regeln-problemtiere-100.html?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR1k5iK_ndW29s-4qg1nkbFvCmXgGE_UKPBTUxYFYaJ_YKjbkx9NWUOqt5M_aem_AYZxC7SVc6W-NuRWEoLkRLB3MvJZj3OWeX-OmapieOcjdxSD_wwlPCyzC2aYjpuXDdzJ48TK_Ec4cjtQvoqGK2r3

https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/lm/Service/Presse/Aktuelle-Pressemitteilungen/?id=199447&processor=processor.sa.pressemitteilung

https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/lm/Service/Presse/Aktuelle-Pressemitteilungen/?id=199461&processor=processor.sa.pressemitteilung

https://www.sueddeutsche.de/wissen/tiere-schwerin-ag-wolf-legt-kriterien-zum-abschuss-von-problemwoelfen-vor-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240313-99-326918

https://www.facebook.com/gieseke.europa

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/04/jaeger-fordern-zuegige-regelung-fuer-schnellabschuesse-von-woelf.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/05/skandal-schnellabschuesse-von-woelfen-auf-umweltministerkonferenz-beschlossen/

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe.  Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell, der sagt, was ist und sich mutig Lobbyisten in den Weg stellt.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Wolf Bubla auf Wanderschaft im sächsischen Erzgebirge

Monatelang galt er als verschollen, weil sein Sendehalsband keine Daten mehr lieferte. Vor kurzem wurde Wolf Bubla dann in Sachsen von einer Wildkamera eingefangen. Seiner Familie in Tschechien hat der einjährige Wolfsrüde sich also nicht mehr angeschlossen. Dennoch ist die Auswilderung nach seiner Rettung wieder eine Erfolgsgeschichte. Wolfsschutz-Deutschland e. V. unterstützte die tschechische Auffangstation Drosera Bublava auch mit einer Spende.

Bubla in der Nähe von Bad Gottleuba – Foto: Gerd Eiselt/Mendel-Universität Brünn

Skeptisch schaut der junge Wolfsrüde in die Kameralinse. Dass ihm die Situation nicht ganz geheuer ist, zeigt sich auch an seiner eingezogenen Rute. Ansonsten wirkt Bubla aber gesund und fit. Damit beweist dieses neue Lebenszeichen, dass es richtig war, dem Tier seine Freiheit zurück zu geben. Bubla war schwer verletzt von Pilzsammlern in der Region Karlsbad gefunden worden und überlebte, dank mehrerer Operationen und der aufopferungsvollen Pflege der Mitarbeiter der Station Drosera Bublava. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/10/20/happy-end-fuer-wolf-bubla-in-tschechien-tod-fuer-wolf-meckie-in-deutschland/

und hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/19/wolf-bubla-zurueck-in-der-freiheit-im-erzgebirge/

Ein Mitarbeiter der Mendel- Universität berichtet jetzt, dass Bubla in Sachsen im Landkreis Osterzgebirge Kreis Sächsische Schweiz gesichtet worden sei. Martin Duľa, ein Zoologe vom Institut für Waldökologie am Mendel-Institut zu einer tchechischen Zeitung: „Die nächste Zeit wird zeigen, ob sich das junge Männchen aus dem Erzgebirge dauerhaft in der Nähe von Dresden niedergelassen hat. Wir werden das Schicksal des Individuums weiter beobachten“, so Duľa weiter. Die Dokumentation der Wanderung wäre wichtig für die Bewertung der ersten erfolgreichen Auswilderung eines Wolfes in der Tschechischen Republik. Aufgrund der hohen Mobilität der Wölfe sei eine internationale Zusammenarbeit mit deutschen Wolfsmonitoring- und Forschungsorganisationen notwendig.

„Trotz der Spekulationen, dass der Wolf nach seiner Auswilderung nicht lange überleben würde, hat sich einmal mehr bestätigt, dass die Auswilderung die bestmögliche Lösung war. Und es zeugt auch von der guten Vorbereitung in der Rettungsstation ČSOP Vlašim in Abstimmung mit der Agentur für Natur- und Landschaftsschutz der Tschechischen Republik“, bewertet der Zoologe.
Etwa einen Monat, nachdem der Wolf im Erzgebirge freigelassen worden war, hätte das Telemetriehalsband nicht mehr funktioniert. Die Wissenschaftler würden daher seine Bewegungen weiterhin mit Fotofallen überwachen. Im Februar wurde er wiederholt von der Fotofalle der DUHA-Bewegung in der Nähe von Boží Dar eingefangen und im März tauchte er auf einer Fotofalle der örtlichen Jäger in der Nähe von Karlovy Vary auf. In den folgenden Monaten wurde er jedoch nur noch sporadisch gemeldet.
Hätte Bubla seinen Unfall nicht in Tschechien, sondern in Deutschland erlitten, wäre er getötet worden. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. prangern dieses kaltherzige Verhalten, gerade von einem Land wie Deutschland, an. Wir beteiligten uns auch mit einer Spende an der Rettung von Bubla. Und wir sind daran interessiert, auch in Zukunft Rettungsstationen in Grenznähe von Deutschland zu unterstützen. Wir haben uns aber auch schon mit Spenden für eine Wolfsrettung in Italien beteiligt.

Besenderungen bringen oft den Tod

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sehen Besenderungen ja durchaus kritisch, auch wenn wir natürlich die Motivation dahinter verstehen können. Vielleicht hat ja gerade der Ausfall des Senders Bubla auch noch einmal das Leben gerettet. Die Schwachstelle der Sender ist nämlich, dass sie gehackt werden können. Etliche Wölfe sind nach ihrer Besenderung bereits „verschwunden“ oder tot aufgefunden worden. Erst im Herbst des vergangenen Jahres verschwand Ronja (ID7). Besonders tragisch endete auch das junge Leben von Wolf Arno 2016. Er wurde erschossen aufgefunden. Der Peilsender wurde vom Täter entfernt und zerstört. Das Gerät liefert keine Daten mehr. „Alle Fakten und Befunde werden jetzt den Ermittlungsbehörden übergeben. Wir werden alles daransetzen, diese Straftat aufzuklären“, sagte Umweltminister Dr. Till Backhaus damals der Zeitung Wild und Hund. Natürlich wundern wir uns nicht darüber, dass bis heute nie ein Täter ermittelt worden ist.

„Arno“ war im Oktober 2015 als Welpe besendert worden, um Informationen zur Raumnutzung des Lübtheener Rudel und zum Einfluss der Wölfe auf Wildschweine, Rehe und Hirsche zu sammeln. Forschungen über das Wanderverhalten von Wölfen gibt es seit Mitte der achtziger Jahre  des vergangenen Jahrhunderts etliche. Bereits Forscher Promberger leistete mit Wölfin Timisch in Rumänien Pionierarbeit. Heute ist es bekannt, dass junge Wölfe auf der Suche nach einer Partnerschaft und eigenem Revier teilweise tausende von Kilometern auf sich nehmen. Aus Sicht der Forschung wäre es also möglich, Wölfen heute nicht mehr in zusätzliche Gefahr durch das Anbringen von Sendehalsbändern zu bringen, weil die Wanderungen bekannt sind.

Auch Wolf M237 überlebte eine fast 2.000 Kilometer lange Wanderung von der Schweiz Richtung Osten nicht. Er wurde in Ungarn im April 2023 von einem Jäger erschossen.

Quelle https://ekolist.cz/cz/publicistika/priroda/vyleceny-vlk-z-krusnych-hor-byl-vyfotografovan-v-sasku?fbclid=IwAR2YULD2y0cIJIqMiqAWaXu1cZpf3yG3A3o93ryfdd4y8W9SjxjhWSX0mLI

Sehr gutes Übersetzungsprogramm: http://www.deepl.com

Weiteres über die Päppelstation Drosera Bublava: http://www.droserabublava.cz

 

Eskaliert die Streitkultur wirklich erst jetzt?

Er erhalte Morddrohungen von Wolfsfreunden, berichtete der Niedersächsische Umweltminister Meyer (Grüne) der NOZ.  Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) stellt ebenfalls Strafanzeige wegen Wolfs-Fake-News von Gegnern, während der Jurist der Deutschen Jagdzeitung den Wolf gleich zur Hölle wünscht. Verfolgt man die mediale Berichterstattung könnte man meinen, dass wirklich beide Seiten eskalieren. Doch ist dies wirklich so?

Christian Meyer zur NOZ: „Wüste Beschimpfungen sind an der Tagesordnung, und ich habe auch erst vorige Woche wieder eine Morddrohung bekommen“, sagte der Grünen-Politiker der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Er habe den Vorgang bei der Staatsanwaltschaft angezeigt….„Wenn Wölfe entnommen werden, werden auch Sie entnommen“, hätte die Drohung gelautet.  Weiter: „Was mich wirklich erschüttert, ist die Hetze zwischen Wolfsschützern und Wolfsgegnern, die gerade in anonymen Internetforen ihren negativen Höhepunkt erreicht. Es gibt kaum ein Thema, das so eine emotionale Verhärtung mit übelsten Beleidigungen aufweist. Ich werbe da sehr um verbale Abrüstung und Rückkehr zur Sachlichkeit und Dialog.“

Wolf, Grauwolf, Wolfsschutz-Deutschland
Da staunt selbst der Wolf. Foto: Brigitte Sommer

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. distanzieren uns von jeglicher Gewalt und Drohungen. Egal gegen wen. Dies ist niemals eine Lösung. Allerdings könnte das eigene Verhalten des Umweltministers dazu beigetragen haben, das viele Menschen Wut und Frust auf seine Politik und die seiner Partei entwickelt haben. Dies deuten wir lediglich als Erklärung, aber nicht als Entschuldigung. Christian Meyer hatte sich nämlich höchstselbst vor der Wahl in Niedersachsen mit diversen Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunden ablichten lassen und er war sogar Mitglied in einer Wolfsgruppe bei Facebook und warb dort um Stimmen für die Wahl. Ob er missverstanden wurde, wissen wir nicht. Viele Menschen waren jedoch der Ansicht, dass Wolfsabschüsse mit Christian Meyer als Umweltminister der Vergangenheit angehören würden. Nun schien der Minister nach der Wahl umzuschwenken, was viele, die ihn gewählt hatten, wohl sehr enttäuscht hatte.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. warnten schon vor der Wahl vor all zu viel Enthusiasmus, was uns teilweise auch wüste Beschimpfungen – auch von Wolfsfreunden – einbrachte. Die Grünen und auch der neue Minister haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie nicht generell etwas gegen Abschüsse haben, sondern es nur um deren Geheimhaltung ging. So wurde auch in Brandenburg unter einem grünen Umweltminister geheime Jagd auf Wölfe gemacht und in Thüringen ließ eine Umweltministerin der Grünen Wolfsmischlinge töten, einfach nur, weil sie Mischlinge waren und ansonsten kerngesund.  In Schleswig-Holstein, auch dort ein Umweltminister der Grünen, soll der Wolf jetzt auch ins Jagdrecht.

Ob die Drohung wirklich als Morddrohung zu werten ist, wird die Staatsanwaltschaft entscheiden müssen. „Wenn Wölfe entnommen werden, werden auch Sie entnommen“, könnte auch so gewertet werden, dass die Wahlurne damit gemeint sein könnte.  Konkret, dass der Schreiber der Drohung Meyer nicht noch einmal wählen würde. Immerhin kann der Umweltminister darauf hoffen, und dies zurecht, dass überhaupt gegen den Drohenden ermittelt wird. Dies ist leider nicht immer der Fall. Auch wir von Wolfsschutz Deutschland e. V haben leider reichlich Erfahrungen mit Drohungen gesammelt und oft sah die Polizei keine konkrete Gefahr und machte darauf aufmerksam, dass im Grunde erst etwas passieren müsse oder die Staatsanwaltschaft nahm erst gar keine Ermittlungen auf, weil dies eine Auslegungssache sei. Der Grad zwischen Meinungsfreiheit und Beleidigung ist schmal, was auch die Politikerin der Linken, Sawsan Chebli auf den Gedanken brachte, eine Petition auf Change gegen Hass ins Leben zu rufen: https://www.change.org/p/gegen-hass-und-hetze-im-netz

Knapp 36.000 Menschen haben die Petition bislang unterschrieben. Während Prominente noch einen gewissen Schutz genießen, sind ganz normale Tier- und Umweltschützer Mobbern und Stalkern oft ausgeliefert. Fehlt es an Argumenten, bleibt oft nur noch die persönliche Beleidigung. Doch nicht nur das, man will die Person psychisch und physisch vernichten. Dabei machen sowohl die mit, die ihren Hass einfach nur anonym ausleben wollen, als auch die, die dafür bezahlt werden, vermeintliche Gegner bestenfalls mundtot zu machen. Doch bei Drohungen bleibt es oft nicht. Immerhin gab es in unserem Fall in diesem Jahr eine Verurteilung wegen Nötigung unserer Vereinsvorsitzenden sowie einer Aktiven mit Geldstrafe. Androhung von Prügel ist an der Tagesordnung, nicht nur im Netz, sondern auch im echten Leben. Und nicht erst aktuell, wie Christian Meyer meint, sondern seit Jahren schon. Und weniger prominente Personen dürfen hier auch nicht mit öffentlicher Unterstützung rechnen. Unsere Vorsitzende solle den B-Day noch genießen, es käme aber der D-Day, ist sicherlich ähnlich zu werten wie die Drohung gegen den Minister. Auch sein Vorgänger Lies (SPD) beschrieb bereits Morddrohungen.

Doch sind Wolfsschützer wirklich genauso aggressiv wie die Gegnerschaft?

Wir meinen Nein. Denn im Gegensatz zu Naturfreunden hat die Gegnerschaft oft freien Zugang zu Waffen und Munition, noch sitzen sie überdurchschnittlich oft in Machtpositionen. Jedes Jahr erscheinen Berichte in den Medien über das Eskalieren von Jägern, die Nachbarn oder Ehefrauen umbringen oder sich gar versehentlich selbst erschießen.

Den Vogel ab, schoss ein Jurist, der bereits im Februar in einem Meinungsartikel in der Deutschen Jagdzeitung Tipps gab, die aufhorchen lassen.

„Zur Hölle mit ihm!“

„Meinetwegen soll der Grauhund zur Hölle fahren!“ Darf ich das sagen? Ja, darf ich! Mein Beruf nimmt mir nicht das Recht auf freie Meinungsäußerung, und es ist vollkommen egal, ob mir PETA oder völlig verwirrte Wolfsschmuser die Pest an den Hals wünschen. Als Jäger, Hundeführer, Hobby-Tierhalter und Nicht-Verbandsfunktionär muss ich nicht „mit den Wölfen heulen“ und geheuchelte Durchhalteparolen im Sinne von „Die Kreisjägerschaft XY begrüßt die Wiederkehr des Wolfes“ nachbrabbeln.

Nein – immer wenn ich irgendwo lese, dass einer der Grauen auf der Autobahn zu Brei gefahren wurde, huscht ein Lächeln über mein Gesicht. Doch der Straßenverkehr allein wird die fortschreitende Bestandsexplosion dieses jagdlichen Mitessers nicht aufhalten. Warum also nicht einfach zur Büchse greifen? Ganz einfach: Weil es (noch) nicht legal ist. Ganz verboten ist es allerdings auch nicht …“ so der Jurist. Harter Tobak, der aufzeigt, wie unangreifbar sich die Machtelite selbst einschätzt.

Auch Strafanzeige gegen Wolfshasser

Strafanzeige stellte auch Agrarminister Till Backhaus, Agrarminister in Mecklenburg-Vorpommern. Hier ging es um eine Lügengeschichte um einen angeblichen Biss eines Wolfs, der sich als Hund entpuppte. Das Ergebnis wollten besonders Uneinsichtige nicht hinnehmen und beleidigten und bedrohten den Minister. Der stellte nun Strafanzeige. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/02/fixe-fakten-die-schlimmsten-fakegeschichten-ueber-woelfe/

Und wie weiter?

Wir können nur den Rat erteilen, sich nicht auf das niedrige Niveau dieser Hater zu begeben, sich aber auch keinesfalls einschüchtern zu lassen und weiterhin beim Auf- und Angreifen durch Argumente zu bleiben. Hass und Gewalt sind niemals eine Lösung. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. werden jedenfalls weiter eine starke Stimme für den Wolf und gegen Lobbyismus, egal von welcher Seite, bleiben. Gewaltandrohungen und Beleidigungen verfangen sich daher nicht.

 

Unser Verein wird nicht staatlich unterstützt, deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Ein monatlicher Beitrag  von fünf Euro in einem Abo hilft uns sehr, unsere Reportagen auch weiterhin werbefrei anbieten zu können und auch unsere aktive Arbeit in den Wolfsgebieten kann weiterhin stattfinden.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch über Paypal sind Spenden möglich. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Quellen:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Streit-um-Wolf-eskaliert-Umweltminister-erhaelt-Morddrohung,morddrohung112.html

https://www.svz.de/deutschland-welt/mecklenburg-vorpommern/artikel/zorniger-minister-backhaus-stellt-anzeige-wegen-wolfs-fake-44911350?fbclid=IwAR2YCYp0ZoTAM6Mbtz_kAwTAlL3Erb2QZO5R6Di14cCoEonRyO872FaJq40

https://www.sueddeutsche.de/panorama/kriminalitaet-hannover-morddrohungen-gegen-umweltminister-lies-wegen-wolfsjagd-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200131-99-716302?fbclid=IwAR0ukSQGW_vLYmCZ5FXfJtIxGQZlYYWqL-raArlAfrZY_bTJlsrKqbpz2mQ

https://djz.de/notwehr-gegen-wolf-handlungsempfehlungen/?fbclid=IwAR1uvrq6Baxf7NAlY_o5o8KfWN_rGw7Fb3ryAlItgC-585_d1fsF3QPKwSU

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/16/geheime-wolfsjagden-auch-in-brandenburg/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/03/16/thueringen-wolfsmischlinge-kaltbluetig-erschossen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/09/bundesumweltministerin-lemke-es-darf-so-lange-geschossen-werden-bis-es-aufhoert/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/12/10/gw-950m-soll-sterben-wolfsabschuesse-in-niedersachsen-gehen-mit-den-gruenen-weiter/

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Wolf-soll-ins-Landesjagdrecht-Schleswig-Holsteins-aufgenommen-werden,wolf4818.html?fbclid=IwAR2NnMI2w4gjiOlC0-I9Nn07YqNSAj-L_H5cYleLzPw9oShZtxTykscf06U

Faktencheck Schleswig-Holstein / Moordiek: Alle Jahre wieder…Zaunfrevel bei Schäfer K.

Der vom Schießbefehl bedrohte Wolf Dani (GW924 m) ist nachweislich nach Mecklenburg-Vorpommern ausgewandert. Wir hoffen, dass er weiter nach Polen gezogen ist, denn in Mecklenburg-Vorpommern geraten Jäger ebenfalls wohl bereits in einen Blutrausch und auch der Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD), würde gerne auch dort einen Schießbefehl auf Dani ausstellen.

Zwergenzäune statt Herdenschutz

In Danis altem Revier in Moordiek Schleswig-Holstein bleibt es derweil bei den alten Problemen. Familie K. beklagte sich in einem Artikel im Februar 2019 darüber, dass ihre Schafe wegen des Wolfs weniger Lämmer gebären würden. Wolfsabweisende Netze oder wenigstens Standartzäune wollte man dennoch nicht aufstellen. An der Einstellung der Familie hat sich anscheinend so gar nichts geändert, denn aktuelle Bilder (27.11.19) weisen nach, dass hier genau wie im vergangenen Jahr auch, Zwergenzäune um die Schafe herum genaut sind. 42 Zentimeter Höhe hält nicht einmal Schafe ab, hier drüber zu springen, da hilft es auch nicht, wenn hier eine Spannung von 4000 Volt zu verzeichnen ist. Nur kann man sich aber die (Hetz)Zeitungsschlagzeile im Fall eines Risses vorstellen: Wolf „überwindet“ Elektrozaun! Solange sich nichts an der Einstellung von Problemweidetierhaltern dort ändern, dauert es mit der nächsten Problemwolfkreation bestimmt nicht lange. Zumal wir vermuten, dass sich ohnehin dort ein zweiter Wolf aufgehalten hat, bzw. noch aufhält.

Familie K. hat im vergangenen Jahr über 40.000 Euro an EU-Subventionen erhalten. Otto-Normalverbraucher wird es immer schwerer verständlich sein, warum hier scheinbar gar nichts in Zäune investiert wird.

 

Same procedere that every Year!

 

Hier der Link zu einem Artikel aus 2018: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Sorgt-der-Wolf-fuer-weniger-Laemmer,laemmer310.html?fbclid=IwAR1s56hI7OM_t32rdPufTzaFCHZTw3uKrsiUBTlwDqe3EZKWuMKlWlRhdho

Und hier ein Foto von der gleichen Weide genau vor einem Jahr:

Zaunfrevel in Grambow! Nach Angriff von angeblichem Problemwolf GW 924m/Dani, schlechter Weideschutz

Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) sei wegen seiner Informationspolitik zu Wolfsrissen in die Kritik, geraten schrieb der NDR. Der Schafzuchtverband des Landes werfe ihm fehlende Aufklärung vor. Anlass seien jetzt bekannt gewordene Rissvorfälle mit einem Problemwolf bei Grambow (Landkreis Nordwestmecklenburg) in der Nähe von Schwerin. Der Schafzüchterverband mokierte, dass es von Backhaus keine Info darüber gegeben habe, dass Wolf Dani (GW 924) m von Schleswig-Holstein nach Mecklenburg-Vorpommern ausgewandert wäre. Über die Risse wäre man erst durch die Presseinfo vom Umweltministerium in Schleswig-Holstein informiert worden. Hier unser Bericht zum Thema:  https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/11/19/erfolg-in-schleswig-holstein-schiessbefehl-auf-wolf-dani-gw924m-wird-aufgehoben-jedenfalls-vorerst/

Nun wäre es amtlich betätigt, dass Dani auch Schafe in Grambow gerissen habe. Wir haben uns verschiedene Zäune vor Ort um Grambow herum einmal angesehen. Das Ergebnis ist katastrophal und ein Armutszeugnis für die Halter dieser Tiere. So werden Wölfe erst auf den Geschmack gebracht.

Kein Abschuss von Dani in Mecklenburg-Vorpommern

Ferner behauptet der Jagdverband, dass Dani auch auf der Insel Usedom Schafe gerissen hätte. Man fordert, dass Dani abgeschossen werden soll, bevor er nach Polen abwandert. Wir fordern die Jäger auf, sich erst einmal mit der Rechtslage vertraut zu machen. Bisher hat Dani wohl in Mecklenburg-Vorpommern keinen einzigen wolfsabweisenden Zaun „überwunden“. Er verhält sich nicht anders, wie jeder andere Wolf auch, der bei solchen Zäunen zugreifen würde. Auch Backhaus bestätigte, dass die rechtlichen Kriterien für einen Abschuss in Mecklenburg-Vorpommern nicht vorliegen würden.

Ganz augenscheinlich wollen sich bestimmte Weidetierhaltergruppen wohl einfach nicht mit der Rückkehr der Wölfe in Deutschland arrangieren und sie  versuchen wohl augenscheinlich alles, um eine Abschussverfügung zu erreichen. Dabei setzen sie wohl sogar bewusst das Leben ihrer anvertrauten Tiere aufs Spiel. Anders ist ein solches Verhalten einfach nicht mehr erklärbar.

Hier die Links zu den Berichten:

https://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/jaeger-fordern-wolfs-abschuss-auf-usedom-2537570711.html?fbclid=IwAR2cvOCRKbxtPl7OVgTEbhklJycUDHX64Z0YUlhSDFTIwcQh9oVCeQF4a9M

https://www.sueddeutsche.de/leben/tiere-grambow-vorerst-kein-abschuss-problemwolf-sorgt-fuer-streit-in-mv-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-191119-99-792854

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Problemwolf-Kritik-an-Backhaus-Informationspolitik,wolf4152.html