Selbstjustiz? Toter Wolf im Territorium Königshainer Berge

Vor kurzem berichteten wir über geheime Wolfsjagden in den Territorien Elstra und Königshainer Berge in Sachsen. Am 14. Februar wurde im Territorium Königshainer Berge dann tatsächlich ein toter Wolf gefunden. Jäger behaupten, dort seien Wilderer unterwegs. Wir vermuten etwas anderes.

Immer wieder fallen in den sächsischen Wäldern auch Wölfe Wilderern zum Opfer. Erst am vergangenen Mittwoch (14. Februar) sei im Bereich der Königshainer Berge (Kreis Görlitz) ein getöteter männlicher Altwolf aufgefunden worden, sagte Karin Bernhardt, Sprecherin des Landesamtes für Umwelt, der Lausitzer Rundschau.  Zwei Fälle würden noch untersucht. Da lasse sich noch nicht mit Gewissheit sagen, ob es sich um illegale Tötungen handle. Im vergangenen Jahr wurden drei illegal getötete Wölfe gezählt. 196 tote Wölfe sind Bernhardt zufolge seit dem Jahr 2000 in Sachsen geborgen worden. Davon habe es sich in 17 Fällen um illegale Tötungen gehandelt.

Beispielfoto. Foto © Brigitte Sommer, Fadenkreuz Pixaby.

 

Dies sind nur die offiziellen Zahlen. Wir klagen seit Jahren an, dass in den Landkreisen Görlitz und Bautzen ganze Rudel „verschwinden“, wie zum Beispiel das Rudel Neusorge, Niesky oder auch das Rosenthaler Rudel. Verschwundene Rudel und verschwundene Wölfe fließen erst einmal gar nicht in Statistiken ein.

Bislang wurde in Sachsen kein einziger Täter dingfest gemacht. Hier unser Bericht zu den geheimen Wolfsjagden in Sachsen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/09/sachsen-geheime-wolfsjagden-in-den-territorien-elstra-und-koenigshainer-berge/

In den Territorien Elstra und Königshainer Berge gab es Schießgenehmigungen, die aber ohne Vollzug ausliefen. Hat man hier deshalb aus Frust und Wut zur Selbstjustiz gegriffen?

Der Präsident des Landesjagdverbandes, Frank Seyring, macht in der LR Wilderer für das illegale Töten von Wölfen und anderen Wildtieren verantwortlich. Allerdings ist auch die Vermutung nicht zu weit hergeholt, einmal gegen die ansässigen und fremden Hobbyjäger sowie Bauern dort zu ermitteln, denn diese nehmen in sozialen Netzwerken kaum noch ein Blatt vor den Mund und schreiben teilweise von Selbstjustiz. Auch Wanderer und Naturfotografen werden dort regelmäßig von Hobbyjägern eingeschüchtert und bedroht. Auch viele Hobbyschäfer haben einen Jagdschein. Im Landkreis Bautzen (Rosenthaler Rudel und Elstra Rudel) tut sich hier ein Ehepaar, das Schafe und Highlandrinder hält, durch besondere Hassattacken auf Wölfe und Wolfsschützer gleichermaßen hervor.

Auf erstattete Strafanzeigen von uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V., werden entweder erst gar keine Verfahren eröffnet, oder Verfahren sehr rasch eingestellt. Warum, wenn doch sogar der Vorsitzende des Landesjagdverband in der LR eine erschreckende Verbindung zum Fall Kusel sieht, wo ein ehemaliger Hobbyjäger zum Mörder wurde.

 

Quellen:

https://www.lr-online.de/nachrichten/sachsen/woelfe-in-sachsen-verdacht-auf-illegale-wolfstoetungen-_-jagdverband-warnt-vor-wilderern-73080715.html?fbclid=IwAR2ecOVUz4x_2QQd1PXzQk3S2ft_QfO8-ryzzKgAEnJIJS9R6Uo0D8sW2CQ

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/01/05/geheime-wolfsjagden-auch-in-sachsen-rosenthaler-wolfsrudel-verschollen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/10/schon-wieder-wolfsmord-in-sachsen-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/03/illegale-wolfstoetungen-in-sachsen-und-brandenburg-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeigen/

 

Unabhängige Vereine essentiell

Es gibt in Deutschland kein einziges Institut, das wirklich regierungsunabhängig arbeiten kann, und auch Vereine und Verbände, die von der Bundesregierung Gelder erhalten, werden logischerweise eher nicht oder nur sehr moderat die Umwelt- und Tierschutzpolitik der Regierung kritisieren. Auch wenn dies vielen Experten und Regierungsorganisationen verständlicherweise nicht unbedingt gefallen mag, ist es wichtig, dass es unabhängige Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. weiter gibt. Unser Dank geht deshalb an unsere Unterstützerinnen und Unterstützer, die uns unsere unabhängige Arbeit ermöglichen.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden und wir lassen uns durch Drohungen nicht einschüchtern. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

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Wolfsschutz-Deutschland e. V. schlägt Alarm: Wolfsrudel an der Grenze zu Polen „verschwunden“

Die im vergangenen Herbst bekannt gegebenen Wolfsmonitoringzahlen wiesen bereits darauf hin, dass es in Sachsen kaum noch Zuwachs an Wölfen gibt. Begründet wurde dies offiziell durch eine besonders hohe Dynamik unter den einzelnen Rudeln. Diese hohe Dynamik bestand aber bereits seit mehreren Jahren, ohne dass sich die Wölfe bekriegt hätten. Zudem war es oft Verwandtschaft, die sich im Nachbarrevier ansiedelte.  Wolfsschutz-Deutschland e. V. vermutet etwas anderes. Seit die Schonzeit für Rothirsche aufgehoben wurde und Wildschweine wegen der Amerikanischen Schweinepest im großen Stil erschossen werden, verschwinden auch die Rudel an der Grenze zu Polen. So ist ein so gut wie wolfsfreier Korridor entstanden. Besteht ein Zusammenhang? Hier unsere Reportage.

Die Natur in der Oberlausitz an der Grenze zu Polen ist atemberaubend schön. Feuchtgebiete wechseln sich mit Heiden und sandigen Böden ab. Dazwischen große eindrucksvolle Wälder, in denen sogar Kraniche brüten. In den Seengebieten und Fischteichgebieten leben Wildgänse, Kormorane, Reiher, Kraniche und sogar Seeadler. Es wirkt wie ein Paradies für Wildtiere, wo sanfter Tourismus und Naturfotografierende ihr zuhause finden. Doch hinter diesen paradisischem Anblick lautert der Tod. Verursacht von Jägern im Blutrausch, die auch in Naturschutzgebieten und sogar Totalreservaten ihr Unwesen treiben.

 

Neißeschleife in der Morgendämmerung. Früher gab es einen regen Austausch an Wildtieren zwischen Polen und Deutschland. Heute ist auf beiden Seiten der Grenze ein kilometerlanger Zaun angebracht, der Tiere am Überqueren hindern soll. Grund: die Abwehr der ASP. Um Wölfen den Wechsel zu erleichtern, errichtete der Forst am Truppenübungsplatz Oberlausitz Kletterhilfen. Auf Druck der Jägerschaft wurden diese wieder abgebaut.

 

Sogar Kraniche brüten jedes Jahr in der Oberlausitz an der Grenze zu Polen.

Weiter Blick in die Landschaft an der Grenze zu Polen.
Auch Beutegreifer wie Bussarde, Seeadler und Milane „verschwinden.“

 

Blick in die Landschaft an der Grenze zu Polen.

 

Niederspree

 

Bei Niesky. Nur ein Fuchs lässt sich in der Abenddämmerung am Waldrand blicken.

 

 

Normalerweise geben wir niemals Standorte bekannt. Hier müssen wir eine Ausnahme machen. Denn dieses Rudel in Neusorge gehört zu den „verschwundenen“ Rudeln. Seit 2017 lebte die Fähe GW1144f aus Biehain mit dem Rüden GW570m  aus Daubitz in dem Gebeit an der Grenze zu Polen. Sie hatten einmal vier und einmal acht Welpen. Ihr Revier liegt genau in dem Bereich, in dem die Jäger praktisch Narrenfreiheit wegen der Schweinepest haben.

Schon ein Jahr vorher „verschwand“ ein Rudel bei Weißwasser, dann Neiße, Biehain (Ein Teil lebt jetzt bei Konigsheimer Berge) und Niesky.

 

Blick durch eine unserer Forschungskameras nach Sachsen. Wildschweine haben wir kaum noch auf den Karten, da sie gnadenlos zusammen geschossen werden. Angeblich um eine Verbreitung der Schweinepest zu verhindern. Dabei wird keine Rücksicht auf die Balance der Ökosysteme an der Grenze zu Polen genommen, wo zusätzlich noch ein Zaun die Schweine am Passieren hintern soll. Bis hinein in Prozessschutzgebiete, in denen dort eigentlich nur im vierten Quartal eines Jahres gejagt werden darf, werden die Tiere verfolgt. Dabei sind längst ganz andere, durch Menschen verursachte Übertragungswege in die Schweinemastanlagen entdeckt worden. Auch Jäger selbst können die Schweinepest übertragen. Wölfe hingegen können helfen, die Schweinepest einzudämmen. Wir berichteteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/01/10/neue-studie-woelfe-koennen-afrikanische-schweinepest-asp-eindaemmen/?fbclid=IwAR06SeAS05HjjPKippIivhFZXTU3xZoUiinTcswR6CBmJP2CJ2u4w2Y7tXI

Jäger verdienen an Abschüssen

„Für das Jagdjahr 2021/2022 wird für jedes erlegte Stück Schwarzwild grundsätzlich 70 € je Tier als Aufwandsentschädigung gewährt. In grenznahen Landkreisen und kreisfreien Städten zu Thüringen, Sachsen und der Tschechischen Republik werden 100 € je Tier gewährt.“ https://www.wildtierportal.bayern.de/wildtiere_bayern/185480/index.php?fbclid=IwAR3YpbahLzFhtVJLULhdHC-vhgfvWoLrSbiMAkdlN1tdIB-dOeVg42-Dg7o
Dazu auch ein sehr interessantes Schreiben der Offenen Jagdgesellschaft Sachsen, in dem gefordert wurde, den Tierschutz praktisch außer Acht zu lassen.  https://ojs-sachsen.de/2020/12/was-wird-das-denn-oejv-mit-einem-schreiben-an-staatsministerin-koepping/

Tierfeindliches Konzept „Wald vor Wild“ beenden!

Im Jahr 2020 wurde auch die Schonzeit für Rothirsche im Kreis Görlitz aufgehoben. Dies deckt sich mit dem Zeitpunkten des Verschwindens der Wolfsrudel.
Die Rothirsche und auch Rehe sind dort ständig auf der Flucht. Nicht etwa vor Wölfen, sondern vor ständigen Jagdevents sowie Störungen durch Waldrodungen, die nicht mehr wie früher nur bei Frost stattfinden.  Die Gesellschaftsjagden des Staatsbetriebes Sachsenforst mit dutzenden, manchmal mehr als einhundert Jägern und Treibern mit ihren Hunden finden mitlerweile fast das ganze Jahr über statt.

Die Philosophie des sächsischen Umweltministeriums und des ihm unterstellten Staatsbetriebs Sachsenforst ist wildtierfeindlich und nicht tierschutzkonform. Es gibt keine stichhaltigen Belege dafür, dass der seit Jahren kontinuierlich steigende Abschussplan von Rot- und für Rehwild tätsächliche Minderungen an Verbissen der Bäume bringt. Der hohe Jagddruck treibt Rothirsche nämlich erst in die Wälder hinein. Rothirsche sind eigentlich Steppenhirsche, die wunderbar beim Freihalten von Flächen helfen können. Den Bestand der Rothirsche könnten wiederum Wölfe in Schach halten.

Zu Jagd-Events kommen regelmäßig über einhundert Jäger aus allen Teilen der Republik und aus Nachbarländern angereist. Mangels eigener Jagdmöglichkeiten nutzen diese Jäger hier jede Chance gegen Gebühr , stattliche Trophäen zu ergattern.

Bei dieser Art der Jagd wird auf alles geschossen, was vor die Flinte kommt. Dadurch werden überlebenswichtige Strukturen im Familien- und Rudelverband von Rothirschen und Rehen zerstört. Immer wieder kommt es auch zu Fehlschüssen. Aktive haben oft in diesen Gebieten bereits elendig leidende schlimm verwundete Hirsche und Rehe gefunden, die seit Tagen gelitten haben mussten. Beschwerden bei den Behörden führen in der Regel nicht weiter. Zuckt der Zeigefinder am Gewehr auch, wenn ein Wolf vor die Flinte läuft? Logischerweise werden alle Tiere des Waldes bei solchen Jagden aufgeschreckt.

Werden bei solchen Treibjagden auch Wölfe geschossen? Einen Beweis haben wir nicht, aber Whistleblower und Jäger, denen das Gemetzel selbst wohl langsam ans Gemüt geht, erzählen dies unter vorgehaltener Hand. Öffentlich äußern möchte sich niemand. Aber der zeitliche Zusammenhang zwischen dem Verschwinden der Wolfsrudel an der Grenze und der Bekämpfung der Schweinepest ist frappierend. Wer hier  S S S (Schießen, Schaufeln, Schweigen) kann sich relativ sicher sein, dass ein erschossenes Tier in den riesigen Gebieten nie gefunden werden wird.

2018 wurden zwei Streichelziegen eines Kindergartens bei Uhsmannsdorf gerissen. Eine Abschussforderung wurde damals nicht genehmigt. Auch, weil wir nachwiesen, dass die Tiere nicht geschützt waren. Plötzlich fanden jedoch in diesem Gebiet große Treibjagden statt und das Biehainer Rudel, das dort lebte, verschwand.

 

In so genannten Totalreservaten oder Prozessschutzgebieten soll die Natur, bzw. der Wald sich selbst überlassen werden. Gejagt darf hier nur im vierten Quartal eines Jahres. Es findet jedoch das ganze Jahr starke Jagdbewegung statt.

 

Im Prozessschutzgebiet Niederspree darf nur im jeweils vierten Quartal eines Jahres gejagt werden. Die Jäger haltern sich allerdings nicht daran. Konsequenzen haben sie kaum zu befürchten.

 

Verlassene Wolfshöhle im Neusorgegebiet.

 

Die Biehainer Fähe. Teile des ehemaligen Biehainer Rudels bilden nun das Rudel Königshainer Berge, südlich des ehemaligen Reviers. Was vertrieb sie von dort? Waren es die Treibjagden?

 

Blick in das ehemalige Revier des Rudels Niesky. Unser aktives Mitglied Lara Sommer auf der Suche nach Losung.

 

Wo viele Rudel leben, ist auf den Wegen immer Wolfslosung zu finden, denn die Tiere markieren so ihre Reviergrenzen. Im Bereich an der Grenze zu Polen ist von Weißwasser im Norden von Ostsachsen bis Görlitz im Süden so gut wie nichts mehr zu finden. Das Neißerudel ist noch offiziell gelistet, wir finden aber keine Spuren mehr. Im Spätwinter war ein neues Wolfspaar bei Neusorge aufgetaucht. Auch dieses Paar verschwand nach kurzer Zeit wieder.

 

An allen Ecken stehen Hochsitze.

Wir fordern ein Verbot der Hobbyjagd in Totalreservaten und Naturschutzgebieten

Diesem Treiben muss ein Ende bereitet werden. Wir fordern ein komplettes Verbot der Hobbyjagd in ganz Deutschland. In diesem empfindlichen Ökosystem müssen aber sofort tragende Konzepte her, um die Natur durch die Ausbeutung zu bewahren und zu beschützen. Hausschweine werden nicht dadurch gegen die Schweinepest geschützt, in dem man ihre wilden Verwandten an Masse umbringt und dadurch ganze Ökosysteme ins Wanken bringt. Wie jedes Tier des Waldes, haben auch Wildschweine ihre Funktion. Aber es bestehen vor allem auch ethische Gründe, das Massaker an Wildschweinen, Rehen, Waschbären, Marderhunden, und vielen weiteren Arten, endlich zu beenden. Diese Mitlebewesen haben genauso ein Anrecht auf ihren Platz, wie wir Menschen. Wenn wir nicht endlich lernen, zu teilen, wird auch unsere Art Geschichte sein, weil wir unseren eigenen Planten zerstören.

Wir brauchen Hilfe und Unterstützung

Die Aufhebung der Schonzeit für Rothirsche sowie die Bekämpfungsmaßnahmen stellten sich bereits als Riesenproblem heraus, und dann kamen noch die Coronamaßnahmen hinzu. Während die anfangs die Arbeit der Jäger als „systemrelevant“ eingestuft worden ist, mussten wir Naturschützer zu Hause bleiben. In dieser Zeit haben wir das Neusorgerudel verloren. Ein bitterer Verlust für uns, denn dieses Rudel war das Rudel, das unserem Sitz am Nächsten lebte. Wir haben es mit einer Lobby zu tun, die über ein Vielfaches an Macht und Geld verfügt. Um hier auch weiterhin Paroli bieten zu können brauchen wir sowohl finanzielle Unterstützung, als auch aktive Mitarbeit. Wir sichern akztiven Mitgliedern Anonymität zu.  Wir suchen dringend tier- und naturliebende Menschen aus den Gebieten rund um Weißwasser, Hähnichen, Rothenburg, Görlitz, Knappenrode, Bärwalder See, Niesky, Uhsmanndorf, usw. sowie in ganz Sachsen. Ebenso sichern wir Informantinnen und Informanten Schutz und Anonymität zu. Unter 0176-48732612 erreichen Sie direkt den Vorstand von Wolfsschutz-Deutschland e. V.

Wie kann ich auch aktiv mithelfen?

Natürlich können Sie auch aktiv in unserem Verein mithelfen, darüber würden wir uns sehr freuen! Voraussetzung ist, dass Sie sich – wie wir – für den uneingeschränkten Schutz der Wölfe einsetzen wollen. Schreiben Sie uns einfach über unser Kontaktformular eine Nachricht.

Hier unsere Kontonummer:

 

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/karte-der-territorien

Quellen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2018/09/22/faktencheck-sachsen-schiessbefehl-auf-uhsmannsdorfer-wolf-ist-nicht-legal/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/15/sachsen-wolfsschutz-deutschland-e-v-protestiert-gegen-den-abbau-von-kletterhilfen-ueber-asp-zaeune-fuer-woelfe/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/10/28/keine-rasante-vermehrung-neue-wolfszahlen-fuer-sachsen-entlarven-alte-probleme/

https://www.kreis-goerlitz.de/Aktuelles.htm/01-Aktuelles/Bekanntmachungen/Afrikanische-Schweinepest-breitet-sich-weiter-aus-Der-gesamte-Landkreis-wird-als-gefaehrdetes-Gebiet-eingestuft.html?keyword=2180,2306&eps=25

https://www.kreis-goerlitz.de/Aktuelles/Archiv-der-Meldungen.htm/Bekanntmachungen/Allgemeinverfuegung-des-Landkreises-Goerlitz-zur-Aufhebung-der-Schonzeit-fuer-Rotwild-im-Gebiet-des-gemeinschaftlichen-Jagdbezirks-Neusorge.html?

Zahlen Jagdstrecke Sachsen: https://ljv-sachsen.de/aktuelle-jagdstrecke/

Karte Forstbezirk Oberlausitz: https://www.sbs.sachsen.de/oberlausitz-7296.html

Nicht nur im Odertal verheerend, auch in Ostsachsen: https://www.spektrum.de/news/afrikanische-schweinepest-ein-zaun-quer-durch-einen-nationalpark/1988536

Interessantes Forschungsprojekt zur oralen Immunisierung von Wildschweinen gegen Schweinepest: https://d-nb.info/961981164/34

Grausame Tötung einer Jungwölfin: 10.000 Euro Belohnung für die Ergreifung des Täters ausgesetzt

Grausame Tötung einer Jungwölfin: 7000 Euro Belohnung für die Ergreifung des Täters ausgesetzt
Schon wieder ist in Sachsen ein Wolf erschossen und dann im Tagebausee Mortka versenkt worden. Dieses Mal handelt es sich um eine einjährige Wölfin (Foto: Symbolbild)

Pressemitteilung, 11. Juli 2018

Landkreis Bautzen- Zusammen mit einem Fördermitglied und der Facebookgruppe „Wolf Ja bitte“ hat der Verein Wolfsschutz-Deutschland eine Belohnung in Höhe von 7000 Euro für die Ergreifung des Täters ausgesetzt, der die am Tagebausee Mortka im Landkreis Bautzen aufgefundene Wölfin erschossen hat. Diese Belohnung wurde heute durch einen Jäger noch einmal aufgestockt und sie beträgt jetzt 10.000 Euro. Zugleich erstattet der Verein Anzeige gegen Unbekannt wegen des Verstoßes gegen das Natur- und Tierschutzgesetz und EU-Gesetze.

Brigitte Sommer, Vorsitzende des Vereins Wolfsschutz-Deutschland: „7.000 Euro Belohnung sollten helfen, Mitwissenden die Zunge zu lockern“. Eine genaue Untersuchung im Institut für Zoo – und Wildtierforschung in Berlin hatte ergeben,  dass es sich um eine einjährige Wölfin handelt, die durch Schüsse getötet wurde.

Die brutale Tötung der Jungwölfin,  bei der zudem Löcher im Brustraum festgestellt und um den Bauch herum ein Strick gefunden worden sei, müsse nach Aussage von Sommer mit aller Härte des Gesetzes bestraft werden.

Sommer: „Hier wird wieder einmal deutlich, dass nicht der Wolf die Bestie ist, sondern der Mensch.“ Seit 2009 handle es sich bereits um den achten Wolf, dessen Leben von einem Menschen ausgelöscht worden sei. Sieben Tiere seien illegal erschossen und ein Wolf absichtlich überfahren worden. Dabei seien dies nur die offiziellen Zahlen, die Dunkelziffer sei wahrscheinlich drei Mal so hoch. Gleichzeitig teilte Sommer mit, dass der Verein Wolfsschutz-Deutschland in Sachsen mit Antiwilderer-Patrouillen begonnen habe, um weitere illegale Wolfstötungen zu verhindern.

Falls jemand zu diesem Ereignis nähere Hinweise geben kann, z.B. Personen mit Gewehr in Nähe des Tagebausees beobachtet bzw. einen oder mehrere Schusslaute wahrgenommen habe, sollte er die Person bei der Polizei in Bautzen oder das Kontaktformular auf der Webseite www.wolfsschutz-deutschland.de/kontakt melden.
Der Wolf unterliegt internationalen und nationalen Schutzvorschriften, darunter dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen oder der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist er eine streng geschützte Tierart.

Das rechtswidrige Töten eines Wolfes stellt eine Straftat dar, für die das Bundesnaturschutzgesetz eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe vorsieht.

 

In Sachsen verschwinden klammheimlich die Wölfe. Helfen Sie uns, damit wir dagegen vorgehen können!

Alle Welt spricht von einer angeblich rasanten Vermehrung der Wölfe in Sachsen. Sogar ein so genannter Wolfsexperte aus Bayern war sich nicht zu schade, Entsprechendes zu formulieren. Doch stimmt das wirklich? Wir haben uns die offiziellen Zahlen auf http://www.dbb-wolf.de  angesehen und haben dort auch noch einmal telefonisch nachgefragt. In den Zahlen über die Territorien 2016/2017 wird es keine Änderungen mehr geben. Im Monitoringjahr 2015/16 wurden in Sachsen 15 Rudel, 4 Paare, ein territorialer Wolf und 52 Welpen gezählt. 2016/17 sind es nur noch 14 Rudel, 5 Paare, kein territorialer Wolf mehr und nur 39 Welpen. Die Territorien sind von 20 auf 19 ebenfalls gesunken. Das heisst im Klartext: die Wölfe haben sich nicht nur „nicht“ rasant vermehrt, in Wirklichkeit ist ihre Zahl sogar zurückgegangen. Dies liegt unserer Ansicht nach nicht unter vermehrten Verkehrsunfällen, sondern auch und gerade daran, dass besonders in Sachsen in Wild-West-Manier Wölfe illegal getötet werden. Denn nicht jeder illegal getötete Wolf wird auch entdeckt und entsprechend statistisch berücksichtigt.

Für uns sind diese Zahlen deswegen auch nicht wirklich verwunderlich. Schließlich hatte vor einiger Zeit ein sich zu Wolfshass bekennender Hobbyschäfer in einem Kommentar in unserer Petition http://www.change.org/pumpak  dazu bekannt, Wolfsangeln gut zu finden und selbige auch zu benutzen. Wir von Wolfsschutz Deutschland wollen in ganz Sachsen mit weiteren Leuten vor Ort sein, um die Wölfe vor Wilderern zu beschützen. Wir benötigen dazu Fahrzeuge, Nachtsichtgeräte und weitere Ausrüstungsgegenstände. Da wir, im Gegensatz zu den großen Naturschutzverbänden, keine staatliche Unterstützung erhalten, sind wir dringend auf Spenden angewiesen. Jeder Euro kann uns helfen, weitere illegale Wolfstötungen zu verhindern. Bitte helfen Sie uns, die Wölfe in Sachsen zu schützen.

Wolfsschutz-Deutschland

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Hier ist der Link, um über Paypal zu spenden: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Quelle: https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/zusammenfassung?Bundesland=&Jahr=2016

Der Wolf in Deutschland

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EuropŠischer Wolf.
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Der Wolf ist zurück! Seit der Jahrtausendwende gibt es bei uns in Deutschland wieder frei lebende Wölfe. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Gesunderhaltung von Wäldern und Wildtierbeständen. Wölfe brauchen keine reine Wildnis. Sie kommen in unserer Kulturlandschaft in Deutschland sehr gut zurecht. Insgesamt leben hier nach Schätzungen 47 Rudel, 24 Paare und vier Einzeltiere. Die meisten Wölfe leben in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Niedersachsen. Eingewandert sind sie aus Polen.

Sie sind nicht ausgewildert worden, wie immer wieder behauptet wird. Gefährlich für Menschen sind sie nicht. Nur einmal zum Vergleich: die meisten Menschen kommen hier durch Verkehrsunfälle, Unfälle im Haushalt oder schwere Krankheiten ums Leben. Sogar Kühe können gefährlich für Menschen werden. In den ganzen Jahren gab es keinen einzigen Angriff auf Menschen. Wölfe leben, genau wie wir Menschen in Familienverbänden. Eine Familie besteht aus dem Rüden, der Fähe und den Welpen des vorherigen Jahres, die mit bei der Aufzucht ihrer neuen, kleinen Geschwister helfen. Im Alter von zirka zwei Jahren wandern junge Wölfe ab, um eigene Partner zu finden und eigene Familie zu gründen. Dabei legen sie weite Strecken zurück. Besonders im Spätwinter werden viele dieser Jungtiere gesehen. Angeblich würden Wölfe ihre Scheue verlieren, heisst es. Das stimmt nicht. Es sind Jungtiere, die wie menschliche Teenager auch, noch nicht über die Erfahrung verfügen, sich klug zu verhalten. Dabei nutzen sie, um voranzukommen gerne unsere Wege und Straßen. Sie sind nicht an uns Menschen interessiert.

Die Bildung von Riesenrudeln ist ein Märchen

Sie kennen Autos und Traktoren, sind aber nicht in der Lage, die Fahrzeuge sofort mit uns Menschen in Verbindung zu bringen. Es sind diese Jungtiere, die immer in der Presse auftauchen und bei denen vehement Abschüsse gefordert werden. Dabei kommen die meisten von Ihnen schon im Straßenverkehr oder Wilderei zu Tode. Alttiere sieht man so gut wie nie. Sie besetzen ein großes Revier, das sie auch nach außen hin gegenüber anderen Wölfen und Rudeln verteidigen. So ist ausgeschlossen, dass sich Wölfe unkontrolliert vermehren. Auch die Bildung von Riesenrudeln ist ein Märchen.

Die Aufgabe unseres Vereines besteht darin, darüber aufzuklären, dass wir und die Wölfe problemlos miteinander leben können. Wölfe ernähren sich zu einem Großteil von Rehen, Hirschen, Wildschweinen und weiteren Wildtieren. Pferde und Kühe gehören nicht in ihr Beuteschema, denn Wölfe riskieren nicht ohne Weiteres, bei einem Angriff durch wehrhafte Beute selbst verletzt zu werden.  Ungeschützte Schafe können allerdings zur Beute werden. Hier gibt es spezielle Zäune und/oder auch Herdenschutzhunde, die in Kombination einen perfekten Schutz bieten.

Wilderer töten Wölfe

Ein weiteres Problem ist die Wilderei. Viele Wolfshasser sprechen in Facebookgruppen ungeniert über das Abschießen der Wölfen. Zum Jargon dieser Leute gehören Abkürzungen wie S.S.S (schießen, schaufeln, schweigen). Sie würden am liebsten jeden Wolf beseitigen, der durch unsere Wälder und Fluren zieht. Auch die Wilderei ist ein großes Problem, denn Wölfe aus Italien werden in Österreich, der Schweiz, aber auch in Baden-Württemberg, Bayern durch Wilderei am Zuwandern gehindert. Gerade gibt es einen aktuellen Fall in Baden-Württemberg. Ein Wolf wurde mit einer Brustverletzung in einem See gefunden. Der Fall wird gerade untersucht. Ob es sich um Wilderei handelt, wissen wir noch nicht. Sobald die Ergebnisse der Untersuchung vorliegen, werden wir hier berichten. Notfalls werden wir auch klagen gegen die, die Wölfe abschießen wollen und die, die ihn bejagen.


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