Wölfin aus Mecklenburg-Vorpommern nach Hessen gewandert

Neue Wölfin im Werra-Meißner-Kreis nachgewiesen und es gibt Nachwuchs beim Wolfspaar in Wildflecken an der hessisch-bayerischen Grenze.

Beispielfoto Wolf.

 

Wölfin aus Sachsen bis nach Hessen gewandert

Sie stammt aus der Dahlener Heide in Sachsen und sie wurde Ende März bei Cornberg in Nordhessen genetisch nachgewiesen. Ob GW1873f allerdings in Hessen bleibt, ist nicht sicher. Jährlich legen Jungtiere auf ihren Wanderungen hunderte bis tausende Kilometer zurück. Ihr größten Feinde sind der Straßenverkehr und wolfshassende Menschen, die sie nach Sichtungen beseitigen wollen.

Durch die kürzlich abgeschlossene genetische Analyse einer Kotprobe, die am 29.03.22 bei Cornberg im Kreis Hersfeld-Rotenburg genommen wurde, konnte ein neues Wolfsindividuum identifiziert werden: Die Wölfin mit dem Laborkürzel GW1873f stammt aus dem Wolfsterritorium Dahlener Heide in Sachsen. Dies hat das wildtiergenetische Labor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung nun dem Wolfszentrum Hessen (WZH) mitgeteilt.

Beispielbild Wölfin ©Brigitte Sommer

Es handelt sich um den Erstnachweis dieses Tiers für Hessen, nicht um den Nachweis der Sesshaftigkeit. Als sesshaft gilt ein Wolf erst dann, wenn er über einen Zeitraum von sechs Monaten wiederholt in einem Gebiet nachgewiesen wird. Ob die neue Wölfin sich in Hessen niederlässt oder nur auf der Durchreise ist, müssen weitere Nachweise im Rahmen des Wolfsmonitorings zeigen. Zuständig dafür ist das Wolfszentrum Hessen (WZH) im Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG).

Hintergrund

In Hessen gibt es derzeit vier sesshafte Einzelwölfe sowie zwei Wolfspaare und ein Rudel mit Nachwuchs. Grundsätzlich ist in ganz Hessen mit durchziehenden Wölfen zu rechnen.

Kurz zuvor wurde ein junger Wanderwolf bei Homberg Ohm bedroht. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/12/hessen-junger-wanderwolf-wurde-bei-homberg-ohm-bedroht/

Hier die Presseinformation: https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/neue-woelfin-in-nordhessen-identifiziert?fbclid=IwAR2PrRQsDpawuJEpgbOGRpUvl4k3fwJmXayckerNi1lkkJ7QR7jdBuxXSE0

 

Hessen – Wolfspaar jetzt im Landkreis Fulda zuhause

Ein Wolfspaar ist an der Grenze zwischen Bayern und Hessen im Bereich des Truppenübungsplatzes Wildflecken sesshaft geworden, gab das Hessische Umweltministerium am 17.03.2022 in einer Pressemitteilung bekannt.

In der Rhön an der hessisch-bayerischen Grenze hat sich ein Wolfspaar niedergelassen. Der Rüde, der aus dem niedersächsischen Wolfsrudel Munster stammt, wurde erstmals im Mai 2021 in der Region um Fulda genetisch nachgewiesen. Damit ist er ein evtl. Nachkomme des Jungwolfs Kurti aus dem Munster-Rudel, der im Frühjahr 2016 erschossen worden war. Wir berichteten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/04/27/wir-erinnern-wolf-kurti-erstes-opfer-deutscher-lobbypolitik-erschossen-am-27-04-2016/

Das gesamte Rudel verwand damals später auch von der Bildfläche. Auch Kurtis Schwester, die ebenfalls besendert gewesen war, starb unter misteriösen Umständen.

Im Dezember 2021 wurde dann anhand von DNA-Proben ein weibliches Tier mit bisher unbekanntem Herkunftsrudel auf der bayerischen Seite im Bereich des Truppenübungsplatzes Wildflecken identifiziert. Im Januar wurden die beiden Wölfe unterschiedlichen Geschlechts dann gemeinsam markierend im hessischen Bereich des Truppenübungsplatzes nachgewiesen, was zu einer Einstufung als Paar führt. Das neue Territorium Wildflecken gilt damit als länderübergreifend zwischen Hessen und Bayern.

In Hessen gibt es inzwischen wieder mehrere sesshafte Einzelwölfe im Vogelsberg, Nordhessen sowie im Odenwald und ein weiteres Wolfspaar n Nordhessen und ein Rudel mit Nachwuchs im Rheingau. Grundsätzlich ist in ganz Hessen mit durchziehenden Wölfen zu rechnen.

Die Jungwölfe wandern aktuell noch immer, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Es kann jetzt praktisch überall so ein Jungtier auftauchen. Der Weg der Teenie-Wölfe führt sie auch an Ballungsgebieten vorbei wie hier irgendwo in Rhein-Main. Fahrt bitte vorsichtig. Und behaltet Sichtungen für Euch. Auf keinen Fall irgendeiner Zeitung Bescheid geben. Veröffentlichungen werden für die Jungtiere regelmäßig zum Spießrutenlauf, Hass und Hetze missbraucht. In Aufrufen in geheimen Whats-App-Gruppen soll sogar zur illegalen Jagd auf die Tiere augerufen worden sein. Wir berichteten von einem Vorfall bei Homberg Ohm: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/12/hessen-junger-wanderwolf-wurde-bei-homberg-ohm-bedroht/

Hessen: Junger Wanderwolf wurde bei Homberg Ohm bedroht

Sie wollten „schießen, schaufeln, schweigen“ und sich zusammenrotten um einem Jungtier, das versehentlich auf seiner Wanderung am Dorfrand von Ober Ofleiden vorbei lief, das Leben zu nehmen. So behaupteten es jedenfalls User in mehreren geheimen Whats-App-Gruppen und in sozialen Netzwerken. Von Behörden und Medien wird diese verbale Hetze seit Jahren ignoriert, dabei hat die schreckliche Tat bei Kusel gezeigt, wie schnell aus Worten Taten werden können und wie schnell auch Menschen selbst betroffen sein können.

 

Dieses Video bekamen wir am vergangenen Sonntag zugespielt, zusammen mit Screenshots, deren Drohungen wir äußerst Ernst nahmen, denn auch in NRW/RLP in Bezug auf das Leuscheider Rudel (hier „verschwanden“ bereits Wölfe), haben wir Meldungen über Wolfshasser-Whats-App-Gruppen erhalten. Wir können die ganz konkreten Drohungen hier nicht ausführlich schildern, denn sonst könnten unsere InformantInnen enttarnt werden. Man will Wölfe vergiften, Schlagfallen auslegen, sie mit vielen Menschen zusammen in einer Art Treibjagd auf die Straße treiben, usw. Da wir für diesen jungen Wolf eine echte Gefahr wahrnahmen, veröffentlichten wir ausnahmsweise dieses Video mit Ortsangabe um das Tier so zu schützen. Denn öffentliche Aufmerksamkeit ist das Letzte, was solche Wildtierkriminellen erreichen wollen.

Beispielbild wanderndes Jungtier. ©Brigitte Sommer

Tatsächlich hat es der Wolf bei Dunkelheit geschafft, unversehrt nach Norden abzuwandern. Wir hoffen, dass er gut weiterkommt, ein eigenes Revier findet und auch eine/n PartnerIn. Im Fall von Kusel hatte ein ehemaliger Hobbyjäger jahrelang gewildert. Er schreckte schließlich auch nicht davor zurück, zwei Polizisten zu erschießen. Wir sehen bei diesem Menschen, die ihren Fantasien in whats-App auslassen, durchaus die Gefahr auch Menschen anzugreifen.

Belohnung ausgesetzt

Wir erreichten mit dem Video in Facebook bis heute fast 300.000 Menschen. Von 400 Kommentaren sind noch knapp 200 übrig. Wie zu vermuten war, schlug uns teilweise der blanke Hass entgegen, so dass uns nichts anderes übrig blieb, als Kommentare zu löschen und zu blockieren. Hier aber ein Beispiel. Dieser Kommentar kam von einer Pferdehalterin.

Das Schweigen von Polizei, Medien und Behörden

Unsere Vorsitzende kontaktierte nach am Sonntag die Polizei, die die Echtheit des Videos bestätigte, aber keine „Gefährderansprache“ machen könnte, da keine Echtnamen vorlagen. In weiteren Bereichten wurde die Bedrohungslage für diesen Wolf totgeschwiegen. Stattdessen gabe es die übliche, auf Sensation getrimmte Berichterstattung.

Seit Anfang 2022 gab es bereits 16 Verkehrsunfälle, in deren Folge Wölfe gestorben sind. 2021 kamen 101 Wölfe bei Verkehrsunfällen ums Leben und 14 Fälle von illegaler Tötung wurden bekannt. Wir schätzen, dass die Summe illegaler Tötungen mindestens 3-fach höher liegt. Seit Rückkehr der Wölf vor üer zwanzig Jahren gab es keinen Angriff auf Menschen. Allerdings sind wir Menschen jedes Jahr für den Tod von etlichen Wölfen verantwortlich. Hier wird deutlich, wer für wen die echte Gefahr darstellt.

Menschen vor Ort, die hinschauen, können Wolfsleben retten

Wir suchen dringend Menschen in Ostsachsen, Hessen, NRW, RLP, Niedersachsen, Bayern, die vor Ort aktive Arbeit leisten möchten. Zudem haben wir eine Belohnung von 2.000 Euro ausgesetzt, die helfen soll, feige illefale Taten auf Wölfe aufzuklären.

Quelle: http://www.dbb-wolf.de

 

Wölfin Rhönhild hat ihr Revier jetzt auf Hessen und Bayern ausgeweitet

Ihr Lebensraum in der Rhön beschränkte sich bisher auf die Thüringer Seite. Doch jetzt hat das hessische Wolfsmonitoring ergeben, dass sich GW1422f, so das offizielle Kürzel für Rhönhild, auch in Hessen und Bayern bewegt hat.

Beispielbild Wölfin.

Das Hessische Umweltministerium wird in einen dpa-Artikel dahingehend zitiert, dass das Territorium des Tieres sich somit über drei Bundesländer erstrecken würde. Der ersten Nachweis der Wölfin überhaupt hatte im Oktober 2019 bereits nach Hessen geführt: Ihre DNA wurde erstmals in der Rhön bei Poppenhausen (Fulda) nachgewiesen. Die Wölfin hatte dort nahe der Wasserkuppe auf einer Koppel drei Schafe gerissen. Für Hessen blieb dies bisher der einzige Beleg der Wölfin, die aus einem Wolfsrudel in Brandenburg stammt.

Rhönhild stammt aus Brandenburg

Im Februar 2020 und 2021 sei sie dann auch in Thüringen erfasst worden. Thüringen habe „GW1422f“ daraufhin im Territorium „Zella/Rhön“ als sesshaft erklärt. Im Herbst 2021 wurde ihre DNA zum vierten Mal nachgewiesen – und zwar in Bayern am 30. Oktober 2021.

Anlässlich dieser zeitlich weit auseinanderliegenden vier genetischen Nachweise derselben Wölfin hätten sich die drei Bundesländer gemeinsam mit der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf beraten und beschlossen, die Wölfin rückwirkend auch in Hessen seit dem Monitoringjahr 2019/2020 länderübergreifend als sesshaft einzustufen, erklärte das HLNUG.

Rhön ist Hessens sechstes Wolfsterritorium

Hessen hat damit grenzüberschreitend in der Rhön ein sechstes Wolfsterritorium. Neben der jetzt als sesshaft eingestuften Wölfin gelten bereits drei weitere Einzeltiere, ein Paar und ein Rudel als territorial. Bei den Einzeltieren handelt es sich um eine Wölfin im Stölzinger Gebirge in Nordhessen, eine weitere Wölfin im Vogelsberg und einen männlichen Wolf im Odenwaldkreis über die Grenze nach Baden-Württemberg hinweg.

Ein Wolfspaar lebt bei Hersfeld-Rotenburg bei Ludwigsau und das Rudel ist im Rheingau-Taunus-Kreis nördlich von Rüdesheim beheimatet.

 

Quellen: https://www.hessenschau.de/panorama/erste-woelfin-wird-in-hessischer-rhoen-sesshaft,woelfin-hessen-rhoen-100.html

https://osthessen-news.de/n11661424/sie-standen-ploetzlich-vor-mir-mann-wird-von-woelfen-ueberrascht.html?fbclid=IwAR1aQkdcmWfFyZYNk37LluGW-4gFrTTG_71KTGttjl7tVcqSKEU9vRk5L6A

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/woelfin-im-dreilaendereck-hessen-thueringen-bayern-sesshaft?fbclid=IwAR25wGD9KJ0aq7auD1vgwKVUdDGb66R59gwhlcYmOXDWGgtwyQ6F9X8RLSQ

Hessen: zweites Wolfspaar hat sich gefunden

In Hessen lebt neben einer Wolfsfamilie im Rheingau-Taunus-Kreis nun auch ein Wolfspaar im Landkreis Hersfeld-Rotenburg: Eine Videoaufnahme zeige, wie zwei Tiere unmittelbar nacheinander mit Urin markieren, gibt des Hessische Umweltministerium heute in einer Pressemitteilung bekannt.

Beispielbild Wolfspaar ©Brigitte Sommer

Nach bundesweit einheitlichen Standards für das Wolfsmonitoring gilt dies als Nachweis für eine Paarbildung. Ob es sich bei den Tieren um die Fähe mit dem Kürzel GW1142f, die in der Region als sesshaft gilt, sowie den mehrfach in der Umgebung nachgewiesenen Rüden GW1939m handelt, kann anhand des Videos nicht geklärt werden.

Unabhängig von dem Nachweis eines Wolfspaares wurde bei Gelnhausen im Main-Kinzig-Kreis ein einzelner Wolf von einer Wildtierkamera fotografiert. In diesem Landkreis kam in den Jahren 2015 und 2019 je ein weibliches Tier im Straßenverkehr ums Leben. Weitere Wolfsnachweise gab es dort bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht, jedoch sei in ganz Hessen mit durchziehenden Wölfen zu rechnen, schreibt das Hessische Umweltministerium heute in einer Pressemitteilung.

Hier die Pressemitteilung: https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/zweites-wolfspaar-in-hessen-bestaetigt?fbclid=IwAR0UOfJAQrVWkpENUtnoY-JqmUlJelbWXMxaApwins8ykPtH-IBDt8CGPFI

Hier der Link zum Video: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/fotonachweise

Wolfswelpen im Rheingau: in Hessen lebt jetzt endlich auch eine komplette Wolfsfamilie

In Hessen gibt es erstmals Wolfsnachwuchs: Eine automatische Wildkamera hat kürzlich zwei Wolfswelpen im südlichen Rheingau-Taunus-Kreis aufgenommen. Das Video, das über die Pressestelle des Umweltamtes angefordert werden kann,  ist der erste Nachweis von Welpen in Hessen, seitdem Wölfe wieder hierher zurückkehren. Elterntiere sind die im Juni 2021 als Paar bestätigten Individuen GW1798f und GW1958m. In Hessen leben damit derzeit vier sesshafte Einzeltiere und ein Rudel, also eine Wolfsfamilie.

Screenshot einer Szene des Videos

 

Wolfswelpen werden in der Regel Ende April / Anfang Mai geboren, zum Zeitpunkt der Aufnahme waren sie also schon knapp drei Monate alt. Ob mehr als die zwei aufgenommenen Welpen in dem Rheingauer Rudel leben, lässt sich anhand des einen Nachweises noch nicht sagen.

Hier eine lustige Zeichnung des Künstlers Michael Apitz über den Nachwuchs im Rheingau. Hier geht es zu seiner FB-Seite: https://www.facebook.com/karlspaetlesereiter

 

Hintergrund

Die Paarungszeit von Wölfen ist Ende Februar / Anfang März. Nach rund neun Wochen Tragzeit werden im Schnitt vier bis sechs Welpen geboren. Die Jungwölfe verlassen meist mit 10 bis 22 Monaten das elterliche Territorium, um in einem eigenen Gebiet sesshaft zu werden und eine Paarungspartnerin bzw. einen -partner zu finden.

Wir suchen einen Namen für die beiden Welpen und die Eltern:

Vorschläge bitte bis zum 13. August an Brigitte.Sommer(at)wolfsschutz-deutschland.de . Menschen für Wölfe hat uns je einen Comic über das Wolfsjahr für die Gewinner zur Verfügung gestellt.

Hier geht es zur Pressemitteilung: https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/erster-nachwuchs-bei-hessischen-woelfen?fbclid=IwAR1n58UBuZahPXeb14vx3EMlQFFv54DPkY-7N2_OnGUwf3bZsWJJ7kVJH_0In diesem Bericht er Hessenschau ist das Video auch zu sehen: https://www.hessenschau.de/panorama/wolfsnachwuchs-im-rheingau-taunus-kreis,video-156284.html?fbclid=IwAR1-K95hRwGMv5Esh2CStgIlN4EmYhB98-9seuDDZ61YhSW9bHwY7tV1Rnw

Zwei neue Wolfsterritorien: jetzt leben offiziell vier Wölfinnen in Hessen

Wiesbaden, 22.03.2021 – In Hessen sind zwei weitere Wölfe sesshaft, schreibt das Hessische Umweltministerium heute in einer Pressemitteilung. Neben den bereits vor einem Jahr als territorial registrierten Tieren im Vogelsberg und in Nordhessen, hat sich auch je ein Tier im Kreis Hersfeld-Rotenburg sowie im Rheingau-Taunus-Kreis niedergelassen – beides weibliche Tiere, in Hessen leben nun also insgesamt vier sesshafte Wölfinnen. Mit weiteren durchziehenden Tieren müsse auch jederzeit gerechnet werden.

Beispielbild Wölfin. ©Brigitte Sommer

Von Sachsen nach Hessen

Im Kreis Hersfeld-Rotenburg konnte nun eine Ende Januar dieses Jahres gesammelte Kotprobe einer Wölfin zugeordnet werden, die bereits Ende März 2019 bei Alheim nachgewiesen worden war. Das Tier stammt aus einem sächsischen Rudel und trägt das Laborkürzel GW1142f. Durch den engen räumlichen Zusammenhang der beiden Nachweise sowie durch die Nachweisdauer von mehr als sechs Monaten gilt die Wölfin als territorial in dem betreffenden Gebiet. Ob sie eines der beiden Tiere ist, die im Februar 2021 von einer Kamerafalle bei Ludwigsau fotografiert wurden (PM vom 1. März 2021), lässt sich nur anhand des Fotos nicht verifizieren.

Unbekannte Wölfin im Taunus

Auch im Rheingau-Taunus-Kreis führt ein neuer DNA-Nachweis zur Ausweisung eines neuen Territoriums: Die Wölfin GW1798f wurde Anfang März 2021 an einem Rotwildriss bei Rüdesheim nachgewiesen. Ein erster Nachweis erfolgte zuvor im Mai 2020 in der nahegelegenen rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinde Loreley. Auch diese Wölfin gilt damit als territorial, weil sie vor mehr als sechs Monaten erstmals in diesem Gebiet nachgewiesen wurde. Ihr Herkunftsrudel ist unbekannt, sie entstammt aber, wie auch die anderen sesshaften Wölfinnen in Hessen, der mitteuropäischen Flachlandpopulation. Auch hier ist aus demselben Grund wie oben unklar, ob GW1798f einer der beiden Wölfe ist, die eine Kamerafalle bei Schlangenbad Mitte Februar aufgenommen hat (PM vom 11. März 2021): Für den Nachweis eines Individuums ist fast immer eine DNA-Analyse nötig.

Seit Sommer bzw. Herbst 2020 nichts Neues mehr von Wölfin Stölzi und Wölfin Ulli von Ullrichstein.

Mit den nun ausgewiesenen Territorien gibt es derzeit vier sesshafte Wölfinnen in Hessen. Die Wölfin GW1409f im Bereich des nordhessischen Stölzinger Gebirges wurde zuletzt im Oktober 2020 genetisch nachgewiesen. Für GW1166f mit räumlichem Schwerpunkt im Vogelsberg gelang der letzte genetische Nachweis im August 2020.

Hier geht es zur Pressemitteilung: https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/zwei-neue-wolfsterritorien-in-hessen?fbclid=IwAR2aG0mo_iWOXD3O2J8zT6HpfBy-Y9QNZdtKTmNlmVLSmccLxPt11_T6bz4

 

Hessen LK Hersfeld-Rotenburg: Ein Partner für Wölfin Stölzi?

Beispielbild Wölfe ©Brigitte Sommer

 

Aufnahmen einer Wildkamera im Kreis Hersfeld-Rotenburg zeigten erstmals zwei Wölfe zusammen, so eine Pressemitteilung des Hessischen Umweltministeriums von heute. Außerdem liegt der Entwurf eines neuen Wolfsmanagementplans vor. Künftig soll es auch ein Wolfszentrum in Hessen geben.

Erstmals wurden zwei Wölfe zeitgleich sicher nachgewiesen, seit die Art wieder nach Hessen zurückkehrt ist. Die beiden Wölfe sind auf einem Kamerafallenfoto vom 24. Februar 2021 gemeinsam an einem Rotwildkadaver zu sehen. Das Foto und weiteres Bildmaterial wurde dem Wolfsmonitoring beim Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) zur Auswertung vorgelegt.

Welche Wölfe es genau sind, ist noch nicht sicher

Um welche Wölfe genau es sich bei den beiden Wölfen handelt, könne anhand des Fotos nicht festgestellt werden. Zitat: „Dass es sich bei den Tieren um ein Paar mit der territorialen „Stölzinger Wölfin“ GW1409f sowie den im Dezember in der Region genetisch nachgewiesenen Rüden GW1939m handelt, ist möglich, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht mit Sicherheit sagen. Der Rotwildkadaver, an dem die beiden Tiere fotografiert wurden, wurde im Auftrag des HLNUG umgehend durch einen ehrenamtlichen Wolfsberater untersucht und beprobt. Da der Kadaver zwischenzeitlich starkem Niederschlag ausgesetzt war, ist jedoch unklar, ob die genetische Analyse weitere Informationen, etwa zur Identität der Wölfe, liefern kann.“
Das Foto der beiden Wölfe findet sich hier:
(Hinweis: Das Bild ist durch den Urheber nicht zur Veröffentlichung freigegeben.)

 

WOLFSMANAGEMENTPLAN

Entwurf des Wolfsmanagementplan für Hessen liegt vor

Förderung

Ein flächendeckender Grundschutz der Weidetiere wäre von zentraler Bedeutung. Dieser Grundsatz bliebe weiterhin bestehen und würde ergänzt um zusätzliche Fördermittel in Gebieten mit sesshaften Wölfen.

Zitat aus der PM: „Für eine bessere Existenzsicherung hat Hessen im letzten Jahr eine Weidetierprämie für Schafe und Ziegen eingeführt. 430 Betriebe haben daraufhin 1 Million Euro Fördergelder erhalten. Eine vergleichbare Förderung gibt es derzeit nur in Bayern, Thüringen und Sachsen. Außerdem wurde die Herdenschutz-Grundprämie im letzten Jahr von 31 Euro/Hektar auf 40 Euro/Hektar flächendeckend für ganz Hessen angehoben und die Förderbedingungen wurde vereinfacht. Im Rahmen dieser Förderung konnten 2020 rund 550.000 Euro an 427 Weidetierhaltungen ausgezahlt werden. Sowohl die Weidetierprämie als auch die Herdenschutz-Grundprämie sollen noch einmal attraktiver gestaltet werden, unter anderem durch eine Absenkung der Zugangsvoraussetzungen. Außerdem sollen Tierhalterinnen und Tierhalter im Umfeld ansässiger Wölfe künftig Unterstützung bei zusätzlichen Maßnahmen zum Herdenschutz erhalten, sowohl für Investitionen als auch für laufende Betriebsausgaben. Auf Initiative des Ministeriums wollen die Maschinenringe in Hessen darüber hinaus Hilfe beim Herdenschutz im Rahmen der neuen Förderkonditionen anbieten.“

Zusammenarbeit mit Verbänden durch die AG „Wolf in Hessen“

Regelungen für den Umgang mit dem Wolf sollen zusammen mit den Weidetierhalterinnen und -haltern entwickelt werden. Die Gespräche mit den Verbänden solle im Rahmen einer AG ‚Wolf in Hessen‘ zu einer festen Institution werden.

Neues Wolfszentrum als zentrale Institution

Als zentrale Anlaufstelle für Wolfsmonitoring und -management in Hessen wird beim Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) ein „Wolfszentrum Hessen“ (WZH) eingerichtet. Zusätzlich zu den bisherigen Aufgaben im Rahmen des Wolfsmonitorings – Erfassung, Bewertung und Dokumentation aller Meldungen, Ereignisse, Nachweise und sonstiger Daten zum Wolf in Hessen – soll das WZH künftig auch Managementaufgaben übernehmen: Dazu gehöre unter anderem – in Zusammenarbeit mit anderen hessischen Behörden – die Koordination und Betreuung einer Wolfshotline (per Mail oder telefonisch) sowie die fachliche Beratung von Einzelpersonen, Tierhalterinnen und -haltern, Institutionen, Behörden und Verbänden. Das WZH soll damit der zentrale Ansprechpartner zum Thema Wolf in Hessen werden. Es sei außerdem zuständig für den Informationsaustausch mit Fachdienststellen der anderen Bundesländer und des Bundes sowie für die Koordination der Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Wolf. Unterstützt würde das Wolfzentrum weiterhin von den ehrenamtlichen Wolfsberaterinnnen und –beratern sowie einem landesweiten Netz von hauptamtlichen Ansprechpersonen bei den Hessischen Forstämtern.

Hier die beiden Pressemitteilungen: https://umwelt.hessen.de/presse/pressemitteilung/entwurf-des-wolfsmanagementplan-fuer-hessen-liegt-vor?fbclid=IwAR2KwhfVAISeUovSMBBytAIHjExBia7yIo-aKK7CYDkohZKfkzI1CzmxFlM

https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/zwei-woelfe-bei-ludwigsau-nachgewiesen

 

Hessen/Bawü: Wolf im Rheingau und im Odenwald nachgewiesen

Wolf im Rheingau nachgewiesen

Im Kammerforst bei Assmanshausen im Rheingau wurde ein Wolf genetisch nachgewiesen: Wie das wildtiergenetische Labor des Senckenberg Instituts dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) mitgeteilt hat konnte an einer Probe, die der ortsansässige Revierleiter am 31. Januar 2021 vor Ort an Losung (Kot) genommen hatte, Wolfs-DNA festgestellt werden.

Im Schnee sind jetzt Wolfsspuren leichter als sonst auszumachen. Leider nicht nur von Natur- und Tierfreunden.

Aus dem Forstamt Rüdesheim waren dem Wolfsmonitoring des HLNUG in den vergangenen Wochen wiederholt Hinweise auf die Anwesenheit eines Wolfs im Kammerforst gemeldet worden – sowohl Beobachtungen als auch Spuren, die bei der aktuellen Schneelage gut sichtbar waren. Nun gelang der erste genetische Nachweis: Bisher handelt es sich nur um die Artbestimmung, die Individualisierung der Probe steht noch aus. Sollte sie gelingen, ließe sich eventuell feststellen, woher das Tier stammt.

Mit Hilfe einer Wildkamera konnte bereits am 19. Januar ein weiterer sicherer Wolfsnachweis im badischen Odenwald bestätigt werden. Das Landratsamt hat die Aufnahme des Wolfs veröffentlicht, der auf Gemarkung Mudau von einer Wildtierkamera aufgenommen worden war. Um welches Tier es sich dabei handelt, ist weiterhin ungewiss. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass es der Wolfsrüde GW 1832 ist, der bereits im vergangenen Jahr in der Region nachgewiesen wurde.

Weiterer Wolf im badischen Odenwald

© Landratsamt Neckar-Odenwaldkreis.

Der Wolf scheint sich nun schon seit einigen Monaten im Dreiländereck von Baden-Württemberg, Bayern und Hessen wohlzufühlen. Um jedoch offiziell zur „Förderkulisse Wolfsprävention“ ernannt zu werden, was finanzielle Vorteile für Landwirte und Nutztierhalter bedeuten würde, bedarf es eines weiteren genetischen Nachweisen. Hierzu sind der Wildtierbeauftragte des Neckar-Odenwald-Kreises und die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg auf Meldungen der Bevölkerung angewiesen, heisst es in einem Artikel in der Rhein-Neckar-Zeitung. Aufgrund der heimlichen Lebensweise der Wölfe erfolgen Nachweise überwiegend anhand von Spuren oder Zufallssichtungen. Genetische Proben können zum Beispiel über aufgefunden Kot, Speichelproben an gerissenen Tieren oder auch Haare des Wolfes getätigt werden.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. plädieren allerdings dafür, endlich eine bundesweit einheitliche Lösung zu finden., wie z. B ganz Deutschland zum Wolfsgebiet zu erklären und überall zu fördern und zu fordern.

Hier die Pressemitteilungen: https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/wolf-im-rheingau-nachgewiesen?fbclid=IwAR2WTATj7_KlDU7TSZ91QJFT3eYr3mf-t0X2enhonyZKAOrE9sO1o0qusvs

https://um.baden-wuerttemberg.de/de/system/suchergebnisseite/?__referrer%5B%40extension%5D=&__referrer%5B%40controller%5D=Standard&__referrer%5B%40action%5D=index&__referrer%5Barguments%5D=YTowOnt9e040d2f4e53a183bc4dd114962f85091fb657230&__referrer%5B%40request%5D=a%3A3%3A%7Bs%3A10%3A%22%40extension%22%3BN%3Bs%3A11%3A%22%40controller%22%3Bs%3A8%3A%22Standard%22%3Bs%3A7%3A%22%40action%22%3Bs%3A5%3A%22index%22%3B%7Df17c2a87ed1fb0e91af2d8100502285f1f44c491&__trustedProperties=a%3A0%3A%7B%7Df7ef143576e2a243c81263679b9422dd99b931d0&tx_rsmsemanticsearch_pi1%5BsearchQuery%5D%5BqueryString%5D=Wolf&tx_rsmsemanticsearch_pi1%5BsearchQuery%5D%5Bctype%5D=press&cHash=312b1c99ee8c7904aac15172a6b4839a

https://www.rnz.de/nachrichten/buchen_artikel,-neckar-odenwald-kreis-landratsamt-veroeffentlicht-neues-fotofallenbild-vom-mudauer-wolf-_arid,624250.html?fbclid=IwAR2Cz4t1woDOtcyd1PwAZt-xeDTyrSt7GrUuzNpt46LHfTtXg3zJZV1BD1g