Grüne und Linke haben keine Meinung zum Wolfsschutz

 

Morgen ist Bundestagswahl. Dass Angela Merkel Kanzlerin bleibt, ist wohl klar, fragt sich nur, mit welchen Parteien sie das regeln muss. Wir von Wolfsschutz Deutschland hatten im Vorfeld der Bundestagswahl die großen Parteien angeschrieben und nach ihrer Position zum Thema Wolfsschutz gefragt. Es waren zwei ganz einfache Fragen, auf die wir Antworten erhalten wollten. Geantwortet haben die CDU/CSU, die FDP und die SPD. Von den Grünen und der Linken bekamen wir keine Antwort.

Unsere beiden Fragen waren eigentlich einfach zu beantworten. Wir fragten:

1) Wie  ist  Ihre  parteiinterne  Meinung  bezüglich  der  in  einigen Bundesländern  von Wolfsgegnern diskutierten Forderung nach einer Lockerung des Schutzstatus des Wolfs in Deutschland?

2 )  Gibt  es  in  Ihrer  Partei  Pläne  hinsichtlich  einer  Lockerung  des  Schutzstatus  des Wolfs in Deutschland?

Gespannt waren wir vor allem auf die Antworten der Grünen und der Linken. Ursprünglich als Umweltpartei gegründet, dachten wir eigentlich, dass die Grünen sehr wohl etwas zu diesem aktuellen Thema zu sagen haben, schließlich tangiert das Thema Wolf einige Bundesländer, in denen die Partei mit der Sonnenblume im Logo mit an der Macht ist. Niedersachsen ist ein Beispiel. Doch den Grünen scheint das Thema Wolf so gar nicht zu interessieren.  Sie kümmern sich wohl lieber um das Thema Diesel und Feinstaub. Natur- und Artenschutz spielt da scheinbar keine Rolle mehr.

Auch auf unser Nachfragen und erneute Zusendung der Fragen erhielten wir von den Grünen keine Antwort.  Wir können dazu nur sagen: Keine Antwort ist auch eine Antwort! Der Schutz der Wölfe scheint dieser Partei, die sich jahrelang immer wieder für Belange der Umwelt eingesetzt hat, egal zu sein. Jeder mag sich dazu selbst eine Meinung bilden.

Die Linken haben auch nicht geantwortet. Deshalb zitieren wir den Fraktionsvorsitzenden der Linken, Dr. Dietmar Bartsch kurz aus einem Statement, das er auf dem Deutschen Bundesjägertag 2017 gegeben hat. Er sagte: „Ich bin kein Fachpolitiker. Aber: Der Wolf gehört hierher. Die Frage ist: Wo sind die Grenzen? Wir brauchen keine zugespitzte Diskussion, deshalb dürfen wir nicht warten, bis etwas passiert ist. Da ist die Bundesebene gefragt, Grenzen zu setzen. Was die Ausbreitung von Nutria und Waschbär angeht: Auch hier muss es Konsequenzen geben.“

Mit anderen Worten: Abschießen muss sein, nicht nur für Wölfe!

Die Antworten zu unseren Fragen kann jeder auf unserem Blog nachlesen. Zu erwähnen ist, dass sich nur die SPD gegen jegliche Änderung des Wolfsschutzes ausgesprochen hat. CDU/CSU und FDP werden dafür sein, Wölfe abzuschießen.

Und jetzt darf gewählt werden. Wir hoffen nur, dass die kommende Bundesregierung den Wolfsschutz nicht lockert. Sollten CDU/CSU, FDP und die Grünen ans Ruder kommen, werden wir Wolfsschützer wohl eine noch härtere Zeit erleben…

2 Gedanken zu „Grüne und Linke haben keine Meinung zum Wolfsschutz

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,
    nachdem ich nicht glauben konnte, dass gerade die Grünen, die sich ja dem Tierschutz, Naturschutz und Umweltschutz verschrieben haben, keine positive Meinung zum Wolfschutz haben sollen, habe ich selbst eine Anfrage bei den Grünen gestellt.
    Ich habe die Antwort sehr schnell erhalten, die Anfrage wurde von mir am 24.09.2017 um 17:50 Uhr gestellt, das war ein Sonntag und der Tag der Bundestagswahl und die Antwort war bereits am nächsten Tag (Montag, 25.09.2017) um 10:41 Uhr da.
    Die Antwort der Grünen auf meine Frage, wie sie zur Lockerung des Schutzstatus des Wolfs steht und wie sich hier positionieren wird lautet:
    Sehr geehrte Frau Brennauer-Pahr,
    vielen Dank für die E-Mail.
    Der Wolf ist nach EU- und Bundesnaturschutzrecht streng geschützt. Ein Abschuss der Wolfsbestände ist vor dem Hintergrund des Schutzstatus des Wolfes und des Gefährdungsstatus der deutschen Population zu Recht nicht möglich. Bestrebungen von Jagd- und Landwirtschaftsverbänden, den Wolf zum Abschuss freizugeben, stellen wir uns daher entschieden entgegen.
    Die Wölfe wandern auf natürlichem Wege in Deutschland ein und wurden nicht angesiedelt. Dieser Zielkonflikt zwischen Naturschutz und Landnutzung kann durch entsprechende Maßnahmen gelöst werden, wie dies bereits in vielen anderen Fällen zwischen Naturschutz und Landwirtschaft erfolgreich praktiziert wird. Der Konflikt Nutztiere und Wölfe kann durch einen flächendeckenden vorsorgenden Herdenschutz minimiert werden.
    Unbürokratische finanzielle Unterstützung beim Herdenschutz und bei Entschädigungszahlungen bei Rissen ist die Grundlage für die Akzeptanz des Wolfes bei den Tierhaltern und einem guten Miteinander.
    Mehr aktuelle Informationen zu diesem Thema finden Sie hier auf den Seiten der grünen Bundestagsfraktion:
    https://www.gruene-bundestag.de/biologische-vielfalt/wolf-und-schaf-gemeinsam-schuetzen-ist-moeglich-31-08-2017.html
    Ich hoffe, das beantwortet Ihre Frage.
    Ihnen alles Gute und einen schönen Tag!
    Mit besten Grüßen

    1. Hallo Frau Brennauer-Pahr, vielen Dank für Ihre Initiative! Warum wir eine solche Antwort nicht erhalten haben, ist nicht nachvollziehbar. Wir waren ja selbst erstaunt, dass wir von den Grünen keine Antwort auf unsere beiden Fragen erhalten hatten. Vielleicht saß da gerade eine Person am Computer, die unser Anliegen nicht als besonders eilig empfand. Erklären können wir uns das jedenfalls nicht. Umso besser, dass Sie eine Antwort erhalten haben, die wir natürlich als Kommentar von Ihnen gerne veröffentlichen. Vielen, vielen Dank für Ihre Mühe und bleiben Sie dem Wolfsschutz treu! 🙂

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