EU-Gerichtsurteil stärkt erneut Wolfsschutz

Eine Schlappe für die EVP, von der Leyen und alle, die schon von künftigen Jagdtrophäen geträumt hatten, bereitet ein EU-Gerichtsurteil vom 29. Juli 2024. Selbst eine Herabstufung des Schutzstatus ist keine Freigabe zur Jagd auf Wölfe.

Schon lange wollte die Kommission den Schutzstatus zurücksetzen, allerdings fehlt dazu die Zustimmung der Mehrheit der Vertragsstaaten. Der Wolf darf re­gio­nal nicht als Art ein­ge­stuft wer­den, die ge­jagt wer­den darf, wenn sein Er­hal­tungs­zu­stand auf na­tio­na­ler Ebene un­güns­tig ist. Das gilt laut EuGH selbst dann, wenn er in der be­trof­fe­nen Re­gi­on nicht im Sinne der Ha­bi­ta­tricht­li­nie streng ge­schützt ist.

Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

Eine Jagd auf den Wolf, im konkreten Fall ging es um die autonome Gemeinschaft Kastilien und León in Spanien, verstoße gegen die Habitatrichtlinie der Europäischen Union, weil in Spanien insgesamt der Erhaltungszustand des Wolfs ungünstig sei, urteilten die Luxemburger Richter in der Entscheidung.

Das Urteil für Spanien wirft auch ein Schlaglicht auf Deutschland. Regionale Wolfsmanagementmaßnahmen, wie es sich Christian Meyer (Grüne) für Niedersachsen vorstellt, dürften damit ebenfalls nicht legal sein.

Damit argumentierten die Richter laut dpa entgegen der Linie, die Ursula von der Leyen öffentlich vertritt. Die Kommissionspräsidentin erklärte bereits vor einigen Monaten, dass die Rückkehr des Wolfs zwar eine gute Nachricht für die Artenvielfalt in Europa sei, deren Ausbreitung in einigen europäischen Regionen sei jedoch zu einer echten Gefahr geworden – insbesondere für die Nutztierhaltung. Böse Zungen behaupten laut dpa, dass von der Leyen einen Privatkrieg gegen Wölfe wegen ihres gerissenen Ponys Dolly führen würde, zur Wahrheit gehöre aber auch, dass die Europäische Volkspartei EVP, zu der auch von der Leyen gehört, sich das Thema schon lange auf die Fahne geschrieben habe und den Abschuss von Wölfen erleichtern will.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. sieht darin den Lobby-Einfluss von Großkonzernen und der Waffenindustrie, die nicht nur an Kriegen Milliarden verdient, sondern auch am Geschäft mit Jägern. Dies wird bestimmt nicht der letzte Vorstoß gewesen sein.

Quellen:

https://curia.europa.eu/jcms/upload/docs/application/pdf/2024-07/cp240118de.pdf?fbclid=IwY2xjawEZcLNleHRuA2FlbQIxMAABHZ1oZo22W6W8_bknbTTbTk7sUaEyM1SVnkgbnaepgvzWaN0Xy432OIAlEg_aem_q5YZjytx4Hd-JDerI3TFtA

https://curia.europa.eu/juris/document/document.jsf?text&docid=288835&pageIndex=0&doclang=DE&mode=req&dir&occ=first&part=1&fbclid=IwY2xjawEZcThleHRuA2FlbQIxMAABHUuGHCSHaeiS790GXski-gnEeJ_ZC5W3E2syGU-td3PUgt7HA2bn23sUYQ_aem_QLo8uCiSEbBQ2dnyjt-jpg

https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/eugh-c43622-iberischer-wolf-jagdfreigabe?fbclid=IwY2xjawEZch1leHRuA2FlbQIxMAABHeaRkBfqP2wIGWjfhB2eGJP-PdVQcs-_VWK6X9F7Kvri_q3nFQCGl1ftKQ_aem_mhxCwvth2FWov3HFcvRLRA#:~:text=Eine%20Vereinigung%2C%20die%20sich%20für,C%2D436%2F22

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

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Der Wolf und die sieben Schafe: Neuer Schnellschuss im Landkreis Aurich in Niedersachsen

Die Ausnahmegenehmigung ist ab sofort zur Information der Öffentlichkeit abrufbar. Der Sofortvollzug der Ausnahmegenehmigung zum Abschuss sei angeordnet worden, damit ein Widerspruch keine aufschiebende Wirkung hat, heißt es in einer Pressemitteilung der Landkreisverwaltung von gestern. Dies dürfte eine Steilvorlage für klagefähige Naturschutzverbände sein. Lesen Sie hier unsere Einschätzung.

Der Landkreis Aurich erteilt eine Ausnahmegenehmigung zur Entnahme eines Wolfes im Schnellabschussverfahren. Die Ausnahmegenehmigung sei bis zum 21.07.2024 befristet. Der zur Entnahme berechtigte Personenkreis sei vom Landkreis Aurich definiert, lautet eine Presseinformation von gestern. „Dabei wurde ein „Sofortvollzug“ angeordnet.“ Einige Blätter schreiben, dass Jäger beauftragt worden wären. Ob ein eigenes, vom Steuerzahler gefordertes Wolfskillerteam hier vielleicht schon im Einsatz ist, wie vergangenes Jahr gefordert wurde, wissen wir nicht.

 

Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

Verbände haben das Recht zur Stellungnahme

Anerkannte Naturschutzvereinigungen haben bei Verfahren das Recht „zur Gelegenheit zur Stellungnahme“ und „zur Einsichtnahme in die einschlägigen Gutachten“. Das Recht „zur Gelegenheit zur Stellungnahme“ umfasst ein sogenanntes „qualifiziertes Anhörungsrecht“: Es gibt den Vereinigungen ein Recht auf individuelle Information über das mitwirkungspflichtige Vorhaben und auf Information über sämtliche sich mit dem Vorhaben verbindende Aspekte, die erforderlich sind, um zu diesem in sachgerechter Weise Stellung beziehen zu können. Die Stellungnahme muss von der Verwaltung zur Kenntnis genommen und ernstlich in ihre Überlegungen einbezogen werden. Das Recht auf „Einsichtnahme in die einschlägigen Gutachten“ gewährt Einblick in alle Stellungnahmen Dritter oder beteiligter Behörden, soweit sie sich auf naturschutzfachliche oder naturschutzrechtliche Fragen beziehen. Wird ein Sofortvollzug angeordnet, verbleibt den Verbänden keine Zeit, sich zu äußern.

Kein ernster wirtschaftlicher Schaden

„Am 16.06.2024, 20.06.2024 sowie am 30.06.2024 ereigneten sich an einem Deichabschnitt im Landkreis Aurich mehrere Rissereignisse von Schafen und Lämmern, die vom zuständigen Rissgutachter begutachtet, dokumentiert und mit der amtlichen Feststellung „Wolf“ als Schadensverursacher festgestellt wurden. Das wiederkehrende Rissverhalten ließe weitere ernste Schäden erwarten. Aufgrund der Betroffenheit von Schafen am Deich bestünde neben ernsten wirtschaftlichen Schäden für die Tierhalter die Gefahr, dass die Deichsicherheit beeinträchtigt würde,“ so die PM des der Kreisverwaltung. Auf einen DNA-Abgleich, der Wolf als erwiesen feststellt, scheint also sogar verzichtet worden zu sein.

Laut der Rissliste starben insgesamt sieben Schafe, die zudem nicht geschützt waren. Die Landkreisverwaltung teilte auf dpa-Anfrage mit, dass die Entscheidung des OVG „umfassend gewürdigt“ und zutreffende Sachverhalte für den Auricher Fall berücksichtigt worden seien. „Das wiederkehrende Rissverhalten lässt weitere ernste Schäden erwarten“, teilte die Behörde mit.

Bei den gerissenen Tieren dürfte es sich um Schafe eines Berufsschäfers handeln, der Weidetierhaltung im großen Stil betreibt und dafür EU-Subventionen im hohen fünfstelligen Bereich, zzgl. Weidetierprämie für weibliche Schafe erhält. Weitere Schäden sind durch Schutz der Schafe leicht zu verhindern.

 

Schafe hinter wolfsabweisendem Netz sowie Einsatz von Herdenschutzhunden. © Brigitte Sommer

 

Kein bestätigtes Wolfsrudel im Gebiet

Im Abschussgebiet gibt es kein bestätigtes Wolfsrudel. Die Anwesenheit von Schafen auf dem Deichbauwerk sei ein bedeutsamer Bestandteil zur Erhaltung wehrfähiger Deiche. In einer am 1. Dezember 2023 erfolgten Umweltministerkonferenz wurde zwar der Beschluss zur möglichen Durchführung von Schnellabschüssen von Wölfen gefasst, jedoch ist bislang jede Schnellabschussverfügung von Gerichten kassiert worden. Auch diese Genehmigung dürfte genauso kassiert werden. Die Kosten für die verlorenen Verfahren bleiben an den Steuerzahlern hängen. Wozu dienen also diese Schnellschüsse überhaupt?

Danach sei in Gebieten mit erhöhtem Rissaufkommen (es handelt sich um sieben Schafe) bereits nach erstmaligem Überwinden des zumutbaren Herdenschutzes und dem Riss von Weidetieren durch einen Wolf die Erteilung einer Abschussgenehmigung möglich, die zeitlich für einen Zeitraum von 21 Tagen nach dem Rissereignis gelten und die Entnahme im Umkreis von bis zu 1.000 Metern um die betroffene Weide im betroffenen Gebiet zulassen soll. Eine genetische Individualisierung des schadensstiftenden Wolfs vor der Abschussgenehmigung sei hierbei laut Pressemitteilung nicht erforderlich.

Seit wann bedeutet gar kein Schutz  „zumutbarer Herdenschutz“?

Der Landkreis Aurich hätte sich darauf basierend nach ausführlicher rechtlicher Prüfung und intensiver Abwägung zwischen Artenschutz und berechtigten Interessen der Deichsicherheit und der betroffenen Tierhalter für das Erteilen einer solchen Ausnahmegenehmigung entschieden.

Drauflosschießen statt Schützen

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. plädieren seit Gründung unseres Vereines dafür, ganz Deutschland zum Wolfsgebiet zu erklären und nicht erst nach Ausweisung von Wolfsterritorien zu fördern.  Von den Weidetierhaltern muss allerdings auch gefordert werden, dass sie ihre Tiere schützen.  Schon wird spekuliert, dass es sich bei dem Verursacher um einen auf Norderney entdeckten Wanderwolf handeln könnte. Wir halten dies nicht für ausgeschlossen. Die Schnellabschussregel von einem Kilometer könnte hier sogar zutreffen, denn die betroffene Gemeinde ist in der veröffentlichten Verfügung geschwärzt. Woanders heißt es allerdings, es beträfe Hilgenriedersiel und Neßmersiel, die zwei Kilometer entfernt von der Nordseeinsel sind. Bürgermeister und Bauern machen massiv Stimmung gegen das Tier auf der Insel. Will man das Jungtier mit dem Schnellabschussverfahren beseitigen?

Umweltminister Meyer (Grüne) will regional Wölfe schießen und Schutzstatus senken

2021 hatten die Grünen noch gegen die Wildwestabschussmethoden des Vorgängers Olaf Lies (SPD) geklagt. Allerdings nur gegen deren Geheimhaltung, was viele Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde damals nicht wahrhaben wollten. Schon seit dem vergangenen Jahr wirbt Meyer massiv für ein „regionales Bestandsmanagement“. Nun verlautbart Meyer, dass der günstige Erhaltungszustand der Wölfe in Niedersachsen erreicht sei. Wörtlich heißt es in einer Pressemitteilung: „…Niedersachsen wird sich deshalb unabhängig vom Schnellabschussverfahren bei Bund und EU weiterhin für ein praxisnahes, regional differenziertes Bestandsmanagement einsetzen, damit ein möglichst konfliktarmes Nebeneinander von Weidetierhaltung und Wolf in Niedersachsen möglich ist. Dafür wird eine Änderung des Schutzstatus notwendig sein. Umweltminister Meyer: „Ich stehe zum Koalitionsvertrag in Niedersachsen und im Bund. Mit zurzeit 50 Rudeln, vier Paaren und drei Einzelwölfen ist der Wolf in Niedersachsen und in der biogeographischen atlantischen Region nicht mehr vom Aussterben bedroht. In weiten Teilen Niedersachsens ist damit der gute Erhaltungszustand nach der FFH-Richtlinie erreicht. Ich erwarte von der EU-Kommission und der Bundesregierung, dass sie diese Fakten bei den Abstimmungen über die Berner Konvention und Änderungen in der FFH-Richtlinie berücksichtigt.“

Keine Partei hat wohl Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde so enttäuscht wie die Grünen. Wölfe sind zum Spielball von Lobbyisten geworden und dienen als Ablenkung zu den echten Problemen und Herausforderungen unserer  Zeit.

 

Quellen:

https://www.landkreis-aurich.de/aktuelles/detail/landkreis-aurich-erteilt-ausnahmegenehmigung-zur-wolfsentnahme.html?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR36vVPWEa06yiBQeTtNUsEGOngd4bxdS2uJR45kJBw6HK6pitFQVzWmM8Q_aem_7LFFYDBWi1ukw9lWItT_xw

https://www.landkreis-aurich.de/fileadmin/dateiablage/60-bauamt/pdf/2024-07-04_Ausnahme_Wolf.pdf

https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/umweltminister-meyer-und-aktionsbundnis-aktives-wolfsmanagement-einigen-sich-auf-neustrukturierung-des-dialogforums-weidetierhaltung-und-wolf-233302.html

https://www.umweltkarten-niedersachsen.de/Umweltkarten/?lang=de&topic=Natur&bgLayer=TopographieGrau

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/12/03/schluss-mit-geheimen-wolfsjagden-in-niedersachsen/

https://www.umweltkarten-niedersachsen.de/Umweltkarten/?lang=de&topic=Natur&bgLayer=TopographieGrau&layers=WolfsrudelTerritorien&E=403264.01&N=5927270.69&zoom=7

https://www.bild.de/regional/nordsee/norderney-drohne-findet-wolf-auf-urlaubsinsel-und-den-ersten-riss-6682a1cb669daa7445c8c986

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/01/niedersachsen-jetzt-will-man-woelfe-regional-abschiessen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/03/buerger-sollen-wolfskillerteam-in-niedersachsen-finanzieren/

 

Wir brauchen finanzielle Unterstützung

Unser Verein hatte sich vor fünf Jahren gegründet, um Lobbybändeleien von Naturschutzorganisationen etwas entgegen zu setzen. Es braucht nicht mehr, als öffentlich möglichst mit Riesenreichweite und emotionalen Fotos medienwirksam zu verkünden, dass Tiere geschützt werden wollen und schon springen viele wirklich herzensgute Menschen darauf an und unterstützen selbst Jägerstiftungen oder Orgas, in denen Jäger inzwischen im Vorstand sitzen. Große Orgas, die breitflächig staatliche Unterstützung erhalten oder aber Stiftungen, die von Konzernen unterstützt werden, haben natürlich den Nachteil, dass die Forderungen von Lobbyisten aufgeschlossen gegenüber stehen. Tierfreunde erreichen tatsächlich dann das Gegenteil von dem, das sie sich wünschen. Viele Orgas scheinen praktisch von gegenseitigen Interessengruppen übernommen.
Unterstützen Sie bitte kleine Vereine und regionale Vereine.
Auch unser Verein zählt zu den kleinen unabhängigen Vereinen. Wir nehmen keine Regierungsgelder oder Lobbyspenden an. Wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen. Helfen Sie uns, damit wir weiter ein Bollwerk gegen Lobbyismus darstellen können.

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CDU/CSU machen Druck auf den Schutzstatus des Wolfs

CDU und CSU fordern in einem Antrag mehr Tempo in der Herabstufung des Wolfs von einer bislang streng geschützten auf eine nur noch geschützte Art. Ziel ist es, Wölfe regulär schießen zu können.

 

Die Bundesregierung soll laut dem Antrag (20/11431) dem Vorschlag der EU-Kommission (KOM (2023) 799) vom Dezember 2023 und der Entschließung des Europäischen Parlaments (2022/2952 (RSP)) vom 24. November 2022 „unverzüglich zustimmen“.

Laktierende (säugende) Fähe mit Tochter aus dem vergangenen Jahr. © Brigitte Sommer

Außerdem wird die Bundesregierung dazu aufgefordert, „darauf hinzuwirken“, dass die Europäische Union als Vertragspartei eine frühere außerordentliche Sitzung des Ständigen Ausschusses der Berner Konvention beantragt. Eigentlich ist die nächste reguläre Tagung im Dezember 2024. Dort soll die Überführung des Wolfs von Anhang II in Anhang III des Übereinkommens von Bern vorgeschlagen werden.

Die CDU/CSU ist sich anscheinend schon sicher über den Ausgang, denn nach dem Inkrafttreten der Änderung der Anhänge des Übereinkommens von Bern solle die Bundesregierung „für eine unverzügliche entsprechende Herabstufung des Schutzstatus des Wolfs in der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie von Anhang IV nach Anhang V“ sorgen.

Am 15. Mai fand dazu auch eine Debatte im EU-Parlament statt: https://www.euractiv.de/section/landwirtschaft-und-ernahrung/news/eu-staaten-diskutieren-senkung-des-schutzstatus-von-woelfen/

Jäger im Bundestag vertreten Eigeninteressen

Unter den Abgeordneten des Bundestages gibt es zehnmal mehr Jäger als im Volk – und fast alle sitzen im konservativen Lager. Sie vertreten knallhart eigene Interessen, statt im gemeinnützigen Sinne zu handeln. Dazu kommen noch zahlreiche Lobbyverbände hinzu, die ebenfalls ihre Interessen massiv geltend machen.

Neben der Agrar- und Jagdlobby gibt es noch eine weitere mächtige Interessengruppe, die nicht nur von Kriegen, die die Menschheit gegen sich selbst führt, profitiert, sondern auch vom Krieg gegen die Wildtiere in unseren Wäldern. Die Waffenindustrie hat kein Interesse daran, dass die Jagd in Deutschland verboten wird. Hier bietet der Munitionshersteller gleich noch einen Jägerblog auf seiner Homepage mit ein. https://rws-ammunition.com/de/infotainment/rws-hunting-blog?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR3ooFgi-jJMNzdzZjQK81I0uFc-Ook8BbF0AJ3fCIsqOzd_Hu5L0AVmHnc_aem_AQ0_RUrXZ6jIFmN2hCqPaiUadyjCP4kzyschNZq4y12PPlyOY3h8V2H8yVnpAIIqQGfA_u2ArzUXEXRArL3j1VsL

 

Weitere Quellen:

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/jaeger-sind-ueberproportional-im-bundestag-vertreten-15771513.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/20/eu-will-wolfsschutzstatus-in-der-berner-konvention-herabsetzen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/27/eu-verschiebt-entscheidung-ueber-den-schutzstatus-der-woelfe/

https://dserver.bundestag.de/btd/20/114/2011431.pdf

 

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Der irre Stellvertreterkrieg von Regierung und Opposition gegen Wölfe

Sie schießen sich auf ein Lebewesen ein, das sich alleine nicht wehren kann: Den Wolf. Er soll an fast allem Schuld sein, was Bauern und Jäger stört. Mit ins Jagdhorn blasen EU-Chefin von der Leyen, gegen die übrigens zahlreiche Ermittlungen geführt werden, sowie ausgerechnet die Grünen, aber auch CDU und FDP lassen es richtig populistisch krachen. In Hessen und Bayern stehen Wahlen vor der Tür. Warum der Wolf in Deutschland echte Freunde braucht und von wem tatsächlich „echte Gefahren“ ausgehen, lesen Sie in unserer neuen Reportage.

 

Vor einer „echten Gefahr“ durch Wölfe hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag in Brüssel gewarnt. Sie rief die Behörden in den Mitgliedsstaaten auf, Nutztiere und Menschen zu schützen.

„Die Konzentration von Wolfsrudeln in einigen europäischen Regionen ist zu einer echten Gefahr für Nutztiere und potenziell auch für den Menschen geworden“, erklärte von der Leyen. „Ich fordere die lokalen und nationalen Behörden nachdrücklich auf, Maßnahmen zu ergreifen, wo immer es erforderlich ist“, betonte sie.

Von der Leyen zeigte sich bereit, gegebenenfalls den Status des Wolfsschutzes in der EU zu ändern und den Rechtsrahmen zu aktualisieren. Dafür sollen Gemeinden, Wissenschaftler und andere bis zum 22. September aktuelle Daten über die Wolfspopulationen und mögliche Gefahren nach Brüssel melden.

Monitoringdaten für Abschüsse?

Hier muss auch den Ehrenamtlichen, die für das Wolfsmonitoring im besten Gewissen Daten liefern, klar werden, dass diese Daten auch für Abschüsse genutzt werden können. Ungutes Beispiel dafür ist die Schweiz, wo die Wildhut selbst Wolfswelpen schießt, deren Eltern zu „wissenschaftlichen Zwecken“ besendert worden waren. https://act.campax.org/petitions/stoppt-den-wolfs-welpenabschuss-valgrondarudel?source=homepage&utm_medium=promotion&utm_source=homepage&fbclid=IwAR0LWLifsjVk_m99071FBFcrGxbgSNt5WuNd1_HIpRMLLxvpxdDI_A8tUWc

Kaum Schäden durch Wölfe

Zu den durch Wölfe verursachten Schäden sowie für die Kosten von Prävention und Ausgleich sind nun aktuelle Daten und Informationen online verfügbar. Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) stellt diese Daten und Informationen der Bundesländer im Auftrag des BfN jährlich zusammen.

Im Jahr 2022 betrug die Höhe der Fördermittel der Bundesländer für Herdenschutzmaßnahmen 18.428.830 Euro, es wurden insgesamt 3.444 Anträge gefördert. Die Höhe der Schadensausgleichszahlungen betrug 616.413 Euro bei insgesamt 1.135 Übergriffen. Die Höhe der Ausgleichszahlungen sei damit höher als im Vorjahr, aber sie liege unter dem Maximum von 2020. Im Vergleich zu anderen Ausgaben, wie z. B. diese hier: Von der Leyen und Bourla handelten mutmaßlich den Vertrag über 1,8 Milliarden COVID-19-Impfdosen im Wert von 35 Milliarden Euro per Textnachrichten aus.

Da staunt sogar der Wolf. Nicht verfehlte EU-Agrar-Politik, sondern er soll Schuld sein?

 

Es gibt noch immer zu wenig Wölfe in Deutschland

Für das Monitoringjahr 2021/22 wurden in Deutschland 161 Wolfsrudel, 43 Paare und 21 territoriale Einzeltiere nachgewiesen (Stand November 2022, Tab. 1 und Abb. 1). Das Hauptverbreitungsgebiet des deutschen Wolfsbestandes erstreckt sich nach wie vor von der Lausitz ausgehend nach Nordwesten bis in den Norden Niedersachsens. Wolfsrudel wurden in Brandenburg (47), Niedersachsen (34), Sachsen (31), Sachsen-Anhalt (24), Mecklenburg-Vorpommern (18), Bayern (3), Nordrhein-Westfalen (2), Thüringen (1) und Hessen (1) nachgewiesen (Abb. 1 & 2, Tab. 1). Mehrere dieser Rudel haben ihr Territorium grenzübergreifend in zwei oder sogar drei Bundesländern. Grenzübergreifende Territorien wurden jeweils für das Bundesland gezählt, in dem entweder die Welpen nachgewiesen wurden oder in welchem schwerpunktmäßig das Monitoring durchgeführt wurde. Wolfspaare ohne Reproduktion wurden in Brandenburg (14), Niedersachsen (10), Mecklenburg-Vorpommern (6), Sachsen (4), Sachsen-Anhalt (4), Hessen (2), Bayern (1), Schleswig-Holstein (1) sowie in Thüringen (1) bestätigt; territoriale Einzeltiere in Niedersachsen (5), Mecklenburg-Vorpommern (4), Baden-Württemberg (3), Bayern (2), Sachsen-Anhalt (2), Thüringen (2) und in Nordrhein-Westfalen (1) sowie Sachsen (1). Einzelne Nachweise von durchwandernden Wölfen gab es zusätzlich aus Hamburg und Bremen. Das Saarland ist somit das einzige Flächenland, in dem es auch 2021/22 weder territoriale Wölfe, noch Nachweise von durchwandernden Tieren gab.

 

Kein Angriff eines frei lebenden Wolfs auf Menschen in Deutschland – 36 Tote durch Hobbyjäger

Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland vor 25 Jahren hat es keinen einzigen Angriff auf Menschen gegeben. Wohl aber kommen Menschen jedes Jahr durch Hobbyjäger zu Schaden oder gar zu Tode. Anhand von Presseberichten macht die Initiative zur Abschaffung der Jagd regelmäßig eine Aufstellung von Unfällen und Straftaten mit Jagdwaffen, die meist durch aktuelle oder ehemalige Hobbyjäger begangen werden. Demnach wurden allein in diesem Jahr mindestens 36 Menschen durch Jagdwaffen in Deutschland getötet.

 

Platz wäre für 4.000 Wölfe in Deutschland

Da sich Wölfe nur ein Mal im Jahr vermehren und sich die Rudelgröße nach der Anzahl der Beutetiere im Revier richtet, kann von einer unkontrollierten Vermehrung überhaupt keine Rede sein. Zudem wandern Jungtiere spätestens im Alter von zwei Jahren ab und sie suchen sich eigene passende Reviere. Dabei wandern sie hunderte Kilometer. Schon deshalb gefährdet auch ein „regionales aktives Wolfsmanagement“ die Art.

 

Auch Lemke, Vogel, Özdemir und Meyer von den Grünen heulen mit

Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) in der Welt: „Abschüsse von Wölfen nach Rissen müssen schneller und unbürokratischer möglich sein“.

„Wenn Dutzende Schafe gerissen werden und verendet auf der Weide liegen, dann ist das eine Tragödie für jeden Weidetierhalter und eine ganz große Belastung für die Betroffenen. Daher brauchen sie mehr Unterstützung und Sicherheit.“ Ende September wolle sie konkrete Vorschläge liefern. Damit spielt sie wahrscheinlich auf einen aktuellen Fall in Niedersachsen an. Fakt ist allerdings, dass die Schafe trotz wolfsabweisendem Zaun nicht geschützt waren, weil dieser Zaun beeinträchtigt war. Wir berichteten auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/01/niedersachsen-jetzt-will-man-woelfe-regional-abschiessen/

 

 

Wahlkampf in Bayern und Hessen bestimmt durch populistische Inhalte

Nicht nur bundsweit, auch in Bayern und Hessen gäbe es echte Herausforderungen für die Politik. Eine immer weiter ausufernde Rezension sowie steigende Miet- und Energiepreise sowie eine ins Minus laufende Wirtschaft und die Gefahr des Wegbrechens des Mittelstandes, waren früher echte Kompetenzthemen der konservativen Parteien. Heute scheint bestimmte Politiker die Not der Bevölkerung kalt zu lassen. Sie haben einen Schuldigen gefunden, der büßen soll.

Söder (CSU) https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/27/klage-koennte-soeder-populismus-schnell-den-garaus-machen/

und Aiwanger (Freie Wähler) nehmen ja schon seit Jahren in Bayern kein Blatt vor den Mund. https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/21/aiwanger-fw-zu-gruenen-und-bund-naturschutz-haltet-die-klappe/

Und auch die AfD will in Bayern und auch bundesweit Wölfe jagen.

Aber auch die Grünen in Bayern werben mit Emotion, statt mit Inhalten. Welche Zukunft sie Kindern bieten wollen, wird weiter nicht thematisiert. Um Umwelt- oder Tierschutz scheint es den Grünen aber nicht zu gehen. Es sei denn, sie wollen sich von den Bundes-Grünen lösen. Dies gilt auch für die Grünen in Hessen.

 

Wahlkampf ohne Inhalte in Bayern: https://www.nius.de/Politik/gruene-machen-wahlkampf-mit-kindern-statt-inhalten/bedcd43e-0bc9-469d-a6df-583f7b5e2834

 

Wenn der Jäger auch Politiker ist…

kommt ein solches Wahlplakat dabei heraus.

 

 

Auszug aus dem Wahlprogramm der FDP in Hessen

Alles soll weg, woran der Bauer sich stören könnte und die Wälder sollen auch weiter geplündert werden:

Zitat:

Auch das Ziel, 10 Prozent des hessischen Staatswaldes aus der forstwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen und sich selbst zu überlassen, lehnen wir ab. Denn Untersuchungsergebnisse von Hessen Forst gemeinsam mit der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen haben sogar mittelfristig eine Verschlechterung der Artenvielfalt im stillgelegten Wald nachgewiesen.

Das unkontrollierte Wachstum der Wolfspopulation in Hessen ist nicht mit der Weidetierhaltung vereinbar. Mit Blick auf die Wildtiere und ihre natürlichen Wanderwege ist es nicht wünschenswert, immer höhere Zäune zu bauen. Der günstige Erhaltungszustand des Wolfs ist aus unserer Sicht in Hessen längst erreicht. Wir setzen uns für ein aktives Bestandsmanagement des Wolfs in Hessen ein, sobald der Bund die rechtliche Möglichkeit, wie bereits angekündigt, geschaffen hat. Dazu ist es zunächst notwendig, ein realistisches Bild über die 100 Wahlprogramm der Freie Demokraten Hessen zur Landtagswahl 2023 in Hessen sesshaften Wölfe zu erhalten. Wir wollen das Wolfsmonitoring in Hessen professionalisieren und eine Populationsstudie in Auftrag geben. Problemwölfe müssen als solche benannt werden. Ihre Entnahme ist rechtlich bereits jetzt möglich. Wir begrüßen, dass inzwischen wieder Biber in Hessen leben. Da, wo es zu Konflikten zwischen Biber sowie Landwirtschaft und Fischzucht kommt, wollen wir Präventivmaßnahmen fördern und Ausgleichszahlungen ermöglichen. Eine Entnahme von Bibern bei hohen Schäden muss zukünftig möglich sein. Saatkrähen verursachen mittlerweile ernstzunehmende Schäden an landwirtschaftlichen Kulturpflanzen. Im Gegensatz zu Rabenkrähen ist eine reguläre Bejagung aufgrund des europarechtlichen Schutzes der Saatkrähe nicht möglich. Bei akuten wirtschaftlichen Schäden durch Saatkrähen wollen wir Ausnahmegenehmigungen zum Abschuss unbürokratisch ermöglichen. Darüber hinaus setzen wir uns für Ausgleichszahlungen für betroffene Landwirte ein, die wirtschaftliche Schäden durch Saatkrähen in Kauf nehmen mussten.

 

Irrsinn: Wälder sollen ausgelichtet werden

Wir sind ja auch oft in der Natur unterwegs und wir beobachten das Phänomen der Abholzung überall. Tja, wozu wohl, sollen gesunde Bäume abgeholzt werden? Bestimmt nicht zum Klima- und Naturschutz, wohl eher zum Wohl der „Wölfe der Wallstreet“.

 

 

Manchmal hilft nur noch Humor

 

Die SPD drückt die gleichen Begehrlichkeiten nur feiner aus

Die SPD-Landtagsfraktion fürchtet, dass die Kluft zwischen der Angst vor dem Wolf und der Angst um den Wolf in Hessen immer größer wird. Mitschuld daran trage das hessische Umweltministerium, sagte der jagd- und forstpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Heinz Lotz, bereits im Januar.

Dabei lohne sich durchaus ein Blick nach Niedersachsen, wo im vergangenen Jahr eine groß angelegte Wolfsstudie vorgestellt wurde. „Die Niedersachsen konnten für sich nachweisen, dass eine kontrollierte Entnahme von Wölfen keine Gefährdung für den Wolfsbestand darstellt. Sie sind in der Lage zu bestimmen, wie viele Wölfe in der Kulturlandschaft der Menschen in Niedersachsen hinnehmbar sind. So kann das Jagdrecht justiert und ein Bestandsmanagement auf den Weg gebracht werden, dass Hand und Fuß hat. Davon sind wir in Hessen noch viel zu weit entfernt“, so Heinz Lotz, der befürchtet, dass genau dieser Umstand Desinformation und vielen Ängsten Tür und Tor öffne.

https://www.spd-fraktion-hessen.de/2023/01/26/kluft-zwischen-angst-vor-dem-wolf-und-angst-um-den-wolf-wird-in-hessen-immer-groesser/

 

AfD will in Hessen den Wolf jagen gehen

Die  AfD sieht „die Notwendigkeit, einen Akzeptanzbestand mit Entnahmequoten festzulegen und die ordnungsgemäße Bejagung des Wolfes rechtssicher zu ermöglichen“.

 

Bürger könnten die Wahl der CDU bereuen

Auch der CDU in Hessen scheinen frühere Kompetenzthemen wie Wirtschaft, Bildung und Sicherheit inzwischen nicht mehr so wichtig zu sein. Dass sich ausgerechnet der Ministerpräsident mit solch einer Gaga-Aussage auf einem Wahlplakat präsentiert, könnte auch konservative Wähler irritieren.

 

 

Die Rolle der Bauernverbände und Medien

In diesem lesenswerten Artikel und Interview thematisiert Brigitte Sommer, die Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auch die Rolle von Medien, Bauernverbänden, Hassseiten und bezahlten Trollen.

 

 

Herdenschutz funktioniert – aber nur wenn ein Wille vorhanden ist

Wo ein Wille vorhanden ist, gibt es auch Wege. Diejenigen, die lieber Wölfe tot sehen wollen, arbeiten an ihrem eigenen Betriebsuntergang, denn nichts wird sich an der desolaten Situation vieler Betriebe ändern. Die Wölfe haben keine Schuld.

Positives Beispiel aus Hessen. Nein, es braucht keine zwei Meter hohen Zäune, wenn die geförderten Möglichkeiten auch optimal genutzt und aufgebaut werden. Auch HSH an stark durch Spaziergänger frequentierten Gebieten sind kein Problem.

 

 

Es geht um viel mehr als Wölfe

Nicht nur Tier- und Naturschützer sind nun gefordert, wirklich aktiv für den Schutz unserer Umwelt und unserer Tierwelt zu werden. Dabei wird es immer deutlicher, dass es gar nicht nur um Wölfe oder andere Wildtiere geht, sondern dass massiv die Interessen von mehreren Lobbys durchgesetzt werden sollen. Hierbei stellt sich auch die Frage, ob die Regierung überhaupt noch den Willen des Volkes vertreten kann, oder ab nicht längst bestimmte Konzerne und Finanzdienstleister im Hintergrund die Strippen ziehen. Laut einer Volksweisheit offenbart der Blick in die Augen eines Wolfes die Seele der Natur. So findet vielleicht auch gerade auch ein Angriff auf unsere Seelen, auf die Verbundenheit zur Natur und dem Menschsein an sich statt, für das die Wölfe ebenfalls als Stellvertreter stehen.

 

Quellen:

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/von-der-leyen-nennt-wölfe-echte-gefahr-in-europa/ar-AA1gd8xn?ocid=winp1taskbar&cvid=f91ba9e01b4d403ca13574de62c3cc67&ei=167&fbclid=IwAR3A74w96zNN3EW1AueIOKuaRK_4bESRHcVSvz7nyOth-YfLP7qOCfoN00Y

https://www.nius.de/Politik/lemke-und-von-der-leyen-wollen-den-wolfabschuss-erleichtern/ba8dc635-98ec-4784-956a-b95d78e7b738

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/mehr-schutz-fur-weidetiere-ozdemir-und-vogel-begrussen-initiative-fur-leichteren-abschuss-von-wolfen-10416433.html

https://www.euractiv.de/section/innenpolitik/news/pfizer-affaere-weitere-klage-gegen-von-der-leyen/

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/mehr-schutz-fur-weidetiere-ozdemir-und-vogel-begrussen-initiative-fur-leichteren-abschuss-von-wolfen-10416433.html

https://www.fr.de/politik/hessen-wahl-2023-landtag-partei-programme-wolf-natur-schutz-92472152.html

https://www.sueddeutsche.de/bayern/wolf-weidetiere-debatte-artenschutz-1.4347655

https://www.dbb-wolf.de/mehr/pressemitteilungen/details/bericht-zu-praevention-und-nutztierschaeden-2022-veroeffentlicht

file:///Users/orlando/Downloads/Statusbericht%20_W%C3%B6lfe%20in%20DE%2020212022_DBBW_20230216.pdf

https://www.wildtierschutz-deutschland.de/single-post/jagdunfall-straftaten

 

Wir warnten und protestierten bereits:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/14/beginnt-das-grosse-wolfskillen-bald-auch-in-deutschland/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/07/07/schiessen-statt-schuetzen-gruenentrick-um-wolfsschutz-aufzuweichen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/09/bundesumweltministerin-lemke-es-darf-so-lange-geschossen-werden-bis-es-aufhoert/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/28/eskaliert-die-streitkultur-wirklich-erst-jetzt/

 

Thüringen: Wolfsmischlinge kaltblütig erschossen

Auf Nachfrage der Deutschen Presseagentur bestätigte gestern das Thüringer Umweltministerium, dass drei Welpen der Wölfin, die ihr Territorium bei Zella eingerichtet hat,  im Wartburgkreis erschossen worden seien. Angeblich würde das Bundesnaturschutzgesetz vorschreiben, dass frei geborene Mischlinge aus Hund und Wolf abgeschossen werden müssten. Wolfsschutz-Deutschland e. V. sagt „Nein“ und protestiert auf das Heftigste.

Beispeilbild

Unserer Ansicht  nach muss in solchen Fällen das  Tierschutzgesetz höher bewertet werden als das Naturschutzgesetz, dessen Änderung (Lex Wolf) umstritten ist. Gegen die Praktiken in Deutschland läuft auch ein Pilotverfahren der EU. Die EU-Rechtslage ist hier widersprüchlich. Bei gezüchteten Hybriden heisst es, diese würden bis zur 4. Generation den gleichen hohen Schutzstatus wie Wölfe genießen und deshalb wäre deren Haltung verboten.  Gleichzeitig spricht man frei geborenen Mischlingen diesen Schutzstatus ab.

Laut Tierschutzgesetz muss immer das mildeste Mittel angewendet werden. Und es gibt Alternativen zum Töten, die im Ausland längst erfolgreich praktiziert werden. In Italien werden frei geborene Mischlinge sterilisiert und wieder in die Freiheit entlassen. Auch hat das Thüringer Umweltministerium hier erneut gegen die Informationspflicht verstoßen, da es erst auf Nachfrage der Deutschen Presseagentur über die Tötung der gesunden Tiere informierte.

In der Auflistung der DBB-Wolf wurde die kleine Familie einfach schon vorher gar nicht mehr gelistet Auch das verstößt unserer Meinung nach gegen die Informationspflicht.

Und auch rein rechnerisch können fünf bis zehn frei geborene Mischlinge die Reinheit der Wolfspopulation, wie es auch immer wieder als Argument aufgeführt wird, überhaupt nicht gefährden.

Mischlinge seien auch in Bayern gesehen worden und deshalb sei auch in Bayern eine Schießgenehmigung erteilt worden. Allerdings seien dort die Tiere verschollen.  Es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie dies dort gehandhabt worden sein könnte.

Die großen Umweltorgas verfügen über genug finanzielle Mittel, um diesem kaltherzigen Treiben mit Hilfe von Klagen bis zum EUGH ein Ende bereiten zu können.

 

Quelle: https://www.thueringer-allgemeine.de/regionen/eisenach/ministerium-drei-wolf-hund-mischlinge-im-wartburgkreis-abgeschossen-id237895227.html?fbclid=IwAR04lqyaxB19rcF7QgXlL7jNt2Hm0nwA0CgyO0zEDcLYoZIIJrJhtna6tD8

Umfangreiche Infos zur Vorgeschichte: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/25/thueringen-schiessgenehmigung-auf-wolfsmischlingswelpen-erteilt/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/08/13/ethisch-untragbar-schon-wieder-mischlings-wolfswelpentoetungen-in-thueringen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/08/18/studie-zeigt-auf-in-deutschland-gibt-es-kein-wolfshybridenproblem/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/17/bayern-viel-geschrei-um-viel-zu-wenig-woelfe/

EU-Minister weisen auf Erhaltung des Schutzstatus in Brief an EU-Kommisar hin

Umweltminister und Umweltministerinnen aus 12 EU-Mitgliedsstaaten haben in einem Schreiben an die Europäische Kommission auf die Notwendigkeit hingewiesen, den Schutzstatus des Wolfes trotz zunehmender Kritik seitens der Landwirtschaft aufrechtzuerhalten. Doch wie viel Schutz ist tatsächlich gewollt? Hier die Einschätzung von Wolfsschutz-Deutschland e. V. dazu.

Der Brief, der gestern an EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius geschickt wurde, folgt auf eine Entschließung, die im November 2022 im EU-Parlament verabschiedet wurde und in der gefordert wird, den Schutzstatus des Wolfes zugunsten der Viehwirtschaft herabzustufen – ein Schritt, den die Unterzeichnenden explizit ablehnen.

Foto © Brigitte Sommer

Auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke wäre unter den Unterzeichnern und Unterzeichnerinnen.

„Wir, die Umweltminister, lehnen in einer Zeit der weltweiten Krise der biologischen Vielfalt die Tendenz der Entschließung, den gesetzlichen Schutz des Wolfes zu schwächen, eindeutig ab“, heißt es in dem Schreiben. Zudem wird die „unverzichtbare Rolle“ der Großraubtiere bei der Regulierung des Wildbestandes betont. Leider werden in der Pressemitteilung nur Teile des Briefes gebracht, so dass ein Gesamtüberblick nicht möglich ist.

Auch die Formulierung scheint unserer Ansicht nach eher kraftlos. Warum weist man nur hin, statt zu fordern? Wir wissen natürlich nicht, ob dies diplomatische Winkelzüge sind, aber uns beunruhigt die Tatsache, dass die Bundesregierung und mit ihr auch die neue Umweltministerin Steffie Lemke gleichzeitig ein Konzept zum „Bestandsmanagement der Wölfe“ in Deutschland erarbeiten wollen. Die Bundesländer sowie die großen Verbände und verschiedene Vereine sind an diesem Konzept beteiligt.

Das Schreiben, das von der Slowakei initiiert und von elf weiteren EU-Mitgliedsstaaten unterstützt wurde, räumt zwar ein, dass Schäden an Nutztieren in der Koexistenz mit dem Wolf unvermeidlich sind, weist aber auch darauf hin, dass Maßnahmen ergriffen werden können, um die Belastung zu verringern.

Welche Maßnahmen genau ergriffen werden können, wird nicht genau erwähnt. Der EU-Kommissar hatte allerdings in einer Antwort auf die Anfrage eines Agrar-Blattes bekannt gegeben, dass bereits jetzt „unter strengen Voraussetzungen die selektive Entnahme einer bestimmten Anzahl von Exemplaren einer geschützten Art zulässig“ wäre. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/14/beginnt-das-grosse-wolfskillen-bald-auch-in-deutschland/

Dazu gehören Entschädigungsregelungen für verursachte Schäden sowie präventive Maßnahmen, die in allgemein verbindlichen Rechtsvorschriften festgelegt sind, heisst es weiter in der Pressemitteilung.

Die Minister:innen zeigen sich „überzeugt, dass ein strenger Schutz zusammen mit einem wirksamen System präventiver Maßnahmen, einer gerechten Entschädigung, aber auch der Kommunikation mit den Experten […] die besten Lösungen bringen wird.“

Der slowakische Minister Ján Budaj erklärte, er hoffe, dass die Haltung der Europäischen Kommission zum Wolfsschutz unverändert bleibe.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass die Europäische Kommission den gleichen verantwortungsvollen Ansatz zum Schutz seltener Arten beibehalten wird wie bisher“, sagte Budaj und bekräftigte, dass die Umweltminister „bereit sind zu helfen“, um Informationen zu sammeln und die Unterstützung und Entwicklung von Maßnahmen zur Erhaltung des rechtlichen Schutzes des Grauwolfs in Europa weiter zu verstärken.“

 

Hier die Presseinfo zum Brief: https://www.euractiv.de/section/energie-und-umwelt/news/eu-minister-draengen-auf-weiteren-schutz-von-woelfen/?fbclid=IwAR3ArW2est1j_5AP69CZtHXDpzY9lLyzoOtveIIjMAqkflSX7QRZJYoqY-k

Hintergründe:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/12/02/von-der-leyen-will-schutzstatus-von-woelfen-in-der-eu-herabsetzen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/26/wolfsschutz-deutschland-e-v-sagt-stop-zur-aufweichung-des-schutzstatus-fuer-woelfe-in-der-eu/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/30/klatsche-fuer-agrar-und-jagdlobbyisten-woelfe-bleiben-streng-geschuetzt/

 

Beginnt das große Wolfskillen bald auch in Deutschland?

Wolfsschutz-Deutschland e. V. schlägt Alarm. Wenn es nach dem Willen von Teilen der CDU/CSU geht, dann dürften auch bald in Deutschland Wölfe umgebracht werden. Der Umweltschausschuss befasse sich am Mittwoch, 18. Januar 2023, mit dem Wolfsbestandsmanagement, heisst es in einer Pressemitteilung vom 13. Januar 2023. Grundlage der etwa zweistündigen öffentlichen Anhörung ist ein Antrag der CDU/CSU-Fraktion mit dem Titel „Ausgewogene Balance zwischen dem Schutz von Mensch und Tier sowie dem Artenschutz herstellen – Bejagung des Wolfes im Rahmen eines Bestandsmanagements ermöglichen“. Aber geht die Ampel-Regierung da in Wirklichkeit längst mit? Hier unsere Einschätzung.

Diese herzzereißende Aufnahme stammt aus Schweden. Dort findet gerade die größte Lizenzjagd auf Wölfe seit langem statt. 71 Wölfe sind zum Abschuss freigegeben. Jägerinnen und Jäger aus dem In- und Ausland töten wie im Blutrausch. 51 Wölfe sind schon tot. Auch dieser sieben Monate alte Welpe konnte der Metzelei nicht entkommen. Eine Antijagdaktivistin schrieb zu dem Foto, dass der Jungwolf mit ansehen musste, wie seine Eltern und Geschwister getötet worden seien. Er wollte nicht alleine zurück bleiben, sei zur Familie zurück und sei kaltblütig auch erschossen worden. Dabei ist die Wolfspopulation durch die ständigen Abschüsse stark von Inzucht gefährtet. Hier die Übersetzung: „Der Welpe war der letzte im Jagdgebiet von Kockahonka. Seit Montag jagen und erschießen Hunde und Jäger die Herde des Welpen. Einer nach dem anderen. Ein sieben Monate alter Wolfswelpe spielt und mobbt mit seinen Eltern und Geschwistern.
Ein sieben Monate alter Welpe heult verzweifelt, wenn jemand in der Herde verschwindet. Dieser Welpe hat gesehen, wie seine Familie gejagt wurde, kam aus seiner Herde und gestern wurde er erschossen.“

Grausame Realität hinter schön klingenden Worten

Bestandsmanagement klingt doch eigentlich ganz harmlos. Dies soll es wohl auch, um naive Tierfreunde möglichst lange über die wirkliche Motivation hahinter zu täuschen, denn Bestandsmanagement heisst nichts anderes, als Wolfsabschüsse zu ermöglichen.

Ist die Jagd auf Wölfe längst beschlossene Sache?

Ein pikantes Dokument aus Hessen könnte darauf hinweisen, dass sogar auch die Ampel-Regierung es insgeheim längst will, der Jagdlobby auch in Deutschland ihre Lust am Töten zu ermöglichen. Die FDP schrieb bereits im Apri 22, dass der Bund derartiges angekündigt habe.

Auch aus Niedersachsen entsprechende Töne

 

Am 24. November veröffentlichten wir diesen Ausriss aus der Harke auf unserer FB-Seite mit folgender Einschätzung:

„Benenne ein politisches Ziel einfach so um, dass es kaum einer versteht.“ Dies scheint sich der neue Niedersächsische Umweltminister Meyer, bzw. die Grünen insgesamt zu denken?
Siehe Passus „Niedersachsen will an einem Konzept der Bundesregierung für ein konformes und regional differenziertes Bestandsmanagement intensiv mitarbeiten.“ Dies könnte unserer Ansicht nach nichts anderes heißen, dass Deutschland, genau wie Österreich, die EU unter Druck setzen will, den Schutzstatus des Wolfs herabzusetzen, um zu ballern. Geradezu bizarr wirkt es, dass dies anscheinend sogar die Grüne Bundesumweltministerin Lemke mitträgt, die vor drei Jahren noch mit gegen die Änderung des Bundesumweltgesetzes (Lex Wolf) in einer öffentlichen Anhörung in Berlin protestiert hatte. Wolfsschutz-Deutschland e. V. war bei dieser Anhörung damals auch zugegen.
Die wolfsfeindliche Lobby-Politik, die in Niedersachsen unter UM Lies (SPD) angefangen wurde, würde damit fortgesetzt werden. Nur wenige Tage später gab es eine offozielle Pressemitteilung dazu.
Nun deutet einiges darauf hin, dass man es ermöglichen möchte, abschießen, ohne den Schutzstatus insgesamt anzutasten.

Auch Wende im Duktus des EU-Kommissars

EU-Kommissar Sinkevičius wies in seiner Antwort auf eine Anfrage vom 10. Januar 2023 darauf hin, dass Artikel 16 der FFH-Richtlinie auch Ausnahmen vom strengen Wolfsschutz aus anderen zwingenden Gründen erlaube, einschließlich sozialer oder wirtschaftlicher Art.
Unter strengen Voraussetzungen sei die selektive Entnahme einer bestimmten Anzahl von Exemplaren einer geschützten Art zulässig.
Der EU-Kommissar erinnert daran, dass Strategien für das Wolfsmanagement darauf ausgerichtet sein sollten, dass Wild- und Weidetiere geschützt und mögliche Konflikte ausgeräumt würden. “

Diese Entwicklung gegen die Interessen der Mehrheit macht – denn Umfragen von Forsa ergaben erneut, dass die Mehrheit der Bundesbürger die weitere Rückkehr der Wölfe möchte –  fassungslos und jetzt muss nach Ansicht von Wolfsschutz-Deutschland e. V. ein großer bürgerlicher Protest einsetzen. Wie kann es denn sein, dass Deutschland anderen Ländern in Afrika oder  Asien gegenüber fast immerzu moralinsauer und besserwisserisch auftritt und dort Beutegreifer geschützt werden sollen, während man sie im eigenen Land am liebsten ausrotten würde. Denn wenn hier tatsächlich geschossen werden darf, dann könnte dies passieren. Darüber hinaus ist es auch ethisch verwerflich und absolut nicht mehr zeitgemäß, derart mit Mitlebewesen umzuspringen. Wir können uns nicht vorstellen, dass hier wirklich die Basis von CDU/CSU und der Ampel-Koalition mitgehen will und wir appelieren an das Gewissen von anständigen Politikerinnen und Politikern, die der Mehrheit der Deutschen dienen möchten.

Auch in der EU längst geduldet?

Seit Jahren stehen EU-Verfahren gegen Schweden an, aber nichts weiter passiert. Auch aktuell scheint die EU nicht eingreifen zu wollen. Auch das Verfahren gegen Deutschland befindet sich noch immer im Pilotstatus. Nun hat Schweden auch noch die EU-Ratspräsidentschaft für die ersten sechs Monate dieses Jahres inne. Wo bleibt hier die Durchsetzung der vom Kommissar angesprochenen strengen Voraussetzungen?

 

Quellen: https://www.facebook.com/kim.aronsson.79

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw03-pa-umwelt-927680?fbclid=IwAR0VL1tJcgC7OHi1hrbSjLc8sLOfRPX9vT1leLLuyJd8xUvDJ3XDfgfhyIw

https://www.agrarheute.com/tag/ffh-richtlinie?fbclid=IwAR2yqvFtBRnOJc02NzBWk7_Jv_ZEIqMMdikBDzsIgoS6LtIBxT4SM7pQhU

https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/pi-168-ausnahmegenehmigungen-217936.html?fbclid=IwAR2qUaU5opEoPBYuW2yokNkvYNfGP3mLCbHcSxn7JjEIazYQxT9ETWiclhw

https://www.facebook.com/kim.aronsson.79

https://www.nokzeit.de/2021/04/28/mehrheit-begrusst-ruckkehr-des-wolfs/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/05/24/eu-eroeffnet-pilotverfahren-gegen-deutschland-wegen-der-aenderung-des-bundesnaturschutzgesetzes-lex-wolf/

 

 

Weitere Information zur Wolfsjagd in Schweden.

 

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Wolfsschutz-Deutschland e. V sagt „Stop“ zur Aufweichung des Schutzstatus für Wölfe in der EU

Vorgestern gab es einen erneuten Vorstoß der Agrar- und Jagdlobby auf das EU-Parlament, den hohen Schutzstatus der Wölfe herabzusetzen. Dabei hat das Parlament einer Resolution zugestimmt, die fordert, den Schutzstatus der Wölfe im Rahmen der Berner Konvention zurückzustufen. Die Eurogroup for Animals fordert die EU-Kommission auf, Weidetiere zu schützen, statt Wölfe zu schießen sowie eine Koexistenz zu ermöglichen.  Wolfsschutz-Deutschland e. V. schließ sich dieser Minimalforderung an, fordert aber auch Konsequenzen für Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter, die sich konsequent weigern, ihre Tiere zu schützen und stattdessen sogar Risse provozieren.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. sagt „nein“. Bild Pixabay.

Keine bindende Entscheidung aber eine gefährliche Tendenz

Die Abstimmung über den Entschluss sei keine bindende Entscheidung, lautet die Einschätzung der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht. Man fürchtet dort  jedoch, dass dies sowohl nach Europa, wie auch insbesondere an die Europäische Kommission ein höchst besorgniserregendes Signal ist. Zitat: „Würde die Entschließung so umgesetzt werden, würde sie Raum dafür eröffnen, Wölfe und andere streng geschützte Carnivoren einem hohen Risiko auszusetzen.
Bislang sehen die EU-Vorschriften, gerade die Habitat-Richtlinie, einen strengen Schutz von Wölfen und anderen bedrohten Tierarten vor und es wurde sich bereits (durchaus erfolgreich) um die Erhaltung der Arten bemüht. Nichtsdestotrotz sind die einer ständigen Gefahr ausgesetzt, welche nun noch wachsen könnte und eine reiche Artenvielfalt sowie ein gesundes Ökosystem bedrohen.“
Wolfsschutz-Deutschland e. V. schließt sich dieser Einschätzung an und wir fordern, diesem offenkundigen Lobbyismus keine Chance zu geben. Unser Appell an die zuständigen EU-Abgeordneten ist es, standhaft zu bleiben. Das Ziel ist mit der Abstimmung über den Antrag natürlich nicht erreicht, dennoch fühlt sich die Lobby einen Schritt näher und möchte ganz augenscheinlich für ihren persönlichen Vorteil das Erreichen von Verbesserungen im Natur-, Tier- und Artenschutz zunichte machen, denn unstreitbar ist es, dass Wölfe und andere Beutegreifer zu einem gesunden Ökosystem beitragen und Weidetiere gleichzeitig geschützt werden können.
Es könnten dunkle Zeiten für Wölfe und andere Beutegreifer bevorstehen, wenn sich die Lobbykraten in der EU durchsetzen.

 

In den vergangenen Jahren haben wir es immer wieder nachgewiesen, dass Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter bewusst das Leben ihrer Tiere aufs Spiel setzen, indem sie ihre Tiere einfach nicht schützen wollen. Sie bauen Zäune erst gar nicht, oder aber mangelhaft auf. Lieber nehmen sie anscheinend Risse in Kauf, um eben anschließend zu behaupten, dass wolfsabweisende Maßnahmen nichts bringen würden und dass die Wölfe, die sich am Buffett bedient haben, abgeschossen werden müssten. In der Alpenregion behauptet man sogar, der Aufwand von Schutz wäre nicht zu erbringen und zu viel verlangt. Dies ist vollkommen inakzeptabel und wir fordern, dass hier rechtliche Möglichkeiten geschaffen werden, solche Halterinnen und Halter zu belangen.

Protestieren beim zuständigen EU-Kommissar

Jeder einzelne kann hier etwas tun und beim zuständigen EU-Kommissar auf die Wichtigkeit des Schutzes für Wölfe und andere Beutegreifer hinweisen. Hier die Kontakadresse:

Mr. Virginijus Sinkevičius

Rue de la Loi / Wetstraat 200

1049 Brussels / Belgium

 

Mail an:

nature@ec.europa.eu

 

 

Quellen: https://www.eurogroupforanimals.org/news/european-parliament-votes-downgrade-protection-large-carnivores?fbclid=IwAR176qhL78z1y9RcHF5W-KE_8J1zE8mMgNvlL4kfu6A2mxiby4k65x8BFSY

https://www.facebook.com/Tierschutzrecht

https://bauernzeitung.at/resolution-zur-ueberpruefung-des-schutzstatus-von-woelfen/?fbclid=IwAR3pz5yr-ViJvN22GK0y0D-nkajDodeuUpLLLZxU7vbxf14PsVYYNAxbyHw

 

Pfingstspaziergang des Vereins Wolfsschutz-Deutschland stieß auf großes Interesse

Pfingstspaziergang des Vereins Wolfsschutz-Deutschland stieß auf großes Interesse
Der Wolf in Deutschland: Auf einem Pfingstspaziergang informierte der Verein Wolfsschutz-Deutschland über den Stand der Dinge.

 

Über 20 Wolfsinteressierte beteiligten sich an dem Pfingstspaziergang des Vereins Wolfsschutz-Deutschland in Bad König im Odenwald. Treffpunkt war am Bahnhof, von dort ging es entlang am Rande der Stadt in den Wald. Vereinsvorsitzende Brigitte Sommer und weitere Mitglieder des Vorstandes informierten über die Situation der Wölfe in Deutschland und berichteten über die Vereinsarbeit. Volker Vogel informierte über sein persönliches, nicht kommerzielles Filmprojekt „Menschen für Wölfe“.

Trotz der Bemühungen von Lobbyverbänden und der Politik, den Schutzstatus der Wölfe aufzuweichen und damit die Tiere leicht abschießen zu können, habe die EU vergangene Woche erneut bestätigt, dass sie daran festhalten werde, so Brigitte Sommer. Das sei eine beruhigende Nachricht, auch wenn in einigen Bundesländern jetzt versucht werde, mit obskuren Methoden und Argumenten dagegen zu halten. Wie sehr der Wolf trotz aller Schutzrichtlinien und Gesetze dennoch in Gefahr sei, zeige sich unter anderem bei der getöteten  Jungwölfin im Landkreis Celle, die von einem bislang Unbekannten mit 18 Schrotkugeln erschossen worden war. Zur Ergreifung des Täters/der Täterin, der/die das Tier erschossen haben, sei mittlerweile von Wolfsschutz-Deutschland und einigen Mitstreitern eine Belohnung in Höhe von 4000 Euro ausgesetzt worden.

Am Treffpunkt hatte sich auch ein älteres NABU-Mitglied eingefunden, das sich auf einem Zettel gegen die Wölfe in Deutschland aussprach. In einem sachlichen Gespräch tauschten beide Seite ihre Argumente aus.

 

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Pfingsten2
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Auf Unverständnis stieß bei den Teilnehmern der Abschuss von Wolfshybriden in Thüringen. Sommer erklärte, das dies nicht rechtskonform gewesen sei, da auch die Hybriden bis in die vierte Generation hinein unter dem gleichen Schutz stehen würden, wie die Wölfe. Aus diesem Grund habe der Verein Wolfsschutz-Deutschland auch Anzeige erstattet gegen die Thüringische Umweltministerin Siegesmund (Grüne/Bündnis 90).

Volker Vogel berichtete von seinem Dokofilm-Projekt „Menschen für Wölfe“, das er unabhängig vom Verein Wolfsschutz-Deutschland plant. Hierfür habe er ein Fundraising unter https://www.gofundme.com/menschen-fuer-woelfe gestartet habe. Zugleich berichtet er kontinuierlich über den Stand der Dinge auf seinem Blog https://info83107.wixsite.com/menschen-fuer-woelfe. In diesem Dokofilm wolle er prominente und ganze normale Menschen zu Wort kommen lassen über ihre positive Einstellung zum Wolf.

Bei Kaffee und leckerem Kuchen, organisiert von den Vereinsmitgliedern Renate Heß und Gabriele Rohner, informierten sich die Teilnehmer dann über die weiteren Aktivitäten des Vereins.

 

 

 

 

 

 

Grüne und Linke haben keine Meinung zum Wolfsschutz

 

Morgen ist Bundestagswahl. Dass Angela Merkel Kanzlerin bleibt, ist wohl klar, fragt sich nur, mit welchen Parteien sie das regeln muss. Wir von Wolfsschutz Deutschland hatten im Vorfeld der Bundestagswahl die großen Parteien angeschrieben und nach ihrer Position zum Thema Wolfsschutz gefragt. Es waren zwei ganz einfache Fragen, auf die wir Antworten erhalten wollten. Geantwortet haben die CDU/CSU, die FDP und die SPD. Von den Grünen und der Linken bekamen wir keine Antwort.

Unsere beiden Fragen waren eigentlich einfach zu beantworten. Wir fragten:

1) Wie  ist  Ihre  parteiinterne  Meinung  bezüglich  der  in  einigen Bundesländern  von Wolfsgegnern diskutierten Forderung nach einer Lockerung des Schutzstatus des Wolfs in Deutschland?

2 )  Gibt  es  in  Ihrer  Partei  Pläne  hinsichtlich  einer  Lockerung  des  Schutzstatus  des Wolfs in Deutschland?

Gespannt waren wir vor allem auf die Antworten der Grünen und der Linken. Ursprünglich als Umweltpartei gegründet, dachten wir eigentlich, dass die Grünen sehr wohl etwas zu diesem aktuellen Thema zu sagen haben, schließlich tangiert das Thema Wolf einige Bundesländer, in denen die Partei mit der Sonnenblume im Logo mit an der Macht ist. Niedersachsen ist ein Beispiel. Doch den Grünen scheint das Thema Wolf so gar nicht zu interessieren.  Sie kümmern sich wohl lieber um das Thema Diesel und Feinstaub. Natur- und Artenschutz spielt da scheinbar keine Rolle mehr.

Auch auf unser Nachfragen und erneute Zusendung der Fragen erhielten wir von den Grünen keine Antwort.  Wir können dazu nur sagen: Keine Antwort ist auch eine Antwort! Der Schutz der Wölfe scheint dieser Partei, die sich jahrelang immer wieder für Belange der Umwelt eingesetzt hat, egal zu sein. Jeder mag sich dazu selbst eine Meinung bilden.

Die Linken haben auch nicht geantwortet. Deshalb zitieren wir den Fraktionsvorsitzenden der Linken, Dr. Dietmar Bartsch kurz aus einem Statement, das er auf dem Deutschen Bundesjägertag 2017 gegeben hat. Er sagte: „Ich bin kein Fachpolitiker. Aber: Der Wolf gehört hierher. Die Frage ist: Wo sind die Grenzen? Wir brauchen keine zugespitzte Diskussion, deshalb dürfen wir nicht warten, bis etwas passiert ist. Da ist die Bundesebene gefragt, Grenzen zu setzen. Was die Ausbreitung von Nutria und Waschbär angeht: Auch hier muss es Konsequenzen geben.“

Mit anderen Worten: Abschießen muss sein, nicht nur für Wölfe!

Die Antworten zu unseren Fragen kann jeder auf unserem Blog nachlesen. Zu erwähnen ist, dass sich nur die SPD gegen jegliche Änderung des Wolfsschutzes ausgesprochen hat. CDU/CSU und FDP werden dafür sein, Wölfe abzuschießen.

Und jetzt darf gewählt werden. Wir hoffen nur, dass die kommende Bundesregierung den Wolfsschutz nicht lockert. Sollten CDU/CSU, FDP und die Grünen ans Ruder kommen, werden wir Wolfsschützer wohl eine noch härtere Zeit erleben…