Alarmierender Aufruf: Stoppt die Schießgenehmigung auf Wolf GW3559m im Landkreis Helmstedt!

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind zutiefst empört über die Allgemeinverfügung des Landkreises Helmstedt (Niedersachsen) vom 28. Mai 2025, die die Tötung des Wolfs GW3559m in den Gemeinden Lehre, Königslutter, Grasleben und Velpke vom 1. August 2025 bis zum 31. Dezember 2025 erlaubt. Diese Entscheidung ist ein unverzeihlicher Angriff auf den Artenschutz und bedroht die fragile Wolfspopulation. Wir lehnen jeden Abschuss entschieden ab – kein Wolf darf für menschliches Versagen sterben!

Die Verfügung beruft sich auf 20 Rissvorfälle zwischen Juli und November 2024, bei denen 150 Schafe getötet und 47 verletzt wurden. Genetische Analysen schreiben GW3559m gerade Mal 13 dieser Risse zu, zwei weitere gelten als wahrscheinlich. Doch die Wahrheit ist: In über der Hälfte dieser Fälle fehlten wolfsabweisende Zäune! Es ist eine Schande, dass der Landkreis den Wolf zum Sündenbock macht, statt Tierhalter zur Installation effektiver Schutzmaßnahmen wie Elektrozäune mit 8.000 Volt, Untergrabschutz oder Herdenschutzhunde zu verpflichten.
Beispielfoto Wolfspaar. © Brigitte Sommer
GW3559m ist der Vaterwolf eines Rudels mit Jungtieren – seine Tötung würde die Rudelstruktur zerstören und die Welpen in Gefahr bringen, selbst wenn der Abschuss erst ab August erlaubt ist, um den Welpenschutz zu berücksichtigen.

Schießen bis alle tot sind?

Besonders skandalös ist die Auflage, dass bei einem Irrtum – sollte der falsche Wolf erschossen werden – weitere Wölfe getötet werden dürfen. Diese Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben geschützter Tiere ist unerträglich. Die Verfügung gibt zu, dass GW3559m keine äußerlichen Merkmale zur Identifikation aufweist, was das Risiko eines Fehlabschusses erhöht und beide Elterntiere gefährdet, ohne die die Welpen nicht oder nur schwer überleben können. Folge wäre die Zerstörung eines ganzes Rudels sowie weitere Risse, da unerfahrene Jungtiere auf leichte Beute zurückgreifen müssen. Nur „Autorisierte Berechtigte“ mit speziellem Auftrag dürfen schießen, doch wir vermuten, dass diese vage Formulierung bewusst gewählt wurde, um die Schützen vor strafrechtlicher Verfolgung oder öffentlicher Kritik zu schützen. Diese undurchsichtige Regelung öffnet Tür und Tor für Missbrauch und verwischt die Verantwortlichkeit.

Mobilisierung

Wir kündigen hiermit Strafanzeigen gegen die Entscheider und Ausführenden dieser Verfügung an. Jeder, der einen Wolf tötet, verstößt gegen den Tier- und Artenschutz, da wir keinerlei Abschüsse akzeptieren – weder nach erneuten Rissen, noch unter anderen Bedingungen. Vage Begriffe wie „Autorisierte Berechtigte“ können diese Verantwortung nicht verschleiern. Wir rufen alle Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde im Landkreis Helmstedt zur Mobilisierung auf! Dokumentieren Sie die Zustände von Weidezäunen in den betroffenen Gemeinden und teilen Sie Ihre Beobachtungen bei Spaziergängen mit uns. Fotos und Berichte über unzureichende Zäune oder verdächtige Aktivitäten helfen uns, die Missstände offenzulegen und den Druck auf die Behörden zu erhöhen, um Abschüsse zu verhindern. Werden Sie Mitglied bei uns: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/
Weder die Bedingung eines erneuten Risses noch der Welpenschutz bis Ende Juli rechtfertigen diese grausame Verfügung – ein Abschuss ist und bleibt ein Abschuss! Wir fordern den Landkreis Helmstedt auf, diese barbarische Entscheidung sofort zurückzunehmen und in effektiven Herdenschutz zu investieren. Nur so können wir eine friedliche Koexistenz von Mensch und Wolf sichern – ohne Blutvergießen!

Quelle:

https://www.landkreis-helmstedt.de/downloads/datei/ZjQ0OGM0MzE5OGI3NzhkNCtNRGIvem42S1JNb05HeStTbDAxclNEV0xDeWF1TWtQeTh2a2tLQnhLTlpxa2pMaHBsZG94cHZZZXQyYVhNYTExd00zR2ZtUlRsQnlqVlhHRE5Gci9kNG4razZVK2R1NlB2ZzVkZEVkYnRyb2ZqTlYyaDZZZUJlTzJaV2cvTjho?fbclid=IwY2xjawKk6nZleHRuA2FlbQIxMQABHo8Ac1k8DJOySkggnXeOqR0Q1o0fnnJQLw6VontCcnOvITlTg35Gpo2tcp-c_aem_Fc6xzSRUdnyiHrwbZoCHtg

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Wölfe in Deutschland – Scheue Tiere, die uns von Natur aus bereichern

Hier ist unser nächster Artikel in leichter Sprache. Wölfe sind wilde Tiere. Sie gehören zur Familie der Caniden, wie Haushunde, aber sie leben frei in der Natur. Sie sind die Vorfahren unserer Hunde. Ohne Wölfe würde es heute keine Hunde geben. In Deutschland gibt es wieder mehr Wölfe, weil sie geschützt sind. Bis vor etwa 25 Jahren waren Wölfe in Deutschland fast verschwunden. Jetzt leben sie wieder fast in allen Bundesländern in Wäldern, Wiesen und Bergen, die meisten von ihnen in Brandenburg und Niedersachsen. Im Jahr 2023/2024 wurde in Deutschland aus den Bundesländern das Vorkommen von insgesamt 209 Wolfsfamilien, 46 Wolfspaaren und 19 sesshaften Singlewölfen bestätigt.

Wie leben Wölfe?

Wölfe leben in Gruppen, die man Rudel nennt. Ein Rudel ist wie eine Familie. Es gibt kein Alphatier, wie man früher dachte. Stattdessen sind die Eltern die Anführer. Im Rudel leben die Eltern, ihre Welpen und oft die Geschwister aus dem Vorjahr. Die älteren Geschwister helfen, die Kleinen zu beschützen. Wenn die jungen Wölfe etwa zwei Jahre alt sind, wandern viele ab, um ein eigenes Rudel zu gründen. Wölfe haben ein Revier. Das ist ihr Zuhause, wo sie jagen und leben. Ein Revier kann sehr weitläufig sein, manchmal größer als eine Großstadt. Sie markieren ihr Revier mit Duft oder Heulen, damit andere Wölfe wissen: „Hier wohnen wir!“
Beispielfoto Wolf.

Was machen Wölfe in den Jahreszeiten?

Wölfe passen ihr Leben an die Jahreszeiten an:
  • Frühling (März bis Mai): Im Frühling werden die Wolfswelpen geboren. Die Mutter bringt meist 4 bis 6 Welpen zur Welt. Die Geburt ist in einer Höhle oder an einem geschützten Ort. Die Welpen sind klein, blind und brauchen viel Pflege. Die Mutter bleibt bei den Welpen, während der Vater und die Geschwister Essen bringen. Das Rudel arbeitet zusammen, um die Kleinen zu schützen.
  • Sommer (Juni bis August): Die Welpen wachsen schnell. Sie kommen aus der Höhle und lernen das Rudel kennen. Sie spielen viel, um stark zu werden. Das Rudel jagt Tiere wie Rehe oder Wildschweine. Im Sommer gibt es viel Essen, weil die Natur voller Leben ist. Die jungen Wölfe lernen, wie man jagt.
  • Herbst (September bis November): Im Herbst werden die Welpen größer und mutiger. Sie üben, mit dem Rudel zu jagen. Manche ältere Geschwister verlassen das Rudel, um ein eigenes Leben zu starten. Wölfe wandern manchmal weit, um ein neues Revier zu finden. Das Rudel bereitet sich auf den Winter vor.
  • Winter (Dezember bis Februar): Der Winter ist die Paarungszeit. Die Eltern paaren sich meist im Januar oder Februar. In dieser Zeit sind Wölfe sehr aktiv und heulen oft, um mit anderen Rudeln zu sprechen. Jagen ist im Winter schwerer, weil es weniger Tiere gibt. Aber Wölfe sind klug und finden genug Essen, zum Beispiel kranke oder schwache Tiere.

Wie verhalten sich Wölfe?

Wölfe sind scheu und vorsichtig. Sie meiden Menschen und rennen meist weg, wenn sie einen sehen. Wölfe heulen, um miteinander zu reden oder ihr Revier zu markieren. Ihr Heulen klingt wie ein Lied und kann kilometerweit zu hören sein. Wölfe kämpfen nur, wenn sie ihr Rudel oder sich selbst schützen müssen. Sie sind sehr klug und arbeiten im Rudel zusammen, wie ein Team.
In Deutschland gab es, seit die Wölfe hier wieder eine Heimat gefunden haben, keine Angriffe auf Menschen. Wölfe wollen einfach in Ruhe leben. Es kann vorkommen, dass Jungwölfe, die auf der Suche nach einem eigenen Revier sind, auch manchmal durch Dörfer und Städte laufen, denn als Jungtiere haben sie noch keine Erfahrung mit der Welt außerhalb der Wälder und daher wissen sie auch nicht, welche Gefahren auf sie lauern.  Sie besitzen ja auch kein Navigationsgerät, können nicht beurteilen, wie gefährlich der Weg auf der Suche nach einem eigenen Revier ist. Wenn wir Wölfe beim Durchstreifen von Dörfern oder Städten sehen, muss niemand Angst haben, von ihnen angefallen zu werden. Die Wölfe gehen uns Menschen instinktiv aus dem Weg. 
Beispielfoto Wolfsfamilie.

Warum muss man keine Angst vor Wölfen haben?

Wölfe sind keine Gefahr für Menschen. Sie haben mehr Angst vor uns, als wir vor ihnen. Wenn man einen Wolf sieht, sollte man ruhig bleiben und Abstand halten. Wichtig ist: Wölfe nicht füttern, nicht stören und nicht zu nah kommen. So bleiben Wölfe friedlich. Mit wolfssicheren Zäunen und speziell ausgebildeten Hunden können Nutztiere, wie Schafe und Ziegen, aber auch Rinder und Pferde vor Wölfen geschützt werden. So können Wölfe und Menschen gut zusammenleben.

Warum sind Wölfe wichtig?

Wölfe helfen der Natur. Sie fressen kranke oder schwache Tiere, wie Rehe oder Hirsche. So bleibt der Wald gesund, weil es dadurch nicht zu viele Pflanzenfresser gibt. Wölfe sind ein Teil der Natur, genau wie Vögel, Füchse oder Bäume. Sie machen unsere Wälder lebendig und vielfältig.
Auch Wolfsgeschwister mögen sich sehr.

Was kann man tun, um Wölfe zu schützen?

  • Wölfe in Ruhe lassen: Nicht stören oder füttern.
  • Tiere schützen: Bauern können Zäune und Herdenschutzhunde einsetzen, um Schafe und andere Tiere zu schützen.
  • Mehr lernen: Informiere Dich über Wölfe, zum Beispiel bei Wolfsschutz-Deutschland e.V. oder bei „Menschen für Wölfe“.

Fazit

Wölfe sind faszinierende Tiere. Sie leben in Familien, passen sich an die Jahreszeiten an und helfen der Natur. Sie sind scheu und für Menschen nicht gefährlich. Man muss keine Angst vor Wölfen haben, wenn man sie respektiert. Wölfe gehören zu Deutschland und machen unsere Natur bunter und lebendiger. Wölfe gehören zu uns.
Wolfseltern mit Welpen. © Brigitte Sommer

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Wolfsschutz-Deutschland e. V. solidarisiert sich mit „Defend the Wolf“ und unterstützt die Mobilisierung für die Wolfszone Jura Vaudois

Die Lage ist alarmierend: In der Schweiz planen die Behörden, M351, den Vaterwolf des Mont Tendre-Rudels, der im Winter einen Schuss überlebt hat, sowie M121, das mögliche zukünftige Leittier des Suchet-Rudels, zu töten.  Wolfsschutz-Deutschland e. V. schließt sich der Kritik von „Defend the Wolf“ an den irreführenden Äußerungen des waadtländischen Staatsrats Vasilis Venizelos an und unterstützt die dringende Mobilisierung zum Schutz der Wölfe in der Wolfszone Jura Vaudois. Wir rufen alle Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde dazu auf, sich vor Ort aktiv für den Erhalt der Wölfe einzusetzen.

Beispielfoto, erstellt mit KI von Grok/X.

 

Wir unterstützen die von „Defend the Wolf“ in seiner Pressemitteilung aufgeführten Punkte und listen diese im Folgenden auf, um die Dringlichkeit der Situation zu verdeutlichen:

  1. „Proaktive Regulierung“ als Täuschung: Der Begriff „proaktive Regulierung“ verschleiert gezielte Tötungen einer geschützten Art. Die Schüsse im vergangenen Winter waren keine Regulierung, sondern ein bewusster Akt der Zerstörung. Wir fordern eine klare Benennung: Ein Wolf ist kein Zielobjekt.
  2. Politisch fragwürdige Maßnahmen: Venizelos’ Eingeständnis, dass solche Aktionen künftig kaum durchführbar seien, zeigt deren mangelnde Legitimität. Es handelt sich nicht um eine grundsätzliche Entscheidung, sondern um eine politische Imageberechnung.
  3. Ziel M351 als Vorwand: Die Behauptung, nur M351, das „problematische Zuchttier“, zu eliminieren, ignoriert die biologischen Folgen. Die Tötung eines Zuchttiers destabilisiert das gesamte Rudel sozial, territorial und verhaltensmäßig – eine Strategie, die einer teilweisen Ausrottung gleichkommt.
  4. Der Jura als Schießstand: Trotz gegenteiliger Beteuerungen wurde der Jura durch intransparente und brutale Verwaltungsmaßnahmen zum Jagdgebiet. Worte wie „Demut“ oder „Lebendigkeit“ können diese Realität nicht vertuschen.
  5. Fehlgeleitete Argumentation: Die Aussage, nicht alle Schafalmen seien „schützbar“, rechtfertigt Gewalt gegen Wölfe, anstatt ein überholtes Pastoralmodell zu überdenken. Wir fordern eine Politik der Koexistenz statt der Konfrontation.

Dringender Handlungsaufruf für die Wolfszone Jura Vaudois:


Die geplanten Tötungen von M351 und M121 sind nicht nur grausam, sondern auch kontraproduktiv. Solche Maßnahmen zerstören die sozialen Strukturen der Wolfsrudel, führen zu ihrer Zersplitterung, verstärken Angriffe auf Vieh und fördern die unkontrollierte Ausbreitung anderer Rudel. Dies ist eine absurde und zerstörerische Logik, die das ökologische Gleichgewicht gefährdet. Wir lehnen den brutalen Umgang mit Lebens ab und fordern, dass Angst und politischer Druck nicht länger das Schicksal einer geschützten Spezies bestimmen.
Wolfsschutz-Deutschland e. V. steht solidarisch an der Seite von „Defend the Wolf“ und dem „Kommitee gegen Wolfsabschüsse“ und unterstützt den Aufruf zur Mobilisierung. Wir fordern eine radikale Neuausrichtung der Wildtierpolitik, die den Wolf als unverzichtbaren Bestandteil unserer Ökosysteme anerkennt. Gemeinsam setzen wir uns für eine nachhaltige Koexistenz ein, die Mensch, Tier und Natur respektiert. Handelt jetzt mit uns – verteidigen wir die Wölfe, verteidigen wir die Natur!

Es wurde eine Petition eröffnet

Petitionstext: „Die Wölfe M121 und M351 wurden aufgrund “unangemessenen Verhaltens” willkürlich zum Abschuss freigegeben. Beide Abschüsse fallen in den Geltungsbereich der Kantone, bei M121 weil er als Einzelwolf eingestuft wurde, beim Wolf M351 weil er „aggressives Verhalten“ an den Tag lege, das potenziell gefährdend für Menschen sein könnte.

M351 ist Teil des Mont Tendre Rudels und potenzieller Vater der Jungtiere, die bald geboren werden. Bei M121 gibt es Grund zur Annahme, dass er ebenfalls Teil eines Rudels ist, was nicht mehr in den Bewilligungsbereich der Kantone fallen würde.

Beide Abschüsse fallen in die Paarungszeit – die willkürliche Abschussbewilligung gefährdet also nicht nur das Leben der beiden Wölfe, sondern auch das der Jungtiere ihrer Rudel, die bald auf die Welt kommen!

„Defend The Wolf“ und „Kommitee gegen Wolfsabschüsse“ fordern:

  • Die Kantone Waadt und Neuenburg dazu auf, die Abschussbefehle für beide Wölfe sofort zurückzuziehen.
  • Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) dazu auf, eine Untersuchung zur Erteilung der Abschussbewilligungen einzuleiten.“ Hier geht es zur Unterschrift:

 

Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde, die vor Ort am Mont Tendre aktiv werden können, melden sich bitte hier beim Kommitee gegen Wolfsabschüsse: https://www.facebook.com/groups/303799529310696

oder bei „Defend The Wolf“: https://www.facebook.com/defendthewolf

 

Schweiz wird von der Berner Konvention erneut gerügt

Das Präsidium der Berner Konvention in Straßburg bedauerte das Versäumnis des Bundesamts für Umwelt (BAFU), einen Bericht über die proaktive Wolfsregulierung vorzulegen und forderte den Bund erneut zur Erfüllung seiner Berichtspflicht auf. CHWOLF und Avenir Loup Lynx Jura (ALLJ), die die Beschwerde eingereicht hatten, begrüßen die Sitzungsresultate, kritisieren jedoch die unkooperative Haltung des BAFU.

Das Präsidium betonte, dass trotz des geänderten Schutzstatus des Wolfs die Regeln der Berner Konvention gelten: Wolfsbestände müssen ökologischen und wissenschaftlichen Standards entsprechen, Nachtjagd und Zielgeräte sind verboten. Kritisiert wurde zudem der Abschuss eines Wolfsrudels im UNESCO-Biosphärenreservat, der ein 20-jähriges Forschungsprojekt im Schweizerischen Nationalpark zerstörte und eine Koexistenzstudie im Juramassiv stoppte. Susanne Clauss (ALLJ) unterstrich die Bedeutung der gestoppten Jurastudie für die Koexistenz von Nutztieren und Großraubtieren.
Weiterhin äußerte das Präsidium Besorgnis über Kürzungen bei Herdenschutzmaßnahmen und forderte den Bund auf, ausreichende Mittel für nicht-letale Methoden und die Förderung von Koexistenz bereitzustellen. Christina Steiner (CHWOLF) kritisierte insbesondere die Streichung von Mitteln für Herdenschutzhunde. Im Herbst erwartet das Präsidium neue Berichte und hofft auf die Mitwirkung des BAFU.
Die Berner Konvention ist ein völkerrechtlicher Vertrag, aber sie hat keinen Mechanismus für verbindliche Strafen. Eine Rüge ist lediglich ein öffentlicher Verweis, der moralischen oder diplomatischen Druck erzeugen kann, aber keine rechtlichen oder finanziellen Konsequenzen nach sich zieht.

 

Quellen:

https://chwolf.org/news/der-bund-wird-von-der-berner-konvention-erneut-geruegt-05-2025?fbclid=IwY2xjawKb2ZFleHRuA2FlbQIxMQABHlnKtepgLHtaup3wnKMbORBom315uQnIrmM7EddxET55AXEU11gaEwKn1ghg_aem_Q-mCUg_39uWYdVgp3qnjHA

https://chwolf.org/medien/chwolf-medien-ecke/medienmitteilungen-2025/medienmitteilung-vom-20-05-2025

Überraschendes Überleben: Welpen im Segeberger Forst trotz Verlust der Leitwölfin?

Am Ostermontag, dem 21. April 2025, erlitt das Wolfsrudel im Segeberger Forst in Schleswig-Holstein einen schweren Verlust: Die Mutterwölfin GW2656f wurde auf der B205 bei Rickling von einem Fahrzeug erfasst und getötet. Genetische Analysen des Landesamtes für Umwelt (LfU) Schleswig-Holstein und die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) bestätigen nun eindeutig, dass es sich tatsächlich um die Leitwölfin des Rudels handelte. Da sie kurz vor ihrem Tod Welpen gesäugt hatte, wurde befürchtet, dass Jungtiere ohne ihre Mutter nicht überleben könnten. Doch Wildtierkameraaufnahmen vom 17. Mai 2025 zeigen eine ermutigende Entwicklung: Mindestens fünf vitale Wolfswelpen bewegen sich im Kerngebiet des Segeberger Forsts. Wer die Mutter dieser Welpen ist, bleibt jedoch bislang unklar.

 

Unsicherheit um die Mutter der Welpen

Die Herkunft der fünf auf der Wildkamera gesichteten Welpen sei derzeit ungeklärt, da noch kein genetisches Material (z. B. Kotproben oder Haare) gesammelt werden konnte, so ein Sprecher der Projektgruppe des LfU.  Da Wölfe sich nur einmal im Jahr vermehren, nämlich im Frühjahr, müssen die Welpen aus einem Wurf von 2025 stammen. Sie könnten Nachkommen der getöteten Leitwölfin GW2656f sein, die kurz vor ihrem Tod Welpen gesäugt hatte. Ebenso ist es möglich, dass eine Tochter des Rudels, die sich in einem angrenzenden Gebiet angesiedelt hatte, die Mutter ist und nach dem Tod der Leitwölfin mit ihren Jungen in das Kerngebiet des Segeberger Forsts zurückgekehrt ist.
Beispielfoto Wolfswelpen. Auf dem Originalbild sind die Welpen auf einer Wiese zu sehen. Das Abendblatt titelte aber in einer Tatsachenbehauptung, dass die Welpen überlebt haben. Tatsächlich ist dies aber noch nicht klar: https://www.abendblatt.de/schleswig-holstein/norderstedt/article409063081/woelfe.html?utm_medium=social&utm_campaign=HA&utm_source=Facebook&tpcc=artikel_facebook_ha&fbclid=IwY2xjawKbtU9leHRuA2FlbQIxMQABHjO45h4coUJcPDwO7tRVy9LBlYIxNVDVOBW8swA9wyxB8usDq-ETD94MRWlN_aem_7RujXOsX1X-Ymg0UHn9SGQ#Echobox=1747818389

Die Rolle von GW2441m

Der Vaterwolf GW2441m spielt vermutlich eine zentrale Rolle in der Aufzucht der Welpen. Es gebe keine Hinweise darauf, dass er das Rudel verlassen hat oder verstorben ist, so der LfU-Sprecher, was ihn zu einem stabilisierenden Element im Rudel macht. Ob er der Vater der aktuellen Welpen ist, bleibt jedoch unklar, da auch die Beteiligung eines neuen Wolfsrüden möglich ist. Die genetische Untersuchung der Welpen wird Aufschluss darüber geben, ob GW2441m weiterhin als Vater aktiv ist oder ob ein neuer Rüde die Dynamik des Rudels verändert hat. Unabhängig von seiner biologischen Vaterschaft zeigt die Anwesenheit von GW2441m, wie wichtig starke Elterntiere für die Stabilität eines Rudels sind.

Die Stärke des Rudels

Die Möglichkeit, dass die Welpen trotz des Verlustes ihrer Mutter überlebt haben, unterstreicht die soziale Stärke von Wolfsrudeln. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. vermuten, dass ältere Jungtiere aus früheren Würfen (z. B. aus 2023) oder GW2441m selbst die Welpen mit zerkauter Nahrung versorgen könnten. Dies verdeutlicht, wie Wölfe als Rudel zusammenarbeiten, um Herausforderungen wie den Verlust eines Elterntieres zu meistern.

Chronik des Wolfsrudels Segeberger Forst

Ausriss aus DBB-Wolf.de
  • 2019: Einzelwolf GW1120f wird im Segeberger Forst nachgewiesen (DBBW-Daten).
  • 2022: Das Rudel im Segeberger Forst wird als bestätigtes Wolfsgebiet etabliert, mit GW2441m als Leitrüde und GW2834f als Leitwölfin. Keine Reproduktion nachgewiesen (DBBW-Daten).
  • 29. März 2023: Leitwölfin GW2834f wird auf der B205 bei Rickling bei einem Verkehrsunfall getötet. GW2441m paart sich anschließend mit GW2656f, einer Wölfin aus dem Bereich Kalübbe.
  • Frühjahr 2023: GW2441m und GW2656f ziehen sechs Welpen auf, bestätigt durch Wildkameraaufnahmen im Juli 2023 (DBBW-Daten). Eines der Jungtiere stirbt im Oktober 2023 bei einem Verkehrsunfall. Fünf Jungtiere überleben und bleiben im Rudel.
  • Frühjahr 2024: GW2656f bringt acht Welpen zur Welt, bestätigt durch Wildkameraaufnahmen und DBBW-Daten. GW2441m ist der Vater.
  • 21. April 2025: Leitwölfin GW2656f wird auf der B205 bei Rickling getötet. Genetische Analysen und die DBBW bestätigen ihre Identität als Leitwölfin. Milchspuren deuten darauf hin, dass sie Welpen gesäugt hatte.
  • 17. Mai 2025: Wildkameraaufnahmen zeigen fünf vitale Welpen im Segeberger Forst. Ihre Herkunft ist unklar: Sie könnten von GW2656f oder einer Tochter des Rudels stammen, die mit ihren Welpen in das Kerngebiet zurückgekehrt ist. GW2441m ist vermutlich weiterhin im Rudel aktiv, seine Vaterschaft ist unbestätigt.

Ein Plädoyer für Schutz und Aufklärung

Der Segeberger Forst ist ein lebendiger Beweis dafür, wie wichtig intakte Lebensräume und der Schutz von Wölfen sind. Verkehrsunfälle wie der Tod von GW2656f sind neben illegalen Tötungen eine der größten Bedrohungen für Wölfe in Deutschland. Wolfsschutz-Deutschland e.V. fordert daher verstärkte Maßnahmen wie Wildtierbrücken, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Warnschilder an bekannten Wolfsterritorien, um solche Tragödien zu verhindern.
Quellen:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

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Wolfsjagd und grüne Unglaubwürdigkeit: Ein Verrat an Naturschutz und Wählern

Die Umweltministerkonferenz (UMK) ist das zentrale Gremium, in dem die Umweltminister der Bundesländer und der Bundesumweltminister aktuelle umweltpolitische Themen diskutieren und koordinieren. Sie tagt zweimal jährlich und setzt Impulse für bundesweite Maßnahmen, etwa im Naturschutz, Klimaschutz oder in der Landwirtschaft. Die Beschlüsse der UMK sind politisch wegweisend, auch wenn sie rechtlich nicht bindend sind. Sie beeinflussen jedoch Gesetzesänderungen und die Umsetzung von Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene. Auf der UMK im Mai 2025 wurde eine besonders kontroverse Entscheidung getroffen: Alle Umweltminister sprachen sich einstimmig dafür aus, den Wolf ins Bundesjagdrecht aufzunehmen, um die Jagd auf ihn zu erleichtern.

Es drohen willkürliche Tötungen

Diese Entscheidung, unterstützt durch Gesetzesänderungen am Bundesnaturschutzgesetz, Bundesjagdgesetz und einer EU-Verordnung, soll den Abschuss sogenannter „problembehafteter“ Wölfe vereinfachen. Doch was bedeutet „problembehaftet“? In der Praxis drohen willkürliche Tötungen ernsthaft gefördert werden. Studien, etwa aus Polen, zeigen, dass Konflikte mit der Landwirtschaft durch präventive Maßnahmen effektiv reduziert werden können. Warum also dieser Rückfall in eine jagdfreundliche Politik?

Beispielfoto Wölfe.
Das Agrarblatt „Agrar heute“ schreibt dazu folgendes: „Um zügig handlungsfähig zu sein, sobald der niedrigere Schutzstatus des Wolfes auch vom EU-Rat bestätigt wurde, einigten sich die Umweltminister nun auf einen gemeinsamen Fahrplan. Denn sowohl das Bundesnatur- als auch das Bundesjagdgesetz müssen geändert werden, um ein „Wolfsmanagement“, was nichts anderes heißt, als Abschüsse, zu ermöglichen. Der nationale Rahmen müsse den Ländern ein rechtssicheres Bestandsmanagement ermöglichen, heißt es in dem Beschluss der Umweltministerkonferenz, schreibt Agar Heute. Danach will man also nicht nur so genannte „Problemwölfe“ totschießen, sondern mit einer Jagd auf Wölfe auf Bundesebene beginnen.

Auch die Grünen stimmten zu

Die neue CDU/CSU-SPD-Bundesregierung unter Friedrich Merz (ehemals BlackRock) hat von Anfang an keinen Hehl daraus gemacht, eine harte Linie beim Wolfsabschuss zu verfolgen. Unter der Leitung des neuen Bundesumweltministers Carsten Schneider (SPD) wird der Wolf nun als Bedrohung dargestellt, was den Weg für einen bürokratiearmen Abschuss ebnet. Doch besonders enttäuschend ist die Zustimmung der grünen Umweltminister wie Christian Meyer, Oliver Krischer oder Katrin Eder. Diese Entscheidung der Grünen steht in krassem Widerspruch zu ihrem Programm, das Biodiversität und Koexistenz von Mensch und Tier betont. Damit machen sie sich nicht nur auf Bundesebene, sondern auch in den Bundesländern unglaubwürdig und riskieren, ihre letzten Anhänger zu verlieren.
Die Grünen brechen nicht nur beim Naturschutz ihre Versprechen. Auch ihre Unterstützung für Aufrüstung und militärische Maßnahmen, etwa im Kontext internationaler Konflikte, widerspricht ihren früheren friedenspolitischen Idealen. Von Klimaschutz über soziale Gerechtigkeit bis hin zum Artenschutz – die Grünen haben nahezu alle Wahlversprechen gebrochen. In den Bundesländern, wo grüne Ministerinnen und Minister, wie in Baden-Württemberg, Niedersachsen oder Rheinland-Pfalz,  die Chance hätten, Vorreiter für innovative Naturschutzlösungen zu sein, beugen sie sich dem Druck der Agrarlobby und populistischer Stimmen. Diese Kehrtwende entfremdet ihre Basis, die auf konsequenten Umweltschutz gehofft hatte.
Die UMK-Entscheidung verschärft die gesellschaftliche Spaltung und macht den Wolf zum Sündenbock, statt Konflikte zu entschärfen. Wolfsschutz-Deutschland e.V. verurteilt diesen Kurs. Der Wolf ist kein Feind, sondern ein Schlüssel für gesunde Ökosysteme. Wir brauchen Investitionen in Bildung, Prävention und Koexistenz, keine Jagd.

Liste der Landesumweltministerinnen und Umweltminister (Stand Mai 2025):

  • Baden-Württemberg: Thekla Walker (Bündnis 90/Die Grünen), seit 12. Mai 2021
  • Bayern: Thorsten Glauber (Freie Wähler), seit 12. November 2018
  • Berlin: Ute Bonde (CDU), seit 23. Mai 2024
  • Brandenburg: Hanka Mittelstädt (SPD), seit 11. Dezember 2024
  • Bremen: Kathrin Moosdorf (Bündnis 90/Die Grünen), seit 5. Juli 2023
  • Hamburg: Katharina Fegebank (Bündnis 90/Die Grünen), seit 7. Mai 2025
  • Hessen: Ingmar Jung (CDU), seit 18. Januar 2024
  • Mecklenburg-Vorpommern: Till Backhaus (SPD), seit 7. November 2006
  • Niedersachsen: Christian Meyer (Bündnis 90/Die Grünen), seit 8. November 2022
  • Nordrhein-Westfalen: Oliver Krischer (Bündnis 90/Die Grünen), seit 29. Juni 2022
  • Rheinland-Pfalz: Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen), seit 15. Dezember 2021
  • Saarland: Petra Berg (SPD), seit 26. April 2022
  • Sachsen: Georg-Ludwig von Breitenbuch (CDU), seit 19. Dezember 2024
  • Sachsen-Anhalt: Armin Willingmann (SPD), seit 16. September 2021
  • Schleswig-Holstein: Tobias Goldschmidt (Bündnis 90/Die Grünen), seit 29. Juni 2022
  • Thüringen: Tilo Kummer (BSW), seit 12. Dezember 2024
Beispielfoto Wolf.

Was wäre, wenn Institutionen hinter der Regierung die Entscheidungen treffen würden?

Wenn Konzerninteressen, einfacher gesagt Institutionen, hinter der Regierung existieren würden, könnte es folgende Interessen verfolgen:
  1. Wirtschaftliche Interessen der Agrarindustrie: Solche Institutionen könnten eng mit der Agrarlobby, etwa dem Deutschen Bauernverband (DBV), verbunden sein. Es würde darauf abzielen, die Interessen der Landwirtschaft über den Naturschutz zu stellen, indem es den Wolf als Bedrohung für Nutztierhaltung und damit für wirtschaftliche Gewinne darstellt. Ziel wäre es, den Wolfsschutz zu schwächen, um Kosten für präventive Maßnahmen wie Wildzäune oder Herdenschutzhunde zu vermeiden und stattdessen den Abschuss als einfache Lösung zu fördern. Die Agrarlobby, insbesondere der DBV vertritt primär die Interessen größerer, konventioneller Agrarunternehmen, die schnelle Lösungen wie den Wolfsabschuss fordern. Kleine bäuerliche Betriebe, die oft nachhaltiger wirtschaften und offen für präventive Maßnahmen sind, werden in der Lobbyarbeit marginalisiert. Ein hypothetisches „Regime“ hinter der UMK-Entscheidung würde vermutlich diese industriellen Interessen unterstützen, um wirtschaftliche und politische Stabilität zu sichern, während kleinere Betriebe auf der Strecke bleiben.

  2. Politische Machtkonsolidierung: Institutionen könnten darauf abzielen, die politische Landschaft zu stabilisieren, indem es populistische Themen wie den Wolfsabschuss nutzt, um ländliche Wählergruppen, insbesondere in wolfsreichen Regionen wie Niedersachsen oder Mecklenburg-Vorpommern, zu beruhigen. Durch die Einstimmigkeit in der UMK, inklusive der Zustimmung von Ministern wie Carsten Schneider (SPD), Ute Bonde (CDU) oder Hanka Mittelstädt (SPD), könnte versucht werden, parteiübergreifende Einigkeit zu demonstrieren und Konflikte mit der Agrarlobby zu vermeiden.
  3. Ablenkung von anderen Themen: Institutionen könnten die Wolfsdebatte nutzen, um von größeren umweltpolitischen oder sozialen Versäumnissen abzulenken, etwa von unzureichendem Klimaschutz oder sozialer Ungleichheit. Indem der Wolf als „Problem“ in den Fokus gerückt wird, könnte es die öffentliche Aufmerksamkeit von kontroverseren Themen wie der Aufrüstung – die selbst von den Grünen unterstützt wird – oder wirtschaftlichen Herausforderungen ablenken.
  4. Schwächung des Naturschutzes: Institutionen könnten ein generelles Interesse daran haben, den Naturschutz insgesamt zu untergraben, um wirtschaftliche Projekte wie Infrastruktur, Landwirtschaft oder Energiegewinnung (z. B. Windkraft in Naturschutzgebieten) voranzutreiben. Die Entscheidung, den Wolf ins Bundesjagdrecht aufzunehmen, könnte ein Präzedenzfall sein, um den Schutz anderer Arten zu lockern und so industrielle Interessen zu priorisieren.
  5. Kosolche ntrolle durch populistische Narrative: Solche Institutionen könnten versuchen, gesellschaftliche Spannungen zu nutzen, indem sie den Wolf als Symbol für übertriebene Naturschutzpolitik stilisieren. Dies würde populistischen Strömungen in die Hände spielen, die in Regionen wie Brandenburg oder Sachsen (mit Ministern wie Hanka Mittelstädt oder Georg-Ludwig von Breitenbuch) an Einfluss gewinnen. Ziel wäre es, die Bevölkerung zu polarisieren und Naturschützer zu marginalisieren.
  6. Kontrolle durch Angst und Feindbilder: Institutionen könnten Interesse daran haben, Feindbilder wie den Wolf zu nutzen, um Angst und Unsicherheit in der Bevölkerung zu schüren. Dies würde es erleichtern, autoritäre oder populistische Politik durchzusetzen, da eine verrohte und gespaltene Gesellschaft anfälliger für einfache Narrative und „starke Lösungen“ ist. Die Zustimmung der Grünen, die ihre naturschutz- und friedenspolitischen Prinzipien verraten haben, könnte darauf hindeuten, dass selbst sie diesem Druck nachgeben, um politisch zu überleben – ein Zeichen für den Erfolg solcher Strategien.

Wenn solche Institutionen existieren würden, könnten sie Wahlen durch Lobbyeinfluss, Medienmanipulation, gesellschaftliche Spaltung und Verrohung weitgehend neutralisieren, da sie politische Akteure und Narrative unabhängig von Wahlergebnissen steuern würden.

Quellen:

https://www.agrarheute.com/politik/umweltminister-wollen-jagd-wolf-eroeffnen-634464

https://www.umweltministerkonferenz.de/Startseite.html

 

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Der Wolf und der Schutz: Ein Gerichtsfall in Europa

In Europa gibt es Streit um den Schutz des Wolfs. Fünf Umwelt- und Tierschutzgruppen haben vor einem Gericht der Europäischen Union (EU) Klage eingereicht. Sie wollen, dass eine Entscheidung der EU aufgehoben wird. Diese Entscheidung soll den Wolf weniger stark schützen. Hier erklären wir in einfacher Sprache, was los ist.

Was ist passiert?

Die EU hat am 3. Dezember 2024 beschlossen, den Wolf weniger zu schützen. Am 8. Mai hat das EU-Parlament zugestimmt. Der EU-Rat wird auch zustimmen und wenn das Ergebnis im Amtsblatt veröffentlicht wurde, wird die EU den Wolf in der Berner Konvention, einem wichtigen Vertrag, von Anhang II auf Anhang III setzen. Das bedeutet: Es gibt weniger strenge Regeln für den Wolf. Vielleicht dürfen dann mehr Wölfe gejagt werden. Es kann sogar bedeuten, dass die Wölfe wieder ausgerottet werden.
Beispielfoto Wolf.
Fünf Gruppen – Green Impact, Earth, Nagy Tavak, LNDC Animal Protection und One Voice – finden das falsch. Sie haben mit ihrem Anwalt Luca D’Agostino Klage vor dem Europäischen Gerichtshof eingereicht. Sie wollen, dass die Entscheidung zurückgenommen wird.

Warum klagen die Gruppen?

Die Gruppen sagen: Die Entscheidung der EU ist nicht richtig, weil:
  1. Keine guten wissenschaftlichen Gründe: Es gibt keine neuen Daten, die zeigen, dass der Wolf weniger Schutz braucht. Wissenschaftler sagen, der Wolf ist in Europa noch nicht sicher genug.
  2. Regeln der EU wurden nicht beachtet: Die EU muss vorsichtig sein und die Natur schützen. Das steht in wichtigen EU-Gesetzen. Aber die Entscheidung ignoriert diese Regeln.
  3. Alte Daten wurden benutzt: 2022 hat die EU einen ähnlichen Vorschlag abgelehnt, weil die Daten nicht gut genug waren. Jetzt benutzt die EU dieselben Daten, um den Wolf weniger zu schützen.
Die Gruppen sagen: Der Wolf braucht weiterhin starken Schutz. Weniger Schutz könnte gefährlich für die Wölfe sein und auch andere Tiere in Zukunft weniger schützen.
Was wollen die Gruppen erreichen?
Die Gruppen wollen, dass das Gericht:
  • Die Entscheidung der EU aufhebt.
  • Alle Schritte, die mit dieser Entscheidung zusammenhängen, stoppt. Dazu gehört der Vorschlag an die Berner Konvention.

Wenn das Gericht zustimmt, bleibt der Wolf besser geschützt

Was passiert jetzt?

Der Fall ist beim Gericht eingereicht. Er wurde im Amtsblatt der EU veröffentlicht. Jetzt warten die Gruppen auf die Antwort der EU. Danach wird es vielleicht eine Verhandlung geben. Das Gericht prüft, ob die Entscheidung der EU richtig war.

Warum ist das wichtig?

Der Wolf ist ein wichtiges Tier in der Natur. Weniger Schutz für den Wolf könnte Probleme für die Umwelt bringen. Der Fall zeigt auch, wie wichtig es ist, dass Entscheidungen auf guten wissenschaftlichen Daten basieren. Nicht nur für den Wolf, sondern für den Schutz aller Tiere in Europa.
Der Schutz des Wolfs ist ein großes Thema und dieser Gerichtsfall könnte viel ändern.
Beispielfoto Wölfe.

Wie könnte es in Deutschland weiter gehen?

Es gibt auch noch die Möglichkeit, nach der Veröffentlichung im Amtsblatt zu klagen. Es können nicht alle Vereine klagen. Aber die, die es können sind der Ansicht, dass es ohne Veröffentlichung kein gültiges Gesetz gibt, gegen das man klagen kann. Dasselbe gilt für neue Gesetze in Deutschland – sie müssen im Bundesgesetzblatt stehen.
Eine Klage könnte aber scheitern, zum Beispiel, wenn der Verein nicht beweisen kann, dass er direkt betroffen ist oder wenn die Klage zu spät kommt.
Die Änderung der Wolfsschutz-Regeln ist noch nicht im Amtsblatt der EU erschienen. Deshalb kann noch niemand in Deutschland klagen. Man muss warten, bis die Änderung veröffentlicht ist.

Verbandsklagerecht: Was plant die neue Regierung?

Die neue Bundesregierung aus CDU, CSU und SPD will das Verbandsklagerecht ändern. Das steht im Koalitionsvertrag von 2025. Aber was bedeutet das?
Das Verbandsklagerecht erlaubt Umwelt- und Naturschutzverbänden gegen Projekte zu klagen, die der Natur schaden könnten. Zum Beispiel gegen Wolfsabschüsse. Jetzt will die Regierung dieses Recht einschränken. Es soll „überprüft“ werden, um es an EU-Regeln anzupassen. Das sagt auch Verkehrsminister Patrick Schneider. Er nennt es „Straffung“.
Viele Umweltverbände sind besorgt. Sie sagen: Weniger Klagen bedeuten weniger Schutz für die Natur. Das könnte auch die Demokratie schwächen. Eine vollständige Abschaffung des Rechts ist zwar  nicht geplant, aber die Regierung will das Verbandsklagerecht einschränken. Das könnte den Naturschutz erschweren.
Quellen:

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Keine Rückstufung des Wolfschutzes – Bleibt Polen jetzt standhaft?

Wir haben positive Neuigkeiten aus Polen, die uns Hoffnung machen! In einem aktuellen Interview mit dem Nachrichtenportal onet.pl (veröffentlicht am 4. Mai 2025) stellt Mikołaj Dorożała, stellvertretender Minister für Klima und Umwelt sowie Generalnaturschutzbeauftragter, klar: Polen werde sich nicht an der Rückstufung des Wolfschutzes beteiligen. Der Schutzstatus des Wolfs bliebe in Polen unverändert. Falls das tatsächlich so umgesetzt wird, wäre dies ein wichtiger Schritt, der zeigt, dass der Wolf auch in Europa eine Zukunft hat. Wir bei Wolfsschutz-Deutschland e.V., die sich entschieden gegen jeglichen Abschuss von Wölfen aussprechen, sehen darin ein mutmachendes Signal für den Naturschutz und möchten die positiven Aspekte dieses Interviews näherbringen.

 

Sagt Polen jetzt „Nein“ zur Rückstufung?

Im Herbst 2024 stimmte Polen für eine Abschwächung des Wolfschutzes in der Berner Konvention – ein Schritt, der auch in Deutschland Wellen schlug und den Druck auf den Wolf erhöhte. Doch Dorożała stellt nun klar: Diese Entscheidung sei keine persönliche Initiative von Premierminister Donald Tusk gewesen, sondern eine Regierungsentscheidung, die die Spannungen innerhalb der polnischen Koalitionsregierung offenlegt. Naturschutz ist ein sensibles Thema, das oft zwischen unterschiedlichen politischen Lagern hin- und hergerissen wird.
Besonders erschreckend ist, wie der Wolf in Polen – und auch bei uns – zum politischen Werkzeug geworden ist. Dorożała berichtet empört von einem Vorfall, bei dem ein Mitarbeiter des Wojewodschaftsamtes in Rzeszów behauptete, Wölfe würden bald Schulen und Kindergärten betreten. Solche Aussagen sind nicht nur unwissenschaftlich, sondern schüren gezielt Ängste in der Bevölkerung. „Der Wolf ist leider zu einem Element des politischen Spiels geworden“, so der Minister. Es fehlt an Sachlichkeit, stattdessen dominieren kulturelle Ängste – obwohl Wölfe Menschen nicht angreifen.
Beispielfoto Wolfsfamilie.

Der Wolf: Ein Held des Ökosystems

Dorożała hebt im Interview die immense Bedeutung des Wolfs für das Ökosystem hervor – eine Wahrheit, die wir bei Wolfsschutz-Deutschland e.V. schon lange betonen. Der Wolf ernähre sich von Wildschweinen, Huftieren und Bibern (ein Drittel seiner Nahrung bestehe aus Bibern!) und helfe so, landwirtschaftliche Schäden zu reduzieren. Besonders beeindruckend: Laut der Forschung von Prof. Sabina Nowak können Wölfe das Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in ihren Därmen neutralisieren – ein natürlicher Schutzmechanismus, der für die Gesundheit unserer Wälder und Wildtiere von unschätzbarem Wert ist. Wölfe fressen zudem kranke Tiere und fördern so die Gesundheit anderer Populationen. Ohne Wölfe würde ein Dominoeffekt entstehen: Mehr Rehe und Biber würden die Schäden in Wäldern und auf Feldern erhöhen. Der Wolf sei also kein Problem, sondern ein Geschenk der Natur!
Dorożała widerlegt auch die weitverbreiteten Mythen über den Wolf. Seit dem Zweiten Weltkrieg gab es in Polen keinen einzigen dokumentierten Angriff auf Menschen. Zum Vergleich: Hunde verursachen jährlich 5.000 Bissverletzungen in Polen – bei etwa 8 Millionen Hunden, von denen 500.000 bis 600.000 herrenlos sind. Der Wolf hingegen ist ein scheues und friedliches Tier, das Menschen meidet. Es sei an der Zeit, die Angst vor dem Wolf durch Wissen und Respekt zu ersetzen.

Politische Spiele statt sachliche Lösungen

Trotz dieser positiven Nachricht zeigt das Interview auch, wie sehr der Wolf in Polen – und bei uns in Deutschland – zum Spielball politischer Interessen geworden ist. Dorożała berichtet empört von einem Amtsmitarbeiter in Rzeszów, der behauptete, Wölfe würden bald Schulen und Kindergärten betreten. Solche Aussagen sind nicht nur unwissenschaftlich, sondern schüren gezielt Ängste. Der Minister kritisiert, dass die Debatte oft von Emotionen und Populismus bestimmt wird, statt auf Fakten zu basieren. Auch in Polen gebe es Jäger, die Gerüchte verbreiten, um den Naturschutz zu untergraben – ein Problem, das wir in Deutschland nur zu gut kennen.

Was Polen uns lehrt – und was wir fordern

Die Entscheidung Polens, den Schutzstatus des Wolfs nicht anzutasten, ist ein ermutigendes Beispiel für ganz Europa. Sie zeigt, dass es möglich ist, den Wolf zu schützen und gleichzeitig Konflikte zu minimieren. In Polen gibt es ein System zur Verwaltung der Wolfspopulation, das auch Ausnahmen für Abschüsse vorsieht – doch Wolfsschutz-Deutschland e.V. steht klar gegen jeglichen Abschuss. Wölfe dürfen nicht getötet werden, nur weil sie als „Problem“ wahrgenommen werden. Stattdessen müssen wir auf Prävention setzen: Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune, Nachtpferche, Herdenschutzhunde können Konflikte effektiv verhindern. Polen zeigt, dass der Schutz des Wolfs machbar ist, ohne ihn zu opfern.
Wir fordern:
  • Kein Abschuss, sondern Schutz: Der Wolf muss in ganz Europa streng geschützt bleiben – Ausnahmen für Abschüsse lehnen wir strikt ab.
  • Aufklärung statt Angst: Mythen über Wölfe müssen durch wissenschaftliche Fakten ersetzt werden, um ein friedliches Miteinander zu ermöglichen.
  • Verpflichtender Herdenschutz: Maßnahmen wie Zäune und Herdenschutzhunde müssen zur Pflicht für Tierhalter werden, um Konflikte zu vermeiden.

Gemeinsam für den Wolf!

Die Rückbesinnung Polens gibt uns Mut, aber der Kampf für den Wolf geht weiter – auch in Deutschland. Wir bei Wolfsschutz-Deutschland e.V. setzen uns mit aller Kraft dafür ein, dass der Wolf in unserer Natur seinen Platz behält, ohne dass sein Leben bedroht wird. Helft uns dabei! Werdet Mitglied, spendet oder teilt unsere Beiträge, um die Wahrheit über den Wolf zu verbreiten. Der Wolf ist ein faszinierendes Tier, das unsere Wälder bereichert und unsere Unterstützung verdient. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass er in Frieden leben kann – in Polen, in Deutschland und überall in Europa.
Die Aussage von Mikołaj Dorożała, dem stellvertretenden polnischen Minister für Klima und Umwelt, dass Polen den Schutzstatus des Wolfs nicht herabstufen wird, ist nicht rechtlich bindend. Als Minister kann er die Position der Regierung darlegen, aber solche Aussagen sind eher politische Absichtserklärungen. In Polen hat die Regierung – in diesem Fall die Koalitionsregierung unter Donald Tusk – das letzte Wort und Entscheidungen können sich ändern, je nach politischem Druck oder neuen Entwicklungen. Zudem zeigt die Geschichte, dass Polen 2024 für eine Abschwächung des Wolfschutzes in der Berner Konvention gestimmt hat, was Dorożałas aktuelle Aussage in einem gewissen Widerspruch stehen lässt.
Auch international ist Polen an EU-Recht wie die FFH-Richtlinie gebunden, die den Wolf schützt. Die Änderung der Berner Konvention im März 2025 erlaubt zwar eine Herabstufung des Schutzstatus, aber ob Polen das tatsächlich umsetzt, hängt von weiteren politischen Entscheidungen ab – nicht allein von Dorożałas Worten. Seine Aussage ist also ein positives Signal, aber keine Garantie. Wir bei Wolfsschutz-Deutschland e.V. bleiben wachsam, denn die Erfahrung zeigt, dass politische Versprechen oft durch wirtschaftliche oder populistische Interessen überstimmt werden.
Beispielfoto Wölfe.

Ähnliche Muster in Europa: Zufall oder Strategie?

In Polen, Deutschland, Italien, Schweden und vielen anderen Ländern beobachten wir ein bekanntes Muster: Der Wolf wird zum politischen Spielball. In Polen behaupten einige, Wölfe würden Schulen und Kindergärten betreten, wie Mikołaj Dorożała im Interview empört berichtet. In Deutschland hören wir ähnliche Mythen – etwa, dass Wölfe eine Gefahr für Menschen seien, obwohl kein einziger Angriff dokumentiert wurde. Gleichzeitig wird in allen Ländern der Druck auf den Wolfschutz erhöht: In der Berner Konvention wurde 2024 eine Herabstufung beschlossen, in Deutschland wurde die FFH-Richtlinie am 8. Mai 2025 geändert, um Abschüsse zu erleichtern, und auch in Schweden gibt es Bestrebungen, den Wolf stärker zu „managen“. Diese Parallelen sind auffällig.
Könnte das Teil einer globalen politischen Agenda sein?
Es ist kein Geheimnis, dass Naturschutzthemen oft wirtschaftlichen und politischen Interessen im Weg stehen. Landwirtschaftslobbys, Jagdverbände und konservative politische Gruppen in ganz Europa nutzen den Wolf als Symbol, um Ängste zu schüren und ihre Interessen durchzusetzen. Hinter dem sogenannten „regionalen Bestandsmanagement“ oder „Populationsmanagement“ – Begriffe, die in Polen wie in Deutschland verwendet werden – verbirgt sich oft dasselbe Ziel: den Wolf wieder zur Abschussfreigabe zu bringen. Diese einheitliche Sprache und Strategie deuten darauf hin, dass es möglicherweise koordinierte Bemühungen gibt, den Naturschutz auf europäischer Ebene zu schwächen.

Wirtschaftliche Interessen über Naturschutz?

Ein Blick auf die größeren Zusammenhänge zeigt, dass die Debatte um den Wolf in einen globaleren Kontext eingebettet sein könnte. Internationale Handelsabkommen, Agrarpolitik und die Interessen großer Industrien – etwa in der Landwirtschaft oder Forstwirtschaft – stehen oft im Konflikt mit strengem Naturschutz. Der Wolf, der als Spitzenprädator das Ökosystem stabilisiert, wird in diesem Zusammenhang zur Zielscheibe. In Polen betont Dorożała, dass Wölfe landwirtschaftliche Schäden reduzieren, etwa durch die Regulierung von Wildschweinen und Bibern. Doch solche Fakten werden ignoriert, wenn mächtige Lobbys Druck ausüben. Ähnliches sehen wir in Deutschland: Statt auf Prävention durch Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune oder Herdenschutzhunde zu setzen, wird der Abschuss als „einfache Lösung“ propagiert – oft unterstützt von politischen Akteuren, die sich bei Landwirten profilieren wollen.
Quelle:

Hier die Übersetzung des Original-Artikels ins Deutsche:

Stellvertretender Minister beendet Spekulationen: Der Schutzstatus des Wolfs in Polen bleibt unverändert

„Änderungen auf europäischer Ebene zielen nicht auf den Wolf in Polen ab“, sagt Mikołaj Dorożała, stellvertretender Minister für Klima und Umwelt und Generalnaturschutzbeauftragter, und erklärt, wie das polnische System zur Verwaltung der Wolfspopulation funktioniert.
Von Katarzyna Wiekiera:
In Polen und Europa tobt eine Diskussion über den Schutz des Wolfs. Alles begann mit dem Vorschlag zur Änderung der Berner Konvention, also des internationalen Rechts, das den Schutz von Tieren regelt. Im Herbst 2024 stimmte Polen für eine Abschwächung des Wolfschutzes in dieser Konvention. Stimmt es, dass diese Entscheidung von Donald Tusk getroffen wurde?
Mikołaj Dorożała: Das war eine Entscheidung der Regierung. Wir hatten bisher mehrere solcher Fälle, zum Beispiel in der Diskussion über das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur, wo das Ministerium grünes Licht für die Vorschriften gab, aber die Regierung „Nein“ sagte. Dies ist eine Koalitionsregierung mit unterschiedlicher Sensibilität für Naturschutzfragen, und die Themen, mit denen ich mich befasse, verdeutlichen die Unterschiede zwischen uns.
Auf einer der Sitzungen des Ausschusses habe ich meine absolute Empörung über die Aussage eines Mitarbeiters des Wojewodschaftsamtes in Rzeszów zum Ausdruck gebracht, der behauptete, dass Wölfe bald Schulen und Kindergärten betreten würden – solche Dinge darf man nicht sagen. Der Wolf ist leider zu einem Element des politischen Spiels geworden – es gibt wenig Sachlichkeit, dafür kulturelle Angst, obwohl Wölfe Menschen nicht angreifen. Wenn man die wissenschaftlichen Publikationen über Wölfe kennt, kann man der Hetze entgegenwirken. Ich lese die Arbeiten von Prof. Sabina Nowak und auch von Prof. Henryk Okarma – sie haben gegensätzliche Ansichten über die Methoden des Wolfschutzes, aber beide wissen, wie sich ein Wolf verhält. Prof. Okarma betont, dass es seit dem Zweiten Weltkrieg in Polen keinen einzigen dokumentierten Angriff auf Menschen gegeben hat. Dagegen gibt es jährlich 5.000 Bissverletzungen durch Hunde. In Polen leben etwa 8 Millionen Hunde, aber 500.000 bis 600.000 davon sind herrenlos.
Der Wolf ist eines der wichtigsten Glieder im Ökosystem. Er ernährt sich von Wildschweinen, Huftieren und Bibern – sogar ein Drittel der Nahrung eines Wolfs besteht aus Bibern. Wölfe reduzieren dadurch landwirtschaftliche Schäden. Sie fressen auch kranke Tiere und unterstützen so die Gesundheit anderer Tierpopulationen. Laut den Forschungen von Prof. Nowak können die Därme von Wölfen das Virus des Afrikanischen Schweinepests (ASP) neutralisieren – das ist eine fantastische Sache. In dieser Phase der Zivilisation wissen wir, dass die Ausrottung einer Art einen Dominoeffekt auslöst. Wenn der Wolf verschwindet, gibt es mehr Rehe und Biber, und damit auch mehr Schäden. Würden wir den Wolf aus dem Ökosystem entfernen, würden die Schäden also zunehmen. Das Problem ist, dass wir nicht über diese Fakten, Daten und Forschungen sprechen, sondern über Emotionen. Können Sie uns sagen, wie das polnische Modell des Wolfschutzes in der Praxis aussieht?
Was sind seine Stärken und Schwächen?
Wir müssen ein Gleichgewicht wahren. Probleme mit Kormoranen oder Wölfen sind schließlich lokal begrenzt. Das System zur Populationsverwaltung funktioniert, Genehmigungen für Abschüsse werden erteilt, aber die Ineffizienz ihrer Umsetzung liegt an den Jagdverbänden. Das ist der Kern des Problems. Es gibt in Polen Orte, an denen einige Jäger, die mit bestimmten politischen Kreisen verbunden sind, verbreiten, dass Dorożała ihnen das Jagen verbietet. Ich habe solche Informationen von Kommunalpolitikern erhalten. Es gibt Jäger, die ihre Arbeit ernst nehmen, aber die Strategie einiger Jäger, meine Arbeit bei Landwirten zu untergraben, ist eine Tatsache. Oft verbreiten sie Lügen über mich, und einige Jäger betreiben damit schlicht Politik. Leider sind wir in eine Ära des Populismus eingetreten, in der die Wahrheit keine Rolle mehr spielt.

https://www.onet.pl/styl-zycia/dzikie-zycie/dorozala-wilk-stal-sie-elementem-politycznej-gry/bykvb9b,30bc1058?fbclid=IwY2xjawKSWVNleHRuA2FlbQIxMQABHtkI28WbhdbRpIPEUpib0eO4ximomeLxiwuXvIZXK6Jjj5yTJp5KhtAP90-J_aem_1swTCyka4guArm3U5JRZxg

 

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Skandalöse Praxis in Hessen: Verletzter Wolf neben B27 getötet – Wo bleibt der Tierschutz?

Am 8. Mai 2025 ereignete sich ein weiterer tragischer Vorfall, der die fragwürdige Praxis im Umgang mit verletzten Wölfen in Deutschland offenlegt. Ein Rüde wurde schwer verletzt neben der Bundesstraße 27 zwischen Bebra und Mecklar aufgefunden – und statt ihm zu helfen, wurde er von der Polizei „erlöst“. Wolfsschutz-Deutschland e.V. ist entsetzt über diesen erneuten Fall, der exemplarisch für ein System steht, das Wölfe nicht als schützenswerte Lebewesen, sondern als Problem behandelt.

Laut der Pressemitteilung von HessenForst wurde der Passant, der das Tier entdeckte, Zeuge eines dramatischen Szenarios: Der Wolf lebte noch, als die Einsatzkräfte eintrafen. Doch anstatt alles zu unternehmen, um das Leben des streng geschützten Tieres zu retten, entschied die Polizei vor Ort, den Wolf zu erschießen. Ein Sprecher von HessenForst bestätigte uns, dass der Polizist die Lage so eingeschätzt habe, dass eine Tötung – euphemistisch als „Erlösung“ bezeichnet – notwendig gewesen sei. Diese Einschätzung ist nicht nur fragwürdig, sondern steht im krassen Widerspruch zu modernen Tierschutzstandards.
Beispielfoto Wolf mit Verletzungen. © Brigitte Sommer
Es ist ein Skandal, dass in Deutschland 2025 immer noch die Praxis vorherrscht, verletzte Wölfe routinemäßig zu töten, anstatt sie zu retten. Während Länder wie Italien, Tschechien und Polen längst zeigen, dass die Rehabilitation verletzter Wölfe möglich ist – etwa durch Wildtierrettungszentren wie das Monte Adone Recovery Centre in der Emilia-Romagna, wo Wölfe wie der Rüde „Nemo“ erfolgreich gerettet wurden – scheint Deutschland in der Steinzeit des Tierschutzes steckengeblieben zu sein. In Italien wurden 2025 bereits mehrere Wölfe nach Unfällen oder Angriffen aufgepäppelt und wieder ausgewildert. Warum ist das hier nicht möglich?
Noch skandalöser ist die Rechtslage in Deutschland: Wer einen verletzten Wolf rettet, macht sich strafbar. Diese absurde Regelung, die auf dem Bundesnaturschutzgesetz basiert, zwingt Einsatzkräfte und Bürger dazu, tatenlos zuzusehen oder aktiv ein geschütztes Tier zu töten. Das ist nicht nur ethisch verwerflich, sondern steht im Widerspruch zu internationalen Standards wie der Berner Konvention, die den Wolf schützen soll. Die Realität in Deutschland zeigt: Der Schutzstatus des Wolfes ist auf dem Papier vielleicht existent, aber in der Praxis wird er mit Füßen getreten.
HessenForst, das seit 2024 das Wolfsmonitoring übernommen hat, trägt mit seiner undurchsichtigen Informationspolitik zusätzlich zur Verschleierung solcher Vorfälle bei. Warum gibt es keine detaillierten Berichte über die Verletzungen des Tieres? Warum wurde nicht einmal der Versuch unternommen, den Wolf zu stabilisieren und in eine Päppelstation zu bringen? Stattdessen wird die Bevölkerung vor vollendete Tatsachen gestellt, ohne dass die Möglichkeit besteht, solche Entscheidungen rechtlich anzufechten oder Transparenz zu fordern.

Wolfsschutz-Deutschland e.V. fordert ein sofortiges Umdenken:

  1. Verletzte Wölfe retten statt töten: Es müssen bundesweit Wildtierrettungszentren eingerichtet werden, die auf die Behandlung von Wölfen spezialisiert sind.
  2. Rechtslage ändern: Die Strafbarkeit der Rettung verletzter Wölfe muss aufgehoben werden. Tierschutz darf nicht kriminalisiert werden!
  3. Transparenz und unabhängiges Monitoring: Das Wolfsmonitoring muss an unabhängige NGOs übergeben werden.
  4. Aufklärung statt Vertuschung: Solche Fälle dürfen nicht im Verborgenen bleiben. Die Öffentlichkeit hat ein Recht auf vollständige Informationen.
Dieser Vorfall ist ein weiteres trauriges Beispiel für die Herzlosigkeit im Umgang mit Wölfen in Deutschland. Der Rüde neben der B27 hätte eine Chance verdient gehabt. Stattdessen wurde er ein weiteres Opfer eines Systems, das den Wolf lieber tot sieht als lebendig. Wie viele Wölfe müssen noch sterben, bis ein Umdenken stattfindet? Wir rufen alle Unterstützer auf, sich aktiv für den Schutz unserer Wölfe einzusetzen: Werden Sie Mitglied bei Wolfsschutz-Deutschland e.V. und helfen Sie uns, diese unhaltbaren Zustände zu beenden.
Quelle:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Antiwolfspropaganda: Ein Werkzeug für Spaltung, Ablenkung und wirtschaftliche Interessen

Die Rückkehr des Wolfs nach Deutschland ist ein Erfolg für den Naturschutz, doch sie hat auch Konflikte entfacht. Antiwolfspropaganda, die negative Narrative über Wölfe verbreitet, schürt Ängste und polarisiert die Gesellschaft. Während Landwirte, Jagdverbände, Medien und populistische Parteien die Debatte sichtbar vorantreiben, können Konzerne und Finanzverwalter im Hintergrund eine entscheidende Rolle spielen. Dieser Artikel untersucht, wie Antiwolfspropaganda nicht nur den Wolf dämonisiert, sondern auch genutzt wird, um die Bevölkerung zu spalten, von tieferliegenden Problemen in der Landwirtschaft abzulenken und wirtschaftliche Interessen gnadenlos durchzusetzen.

Was ist Antiwolfspropaganda?

Antiwolfspropaganda umfasst die gezielte Verbreitung verzerrter oder übertriebener Informationen, die Wölfe als Bedrohung darstellen. Sie zeigt sich in Sensationsberichten in den Medien, populistischer Rhetorik und emotionalen Posts auf Plattformen wie „X“und Facebook etwa über Wolfsangriffe auf Nutztiere. Obwohl Angriffe auf Menschen laut Bundesamt für Naturschutz (BfN) seit 2000 nicht dokumentiert sind, wird der Wolf oft als „blutrünstiges Monster“ dargestellt. Hinter dieser Propaganda können wirtschaftliche und politische Interessen stehen, die über die sichtbaren Akteure hinausgehen.
Beispielfoto Wolf.

Akteure und ihre Motive

Die sichtbaren Treiber der Antiwolfspropaganda sind vielfältig:

  • Populistische Parteien nutzen den Wolf als Symbol, um ländliche Ängste zu schüren und eine Kluft zwischen „städtischen Eliten“ und „ländlicher Bevölkerung“ zu inszenieren.
  • Landwirtschafts- und Jagdverbände: Der Deutsche Bauernverband und der Deutsche Jagdverband (DJV) sehen im Wolf eine Bedrohung für Viehzucht und Wildbestände. 2022 wurden etwa 1.100 Nutztiere durch Wölfe getötet, was Forderungen nach Lockerungen des Schutzstatus verstärkte.
  • Medien: Medienhäuser, sowohl traditionelle wie Boulevardzeitungen, als auch Online-Plattformen, spielen eine zentrale Rolle bei der Verbreitung von Antiwolfspropaganda. Sensationsberichte über Wolfsangriffe, oft mit reißerischen Schlagzeilen wie „Wolf bedroht Bauern“, generieren Klicks und Auflage, während ausgewogene Berichte über Herdenschutz oder die ökologische Rolle des Wolfs selten sind. Medien können durch wirtschaftlichen Druck von Werbekunden (z. B. Agrar- oder Energieunternehmen) oder durch politische Nähe zu Parteien beeinflusst werden, die Wolfsdebatte für populistische Zwecke zu nutzen.
  • Europäische Politik: Entscheidungen wie die Erleichterung des Wolfsabschusses durch die EU-Kommission 2025 erhöhen den Druck auf nationaler Ebene.

Hinter diesen Akteuren können wirtschaftliche Akteure stehen, die ihre Interessen durch politische Einflussnahme verfolgen:

  • Agrarindustrie: Große Agrarkonzerne, die Viehzucht betreiben, können von einer Lockerung des Wolfschutzes profitieren und weniger Umweltvorschriften zu fördern.
  • Waffenindustrie: Hersteller von Jagdwaffen wie Heckler & Koch oder Blaser können von einer erhöhten Nachfrage nach Waffen profitieren, wenn Wolfsabschüsse erleichtert werden. Jagdverbände, die eng mit der Waffenindustrie verknüpft sind, verstärken diesen Druck.
  • Energie- und Infrastrukturunternehmen: Konzerne wie RWE können ein Interesse an geschwächten Naturschutzgesetzen haben, da diese Großprojekte, wie Windkraftanlagen oder Bergbau verzögern.
  • Finanzverwalter: Investmentfonds, Vermögensverwalter und Banken wie BlackRock oder Deutsche Bank, die Anteile an Agrar-, Lebensmittel- oder Energieunternehmen halten, können ein Interesse an der Wolfsdebatte haben. Strenge Naturschutzgesetze erhöhen die Kosten für ihre Portfoliounternehmen, etwa durch verzögerte Infrastrukturprojekte oder höhere Anforderungen an die Viehzucht. Laut einer Studie von 2023 besaßen Investmentfonds über 5 % der landwirtschaftlichen Flächen in einigen Regionen, was sie zu Akteuren im Landmarkt macht. Durch die Unterstützung einer Lockerung des Wolfschutzes können sie die Rendite ihrer Investitionen steigern und den Druck auf kleine Landwirte erhöhen, ihre Höfe an Investoren zu verkaufen.
  • In Hessen, wo HessenForst (eng mit der Forstwirtschaft und Jagd verknüpft) seit 2024 das Wolfsmonitoring übernommen hat, kann die Nähe zur neuen CDU/SPD-Landesregierung, die Wolfsabschüsse fördert, darauf hindeuten, dass forstwirtschaftliche Interessen durch eine weniger strenge Wolfschutzpolitik begünstigt werden.

Mechanismen der Spaltung

Antiwolfspropaganda wird gezielt eingesetzt, um die Gesellschaft zu polarisieren und Feindbilder zu schaffen

  • Stadt vs. Land: Der Wolf wird als Symbol für eine vermeintliche Kluft zwischen urbanen Naturschützern und ländlichen Landwirten inszeniert. Konzerne, Finanzverwalter und Medien können dieses Narrativ über PR-Kampagnen, Verbände wie den Bauernverband oder reißerische Berichterstattung verstärken, um Unterstützung für wirtschaftsfreundliche Politik zu gewinnen.
  • Naturschützer vs. Landwirte: Durch die Darstellung von Umweltorganisationen als „wolfsliebend“ und realitätsfern werden Landwirte gegen Naturschützer aufgebracht. Medien tragen durch einseitige Berichte dazu bei, diesen Konflikt zu verschärfen, während Konzerne und Finanzverwalter davon profitieren, dass Umweltdebatten fragmentiert werden.
  • Sicherheitsängste: Propaganda, die Wölfe als Gefahr für Mensch und Eigentum darstellt, schürt Ängste, die von der Waffenindustrie genutzt werden können, um Jagdwaffen oder Sicherheitsausrüstung zu vermarkten.
Konzerne, Finanzverwalter und Medien können diese Spaltung fördern, indem sie Parteispenden, Lobbyarbeit oder Medienkampagnen finanzieren. Vor der Wahl 2025 flossen Großspenden, z. B. 500.000 Euro von einer Krypto-Firma an CDU, SPD und FDP, was zeigt, wie Unternehmen Einfluss nehmen.  Agrar-, Waffen-, Energieunternehmen, Finanzinstitute oder Medienhäuser können  ähnliche Strategien nutzen, um Parteien wie CDU/CSU, FDP, AfD oder gar Grüne zu unterstützen.

Ablenkung von tieferliegenden Problemen

Die Wolfsdebatte dient nicht nur der Spaltung, sondern auch als Ablenkungsmanöver, um die Aufmerksamkeit von den strukturellen Problemen in der Landwirtschaft wegzulenken. Während Wolfsangriffe als reale Herausforderungen dargestellt werden, sind sie im Vergleich zu anderen Problemen marginal. Zu den wahren Herausforderungen gehören:
  • Wirtschaftlicher Druck: Kleine und mittelständische Betriebe leiden unter niedrigen Erzeugerpreisen, die von großen Agrarkonzernen und Supermarktketten diktiert werden. 2022 lag der durchschnittliche Gewinn landwirtschaftlicher Betriebe bei etwa 20.000 Euro pro Jahr, während Konzerne dominieren. 
  • Abhängigkeit von Subventionen: Die Landwirtschaft ist stark von EU-Agrarsubventionen abhängig, die oft an große Betriebe fließen. 2023 erhielten die größten 10 % der Betriebe etwa 50 % der Förderung, was die Ungleichheit verschärft.
  • Umwelt- und Klimavorschriften: Landwirte stehen unter Druck, strengere Vorschriften zur Reduzierung von Pestiziden oder Treibhausgasen einzuhalten, wie die EU-Verordnung zur Pestizidreduktion bis 2030. Gleichzeitig werden immer neue Pestizide zugelassen.
  • Strukturwandel: Der Strukturwandel führt zur Aufgabe kleiner Höfe und zur Landflucht, besonders in Ostdeutschland, was die soziale und wirtschaftliche Basis ländlicher Regionen schwächt.
Medien tragen durch ihre Fokussierung auf den Wolf dazu bei, diese komplexen Probleme nicht zu überdecken. Sensationsberichterstattungen lenken die Landwirte auf ein emotionales Ziel, anstatt die Dominanz großer Agrarkonzerne, ungleiche Subventionspolitik oder die Landaufkäufe durch Investmentfonds zu hinterfragen.
Beispielfoto Wölfe.

Wirtschaftliche Interessen im Hintergrund

Die Antiwolfspropaganda dient wirtschaftlichen Zielen:

  • Ablenkung von Umweltregulierungen: Eine polarisierte Gesellschaft, die sich mit dem Wolf beschäftigt, hat weniger Energie, sich gegen Großprojekte oder industrielle Landwirtschaft zu wehren. Dies kann Konzernen wie RWE, großen Agrarunternehmen oder Finanzverwaltern zugutekommen.
  • Marktchancen: Die Waffenindustrie kann von einer erhöhten Nachfrage nach Jagdwaffen profitieren, wenn Abschüsse häufiger werden. 
  • Politische Unterstützung: Durch die Unterstützung populistischer oder wirtschaftsfreundlicher Parteien können Konzerne, Finanzverwalter und Medienhäuser eine Politik fördern, die Naturschutzvorschriften lockert, was langfristig ihre Geschäfte erleichtert.

Die Verknüpfung der Wolfsdebatte mit Themen wie Migration oder Wirtschaft, zeigt, wie Konzerne, Finanzverwalter und Medien über populistische Narrative indirekt profitieren können.

Die Auswirkungen der Antiwolfspropaganda sind weitreichend:

  • Gesellschaftliche Polarisierung: Die Spaltung zwischen Stadt und Land, Naturschützern und Landwirten erschwert konstruktive Lösungen, wie den Ausbau von Herdenschutzmaßnahmen.
  • Politischer Druck: Die EU-Diskussion 2023 und die Entscheidung 2025 zur Erleichterung des Wolfsabschusses zeigen, wie Propaganda politische Entscheidungen beeinflusst.
  • Gefahr für den Wolf: Laut Statistik wurden 2024 14 Wölfe illegal getötet, ein direkter Effekt der aufgeheizten Stimmung. Wir halten die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher.
  • Ablenkung von größeren Problemen: Die Fokussierung auf den Wolf lenkt von dringenden Themen, wie Umweltschutz sozialer Ungleichheit oder den Strukturproblemen der Landwirtschaft ab, was wirtschaftlichen Akteuren zugutekommt.

Fazit

Antiwolfspropaganda ist mehr als ein Konflikt um einen Beutegreifer – sie ist ein Werkzeug, das von sichtbaren Akteuren wie Parteien, Landwirten, Jagdverbänden und Medien, aber auch von Konzernen und Finanzverwaltern im Hintergrund genutzt wird, um die Gesellschaft zu spalten, von den strukturellen Problemen der Landwirtschaft abzulenken und wirtschaftliche Interessen durchzusetzen. Agrar-, Waffen-, Energieunternehmen, Finanzinstitute und Medienhäuser können durch Spenden, Lobbyarbeit oder PR-Kampagnen Feindbilder wie „Stadt vs. Land“ verstärken, um Naturschutzgesetze zu schwächen, Marktchancen zu nutzen oder Landmärkte zu beeinflussen. Gleichzeitig lenkt die Fokussierung auf den Wolf, angeheizt durch Sensationsberichterstattung in den Medien, von dringenden Herausforderungen wie wirtschaftlichem Druck, ungleichen Subventionen und Klimafolgen in der Landwirtschaft ab.

Was tun?

Jeder Bürger kann durch kritisches Denken, faktenbasierte Recherche und aktives Engagement verhindern, auf Antiwolfspropaganda hereinzufallen. Indem man Quellen prüft, emotionale Manipulation erkennt, wissenschaftliche Fakten nutzt und sich für Dialog und Reformen einsetzt, kann man nicht nur die Debatte über den Wolf entemotionalisieren, sondern auch die wahren Herausforderungen der Landwirtschaft und des Naturschutzes in den Fokus rücken. So trägt jeder Einzelne zu einer konstruktiven Lösung bei, die Mensch und Wolf gleichermaßen gerecht wird. Hier haben wir schon einmal berichtet: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/03/15/wie-leser-propaganda-gegen-woelfe-in-zeitungsartikeln-erkennen-koennen/

Strategien, um Landwirte aus der Hassschleife gegen Wölfe herauszuführen

Die Wolfsdebatte ist durch Antiwolfspropaganda überhöht, die Ängste schürt und Landwirte von den wahren Herausforderungen der Landwirtschaft ablenkt, wie niedrigen Erzeugerpreisen (durchschnittlicher Gewinn 2022: ca. 20.000 Euro) und ungleichen EU-Subventionen (50 % an die größten 10 % der Betriebe 2023). Wolfsrisse sind ein vergleichsweise kleines Problem, doch die Propaganda, unterstützt von Medien, populistischen Parteien, Agrarkonzernen und Finanzverwaltern, nutzt den Wolf als Sündenbock, um strukturelle Probleme zu verschleiern.
Landwirten sollte klar werden, wie sie durch Propaganda instrumentalisiert werden. Informationskampagnen, z. B. durch unabhängige Bauernverbände oder Plattformen wie abgeordnetenwatch.de, können verdeutlichen, dass Akteure wie Agrarkonzerne, Finanzverwalter (die über 5 % der landwirtschaftlichen Flächen besitzen) und Parteien, die Großspenden erhalten (z. B. 1,5 Millionen Euro an die AfD, 8,3 Millionen Euro an die Grünen seit 2024), die Wolfsdebatte nutzen, um von ihrer Marktmacht oder ungleichen Subventionspolitik abzulenken.
Die Hassschleife gegen Wölfe ist weniger durch die tatsächlichen Schäden, als durch Antiwolfspropaganda getrieben, die Landwirte von den wahren Herausforderungen der Landwirtschaft ablenkt. Um Landwirte aus dieser Dynamik herauszuführen, muss die Propaganda entlarvt, die strukturellen Probleme wie niedrige Erzeugerpreise und ungleiche Subventionen in den Fokus gerückt und Vertrauen durch Transparenz, Dialog und wirtschaftliche Unterstützung aufgebaut werden. Indem Landwirte erkennen, dass sie manipuliert und instrumentalisiert werden, können sie auch erkennen, dass der Wolf kein Feind ist, sondern ein Teil eines Ökosystems, das langfristig auch ihrer Arbeit zugutekommt.

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Rückstufung nur noch Formalität: Wölfe erneut ausrottungsgefährdet

Die Rückkehr des Wolfes ist ein grandioser Erfolg des Naturschutzes – doch die EU-Herabstufung seines Schutzstatus von „streng geschützt“ (Anhang IV der FFH-Richtlinie) auf „geschützt“ (Anhang V) bedroht sein Überleben. Gestern beschloss das EU-Parlament diese verhängnisvolle Entscheidung (2024/2669/EU), angeführt von Agrar- und Jagdlobbys. Unter der neuen Bundesregierung von Friedrich Merz (CDU) und Umweltminister Carsten Schneider (SPD), der sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht für Wölfe einsetzen wird, droht der Wolfsschutz tatsächlich zu fallen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern, dass der strenge Schutzstatus bleiben muss.

Interessenkonflikte: Jäger, Bauern, Medien und Politik gegen den Wolf

Das EU-Parlament schreibt in seiner Pressemitteilung, dass die Mitgliedstaaten verpflichtet blieben, den günstigen Erhaltungszustand des Wolfs sicherzustellen. Außerdem stehe es ihnen frei, den Wolf weiterhin in der nationalen Gesetzgebung als „streng geschützte Art“ einzustufen und strengere Schutzmaßnahmen beizubehalten.

Die Bewertung des Wolfsbestandes ist ein Politikum in Deutschland. Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW), weisungsgebunden vom Bundesamt für Naturschutz (BfN), liefert die Daten für den Erhaltungszustand. Bayern fordert beispielsweise einen günstigen Erhaltungszustand für ganz Deutschland, um Abschüsse zu erleichtern, während das BMUV bislang strengen Schutz betonte (Bayern.de, 08.08.2024). Besonders brisant: Die Jägerschaft ist am Wolfsmonitoring beteiligt, etwa durch Sichtungen und Berichte. Als Profiteure von Abschüssen haben Jäger ein Eigeninteresse an der Herabstufung – ein klarer Interessenkonflikt! Die Populationsgefährdungsanalyse (PVA) zeigt, dass die Bewertung des Erhaltungszustands unvollständig ist (BfN-Schriften 715, 2024). Dennoch könnte der FFH-Bericht 2025 den günstigen Erhaltungszustand erklären, passend zur EU-Herabstufung, da BfN und DBB-Wolf der Regierung unterstellt sind. Und die Regierung stimmt für die Herabstufung des Wolfsschutzes. Ein weiteres Problem könnten die Medien darstellen, die mit einseitiger Propaganda weiter für die Akzeptanz der Bürger für das Töten von Wölfen erreichen wollen, weil bislang die Mehrheit nicht für Abschuss ist.
Das kann selbst der Wolf kaum fassen.

Abstimmverhalten: Parteien im Zwiespalt oder nur Theater?

Im EU-Parlament stimmten EVP (u.a. CDU/CSU) und Renew Europe (u.a. FDP) mehrheitlich für die Herabstufung, getrieben von wirtschaftlichen Interessen. S&D (u.a. SPD) und Grüne lehnten sie ab, kritisierten die mangelnde wissenschaftliche Grundlage und Verfahrensfehler. Die Linke war gespalten, Teile der ECR unterstützten die Lockerung. Über 700 Wissenschaftler (Brief, 26.11.2024) und die EU-Bürgerbeauftragte (ClientEarth-Beschwerde) decken die Schwächen der Entscheidung bereits auf. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. meinen, dass sich Linke und Grüne bislang nicht überzeugend gegen eine Herabstufung eingesetzt hatten. Besonders bei den Grünen ist dies der Fall, denn sie waren ja in der vorherigen Regierung beteiligt.

Nächste Schritte im EU-Rat

Damit das Gesetz in Kraft treten kann, muss es noch formell vom Rat angenommen werden, der den Text bereits am 16. April 2025 gebilligt hat.

Die Richtlinie wird 20 Tage nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union in Kraft treten und ist von den Mitgliedstaaten binnen 18 Monaten umzusetzen.

Der EU-Rat muss die Herabstufung bis Ende 2025 umsetzen:
  • Gesetzesanpassungen: Nationale Jagdrechte (z.B. Bundesnaturschutzgesetz) sollen Abschüsse erleichtern.
  • Monitoring-Vorgaben: Einheitliche EU-Richtlinien für Wolfsmanagement.
  • Berichterstattung: Mitgliedstaaten melden den Erhaltungszustand bis 2026. Der FFH-Bericht 2025 könnte den günstigen Erhaltungszustand für Deutschland erklären, was Abschüsse fördern würde.

Hoffnung: EuGH-Klage

Die Klage von Green Impact und Partnern vor dem EuGH (Februar 2025) zielt darauf, die Herabstufung zu kippen. Argumente: Ungünstiger Erhaltungszustand in der kontinentalen Region, unvollständige Daten und Verfahrensfehler (EuGH-Urteil C-601/22). Doch die Mühlen der Bürokratie in der EU malen langsam. Bis eine Entscheidung getroffen wird, könnten bereits vollendete Tatsachen geschaffen worden sein. Außerdem stellt sich die Frage, wie unabhängig der Europäische Gerichtshof tatsächlich bleiben wird. Der Verein Freundeskreis frei lebender Wölfe e. V. hat auch angekündigt, rechtliche Schritte einzuleiten, sobald die EU-Entscheidung im Amtsblatt veröffentlicht wurde.

Green Impact und LNDC Animal Protection schrieben in einer Pressemitteilung von gestern zum Abstimmverfahren, dass der Umweltausschuss des EU-Parlaments unerklärlicherweise davon absah, eine Debatte zu diesem Thema zu eröffnen. Stattdessen wurde ein Notfallverfahren akzeptiert, ein institutioneller Kurzschluss, der durch keinerlei echte Dringlichkeit gerechtfertigt ist und in krassem Widerspruch zum demokratischen Prinzip der Transparenz steht. Wie bereits von Green Impact und LNDC Animal Protection hervorgehoben, basiere die Herabstufung auf einem technischen Bericht, der von einer privaten Beratungsfirma erstellt wurde, die von der Kommission selbst bezahlt wurde und dessen Daten nie von unabhängigen wissenschaftlichen Gremien oder Universitäten validiert worden wären. Mehr als 700 Wissenschaftler und angesehene Institutionen, darunter die IUCN und die von Biologe Luigi Boitani koordinierte Large Carnivore Initiative, hätten sich bereits gegen diese Entscheidung ausgesprochen und die wissenschaftliche Grundlosigkeit des Vorschlags angeprangert.

Hunderte von Umwelt- und anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen haben den Rückzug des Vorschlags gefordert und Briefe an die Kommission, die Mitgliedstaaten und Abgeordnete geschickt. Die jetzige Abstimmung bestätigt jedoch, dass Wissenschaft und aktive Bürgerschaft mittlerweile von den politischen Entscheidungen der EU ausgeschlossen sind.

Es gebe schwerwiegende Unregelmäßigkeiten im Verfahrensprozess, der zu diesem Ergebnis geführt hat, einschließlich des Fehlens einer parlamentarischen Prüfung der EU-Position zur Berner Konvention im Jahr 2024 und der Nichtanwendung der im März letzten Jahres im EU-Rat erforderlichen Einstimmigkeit, wie sie die Habitatrichtlinie für Änderungen an Anhang IV vorschreibt.

Unser Aufruf: Strenger Schutz muss erhalten bleiben!

Wir fordern von Schneider und der Merz-Regierung:
  • Strenger Schutzstatus: Der Wolf bleibt in Anhang IV!
  • Unabhängiges Monitoring: Ohne Jägerschaft!
  • Herdenschutz: Zäune statt Gewehre!

Wie geht es weiter?

Es macht uns große Hoffnung, dass die Mehrheit der Bürger in Europa und auch Wissenschaftler diese Herabstufung des Schutzstatus des Wolfs, die auch anderen Arten in Zukunft gefährlich werden und zu erneuten Ausrottungen führen könnte, nicht hinnehmen wollen. Dabei kann jeder aktiv werden: ob im internen Wolfsmonitoring bei uns, beim Schreiben von Leserbriefen oder Schreiben an Politiker, bei Demonstrationen oder bei der Unterstützung von klagefähigen Orgas. Gemeinsam können wir es schaffen. Auch wenn wir Wolfsschützer uns am Ende, wie es Aktivisten von Defend the Wolf am Mont Tendre bewiesen haben, im wahrsten Sinne des Wortes, zwischen Jägermeister und Wölfe stellen müssen.

Auch wir arbeiten daran, klagefähig zu werden. Hierzu benötigen wir aber bessere finanzielle Mittel und mehr Mitglieder. Wir werden nicht staatlich unterstützt und sind daher absolut unabhängig, aber auch auf Spenden angewiesen.

 

Quellen:

https://www.europarl.europa.eu/news/de/press-room/20250502IPR28221/wolfe-eu-parlament-stimmt-fur-anderung-des-schutzstatus

https://www.facebook.com/FreundeskreisWoelfe

https://www.greenimpact.it/

https://www.lndcanimalprotection.org/

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/