Illegale Verfolgung in NRW? Jährlingssohn von Wölfin Gloria starb an der A1; noch weitere Wölfe in Gefahr!

Eine Aktualisierung der Liste der Wolfsnachweise NRW macht jetzt ein Drama deutlich, das bereits am 15. Oktober 2024 stattgefunden hatte. Der Nachkomme GW4473m von Wölfin Gloria und ihrem Partner Addi wurde an der A1 bei Münster tot gefunden. Er wurde nur eineinhalb Jahre alt. Was hat ihn bewogen, so früh abzuwandern? Im Gebiet Schermbeck selbst wird weiterhin nicht geschützt. In der Eifel gibt es ein neues Wolfsterritorium und es wird gefährlich für das Rudel Ebbegebirge im Sauerland. Lesen Sie hier unseren Bericht.

Normalerweise geben wir keine Daten unseres internen Wolfsmonitorings bekannt. Allerdings gingen wir mit dem Nachweise über mindestens zwei Welpen im Rudelgebiet Schermbeck an die Öffentlichkeit, als der Kreis Wesel eine Abschussverfügung auf Wölfin Gloria (GW954f) im Winter 2023 ausstellte. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/21/behoerdenwillkuer-nrw-schiessbefehl-auf-wolfsmutter-gloria/

Beispielbild Jungwolf.

Wie vorauszusehen wurde die Verfügung von Gerichten gekippt. Doch seither wurde die Wolfsfamilie in unglaublicher Art und Weise illegal verfolgt. Der Vater der Welpen, Addi (GW3616m), ist seit dem Sommer 2024 verschwunden. Es gab wohl auch im Frühjahr 2024 noch einmal Welpen. Und es deutet alles darauf hin, dass Gloria bei der Aufzucht wahrscheinlich nur Hilfe von dem Jährling hatte. Als dieser abwanderte, könnte sie vor dem Problem gestanden haben, die diesjährigen Welpen alleine zu versorgen. Dies würden auch die vielen Risse an ungeschützten Weidetieren nördlich der Lippe erklären. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/09/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-gloria-soll-schon-wieder-gekillt-werden/

Es wurde allerdings in diesem Jahr auch noch ein weiterer Nachkomme mit der Kennung GW4002m nachgewiesen. Auch dieses Tier ist seither nicht wieder aufgetaucht.  Ob es sich um das Tier handelt, das Mitte November 24 schwer verletzt mit nur drei Beinen gefilmt wurde, ist nicht bestätigt. https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/11/27/nrw-schwer-verletzter-wolf-bei-schermbeck-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige/

Eine telefonische Nachfrage beim LANUV brachte heute auch keine Neuigkeiten dazu. Unserer Meinung nach könnte es sich bei dem verletzten Wolf auch um einen Nachkommen aus dem Jahr 2024 handeln.

Dass der Welpe mit der Kennung GW4473m, der am 15. Oktober rund 70 Kilometer entfernt auf der A1 bei Münster totgefahren worden ist, zeigt, dass er seine Familie verlassen hatte und auf Wanderung nach einem eigenen Revier war. Waren die massiven Störungen und illegalen Verfolgungen der Grund? Normalerweise wäre das Tier wahrscheinlich erst im Frühjahr nach der Paarungszeit abgewandert, da seine Mutter ja noch Hilfe benötigte.

Wolfshinweise?

Gloria wurde das letzte Mail in November 2024 nachgewiesen. Wie sich die Situation im Moment im Rudel Schermbeck darstellt, können wir nicht sagen. Wir benötigen Hilfe von Informanten. Wir garantieren Quellenschutz. Mail an Ulrike.deheuvel@wolfsschutz-deutschland.de oder Tel.: 0176 48732612

Erinnerung an die Welpen 2023

Dieses Video stammt aus dem Frühjahr 2023 und zeigt Wolfsvater Addi mit zwei Welpen. Der Vater ist mittlerweile verschollen und für mindestens einen der Welpen gibt es nun den Nachweis, dass er totgefahren wurde.

Bei diesem Video stimmt das Datum der Wildkamera nicht. Die Bilder wurden tatsächlich im Sommer 2023 aufgenommen. Sie zeigen einen Babysitter sowie zwei Welpen im Rudelgebiet Schermbeck. Der Babysitter ist verschwunden und mindestens ein Welpe lebt nun auch nicht mehr, da er am 15. Oktober 2024 totgefahren wurde.

Weiterer Wolf angefahren?

Die Gerüchteküche in NRW tobte auch über Weihnachten mal wieder und bestimmte Menschen, die keine Wolfsfreunde sind, versuchten wohl einen Unfall dafür zu benutzen, um Stimmung zu machen.
Laut Auskunft der Polizei Borken auf telefonische Anfrage von uns, ist am 23. Dezember zwischen Ahaus und Gescherer Damm tatsächlich ein Verkehrsunfall mit einem Schaden an einem Fahrzeug passiert. Der Fahrer des Fahrzeugs war sich sicher, dass ein Wolf in sein Auto gelaufen und geflüchtet wäre.
Dass es sich um einen Wolf gehandelt hat, konnte die Polizei nicht bestätigen. Es wurde bislang kein totes oder verletztes Tier in der Nähe der Unfallstelle gefunden.
Auch die grüngelbe Aufschrift wurde nicht von der Polizei dort angebracht, sondern wohl von einem Jäger.

Laut telefonischer Auskunft eines Mitarbeiters des LANUV, hafteten am Fahrzeug Haare an, die zur DNA-Untersuchung an das Senckenberg-Institut gegeben wurden. Bis das DNA-Ergebnis da ist, wird es noch einige Zeit dauern.

 

Rissprovokation im Bereich Schermbeck

Im Frühjahr hatten wir diesen Zaun sowie auch einen weiteren Zaun mit Ziegen, die dann im Herbst tatsächlich gerissen worden sind, bereits dokumentiert.
An 24.12.2024 stand das Pony immer noch ungeschützt auf seiner Weide. Dokumentation aus dem Frühjahr hier. Hier ist auch zu lesen, dass das Pony nicht immer alleine steht, es sind auch manchmal Schafe mit dabei. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/25/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-neue-schiessgenehmigung-auf-gloria-in-vorbereitung/

 

 

Neues Territorium in der Eifel

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigte am 30.12.24  das neue Wolfsterritorium „Rureifel“ im Kreis Düren und der Städteregion Aachen.
Anhand genetischer Nachweise sei das Wolfsweibchen mit der Kennung GW4074f von ihrem Erstnachweis in NRW am 31. März 2024 bis zum 02. November 2024 im Bereich zwischen Hürtgenwald und Simmerath bestätigt worden. Das Weibchen stamme aus dem Rudel „Hohes Venn“ in Belgien und wurde dort vermutlich im Jahr 2023 geboren.

Am 02. November 2024 konnte neben der DNA des Weibchens GW4074f auch genetisches Material von dem Wolfsrüden GW4073m nachgewiesen werden. Dieses Individuum stammt aus dem Nachbarrudel „Hohes Venn Süd“ in Belgien und wurde dort vermutlich ebenfalls im Jahr 2023 geboren. Ob es hier zu einer Paarbildung gekommen ist bzw. kommen wird, könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend geklärt werden. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. würden uns jedenfalls sehr darüber freuen und hoffen, dass das Paar von der illegalen Verfolgung von aufgehetzten Bauern und Jägern verschont bleibt.

 

Hass auch gegen Wolfsfamilie im Ebbegebirge

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigte am 29.08.24 einen neuen Wolfsnachweis im Märkischen Kreis im Sauerland. Durch eine Fotofalle konnten am 27.08.2024 mindestens sechs Welpen und zwei erwachsene Tiere (ein Männchen und ein Weibchen) bei Herscheid nachgewiesen werden. Insgesamt bestehe das Rudel nach derzeitigem Kenntnisstand aus den beiden Elterntieren (Rüde unbekannt, Weibchen (GW2856f) und den diesjährigen Welpen). Die Wolfsmutter Ebbi stammt aus Niedersachsen.

Beispielfoto Wolfsfamilie.

Es gibt dort auch Risse an ungeschützten Weidetieren.  https://www.wolf.nrw/wolf/de/nachweise   Genau wie in Fall von Gloria von Wesel wurde die Wölfin Ebbi nachgewiesen, nicht aber der Rüde. Wurde auch er bereits beseitigt? Auch die Risse wären dadurch erklärbar.

Seit Oktober kocht dort das Thema unglaublich hoch und auch Politiker der CDU beteiligten sich an der Mobilmachung gegen die Wolfsfamilie. Vorläufiger Höhepunkt war der Vortrag eines Tierarztes, der als Aufpeitscher der Anti-Wolfsszene bundesweit bekannt ist. Als nächstes ist ein so genanntes „Mahnfeuer am 24. Januar“ auf einer Wiese in Meinerzhagen gegenüber dem Obi-Mark geplant.

Es macht unserer Meinung nach wenig Sinn, solche Veranstaltungen zu besuchen, weil die Teilnehmer derart aufgehetzt sind, dass sie sachlichen Argumentationen nicht mehr zugänglich sind. Wir suchen dringend Menschen aus dem Raum, die sich aktiv an unserem internen Wolfsmonitoring beteiligen möchten.

Dabei können wir durchaus etwas machen. Mit echtem Engagement von Wolfsfreunden vor Ort. Allerdings nicht mit den lauten Selbstdarstellern, die Standorte hinaus posaunen wollen und sich selbst in Szene setzen wollen. Wir brauchen dringend Leute mit Ortskenntnis, die verstehen, dass sie inkognito bleiben müssen, die nicht mit einer brandneuen Outdoorausrüstung herum laufen, wodurch sie sofort auffallen. Wir brauchen ruhige und besonnene Menschen. Wer sich so einschätzt, ist mehr als willkommen bei uns. Wer schon Mitglied ist und gerne aktiv werden möchte, bitte eine Mail an: Brigitte.Sommer@wolfsschutz-deutschland.de.

 

Quellen:

https://www.wolf.nrw/wolf/de/nachweise?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR0evaz8zZfb7K4g8ubR74AKcU5CNhO22u_Vkaek-ku_6L4W5pE48AuQtqs_aem_W-SQXJBKZe0anY3Vf62biA

https://www.wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2024-09-02

https://www.wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2024-12-30

https://www.wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2024-08-29

https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/woelfe-in-meinerzhagen-100.html

https://www.facebook.com/share/p/15vUNZRiCs/

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

NRW – Wolfsgebiet Schermbeck: Gloria soll schon wieder gekillt werden

Nach langer Wartezeit gibt es ein neues Lebenszeichen durch Nachweise in der Rissliste. Gloria ist noch da. Kann aber eine einzige, schlaue Wölfin die Weidetierhaltung einer ganzen Region gefährden? Wohl kaum. Wir erklären in unserem neuen Artikel auch warum. Außerdem zeigen wir Jagdfrevel und erneut wieder skandalöse Zäune sowie einen verbalen Aussetzer des NABU-Chefs Kreis Wesel: „Gloria soll gekillt werden, soll geschossen werden.“

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. berichten ja schon seit Jahren immer wieder über das problematische Verhalten bestimmter Weidetierhalter im Wolfsgebiet Schermbeck. Die Lage im Gebiet spitzt sich immer mehr zu. Während sich Anwohner immer genervter von den Vorgängen zeigen, sind Nepper, Schlepper und Bauernfänger wieder sehr aktiv dabei mit Hass- und Hetzkampagnen sowie Fake-News, um mobil gegen die kleine Wolfsfamilie zu machen. Ihr Ziel: Endlich der Abschuss.

Es scheint tatsächlich so zu sein, dass Gloria von ihrem Gebiet südlich der Lippe nun in den Dämmerwald nördlich der Lippe umgezogen sein könnte. Da Wölfe nicht von sich ihr Stammgebiet so einfach verlassen, muss es hier Vorfälle gegeben haben. Wir vermuten, dass es illegale Angriffe auf das Rudel in seinem Stammgebiet gegeben haben könnte.

Dieser Wolf zeigt, dass Wölfe in den meisten Fällen Zäune gar nicht überspringen, sondern überklettern oder untergraben. Zum Überklettern dient Gebüsch und Bewuchs, das in Zäune hinein ragt. Nach einem Riss stellen sich bestimmte Halter in die Presse und behaupten, Wölfe würden wolfsabweisende Zäune einfach überspringen, also würden diese sowieso nichts nutzen. Auch auf einem Pressetermin wurde dieses Argument gebracht, um zu erklären, warum der Topf für die Förderung von Zäunen nicht abgerufen worden ist.

Jungwolf aus dem vergangenen Jahr nachwiesen

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigte am zweiten September 2024 neue Wolfsnachweise aus dem vergangenen Jahr im Kreis Wesel.

Durch Losungsproben aus Hünxe und Schermbeck, die im Rahmen der Auswertung des abgelaufenen Monitoringjahres 2023/24 für die Analyse beauftragt wurden, konnte mehrmals der männliche Wolf mit der Kennung GW4002m nachgewiesen werden. Bei diesem Wolf handele es sich um einen Nachkommen der territorialen Fähe GW954f Gloria und des Rüden GW3616m Addi, welcher schon seit längerer Zeit als neuer territorialer Rüde im Rudel „Schermbeck“ geführt werde. Dieser Reproduktionsnachweis bestätige nun, dass das Männchen GW3616m den alten Rüden GW1587m Ingolf bereits vor bzw. zur Paarungszeit Ende Februar/Anfang März 2023 ersetzt und sich erfolgreich zum ersten Mal mit dem Weibchen GW954f fortgepflanzt hätte. Über den Verbleib von GW1587m oder die Existenz weiterer Welpen aus dem Jahr 2023 ist nichts bekannt, so das LANUV.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. gehen davon aus, dass Ingolf illegal beseitigt worden ist. Wir hatten im vergangenen Jahr noch eine Babysitterin sowie einen weiteren Welpen nachgewiesen. Wir hatten dies öffentlich gemacht, um den Mutterschutz von Gloria nach der jüngsten Abschussverfügung deutlich zu machen. Über deren Verbleib sowie von Welpen aus diesem Jahr haben wir bislang keine Nachweise. Das  Wolfsmonitoring im Gebiet ist wirklich mangelhaft. Unter vorgehaltener Hand heißt es, die Jäger hätten es übernommen, das LANUV vereinte dies aber in einer telefonischen Anfrage von uns.

Unsere Anfrage an den Kreis Wesel und das LANUV, ob es aktuell erneut eine Abschussverfügung gibt, wurde ebenfalls verneint.

 

Die Rissliste  https://wolf.nrw/wolf/de/nutztierfaelle  wurde wochenlang nicht aktualisiert, nun sind erste Ergebnisse da, die bestätigen, dass Gloria noch da ist.

15.08.2024BorkenRaesfeldSchaf1Wolf(Canis lupus)eindeutiger Nachweisverletzt; HW02, GW954f, Weibchen, Territorium Schermbeck-Dämmerwald
15.08.2024BorkenRaesfeldSchaf4Wolf(Canis lupus)eindeutiger Nachweis3 Schafe tot, 1 Schaf verletzt und später euthanasiert; HW02, GW954f, Weibchen, Territorium Schermbeck-Dämmerwald
08.08.2024WeselSchermbeckSchaf1Wolf(Canis lupus)eindeutiger NachweisHW02, GW954f, Weibchen, Territorium Schermbeck-Dämmerwald

Nördlich der Lippe gibt es so gut wie keine Berufsschäfer, sondern hier wird professionelle Landwirtschaft mit großen monokulturartigen Getreide- und Maisfeldern betrieben. Schafe und Ziegen werden zumeist nur nebenbei als Hobby gehalten. Die Maismonokulturen reichen oft bis an weitläufig verteilte Grundstücke mit Schafen und Ziegen heran. So haben Wölfe wie Gloria die perfekte Deckung für einen Übergriff. Zudem sind im Gebiet nördlich der Lippe fast alle Zäune nicht wolfsabweisend eingezäunt.

Wir gehen davon aus, dass wieder Risse provoziert werden, um einen Grund für die nächste Abschussverfügung auf Gloria zu kreieren. Hierbei schrecken wohl einige Halter auch nicht davor zurück, tote Tiere, die auf ungesicherten Weiden gerissen wurden, in wolfsabweisende Zäune zu verbringen.

Zaunrealitäten im Wolfsgebiet Schermbeck

 

Fördertopf auch in diesem Jahr nicht abgerufen:

In diesem Jahr sind erst 270.000 Euro für Herdenschutz aus dem NRW-Landesetat abgerufen worden, eine Million Euro steht zur Verfügung.

 

Schafe, bewacht von Herdenschutzhunden im Bereich Hoher Berg bei Gahlen. Es gab keine Wolfsangriffe auf Herden mit Herdenschutzhunden. 23.08.2024.

 

Nicht nur wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. bemängeln die Zäune im Wolfsgebiet Schermbeck, sondern auch die AG NABUS im Wolfsterritorium Schermbeck

Bis zu drei Viertel aller Nutztierrisse finden laut Dokumentationsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) hinter mangelhaften Zäunen statt.
„Rund um Schermbeck dürfte der Prozentsatz noch höher liegen“, schreiben die NABUS in einer Pressemitteilung vom 29.08.2024. „Und so lange das so bleibe, würde es keinen
Frieden mit dem Wolf in der Region geben. Denn erst die Gelegenheit mache hier zu oft die Diebe. Der NABU rechnet hoch: In 2024 sind laut LANUV-Liste „Gemeldete Nutztierfälle“ im Wolfsterritorium Schermbeck bis zum 20.08.2024 nachweislich 39 Schafe durch einen Wolf getötet worden. Würden alle Tierhalter der Region den empfohlenen Herdenschutz umsetzen, könnten also, -wenn man die DBBW Zahlen für ein ausschließlich hypothetisches Rechenbeispiel zur Verdeutlichung zugrunde lege, 29 dieser Schafe noch leben. Die Naturschützer machen in diesem Zusammenhang weiter darauf aufmerksam, dass nach § 2 Abs. 1 TierSchG einem Tierhalter behördlich auferlegt werden könne, seine Tiere vor Wolfsangriffen  zu schützen. Warum dies im Gebiet Schermbeck vernachlässigt wird, können auch wir uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. nicht erklären.

 

Maislabyrinth bei Gahlen

 

Ziegen und Schafe bei einem Maislabyrinth bei Galen-Besten. Der Zaun ist 1.20 Meter hoch und führt genug Strom. Anscheinend werden die Tiere nachts eingestallt. Ende August 2024.

 

Im hinteren Bereich, der von Besuchern nicht einsehbar ist, hängt der Zaun durch und scheint sehr viel niedriger zu sein. Eine Messung der Spannung war dort nicht möglich. Ende August 2024.

 

Hühner im Maislabyrinth. Ende August 2024.

 

Der Zaun ist sehr dicht an das Maisfeld gesteckt. Dadurch kann sich die Spannung verringern. Eventuellen Angreifern, egal ob Hund oder Wolf, bietet das Feld zudem eine optimale Deckung. Seitlich ist das Maislabyrinth mit einem Wilddraht ohne Untergrabschutz umgeben.  © Brigitte Sommer, 18.08.2024

 

Kuh, alleine mit einem frisch geborenen Kalb auf einer Weide bei Gahlen in der Dämmerung, Dieses Kalb hat kaum einen Schutz, da die Mutter, die das Kleine erst geboren hat, selbst noch erschöpft ist. Zudem bieten die drei Litzen Stacheldraht einen einfachen Zugang zur Weide. Das Kalb kann auch leicht unten hindurch rutschen und nicht mehr zurück finden. Anfang Juli 2024.

 

Lippe bei Hünxe

 

Hier sehen wir einen typischen Zaun, bestehend aus Wilddraht, einen Meter hoch, teilweise herunter gedrückt, ohne zusätzliche Stromlitzen, an der Lippe bei Hünxe am 20. August 2024. Es ist auch kein Untergrabschutz vorhanden. Wir messen übrigens auch an Wildzäunen, um unseren Leserinnen und Lesern auf einen Blick zu demonstrieren, dass wirklich keine Spannung vorhanden ist.
Wie soll man ein solches Verhalten bezeichnen?

Bei Schermbeck – Brix

Diesen Zaun bei Schermbeck, hinter dem angeblich sehr wertvolle Braunhaarschafe stehen, haben wir bereits mehrmals gezeigt. Solche Schafe waren wohl auch Gegenstand der letzten Abschussverfügung auf Gloria. Nun braut sich wieder etwas zusammen. Der nächste Schießbefehl soll kommen, geht es nach der Agrarlobby dort.
Fakt ist: Diese Schafe sind auch am 05. September 2024 nach wie vor an der Seite zum Wald hin nicht geschützt. Es finden aktuell Risse in der Nähe statt. Die Förderkulisse für Zäune ist nur zu einem Bruchteil abgerufen. Wie also soll ein derartiges Verhalten interpretiert werden? Siehe auch Rissliste NRW: https://wolf.nrw/wolf/de/nutztierfaelle
(Anmerkung für die Haterfraktion: Wir messen immer auch das Knotengeflecht, um unseren Leserinnen und Lesern auf den ersten Blick zu verdeutlichen, dass hier wirklich nirgends Spannung ist. Ausschlaggebend ist die obere und unterste Litze, die Spannung hätte aufweisen müssen).
Zaundokumentation Teil 2 der Weide vom 5. September 2024 mit den angeblich so wertvollen Braunhaarschafen.
Bis dato war zumindest immer Spannung auf dem Zaun vorne Richtung Straßen gewesen. Dies ist nun auch nicht mehr so. Auch zur Straße hin keine Spannung. Zudem droht der Zaun in sich zusammen zu brechen, da er auch nicht mehr ordnungsgemäß gespannt ist.
Hier kann man schon zum Schluss kommen, dass hier die nächsten Risse provoziert werden sollen, um einen Grund für die nächste Abschussverfügung auf Wölfin Gloria zu kreieren.
Zur Zeit ist in diesem Gebiet ein Riss nach dem anderen. Kein Wunder, bei solchen Zäunen. Siehe auch Rissliste vom LANUV: https://wolf.nrw/wolf/de/nutztierfaelle

Schafe bei Raesfeld – Dämmerwald

Dieser Zaun bietet weder Schutz vor Hunden, noch vor Wölfen, da Litzen keine Spannung aufweisen und leicht überklettert oder untergraben werden kann. © Brigitte Sommer 18.08.2024
Hier die Schafe in Nahaufnahme. Zwischen Dämmerwald und Üfter Mark gibt es fast nur Hobbyhalter. © Brigitte Sommer 1808.2024

 

 

 

Blindes Pferd bei Gahlen

Dieses blinde Pferd ist alleine auf einer Weide ohne Spannung bei Galen untergebracht. 05.09.2024.
Drei Litzen ohne Spannung. 05.09.2024
Insgesamt ist der Zaun 1,45 Meter hoch. 05.09.2024.
Keine Spannung auf den Litzen. 05.09.2024.

 

Zaun bei Schäfer S. bei Hünxe-Gartrop

Bei einem Pressetermin von Schäfer Specht, Jäger Stefan Koch und Schäferin Rittmann am 29. August sagte aber NABU-Wesel-Chef Malzbender wirklich Ungeheuerliches.  Ab Minute 3.25: „Gloria soll gekillt werden, soll geschossen werden.“ Nach unserer Kenntnis war dies nicht mit der AG NABUS im Wolfsgebiet Schermbeck abgesprochen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e V. sind natürlich völlig anderer Ansicht. Quelle Bericht: https://www.youtube.com/watch?v=vK55Wgjs5f4

Eine Halterin hatte vor einigen Jahren Schafe, die auf einer nicht geschützten Weide gerissen worden waren, auf eine geschützte Weide verbracht. Ihre Taten waren von den Behörden entlarvt worden. Wir sind uns ziemlich sicher, dass dies noch immer gängige Praxis ist, um vorzutäuschen, dass wolfsabweisende Zäune nichts nützen würden.
Von links: Brigitte Sommer, Ulrike und Daliah de Heuvel in der Schwarzen Heide: Nur O Wolfsabschuss motiviert wirklich zum Weidetierschutz.

 

Neben Netzzäunen mit Spannung gibt es dort auch noch einen Zaun, bestehend aus Wilddraht, ohne Untergrabschutz. 29.08.2024

 

Kein Untergrabschutz,  keine Spannungslitze unten am Knotengeflecht. 29.08.2024
Hier gab es wohl eine Untergrabung. 29.08.2024

 

Kein Untergrabschutz, keine Spannung auf dem Knotengeflecht. 29.08.2024

Schafe zwischen Putenhaltung in Hallen bei Schermbeck Dämmerwald

Die Tore sind nicht gesichert, das Knotengeflecht des Zaunes darum herum weist keine Spannungslitze auf. Hier gab es in der Nacht zum 19.08.2024 einen Riss.

 

Problem Blauzungenkrankheit

Im Kreis Wesel sind über 100 Betriebe von der Blauzungenkrankheit betroffen und es wird vermutet, dass die Zahl der infizierten Tiere weiter ansteigt. Halter müssten also ganz andere Sorgen haben, als Wolfsrisse. Die Blauzungenkrankheit wird von einem Virus verursacht, das vor allem Rinder und Schafe, aber auch wiederkäuende Wildtiere befällt. Der Erreger ist für den Menschen ungefährlich. Das Virus (BTV 3) wird von blutsaugenden Gnitzen übertragen.

Die Tiere zeigen mitunter laut LANUV „erhebliche klinische Symptome wie Lahmheit, Fieber, gestörtes Allgemeinbefinden mit verminderter Futter- und Wasseraufnahme, Nasenausfluss, vermehrter Speichelfluss und Ödem- und Krustenbildung, insbesondere im Kopfbereich.“ Sie leiden erheblich, einige gehen an der Krankheit ein, andere zeigen kaum Symptome.

Wie der Kreis Wesel mitteilt, ist das Virus für Menschen nicht gefährlich, auch der Verzehr des Fleisches von infizierten Tieren sei unbedenklich. Allerdings sei Fleisch von Tieren mit Fieber und einer schweren Allgemeininfektion grundsätzlich nicht für den menschlichen Verzehr geeignet. Erkrankte Tiere seien bis zur Genesung von einer Schlachtung ausgeschlossen. „Das wissen Landwirte und die Kontrolle ist wesentlicher Bestandteil der tierärztlichen Schlachttieruntersuchung in den Schlachtbetrieben vor Freigabe zur Schlachtung“, so der Kreis.

 

Jagdfrevel auf einem Jagdplatz im Dämmerwald nahe der Gaststätte Fuchsbau

Die Angelegenheit wurde zur Anzeige gebracht.

 

Hier werden neue Schießstände fürs gnadenlose Hobby gezimmert. 20.08.2024.

 

Müll und Wilddrahtrollen. 20.08.2024

 

Müll. 20.08.2024

 

Kadaverreste. 20.08.2024

 

Müll. 20.08.2024
Müll. 20.08.2024.
Kadaver. 20.08.2024
Kadaver 20.08.2024

 

Kommt eine neue Abschussverfügung?

Trauriger Rekord in Deutschland: Nur Fehlschüsse

Dr. Carsten Nowak: „Wir haben es in Deutschland nicht ein einziges Mal geschafft, den Wolf, der Schafe gerissen hat, zu entnehmen,“ so O-Ton Dr. Carsten Nowak. Wolfsexperten seien keine Wolfsfreunde, die sagen würden, man müsse alle Wölfe schützen, nein Experten würden sagen: „Man muss Wölfe töten!“…“es müssen aber idealerweise die Richtigen sein.“

Wenn es aber bislang nie die Richtigen gewesen sind, machen Einzel- und Schnellabschüsse doch gar keinen Sinn, sondern einzig und alleine konsequenter Herdenschutz schützt Wölfe und Nutztiere. Wolfsschutz-Deutschland e. V. plädiert seit Jahren dafür, ganz Deutschland zum Wolfsland zu erklären und überall einheitlich zu fördern, aber auch zu fordern. Sommer: „Nur Null-Wolfsabschuss motiviert wirklich zum Herdenschutz.“ Denn was haben Bauern und Wolfsgegner davon, wenn sowieso nie die „richtigen“ Wölfe abgeschossen worden sind?

Alle Verfahren wurden bislang von Regierungsseite verloren. Zahlen dafür müssen die Steuerzahler, die sich, was die Willkommenskultur von Wölfen betrifft, in der Mehrheit befinden.

Falls der Kreis Wesel oder Kreis Borken über Umweltminister Krischer (Grüne) tatsächlich eine neue Abschussverfügung ausstellen, wird diese erneut kaum Bestand vor Gericht haben.

 

Quellen:

 

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2024-09-02

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/11/wolfsexperte-sagt-in-deutschland-ist-noch-nie-der-richtige-wolf-entnommen-worden/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/21/behoerdenwillkuer-nrw-schiessbefehl-auf-wolfsmutter-gloria/

https://www.nrz.de/lokales/kreis-wesel/article406861550/tierseuche-breitet-sich-rasant-im-kreis-wesel-aus.html

 

Wir freuen uns über Unterstützung:

Wolfsschutz-Deutschland e.V. ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der Aufgabe verschrieben hat, Wölfen in Deutschland die Zukunft zu sichern.

Trotz ihres weiterhin strengen Schutzstatus werden Wölfe in Deutschland illegal gejagt und getötet. Diese Abschüsse gefährden nicht nur einzelne Tiere, sondern auch die gesamte Population und das Ökosystem, in dem sie eine zentrale Rolle spielen. Auf keinen Fall dürfen hier bei uns in Deutschland bald Schweizer Zustände herrschen.

Die Arbeit von Wolfsschutz-Deutschland e.V. ist für den Erhalt der Wölfe von unschätzbarem Wert. Doch diese wichtige Arbeit ist nur durch die Unterstützung von Menschen wie Ihnen möglich. Jede Spende zählt – egal, ob groß oder klein. Ihre finanzielle Unterstützung ermöglicht es dem Verein, weiter für die Wölfe zu kämpfen, zu dokumentieren und Aufklärungsarbeit zu leisten.

Sie unterstützen damit eine von Regierungs- und Lobbygeldern wirklich unabhängige Organisation, die unermüdlich daran arbeitet, dass die Rückkehr der Wölfe in unsere Landschaften ein Erfolg wird – für die Natur, für die Artenvielfalt und für kommende Generationen.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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NRW – Wolfsgebiet Schermbeck: Neue Schießgenehmigung auf Gloria in Vorbereitung

Viele bezeichnen das Territorium von Wölfin Gloria von Wesel inzwischen als das verrückteste Wolfsgebiet in Deutschland. Allerdings nicht wegen den paar Wölfen, die hier ihr Zuhause haben, sondern wegen Menschen, die ihnen immer wieder nach dem Leben trachten, Panik schüren und Fake-News verbreiten. Es ist ein offenes Geheimnis, dass schon die nächste Schießgenehmigung auf Gloria für den Spätsommer geplant ist. Rissprovokationen und der Duktus in der Lokalpresse deuten auch darauf hin. Lesen Sie hier unsere neue große Fotoreportage mit entlarvenden Zaundokumentationen und auch wieder einem Blick in das wundervolle Zuhause von Gloria und ihrer Familie.

Seit sich Gloria ( GW954f) als Jungtier aus ihrem Zuhause im Niedersächsischen Territorium Schneverdingen auf ihre zirka 300 Kilometer lange und riskante Reise nach einem eigenen Territorium begeben hatte und sich schließlich 2018 bei Schermbeck niederließ, gibt es ein irrwitziges Theater um die Wölfin, von der nur ein offizielles Foto existiert. Ein Jahr später folgte ihr ein Halbbruder aus Schneverdingen mit dem Namen Ingolf und der offiziellen Kennung (GW1587m). Ab 2020 bekam das Paar drei Mal hintereinander Welpen. Ein kleines Welpenmädchen (GW2307) wurde von Spaziergängern gefunden und von den Behörden wieder ausgesetzt. Die Kleine tauchte danach nie wieder auf. Einem Informanten zufolge soll das Wolfskind, wir nannten sie Hope, damals von einem Jäger mit einem Baseballschläger getötet worden sein. Diese Meldung konnten wir damals aber nicht verifizieren. Andere Welpen von Gloria und Ingolf wurden überfahren oder verschwanden auf Wanderungen nach einem eigenen Revier. Laut Statistik haben Gloria und Ingolf insgesamt neun Welpen in drei Jahren aufgezogen. Es handelte sich also um ein kleines Rudel. Dann verschwand auch Ingolf spurlos.

Babysitter mit Welpe aus dem Wolfsgebiet Schermbeck 2023. © Wolfsschutz-Deutschland e. V

Wölfe fühlen wie wir Menschen Glück, Trauer und Schmerz. Sie leben monogam und „heiraten“ nur ein Mal in ihrem Leben oder wenn ihr Partner verstirbt. Sie verpaaren sich nur ein Mal im Jahr im Spätwinter. Die Welpen aller Wölfe kommen Ende April, Anfang Mai auf die Welt. Wie mag sich Gloria gefühlt haben, als ihr Partner nicht mehr nach Hause kam? Hat sie etwa selbst mitbekommen, wie er erschossen und verscharrt wurde? Wie oft schon musste sie es erleben, dass auf sie selbst geschossen wurde? Fakt ist, dass Gloria extrem scheu ist und dass sie selbst Wildkameras aus dem Weg geht, während ihre Familie leichter abzulichten ist.

Fast zeitgleich mit Ingolf verschwand auch die Partnerin eines im benachbarten Dämmerwald angesiedelten Rüden.  Seit dem vergangenen Jahr hat Gloria einen neuen Partner. Wir vermuten sogar, dass es bereits der zweite Partner nach Ingolf ist. Im vergangenen Jahr konnten wir von Wolfschutz-Deutschland e. V. zwei Welpen im Territorium Schermbeck nachweisen.

Warum verschwinden dort Wölfe?

Leider werden immer wieder Standorte von Gloria und Co. in Videos in sozialen Netzwerken bekannt gegeben. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. bewerten dies als absolut verantwortungslos. Es ist doch eine Tatsache, dass es in diesem Gebiet viele Menschen gibt, die sich nach solchen Meldungen aufmachen und den Wölfen nachstellen. Eine andere Theorie lautet, dass es unter den Wölfen selbst eine hohe Dynamik gegeben haben könnte und es zu Revierkämpfen gekommen sein könnte. Wir gehen von illegalen Tötungen aus.

Wie in Niedersachsen soll  auch die Jägerschaft im Raum Schermbeck das Wolfsmonitoring übernommen haben. Wie kann es sein, dass eine Bevölkerungsgruppe, die für Wolfsabschuss plädiert, gleichzeitig die Wolfsbestände überwachen darf? Diese Gruppe hat sowohl die Gelegenheit, als auch die Ortskenntnisse, als auch die Gerätschaften, dies zu tun.

Seit ein paar Monaten wird Gloria nun immer wieder nördlich der Lippe im Dämmerwald, bei Raesfeld und sogar Richtung Gelsenkirchen nachgewiesen. Was könnte die scheinbare Verlagerung ihres Kerngebietes ausgelöst haben? Waren es die Überschwemmungen im Winter oder stellt man ihr in ihrem Kerngebiet wieder einmal extrem nach?

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) informierte im Februar über neue Wolfsnachweise bei Hille (Kreis Minden-Lübbecke) und Isselburg (Kreis Borken).

Zitat: „Am 25.12.2023 ereignete sich bei Hille ein Übergriff bei dem insgesamt vier Schafe geschädigt wurden. Als Verursacher konnte der männliche Wolf GW3827m bestätigt werden. Dieser Rüde stammt ursprünglich aus dem Rudel „Döberitzer Heide“ in Brandenburg.

Ein weiterer Nutztierfall mit einem toten Schaf wurde am 04.01.2024 bei Isselburg gemeldet. In diesem Fall konnte das genetische Material des männlichen Wolfes GW2398m nachgewiesen werden. Dieses Tier entstammt dem Rudel „Noord-Veluwe“ in den Niederlanden. GW2398m hatte sich bereits selbst als territorialer Rüde etabliert und mit der Wölfin GW2540f das Territorium „Midden-Veluwe“ südlich seines Herkunftsrudels besetzt.

Am 01.01.2024 gelang mithilfe einer Fotofalle ebenfalls bei Isselburg die Aufnahme eines Wolfes. Das Tier humpelte deutlich. Aufgrund des räumlichen und zeitlichen Zusammenhangs besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass es sich hierbei um GW2398m gehandelt hat. Dafür spricht auch, dass dieses Individuum im Dezember 2021 bei einem Verkehrsunfall in den Niederlanden verletzt wurde. Die Gründe dafür, dass sich der Rüde soweit von seinem eigenen Territorium entfernt hat, können nicht abschließend bewertet werden.“

Über den weiteren Verbleib der beiden Wolfsrüden sei bislang nichts bekannt, hieß es in der Pressemitteilung.

Wolfsrüden, die ein Territorium besetzt haben, verschwinden nicht einfach von selbst aus ihrem Gebiet. Dieser Fall von GW2389m ist ähnlich rätselhaft wie das Verschwinden von Ingolf.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigte am 23. April einen neuen Wolfsnachweis bei Borken (Kreis Borken). Durch einen Nutztierschaden konnte das Weibchen GW3650f am 05. März 2024 erstmals in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen werden. Das Tier stammt aus dem Rudel Hechtel-Eksel in Belgien und wurde im Juli 2023 erstmals in der Nähe von Oudsbergen bestätigt. Über den weiteren Verbleib der Wölfin sei allerdings nichts bekannt. Doch schon fordern bestimmte Leute eine neue Abschussverfügung, da Gloria ja nicht mehr die einzige reproduktionsfähige Fähe sei.  Hier die Begründung des Verbots des Abschusses: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/09/nrw-oberverwaltungsgericht-verbietet-abschuss-von-gloria-endgueltig/

Die Anträge auf Abschuss sind inzwischen gar nicht mehr zählbar. Nach unserem Ermessen sind inzwischen drei Abschussverfügungen auf Gloria von Gerichten kassiert worden. Die Steuerzahler müssen für diese Unsinnsausgaben aufkommen. In ganz NRW leben nach der aktuellen Statistik gerade einmal zwei Wolfsrudel und ein Einzeltier.

Der Debatte dort ist mit vernünftigen Argumenten kaum noch beizukommen.

Von rechts: Daliah de Heuvel, Ulrike de Heuvel, Brigitte Sommer. Ein Schäfer in der Schwarze Heide war anfangs immer wieder von Rissen betroffen. Heute nicht mehr. Deshalb passt hier unser „Nur Null-Wolfsabschuss motiviert wirklich zum Herdenschutz“ perfekt. Wir haben auch eine Petition gegen Schnellabschüsse eröffnet. http://innn-it/wolf

Problempresse mit tendenziöser Berichterstattung

 

 

 

Einseitige Berichterstattung: Mit einer tendenziösen Überschrift, in der Gloria „als Problemwölfin“ tituliert wird, kann der Leser sich nicht neutral informieren. In Wirklichkeit sind alle Abschussverfügungen von Gerichten abgeschmettert worden. Ein besseres Indiz dafür, dass Gloria eben keine Problemwölfin ist, gibt es kaum.  Verschwunden ist nicht nur Glorias Mann, sondern auch der ursprüngliche Dämmerwaldrüde sowie seine Partnerin. Die Überschrift müsste eigentlich lauten: „Wer lässt Wölfe spurlos verschwinden?“ Quelle: https://www.waz.de/staedte/bottrop/article242171762/Kirchhellen-Problemwoelfin-Gloria-hat-wieder-einen-Partner.html?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR097yep84vLZ7S_xOaITJeUm9aGzJhpiZ2aRFtvE2vHH1859hm1EqZsuus_aem_AR2cWEisfSYrucdYcZHFxXpcZrjK1Z9jmmfMQCQl4z69orQSFsxmmfblsVem3I_K4UmaQxrYubPsnwLsN-dgCfSf

Hier unser Bericht zu verschwundenen Wölfen vom Mai 23: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/11/wolfsschutz-deutschland-e-v-schlaegt-alarm-auch-in-nrw-verschwinden-woelfe/

Die einzige Plage sind die Wolfshasser…

…schreibt eine Anwohnerin unter einem erneuten tendenziösen Bericht. Sie trifft damit wohl genau die Realität vieler Menschen aus dem Gebiet. Man ist einfach nur noch genervt.

Treffender Kommentar unter einem Artikel.

 

Weitere tendenziöse Berichterstattung von „Schermbeck Online“: Kein Wort über die Zaunsituation, stattdessen wird die Betrachtung auf den Wolf gelenkt. Zitiert wird kein neutraler Experte, sondern der Sprecher einer Anti-Wolf-Initiative: https://schermbeck-online.de/zwei-laemmer-in-schermbeck-vermisst-war-es-der-wolf/?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR3SK_ri58rV03IRF_4g4XK2IZemUzBycYSqOYDp3-9eTIksHqdctrq_V40_aem_AR1hrZ-hM8z5T9lsVNPCsMRxdtk3P1BZEqV2HZOrh0zTlkz87B4isF9ri97rnZLL2T6lzELk9dV6PYHri-VCDdvn

Dass auch Lämmer oft gestohlen werden, ist dem Autor scheinbar keine Zeile wert. Viele Interessenkonflikte der örtlichen Presse können auch dadurch entstehen, wenn sich Journalisten und Autoren gleichzeitig in der Anti-Wolfs-Szene engagieren.

 

Ländliches Gebiet

 

Aktueller Blick nach NRW ins Revier von Wölfin Gloria von Wesel und ihrer Familie. Wie gut zu erkennen ist, ist das Gebiet sehr weitläufig und sehr, sehr ländlich geprägt. Vor Kurzem mutmaßte ein Lokalblatt, dass Gloria ins „Ruhrgebiet“ umgezogen sein könnte. Viele Ortsangaben hören sich tatsächlich auch zunächst sehr städtisch an, wie z. B. Gelsenkirchen, Schermbeck, Wesel, Bottrop oder Dinslaken. Allerdings geht es hier um Außenbezirke. Die Gemarkungen sind tatsächlich sehr weit auseinander liegend.

 

Weiteres Beispiel. Der Vossenbergweg gehört zwar zu Schermbeck, liegt aber sehr außerhalb. ©Lara.

 

Auf der einen Seite heißt es oft sogar von Anwohnern, dass in Glorias Revier die verrücktesten Wolfsgegner leben, die wegen einer kleinen Wolfsfamilie bei jeder Gelegenheit Panik schüren, auf der anderen Seite begegnet man dort aber auch sehr vielen Leuten, die keinerlei Angst haben und die sich sogar über die Wölfe freuen. Diese Hundegassirunde scheint auch gar keine Bedenken zu haben mit ihren Hunden in der Dämmerung ohne Leine zu laufen. Nähe Bunkeranlage. © Brigitte Sommer – Auch hier ein Hundebesitzer, der sich freute: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/03/12/nrw-spaziergaenger-mit-hund-traf-bei-huenxe-auf-drei-woelfe-und/

 

Zaunrealitäten – immer wieder fehlender Untergrabschutz

Eine wichtige Maßnahme im Herdenschutz ist der sogenannte Untergrabschutz. Aufgrund ihrer Physiognomie und Kraft sind Wölfe in der Lage, in kürzester Zeit Tunnel in den Erdboden zu graben, durch die sie hindurchschlüpfen können. Wölfe können lernen, Hindernisse auch durch Klettern oder Springen zu überwinden.
Experten sind sich jedoch einig, dass Wölfe bei Erstkontakt mit einem Weidezaun in der Regel zuerst versuchen werden, das Hindernis von unten zu überwinden. Sie suchen am Boden nach Durchschlupfmöglichkeiten und graben am Hindernis nach unten.
Umso wichtiger ist es, dass Wölfe bei diesem Erstkontakt negative Erfahrungen (am effektivsten durch einen Stromschlag) sammeln und dadurch lernen, dass Weidezäune eine Gefahr darstellen, bevor sie andere Techniken des Überwindens ausprobieren und lernen. Dabei stellt der Zaun kaum ein wirkliches „mechanisches“ Hindernis für einen Wolf dar. Viel bedeutender ist die Funktion des Zauns als „psychologisches“ Hindernis. Ein Wolf, der einmal negative Erfahrungen mit einem Weidezaun gesammelt hat, wird diesen nach Expertenmeinung sehr wahrscheinlich vorerst meiden und im besten Fall dieses Verhalten auch an seinen Nachwuchs weitergeben. Die breiteste Stelle am Körper eines Wolfs ist mit dreißig Zentimeter der Brustkorb. Deshalb ist es nach derzeitigem Wissenstand notwendig, entweder einen stromführenden Draht auf 20 Zentimeter zu spannen oder das Untergraben durch mechanische Barrieren zu verhindern.<

 

In der Nähe von Schermbeck-Bricht soll es zu Rissen gekommen sein. Diese Region war auch in Glorias Abschussverfügung inbegriffen.

Weide an der Waldseite ohne Spannung und ohne Untergrabschutz

Hier gab es laut einem Wolfshater-Forum vor kurzem wieder mehrere Risse in der Nähe von Bricht sowie zwischen Raesfeld und Grevenack am Rande des Dämmerwaldes. Diese Weide hat vorne zur Straße hin zusätzliche Litzen mit einer Mindestspannung von 2.000 Volt, jedoch ausgerechnet zur Waldseite hin nicht. Durch eine Reflektion kann es so aussehen, als könnte beim Gerät die Batterie leer sein. Das ist aber nicht der Fall gewesen, denn an der Vorderseite der Weide wurde die Spannung auch später angezeigt durch das grüne Lämpchen. Durch das Aufleuchten des roten Lämpchens kann der Eindruck entstehen, dass das Batterie-Lämpchen auch leuchtet.

 

 

 

Braune Haarschafe werfen ihre Wolle von selbst ab und sie machen so die Schur überflüssig. Die Rasse ist zwar selten, aber genügsam. Zum Nebenerwerb sei sie auch ideal geeignet, heißt es in Landwirtschaftsforen. Diese Schafe dienen also hauptsächlich zum Schlachten. Aufwendiges Schären und mühsames Vermarkten von Wolle, die aus Deutschland nicht gut verkäuflich ist, weil zu teuer, auch.  Ein Riss dieser Schafe diente im vergangenen Jahr auch dazu, die Schießgenehmigung auf Gloria auszustellen. Eine wolfsabweisend eingezäunte Weide ganz in der Nähe mit der gleichen Rasse darin gibt es nicht mehr. Sie wurde abgebaut. Die ungeschützte Weide ist aber nach wie vor genau so, wie wir es im vergangenen Jahr auch vorgefunden haben. ©Brigitte Sommer

Anfang des Jahres waren diese Schafe sogar nachts ohne jeglichen Schutz an der Waldseite: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/01/11/nrw-weiter-schafe-ohne-schutz-bei-schaefer-h-im-wolfsgebiet-schermbeck/

Weide von der Waldseite aus betrachtet. Auf den Litzen ist keine Spannung und umgestürzte Bäume dienen noch immer als Einstiegshilfe. © Brigitte Sommer

 

Keine Spannung auf der Waldseite. © Brigitte Sommer

 

Vorne zur Straßenseite hin weisen eine zusätzliche Litze oben und eine Litze unten eine Mindestspannung von 2.000 Volt auf. An der Straßenseite werden aber Hunde und Wölfe mit ziemlicher Sicherheit nicht versuchen, dort hinein zu kommen. ©Brigitte Sommer

 

Zur Straße hin hat die zusätzliche Litze, die auch als Untergrabschutz dient, eine Spannung von lediglich 2.000 Volt. ©Brigitte Sommer

 

Schwachstelle Begrenzung zur nächsten Weide. Hier sind die Litzen viel niedriger als am Außenzaun. © Brigitte Sommer

 

Ein Hund oder Wolf kann auch seitlich durch den Bach am Zaun mit Spannung vorbei. © Brigitte Sommer

 

Ungeschützte Ziegen

 

Zaundoku in der Nähe des Dämmerwaldes. Kein Untergrabschutz. In den allermeisten Fällen buddeln sich Wölfe unter den Zäunen durch.

Shetty alleine mit Schafen

 

Auf dieser Weide steht ein Shetty zusammen mit Schafen auf einer ungeschützten Weide. Großpferde oder auch mehrere Pferde in einer Herde haben kaum etwas zu befürchten, doch kleine Shettys fallen genauso ins Beuteschema wie Schafe. © Brigitte Sommer

 

Shetty alleine mit Schafen auf einer entlegenen Weide. © Brigitte Sommer

 

Der Zaun ist incl. oberer Litze, auf der keine Spannung ist, 1,46 Meter hoch. © Brigitte Sommer

 

Keine Spannung oben. © Brigitte Sommer

 

Viel schlimmer ist es allerdings, dass unten auch keine Spannung vorhanden ist. © Brigitte Sommer

 

Unten ist zusätzlich kein Untergrabschutz vorhanden. Hund oder Wolf könnten sich also mit Leichtigkeit unten hindurch buddeln. © Brigitte Sommer

 

Damwildgehege bei Schermbeck

 

Manche sagen, dass das Wolfsgebiet Schermbeck das verückteste in ganz Deutschland sei. Allerdings nicht wegen den paar Wölfen, sondern wegen Wolfsgegnern, die dort scheinbar kaum etwas anderes zu tun haben, als Leute zu verleumden, Panik zu schüren und Fake-News zu verbreiten. Hier wieder einmal eine recht aberwitzige Situation. Hier zeigen wir auf, wie Damwild in den allermeisten Fällen gehalten wird. Hinter Wilddraht ohne zusätzliche Litzen und ohne Spannung. Wölfe springen eben nicht einfach so über zwei Meter hohe Zäune, sondern sie graben sich darunter durch. Dieser Zaun hier ist allerdings doppelt aufgebaut, was ihn auf jeden Fall sicherer macht. Wir werfen der Lokalpresse vor, nicht ausgewogen zu berichten und die Zaunsituationen vor Ort nicht darzustellen. Deshalb zeigen wir die Realität, denn viele Menschen wissen gar nicht, wie die angeblich sicheren Zäune wirklich aussehen. Natürlich gefällt das einigen nicht, wie hier im Video zu sehen. (Durch eine Reflektion wirkt es so, als würde das Batterie-Lämpchen auch aufleuchten, dies war nicht der Fall, kurze Zeit später zeigte das gleiche Gerät eine Spannung von 2.000 Volt an einer anderen Weide an).

 

Positives Beispiel:

Wir berichteten hier über einen Schafzüchter, der sich mit den Wölfen arrangiert: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/13/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-schafzuechter-zweifelt-nicht-an-erfolgreichem-herdenschutz/

 

Überall im Gebiet findet man solche hysterisch anmutenden Plakate. Sie sollen wohl auch Angst und Panik unter Besuchern und Touristen verbreiten. Wer seine Pferde so einzäunt und all diese Litzen auch noch unter Spannung hat, braucht auch keineswegs etwas zu befürchten. Hunde und Katzen sind in Glorias Revier übrigens noch nie gerissen worden. Auch keine Fohlen. Allerdings wurden alte und kranke Ponys ohne jeglichen Schutz gerissen. In mehreren Fällen hatten wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sogar immer wieder gewarnt. Das Bild ist aus zwei Einzelfotos zusammengesetzt.  Siehe hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/10/25/weitere-tote-ponys-in-nrw-alle-warnungen-zu-rissgefahren-ab-august-ignoriert/

Gefahren, die von Pferderippern ausgehen, werden ignoriert, Wolfspanik verbreitet: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/01/14/angriffe-auf-pferde-280-irren-rippertaten-stehen-nur-16-wolfsangriffe-gegenueber-abschussforderungen-von-pferdehaltern-unverhaeltnismaessig/

Im übrigen tut man seinen Pferden Gutes, sie nachts im Stall unterzubringen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/05/06/nachtruhe-im-stall-ist-gut-fuer-pferde/

Hier die Förderkulisse Westmünsterland: https://wolf.nrw/wolf/de/management/frderkulissewestmnsterland

 

Nicht nur Wölfe, auch Wildschweine wissen wie sie unter Wilddrahtumzäunungen hindurch gelangen können. © Brigitte Sommer

 

Weitere Einblicke in das Zuhause von Gloria und ihrer Familie

 

In den Naturschutzgebieten wird ebenfalls gejagt. Spaziergänger und Wanderer haben kaum die Chance, Wildtiere beobachten zu können, weil der hohe Jagddruck Rehe, Hirsche und Wildschweine extrem scheu macht. Selbst tagsüber beobachteten wir hier Jäger mit Jagdhunden und Waffen. Ist man auf der Suche nach Glorias Wurfhöhle?  © Brigitte Sommer

 

Auch in diesem kleinen Teichgebiet bei Dinslaken haben Wildvögel kaum Ruhe. Wildgänse und Kormorane werden immer wieder erbarmungslos erschossen. © Brigitte Sommer

 

Kormoran trocknet sein Gefieder. © Brigitte Sommer

 

Nilgansmutter mit Küken. © Brigitte Sommer

 

Nilgansküken. © Brigitte Sommer

 

Reiher. ©Brigitte Sommer

 

Auf der Verbindung zwischen Berger Straße und Hünxe halten sich wenige an die Geschwindigkeitsbeschränkung. Wildtiere werden hier immer wieder überfahren. © Lara.

 

 

Viele Gebiete sind noch immer mit Wasser gesättigt. ©Brigitte Sommer

 

Dichter Mischwald mit zum Teil uralten Bäumen. © Brigitte Sommer

 

Wanderfreunde kommen auf ihre Kosten. © Brigitte Sommer

 

Abendstimmung im Hünxer Wald. © Brigitte Sommer

 

Kurz nach einem Regenschauer im Dämmerwald. © Brigitte Sommer

 

Dämmerwald. © Brigitte Sommer

 

Rehe machen den größten Anteil in der Wolfsnahrung aus. © Brigitte Sommer

 

An vielen Orten sind immer noch die Auswirkungen des Hochwassers vom Winter zu sehen. © Brigitte Sommer

 

Dies könnten Wolfspfotenabdrücke sein. ©Brigitte Sommer

 

Ulrike de Heuvel und Brigitte Sommer auf Spurensuche. ©Lara

 

Waschbär im Rotbachtal. © Brigitte Sommer

 

Die Bäume erhalten ihr grünes Laub zurück. © Brigitte Sommer

 

 

Hier ein Original-Video aus dem Wolfsgebiet Schermbeck aus einer unserer Wildkameras vom vergangenen Jahr. Vater Wolf ist hier beim Spaziergang mit den zwei Welpen zu sehen. Dass dies nicht Glorias ursprünglicher Mann Ingolf ist, ist schon seit vergangenen Jahres bekannt. Seit die Jäger das Wolfsmonitoring übernommen haben, gibt es keine oder kaum noch aufschlussreiche Daten. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. können das Melden der Daten an das LANUV nicht mit unserem Gewissen vereinbaren, da die Daten aus dem Monitoring unserer Ansicht nach auch zum Auffinden der Wölfe nach Abschussgenehmigungen verwendet werden. Als es im vergangenen Jahr um den Nachweis von Welpen ging, machten wir eine Ausnahme und gingen unter anderem mit einen Protestschreiben an Umweltminister Krischer (Grüne) an die Öffentlichkeit: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/01/nrw-protestbriefaktion-zum-mitmachen-kein-todesurteil-fuer-wolfsmutter-gloria/

Im Alter von sechs Wochen verlassen die Welpen zum ersten Mal ihre Wurfhöhle. Falls Gloria noch einmal trächtig sein sollte, wird sie bald ihre Welpen gebären. Ende April/Anfang Mai ist es soweit.

 

Mit diesem Sonnenuntergang bei Dinslaken sagen wir für heute Tschüss. © Brigitte Sommer

Wer noch weitere Einblicke in das Territorium von Gloria und Co. erhalten möchte, wird in dieser großen Fotoreportage fündig: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/26/nrw-schermbecker-rudel-bedrohtes-paradies/

Hier gibt es auch weitere Einblicke in den Dämmerwald: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/12/neue-einblicke-in-nrw-hier-sind-die-woelfe-laengst-zuhause/

 

 

Quellen:

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2024-04-23

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2024-02-21

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2023-12-14

https://www.nrz.de/staedte/bottrop/article242171762/Kirchhellen-Problemwoelfin-Gloria-hat-wieder-einen-Partner.html?utm_medium=social&utm_campaign=NRZDinslaken&utm_source=Facebook&tpcc=artikel_facebook_nrzdinslaken&fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR3AcoOwB98NYOEKAHYQQk9VdBjuzQ3BW85HZ1wkP0iPUtVG2gpezuzJG1U_aem_AR1vodr5DTaNcxkG0jmxzGBC0ORX6S0-7_o7YTVgIhG4-n4MzTNCX6W8AqUPjVI6wWYGPJ2LPYkBuXHzN0Rm6ycs#Echobox=1713964145

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/16/nrw-illegal-mutterwoelfin-gloria-soll-trotz-andauernder-herdenschutzverweigerung-getoetet-werden/

http://www.dbb-wolf.de

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/07/30/nrw-wolfsbaby-nach-kurzem-ausflug-in-menschenobhut-wieder-zuhause-dennoch-bleiben-fragen-offen/

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe.  Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell, der sagt, was ist und sich mutig Lobbyisten in den Weg stellt.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Nordrhein-Westfalen bestätigt offizielles Wolfsgebiet

Nordrhein-Westfalen weist gestern erstes „Wolfsgebiet“ am Niederrhein in einer Pressemitteitung aus

Ministerin Heinen-Esser: „Ab jetzt können Maßnahmen zum Herdenschutz in Teilen der Kreise Kleve, Wesel, Borken und Recklinghausen sowie der Städte Bottrop und Oberhausen gefördert werden.“

Mehrfache Sichtungen, Risse von Schafen und Losungen (Kot), vor allem aber genetische Nachweise legen nahe, dass ein Wolf im Bereich der Gemeinde Schermbeck im Kreis Wesel standorttreu geworden ist. Die Nachweise verdichten sich dabei auf eine junge Wölfin mit der Kennung GW954f, die ursprünglich aus einer Wolfsfamilie nahe dem niedersächsischen Schneverdingen stammt, schreibt das LANUV in einer Pressemitteilung.

Umweltministerin Heinen-Esser: „Auch der jüngste genetische Befund vom 30. August bestätigt wieder die Anwesenheit einer Wölfin mit der Kennung GW954f im Kreis Wesel. Obwohl rein formal noch nicht von einem standorttreuen Wolf gesprochen werden kann – das wäre erst nach sechs Monaten der Fall und diese Zeit ist jetzt noch nicht um – haben wir uns entschlossen, bereits ab heute ein Wolfsgebiet auszuweisen. Das Wolfsgebiet ist zugleich Förderkulisse. Denn hier können Tierhaltungen mit Schafen und Ziegen sowie Wildgehege ab sofort Maßnahmen zum Herdenschutz, also zur Prävention gefördert bekommen. Das Präventionsgebiet ist bewusst sehr großzügig dimensioniert und umfasst mit rund 958 Quadratkilometern Teile der Kreise Kleve, Wesel, Borken und Recklinghausen sowie der Städte Bottrop und Oberhausen.“

Hilfe für Weidetierhalter

Das vom Landesumweltamt (LANUV) ermittelte Wolfsgebiet wird durch große Straßen wie Autobahnen und den Rhein begrenzt. Es enthält unter anderem große Teile des Naturparkes Hohe Mark mit Hünxer- und Dämmerwald. Damit umfasst es bewusst weit mehr Fläche, als ein einzelner Wolf benötigt. Das Ziel der großzügigen Abgrenzung ist, möglichst vielen Nutztierhaltern präventiven Herdenschutz zu ermöglichen. Die Förderung des präventiven Herdenschutzes entspricht dabei dem bundesweiten Standard, der auch in den Bundesländern angewandt wird, die bereits seit Jahren über Wolf-Vorkommen verfügen. Die Bearbeitung der Anträge erfolgt durch die Bezirksregierung Münster.

Heinen-Esser: „Wir müssen vorerst damit rechnen, dass die Wölfin bleibt. Um alle Menschen vor Ort künftig zeitnah zu informieren, haben wir mit dem heutigen Tag im Internet unter www.wolf.nrw das öffentlich zugängliche Wolfsportal NRW freigeschaltet. Zudem unterstützt ab heute eine eigene Stelle in meinem Hause rund um das Thema Wolf.“ Das neue Wolfsportal NRW www.wolf.nrw wird vom Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen (LANUV) tagesaktuell gehalten. Dr. Thomas Delschen, Präsident des LANUV betonte: „Um alle Menschen in Nordrhein-Westfalen direkt über Wolfsnachweise auf dem Laufenden zu halten, informiert das neue, öffentliche Portal anhand interaktiver Karten, tabellarischer Auflistung aller Ereignisse und nicht zuletzt anhand informativer Texte über die Rückkehr des Wolfes nach Nordrhein-Westfalen – Dazu gehört insbesondere das Wolfsgebiet rund um die Gemeinde Schermbeck.“

Keine Gefahr für Menschen

Der Osten Deutschlands grenzt seit jeher an eine Region, in der der Wolf nie ausstarb. In der damaligen DDR wurden jedoch alle von Osten her einwandernden Wölfe geschossen, nach dem Zusammenbruch der DDR im Jahre 1989 änderte sich das. Entsprechend der europäischen FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) ist der Wolf heute nach Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt (§ 44 BNatSchG), damit genießt der Wolf den höchsten Schutz. 1995 wurde der erste Wolf, im Jahre 2000 das erste Rudel in Deutschland nachgewiesen. Seitdem wurde kein einziger Angriff auf Menschen belegt. 2009 erfolgte der erste Nachweis eines einzelnen, durchziehenden Wolfs in Nordrhein-Westfalen, auch hier gab es seit dem keine Gefahr für einen Menschen.