Wolfsschutz-Deutschland e.V. verurteilt die rücksichtslose Herabstufung des Wolfsschutzes als politische Willkür

Wolfsschutz-Deutschland e.V. verurteilt die Entscheidung der EU-Mitgliedstaaten im COREPER I Meeting vom 16. April 2025, den Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen, auf das Schärfste. Diese rein politische Entscheidung, die jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehrt, ist ein unverantwortlicher Angriff auf den Wolf und die Biodiversität Europas. Sie ignoriert die überwältigende Unterstützung der Bevölkerung für den strengen Schutz des Wolfs und verschärft die ohnehin dramatische Lage, in der Wölfe bereits jetzt in großem Stil illegal abgeschossen werden. Wolfsschutz-Deutschland e.V. ruft das EU-Parlament auf, diesen skandalösen Rückschritt im Mai 2025 zu stoppen.

Eckdaten der Entscheidung

Die Vertreter der Mitgliedstaaten (COREPER) billigten am 16. April 2025 das Mandat des Rates, den Schutzstatus des Wolfs in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) von Anhang IV („streng geschützt“) auf Anhang V („geschützt“) herabzustufen. Diese Änderung folgt der Anpassung der Berner Konvention, die am 7. März 2025 in Kraft trat und den Wolf von Anhang II auf Anhang III herabstufte. Begründet wird dies mit der Notwendigkeit, Mitgliedstaaten mehr Flexibilität bei der Bewirtschaftung von Wolfspopulationen zu geben, um sozioökonomische Herausforderungen, insbesondere Schäden an Nutztieren, zu minimieren. Das EU-Parlament soll im Mai 2025 über die Änderung entscheiden. Mitgliedstaaten können strengere nationale Schutzmaßnahmen beibehalten.
Wenn, wie bislang, das Monitoring in Deutschland überwiegend in den Händen der Jägerschaft bleibt – einer Gruppe, die sich für den Abschuss der Wölfe einsetzt – sind keine genauen Daten zu erwarten, ja es ist zu befürchten, dass die Zahlen künstlich hoch gesetzt werden, um einen „günstigen Erhaltungszustand“ erreichen zu können, während in Wahrheit die Wölfe im großen Stil illegal verfolgt werden.
Bald kommt die nächste Generation Wolfswelpen auf die Welt. In welche Zukunft sie hinein geboren werden, entscheiden wir alle. © Brigitte Sommer

Politische Willkür ohne wissenschaftliche Grundlage

Die Herabstufung des Schutzstatus ist ein rein politischer Akt, der sich in keiner Weise auf wissenschaftliche Erkenntnisse stützt. Die Wolfspopulation in der EU (ca. 20.300 Tiere, Stand 2023) ist trotz ihres Wachstums ökologisch und genetisch anfällig. Studien belegen, dass der Wolf als Schlüsselart eine unverzichtbare Rolle in Ökosystemen spielt, indem er Wildbestände reguliert und die Biodiversität fördert. Die Behauptung, eine Herabstufung sei notwendig, um Konflikte mit Landwirten zu lösen, ist ein populistischer Vorwand, der die wissenschaftliche Realität ignoriert. „Diese Entscheidung ist ein unverantwortlicher Kniefall vor Lobbyinteressen, der die Zukunft des Wolfs in Europa gefährdet“, sagt Brigitte Sommer, Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e.V. Sommer: „Es gibt keinerlei Beweise dafür, dass Abschüsse die Konflikte mit Nutztieren reduzieren. Im Gegenteil: Sie destabilisieren Wolfsrudel und verschärfen das Problem.“

Illegale Tötungen: Der Wolf ist bereits bedroht

Bereits jetzt werden Wölfe in großem Stil illegal abgeschossen. Berichte aus Deutschland und anderen EU-Ländern zeigen, dass vorsätzliche kriminelle Tötungen ein massives Problem darstellen. In Deutschland wurden in den letzten Jahren immer wieder Wölfe tot aufgefunden – oft Opfer von Gift, Fallen oder Schüssen. Diese illegale Verfolgung schwächt die Population und macht den strengen Schutzstatus umso dringlicher. Die Herabstufung des Schutzstatus sendet ein fatales Signal: Sie legitimiert indirekt die Tötung von Wölfen und könnte die Wilderei weiter anheizen. „Der Wolf wird bereits gnadenlos verfolgt“, betont Sommer. „Anstatt den Schutz zu schwächen, müssen wir ihn stärken, um diese Beutegreifer vor dem Aussterben zu bewahren.“

Prävention statt Abschuss

Die Schäden an Nutztieren, die als Rechtfertigung für die Herabstufung angeführt werden, sind lösbar – und zwar ohne den Wolf zu opfern. Herdenschutzmaßnahmen wie Elektrozäune, Schutzhunde und verbesserte Stallungen haben sich als hochwirksam erwiesen. EU-Förderprogramme und Entschädigungen für Landwirte sind bereits verfügbar und müssen konsequent ausgebaut werden. Anstatt den Wolf zum Sündenbock zu machen, sollte die EU in nachhaltige Koexistenzlösungen investieren. Die Herabstufung droht einen uneinheitlichen Flickenteppich an Regelungen zu schaffen, der den europaweiten Schutz des Wolfs untergräbt und die illegale Jagd erleichtert.

Dringender Appell an das EU-Parlament

Wolfsschutz-Deutschland e.V. fordert das Europäische Parlament auf, die Änderung der FFH-Richtlinie im Mai 2025 entschieden abzulehnen. Wir appellieren an alle umweltbewussten Abgeordneten, sich gegen diesen Angriff auf den Naturschutz zu stellen. Eine Umfrage der EU-Kommission zeigte, dass 71 % der Europäer den strengen Schutzstatus des Wolfs unterstützen – die Politik darf diese Mehrheit nicht ignorieren. Der Wolf ist kein Feind, sondern ein unverzichtbarer Teil unserer Natur, der unseren Schutz verdient.
Wolfsmutter mit Welpen. ©Brigitte Sommer

 

Unsere Forderungen

  1. Beibehaltung des strengen Schutzstatus: Der Wolf muss in Anhang IV der FFH-Richtlinie bleiben, um sein Überleben zu sichern.
  2. Bekämpfung illegaler Tötungen: Strengere Strafen und bessere Überwachung, um Wilderei und illegale Jagd zu stoppen.
  3. Investitionen in Prävention: EU-weite Förderung von Herdenschutzmaßnahmen und Entschädigungen für Landwirte, um Konflikte nachhaltig zu lösen.
  4. Wissenschaft statt Populismus: Entscheidungen über den Artenschutz müssen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren, nicht auf politischen Interessen.
  5. Bildung und Aufklärung: Öffentlichkeitsarbeit, um die ökologische Bedeutung des Wolfs zu vermitteln und Vorurteile abzubauen.
  6. Gründung von Ermittlungseinheiten zur Wildtierkriminalitätsbekämpfung, die nicht Regierungen untergeordnet sind.
  7. Das Wolfsmonitoring europaweit aus den Händen der Hobbyjäger nehmen und einer bürgerfinanzierten NGO übertragen.

Gemeinsam für den Wolf

Wolfsschutz-Deutschland e.V. ruft alle Naturschutzorganisationen, Bürgerinnen und Bürger sowie politische Entscheidungsträger auf, sich gegen die Zerstörung des Wolfsschutzes zu wehren. Lassen wir nicht zu, dass der Wolf für politische Zwecke geopfert wird. Unterstützen Sie unsere Kampagne unter http://www.change.org/wolfsschutz, unterschreiben Sie unsere Petition und setzen Sie ein Zeichen für den Wolf!

Hintergrund:

Nächste Schritte im Europäisches Parlament: Das EU-Parlament plant, im Mai 2025 seine Position zu verabschieden. Wenn diese Position mit dem Mandat des Rates übereinstimmt, wird der Rat die Änderungsrichtlinie formell verabschieden. Sollte das Parlament Änderungen vorschlagen, könnte es zu Verhandlungen im Trilog-Verfahren kommen. Nationale Flexibilität: Mitgliedstaaten können den Wolf weiterhin als „streng geschützt“ in ihrer nationalen Gesetzgebung führen, was bedeutet, dass Länder wie Deutschland, Italien oder Polen strengere Schutzmaßnahmen beibehalten können, wenn sie dies wünschen.
Erhaltungspflichten: Trotz der Herabstufung müssen die Mitgliedstaaten den günstigen Erhaltungszustand des Wolfs sicherstellen, was Überwachungsmaßnahmen und gegebenenfalls temporäre oder lokale Jagdverbote beinhaltet.  Kontext zur Berner Konvention: Die Änderung des Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ (Anhang II) auf „geschützt“ (Anhang III) wurde am 6. Dezember 2024 vom Ständigen Ausschuss der Berner Konvention beschlossen und trat am 7. März 2025 in Kraft, da weniger als ein Drittel der 50 Vertragsparteien (17) Einspruch erhoben haben. Dies war die Voraussetzung für die Anpassung der EU-Gesetzgebung. Begründung: Die wachsende Wolfspopulation (von 11.193 im Jahr 2012 auf 20.300 im Jahr 2023) und die damit verbundenen sozioökonomischen Herausforderungen, insbesondere Schäden an Nutztieren, hätten die Änderung gerechtfertigt.
Bei dem Meeting wurde eine qualifizierte Mehrheit erreicht. Das Dossier wird nun an das EU-Parlament weitergeleitet, mit einer geplanten Entscheidung im Mai 2025. Der „runde Tisch“ und die informelle Konsultation scheinen durch die Zustimmung im COREPER abgedeckt zu sein. Das EU-Parlament könnte aber noch eine andere Position einnehmen. Dies könnte die Verabschiedung verzögern oder zu Änderungen führen.
Quelle:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Illegale Tötung einer Wölfin in Rheinland-Pfalz: Wolfsschutz-Deutschland e.V. erstattet Anzeige und setzt Belohnung aus

Schon wieder erschüttert eine traurige Nachricht den Wolfsschutz: Im Februar wurde in Fiersbach (Landkreis Altenkirchen) eine tote Wölfin entdeckt. Wie die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord mitteilte, ergab die Sektion des Tieres, dass es erschossen wurde.  Die SGD hat bereits Anzeige wegen des Verdachts auf illegalen Abschuss erstattet und die Staatsanwaltschaft Koblenz prüft nun laut dpa den Fall.

Wie die SGD Nord mitteilt, sind die Ergebnisse der Untersuchung zum Tod der Wölfin in Fiersbach im Kreis Altenkirchen eindeutig. Das neun Monate alte Jungtier sei erschossen worden. Die Sektion der Wölfin GW4599f habe ergeben, dass sie an einer sogenannten Herzbeuteltamponade gestorben sei, als Folge eines Abschusses.
Wolfsschutz-Deutschland e.V. reagiert mit Entschlossenheit auf diese grausame Tat. „Wir sind schockiert und empört über die erneute illegale Tötung eines geschützten Tieres. Wölfe sind ein unverzichtbarer Teil unseres Ökosystems, und solche Verbrechen dürfen nicht ungestraft bleiben“, erklärt die Vorsitzende Brigitte Sommer. Um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, erstattet Wolfsschutz-Deutschland e.V. ebenfalls Anzeige über seinen Anwalt gegen Unbekannt und setzt eine Belohnung von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung der Verantwortlichen führen sollen.
Beispielfoto Wölfin.
„Die illegale Tötung von Wölfen ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine schwere Straftat, die mit aller Härte verfolgt werden muss“, betont der Verein. „Wir rufen die Bevölkerung auf, die Behörden bei der Aufklärung dieses Falls zu unterstützen. Jeder Hinweis zählt, um solche Taten zu stoppen und den Schutz unserer Wölfe zu gewährleisten.“ Personen, die sachdienliche Informationen zu dem Vorfall in Fiersbach haben, werden gebeten, sich direkt an Wolfsschutz-Deutschland e.V. oder die zuständigen Behörden zu wenden.
In der Liste der DBB-Wolf ist der Fall noch als offen aufgeführt. Quelle: http://www.dbb-wolf.de
Die Wölfin aus Fiersbach ist ein weiteres Opfer der anhaltenden Konflikte zwischen Kriminellen und Naturschützern. „Wir berichten seit Jahren über die illegalen Verfolgungen des Leuscheider Rudels“. Wolfsschutz-Deutschland e.V. setzt sich auch seit Jahren für den Erhalt und die Akzeptanz dieser faszinierenden Tiere ein und fordert eine konsequentere Strafverfolgung von Wildtierkriminalität sowie bessere Schutzmaßnahmen für Wölfe in Deutschland. „Nur durch Aufklärung, Zusammenarbeit und Respekt können wir ein friedliches Miteinander mit unseren wilden Nachbarn sicherstellen“, schließt der Verein.
Für Hinweise zur Ergreifung der Täter: www.wolfsschutz-deutschland.de/kontakt

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Nein! Schwarz-Rot kann den Wolf nicht einfach zum Abschuss frei geben

Die Schlagzeile der „BILD“ „Schwarz-Rot gibt den Wolf zum Abschuss frei“ vom 12. April 2025 zeichnet ein einseitiges Bild und erweckt den Eindruck, dass der Wolf in Deutschland bald zur freien Bejagung freigegeben wird. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. sehen dies anders: Die geplante Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht im Koalitionsvertrag bedeutet keine automatische Jagd und sein Schutz bleibt durch deutsches und europäisches Recht gesichert. Zudem gibt es eine Klage gegen die Herabsetzung des Schutzstatus in der Berner Konvention, die die rechtlichen Hürden für Abschüsse weiter erhöhen könnte.

Die „BILD“: Einseitigkeit statt Fakten

Der „BILD“-Artikel feiert die Pläne von CDU und SPD aus der Perspektive von Jägern, Waldbesitzern und Landwirten, während Naturschutzargumente fast vollständig fehlen. Zitate wie „Mit dem Wolf im Jagdrecht ist Rotkäppchen endlich sicher!“ (Max von Elverfeldt) oder Forderungen nach „aktivem Herdenschutz über die Waffe“ (Helmut Dammann-Tamke, Deutscher Jagdverband) dominieren. Die Zahl von „über 5700 Nutztieren“ als Opfer von Wölfen (2023) wird ohne Kontext genannt, etwa dass viele Übergriffe durch besseren Herdenschutz vermeidbar wären. Naturschutzverbände oder Wissenschaftler, die die ökologische Bedeutung des Wolfs betonen, kommen nicht zu Wort. Diese Darstellung ist nicht nur einseitig, sondern schürt Ängste und verzerrt die rechtliche Lage. Andere Medien verzerren die Lage ähnlich.
Beispielfoto Wolfsfamilie, © Brigitte Sommer

Rechtliche Lage: Kein Freibrief für die Jagd

Die BILD suggeriert, die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht und die Änderung des Bundesjagdgesetzes (BJagdG) für „Herdenschutz“ führten direkt zu Abschussquoten. Das ist rechtlich nicht korrekt. Hier die Fakten:
  • Europäisches Recht: Der Wolf ist durch die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) geschützt. Die Berner Konvention, ein völkerrechtlicher Vertrag, wurde im März 2025 geändert, um den Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ (Anhang II) auf „geschützt“ (Anhang III) herabzusetzen. Doch dies allein hebt das Tötungsverbot nicht auf. Nach Artikel 16 der FFH-Richtlinie sind Abschüsse nur erlaubt, wenn:
    • Der „günstige Erhaltungszustand“ der Population wissenschaftlich belegt ist.
    • Erhebliche Schäden (z. B. an Nutztieren) vorliegen.
    • Keine Alternativen wie Herdenschutz greifen.
    • Die Art nicht gefährdet wird.
      In Deutschland ist der günstige Erhaltungszustand nicht  erreicht – mit etwa 209 Rudeln (ca. 2000 Wölfen, Stand 2024) ist die Population regional uneinheitlich. Eine flächendeckende Bejagung oder Quoten wären ein Verstoß gegen EU-Recht und könnten vor Gerichten scheitern.
  • Klage gegen die Berner Konvention: Fünf Umwelt- und Tierschutzorganisationen (Green Impact, Earth, LNDC Animal Protection aus Italien, One Voice aus Frankreich, Great Lakes and Wetlands aus Ungarn) haben beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) Klage gegen die Herabsetzung des Schutzstatus in der Berner Konvention eingereicht. Sie argumentieren, dass die Entscheidung nicht wissenschaftlich fundiert ist und gegen die Prinzipien des Artenschutzes verstößt. Diese Klage könnte die Umsetzung der Herabstufung verzögern oder sogar kippen, da die FFH-Richtlinie erst nach Abschluss des Verfahrens angepasst werden könnte. Bis dahin bleibt der strenge Schutzstatus in der EU weitgehend intakt und Abschüsse unterliegen strengen Einzelfallprüfungen.

  • Nationales Recht: Derzeit regelt § 45 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG), dass Wölfe nur bei wiederholten Übergriffen und fehlenden Alternativen entnommen werden dürfen – mit Genehmigung der Naturschutzbehörden. Die Aufnahme ins BJagdG würde den Wolf als jagdbares Tier einstufen, ähnlich wie Luchs oder Wildkatze, die jedoch ganzjährige Schonzeiten haben. Wir fordern dasselbe für den Wolf: Eine klare Schonzeit ohne pauschale Abschüsse. Selbst die geplante Änderung des BJagdG für „Herdenschutz“ bindet Abschüsse an diese Bedingungen. Eine „Jagd“ im Sinne von Quoten ist rechtlich nicht machbar, solange der Erhaltungszustand nicht gesichert ist.
  • Herdenschutzregelungen: Die Änderung des BJagdG könnte Genehmigungen für so genannte „Problemwölfe“ vereinfachen, z. B. durch schnellere Verfahren oder klarere Schadenskriterien. Doch auch hier bleibt der Nachweis erforderlich, dass Alternativen wie Zäune oder Herdenschutzhunde nicht ausreichen. EU-Recht verlangt, dass präventive Maßnahmen Vorrang haben – eine pauschale Bejagung ist ausgeschlossen.
Die Freude von Jagdverbänden, die die BILD zitiert, täuscht. Die Klage vor dem EuGH und die strengen Vorgaben der FFH-Richtlinie machen klar: Der Wolf ist kein Freiwild, und Abschüsse bleiben eng reguliert.
Beispielfoto Wolf.

Herdenschutz: Lösungen statt Abschüsse

Die „BILD“ fokussiert auf Schäden durch Wölfe, ignoriert aber, dass präventiver Herdenschutz die effektivste Lösung ist. In Regionen wie Brandenburg oder Niedersachsen reduzieren Elektrozäune, Herdenschutzhunde und Weidemanagement Übergriffe erheblich – etwa auf unter 5 % der möglichen Schäden, wie Pilotprojekte zeigen. Der Staat muss hier investieren: mit Förderungen, Beratung und unbürokratischen Zuschüssen. Abschüsse hingegen lösen keine Probleme – sie destabilisieren Rudel, können Übergriffe durch Einzeltiere erhöhen und sind rechtlich sowie ökologisch fragwürdig. Die Klage gegen die Berner Konvention unterstreicht zudem, dass wissenschaftliche Daten für Abschüsse fehlen – Herdenschutz bleibt die einzige nachhaltige Antwort.

Der Wolf: Ein Gewinn für die Natur

Der Wolf reguliert Wildbestände auf natürliche Weise, fördert die Artenvielfalt und sorgt für gesunde Ökosysteme. Seine Rückkehr ist ein Erfolg des Naturschutzes, den die „BILD“ auf ein Schreckgespenst reduziert. Anstatt „Rotkäppchen“-Märchen zu bedienen, brauchen wir Aufklärung: Der Wolf meidet Menschen und Schäden sind mit Schutzmaßnahmen minimierbar. Die Klage vor dem EuGH zeigt, dass der Artenschutz nicht kampflos aufgegeben wird – ein Hoffnungssignal für den Wolf.

Einseitigkeit in den Medien: Der Wolf als Sündenbock

 

Ausriss aus der BILD: Quelle: https://www.bild.de/politik/wolf-schwarz-rot-will-abschuss-wieder-erlauben-jaeger-froh-67f7cf2238c3276cfc92e26a

 

Der BILD-Artikel ist symptomatisch: Er fokussiert auf Jäger (z. B. Helmut Dammann-Tamke, Deutscher Jagdverband) und Landwirte (z. B. Max von Elverfeldt), die Abschüsse fordern, und dramatisierte Zahlen wie „über 5700 gerissene Nutztiere“ (2023), ohne den Erfolg von Herdenschutzmaßnahmen zu erwähnen. Naturschutzstimmen fehlen völlig. Doch diese Einseitigkeit ist kein Einzelfall. Ob Tageszeitungen, TV-Berichte oder Online-Portale – viele Massenmedien neigen dazu, den Wolf als „Problem“ zu zeigen, während seine ökologische Bedeutung oder die rechtliche Komplexität unterbelichtet bleiben. Warum ist das so?
  1. Sensationsgier und Emotionen:
    Der Wolf ist ein emotionales Thema. Schlagzeilen wie „Wolf bedroht Bauern!“ oder „Rotkäppchen in Gefahr!“ (wie bei „BILD“) erzeugen Aufmerksamkeit, Klicks und Auflage. Konflikte verkaufen sich besser als differenzierte Analysen. Die Angst vor dem „bösen Wolf“ ist tief in der Kultur verwurzelt und Medien bedienen dieses Märchen-Narrativ, statt aufzuklären, dass Wölfe Menschen meiden und Schäden durch Schutzmaßnahmen minimierbar sind.
  2. Einfluss von Lobbygruppen:
    Jagd- und Landwirtschaftsverbände haben starke Netzwerke und direkten Zugang zu Medien. Ihre Vertreter liefern prägnante Zitate, wie im „BILD“-Artikel und präsentieren sich als „Betroffene“, die einfache Lösungen (Abschuss) fordern. Naturschutzverbände wie wir haben oft weniger Ressourcen und werden seltener zitiert, da ihre Argumente komplexer sind und wissenschaftliche Daten oder rechtliche Details erfordern, die weniger „griffig“ wirken.
  3. Zeit- und Kostendruck im Journalismus:
    Viele Redaktionen arbeiten unter hohem Druck, mit schrumpfenden Budgets und weniger Fachjournalisten. Recherchen zu Themen wie der FFH-Richtlinie oder der Klage vor dem EuGH sind zeitaufwendig. Es ist einfacher, Pressemitteilungen von Jagdverbänden zu übernehmen oder „Betroffenenstimmen“ wie Landwirte zu zitieren, als die rechtliche Lage oder ökologische Vorteile des Wolfs zu beleuchten.
  4. Politische Narrative:
    Die Wolf-Debatte wird oft politisch instrumentalisiert. Parteien, die ländliche Wähler ansprechen wollen, nutzen den Wolf als Symbol für „Stadt gegen Land“ oder „Naturschutz gegen Bauern“. Medien greifen solche Narrative auf, weil sie polarisieren und Aufmerksamkeit garantieren. Die „BILD“ etwa spiegelt die Stimmung der Koalition wider, ohne die rechtlichen Hürden oder die Klage gegen die Berner Konvention zu erwähnen.
  5. Mangelnde Naturschutz-Akzeptanz:
    In Teilen der Gesellschaft und Medien wird Naturschutz im Gegensatz zur Klimadebatte, als „elitär“ oder „realitätsfern“ wahrgenommen. Der Wolf wird zum Symbol für vermeintlich übertriebene Umweltpolitik, während die Sorgen von Landwirten als „volksnah“ gelten. Diese verzerrte Wahrnehmung führt dazu, dass Medien eher die „Betroffenen“ in den Vordergrund stellen als die Vorteile eines gesunden Ökosystems.

Özdemir und die Grünen: Ein enttäuschender Kurs für den Naturschutz?

Viele Menschen verbinden die Grünen mit Umwelt- und Naturschutz, doch Özdemirs angebliche Unterstützung der Jagdrechtsänderung wirft Fragen auf. Die Erwartung, dass die Grünen konsequent für Artenvielfalt und Biodiversität kämpfen, wird hier enttäuscht. Wenn Özdemir tatsächlich Abschüsse erleichtert, anstatt Herdenschutz zu priorisieren, widerspricht das grünen Kernwerten. Der Wolf ist ein Symbol für intakte Ökosysteme – ihn zu opfern, um Landwirte zu besänftigen, zeigt einen kurzsichtigen Kurs. Dies könnte Teil eines Trends sein, in dem die Grünen Kompromisse eingehen, um ländliche Wähler zu gewinnen, dabei zeigen Umfragen, dass auch ein Großteil der Landbevölkerung die Rückkehr der Wölfe begrüßt.
Darüber hinaus wird den Grünen oft vorgeworfen, ihre Wahlversprechen in mehreren Bereichen gebrochen zu haben, insbesondere in der Friedenspolitik. Vor der Bundestagswahl 2021 betonten die Grünen Abrüstung, Diplomatie und Zurückhaltung bei militärischen Einsätzen. Doch seit Beginn des Ukraine-Kriegs 2022 unterstützte die grüne Außenministerin Annalena Baerbock Waffenlieferungen und eine harte Haltung gegenüber Russland, was Kritiker als „Kriegstreiberei“ bezeichnen. Die Zustimmung zu einer massiven Aufrüstung, etwa durch das 100-Milliarden-Sondervermögen für die Bundeswehr, steht im Widerspruch zu früheren Positionen gegen militärische Eskalation. Dies verstärkt den Eindruck, dass die Grünen Machtpolitik über Notwendigkeiten stellen.
Die Wolfspolitik Özdemirs könnte ein weiteres Beispiel sein: Statt Naturschutz zu verteidigen, scheint er Kompromisse mit der Jagd- und Landwirtschaftslobby einzugehen. Für viele Wähler untergräbt dies das Vertrauen, dass die Grünen ihre Kernversprechen – sei es für Naturschutz oder Frieden – konsequent einhalten. Wir fordern: Die Basis der Grünen sollte zu ihren Wurzeln zurückkehren und Naturschutz sowie Friedenspolitik entschieden vertreten, um wieder glaubwürdig zu werden.

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Wolf in Bissendorf: Rotkäppchensyndrom und die wahren Gefahren für unsere Kinder

Achtung: Jägerlatein im Wald. Die Sichtung eines einzelnen Wolfs in Bissendorf wird wieder einmal zum Anlass für überzogene Maßnahmen. Wolfsberater Frank Schlattmann, ein bekannter Jäger, rät dazu, mit Kindergruppen den Wald zu meiden, und beruft sich auf vage Sicherheitsbedenken. Dieser Rat ist nicht nur unsinnig, sondern schadet unseren Kindern mehr, als er nützt – gerade nach den Folgen der Corona-Krise. Der Wolf ist ein Gewinn für die Natur – die wirklichen Gefahren lauern anderswo.

Der Wolf: Ein scheues Tier, keine Bedrohung

Der Wolf in Bissendorf ist ein Einzelgänger, der Rehe und ungeschützte Schafe gerissen hat – ein natürliches Verhalten, das niemanden überraschen sollte. Die Empfehlung, Kindergruppen aus dem Wald fernzuhalten, ist jedoch völlig überzogen. Wölfe sind scheu und meiden Menschen konsequent. Das Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) bestätigt: Es gibt in Deutschland keinen einzigen dokumentierten Fall eines Wolfsangriffs auf Menschen. Selbst in wolfsreichen Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg nicht. Die Chance, dass ein Kind einem Wolf begegnet – geschweige denn attackiert wird –, ist praktisch null. Schlattmanns Rat schürt unnötige Angst und raubt Kindern die Naturerfahrung – ein Rückschlag, den sie nach den Einschränkungen der Corona-Krise nicht brauchen.

Ein Jäger mit Eigeninteressen?

Frank Schlattmann ist nicht nur Wolfsberater, sondern auch Jäger. Diese Doppelrolle wirft Fragen nach seiner Objektivität auf. Jäger sehen Wölfe oft als Konkurrenz, da sie Wildbestände reduzieren, die für die Jagd interessant sind. Ist sein Ratschlag wirklich von Sorge um Kinder getrieben – oder dient er dem Interesse, den Wolf als Bedrohung darzustellen und seine Population zu kontrollieren? Die Jägerschaft lobbyiert seit Jahren für eine stärkere Bejagung von Wölfen. Schlattmanns Empfehlung könnte somit weniger der Sicherheit dienen, sondern vielmehr den Wolf in der öffentlichen Wahrnehmung diskreditieren – ein Manöver, das dem Naturschutz schadet.

Die echten Gefahren für Kinder – und die Rolle der Natur

Achtung: Jägerlatein im Wald. Das Jägerrotkäppchen. KI-Bild von GROK/X generiert.

 

Statt einem harmlosen Beutegreifer nachzujagen, sollten wir uns den realen Risiken widmen. Verkehrsunfälle fordern jährlich etwa 20 Kinderleben, oft auf dem Schulweg oder in Wohngebieten – verursacht durch Autos, nicht durch Wölfe. Hunderte Kinder werden zudem jedes Jahr durch Hundebisse verletzt; 2023 meldete das Statistische Landesamt Niedersachsen über 1.200 Bissvorfälle, viele mit Kindern als Opfer. Im Wald sind Zecken, die Borreliose oder FSME übertragen, eine größere Gefahr – Tausende Fälle jährlich, auch bei Kindern. Dazu kommt die erschütternde Realität von Gewalt: Laut Bundeskriminalamt wurden 2023 über 17.000 Fälle von Kindesmisshandlung registriert, meist im familiären Umfeld.
Die Corona-Krise hat diese Lage verschärft. Studien zeigen, dass Kinder massenhaft psychische Schäden erlitten haben – Angststörungen und Depressionen stiegen laut Robert Koch-Institut um über 30 Prozent. Gleichzeitig entwickelten viele Übergewicht durch monatelange Schließungen von Schulen und Sportstätten; die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin meldete 2022 einen Anstieg der Adipositas-Rate bei Kindern um 25 %. Bewegung in der Natur ist für sie jetzt wichtiger denn je – sie stärkt Körper und Geist. Den Wald zu meiden, wie Schlattmann vorschlägt, ist das Letzte, was unsere Kinder brauchen.
Und dann gibt es noch die Gefahren durch Jäger selbst. Die Initiative zur Abschaffung der Jagd dokumentiert seit 2002 anhand von Presseberichten Jagdunfälle und Straftaten mit Jagdwaffen. Sie gibt an, dass jährlich bis zu 40 Menschen in Deutschland durch Jäger und deren Waffen sterben könnten – sowohl durch klassische Jagdunfälle (z. B. Verwechslung mit Wild) als auch Beziehungstaten (z. B. ein Jäger erschießt Familienmitglieder). Für 2023 meldet die Initiative bis August mindestens 36 Todesfälle, überwiegend durch Beziehungstaten; die tatsächliche Zahl könnte höher sein, da nicht alle Vorfälle publik werden. Die Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften verzeichnen etwa 1.600 Jagdunfälle pro Jahr während legaler Jagdausübung, inklusive Verletzungen und vereinzelt Todesfälle. Damit sind Jäger eine weitaus größere Gefahr für Kinder.

Vernunft statt Hysterie

Der Wolf in Bissendorf ist kein Grund zur Sorge, sondern ein Zeichen für eine gesündere Natur. Schlattmanns Rat, Kinder aus dem Wald zu verbannen, ist nicht nur überflüssig, sondern könnte von jagdlichen Eigeninteressen geprägt sein – und ignoriert die Heilwirkung der Natur nach Corona. Die wahre Gefahr liegt in Autos, Hunden, Krankheiten, Gewalt, den Folgen der Coronapolitik und nicht zuletzt in Jagdunfällen – nicht in einem scheuen Wolf. Statt Hysterie zu fördern, sollten wir unsere Kinder schützen, wo es zählt, und ihnen die Freiheit in der Natur gönnen, die sie verdienen.

Quellen:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Wolf-in-Bissendorf-gesichtet-Experte-raet-zur-Vorsicht,aktuellosnabrueck13220.html

https://www.ljn.de/jaegerschaften/melle/wild-und-jagd/jagdausbildung

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Sachsen: Wölfin illegal getötet – Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige und setzt Belohnung aus

Am 4. März 2025 wurde auf einem Acker zwischen Gablenz und Wossinka im Landkreis Görlitz ein toter Wolf entdeckt – ein weiblicher Altwolf, der laut Untersuchungen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin illegal erschossen wurde. Die Computertomographie zeigte eindeutig: Das Tier verblutete langsam nach Schussverletzungen, obwohl es sich in guter körperlicher Verfassung befand. Wolfsschutz-Deutschland e. V stellt Strafanzeige und setzt eine Belohnung von 1.000 Eure für Hinweise zur Ergreifung des Täters aus.

Dieser grausame Akt ist ein weiterer Schlag gegen den ohnehin bedrohten Wolfsschutz in Deutschland. Der Fund durch einen Traktorfahrer auf einem Feld einer Firma aus Halbendorf zeigt, wie skrupellos Täter vorgehen, um Wölfe aus dem Weg zu räumen. Wir vermuten, dass durch die Tötung dieser Altwölfin gezielt kommender Nachwuchs verhindert werden sollte – ein perfider Versuch, die Wolfspopulation in der Region auszurotten.

Beispielfoto Wolf. Dieser Wolf auf den Foto ist nicht tot, sondern er schläft nur, mit dem Kopf in eine moosige Baumwurzel eingekuschelt. © Brigitte Sommer

 

Der Fahrer sei gerade mit der Bodenbearbeitung beschäftigt gewesen, erklärte der Geschäftsführer der Firma der „Lausitzer Rundschau“. Mitten in der Zwischenfrucht sei der der tote Wolf plötzlich vor dem Reifen des Traktors aufgetaucht. Das Fahrzeug sei gerade noch rechtzeitig zum Stehen gekommen.

Untersuchung zeigt: Wolf in Gablenz illegal getötet

Auch Karin Bernhardt, Pressesprecherin des LfULG, wird in der Lausitzer Rundschau folgendermaßen zitiert. „Unserer Fachstelle Wolf wurde am 4. März 2025 gegen 9.30 Uhr ein toter Wolf auf einem Acker zwischen Gablenz und Wossinka gemeldet. Die Untersuchung des Kadavers ergab, dass der weibliche Altwolf illegal getötet wurde“, erklärt sie.

Wie eine Computertomographie (CT) des Leibnitz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin ergeben hätte, sei auf das Tier geschossen worden. „In Folge dieses Beschusses ist das Tier verblutet und langsam zu Tode gekommen. Zum Zeitpunkt des Todes war das Tier in einer sonst guten körperlichen Verfassung“, bestätigt Karin Bernhardt.“

Ob es sich um die  Halbendorfer Fähe GW2702f handelt, wurde noch nicht bekannt gegeben. Das Territorium Halbendorf gibt es seit 2019. Immer wieder verschwanden hier Wolfspartner. Die ansässige Wölfin hatte mit ihrem Partner GW2263m in der vergangenen Saison drei Welpen. Das Rudel hält sich in Sachsen und Brandenburg auf.

Am 23. Oktober 2024 ist bei einem Wildunfall zwischen Halbendorf und Schleife im Landkreis Görlitz ein Wolf getötet worden. Das Tier sei plötzlich vor einem Auto aufgetaucht, sodass die Fahrerin den Zusammenstoß nicht verhindern konnte, teilte die Polizei der dpa mit. Die Frau sei unverletzt geblieben. Der Wolf floh noch in einen Wald und wurde dort später von den Einsatzkräften verendet gefunden.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. kritisieren die erneute undurchsichtige Informationspolitik der Fachstelle Wolf. Eine allgemeine Pressemitteilung wurde zum Vorfall der illegalen Tötung nicht heraus gegeben. Die Information ist lediglich in einen Bezahlartikel aus der „Lausitzer Rundschau“ und als Fall in der Liste der DBB-Wolf zu erhalten. Im Gegenzug berichtete die Fachstelle Wolf aber in einer Pressemitteilung über einen Riss und ausgebrochene Schafe im vergangenen Juli.

Auch die Stimmung in Gablenz ist aufgehetzt. Bürger berichten von Nutztierrissen und angeblich getöteten Katzen, doch Kriminalität ist keine Lösung. Eine Informationsveranstaltung der Fachstelle Wolf im November 2024 konnte die Wogen nicht glätten – hauptsächlich, weil Hobbyhalter ihre Tiere nicht schützen wollen und Argumenten oft nicht mehr zugänglich sind. In der Rissliste sind Risse ohne Grundschutz sowie Risse an Wildgattern nur mit Wilddraht ohne Untergrabschutz aufgeführt.
Wolfsschutz-Deutschland e.V. verurteilt diesen Vorfall aufs Schärfste. Einen Wolf einfach anzuschießen und qualvoll sterben zu lassen ist eine Straftat, die mit bis zu fünf Jahren Haft geahndet werden kann. Wir fordern die Behörden auf, mit aller Härte gegen die Täter vorzugehen. Gleichzeitig loben wir eine Belohnung von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung des/der Verantwortlichen führen. Jeder, der etwas weiß – etwa über Personen mit Schusswaffen in der Nähe des Fundorts oder verdächtige Schussgeräusche – möge sich bei unserer Hotline 0176 48732612 oder über unser Kontaktformular melden (www.wolfsschutz-deutschland.de/kontakt). Dieser Fall darf nicht ungesühnt bleiben!

Exponentiell wachsende Kriminalität

In Sachsen wurden seit 2000 bereits 17 Wölfe illegal getötet und die Dunkelziffer schätzen wir fünffach höher ein. Es verschwinden ganze Rudel. Doch die Bedrohung durch Schüsse betrifft nicht nur Wölfe. In Schleswig-Holstein wurden zwischen April 2023 und März 2024 laut Landesjagdbericht 2.580 Katzen von Jägern erschossen – legal, weil sie als „wildernd“ galten. Für den Landkreis Görlitz gibt es keine vergleichbaren Daten zu Katzenabschüssen, da solche Zahlen in Sachsen nicht systematisch erfasst werden. Dennoch steht fest: Mit Sicherheit werden mehr Katzen durch Jäger als durch Wölfe getötet. Während Wölfe gelegentlich Katzen reißen – wie ein DNA-nachgewiesener Fall in Kromlau 2024 zeigt –, ist der Abschuss durch Jäger eine weitaus größere und alltäglichere Gefahr für Katzen. Diese Zahl zeigt, wie akzeptiert das Töten von Tieren in Deutschland immer noch ist, sei es legal oder illegal.
Der Vorfall in Gablenz ist kein Einzelfall, sondern ein Symptom für die wachsende kriminelle Energie, die durch mangelnde Aufklärung und fehlenden Dialog genährt wird. Wir fordern mehr Druck auf Tierhalter, damit sie sich endlich für den Einsatz präventiver Maßnahmen wie Herdenschutzzäune und -hunde statt Gewalt entscheiden. Der Wolf ist kein Feind, sondern ein essenzieller Teil unserer Natur – ihn zu töten ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.

Unser Appell: Schutz statt Schüsse

Wolfsschutz-Deutschland e.V. bleibt unabhängig und kämpft für die Wölfe, ohne Einfluss von Lobbygeldern oder Parteien. Der Fall in Gablenz zeigt, wie dringend Aufklärung und Konsequenzen nötig sind. Unsere Strafanzeige und die ausgelobte Belohnung von 1.000 Euro sind ein klares Signal: Wir lassen nicht locker, bis die Täter zur Rechenschaft gezogen werden.

 

Quellen:

http://www.dbb-wolf.de

Statistik Nutztierrisse: https://www.wolf.sachsen.de/download/Schadensstatistik_Internet_KW12.pdf

https://www.lr-online.de/lausitz/weisswasser/woelfe-in-sachsen-illegaler-abschuss-in-gablenz-das-ist-bekannt-77944315.html?fbclid=IwY2xjawJgZqxleHRuA2FlbQIxMAABHsK-9xqiWJroB-4sAYOMv-X0rv4l-ds2MjPy_ECb1LBkjuHvOdEMRRCDL7n9_aem_eFYF8h1gIzXxGqhwc0sQUA

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Schermbecker Wolfsrudel ausgelöscht? Wolfsschutz-Deutschland e. V. schlägt Alarm

Ein düsterer Verdacht liegt über dem Wolfsrevier Schermbeck: Das Rudel und die Wölfin Gloria von Wesel  könnten illegal beseitigt worden sein. Wolfsschutz-Deutschland e. V. zieht diese bittere Schlussfolgerung nach einer groß angelegten Suchaktion des Landesumweltamts (LANUV) am 29. März 2025 und einer Suchaktion von Wolfsschutz-Deutschland e. V. eine Woche vorher. Trotz intensiver Bemühungen mit zahlreichen Helfern und einem Artenspürhund blieb jede Spur der Wölfe aus – ein Schock für alle, die sich Jahre lang für den Schutz des Rudels eingesetzt hatten. Doch wir üben auch Kritik in den eigenen Reihen.

Seit 2018 kämpfte Wolfsschutz-Deutschland e. V. für das Überleben von Wölfin Gloria und ihrer Familie im Raum Wesel. Mit internem Monitoring, Wolfsschutzpatrouillen und Zaundokumentationen deckten wir Rissprovokationen durch unwillige Weidetierhalter auf und veröffentlichten Jagdfrevel. Nun stehen wir vor einem erschütternden Verdacht: Kriminelle könnten nicht nur Gloria, sondern ihr gesamtes Rudel ausgelöscht haben. Bereits im Januar 2025 berichteten wir über intensive illegale Verfolgung und wir setzten eine Belohnung auf einen Täter aus, der einen schwer verletzten Wolf verfolgte. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/01/09/illegale-verfolgung-in-nrw-jaehrlingssohn-von-woelfin-gloria-starb-an-der-a1-noch-weitere-woelfe-in-gefahr/

Vorsicht vor Unterwanderung: Die Naivität der Wolfsfreunde in NRW

In Nordrhein-Westfalen (NRW) nimmt eine beunruhigende Entwicklung Fahrt auf, die Fragen zur Integrität und den wahren Absichten einiger Akteure im Konflikt um den Wolf aufwirft. Was zunächst wie eine ungewöhnliche Zusammenarbeit zwischen Wolfsfreunden und Wolfsgegnern aussah, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als ein potenzielles Netz aus Täuschung, Naivität und möglicherweise gezielter Sabotage. Die Folgen sind alarmierend: Wölfe verschwinden in großem Stil und die Schutzbewegung für diese Tiere steht vor einer ernsten Vertrauenskrise.
Der Barcode der Natur. Beispielfoto Wölfin.

Die fragwürdige Allianz

Berichte aus NRW zeigen, dass sich Personen, die sich als Wolfsfreunde bezeichnen, mit bekannten Wolfsgegnern zusammengeschlossen haben. Ein Beispiel ist ein TV-Beitrag, in dem ein Wolfsfreund und ein Wolfsgegner gemeinsam als „Freunde“ auftraten. Diese Zusammenarbeit wirkt auf den ersten Blick wie ein Schritt zur Versöhnung – doch die Realität ist düsterer. Immer wieder wurden in der Vergangenheit Standortangaben von Wölfen, die von sogenannten Wolfsfreunden gesammelt wurden, öffentlich gemacht. Ein selbsternannter Wolfsexperte veröffentlichte etwa Videos mit ziemlich exakten Angaben zu den Aufenthaltsorten ansässiger Wölfe. Solche Informationen sind für den Schutz der Tiere gefährlich, da sie Wolfsgegnern in die Hände spielen könnten, die diese Daten für ihre Zwecke nutzen.

Der Fall Gloria und die dubiose Pro-Wolf-Seite

Ein besonders tragisches Beispiel ist die Wölfin Gloria, die von Wolfsgegnern verfolgt wurde und höchstwahrscheinlich getötet wurde. Ihr Schicksal wirft ein grelles Licht auf die Risiken dieser Dynamik. Parallel dazu tauchte im Jahreswechsel eine Frau auf, die eine fragwürdige Pro-Wolf-Seite ins Leben rief und aktiv Standortangaben von Wolfsfreunden einforderte. Mittlerweile ist sie ebenfalls bei den Wolfsgegnern aktiv. Dieser plötzliche Seitenwechsel lässt Zweifel an ihren ursprünglichen Motiven aufkommen. War sie von Anfang an eine Unterwanderin, die unter dem Deckmantel des Wolfsschutzes agierte, um sensible Informationen zu sammeln?

Zaunbau wirklich selbstlos?

Zaunbauorgas, die von sich behaupten, neutral zu agieren, bieten Weidetierhaltern kostenlose Zäune an – doch ihre Nähe zu Wolfsgegnern wirft ernste Fragen auf. Das Argument, man müsse mit allen reden, greift hier nicht: Es besteht die Gefahr, dass sensible Daten weitergegeben werden. Besonders auffällig ist das Mitglied Detlev W., das enge Kontakte zu nahezu allen Weidetierhaltern im Gebiet unterhält, die durch Hasskommentare auffallen und von Anfang an Gloria und ihrem Rudel nach dem Leben trachteten. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/04/20/vorsicht-werden-ehrenamtliche-helfer-beim-zaunbau-ausgenutzt/

Naivität als Gefahr für den Wolfsschutz

Die Ereignisse in NRW legen eine erschreckende Naivität innerhalb der Wolfsfreund-Community offen. Viele engagierte Tierschützer handeln aus Idealismus und guter Absicht, doch genau diese Offenheit macht sie anfällig für Manipulation. Die Bereitschaft, Standortdaten zu teilen oder mit vermeintlichen Verbündeten zusammenzuarbeiten, ohne deren Hintergründe kritisch zu prüfen, hat fatale Konsequenzen. Wölfe, die eigentlich geschützt werden sollen, werden durch diese Leichtgläubigkeit zur Zielscheibe für jene, die ihre Ausrottung anstreben. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. schließen uns da nicht aus, denn auch wir sind schließlich froh um jede sich anbietende helfende Hand. Wir haben Unterwanderer identifiziert und wir werden in Zukunft noch vorsichtiger agieren.

 

Am 26. März traten ein bundesweit bekannter Wolfsgegner, der immer wieder Fake-News und Hass auf seinem Profil in sozialen Netzwerken verbreitet, und ein Wolfsauffangstationsbetreiber, von dem viele überzeugt davon sind, dass er ein Wolfsfreund ist, zusammen in einem Beitrag des SAT-1 Frühstückfernsehens als „Freunde“ betitelt auf. Unter dem Beitragsposting kommentierte offen die Seitenbetreiberin einer angeblichen Pro Wolf-Seite „Die Seelen der Wölfe NRW“. Die Seite wurde am 28. Dezember erstellt. Seither versuchte Frau C. massiv und teilweise aggressiv an Infos zu gelangen. Unter anderem auch bei uns. Sie forderte in sozialen Netzwerken Wolfsfreunde massiv dazu auf, ihr Standorte und Sichtungen von Wölfen zu melden, außerdem versuchte sie Menschen zu illegalen Handlungen zu animieren. Kurz nach Seitenstart gaben wir eine interne Warnung an Wolfsfreunde in NRW heraus. Die Seite scheint inzwischen gelöscht worden zu sein. Der Inhaber der Auffangstation postete seit Jahren Wolfsvideos von Gloria und ihrer Familie mit Standortangaben in Facebook. Dieses Vorgehen machte eine Zusammenarbeit mit uns unmöglich. Es ist zu befürchten, dass der Wolfsgegnerzsene durch Wolfsfreunde dabei geholfen wurde, teilweise sogar absichtlich, wie wir im Fall von Frau C. vermuten, die Wölfe im Territorium Schermbeck zu beseitigen. Ausriss aus einer Sendung SAT 1 Frühstücksfernsehen. Quelle unten verlinkt.

 

 

Eine Userin in einer privaten FB-Gruppe versuchte Anfang des Jahres vor der angeblichen Pro-Wolfseite zu warnen. Ihre Bedenken wurden überhört. Reichweitenstarke Pro-Wolf-Seiten sowie ein Podcast-Format arbeiteten weiter mit der Seitenbetreiberin, Frau C., zusammen. Es ist zu befürchten, dass hier auch sensible Daten, wie Standorte von Wölfen von Frau C. an die Wolfsgegner weiter gegeben worden sein könnten. Inzwischen wurde die Seite gelöscht und Frau C. agiert offen bei Wolfsgegnern. Wir können nur immer wieder vor vermeintlichen Pro-Wolf-Seiten oder Pro-Wolf-Profilen warnen, bei denen nicht klar ist, wer dahinter steckt. Die Seite hatte beispielsweise kein Impressum.

 

Ein Weckruf für die Bewegung

Es ist an der Zeit, dass Wolfsfreunde in NRW und darüber hinaus wachsam werden. Die Unterwanderung durch Personen mit gegnerischen Interessen ist eine reale Bedrohung, die bereits Opfer gefordert hat. Der Schutz der Wölfe erfordert nicht nur Leidenschaft, sondern auch Vorsicht und strategisches Denken. Standortangaben dürfen nicht leichtfertig weitergegeben werden – schon gar nicht an Personen oder Gruppen, deren Loyalität nicht zweifelsfrei feststeht. Jede Zusammenarbeit sollte auf den Prüfstand gestellt werden und verdächtige Aktivitäten, wie die plötzliche Gründung dubioser Plattformen, wie die Seite „Die Seelen der Wölfe,“ deren Betreiberin hier mit den Gegnern taktiert, müssen kritisch hinterfragt werden.

Fazit: Schutz statt Selbstzerstörung

Der Wolf ist ein Symbol für die Rückkehr der Wildnis in unsere Kulturlandschaft, doch sein Überleben hängt davon ab, wie klug seine Unterstützer agieren. Die Naivität mancher Wolfsfreunde spielt den Gegnern in die Hände und gefährdet das, wofür so viele kämpfen. Die tragischen Ereignisse rund um Gloria und das Verschwinden weiterer Wölfe in NRW sollten als Warnsignal dienen. Es ist Zeit, die Reihen zu schließen, Misstrauen gegenüber fragwürdigen Akteuren zu entwickeln und den Schutz der Wölfe mit klarem Verstand voranzutreiben. Denn eines steht fest: In diesem Konflikt gibt es keine „Freundschaft“ zwischen echten Wolfsfreunden und denen, die den Wolf lieber tot als lebendig sehen.

 

Nach wie vor ungeschützte Weidetiere und Schlachtwild

Eine Woche vor der großen Suchaktion des LANUV waren auch wir im Gebiet unterwegs und suchten nach Spuren. Wir fanden aber auch wieder die üblichen Zäune vor.

 

 

 

 

Wir warnten bereits seit 2019

 

Ausschnitt aus einem Interview von Lydia Keck, der Filmemacherin von „Wolfsskizzen“, aus dem Jahr 2019, mit unserer zweiten Vorsitzenden Ulrike De Heuvel. Unser Verein Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatte sich gerade gegründet und schon damals warnten wir vor einer illegalen Verfügung von Gloria von Wesel und wir prangerten auch damals schon Zaunfrevel an. Leider ist nun eingetreten, was wir damals schon befürchteten.

 

 

Nabu-Wesel-Chef Peter Malzbender: „Gloria muss gekillt werden“

 

Während sich die Nabus Bottrop und Borken sehr für das Rudel Schermbeck eingesetzt haben, schoss Peter Malzbender, Vorsitzender des NABU Kreisverbandes Wesel öffentlich gegen Gloria. Er hat in einer Diskussion am 29. August 2024 auf einem Hof in Hünxe tatsächlich gesagt, dass Wölfin Gloria „gekillt, geschossen“ werden müsse, falls ihr die Risse eindeutig nachgewiesen werden könnten.  Es gibt keine direkten Beweise, dass Malzbinders Statement jemanden zu einer Straftat inspiriert hat. Allerdings könnte eine solche öffentliche Äußerung von einer prominenten Naturschutzfigur in einem angespannten Konflikt zwischen Wolfsbefürwortern und -gegnern missverstanden oder ausgenutzt worden sein. Besonders in einer Region wie Schermbeck, wo die Spannungen hoch sind – etwa durch wiederholte Rissprovokationen und die Forderungen von Weidetierhaltern nach härteren Maßnahmen –, könnten Wolfsgegner darin eine Art Legitimation gesehen haben.  Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/09/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-gloria-soll-schon-wieder-gekillt-werden/

 

Die NABU-AG zog am 30. März ebenfalls ihre Schlüsse:

Hier eine kurze Zusammenfassung der Pressemeldung: Am 29. März 2025 suchte das LANUV in Schermbeck nach Wolfslosung, fand jedoch trotz vieler Helfer und eines Spürhundes nichts. Das Wolfsrudel um Wölfin Gloria gilt als wahrscheinlich ausgelöscht, was Naturschützer wie Rolf Fricke (NABU Bottrop) traurig stimmt. Die letzten Spuren stammen vom 5. November (Riss von Mini-Ziegen) und 21. November 2024 (verletzter Wolf). Martin Frenk (NABU Borken) hält illegale Aktivitäten wie Fehlschüsse oder Schlagfallen für möglich, da Wolfsaktivitäten nach der Verletzung abrupt endeten und zwei Wölfe verschwanden.

 

Hier noch ein Blick ins Territorium Schermbeck und Dämmerwald

 

Den Jägern geht es nicht um den Schutz der Wildtiere, sie wollen nur ab 18 Uhr ungestört töten.

 

Viel Platz für Mensch und Tier. © Brigitte Sommer

 

Saubere Bäche und weitläufige Wiesen. © Brigitte Sommer

 

Blick nach Westen. © Brigitte Sommer

 

Überall wird gerodet. © Brigitte Sommer

 

Ein Paradies für Wölfe. Es werden sich neue Wölfe ansiedeln. © Brigitte Sommer

 

Sonnenuntergang in der Schwarzen Heide. © Brigitte Sommer

 

See im Dämmerwald. © Brigitte Sommer

 

 

Schafswolle, aufgesteckt auf junge Bäume, soll vor Verbiss schützen. Dieses Bild steht sinnbildlich für die Absurdität der Verfolgung der Wölfe. © Brigitte Sommer

 

Vogelparadies im Dämmerwald. © Brigitte Sommer

 

Wir hatten Trittsiegel im Bereich entdeckt, glauben aber nicht, dass diese von Gloria stammen, © Brigitte Sommer

Frühere Einblicke ins Gebiet auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/26/nrw-schermbecker-rudel-bedrohtes-paradies/

und hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/09/26/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-normale-woelfe-unter-crazy-menschen/

In Memoriam

Wir halten die Indizienlage für ausreichend, um diesen Nachruf zu verfassen. Wir waren ein Wochenende vor dem LANUV auf großer Spurensuchen im Gebiet Schermbeck und Dämmerwald, und wir haben auch nichts gefunden, das auf eine Anwesenheit von Gloria schließen lassen könnte. Zwar war sie auch früher schon mal eine Weile „verschwunden“, aber wir hatten sie auf unseren Wildkameras und wir hatten auch Spuren und Wolfslosung. Die jetzige Situation ist eine völlig andere.

Nachruf auf Wölfin Gloria von Wesel und ihre Familie

Mit tiefem Schmerz und gebrochenem Herzen nehmen wir Abschied von Wölfin Gloria von Wesel (GW954f), die seit November 2024 nicht mehr nachgewiesen wurde. Gloria, die 2018 nach einer 300 Kilometer langen Reise aus ihrem Geburtsrevier in Schneverdingen das Wolfsgebiet Schermbeck erreichte, wurde nur etwa neun Jahre alt. Ihr Leben war ein ständiger Kampf – ein Leben voller Liebe zu ihrer Familie, aber auch voller Leid, das ihr und ihren Liebsten von Menschen zugefügt wurde, die keinen Respekt vor der Natur und ihren Geschöpfen haben.
Gloria gründete ein Rudel, das zeitweise aus ihr, ihrem ersten Partner Ingolf (GW1587m) und später Addi (GW3616m) sowie mehreren Welpen bestand. Ab 2020 brachte sie drei Jahre lang Nachwuchs zur Welt, Welpen, die sie mit der Hingabe einer fürsorglichen Mutter großzog. Doch das Glück ihrer kleinen Familie war nur von kurzer Dauer. Mindestens zwei ihrer Partner wurden vermutlich illegal getötet – Ingolf verschwand 2022, Addi im Sommer 2024. Ihre Nachkommen erlitten ein ebenso grausames Schicksal: Ein kleines Welpenmädchen, von uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. „Hope“ genannt (GW2307), wurde 2021 von Spaziergängern gefunden und wieder ausgesetzt, nur um kurz darauf spurlos zu verschwinden. Ein Informant berichtete, dass sie von einem Jäger mit einem Baseballschläger erschlagen wurde – ein Akt der unfassbaren Grausamkeit, der uns die Tränen in die Augen treibt. Andere Welpen starben bei Verkehrsunfällen oder verschwanden auf der Suche nach einem eigenen Revier, vermutlich ebenfalls Opfer menschlicher Brutalität.
Als alleinerziehende Mutter, die den Verlust ihrer Partner verkraften musste, war Gloria gezwungen, vermehrt auf leichte Beute wie Schafe zurückzugreifen, um ihre Familie zu ernähren. Sie kämpfte unermüdlich, um ihre Welpen durchzubringen, doch die Last, die auf ihren Schultern lag, war unermesslich. Ihr letzter bestätigter Nutztierriss war am 5. November 2024 in Schermbeck – danach verliert sich ihre Spur. Wir gehen davon aus, dass Gloria kriminellen Jägern und Bauern zum Opfer fiel, die ihr und ihrer Familie das Leben zur Hölle machten. Diese Menschen, die keine Achtung vor dem Leben haben, sollen keine ruhige Minute mehr finden – möge ihr Gewissen sie für den Rest ihres Lebens verfolgen.
Gloria war mehr als nur eine Wölfin. Sie war ein Symbol für die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland, für die Schönheit und Stärke der Natur, aber auch für die Zerbrechlichkeit dieses Gleichgewichts in einer Welt, die oft von Hass und Ignoranz geprägt ist. Jeder Verlust, den sie erlitt, hat auch uns getroffen – jeder verschwundene Welpe und jeder ermordete Partner hat eine Wunde in unseren Herzen hinterlassen.
Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. gedenken Gloria und ihrer Familie mit tiefster Ehrfurcht und unendlicher Trauer. Wir werden nicht aufhören, für Gerechtigkeit zu kämpfen, damit solche Tragödien ein Ende finden. Möge Gloria in den Wäldern, die sie einst durchstreifte, in Frieden ruhen – und möge ihre Seele endlich den Frieden finden, der ihr im Leben so oft verwehrt wurde.

 

 

 

 

Quellen:

https://fb.watch/yG8EQdjA5L/

https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise

https://wolf.nrw/wolf/de/nutztierfaelle

https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtOTFhM2UwZmQtMjdhOC00MWE4LTgzMDYtNTVmODg0MjFjYTg0

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

Wieder mysteriöse Wolfstötung in Niedersachsen: Ist der „Wolfsripper“ zurück?

Am Freitag, den 28. März 2025, wurde in Celle eine grausige Entdeckung gemacht: Eine tote Wölfin trieb in der Aller im Verlauf der Wittlinger Straße. Am Allerwehr konnte der Kadaver geborgen werden. Insidern zufolge wies das Tier zwei Schusswunden auf – eine an der linken Vorderpfote – und es fehlte ein Zahn, der offenbar herausgebrochen worden war. Wolfsschutz-Deutschland e. V. erstattet Strafanzeige und setzt eine Belohnung von 1.000 Euro für Hinweise zur Ergreifung des Täters/der Täterin oder der Täter aus. Doch dieser Fall wirft eine beunruhigende Frage auf: Handelt es sich um ein isoliertes Verbrechen oder ist ein bekannter Täter, der sogenannte „Wolfsripper von Niedersachsen“, erneut aktiv?

Beispielfoto Wölfin.

Ein Muster entlang der Aller

Die geografische Nähe zu früheren Vorfällen lässt Spekulationen aufkommen. Gifhorn, ebenfalls an der Aller gelegen, und Leiferde, nur wenige Kilometer vom Fluss entfernt, waren bereits Schauplätze ähnlich brutaler Wolfstötungen. Im Oktober 2023 wurde über eine Serie von grausamen Fällen östlich von Hannover berichtet, bei denen Wölfe zerstückelt und verstümmelt aufgefunden wurden. Besonders auffällig: Es handelte sich oft um weibliche Tiere, darunter Mutter und Tochter des Rudels Ringelah. Ein abgetrennter Wolfskopf wurde am 7. April 2023 vor dem NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde abgelegt – ein Akt, der wie eine makabre Trophäe wirkte. Die Belohnung für Hinweise wurde damals auf 15.000 Euro erhöht, doch der Täter blieb unerkannt.
Gegend des Auffindeorts in Celle im Bereich Wittinger Straße/Fritzenwiese. Dort hatten Spaziergänger bereits am Freitagnachmittag (28. März) die Wölfin gesehen, die regungslos in der Aller trieb. Foto, privat, 01.04.25.
Nun, mit dem Fund in Celle, verdichten sich die Hinweise auf einen Zusammenhang. Gifhorn liegt etwa 40 Kilometer flussaufwärts von Celle, Leiferde etwas auf gleicher Linie, und Wolfsburg liegt ebenfalls in der Region. Die Aller als wiederkehrender Fundort könnte darauf hindeuten, dass der Täter die Gewässer nutzt, um Spuren zu verwischen. Ist dies Zufall, oder folgt der Täter einem bewussten Muster?

Der „Wolfsripper“: Ein Täter mit anatomischem Wissen?

Wolfsschutz-Deutschland e. V. vermutet seit 2023, dass der „Wolfsripper“ über anatomische Kenntnisse verfügt. Die Präzision, mit der Wölfe zerstückelt wurden – etwa das Herausschneiden einer Zunge, das Abtrennen von Köpfen oder das Herausbrechen von Zähnen – deutet auf jemanden hin, der mit der Zergliederung von Tieren vertraut ist. Damals wurde spekuliert, dass es sich um eine Person mit jagdlichem oder medizinischem Hintergrund handeln könnte. Der aktuelle Fall in Celle, bei dem ein Zahn gewaltsam entfernt wurde, passt ins Bild dieser Theorie. Auch die Wahl weiblicher Tiere als Opfer könnte darauf hindeuten, dass der Täter gezielt die Reproduktion von Wolfsrudeln sabotieren will.
Unsere Verein wies bereits 2023 darauf hin, dass die Behörden – einschließlich des Leibniz-Instituts, das Obduktionen durchführt – nur wenig Informationen preisgeben. Dies erschwert die Ermittlungen und nährt den Verdacht, dass die Taten möglicherweise nicht mit der nötigen Dringlichkeit verfolgt werden. Die erneute Strafanzeige und Belohnung zeigen, dass Wolfsschutz-Deutschland e.V. entschlossen ist, den Fall nicht ruhen zu lassen.

Ein gesellschaftliches Spannungsfeld

Die Tötung der Wölfin in Celle reiht sich in eine lange Liste illegaler Übergriffe auf die streng geschützte Art ein.  Viele Jäger und Nutztierhalter fordern offen eine Jagd auf Wölfe. Im Jahreswechsel 24/25 verbreiteten Reiterinnen eine Fake-Geschichte, die in Netzwerken viral ging und auf die auch die Presse reagierte. Angeblich soll ein Pferd bei Langlingen, was übrigens auch an der Aller liegt, von Wölfen gehetzt worden sein, sodass es einen tödlichen Unfall gehabt haben soll. Fakten dazu gab es keine, dafür aber Hasskommentare. Die Brutalität dieser Fälle geht weit über einen pragmatischen „Schutz“ von Nutztieren oder Beuteneid hinaus – sie wirkt wie ein Ausdruck von Hass oder gar sadistischer Freude.
Die Verstümmelungen erinnern an die „Rippertaten“ von 2023, die Wolfsschutz-Deutschland e.V. als „unheimlich“ und „abstoßend“ beschrieb. Damals fragte man sich, ob der Täter irgendwann auch auf Menschen losgehen könnte. Diese Sorge bleibt aktuell, denn die Hemmschwelle, solche Taten öffentlich zur Schau zu stellen, scheint zu sinken.

Was nun?

Die Polizei und die Staatsanwaltschaft stehen vor der Herausforderung, diesen Fall aufzuklären – idealerweise, bevor weitere Wölfe sterben. Die geografische und methodische Ähnlichkeit zu den Vorfällen in Gifhorn, Leiferde und Wolfsburg legt nahe, dass es sich um denselben Täter oder eine Tätergruppe handeln könnte. Doch ohne konkrete Beweise bleibt dies Spekulation. Öffentlichkeit und Medien könnten eine Schlüsselrolle spielen, indem sie Druck aufbauen und Zeugen ermutigen, sich zu melden.
Die illegale Tötung eines Wolfes in Deutschland ist eine schwere Straftat, da Wölfe gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) als streng geschützte Art gelten. Die Strafen können erheblich sein, sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene, da der Wolf durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU geschützt ist.
Nach § 69 und § 71 des Bundesnaturschutzgesetzes kann die illegale Tötung eines Wolfes mit einer Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro geahndet werden. In schwerwiegenden Fällen ist sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren möglich. Zusätzlich können jagdrechtliche Konsequenzen hinzukommen, wie der Entzug des Jagdscheins oder ein dauerhaftes Jagdverbot, insbesondere wenn der Täter ein Jäger ist. Diese Strafen gelten nicht nur für das direkte Töten, sondern auch für das Verletzen, Fangen oder Zerstören von Fortpflanzungs- und Ruhestätten eines Wolfes.
Trotz der hohen Strafandrohungen zeigt die Praxis, dass die Aufklärungsquote bei illegalen Wolfstötungen sehr niedrig ist. Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland im Jahr 2000 wurden zahlreiche Fälle dokumentiert. Dennoch kam es nur in wenigen Fällen zu Verurteilungen, meist dann, wenn sich die Täter selbst gestellt haben. In diesen Fällen wurden oft nur geringe Geldstrafen verhängt, was Wolfsschutz-Deutschland e. V. dazu veranlasst, die Strafverfolgung als zu lax zu kritisieren. Wir fordern spezialisierte Ermittlungseinheiten für Artenschutzkriminalität, da die derzeitigen Strukturen häufig nicht ausreichen, um Täter zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen.
Ein weiteres Problem ist, dass viele Fälle nicht konsequent verfolgt werden. In Brandenburg beispielsweise, wo seit 2010 mindestens 26 Wölfe illegal getötet wurden, gab es bis 2023 nur vier Ermittlungsverfahren, aber keine verhängten Strafen. Oft werden Verfahren mangels Beweisen eingestellt oder gegen Zahlung einer Geldauflage beendet. Diese geringe Erfolgsquote bei der Strafverfolgung könnte dazu beitragen, dass illegale Tötungen als „Kavaliersdelikt“ wahrgenommen werden, obwohl die gesetzlichen Strafen hoch sind.
Zusammenfassend: Die theoretischen Strafen sind mit bis zu 50.000 Euro Bußgeld oder fünf Jahren Haft sehr hoch, aber die tatsächliche Umsetzung und Verurteilung bleibt in der Praxis oft aus. Das führt dazu, dass Wolfsschutz-Deutschland e. V. die Einrichtung zentraler Ermittlungsbehörden und eine konsequentere Strafverfolgung fordern, um den Schutz der Wölfe tatsächlich effektiv zu gewährleisten.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. ruft zur Wachsamkeit auf und hofft, dass die Belohnung von 1.000 Euro endlich zu einem Durchbruch führt. Die Wölfe, die nach über einem Jahrhundert der Ausrottung nach Deutschland zurückgekehrt sind, verdienen Schutz – nicht nur vor Kugeln, sondern auch vor der Grausamkeit, die der „Wolfsripper“ verkörpert. Ob Celle der Ort ist, an dem dieser Schatten endlich ans Licht kommt, wird die Zukunft zeigen. Bis dahin bleibt die Aller ein stiller Zeuge eines ungelösten Rätsels.

Quellen:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

Hessen und der Wolf: Zwischen Amigopolitik, illegaler Jagd und erneuter Ausrottung

Die neue hessische Landesregierung aus CDU und SPD plant, die Jagd auf Wölfe zu erlauben, während HessenForst seit 2024 das Wolfsmonitoring übernimmt – eine Entwicklung, die die Informationslage undurchsichtig macht und die Nähe zu Jägern sowie politischen Wünschen offenlegt. Gleichzeitig warten Medien regelmäßig mit Schocknachrichten über Wölfe auf, wobei öffentlich-rechtliche Sender staatlich finanziert werden und private Medien zunehmend Förderung erhalten könnten. Inmitten rückläufiger Wolfsterritorien, illegaler Verfolgung und bürokratischer Änderungen, wie dem Wegfall des DNA-Nachweises, steht Hessen vor einem Dilemma: Wie viel Einfluss haben Regierung, Jäger und Medien auf den Umgang mit dem Wolf – und was bedeutet das für die Zukunft der Wölfe? Lesen Sie hier unsere neue Fotoreportage und die Gründe warum wir die überarbeitete Richtlinie für Weidetierschutz ablehnen.

Bei HessenForst sitzen nicht nur die Jäger „an der Quelle“, sondern auch die Wünsche der neuen Landesregierung scheinen direkten Einfluss zu haben – eine doppelte Problematik. Seit HessenForst 2024 das Wolfsmonitoring vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) übernommen hat, liegt die Verantwortung bei einem Landesbetrieb, der eng mit der Forstwirtschaft und der Jagd verknüpft ist. Viele der Forstamtsmitarbeiter sind selbst Jäger und seit der Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht im September 2024 soll die Obere Jagdbehörde über Abschüsse entscheiden. Doch die Nähe zu den Wünschen der Landesregierung verschärft die Lage: Die Koalition aus CDU und SPD plant, die Jagd auf Wölfe zu erlauben, wie im Entschließungsantrag vom 18. März 2025 deutlich wird – ein klarer politischer Auftrag, den HessenForst umsetzen könnte.
Bald kommt die nächste Generation an Wölfen auf die Welt. Haben sie in Hessen überhaupt noch eine Chance? © Brigitte Sommer – wir brauchen mehr aktive Helfer: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/
Kritiker wie Wolfsschutz-Deutschland e.V. warnen vor einem Interessenkonflikt: Die Landesregierung drängt auf „aktives Bestandsmanagement“ mit jagdlichen Mitteln, während HessenForst die Datenbasis liefert. Seit der Übernahme ist die Informationslage undurchsichtig – weniger Pressemitteilungen, keine Fotos, unklare Totfundberichte –, was den Verdacht nährt, dass Daten den politischen Vorgaben angepasst werden könnten. Jäger und Regierung verfolgen hier parallele Interessen: Abschüsse ermöglichen, den Wolf als Problem darzustellen. HessenForst, gefangen zwischen jagdlicher Nähe und politischem Druck, scheint weniger neutraler Naturschutzakteur als vielmehr Vollstrecker der Landespolitik zu sein. Diese Doppelrolle gefährdet eine objektive Wolfsüberwachung und den Artenschutz in Hessen gleichermaßen.

Mediale Hetze auf einen Jungwolf

Medien in Deutschland, egal ob Print, Rundfunk oder Online, greifen oft zu Schocknachrichten, um Aufmerksamkeit zu erregen – eine Taktik, die in einer wettbewerbsintensiven Landschaft kaum überrascht. Doch die Frage, ob diese Medien staatlich unterstützt werden, ist komplex und hängt vom Mediensegment ab.
Öffentlich-rechtliche Medien
Die öffentlich-rechtlichen Sender wie ARD, ZDF und Deutschlandradio werden durch den Rundfunkbeitrag finanziert, der von allen Haushalten in Deutschland erhoben wird – eine Form staatlich organisierter Unterstützung. 2024 belief sich der Beitrag auf 18,36 Euro pro Monat, was etwa 8,5 Milliarden Euro jährlich für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk generiert. Diese Mittel sollen unabhängigen Journalismus sichern, doch Kritiker werfen ihnen vor, regierungsnah zu berichten, etwa bei Themen wie Migration oder Klimapolitik. Die Staatsferne ist gesetzlich vorgeschrieben (Medienstaatsvertrag), aber die Nähe zu politischen Gremien wie den Rundfunkräten sorgt für Diskussionen.
Private Medien
Private Medien wie Zeitungen (z. B. Süddeutsche Zeitung, Bild) oder TV-Sender (RTL, ProSieben) finanzieren sich primär über Werbung und Abonnements. Direkte staatliche Unterstützung war lange tabu, um die Pressefreiheit nach Artikel 5 des Grundgesetzes zu wahren. Doch seit 2020 gibt es Ansätze zur Förderung: Der Bund stellte bis 2023 etwa 220 Millionen Euro für die „digitale Transformation“ von Verlagen bereit, etwa für Zustellkosten oder Plattformprojekte. Diese Förderung wurde jedoch 2024 aus dem Haushalt gestrichen, nachdem Kritik laut wurde, sie verzerre den Wettbewerb und bedrohe die Unabhängigkeit. In Hessen unterstützt die Landesregierung indirekt über Anzeigen oder Kooperationen, etwa mit HessenForst, was aber nicht als flächendeckende Förderung gilt.
Aktuelle Entwicklungen 2025
Die neue hessische Landesregierung (CDU/SPD) und die Bundes-SPD in den Koalitionsverhandlungen (Stand März 2025) schlagen vor, „vertrauenswürdige Medien“ direkter zu fördern, etwa durch einen „Medieninnovationsfonds“. Kritiker warnen, dass staatliche Gelder die Medien zu „Staatsmedien“ machen könnten, kritische Stimmen zum Schweigen brächten. Ein Beispiel: Die SPD-Idee, Desinformation zu bekämpfen, wird als Vorwand gesehen, regierungsfreundliche Berichterstattung zu subventionieren.

Wahrscheinlich ist das der Jungwolf, der am sechsten Januar angeblich bei einem Verkehrsunfall starb. Vorher beteiligten sich alle möglichen Medien an einer unvorstellbaren Hetze, statt einfach nur aufzuklären, dass es ein Jungwolf auf Wanderschaft sein könnte. Nach dem DNA-Ergebnis stellte sich heraus, dass es sich bei dem toten Wolf um den Neffen der ansässigen Wölfin gehandelt hatte.

 

 

Forderung von Wolfsschutz-Deutschland e.V.

HessenForst muss sich öffentlich von Hetzseiten distanzieren – Schluss mit der Duldung von Fake-News!

 

Update, 15.04.25 – Erfolg: Hessenforst distanziert sich endlich von den Fake-Seiten: https://www.fr.de/rhein-main/landespolitik/anfeindungen-gegen-wolfszentrum-hessen-93683530.html?fbclid=IwY2xjawJrB1FleHRuA2FlbQIxMAABHlYsMYiFZ4sRghmzunNM9ra2mF14oD8cc6yleolqFz4VChtvVRqcLtSouNUD_aem_w8sepo2jzzzMT_kl7dEHhQ

Wir, Wolfsschutz-Deutschland e.V., fordern HessenForst auf, sich umgehend und öffentlich von Hetzseiten auf Facebook zu distanzieren, die nichtsahnende Menschen verunsichern und Medien anregt, selbst mit Fake-News und Hetzartikeln aufzuwarten. Seit Januar 2025 hat eine solche Seite, die sich ein vermeintlich offizielles Standing anmaßt, 134 Mal behauptet, Wölfe hätten Risse verursacht – oft ohne Belege und entgegen offizieller Daten, die zeigen, dass viele Schäden auf andere Ursachen zurückgehen. Diese gezielte Desinformation schürt Hass und gefährdet den Schutz des Wolfs in Hessen.
Es ist inakzeptabel, dass HessenForst sich nur auf Nachfrage distanziert, anstatt proaktiv und klar Stellung zu beziehen. Eine staatliche Institution darf nicht länger schweigen, während der Wolf durch Lügen zum Sündenbock gemacht wird. Wir fordern: HessenForst muss öffentlich und ohne Aufforderung klarstellen, dass derartige Seiten weder mit ihnen verbunden sind noch ihre Aussagen repräsentieren. Die Wahrheit über den Wolf darf nicht der Hetze geopfert werden.

 

Auf dieser FB-Seite wurde alleine seit Anfang des Jahres 2025 134 Hetzbeiträge gegen Wölfe verfasst. 134 Mal wurde Wölfe bezichtigt, für Risse verantwortlich zu sein, die sie nie begangen haben. Die Seite verleiht sich selbst einen offiziellen Charakter, doch sie hat nicht einmal ein Impressum, so dass der Betreiber verklagt werden könnte. HessenForst distanziert sich klar von dieser Seite, aber erst bei Nachfrage. Ein Unding, wie wir finden. Quelle: https://www.facebook.com/profile.php?id=100091644537281

 

Eine unglaubliche Geschichte über einen angeblichen Verkehrsunfall

Am siebten Februar 2025 berichtet das Hetzblatt mit einem Foto über einen angeblichen Verkehrsunfall mit einem Wolf. Bei den offiziellen Stellen war erst Tage danach etwas darüber zu erfahren.

Die Untersuchung wäre abgeschlossen, hieß es später von offizieller Seite, der aus Rheinland-Pfalz stammende Rüde GW4423m wurde dem Leuscheider Rudel zugeordnet und gleichzeitig sei GW4423m genetisch als Verursacher eines Risses in Driedorf nachgewiesen worden. Der tote Wolfsrüde sei auch der Neffe der sesshaften Wölfin im Territorium Greifenstein.

Wir halten eine absichtliche Tötung des Rüden um eine Rudelbildung zu verhindern, für nicht unwahrscheinlich. Wie konnte zum Beispiel die Hetzseite an ein Foto des toten Tieres gelangen?

 

Eintrag auf der FB-Hetzseite. Man fragt sich, wie diese Seite an ein Original-Foto herangekommen sein will.

 

Am 24. Februar 2025 beantwortete uns HessenForst folgende Anfragen, die wir am 11. Februar 2025 an das Landwirtschaftsministerium geschickt hatten:

Können Sie mir beantworten, wie das Bildmaterial, wenn es denn echt ist, in die Hände der Betreiber dieser Seite gekommen ist? 

„Leider können wir keine Aussage dazu machen, wie der Betreiber an das Bildmaterial gelangt ist oder ob es sich um den in Greifenstein aufgefundenen Wolf handelt. Die veröffentlichten Bilder stammen nicht vom Wolfszentrum.“

 

Warum gibt es von offizieller Seite auf der Seite des Wolfszentrums keinerlei Information zum Vorfall?

„Auf unserer Homepage finden Sie unter dem Reiter Wolfsnachweise Informationen. Wolfsnachweise | wolfszentrum.hessen.de.“

 

Wie kann es sein, dass solche Informationen vorher im Internet auf einer dubiosen Seite landen? 

„Darüber können wir keine Aussage treffen.“

 

Können Sie bestätigen, dass Anfang Februar ein Wolf im Bereich Greifenstein tot aufgefunden worden ist? 

„Ja, am 06.02.2025 wurde ein Wolf tot aufgefunden, der in einen Verkehrsunfall verwickelt wurde. Das Tier wurde von uns gesichert als Wolf eingestuft.“

 

Falls ja, woran ist der Wolf verstorben?

„Abschließend ist dies erst nach Beendigung der pathologischen Untersuchung zu sagen. Der Kadaver wird derzeit im Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin untersucht. Dies ist für alle Totfunde in Deutschland so vorgesehen.“

 

Welches Geschlecht hatte der Wolf?

„Es handelt sich um einen männlichen Wolf.“

 

Besteht das Territorium Greifenstein noch? 

„Zum jetzigen Zeitpunkt besteht das Territorium Greifenstein. Wir richten ein besonderes Augenmerk darauf und prüfen ob dieser Status beibehalten wird.“

 

Welche neuen Wolfsnachweise gibt es aus dem Territorium Greifenstein? 

Seit dem Totfund am 06.02.2025 gab es keine neuen uns gemeldeten Wolfshinweise aus der Gemeinde Greifenstein.

 

Was erwägt Ihre Behörde gegen dieses Netzwerk zu unternehmen?

Das Wolfszentrum Hessen stellt objektive und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhende Daten zu Wölfen in Hessen für alle Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung.

Wir ermutigen alle Beteiligten und interessierten Personen dringend dazu, andere Informationen stets kritisch zu hinterfragen. Es ist wichtig, sich nicht von unbewiesenen Behauptungen beeinflussen zu lassen und sich nicht von solchen Quellen instrumentalisieren zu lassen.

Zudem möchten wir darauf hinweisen, dass die Informationen auf den zugesendeten Screenshots nicht korrekt sind. Die Aussage, dass nur genetisch beprobte Wölfe in die Statistik eingehen ist falsch. Alle nach den in Deutschland einheitlichen SCALP Kriterien als C1- eindeutiger Nachweis (harte Fakten, die die Anwesenheit der entsprechenden Tierart eindeutig bestätigen (Lebendfang, Totfund, genetischer Nachweis, Foto, Telemetrieortung) kategorisierten Wölfe sowie als C2- bestätigter Hinweis  (von erfahrener Person überprüfter Hinweis (z.B. Spur oder Riss), bei dem ein Wolf, Luchs oder Bär als Verursacher bestätigt werden konnte. Die erfahrene Person kann den Hinweis selber im Feld oder anhand einer aussagekräftigen Dokumentation von einer dritten Person überprüfen und bestätigen) kategorisierte Wölfe sind Bestandteil des Monitorings. Dies ist auch auf der Seite des DBBW nachzulesenSCALP-Kriterien – DBBW).

 

Immer weniger Territorien in Hessen

In Hessen nimmt die Zahl der Wolfsterritorien besorgniserregend ab. Während im Monitoringjahr 2022/2023 noch sieben Territorien bestätigt wurden, deuten aktuelle Entwicklungen auf einen schlimmen Rückgang, bis zur völligen Erlöschung hin, wie auf der Liste von HessenForst zu sehen ist.  Dieser Trend widerspricht der früheren Zunahme sesshafter Wölfe – ein Alarmzeichen für den Artenschutz. Ein wesentlicher Faktor könnte die illegale Verfolgung sein. Obwohl genaue Zahlen für Hessen fehlen, meldete die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes (DBBW) für 2023/2024 bundesweit 193 Wolfs-Totfunde, darunter Fälle illegaler Tötungen neben Verkehrsunfällen. In Hessen, wo Wölfe wie GW2554m (Butzbach) oder GW2479f (Greifenstein) leben, könnten solche Aktivitäten unentdeckt bleiben, da die Dunkelziffer hoch ist.
Jedes Jahr gibt es weniger Territorien in Hessen und seit HessenForst das Monitoring übernommen hat, ist die Informationslage mehr als unbefriedigend. Wildflecken wird inzwischen in Bayern geführt, für Hessen sind bislang nur noch drei Territorien aufgeführt und diese sind nicht bestätigt, was zur berechtigten Frage führt, ob Hessen überhaupt noch Wolfsterritorien aufweisen kann. Quelle: https://wolfszentrum.hessen.de/sites/wolfszentrum.hessen.de/files/2024-11/20241112_wolfsterritorien_in_hessen_seit_dem_monitoringjahr_2008_2009.pdf

 

Kein Bürokratieabbau, sondern Geldgeschenke an die Lobby –  Nein zu den neuen Regelungen in Hessen!

Der Entschließungsantrag zu den Richtlinien für Weidtierschutz der hessischen Landesregierung vom 18. März 2025 bestätigt eine haarstäubende Anpassung der hessischen Wolfs- und Herdenschutzpolitik. Der Wegfall des DNA-Nachweises, die Abschaffung des Weidetagebuchs und erleichterte Schadensnachweise sind keine konkreten Schritte im Bürokratieabbau.
Mit Entsetzen nehmen wir die jüngsten Änderungen der Weidetierschutz-Richtlinie in Hessen zur Kenntnis, wie sie im Entschließungsantrag vom 18. März 2025 (Drucksache 21/2045) begrüßt werden. Der Wegfall des verpflichtenden DNA-Nachweises für Entschädigungen ist ein unverantwortlicher Schritt, der den Wolf als Sündenbock missbraucht und Steuergelder verschwendet! Aktuelle Zahlen zeigen: Von 9 gemeldeten Nutztierschäden seit Januar 2025 waren sechs nicht auf Wölfe zurückzuführen. Dennoch sollen nun alle Schäden leichter entschädigt werden – auf Kosten der Allgemeinheit und zulasten des Wolfsschutzes.
Diese Politik öffnet Tür und Tor für Fehlentscheidungen und schadet dem friedlichen Miteinander von Mensch und Wolf. Statt präventiven Herdenschutz zu stärken, wird die Verantwortung verwässert und der Wolf für Schäden verantwortlich gemacht, die er nicht verursacht hat. Gleichzeitig wird ein „aktives Bestandsmanagement“ mit Jagd gefordert – ein klarer Angriff auf eine geschützte Art! Zudem gibt es in Hessen kaum noch Wölfe. Die Forderung einer Jagd auf sie ist absurd. Dazu passt auch, dass es keine ausgewiesenen Wolfsgebiete mehr geben soll und überall entschädigt werden soll. Was zunächst sehr gut klingt und was auch wir fordern, könnte sich hier in Bundesländern mit kaum Wolfsbestand als Freibrief erweisen, abzukassieren, obwohl es überhaupt keine Wölfe gibt. Auch das Wolfsmonitoring, also die Aufsicht über den Wolfsbestand in die Hände der Jäger zu legen, die schlussendlich Wölfe schießen wollen, ist absurd. Das Wolfsmonitoring gehört in die Hände einer lobbyfreien NGO, die auch tatsächlich regierungsunabhängig arbeitet. Wir sagen Nein zu diesem Rückschritt. Der Wolf verdient Schutz, keine pauschale Schuldzuweisung. Hessen muss auf Prävention setzen, nicht auf Bürokratieabbau, der keiner ist, sondern ein Geschenk an die Lobby.

 

Die offiziell gemeldeten Risse stehen im krassen Gegensatz zu den gemeldeten Vorfällen auf den Fake- und Panikseiten in sozialen Netzwerken. Von neun geklärten Fällen wurde sechs Mal kein Wolf bestätigt. Ein besonders krasser Fall fand im Januar statt. In Zeitungsartikeln und sogar in einem Bericht in der Sendung Maintower am 22.01.2025, behauptete der Jäger und Wildgatterhalter Parick K. aus Rodenroth, dass ein Wolf Damwild in einem seiner Gehege gerissen hätte. Das Ergebnis lautet aber Hund und Fuchs. Pikant: Keiner der reißerischen Berichte über den Vorfall ist noch auffindbar. Quelle: https://wolfszentrum.hessen.de/sites/wolfszentrum.hessen.de/files/2025-03/20250321_gemeldete_nutztierschaeden_2025.pdf

 

Kaum Wolfsnachweise

In Hessen gibt es nur noch wenige Wolfsnachweise. Viele Gebiete, wie z. B. Spessart oder Odenwald sind fast komplett weg gefallen.

 

Liste der Wolfsnachweise. Quelle: https://wolfszentrum.hessen.de/sites/wolfszentrum.hessen.de/files/2025-03/20250318_wolfsnachweise.pdf

 

Einblicke in das Territorium Greifenstein

Die Wölfin GW2479f, wir nannten sie Freya, lebt im Territorium Greifenstein im Lahn-Dill-Kreis in Hessen seit mindestens Oktober 2022. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) hat sie erstmals in diesem Monat genetisch erfasst. Ihre Sesshaftigkeit wurde im August 2023 durch einen weiteren genetischen Abstrich an einem Nutztierschaden bestätigt, was bedeutet, dass sie sich seit mindestens sechs Monaten in dem Gebiet aufhält – die Voraussetzung für die Ausweisung eines Wolfsterritoriums nach bundesweiten Monitoringstandards. Die Wölfin mit dem Laborkürzel GW2479f stammt aus dem schwer illegal verfolgten Leuscheider Rudel (Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz) und wurde insgesamt viermal in der Region nachgewiesen: dreimal an Nutztierschäden und einmal an einem Wildtierriss. Somit gilt sie seit Oktober 2022 als territorial im Gebiet Greifenstein.
Ende des Jahres 2024 stieß ihr Neffe zu ihr und er wurde im Februar 2025 getötet. Es könnte somit eine Rudelbildung verhindert worden sein.

 

Wir schauten uns im Januar in dem Waldstück um, in dem die Reiterinnen die Wolfsbegegnung filmten.

 

 

Wie überall in Deutschland ist der Wald abseits der Hauptwege mit Hochsitzen sowie Kirr- und Luderplätzen durchzogen. © Brigitte Sommer

 

Kirrplatz mit Hochsitz, angelegter Suhle und Funkwildkamera. Die Bilder oder Filme werden in Echtzeit auf das Handy des Jägers gespielt.

 

Plastik im Wald: Buchenholzteer und eine Tonne mit Mais für die Kirrung.

 

Einblick ins Gebiet um Greifenstein. Es könnte ein idealer Platz für Wölfe und viele andere Wildtiere sein, weil sehr waldreich und wenig besiedelt.

 

 

In der Nähe von Ulm. Praktisch in jeder Ecke sind Hochsitze aufgestellt. Wildtiere haben kaum eine Chance, in solchen Wäldern in Frieden zu leben.

 

 

Dies könnte der Weg gewesen sein, den auch der Jungwolf benutzte. Warum auch nicht? Er ist abgelegen und auch Tiere kommen gerne gut voran.

 

Hügelige Landschaft mit Wiesen und Wäldern. Hier könnten Mensch und Tier glücklich sein.

 

 

Dieses Absperrband zeugt von einer Treibjagd. Sie könnte auch in zeitlichem Zusammenhang mit dem „überfahrenen“ Wolfsrüden stehen. © Brigitte Sommer

 

 

Mit solchen Beiträgen versuchen die Portale die Leute zu verunsichern und Panik zu schüren.

 

So sieht die Ortsrandlage von Rodenberg aus. Mittelhessen ist kein dicht besiedeltes Gebiet. © Brigitte Sommer

 

 

Einblicke in das Territorium Butzbach

Im Territorium Butzbach ist seit März 2022 ein Wolf ansässig. Der Wolfsrüde mit der Kennung GW2554m, auch „Butzi“ genannt, wurde erstmals in diesem Monat genetisch nachgewiesen, wie das Wolfszentrum Hessen berichtete. Seine Sesshaftigkeit wurde durch weitere Nachweise bestätigt, sodass das Gebiet ab Anfang 2023 offiziell als Wolfsgebiet gilt. Seit August 2023 hatte er zudem eine Partnerin, die Wölfin GW2619f, womit das Territorium Butzbach kurz als Wolfspaar-Territorium geführt wurde. Die Partnerin „verschwand“ allerdings im Jahreswechsel 23/24, vor der Paarungszeit und auch von „Butzi“ gibt es seit dem Frühjahr 2024 keine Spur mehr.
Was sehr schön klingt, kann sich auch als eine Falle für Wildtiere erweisen, denn auch hier befinden sich in jeder Ecke Hochsitze.

 

 

Die 1000 Mulden.

 

Zerstörte Wildkamera der Behörden. Von hier aus ist es nicht weit nach Wehrheim Pfaffenwiesbach, wo sich ein Netzwerk von Wolfshassern befindet. © Brigitte Sommer

 

Den ganzen Herbst und Winter bis jetzt ins Frühjahr hinein hat es extrem viel geregnet. Den Wildtieren macht die Nässe sehr zu schaffen, doch auch der Waldboden leidet, wenn nicht wie früher, nur bei Frost gerodet wird. © Brigitte Sommer

 

 

Der Wald sieht direkt an den Spazierwegen oft noch intakt aus. Hinter dieser Fichtenplantage befinden sich Schießschneisen und Kirrplätze. © Brigitte Sommer

 

Rodungen für Kirrplätze und Schießschneisen.
Jäger und jagdnahe Organisationen (z. B. Deutscher Jagdverband) unterstützen die ohnehin schon starke Rodungen, da sie den Wald als Lebensraum für Wildtiere wie Rehe oder Hirsche beeinflussen möchten. Weniger dichter Wald erleichtere die Jagd.
Dichter Baumbestand würde Wildtieren oft zu viel Schutz bieten, was zu Waldschäden durch Verbiss führen würde. Rodungen könnten diesen Druck mindern und die Balance zwischen Wald und Wild verbessern, heißt es oft aus Jagdkreisen. Wir sehen darin eine Verzerrung zugunsten jagdlicher Interessen, die mit Naturschutz gar nichts zu tun haben.

 

Es wird nicht nur Schadholz gerodet, sondern es werden auch wertvolle alte Bäume gefällt und aus dem Wald heraus geholt. © Brigitte Sommer

Hier liegt nicht nur Schadholz aufgestapelt. © Brigitte Sommer

 

Die Wildkatze scheint geduldet, über Wölfe wird hier gar nicht informiert. © Brigitte Sommer

 

An derartigen Gestellen werden erschossene Wildtiere aufgehängt. Hier eine Dokumentation einer Treibjagd: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/11/24/hessen-erneute-drueckjagden-im-wolfsgebiet-butzbach/

 

Blick vom Winterstein.

 

Das Gebiet um den Winterstein wird von HessenForst und Hobbyjägern bejagt. © Brigitte Sommer

 

Am Winterstein finden jeden Herbst und Winter revierübergreifende Drückjagden statt, die auch den Wildkatzenbestand gefährden können.

 

In Nähe des Munitionsdepots liegt auch die Kapersburg, früher Kerngebiet des Wolfsrüden „Butzi“. Seit Monaten gibt es keinen Nachweis mehr von ihm. Seine Partnerin wurde bereits im Jahreswechsel 23/24 beseitigt. © Brigitte Sommer

 

Jagdfrevel im Spessart

Etwa einen Kilometer entfernt von einem Schlachtdamwildgehege im Jossgrund, das wir protokolliert hatten – https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/27/gewalteskalation-in-hessen-wutbauern-drehen-durch/

wurde vor sechs Wochen dieser Hirschkopf an einem Zaun vor einer Weihnachtsbaumkultur angebunden, gefunden. In solchen Kulturen weiden oft Schafe ohne weiteren Schutzzaun. Der Wildzaun um solche Weihnachtsbaumkulturen weist in den meisten Fällen keinen Untergrabschutz auf. Sollten hier Wolf oder Goldschakal angelockt werden? Um dieses Arrangement herum befinden sich zudem zwei Hochsitze.

 

Jagdfrevel am Zaun einer Weihnachtsbaumkultur. Foto: privat.

 

Einblicke ins Durchzugsgebiet Grüngürtel Frankfurt – Offenbach – Hanau

 

Der Grüngürtel als Wolfsdurchzugsgebiet

Der Grüngürtel um Frankfurt, Offenbach und Hanau, ein zusammenhängendes Netz aus Wäldern, Wiesen und Gewässern, spielt eine wichtige Rolle als Durchzugsgebiet für Wölfe in Hessen. Als ökologische Trittsteinlandschaft verbindet er ländliche Räume mit dem urbanen Ballungsraum Rhein-Main und bietet Wölfen auf der Suche nach neuen Territorien oder Beute einen Korridor. Die Nähe zu naturnahen Gebieten wie dem Spessart oder der Wetterau macht ihn zu einer Brücke für die Ausbreitung der Wolfspopulation. Trotz menschlicher Besiedlung bieten versteckte Waldstücke und Flussauen Rückzugsorte und Nahrung (z. B. Wildtiere wie Rehe). Gleichzeitig stellt der Grüngürtel eine Herausforderung dar: Verkehr, Zersiedelung und Nutzungskonflikte erschweren die Durchquerung. Dennoch zeigt seine Funktion als Wolfsdurchzugsgebiet, wie wertvoll solche Grünzonen für den Artenschutz in einer dicht besiedelten Region sind.

Jagd in und um Naturschutzgebiete

 

 

Hier ist neben einer extra angelegten Suhle für Wildschweine der typische Leckstein zu finden und ein so genannter Malbaum wurde mit Buchenholzteer präpariert, um Wildschweine anzulocken. Dieser Teer ist oft bis zu den Waldwegen hin zu riechen.
Die Umweltverträglichkeit von Buchenholzteer, insbesondere bei der Anwendung an Malbäumen, ist umstritten. Buchenholzteer enthält Substanzen wie Benzo[a]pyren und andere polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs), die als wassergefährdend und schädlich für Wasserorganismen gelten. Dies bedeutet, dass bei Freisetzung in die Umwelt, insbesondere in den Boden oder das Wasser, potenzielle Umweltschäden auftreten können.
Wenn Buchenholzteer in den Boden eindringt, kann er das Grundwasser kontaminieren. Auch wenn Buchenholzteer und seine aromatischen Wirkstoffe nicht wasserlöslich sind, gibt es Risiken, wenn der Teer durch Regen oder andere Umweltfaktoren in das Grundwasser gelangt.
Die Anwesenheit von Buchenholzteer kann auch die lokale Biodiversität beeinflussen, da er sowohl als Lock- als auch als Repellentmittel wirken kann. Dies kann zu einer Veränderung des Verhaltens von Wildtieren führen, entweder durch Anlocken oder Vergrämen bestimmter Arten.
Die Umweltbelastung hängt auch von der Menge und der Häufigkeit der Anwendung ab. In manchen Regionen oder Wasserschutzgebieten kann die Anwendung von Buchenholzteer reguliert oder sogar verboten sein, um die Umwelt zu schützen.

 

 

 

Auf dem Foto ist ein teilweise eingezäuntes Vogelschutzgebiet zu sehen. Büsche in denen Vögel nisten könnten, wurden Anfang des Jahres entfernt. Die Wiese gemäht. Wo sollen sich hier Bodenbrüter ausbreiten können? Auf der Fläche wird gejagt. © Brigitte Sommer

 

Auf einem Streuobstwiesengebiet bei Hanau wurde im Februar gemäht, dabei überwintern in den abgestorbenen Halmen zahlreichen Insekten. © Brigitte Sommer

 

Wer sich oft im Wald aufhält, dem fällt auf, dass in den vergangenen Jahren in Hessen nicht Trockenheit, sondern Nässe ein Thema war. Vielen Wildtieren macht diese Nässe im Winter das Leben schwer. Nun hatte es im März ein paar Tage lang nicht gerechnet und die Behörden warnten bereits vor Waldbränden. Völlig überzogen. © Brigitte Sommer

 

Auch ein Naturschutzgebiet zwischen Hanau und Mühlheim zählt zum Grüngürtel. Hier wurden auch die Hinterlassenschaften eines Bibers beobachtet. Im Wald leben zahlreiche Rehe und Wildschweine. © Brigitte Sommer

 

Die Wölfe wandern oft auf Wegen, die sie Jahrhunderte vorher schon benutzt haben. Trotz der vielen Autobahnen und Verkehrswege im Rhein-Main-Gebiet gibt es noch immer viele Möglichkeiten hier unbeschadet hindurch zu gelangen. Vor ein paar Jahren hatte sich sogar ein Luchs hier angesiedelt, der jedoch bei Hainstadt überfahren worden war. © Brigitte Sommer

 

 

Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/11/24/hessen-erneute-drueckjagden-im-wolfsgebiet-butzbach/

https://starweb.hessen.de/cache/DRS/21/5/02045.pdf

https://wolfszentrum.hessen.de/aktuelle-meldungen-und-wichtige-informationen

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Christian Meyer (Grüne) will 12 Wolfsrudel in Niedersachsen töten lassen?

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) ist nicht nur für die Absenkung des Wolfsschutzstatus, sondern er will auch gleich zur Tat schreiten und „überzählige“ Wolfsrudel in Niedersachsen totschießen lassen. 44 Wolfsrudel seien genug. Laut Angaben des offiziellen Wolfsmonitorings leben in Niedersachsen derzeit 56 Wolfrudel. Wir erklären hier in unserer Reportage, warum das Mitmachen beim offiziellen Wolfsmonitoring Wölfe in ganz Deutschland gefährdet und wir fordern, das Monitoring an eine regierungs- und lobbyunabhängige NGO zu übertragen.

Falls die europaweite Absenkung des Schutzstatus des Wolfes tatsächlich Anfang März durchgehen sollte, hält Umweltminister Christian Meyer den Erhalt von mindestens 44 Rudeln in Niedersachsen für angemessen. „Der Bestand dürfte aus unserer Sicht zumindest nicht unter 44 Rudel sinken. Aber eingegriffen werden soll nur dort, wo Wölfe trotz Schutzmaßnahmen vermehrt Schäden an Nutztieren stiften“, sagte der Grünen-Politiker der Neuen Osnabrücker Zeitung. Auch aus Sicht der Wissenschaft sei der „günstige Erhaltungszustand“ bei 44 Rudeln erreicht.

Beispielfoto Wolfsrudel.

Welche Wissenschaft genau meint Meyer da? Alle offiziellen Stellen, angefangen beim Senckenberginstitut bis hin zum LUPUS-Institut sind nicht regierungsunabhängig. Die Jäger, die in Niedersachsen das Wolfsmonitoring verantworten, setzen sich sogar für den Abschuss von Wölfen ein.

Interessenkonflikte in der Bestandsüberwachung

Die Landesjägerschaft Niedersachsen wurde über eine Kooperationsvereinbarung 2011 mit dem Land Niedersachsen offiziell mit dem Wolfsmonitoring in Niedersachsen beauftragt.  So heißt es auf deren Webseite Wolfsmonitoring.com: „Jäger sind durch rechtliche Bestimmungen flächendeckend verbreitet (NJagdG), haben durch ihre Nutzungsaktivität gute Kenntnisse über das örtliche Vorkommen von Wildtieren und sind im Erkennen von Wildtierhinweisen geschult und staatlich geprüft. Weiterhin haben Jäger als direkt betroffene Interessensgruppe (z.B. mögliche Erschwerung der Jagd durch Wolfspräsenz und Wolf als potentielle Gefahr für Jagdhunde (Kojola & Kuittinen 2002)) hohes Interesse an einer möglichst vollständigen und realitätsnahen Darstellung der Populationsgröße und -verbreitung der Wölfe.“

Dass dies zu Interessenskonflikten führen würde, war damals bereits zu erahnen. Warum es überhaupt zu dieser Kooperation kam, ist uns schleierhaft. Anfangs gab es noch ehrenamtliche Wolfsberater und ehrenamtliche Helfer, die nicht aus Jagdkreisen stammten. Heute ist es kein Geheimnis mehr, dass nur noch Jäger eingesetzt werden. Übrigens werden Daten aus dem Wolfsmonitoring auch für das Auffinden der Wölfe nach einer Schießgenehmigung verwendet. Was wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auch auf das Schärfste kritisieren. Wir liefern deshalb auch keine Daten an das offizielle Wolfsmonitoring. Daten aus dem Monitoring müssen von einer regierungs- und lobbyunabhängigen Organisation übernommen werden, um Lobbyistenübergriffe auf die Wölfe zu verhindern.

Wir berichteten vor einem Jahr genau über dieses Problem https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/15/bitte-petition-entziehen-sie-der-jaegerschaft-in-niedersachsen-das-wolfsmonitoring-unterzeichnen/

Schon vor einem Jahr riefen wir in Voraussicht auf die kommenden Verwerfungen diese Petition ins Leben. Sie hat bislang keine 10.000 Unterschriften erreicht. Wir hoffen nun, dass Wolfsfreundinnen und Wolfsfreude nun die Dringlichkeit begreifen und die Petition unterzeichnen.

Wir riefen eine Petition mit der Forderung ins Leben, der Niedersächsischen Jägerschaft das Wolfsmonitoring zu entziehen. Sie ist zu finden unter http://www.change.org/wolfsmonitoring

Wölfe in ganz Deutschland gefährdet

Meyer sagte der Zeitung weiter, er halte eine zügige Anpassung der Gesetzeslage in Deutschland für möglich. „Nach der Absenkung des Schutzstatus für den Wolf in der Berner Konvention muss die EU-Kommission eine Änderung der FFH-Richtlinie beantragen. Ist die umgesetzt, kann man auf Bundesebene, also in Berlin, entsprechende nationale Regelungen erarbeiten und umsetzen“, sagte der Umweltminister. „Das wird im Umweltministerium in Berlin schon parallel vorbereitet und ist dort erklärter Wille.“

Auch das Wolfsmonitoring in allen anderen Bundesländern ist nicht regierungsunabhängig geführt.

Zuletzt hatte ein Ausschuss des Europarats im Dezember einem Antrag der EU-Staaten zugestimmt, den Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen. Damit gelten zum Schutz zwar immer noch strenge Regeln, eine Jagd auf problematische Wölfe wäre aber unter Umständen einfacher möglich. Umweltminister Meyer ist der Auffassung, dass der Beschluss den Weg frei mache für ein regional differenziertes Bestandsmanagement, was nichts anderes heißt, als Wölfe abzuschießen. Wir warnten bereits 2023 vor genau solchen Auswüchsen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/07/07/schiessen-statt-schuetzen-gruenentrick-um-wolfsschutz-aufzuweichen/

 

Quellen:

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/wolf-nicht-wieder-ausrotten-so-viele-rudel-hält-der-umweltminister-in-niedersachsen-für-angemessen/ar-AA1zzGUt?ocid=msedgdhp&pc=LCTS&cvid=9410394c39b347abea1c50def5c36d4d&ei=17&fbclid=IwY2xjawIpIO9leHRuA2FlbQIxMQABHTnSIa_IANZXF53gTF888m5VNTPDaBt0v4YS59T3uj2j8zVIDa9Qv75Wvg_aem_ubh8JzOCAXPE1ZinisTtUw

http://www.wolfsmonitoring.com

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

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Skandal im Territorium Hohe Rhön: Wo ist Wölfin Frigga?

Seit Monaten gibt es in der Liste des LfU in Bayern keine neuen Nachweise mehr aus dem Territorium Hohe Rhön, dem Gebiet von Wölfin Frigga und ihrem Partner Griso. Insider berichteten darüber, dass Frigga bereits im Juli 24 illegal beseitigt worden sei. Wir waren erneut vor Ort und suchten nach Spuren. Auch gehen wir der Frage nach, ob die Wölfe in der Langen Rhön nicht nur den Bauern ein Dorn im Auge sind, sondern auch einem ehrgeizigen Birkhuhnprojekt und wir zeigen auf, dass heutzutage nur die Taten der Jäger in Naturschutzgebieten und Biossphärenreservaten geschützt werden, aber auf Wildtiere gnadenlos Jagden, ja sogar Drückjagden veranstaltet werden. Und wir veröffentlichen Teile der Abschussverfügung, in denen klar wird, dass der größte Teil der Weidetiere bei Rissen überhaupt nicht geschützt gewesen waren. Lesen Sie hier unsere neue Fotoreportage.

Tatsächlich stammt der aktuellste Nachweis von Griso (GW3519m) laut der LfU-Liste vom 16. Oktober 2024. Der letzte Nachweis von Frigga (GW3092f) ist in der Liste am 25.07.24 aufgeführt. Im September, Oktober und November werden noch drei verschiedene Welpen (GW4464m, GW4442m,  GW4403m) des Wolfspaares Frigga und Griso nachgewiesen. Angeblich würden dort weiter Wölfe und Nachweise erhoben, doch seit November 2024 ist die Liste Hohe Rhön nicht aktualisiert worden. Warum nicht?

Uns liegen starke Indizien darüber vor, dass Frigga tatsächlich totgeschossen wurde. Sie wäre gerade mal vier Jahre alt geworden, hätte gerade ihren ersten Wurf gehabt und es bliebe ihr verwehrt, ihre Welpen zu betreuen und aufwachsen zu sehen. Frigga ist auch die Mutter von Nuka, der  von der Auffangstation in der Lüneburger Heide als Findelwolf bezeichnet wird. Aber das ist er nicht wirklich, denn Frigga hätte einen ihrer Welpen niemals freiwillig zurück gelassen.  Nuka war vor dem 15.06.24 hilflos im Territorium gefunden worden. Frigga ist eine Wölfin, deren Schicksal stellvertretend für so viele Wölfe in Deutschland und Europa steht. Weil aufgehetzte Bauern glauben, dass tote Wölfe ihre Probleme lösen würden und weil schießwütige Jäger Töten als Hobby sehen?

Es wird immer mehr zur gängigen Methode, einen Elternteil oder Partner zuerst wegzuschießen. Wenn der verbleibende Partner dann auf leichte Beute wie Weidetiere zurückgreifen muss, wird der Abschuss gefordert und in vielen Fällen auch genehmigt. Dies wäre auch eine Erklärung dafür, dass Griso, der vorher nie Weidetiere angegriffen hatte, einen Riss am 26.08.24 verursachte, auf den daraufhin eine Jungwölfin aus dem Rudel Wildflecken abgeschossen worden war, die sich im Territorium Hohe Rhön befunden haben soll. Entsprechende Stellen in der Abschussverfügung sind geschwärzt. Die Schießgenehmigung galt aber bereits seit dem 31.07.24, ohne dass die Bevölkerung davon etwas wusste. Erst durch eine Pressemitteilung wurde Ende August, nach vollendeten Tatsachen,  darüber informiert. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. erstatteten darauf Strafanzeige gegen die Verantwortlichen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/08/31/bayern-mutterwoelfin-frigga-per-schiessbefehl-hingerichtet-strafanzeige/

Wenn Frigga schon seit Ende Juli tot gewesen ist, könnte die sinnlos erschossene Schwester von Griso aus dem Rudel Wildflecken auf dem Nachbargebiet der Langen Rhön gewesen sein, um die Welpen mit zu versorgen. Dies würde die ganze Dramatik noch verschlimmern. Nachweise über das Nachbarrudel Wildflecken gibt es seit September 24 nicht mehr in der LfU-Liste. Das LfU könnte also mit einer Aktualisierung der Liste für mehr Klarheit sorgen, doch stattdessen mauert die Behörde und beantwortet uns auch eine entsprechende Anfrage nach dem Umweltinformationsgesetz bislang nicht. Sollten wir weiter keine Antwort erhalten, werden wir rechtliche Schritte einleiten.

 

Spuren von Hasen, bzw. Wildkaninchen. Schnüffelnase Alba im Einsatz.  © Brigitte Sommer

 

 

Auf Spurensuche mit Liv im Territorium Lange Rhön.

 

Im Kerngebiet fanden wir keinerlei Spuren vom Rudel

 

Schöner Schein im so genannten Biosphärenreservat Rhön

 

Ein Biosphärenreservat ist ein Schutzgebiet, das von der UNESCO im Rahmen des Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) anerkannt wird. Es hat mehrere Ziele:

 

  • Naturschutz: Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme.
  • Nachhaltige Entwicklung: Förderung einer nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch und sozial tragfähig ist.
  • Forschung und Bildung: Unterstützung von wissenschaftlichen Forschungsprojekten und Bildungsprogrammen zur Umweltbildung.

 

Ein Biosphärenreservat besteht typischerweise aus drei Zonen:

 

  1. Kernzone: Hier ist die Natur weitgehend unberührt und der Schutz der Biodiversität steht im Vordergrund. Menschliche Aktivitäten sind hier stark eingeschränkt.
  2. Pufferzone: Diese umgibt die Kernzone und dient als Übergangsbereich, in dem nur Aktivitäten erlaubt sind, die den Schutz der Kernzone nicht beeinträchtigen, wie z.B. sanfte Formen des Tourismus oder traditionelle Landnutzung.
  3. Übergangs- oder Entwicklungszone: Diese äußere Zone ermöglicht eine nachhaltige wirtschaftliche und menschliche Aktivität, die mit den Zielen des Reservats vereinbar ist. Hier finden oft Projekte zur nachhaltigen Entwicklung statt.

 

Biosphärenreservate sollen somit ein Modell für eine harmonische Koexistenz von Mensch und Natur darstellen. Welch ein Irrtum!

 

 

Am Gangolfsberg ist das Kerngebiet des Biosphärenreservates. Viele Menschen glauben, dass hier nicht gejagt werden dürfte. Die Realität sieht anders aus. © Brigitte Sommer

In Naturschutzgebieten wie Nationalparks, NSG’s und den Zonen I und II der Biosphärenreservate muss sich die Jagd an den Schutzzielen der jeweiligen Gebiete orientieren – und sich ihnen unterordnen, wenn dies fachlich geboten ist! In den meisten Schutzgebieten außer den Nationalparks gibt es bislang kaum Regelungen zur Jagd im Gebiet. In sehr vielen solcher ökologisch bedeutsamen Gebiete komme es zu erheblichen Interessenkonflikten zwischen konventionell ausgeübter Jagd und Naturschutz, mitunter auch zwischen Forst- und/ oder Landwirtschaft und Naturschutz, schreibt Wildökologie heute.

Es wird massiv gejagt

Fakt ist, dass im Biosphärenreservat Rhön und im Naturschutzgebiet „Lange Rhön“ massiv gejagt wird. Wir berichteten hier, wie es außerhalb der Wanderwege aussieht. Normale Bürger wissen von dem Treiben nichts, da gegen jeden, der die Wanderwege verlässt, ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eröffnet wird. Jagdfrevel kann also überhaupt nicht, oder nur schwer nachgewiesen werden. https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/10/15/bayern-vier-verwaiste-wolfswelpen-im-territorium-von-woelfin-frigga-in-der-hohen-rhoen/

Fakt ist weiterhin, das ausgerechnet im Wolfsterritorium „Hohe Rhön“, zu der auch  die „Lange Rhön“ gehört, ein ehrgeiziges Wiederansiedelungsprojekt von Birkhühnern läuft. Auf der Seite des Biosphärenservat Rhön heißt es zum Projekt der Wildland-Stiftung (einer Jägerstiftung), die die Birkhühner betreut: „Nach den ersten fünf Jahren Auswilderung von 68 schwedischen Birkhühnern zog die Wildland-Stiftung eine positive Bilanz. Seit Jahren stiegen die Birkwild-Zahlen in der Rhön zum ersten Mal durch natürliche Reproduktion wieder an. Mit 14 Hähnen und elf Hennen bei der Herbstzählung 2014, darunter neun Jungvögel, stimmte dies optimistisch. Inzwischen sind die Verantwortlichen nicht mehr so optimistisch, denn den Birkhühnern gehe es aktuell gar nicht gut.

Sind die Wölfe dem Birkhuhnprojekt im Weg?

Neben der notwendigen Biotoppflege wird auch Jagd auf die natürlichen Feinde des Birkhuhns  gemacht

Auf telefonische Nachfrage bestätigten uns Sprecher, dass dort massivst Jagd auf Füchse, Marder, Wiesel und Wildschweine gemacht werden würde, da diese Tiere eine Gefahr für die Birkhühner darstellen würden. Stört da nicht ein großer Beutegreifer erst Recht? Waren Frigga und ihre Familie etwa nicht nur den Bauern dort im Weg?

Eine entsprechende Nachfrage von uns an einen Sprecher des Projektes wurde verneint. Wölfe seien dort nicht das Problem. Aber ist diese Antwort glaubhaft?

Im November 2024 berichteten wir sogar über Drückjagden, die im Gebiet stattgefunden hatten. https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/11/06/bayernhessen-weitere-drueckjagden-in-wolfsgebieten/

Diese Drückjagd fand am 02.11.24 im Wolfsterritorium Lange Rhön statt. © Biosphärenreservat Rhön.

 

Hochsitze, kaum 400 Meter Luftlinie von dem Kernzonengebietsschild entfernt. © Brigitte Sommer

 

Mehrzahl der gerissenen Weidetiere ohne Schutz

In der uns vorliegenden Abschussverfügung vom 31.07.2024, die uns mit sehr vielen geschwärzten Stellen zu Orten und Personen, erst am 18.11.24 zugestellt wurde,  wurden Risse aus anderen Landkreisen herangezogen, bei denen ein Abschuss bereits vor Gericht gescheitert war. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/04/ausgeschossen-gericht-untersagt-weitere-jagd-auf-das-wolfspaar-frigga-und-anton/

Intransparente Rissliste

In der Rissliste des LfU Bayern ist nicht öffentlich aufgeführt, ob ein Schutz vorhanden ist. Wir bezeichnen dies als intransparent und fast schon böswillig, da von neutraler Seite gar nicht überprüft werden kann, ob überhaupt ein Schutz vorhanden gewesen ist: https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/verdachtsfall/index.htm

Diese Art und Weise eröffnet willkürlichen Abschussverfügungen Tür und Tor.

 

 

 

 

 

 

 

Während es vorher von schlechten Zäunen nur so wimmelte, sollen die letzten Risse plötzlich an Zäunen stattgefunden haben, die tipptopp waren? Unglaubwürdig.

Blick in die Hohe Rhön

 

Spuren vom Fuchs. Füchse haben jetzt Paarungszeit. Aber auch jetzt werden sie gnadenlos bejagt. Im Revier von Frigga mit dem Argument, man müsse Bodenbrüter wie ein ehrgeiziges Birkhuhnprojekt, schützen. © Brigitte Sommer

 

 

Wanderweg am Gangolfsberg. © Brigitte Sommer

 

 

Ein mystischer Ort mit Zeugnissen aus der Vorzeit © Brigitte Sommer

 

 

Gangolfskreuz. ©Brigitte Sommer

 

 

Schnüffelnasen Liv und Alba. © Brigitte Sommer

 

 

 

Trittsiegel vom Wildschwein. ©Brigitte Sommer

 

 

 

 

Blick nach Südwesten © Brigitte Sommer

 

Kleine Holzskulptur auf dem Naturlehrpfad am Gangolfsberg. Dieser Wanderweg ist anspruchsvoll und nur für trittsichere und schwindelfreie Wanderer geeignet. © Brigitte Sommer

 

Wolfsschutz-Deutschland ist mit Mitgliedern direkt vor Ort in den Wolfsgebieten. Hier auch im Territorium Hohe Rhön. Wir freuen uns über neue Mitglieder, deren Identität wir selbstverständlich schützen.

 

 

Blick nach Westen Richtung Wildflecken. © Brigitte Sommer

 

Oft mit dabei: Spürnase Liv. © Brigitte Sommer

 

Dieser Hochsitz hat auch schon bessere Tage gesehen. © Brigitte Sommer

 

Massive Jagd im Gebiet Hohe Rhön

 

 

 

Brigitte Sommer mit Liv. © Gudrun H.

 

Märchenhafte Farbspiele bei Nebel. © Brigitte Sommer

 

Unglaublich schöne Lichtstimmung am Basaltsee. © Brigitte Sommer

 

Im Herbst wurde am Basaltsee umfangreich gerodet. Schwere Maschinen zerstörten den empfindlichen Boden auf dem Hochplateau. © Brigitte Sommer

 

Rodungen direkt am Basaltsee. © Brigitte Sommer

 

Dies könnten Wolfstrittsiegel sein. © Brigitte Sommer

Unterwegs mit Liv und Alba: Brigitte und Gudrun.

 

Gekippte Bayerische Wolfsverordnung wieder in Kraft

Seit Oktober ist auch die Bayerische Wolfsverordnung wieder in Kraft, die von Gerichten gekippt worden war, weil klagefähige Verbände bei Abschussverfügungen nicht mit einbezogen worden waren. Der BUND kündigte im Dezember an, erneut zu klagen. Es wäre also durchaus möglich, dass es in Bayern erneute geheim gehaltene Abschussverfügungen im Territorium Höhe Rhön und auch anderswo gibt.

 

Durch KI von Grok/X erstelltes Bild einer Wolfsfähe, das dem tatsächlichen Aussehen von Frigga mit ihrem zierlichen Körperbau und dem dunkleren Fell nahezu gleich kommt.

 

Quellen:

https://www.wildoekologie-heute.de/themen/jagd-in-schutzgebieten/

https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/natur/projekte-im-bereich-natur/birkhuhn-in-der-rhoen

https://www.wildland-bayern.de/projekte/birkwild-in-der-rhoen-2/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/06/15/bayern-wolfswelpe-in-der-rhoen-gerettet/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/07/18/neue-nachweise-von-rhoenwoelfin-frigga-und-neues-schmierentheater/

https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/bayern-wolfsverordnung-wolf-klage

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/08/01/wolfsverordnungsirrsinn-in-bayern/

https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-woelfe-bund-naturschutz-wiederansiedlung-rudel-lux.QqiDF3ZpQHWumnpkW2DKiT?fbclid=IwY2xjawIEk9NleHRuA2FlbQIxMQABHZJ4KxpkTUtV6tkZpV4HA2LVDVuGDEfc4DId-VXbGDlTmeRs8YgiWii_zQ_aem_IaWZBkFRp4XwQ38d_6u8tA

 

Mehr bürgerliches Engagement gegen Lobbyinteressen

Wir klagen an, dass unserer Ansicht nach die Behörden in Bayern zu eng mit den Interessen des Bauern- und Jagdverbandes verstrickt sind. Wir brauchen dringend mehr aktive Hilfe in der Rhön. Selbstverständlich geben wir die Identität unserer aktiven Mitglieder nicht heraus: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Für Informanten haben wir eine 24-Stunden-Hotline eingerichtet: 0176 48732612

Wir garantieren Quellen- und Informantenschutz

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

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