Fixe Fakten Ausgabe 05/23 – Kurznachrichten aus Deutschland, Österreich, Schweden und Tschechien

In unseren Kurznachrichten beleuchten wir dieses Mal die von der Agrar- und Jagdlobby immer mehr angegriffene Wolfspolitik in Deutschland und Europa; wir berichten über tote Wölfe; es gibt Neuigkeiten von Wolf Bubla; Unterlassene Hilfeleistung bei einem Wolf in Sachsen; einen Spendenaufruf für ein autistisches Kind und wir suchen Aktive und einiges mehr. Es lohnt, hier herein zu klicken.

 

Wende in Wolfspolitik in Deutschland und EU?

Zufälle gibts! Anscheinend fressen sich die Wölfe wieder einmal durchs ganze Land, will man tendenziösen und im wahrsten Sinne des Wortes „reißerischen“ Berichten in Lokal- und Massenmedien Glauben schenken. Auffallend sind gleichzeitig erneute Angriffe der Jagd- und Bauernlobby auf den Schutzstatus der Wölfe. Wir warnen vor dieser Entwicklung bereits Anfang Januar. Siehe Link mit einem irritierenden Zitat aus einem Antwortschreiben der EU: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/14/beginnt-das-grosse-wolfskillen-bald-auch-in-deutschland/

Will man erlauben, Wölfe abzuschießen ohne am Schutzstatus selbst etwas zu ändern?

Tatsächlich haben nur sechs von 16 Bundesländern auf der Agrarministerkonferenz in Büsum https://www.agrarministerkonferenz.de/Presse.html für eine Abschwächung des Schutzstatuses der Wölfe gestimmt.

Die EU-Kommission soll jetzt aber sogar gegenüber Europaparlamentariern der Volkspartei bestätigt haben, sie sie Wolfsentnahmen aufgrund Managementplänen nicht mehr grundsätzlich ablehne. Von der Leyen habe als Beispiel Schweden genannt. Allerdings verschwieg sie dabei wohl, dass gegen Schweden seit Jahren ein Verfahren der EU läuft.

Weitere Quelle: https://www.agrarheute.com/land-leben/wolf-duerfen-eu-laender-population-eingreifen-605335

Aber  die Verfahren der EU gegen Schweden schleppen sich dahin, ohne das etwas passiert, Nach vielen Beschwerden wurde nun ein Ombudsmann eingeschaltet.
Textübersetzung: WOLVETID HAT DEN EU-OMBASSADOR BEKOMMEN, EINEN FALL GEGEN DIE EU-KOMMISSION FÜR IHRE EINSAMHEIT IM FALL GEGEN DIE ILLLEGALE LIZENZJAGD DER SCHWEDEN
Der ursprüngliche Fall, der 2010 begann und mittlerweile über 12 Jahre gedauert hat, ist immer noch nicht abgeschlossen. Es hat vielen schwedischen Wölfen das Leben gekostet.
Ulvetid hat sich zweimal bei der Kommission über die illegale Lizenzjagd Schwedens beschwert. Beide Male haben sie angekündigt, unsere Beschwerde einzureichen, da sie sich noch mit dem Fall von 2010 befasst haben.
Wolvetid hält es für untragbar, dass ein Fall noch so viele Jahre weitergehen darf. Wir haben uns deshalb beim EU-Ombudsmann beschwert, der nun beschlossen hat, einen Fall gegen die Kommission einzuleiten. Ein Treffen zwischen der Kommission und dem Bürgerbeauftragten wird voraussichtlich in diesem Monat stattfinden. Wir warten gespannt darauf, wie das Treffen ausgeht.
Die schwedischen Wölfe sind auf Bruder/Schwester-Ebene inzucht, daher ist der Bestand sehr fragil. Eigentlich so fragil, dass die schwedische Professorin für Populationsgenetik an der Universität Stockholm, Linda Laikre, während eines Vortrags in Stockholm, den Helle und ich gesehen haben, erklärte, dass es in 10-20 Jahren wahrscheinlich keine Wölfe mehr in Schweden geben wird, wenn es keine Änderungen im schwedischen Wolfsmanagement.

Da kommt es doch gerade auch zupass, dass in Bayern in Baden-Württemberg scheinbar die Welt wegen jeweils eines Wolfspaares unterzugehen scheint. https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/landrat-warnt-almbauer-sorge-wolf-paar-rudel-paarungszeit-garmisch-partenkirchen-ammertal-region-92180615.html?fbclid=IwAR2pa-LshcQQPkosKZNF6pedf1KohIz6Qs39VpjPHp8Ijd18OQskrRCMmF0

Dass er der Meinung ist, in den bayerischen Alpen und im Oberland müsse man sich entscheiden zwischen dem Wolf auf der einen Seite und Almwirtschaft, Viehhaltung und Kulturlandschaft auf der anderen, damit hat der Garmisch-Partenkirchner Landrat Anton Speer (FW) schon seit Monaten nicht hinter dem Berg gehalten. Nun hat Speer einen lange vorbereiteten Antrag auf Abschuss aller jetzt und in Zukunft im Landkreis lebenden Wölfe gestellt und dieses Schreiben am vergangenen Donnerstag höchstpersönlich der Regierung von Oberbayern zugestellt.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-garmisch-partenkirchen-wolf-abschuss-1.5769525

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.baden-wuerttemberg-wolfspaar-gesichtet-kommt-es-zur-rudelbildung.f032b2ef-72ab-43a9-91b8-b7158d7c2c76.html#:~:text=In%20Baden%2DW%C3%BCrttemberg%20gelten%20derzeit,nach%20sechs%20Monaten%20gefunden%20wird.

Dass man der Lobby entgegenkommen will, scheint sich auch in Niedersachsen zu bestätigen. Zitat aus einer Pressemitteilung des Grünen Umweltministeriums:  „Im Koalitionsvertrag der rot-grünen Landesregierung wurde vereinbart, dass Niedersachsen an einem Konzept der Bundesregierung für ein europarechtskonformes und regional differenziertes Bestandsmanagement des Wolfes intensiv mitarbeiten will. In diesem Zusammenhang soll auch ein „Aktionsplan Weidetierhaltung und Wolf“ erarbeitet werden. https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/pi-006-dialogforum-weidetierhaltung-und-wolf-218972.html

Wir sehen hier überhaupt keinen Grund, Entwarnung zu geben, aber noch können Wölfe hier in Deutschland nicht so einfach „reguliert“ werden.

Ganz anders läuft es in

Österreich

Im österreichischen Bundesland Tirol können die in Europa eigentlich streng geschützten Wölfe künftig wesentlich leichter abgeschossen werden. Der Landtag beschloss mit breiter Mehrheit eine Änderung des Jagdgesetzes. https://www.allgaeuer-zeitung.de/oesterreich/wolf-abschuss-tirol-erleichtert-schiessen-von-woelfen-in-oesterreichischen-alpen_arid-532647

 

 

Diesen Spendenaufruf für den Sohn des verstorbenen Biologen Clemens Arvay unterstützen wir gerne

Spendenaufruf des österreichischen Psychiaters Dr. Bonelli
Clemens Arvays Sohn Jonny ist im Sommer 2014 geboren. Er ist autistisch, hat eine globale Entwicklungsverzögerung und eine Muskelhypotonie.
Er ist auf einer sehr hohen Pflegestufe und wird sein Leben lang von der Betreuung anderer abhängig sein. Die Mutter von Jonny ist auf Grund des hohen Pflegeaufwands von der Arbeit frei gestellt und lebt daher, im Moment, von der Mindestsicherung.
Wir wünschen uns für Jonny, dass er auch trotz Clemens‘ Tod, sein Leben lang bestmöglich versorgt sein wird und die Pflege und Therapien bekommt, die er verdient. Das könnt ihr unterstützen indem ihr entweder direkt für Jonnys Zukunft spendet, oder eines von Clemens‘ Büchern kauft. (Der Großteil des Geldes beim Kauf eines Buches geht allerdings an den Verlag.)
Arvay Rosa Maria , Bank Austria , AT02 1200 0100 2724 0307 (BIC: BKAUATWW) – bitte unbedingt den Vermerk „für Jonny“ angeben.
2. Zum Rufmord von Clemens
Wenn Sie Artikel, Twitter-Posts etc. mit abfälligen Äußerungen über Clemens haben, senden Sie uns diese bitte an: office@rpp-institut.com – https://www.youtube.com/watch?v=QH8fJ9Z8DRQ

Zäune wirken

Dieses anschauliche Video aus den Niederlanden belegt ganz deutlich, dass Wölfe eben nicht einfach mal so über die Zäune springen, wie Wolfshasser immer wieder behaupten. Dieser Wolf sieht sehr schnell ein, dass sich diese Beute nicht lohnt. Auf dem Zaun ist genug Spannung, die der Wolf zu spüren bekommt. Ein typisches Verhalten. Wölfe sind Opportunisten und sie wenden sich schnell lieber leichterer Beute zu. https://www.nu.nl/280759/video/elektrisch-hek-beschermt-schapen-tegen-wolf-op-de-veluwe.html?fbclid=IwAR1BdLZC20ln-xa57UWCYwn248mFNQ0IWsPDNTuh0wySAhhi8YIPnuoVjBc

 

Herdenschutzhunde zu verkaufen

Eine Betreiberin eines Gnadenhofes, die selbst Herdenschutzhunde züchtet, verkauft diese auch an interessierte Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/herdenschutzhunde/2405126888-134-1496?utm_source=sharesheet&utm_medium=social&utm_campaign=socialbuttons&utm_content=app_android

 

Einblicke aus einer unserer Wildkameras

 

 

Sachsen

Krankem Wolf bei Kubschütz wird nicht geholfen. In Italien, Tschechien und Polen würde dieser Wolf eingefangen, aufgepäppelt und wieder frei gelassen werden. – https://www.saechsische.de/bautzen/kranker-wolf-kubschuetz-wohnhaeuser-5839895-plus.html?fbclid=IwAR3vMq9psKDixNb9rVv2kWAej15Jmst9iV5BYL6ME2gl4-VVhbDn2YZLDw0

Am 7. März wurde der Wolfsrüde GW1737m im Territorium Halbendorf im Landkreis  Görlitz tot aufgefunden. Die Todesursache ist unklar. Bundesweit gab es seit Anfang des Jahres bis heute 43 Totfunde. Davon 32 Verkehrsunfälle.

Sachsen-Anhalt

Bei einem in Magdeburg tot aufgefundenen Wolf, mit erst unklarer Todesursache stellten sich nun Bissverletzungen heraus.

Niedersachsen

Ein toter Wolf ist Ende März auf einem Parkplatz in Gifhorn gefunden worden. Das Tier habe schwere Verletzungen unter anderem am Kopf gehabt, teilte die Polizei in Gifhorn mit. Die Beamten zogen einen Wolfsberater hinzu – nach ersten Ermittlungen am Fundort des toten Tieres wurde ein Strafverfahren wegen Jagdwilderei und Verstoßes gegen das Naturschutzgesetz eingeleitet. Die Polizei sucht nun nach möglichen Zeugen.

Hier müssen wir das Ergebnis der Untersuchung des Leibnitz-Institutes abwarten. Wenn sich eine illegale Tötung heraus stellen sollte, stellen wir wieder Strafanzeige und loben eine Belohnung für Hinweise zur Ergreifung des Täters aus. https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/toter-wolf-mit-schweren-verletzungen-gefunden/ar-AA191Nt6?ocid=winp1taskbar&cvid=39bf76ee5e3f4ad1902753b5aa2e1d25&ei=87&fbclid=IwAR29Eikcfv9hTu-GE_xKFNGEb8YIIOTj4VD-F-4v2jjMXYLu6N5odZWwVTI

http://www.dbb-wolf.de

Tschechien

Zum geretteten Wolf Bubla gab es in den vergangenen Wochen widersprüchliche Nachrichten. Während Jäger ihn total abgemagert und entkräftet gesehen haben wollten, gibt ein Bericht vom 17. März aus Tschechien selbst Entwarnung. Hier Teile aus dem Bericht ins Deutsche übersetzt:

Bubla soll fit sein
„Den Bildern vom 24. Februar zufolge scheint der Wolf in guter Verfassung zu sein und sich für Duftmarken im Territorium seines Heimatrudels sowie für andere Individuen zu interessieren, die unabhängig voneinander vor und nach seinem Besuch eingefangen wurden“, schreiben die Naturschützer von Rainbow Movement auf ihrer den Raubtieren gewidmeten Website.

„Ich habe in der Vergangenheit wiederholt einige der Orte verifiziert, an denen sich die telemetrisch verfolgten Wölfe häufig aufhalten. Ich habe Überreste von Beutetieren, Blut, Knochen oder Kot gefunden. Obwohl es nicht einfach war, anhand der Spuren mit Sicherheit zu bestätigen, dass mehrere Wölfe anwesend waren, habe ich anhand der Beuteverzehrsraten geurteilt, dass der Wolf an diesen Orten nicht allein fraß. Außerdem bewegte er sich häufig in sehr unzugänglichem Gelände und es gab keine Anzeichen dafür, dass er in irgendeiner Weise körperlich behindert war. Die aktuellen Bilder aus den Fotofallen bestätigen, dass der Wolf in guter Verfassung ist und die Entscheidung, ihn freizulassen, richtig war“, sagt Štěpánka Kadlecová von der Bewegung „Regenbogen der Bestie“, die seit langem das Wolfsmonitoring im Erzgebirge koordiniert.

Die Redaktion von Deník wandte sich an Miroslav Kutal vom Institut für Waldökologie in MENDELU, den Leiter des multidisziplinären Teams, das die Mendel-Universität im Rahmen eines internationalen Projekts ins Leben gerufen hat. Das Team unter der Leitung von Kutal soll die Koordination des Projekts in der Tschechischen Republik übernehmen, bei dem es nicht nur um das Verständnis der Interaktionen zwischen Mensch und Wolf in europäischen Kulturlandschaften geht, sondern auch darum, potenziell kritische Situationen zu verhindern. Die Redakteure schickten ihm Fotos von Bubla, die von Jägern zur Verfügung gestellt wurden.

„Er ist ein rehabilitierter Wolf, den wir freigelassen haben. Er ist offensichtlich in guter Verfassung. Die Tatsache, dass er zu den Jägern geht, ist kein Hinweis darauf, dass er verwahrlost ist“, antwortet der Experte der Mendel-Universität. „Wir wissen, dass das Halsband eine Fehlfunktion hat. Es sendet seit einem Monat keine Daten mehr. Aber der Wolf ist nicht abgemagert und befindet sich in einem ähnlichen Zustand wie andere Tiere. Die Tatsache, dass er allein an den Fotofallen registriert wurde, bedeutet nicht, dass er allein läuft. Diese Bilder beweisen nicht, dass das Rudel ihn nicht akzeptiert hat. Der Wolf lebt seit zwei Monaten in freier Wildbahn und wir registrieren keine Probleme“, sagt er.

Bubla abzuschießen wäre das Schlimmste
Im Zusammenhang mit Bublas Auftauchen in der Nähe von Karlovy Vary und der Information, dass er dahinvegetiert, sind Theorien darüber aufgekommen, ob er in einem Gehege besser aufgehoben wäre, wo er reichlich Futter hätte. „Bubla hatte großes Glück, dass er gefunden wurde und dass ihm geholfen wurde. Er wurde wieder zum Leben erweckt und konnte dorthin zurückkehren, wo er hingehört, nämlich in die Wildnis. Einen in der Wildnis geborenen Wolf, der eine Präge- und Sozialisierungsphase in der Wildnis durchlaufen hat, einzusperren, wäre das Schlimmste, was dieser Kreatur passieren könnte. Selbst der Tod ist nur eine Frage der Zeit. Die Öffentlichkeit war aktiv an der Rettung beteiligt, und sie endete mit einem Happy End. Im Moment gibt es keinen Grund, dem Wolf dieses Geschenk und die Chance auf ein freies Leben vorzuenthalten“, sagt Tanja Askani, die im größten Wildpark Norddeutschlands mit Wölfen arbeitet.

Dieser Meinung sind wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. ebenfalls.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version) – Hier der Bericht mit Fotos: https://sokolovsky.denik.cz/zpravy_region/vlk-bubla-prisel-k-varum-a-zivori-tvrdi-myslivci-duha-oponuje-ze-se-ma-dobre-202.html?utm_source=facebook&utm_medium=referral&utm_campaign=social_redirection&fbclid=IwAR1xbVrNPW666hi5PTCrNie9YBOPb7gY038TnZZr4fRd0wYQgDFYADXF4VQ

Hier unser Bericht. Wir hatten den Verein auch mit einer Spende unterstützt: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/19/wolf-bubla-zurueck-in-der-freiheit-im-erzgebirge/

 

NRW/RLP

Hier ein kleiner Einblick, in den tagtäglichen Irrsinn und der Hysterie, mit denen auch Ämter und Behörden immer mehr konfrontiert werden. Das Wichtigste steht hier zwischen den Zeilen. Das Leuscheider Rudel scheint in Auflösung begriffen. Wir können uns kaum vorstellen, dass dies freiwillig passiert, Bereits ein zweites Rudel in der Nähe wurde von Kriminellen eliminiert. – https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/es-gibt-keine-guten-und-bösen-tiere-kölner-forstbehörde-prüft-ansiedlung-eines-wolfs-in-holweide/ar-AA191teT?ocid=winp1taskbar&cvid=d29180c6cf7b4e3aaf10e29a1c20c87f&ei=626&fbclid=IwAR0r5zrbyF0nQV1S_pHvdpwElkmPz796f7wZrv0_2tyudp8Ux5F_HGdsS28

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Hier geht es zu unseren Mitgliedsanträgen: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Das Erstellen unserer Reportagen, die Richtigstellungen, die Bewertungen werden mit großem zeitlichen Aufwand und persönlichem Einsatz erstellt. Unser Verein wird nicht staatlich unterstützt, deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Ein monatlicher Beitrag  von fünf Euro in einem Abo hilft uns sehr, unsere Reportagen auch weiterhin werbefrei anbieten zu können und auch unsere aktive Arbeit in den Wolfsgebieten kann weiterhin stattfinden.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch über Paypal sind Spenden möglich. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

 

 

 

 

 

 

Bayern – weiteres Wolfspaar mit Nachwuchs jetzt im Manteler Forst bei Neustadt an der Waldnaab daheim

Im Manteler Forst lebt nun ein weiteres Wolfspaar, das sogar Nachwuchs erwartet. Siehe Pfeil auf der Karte. © Brigitte Sommer

In der Nachbarschaft im Veldensteiner Forst und auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr leben schon länger Wolfspaare bzw. sogar Rudel. Nicht weit davon, im Manteler Forst bei Neustadt an der Waldnaab hat sich nun offensichtlich ein drittes Wolfspaar niedergelassen. Und dieses Paar erwartet sogar Nachwuchs, wie die Wolfsmonitoringseite des Landesamtes für Umwelt am 27.05.2020 bestätigte. Bereits im Januar 2020 ist dort zum ersten Mal ein Rüde und eine Fähe genetisch erfasst worden. Ende Mai sol nun  in eine Wölfin von einer Fotofalle aufgenommen worden sein. Auf dem Bild sei deutlich ein Gesäuge zu erkennen, deshalb ist hier mit ziemlicher Sicherheit bereits Nachwuchs vorhanden, teilte uns die Pressesprecherin auf Nachfrage mit.

Damit ist es auch so gut wie sicher, dass die beiden Wölfe dort territorial, also zuhause sind. Das Rudel im Manteler Forst ist nun nach Grafenwöhr, dem Veldensteiner Forst, der Rhön und dem bayerischen Wald nun der fünfte feste Wolfsnachweis in Bayern. Durchwandernde Jungwölfe auf der Suche nach einem Revier können praktisch überall auftauchen.

Auch im Veldensteiner Forst scheint das Wolfspaar nun zum dritten Mal wieder Welpen zu versorgen. Ein Foto aus einer Wildkamera zeigte Anfang Mai eine Wölfin mit Gesäuge. Ein Lichtblick, nachdem die Mutter des Rudels ist im Herbst überfahren worden war. Welche Wölfin dort die Nachfolge angetreten hat, ist allerdings unklar. im Veldensteiner Forst wurden in zwei Würfen 2018 und 2019 insgesamt neun Jungtiere geboren. Eines davon wurde vor wenigen Wochen bei Pressath auf der B470 überfahren und getötet. Ein weiterer Welpe aus dem Rudel wurde bei Neu-Ulm überfahren.

Beim Wolfspaar auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr ist bislang kein Nachwuchs bestätigt worden.

Quellen: https://www.lfu.bayern.de/pressemitteilungen/archiv/c/1189150/4-19-landesamt-umwelt-wolf-im-landkreis-neustadt-an

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

http://www.dbb-wolf.de

 

 

Blick ins Wolfsrevier: Schweinisches Video aus Sachsen

Vor kurzem erschien eine Tagesonlinezeitung aus der Lausitz mit dem Aufmacher, dass Wölfe daran Schuld seien, wenn die anderen Wildtiere in die Städte flüchten. Behauptet hatte dies natürlich wieder einmal ein Jäger. Wir machen in der Lausitz im Wolfsgebiet ganz andere Erfahrungen. Dort arrangieren sich Füchse, Dachse, Waschbären, Waldschnepfen, Marderhunde und natürlich auch Wildschweine ganz wunderbar mit ihren Beutegreifern als Nachbarn. Wildschweine sind gut für Wald und Wiesen. Sie beackern und graben ihren Rüsseln den Boden um.

Dabei gehen sie sogar ganz natürlich gegen eine Verdichtung des Bodens vor und sie holen sich auch jede Menge Schädlinge und Engerlinge. Auch sie haben ein Recht auf ihren Platz in Deutschland, doch eine irre Debatte um die Afrikanische Schweinepest sorgt dafür, dass die Jäger wie im Blutrausch massenhaft Wildschweine töten. Dabei weiß man längst, dass die wilden Verwandten unserer Hausschweine gar nicht entscheidend für die Übertragung dieser Krankheit, vor der sich die Massentierhaltungsbetriebe fürchten, verantwortlich sind.

Der Hauptüberträger ist der Mensch. Der das Virus weitergibt, ohne selber daran zu erkranken. Sprich, die Jäger selber sind es sowie auch Mitarbeiter von Transportunternehmen und Firmen sowie Betriebe, die der Fleischindustrie zuarbeiten.

Dabei ist der Wolf der einzige Jäger, der wirklich dabei helfen kann, die Krankheit einzudämmen und den Bestand an Wildschweinen im Gleichgewicht zu halten. Im Gegensatz zu Hobbyjägern, die die Familienverbände zerschießen und schwer traumatisierte Jungtiere zurückbleiben, die ihre Rotte mangels Erfahrung nicht anführen können, suchen sich Wölfe, junge so genannte „Überläufer“ aus, die nicht fit sind sowie alte und kranke Schweine.

Das Gemetzel im Wald: Hobbyjäger haben fast eine Million Wildschweine getötet. Wildtiere haben faktisch keine Rechte.

Wildschweine leben in Familienverbänden. Sie sorgen und kümmern sich um ihre Kinder. Dieses Video aus Anfang April zeigt eine Rotte mit vielen, ganz kleinen Frischlingen, die noch ihr gestreiftes Babyfell tragen. Wildschweinmütter singen ihren Babys beim Säugen sogar etwas vor.

 

Doch statt den Tieren Respekt und Achtung zu erweisen, werden Wildschweine gnadenlos verfolgt. In Brandenburg dürfen sie sogar mit Pfeil und Bogen geschossen werden. „Mit allem, was lebt, sind wir durch Wesensverwandtschaft und Schicksalsgemeinschaft verbunden,“ sagte einst Albert Schweitzer.

 

Quelle: FB-Seite Jagdvergehen.

Umso schlimmer ist es, was wir unseren Mitlebewesen antun. Wenn wir jetzt nicht Empathie für alle Lebewesen entwickeln, werden wir uns letztlich selbst zerstören, sagen auch immer mehr Forscher. Unfassbar, was Hobbyjäger aus diesem getöteten Wildschwein gemacht haben. Sieht so Respekt aus?

Quellen:

https://www.deutschlandfunk.de/polen-mit-woelfen-gegen-die-afrikanische-schweinepest.697.de.html?dram:article_id=428156

http://www.maz-online.de/Brandenburg/Ministerium-erlaubt-Bogenjagd-auf-Wildschweine

https://www.zeit.de/wissen/2018-10/afrikanische-schweinepest-seuchenschutz-wildschweine-oekologie-impfstoff

Zum Weiterschauen und informieren über Tierrechte – Scobel in der 3-Sat-Mediathek

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=80067&fbclid=IwAR37egcba4S4fzId5QTjINhPfiX_IsrPn2G-gwMiyRLDJ4m9YonZr1L89Yg

 

 

 

 

 

 

 

Wolf im Osterzgebirge nachgewiesen – 100%ige Herdenschutzförderung

Nach Auswertung der Daten des Sächsischen Wildmonitorings wurde jetzt bekannt, dass am 17.12.2018 ein Wolf nahe Rechenberg-Bienenmühle im Landkreis Mittelsachsen im Grenzbereich zum Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge von einer automatisch auslösenden Kamera (Fotofalle) fotografiert wurde. Das Foto wurde als eindeutiger Nachweis (C1) eingestuft, schreibt das Kontaktbüro Wölfe in Sachsen heute in einer Pressemitteilung.

Nicht klar, ob der Wolf bleiben wird

Im Osterzgebirge gab es in den letzten beiden Jahren vereinzelte unbestätigte Wolfshinweise, sowie einzelne Nachweise mittels Fotofallenbildern, die aus dem April 2017 (das Kontaktbüro berichtete), Februar 2018 und April 2018 stammten. Seit Dezember 2018 gibt es bisher keinen weiteren Nachweis aus diesem Gebiet. Noch ist unklar, ob sich das Tier dort dauerhaft niederlassen wird oder das Gebiet nur durchwandert hat. Weitere Informationen aus dem Gebiet sind notwendig.

Das nächstgelegene Wolfsterritorium im Freistaat Sachsen ist das Rudel Stolpen/Hohnstein im Landkreis Sächsische Schweiz–Osterzgebirge, welches im Herbst 2017 bestätigt wurde. Im aktuellen Monitoringjahr (2018/2019) ist die Situation dort noch unklar, so das Kontaktbüro weiter.

In grenznahen Regionen der Tschechischen Republik befinden sich zwei weitere Wolfsterritorien. Das Rudel im Nationalpark Böhmische Schweiz (NCS) und das Výsluní Rudel (VYS), benannt nach der gleichnamigen Stadt auf dem Erzgebirgskamm. Beide Territorien konnten im Monitoringjahr 2017/2018 im Rahmen des OWAD-Projektes auf tschechischer Seite zum ersten Mal nachgewiesen werden.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Das OWAD-Projekt („Objektive Akzeptanz des Wolfes in einer grenzüberschreitenden Kulturlandschaft“) ist ein Interreg-Projekt im Grenzgebiet zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik. Es wird von der Tschechischen Landwirtschaftlichen Universität in Prag, dem Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz, dem Umweltministerium der Tschechischen Republik und der Agentur für Natur- und Landschaftsschutz der Tschechischen Republik (AOPK) durchgeführt.

Im Rahmen des Projektes findet ein intensiver Informations- und Erfahrungsaustausch bzgl. des sächsischen Wolfsmanagements statt. Ziel des Projektes ist es, im Projektgebiet beispielhaft Monitoring, Öffentlichkeitsarbeit und Herdenschutz angepasst an die Verhältnisse in der Tschechischen Republik zu etablieren. Die enge, grenzübergreifende Zusammenarbeit läuft bis 2020.

Herdenschutz muss in Angriff genommen werden, er wird zu 100 % gefördert

Da in allen Teilen Sachsens jederzeit mit der Anwesenheit eines Wolfes gerechnet werden kann, sollten Halter von Schafen und Ziegen für den Schutz ihrer Tiere Vorkehrungen treffen. Einen guten Schutz bieten Elektrozäune, welche für Schaf- und Ziegenhalter vom Freistaat Sachsen gefördert werden. Seit Anfang 2019 liegt der Fördersatz bei 100 % (siehe Medieninformation vom 18.01.2019 vom SMUL). Alternativ können die Tiere über Nacht auch eingestallt werden. Festzäune aus Maschendraht, Knotengeflecht oder ähnlichem Material werden seitens des Wolfsmanagements nicht empfohlen, da sie über keine aktive, abschreckende Wirkung verfügen und eine rein physische Barriere darstellen. Erfahrungsgemäß können sie von Wölfen leicht untergraben oder übersprungen bzw. überklettert werden. Tierhalter, die Fragen zum Herdenschutz bzw. zur Förderung von präventiven Schutzmaßnahmen haben, können sich an den Herdenschutzbeauftragten U. Klausnitzer wenden (Telefon: 0151 / 5055 1465, Email: herdenschutz@klausnitzer.org).

In Sachsen sind Wölfe seit Ende der neunziger Jahre wieder dauerhaft heimisch. Im Monitoringjahr 2017/2018 wurden in den Landkreisen Görlitz, Bautzen, Meißen, Nordsachsen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge insgesamt 18 Wolfsfamilien (Rudel) und 4 Paare nachgewiesen, so das Kontaktbüro. Auf der Karte unten ist deutlich zu sehen, dass sich Wölfe längst nicht in ganz Sachsen angesiedelt haben und dass noch reichlich Platz für weitere Familien vorhanden ist, finden wir von Wolfsschutz Deutschland. E. V.

Abb. 2: Wolfsvorkommen in Sachsen im Monitoringjahr 2017/2018 (Stand Oktober 2018). Die Darstellung der Territorien ist schematisch. Tatsächlich grenzen die einzelnen Territorien überall aneinander oder überlappen sich teilweise. Schraffiert gekennzeichnet ist das Gebiet Laußnitzer Heide, in dem der Status unklar ist. Angrenzend an das sächsische Wolfsgebiet gibt es auch in Brandenburg und Polen flächendeckend Wolfspräsenz. Darüber hinaus wurde südlich der sächsischen Vorkommen in Tschechien im Rahmen des OWAD-Projektes ein Wolfsterritorium im Nationalpark Böhmische Schweiz (NCS) und eines im Erzgebirge (VYS) nachgewiesen.

Das Kontaktbüro „Wölfe in Sachsen“ (Tel. 035772/ 46762, Email: kontaktbuero@wolf- sachsen.de) erteilt Auskünfte zum Thema Wolf und nimmt Meldungen entgegen.

Mehr Informationen zum Thema Wolf im Freistaat Sachsen: www.wolf-sachsen.de Mehr Informationen zum OWAD-Projekt: https://owad.fzp.czu.cz/de/

Abb. 1: Nachweis eines Wolfes im Osterzgebirge im Dezember 2018. Foto: Staatsbetrieb Sachsenforst.
Abb. 2: Wolfsvorkommen in Sachsen im Monitoringjahr 2017/2018. Grafik: LUPUS Institut.

Blick ins Wolfsrevier sowie Faktencheck von Jägerlatein über Rothirsch und Wolf

Unsere Wildkameras sind nun schon länger fest installiert und wir beobachten dort seit mehreren Monaten die Wilddichte und Population. An dieser Stelle im Wolfsrevier geht es ganz besonders lebendig zu. Mehrmals täglich und nächtlich wechseln sich hier Wölfe, mit Füchsen, Marder, Waschbären. Marderhunden, Rehen, Wildschweinen und auch Rothirschen ab. Wo der Wolf ist, blüht auch anderes Leben. Wölfe tragen dazu bei, dass die Bestände von Rotwild und Rehen gesund erhalten werden. Im Gegensatz zum Hobbyjäger sind sie nämlich nicht auf die schönsten und stärksten Tiere aus. Sie brauchen keine Trophäen sondern Nahrung. Sie reißen die Beute, an die sie am leichtesten heran kommen. Das sind alte, junge, schwache und kranke Tiere.

Hier sind spektakuläre Bilder von einer unserer Wildkameras zu sehen. Eine große Herde Rotwild haben wir hier „einfangen“ können.

Rothirsche sind so genannte Stirnwaffenträger. Die männlichen Tiere bilden ein Geweih aus, mit dem sie zur Paarungszeit im Spätsommer und Frühherbst die Konkurrenz einschüchtern. Sie leben in Rudeln. Nur der stärkste Hirsch darf die Hirschdamen decken. Das Geweih wird im Winter abgeworfen und es wächst jedes Jahr nach. Je älter ein Hirsch wird, desto ausgeprägter ist sein Geweih. Es wiegt zwischen sechs und 24 Kilogramm. Rothirsche gehören neben Wisenten und Elchen zu den größten Wildarten im Wald. Sie wiegen zwischen 90 und 300 Kilogramm und werden einen Meter bis zu 1,50 Meter hoch.

 

Wölfe tragen somit zur Gesunderhaltung des Wildbestandes bei. Hobbyjäger stattdessen wählen die gesunden Leittiere und zerstören komplette Familienverbände. Hobbyjäger behaupten auch immer wieder, dass Wölfe die Reviere praktisch leer fressen würden und sie selber nichts mehr zum Schießen vorfinden würden. Reines Jägerlatein, wie man hier feststellen kann.. Ursprünglich lebten die Hirsche übrigens nicht vorwiegend im Wald sondern es sind eigentlich Steppentiere. Der Jagddruck hat sie im Laufe von Generationen in den Wald getrieben. Nicht der Jagddruck von Wölfen, sondern von Jägern. Dass die Tiere heute so scheu sind, und sich kaum sehen lassen, haben auch Hobbyjäger zu verantworten.  Im vergangenen Jahr haben sie 76.794 Rothirsche getötet. Ein Wolf reisst pro Jahr zirka 27 Rothirsche. Bei zirka 300 Altwölfen in Deutschland sind das zirka 8.100 Rothirsche im Jahr. Wer hier den Bestand wirklich plündert, dürfte damit klar sein.

Screenshot der Jagdstatistik: Quelle www.jagdverband.de . Dabei fällt auf, dass Jäger auch geschützte und seltene Arten (rot markiert) schießen.

Jungwölfe in Sachsen, aufgenommen mit einer unserer Wildtierkameras

So sind die Jungwölfe: verspielt und neugierig. Diesen kleinen Film hat eines unserer Wildtierkameras in Sachsen aufgenommen.Idylle pur. Sie ahnen natürlich nicht, dass Lobby gesteuerte Poltiker sie am liebsten loswerden wollen, und das, wie die Beispiele in Niedersachsen und Schleswig-Holstein zeigen, gegen bestehende Gesetze und Verordnungen. Auch Wölfe haben ein Recht auf Leben in Deutschland. Natürlich streifen sie auch nachts durch die Wälder und Fluren.