Auch Helfer brauchen Hilfe: bitte die Wölfe und ihre echten Freunde nicht vergessen

Liebe Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde,

unsere Welt befindet sich zunehmend in einem chaotischen Wandel. Nichts scheint mehr wirklich sicher zu sein. Überall leiden Menschen, aber auch die Natur und unsere Mitgeschöpfe – die Tiere.

An vielen Orten wird Hilfe gebraucht und um Spenden gebeten. Gerade jetzt, wo es vielen finanziell selbst nicht mehr so gut geht, ist das ein schwieriges Unterfangen.

Von links: zweite Vorsitzende Ulrike de Heuvel, erste Vorsitzende Brigitte Sommer, Wolfshundemix Liv, die auch ehrenamtlich nach Spuren sucht. Als Bestechung gibt es Hühnerschenkel.

Bitte vergessen Sie die Wölfe nicht

  • Was soll man unterstützen?
  • Wofür soll man sich einsetzen?
  • Welches Projekt soll man durch Spenden und Sponsoring mitfinanzieren?

Das ist zur Zeit wirklich keine einfache Entscheidung.

Deswegen gilt unser ganz besonderer Dank allen, die die Wölfe  nicht vergessen haben.

Denn nur durch ihre kontinuierliche Spendenbereitschaft ist es überhaupt erst möglich, unsere aktive Wolfsschutzarbeit zu finanzieren.

Jagdszene aus Sachsen. Tatsächlich sind nur 10 % der Wolfsangriffe erfolgreich.

Es hat in Sachsen noch einmal geschneit und diese Jungwölfe freuen sich wie kleine Kinder über die weiße Pracht.

Wir arbeiten seit einiger Zeit an einer Langzeitbeobachtung von Beutetieren und anderen kleinen Beutegreifern in Wolfsrevieren. Auch die wissenschaftliche Abhandlung, die wir hierzu aufbereiten, hat keinerlei kommerzielle Zwecke und niemand verdient etwas daran.  Die Betreuenden unserer Wildkameras arbeiten allesamt ehrenamtlich. Selbstverständlich haben wir hier auch ab und an die Wölfe selbst vor den Kameras.

Wir sind auf Spenden angewiesen

Als noch recht junger Verein sind wir auch dringend darauf angewiesen, denn staatl. Unterstützung gibt es für solche kleinen Naturschutzvereine, wie Wolfsschutz Deutschland e. V., leider nicht.

So kämpfen auch wir, ähnlich wie unsere Wölfe, zumindest symbolisch ums „Überleben „.

Was viele nicht wissen: der gesamte Vorstand arbeitet (neben der persönlichen Berufstätigkeit in Vollzeit) ehrenamtlich. Vom Arbeitsanfall her wäre dieser Full-time-Job schon lange als hauptberufliche Tätigkeit sinnvoll und auch notwendig. Doch durch die knappe finanzielle Situation unseres Vereins lässt sich derzeit noch nicht einmal eine einzige hauptberufliche Stelle einrichten. Unsere Vorsitzende steckt inzwischen die komplette Freizeit in die Vereinsarbeit und unterstützt unsere Aktiven in eingener Person bundesweit.

Um dennoch die aktuelle aktive Wolfsschutzarbeit aufrechtzuerhalten und gewährleisten zu können, sind wir auch weiterhin  auf Ihre Unterstützung in jeglicher Form angewiesen. Als Gegner haben wir es mit einer starken Lobby zu tun, die dazu noch über finanzielle Mittel verfügt, die wir nicht annähernd erreichen können. Dennoch braucht es, neben Herzblut und Engagement auch Geldmittel um gegen diese Lobby bestehen zu können. So haben wir auch immer wieder Anwaltskosten zu tragen.

Geld- und Sachspenden, Erbschaften, Grundstücksübertragungen, Sponsoring einer Vollzeitstelle, aktive Mitarbeit als Vereinsmitglied (natürlich auch Fördermitglieder) sind uns jederzeit herzlich willkommen.

Denn eines ist sicher – trotz erschwerter Bedingungen ist „Aufgeben“, niemals eine Option für  Wolfsschutz Deutschland e. V. (gewesen). Wir werden auch in Zukunft um jedes einzelne Wolfsleben kämpfen…direkt, offensiv…, und immer der Wahrheit auf der Spur!

Was sie von uns erwarten können, wenn sie uns unterstützen?

  • Transparente und faktenorientierte Berichterstattung
  • Aufdeckung von Fake-News
  • Begleitung und Coaching bei aktiver Mitarbeit, sowie Bereitstellung von technischem Equipment
  • Eine wirklich unabhängige Gemeinschaft von Gleichgesinnten zum ausschließlichen Schutz der Wölfe – ohne Lobbyismus und falsche Kompromisse, ohne Zuschustern von gegenseitigen lukrativen Jobs
  • Ebenso leiten wir juristische Schritte ein

Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Rettung des Ökosystems unseres Planeten, und investieren gleichermaßen in Ihre eigene Zukunft und die, ihrer Kinder.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://www.paypal.com/donate/?token=0Dr1TdKpUq9IgtsjkLF8gLMeMaU0elvr91fUVR6vPQ0F4xFllnnJf7wE5RT9ubA7cFdHVec3Dxd-dfWZ&locale.x=DE

Herzlichen Dank der Vorstand von Wolfsschutz-Deutschland e. V.

 

 

Sachsen: Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestiert gegen den Abbau von Kletterhilfen über ASP-Zäune für Wölfe

Hunderte Kilometer lange Zäune an der Grenze von Polen und Deutschland sollen vor der Afrikanischen Schweinepost schützen. Sie sorgten aber bereits in Brandenburg in Hochwassergebieten für unvorstellbares Leid, denn hunderte Wildtiere ertranken grausam, weil sie vor dem Hochwasser nicht fliehen konnten. Eine gute Idee setzte nun der Bundesforstbetrieb Lausitz an der sächsischen Grenze zu Polen um. Er baute Kletterhilfen für Wölfe und andere Tiere. Auf Druck der Agrar- und Jagdlobby sollen die Kletterhilfen nun wieder abgebaut werden. Wir protestieren! Lasst den Wölfen Raum zum Wandern.  Mit Mitmachaktion.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. wies schon mehrmals auf das Problem hin, dass abwandernde Jungwölfe und Wölfe aus Polen sowie andere Wildtiere an der Passage durch den Zaun gehindert wurden. Umso erfreulicher war es für uns zu hören, dass der Bundesforst Lausitz mit Sitz in Weißkeißel endlich auf die Problematik reagierte und Kletterhilfen für Wölfe gebaut hatte.

Doch kaum waren die Hilfen installiert, erregten sie auch schon die Aufmerksamkeit von Jägern.

So sehen Kletterhilfen für Wölfe und weitere Tiere aus.  Foto © Kurt R.
Diese Röhren sind für Füchse, Marder, Hasen und weitere kleinere Bewohner des Waldes gedacht. Foto © Kurt R.
Bei einem Durchmesser von 40 Zentimeter passen auch Wölfe hindurch. Foto © Kurt R.
Durch diese Röhren passen auch Wölfe. Foto © Kurt R.
Gute Sache vom Bundesforst Lausitz: Kletter- und Durchkriechhilfen. Foto © Kurt R.

Franz Graf von Plettenberg vom Bundesforstbetrieb gab dem Bauernblatt agrarheute Auskunft.

Bundesforstbetrieb hat die Rampe errichtet

Tatsächlich zeichne seine Institution für die Errichtung der Zaunpassagen verantwortlich, so von Plettenberg. Auch sei der Wolf in der Tat einer der Hauptadressaten der neuen Rampe über den Zaun, doch auch Tierarten wie Hase, Otter, Fuchs und Biber sollen so die ASP-Zäune queren können. „Wir gehen davon aus, dass Huftiere wie Wildschweine und Rehwild nicht über so eine Rampe laufen,“ so von Plettenberg zu agrar heute.

Von Plettenberg dazu: „Wir haben in den ehemaligen Truppenübungsgebieten einen hohen Wolfsbesatz, der Jahr für Jahr noch anwächst. Diesen nachrückenden Tieren müssen wir eine Möglichkeit geben, sich eigene Territorien außerhalb ihres Rudels zu suchen. Spuren entlang der Zäune haben gezeigt, dass die Wölfe dort patrouilleren, offenbar auf der Suche nach einer passierbaren Stelle.“ Die Errichtung sei in Abstimmung mit der Bundeswehr geschehen.

Auch mit den zuständigen Veterinärbehörden sei das Vorgehen abgesprochen, so von Plettenberg. Für die ehemaligen Truppenübungsplätze ist die Bundeswehr zuständig, genauer die Überwachungsstelle für öffentlich-rechtliche Aufgaben des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Ost, Abteilung Veterinärwesen. In Zusammenarbeit mit dieser wurden sowohl die ASP-Zäune als auch die Übergänge in der Region errichtet.

Agrar und Jagdlobby will die Zäune wieder abbauen lassen

Landwirte beschwerten sich beim Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SMS). Das Ministerium hätte nun angeordnet, die Übersteighilfen für Wölfe wieder abzubauen.

Lasst den Wölfen Raum zum Wandern

Der Wolf steht in Deutschland unter dem höchsten Schutzstatus. Es ist ebenso verboten ihm nachzustellen, wie ihn am Vermehren zu hindern. Und nichts anderes machen diese Zäune ohne Übersteighilfe. Wölfe wandern spätestens im Alter von zwei Jahren aus ihrem elterlichen Revier ab, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Dabei legen sie oft tausende Kilometer zurück. Der Populationsaustausch und damit auch Gen-Austausch zwischen Polen und Deutschland und auch das Verlassen von grenznahen Truppenübungsplätzen ist durch diese ASP-Zäune nicht mehr gewährleistet. Deshalb sind Kletterhilfen, wie sie der Bundesforst Lausitz errichtet hatte, im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes unbedingt notwendig. Deshalb müssen die Brücken bleiben! 

Schicken Sie ihren Protest an Staatsministerin Petra Köpping: 

poststelle@sms.sachsen.de

 

Quellen:

https://www.nordkurier.de/uckermark/zaun-wird-zur-todesfalle-fuer-wildtiere-video-0446582301.html

https://www.agrarheute.com/land-leben/rampen-ueber-asp-zaeune-kletterhilfen-fuer-wolf-co-589913

https://moderner-landwirt.de/uebersteighilfen-ueber-asp-zaun-fuer-wolfswanderung-in-der-oberlausitz-werden-wieder-abgebaut/?fbclid=IwAR3sZT9CbIMlchBD1_HX2BlytUxb4sPR6XXy04sMg4yQ09y1bC5soac8lW8

 

Umweltminister Lies (SPD) ist für den Tod einer jungen Wanderwölfin verantwortlich

Wir erstellten bereits Strafanzeige gegen Minister und ausführende Personen wegen des zweiten Abschusses eines Wolfs im Revier Amt Neuhaus. Nun kommt es heraus, dass der erste Abschuss in diesem Gebiet am 8.1.2022, eine Jungwölfin betrifft, die aus dem Rudel Visselhövede stammt. Damit dürfte dieser Abschuss auch nicht durch das Bundesnaturschutzgesetz und die niedersächsische Wolfsverordnung gedeckt sein.

Beispielbild Wölfin mit Jungtier. Dem Jungtier wurde durch die Erschießungsaktion die ganze Zukunft geraubt.

Es dürfen nur Wölfe aus dem Territorium gechossen werden, auf den die Schießgenehmigung ausgestellt war.  Diese junge Wölfin (GW2451f) wanderte aus über hundert Kilometer Entfernung in das Territorium Amt Neuhaus ein. Zur Zeit paaren sich die erwachsenen Tiere und die Jungtiere ab ein bis zwei Jahren, wandern ab, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Der jungen heimtückisch erschossenen Wölfin wurde sowohl die Partnerwahl als auch die Vermehrung verwehrt. Dabei informierte das Bundesministerium Ende des vergangenen Jahres darüber, dass Wölfe hier in Deutschland noch immer als bedrohte Art gelten. Wir fordern Umweltminister Lies auf, sofort mit dem Schießen auf Wölfe in den betroffenen Gebieten aufzuhören, da zur Zeit überall Jungwölfe wandern.

§ 45 a Abs. 2 BundesNatSchG aber auch § 5 Abs. 3 Nds Wolfsverordnung erlauben nur den Abschuss aus dem einen Rudel, in dem sich der so genannte „Problemwolf“ aufhält.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. hat Anzeige gegen Minister und ausführende Personen gestellt.

Quelle: https://www.dbb-wolf.de/totfunde/auflistung-nach-jahren

 

 

 

Schöne Legende aus Polen: Der Monat Februar als Symbol für die Wölfe

Während es in Deutschland kaum schöne und positive Legenden und Märchen um Wölfe gibt, sieht dies in anderen Ländern ganz anders aus. Bekannt ist die Legende um Romulus und Remus aus Italien, die die Stadt Rom gegründet haben sollen. Etwas unbekannter, aber genauso positiv für das Image der Wölfe ist die Legende von einer Begegnung der Gottesmutter Maria mit einem Wolf. Auf zahlreichen Ikonen werden der Wolf und Maria heute noch abgebildet.

 

Kunstvolle Ikonenmalerei ist in Polen sehr beliebt. Hier wird Maria nach einer Legende mit einem Wolf gezeigt.

 

Wir möchten diese Geschichte hier gerne erzählen:
In einer kalten Februarnacht ging Maria durch den Wald. Ihr folgte ein Wolf. Leute aus dem nahegelegenen Dorf wollten den Wolf töten und suchten nach ihm. Sie trafen Mary unterwegs und fragten, ob sie einen Wolf gesehen habe. Die Gottesmutter bestritt, dass sie ein Tier getroffen hatte. Sie fügte hinzu, dass die Landsleute den Wolf in ihren Herzen suchen sollten und sagte zu ihnen, dass sie nach Hause gehen sollen. Die Leute verzogen sich tatsächlich und als sie jenseits des Horizonts verschwanden, tauchte ein Wolfskopf unter dem Mantel der Madonna auf. Maria hat den Wolf nicht zum Sterben übergeben und ihn vor den Bauern geschützt. Das Bild der „Lieben Frau von Gromniczna“ stammt aus Dziewanna, das sie in Begleitung von Wölfen zeigt. Der Name Gromniczna leitet sich von den Gewitterdonnern ab, vor denen er eigentlich schützen sollte. Mit einem Unwetter im Februar ist allerdings schwer zu rechnen. Es ging eher um gewünschte Gewitter, also um solche, die mit viel Spaß verbunden sind. Zu dieser Zeit begannen Wölfe ihre Amores und Menschen traten in ihre Fußstapfen und begannen fröhliche Feierlichkeiten zu Ehren der Liebe. Die Mädchen machten sich auf, um nach Ehemännern zu suchen, und die Männer als Wölfe verkleidet.
Einer der slawischen Stämme hieß Lutycy und sie betrachten sich als Kinder von Wölfen. Früher bedeutete in der russischen Sprache Februar, Wolf. Es gibt die Hypothese, dass sich der polnische Name Februar ebenfalls daran ableitet. Damit wir den Wolf als Schirmherr des Februars betrachten können.
Es ist bestimmt kein Zufall, dass wir uns gerade mitten in der Paarungszeit der Wölfe befinden.
Die ganze Geschichte kann hier auch mit automatischer Übersetzung nachgelesen werden:
Hier ein Link zur Facebookseite von Szajka: https://www.facebook.com/SzajkaSzaregoWilka/

NRW – Nur wenig Zuspruch bei Wolfshassmahnwache im Wolfsgebiet Schermbeck

Dass die meisten WeidetierhalterInnen mit einigen ExtremistInnen wenig anfangen können, zeigte sich am Samstag den 29.01.2022 bei einer Mahnwache gegen Wölfe im Wolfsgebiet Schermbeck. Schätzungsweise nicht einmal dreißig Menschen – aus dem gesamten Bundesgebiet – waren gekommen, um Hassparolen gegen Wölfe zu skandieren. Nur einen Tag später wurde ein Pony alleine im Wolfsgebiet herum irrend aufgegriffen. Besitzerin gab zu, sich ein halbes Jahr nicht um den Zaun gekümmert zu haben.

Ein kleines Grüppchen wolfshassender und maskierter Menschen skandierte Parolen. Laut Autokennzeichen und Kennzeichen von Pferdeanhängern aus dem ganzen Bundesgebiet.

Sie hätten grundsätzlich nichts gegen Wölfe, aber der Wolf gehöre nicht in ein so dicht besiedeltes Gebiet, so Pferdehalterin Nicola R. zu einem Lokalblatt. Tendenziöse Artikel waren somit dem Grüppchen wieder einmal sicher. “ Es sei furchtbar, dass nichts passiert,“ wird eine andere Pferdhalterin im gleichen Blatt zitiert. Man wisse nicht, wie man die Tiere schützen solle. Dabei gibt es zahlreiche Beratungsmöglichkeiten und seit Anfang des Jahres werden sogar wolfsabweisende Zäune gefördert.

Weiter skandierten die Teilnehmer wolfsfeindliche Parolen und sie zündeten Kerzen für die gerissenen Ponys an. Völlig außer Acht gelassen wurde die Tatsache, dass alle Ponys hochbetagt gewesen waren und alle  Ponys ohne geeigneten Schutz waren. In einem Fall hatten Wolfsschutz-Deutschland e. V. sogar wochenlang gewarnt. Ohne Erfolg. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/10/25/weitere-tote-ponys-in-nrw-alle-warnungen-zu-rissgefahren-ab-august-ignoriert/

In diesem Bericht aus dem Spätsommer kann man unsere Warnungen noch einmal nachlesen. Die beiden Ponys, das Shetty und das größere braue Pony,hatten zu dem Zeitpunkt noch gelebt. Später wurden sie tatsächlich gerissen. Die Zäune sind absolut inakzeptabel gewesen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/09/01/exklusiv-faktencheck-fotoreportage-und-zaunkontrollen-aus-dem-wolfsgebiet-schermbeck-nrw/

Auf der Verantstaltung wurden auch eigene Pferde vorgeführt. Desweiteren zeigten sie Fotos von Hunden und Katzen und beschuldigten hier ebenfalls Wölfe. Dabei sind überhaupt keine Hunde und Katzen betroffen.

Nur wenige Meter vom aktuellsten Riss entfernt, haben wir erneut ein Pony völlig ungeschützt in einem matschigen Auslauf vorgefunden, mit einem Unterstand der nicht viel größer als fünf Quadratmeter ist. Umzäunt nur mit einem Holzzaun und Draht, unter dem Hunde, Wildschweine und Wölfe problemlos hindurch können. Der vermatschte und durchnässte Boden kann für Pferdehufe durchaus gefährlich werden. Anscheinend haben solche HalterInnen jede Relation von echten Gefahren verloren.

 

Nur einen Holzzaun sowie ein Draht mit einer Riesenlücke zum Boden hin umranden hier das Gelände.

 

Die Pferde, darunter ein Pony stehen im Nassen.

 

 

Danke an „Welcom Wolf“ für diesen Wildkamerafilm, der aufzeigt, wie geschickt Wölfe unter Zäunen hindurch kriechen. Kein Beutegreifer muss dieses Verhalten von seinen Eltern „lernen.“ Auch Luchse und Hunde können dies. Wolfsabweisende Zäune mit genügend Spannung können dies verhindern. Seit Anfang des Jahres werden sogar Zäune für Pferde gefördert.

Shetty läuft alleine durchs Wolfsgebiet. Besitzerin gibt zu, sich ein halbes Jahr nicht um den Zaun gekümmert zu haben

 

Hasskommentare bei Facebook und kein Wille zum Schutz der Tiere

 

Ihren Hass kaum zügeln, konnte Pferdebesitzerinnen und Pferdebesitzer nach einem Thread über die Veranstaltung auf unserer Facebook-Seite. Die Kommentare sind unter dem Thread zu lesen. Besonders hasserfüllte Reaktion haben wir gelöscht. Im Laufe des Tages mussten wir sogar die Kommentarfunktion einschränken.

 

Hier einige „Highlights“

Weiterer Kommentar von Christine M. Zitat:

„Ihr scheint von Pferden auch nicht allzu viel Ahnung zu haben.
Auf den von euch geposteten Bilder ist ein Zaun zu sehen, der für Pferde absolut ausreichend ist…“
Kommentar von Anje S: „Hunde ja Wölfe nein“
Fazit: Wolfsschutz-Deuschland e. V. prangert an, dass bei einigen wenigen Haltern und Halterinnen von vorne herein kein Wille vorhanden ist, sich mit den Wölfen im Gebiet dort zu arrangieren. Diese kleine Gruppe von Menschen, die ihren Hass nicht mehr unter Kontrolle hat, terrorisiert die Mehrheit im Gebiet Schermbeck. Viele Menschen dort fühlen sich längst genervt und unter Druck gesetzt, doch kaum jemand wagt offen Kritik. Wir warnen eindringlich davor, dass es von Seiten solcher hasserfüllten Menschen auch zu Handgreiflichkeiten kommen könnte. Wann begreifen diese Menschen, dass sie für den Schutz und das Wohlergehen ihrer Tiere die Verantwortung tragen. Wolfsrisse machen kaum einen Anteil an Todesfällen aus. Alleine 4.110 Pferde sind 2020 geschlachtet worden.
Danke an Peta für diese Recherche. Zitat: „Die exakte Zahl der Tiere, die frühzeitig sterben, ist nicht bekannt. Die Aktivisten von Peta gehen davon aus, dass zu den knapp 800 Millionen geschlachteten Tieren im Jahr noch einmal um die 250 Millionen hinzukommen, die vorher verenden. Eine Zahl, die teilweise auf Fakten, teilweise auf Schätzungen basiert. „Wir gehen davon aus, dass es sich noch um eine konservative Schätzung handelt“, sagt Peta-Referentin Lisa Wittmann.“
Weitere Quellen:

Wolfsschutz-Deutschland e. V. wünscht einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr 2022

Liebe Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde, UnterstützerInnen, Mitglieder unseres Vereines und BlogleserInnen,

Angst ist ein Gefühl, das in den vergangenen Jahren immer mehr um sich gegriffen hat. Wölfe kennen auch dieses Gefühl. Sie haben eine so große Angst vor uns Menschen, dass sie einen großen Bogen um uns machen. Dennoch lassen sich Wölfe von ihrer Angst nicht die Freiheit nehmen. Sie sind vor über 20 Jahren aus freien Stücken nach Deutschland zurück gekommen und sie haben auch genauso ein Recht wie jedes andere Lebewesen auch, auf ein Leben in Freiheit und Würde. Mutig machen sich jetzt die Jungwölfe wieder auf den Weg, ein eigenes Revier zu suchem, um eine eigene Familie zu gründen. Sie lassen sich weder von Städten noch von widrigen Wetterumständen aufhalten. Wir wünschen allen, ganz egal wie die momentanen äußeren Umstände auch sind, einen guten Rutsch und ein erfolgreiches neues Jahr. Wir wünschen allen, dass sie es schaffen, dank innerer Freiheit, Angst, vor was oder wem auch immer, nicht ihr Leben bestimmen lassen. Wie sagte schon der Schriftsteller Erich Kästner: „Wirds besser? Wirds schlimmer? fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich.“ Machen wir es also den Jungwölfen nach und suchen mutig unseren Weg.

Großer Dank für Eure Hilfe

Wir bedanken uns ganz herzlich bei den vielen UnterstützerInnen. Ohne diese Hilfe wäre unsere Arbeit gar nicht möglich, denn wir werden nicht staatlich unterstützt. Was aber auch den Vorteil mit sich bringt, dass wir wirklich unabhängig arbeiten können. Keines unserer Vorstandsmitglieder ist in einer Partei. Wir arbeiten absolut frei von Interessenkonflikten und auch keine Lobby hat Einfluss auf unsere Arbeit. Ziel unserer Gründung vor knapp vier jahren war es ja, dem immer stärker werdenden Lobbyeinfluss auf den Natur- und Umweltschutz etwas entgegen setzten zu können. Wir sind noch immer ein kleiner Verein, aber wir wachsen und mit unseren Faktenchecks und Enthüllungen ereichen wir einen immer größeren LeserInnenkreis.

Dazu betreiben wir Forschungsarbeit in den Wolfsgebieten. Anhand unserer Wildkameraaufnahmen konnten wir beispielsweise Jägerlatein, dass in Wolfsgebieten keine Füchse mehr leben würden, entkräften. Es sind die Hobbyjäger selbst, die die Füchse töten. Erst vor Kurzem fanden erneut die so genannten Fuchswuchen statt, bei denen die Jäger einen Wettbewerb darum veranstalten, wer den meisten Füchsen den Gar ausmacht.

Lobbyismus, eine Geißel unserer Zeit

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. haben schon vor Jahren den starken Lobbyeinfluss der Jagd- und Agrarindustrie auf Verbände, Vereine und die Politik bemerkt. Wolfsschutz-Deutschland e. V. wurde ja gerade auch deswegen gegründet, um diesen Tendenzen etwas entgegen zu setzen. Viele Natur- und Tierfreunde erkennen aber bis heute diesen Einfluss nicht, und sie sind fragen immer wieder ganz erstaunt, was Wolfsschutz mit Politik zu tun hat. Dass der Wolf politisiert wurde, zeigen aktuell ganz deutlich die Vorgänge in Niedersachsen wo sich die Lobby komplett durchzusetzen scheint. In Niedersachsen will Umweltminister Lies (SPD) weiter heimlich Wölfe abschießen. Dieses Mal trifft es Elterntiere aus dem Cuxlandgebiet. Das eine Rudel führt ausgerechnet auch noch Nachwuchs des Rodewaldrudels im Landkreis Nienburg. Ein Umweltminister auf einem privaten „Rachefeldzug“? Unklar. Fakt ist aber, dass Lies für seine geheimen Wolfsjagden schon Unsummen ausgegeben hat. Er selber ist Weidetierhalter und höchstwahrscheinlich auch Hobbyjäger. Also bestehen hier schon Umstände, die die Frage erlauben, ob hier Interessenkonflikte bestehen. Vor ein paar Jahren wollte Lies ja bereits in die Privatwirtschaft wechseln. Man darf gespannt sein, wo er nach seiner Politikerkarriere wieder auftauchen wird. Die Niedersächsischen Grünen hatten gegen Lies´ Verweigerung der Informationspflicht geklagt. Das Urteil wird aber erst im Febraur 2022 erwartet. Lies will außerdem wolfsfreie Zonen und Obergrenzen für Wölfe schaffen. Dass dies nicht mit EU-Richtlinien vereinbar ist, scheint nicht weiter zu stören. Es wird nun einfach Druck auf die EU selber gemacht.

In Niedersachsen hat nun der dritte Wolfsberater seinen Job hingeschmissen. Man muss nicht glauben, Wolfsberater seien dort uneingeschränkt „für“ den Wolf. Nein, die meisten kommen aus der Jägerschaft, die ausgerechnet auch noch das Wolfsmonitoring, also die Überwachung des Wolfsbestandes übertragen bekommen hat. Ergebniss dessen ist trotz ständiger Behauptung, dass man neutral agiere, Wölfe „verschwinden“ und man gleichzeitg lauthals danach schreit, den Wolf als jagdbares Wild in den Jagdkatalog aufzunehmen. Der scheidende Wolfsberater und Jäger Pohlmann fordert unter anderem sogar ganz ungeniert,  dass junge Wölfe zum Abschießen auf Drückjagden freigegeben werden sollten. Eine Ungeheuerlichkeit, die man in Sachsen wohl schon einfach umgesetzt hat, denn dort sind in der Nähe unseres Sitzes drei Wolfsrudel verschwunden. Dem vorausgegangen sind wöchentlich stattfindente Drückjagden, die sogar vor Vollnaturschutzgebieten, so genannten Prozessschutzgebieten nicht Halt gemacht haben.

Konzerne bestimmen in der Landwirtschaft, wo es lang geht. Deutlich zu erkennen bei der ehemaligen Bundeslandwirtschaftsminiterin Julia Klöckner. Doch nicht immer liegen die Interessen von Konzernen so klar auf der Hand. Wo beginnt Lobbyismus? Schon, wenn ein Umweltverband dessen Präsident selber Jäger ist, einem Naturfotografen einen Buchdruck finanziert? Ja, der Verdacht liegt nahe, wenn in dem Buch die offizielle Politik des Verbandes, nämlich „ja“ zum Abschuss von so genannten „Problemwölfen“ zu sagen, vertreten wird. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. vertreten den Standpunkt, dass es keine „Problemwölfe gibt, sondern dass, wenn sich einmal auf eine solche Forderung eingelassen wird, dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet sein wird. Und genau so kam es ja auch. Seit dem Abschuss des Jungwolfes „Kurti“ (siehe auch eigener Unterpunkt auf unserer Homepage) fordern WeidetierhalterInnen ständig den Abschuss von Tieren. Dabei scheuen sie auch nicht davor zurück, genau solche Situationen selber zu kreieren, die Wölfe dann zum Problem erscheinen lassen. Statt die Tiere zu schützen, provozieren sie Risse. Diese Situation eskaliert aktuell beim Schermbecker Rudel in NRW. HalterInnen setzten hier ihre betagten Ponys den Wölfen aufs Tablett, wie wir immer wieder in unseren Faktenchecks nachweisen.

In Bayern will Landwirtschaftsministerin Kaniber einen Antrag auf Abschuss eines Wolfs stellen, obwohl die gerissenen Tiere nicht geschützt waren. Die gleiche Situation wie im Cuxlandgebiet.

Was können wir tun?

Weiter  „nein“ zu betreutem Denken sagen. Es ist klar, dass diese Haltung uns weiterhin nicht nur FreundeInnen einbringt. Schon in der vergangen knapp vier Jahren wehte uns manchmal nicht nur Wind, sondern auch Sturm um die Nase. Dennoch und gerade deswegen werden wir unseren Weg weiter gehen. Wir sind weiterhin auch auf Spenden und Naturalien, wie Ausrüstung und Wildkameras angewiesen. Unser großer Wunsch wäre ein Wohnmobil, gerne ein älteres Modell, denn wir brauchen keinen Luxus. Unsere Arbeit wäre aber wesentlich leichter möglich. Wir arbeiten weiterhin ausschließlich im legalen Rahmen und wir freuen uns auch über neue aktive Mitglieder.

Frei nach dem Zitat des Dalei Lama werden wir auch im kommenden Jahr agieren:

„Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn ein Moskito im Zimmer ist.“

Alles Liebe und Gute für 2022 wünscht der Vorstand von Wolfsschutz-Deutschland e. V.

Jürgen Götz, Kassenwart

Volker Vogel, Schriftführer

Ulrike de Heuvel, 2. Vorsitzende

und

Brigitte Sommer, 1. Vorsitzende

 

 

 

 

 

 

Abschussantrag für einen Wolf in Mecklenburg-Vorpommern abgelehnt

Es klingt nicht nur unglaublich, es ist auch so. Weil ein Kind wohl am 23. Juli 2021 auf einem Radweg zwischen Wittenhaben und Hullerbusch einen Wolf gesehen haben will, stellten die Gemeinde Feldberger Seenlandschaft und ein Jäger noch am gleichen Tag einen Antrag auf Abschuss des Tieres. Wohl ohne überhaupt zu überprüfen, ob es sich denn wirklich um einen Wolf gehandelt hat. Monatelange Überwachung des Gebietes mit Wildkameras ergab nämlich, dass sich dort gar keine Wölfe aufhalten. Völlig zu Recht wurde der Antrag jetzt abgelehnt.

Beispielbild Wolf @Brigitte Sommer – Oft werden Hunde mit Wölfen verwechselt. Seit ihrer Rückkehr vor 20 Jahren nach Deutschland wurde kein Mensche durch einen Wolf verletzt. Auch kein Kind.

Der Nordkurier schreibt in einem gestern erschienen Online-Artikel, dass bei der Entscheidung, den Wolf nicht abzuschießen, das Schweriner Landwirtschaftsministerium, in dessen Zuständigkeit der Umgang mit dem geschützten Tier fällt, ein erhebliches Wörtchen mitgesprochen haben dürfte: Die offizielle Mitteilung hätte der Nordkurier nach mehrmaligem Nachfragen aus dem Backhaus-Ministerium erhalten.

Begründung: „Der von Ihnen genannte Antrag auf eine Entnahme von Wölfen wird von der zuständigen unteren Naturschutzbehörde, dem Landrat des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte zurückgewiesen werden“, heißt es darin. Begründet wird die Entscheidung mit den fehlenden rechtlichen Voraussetzungen für einen Wolfs-Abschuss. „Kritische Nahbegegnungen von Wölfen und Menschen konnten nicht festgestellt werden.“

Quelle: https://www.nordkurier.de/neustrelitz/wolf-darf-nicht-abgeschossen-werden-1846383112.html?fbclid=IwAR3BO5NuXSKnEO0HMhc18g_Mi4l0kjF5vWbx9ajkvJ9wy0FXhu1IKmorOQg

Wegen so etwas wird sofort von einem Jäger der Abschuss eines Wolfs gefordert. Wie Jäger aber Kindern schwerste Schäden zufügen, weil sie mit ihrer Waffe und ihren Augen gar nicht umgehen können, zeigt dieses Beispiel aus Thüringen. Das Kind leidet noch immer an den Schussfolgen eines Jägers:

https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-thueringen/gera/prozess-jagdunfall-saara-100.html

Ausflugstipp: Auf den Spuren der Wölfe in Berlins wildem Südwesten

Wildtiere kann man in Berlin vielerorts bewundern. Füchse, Wildschweine, Waschbären, Marder, seltene Wasservögel und sogar seltene Insekten wie die Gottesanbeterin zieht es wegen des enormen Jagddrucks im Umland immer mehr in die Großstadt. Und die Berliner gehen meistens ganz entspannt mit ihren wilden Mitbewohnern um. Jetzt ist allerdings im Speckgürtel von Berlin eine kleine Sensation entdeckt worden. Ein Wolfsrudel hat sich in der Döberitzer Heide niedergelassen. Hier unser Freizeit-Ausflugstipp von Jürgen Götz

Am vorletzten Wochenende (Sa. und So.) habe ich vor Ort die Gegend um das vor kurzem neu entdeckte Wolfsgebiet in Brandenburg in der Döberitzer Heide etwas in Augenschein genommen.

Das Wolfsgebiet Döberitzer Heide liegt nur zirka 25 Kilometer von der Berliner Innenstadt entfernt. ©Jürgen Götz

Ein Fotograf hat unlängst entdeckt, dass sich auf dem für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Naturschutzgelände, das die Heinz Sielmann Stiftung 2004 erworben hat, ein Wolfsrudel samt Welpen befindet! Auf diesem 3442 Hektar großen Gelände, die als Wildniskernzone bezeichnet wird, leben (zwar unter Beobachtung aber durch menschliches Zutun unbeeinflusst) seit 2010 Wisente, die europäischen Bisons (anfangs 11), die seit 100 Jahren in freier Wildbahn ausgerottet sind (bis auf wenige, die wieder ausgewildert wurden) und Przewalski-Pferde (anfangs 7), die als die Nachkommen der Urwildpferde gelten und die eigentlich als ausgestorben galten aber durch Exemplare, die sich noch in Zoos befanden wieder ausgewildert werden konnten. Heute sollen in dieser Wildniskernzone um die 90 Wisente, 30 Przewalski-Pferde und 100 Tiere Rotwild leben – und mitten drin ein neues Wolfsrudel (Elternpaar mit 4 Welpen). Die Wildniskernzone ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich und geschützt durch ein dreifaches Zaunsystem (außen ein hüfthoher Maschendrahtzaun, als nächstes ein zwei Meter hoher Elektrozaun und innen ein weiterer 1,5 m hoher Elektrozaun). Die Zäune sollen natürlich in erster Linie die Wisente und Przewalski-Pferde daran hindern, das Gelände zu verlassen. Kleinere Wildtiere wie z. B. der Wolf haben aber die Möglichkeit unbeschadet über Schleusen, die sich im Abstand von meistens ca. 50 m rund um das Gelände befinden, in das Gebiet zu gelangen und es auch wieder zu verlassen!

Die Wildniskernzone ist mit Zäunen umrundet, damit die Wisente und Przewalski-Pferde nicht hinaus können.
Für kleinere Tiere sind Schleusen eingebaut. So können auch die Wölfe hinein und heraus. ©Jürgen Götz

 

Wildniskernzone für Menschen tabu

Die öffentich nicht zugängliche „Wildniskernzone“ grenzt zum Teil an die sogenannte „Naturerlebnis-Ringzone“, die für Menschen eher zugänglich ist.

Die Döberitzer Heide befindet sich innerhalb des „Berliner Rings“, dem Autobahnring, der die gesamte Stadt umschließt. Die Entfernung nach Berlin-Mitte (Alexanderplatz) beträgt ca. 20 km Luftlinie. Dieses Gebiet befand sich seit 1713 ununterbrochen unter militärischer Nutzung (vor und während des Kaiserreichs, während der Nazizeit und zur DDR-Zeit durch die „Rote Armee“ und nach deren Abzug 1991 zum Teil immer noch durch die Bundeswehr.

Der Wanderweg um die nicht zugängliche Kernzone besteht meist aus Sandpisten. Gutes Schuhwerk und oder Mountainbikes sind erforderlichl ©Jürgen Götz

 

Ich habe mich entschlossen am Samstag meine Erkundung in Elstal, dem größten Ortsteil der Gemeinde Wustermark, zu beginnen. Elstal ist mir sehr vertraut als beliebtes Ziel von vielen meiner Klientenkindern aus meiner sozialpädagogischen beruflichen Tätigkeit! Dort befindet sich eines der „Karls-Erlebnis-Dörfer“. Hier können sich die Kids mit vielerlei Aktivitätsmöglichkeiten austoben. Elstal ist aus Berlin mit Regionalbahn innerhalb von 30 Min. sehr gut erreichbar. Nicht weit von dem besagten Erlebnis-Dorf, das mit dem Bus gut vom Bahnhof aus erreichbar ist, ist ein Eingang zum Rundwanderweg um die Wildniskernzone „Döberitzer Heide“. Für PKWs ist am Eingang Endstation, da dort absolutes Fahrzeugverbot gilt (außer Fahrrädern). Ich bewegte mich dann weiter auf „Schusters Rappen“. Gleich am Eingang befand sich ein Gelände des Naturschutz-Fördervereins „Döberitzer Heide“ e. V. Die Einfahrt war durch ein Tor gesperrt. Der Naturschutz-Förderverein setzt sich seit 1992 nach eigenen Worten für Artenvielfalt ein.

Paradies zum Wandern und Radfahren

Man muss nun wissen, dass der Rundweg um die Wildniskernzone ca. 22 km umfasst! Wacker machte ich mich auf den Weg. Ich musste feststellen, dass der Weg weitgehend sehr sandig ist und entsprechend körperlich anstrengend zu bewältigen ist (alle haben dies sicherlich schon mal festgestellt: auf festem Waldboden kommt man bedeutend schneller und weniger anstrengend voran als z. B. auf einem Sandstrand)! Oft hat man das Gefühl, es geht zwei Schritte voran und einen wieder zurück! Weiterhin festzustellen bleibt: entweder man entscheidet sich für die volle Länge des Rundweges oder man geht eine gewisse Strecke und muss diese dann in voller Länge wieder bis zum Ausgangspunkt zurückgehen, da es keine Abkürzungen, öffentlichen Verkehrsmittel o. ä. zum Start zurück gibt! Nach vorliegenden Berichten benötigen Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, sechs bis sieben Stunden für den gesamten Rundweg. Nach zirka fünf Kilometern entschloss ich mich dann umzukehren und zu meinem Ausgangspunkt zurückzukehren (was unterm Strich die zehn Kilometer meines Fußweges komplett machten). Auf dieser Strecke gibt es zwei Aussichtspunkte, von denen man einen guten Blick in die Kernzone hat. In erster Linie ist dies der höher gelegene und überdachte Aussichtspunkt „Wolfsberg“. Leider konnte ich weder von dort noch auf meinem Weg entlang der Wildniskernzone weder Wisente, noch Przewalski-Pferde, noch Rotwild, geschweige denn Wölfe wahrnehmen. Auch konnte ich keine Spuren oder Hinterlassenschaften von Wölfen außerhalb der Umzäunung entdecken. Trotzdem konnte ich die Wanderung bei blauem Himmel und Sonnenschein genießen.

Blick vom Aussichtstrum Wolfsberg in die Kernzone. ©Jürgen Götz

Neuer Versuch am nächsten Tag (Sonntag). Diesmal habe ich mir einen anderen Ausgangspunkt ausgesucht (etwas weiter südlich) und bin von der Speckdammbrücke bis zum Finkenberg (höchste Erhebung in der Döberitzer Heide) marschiert auf dem ein Aussichtsturm steht von dem man einen guten Blick sowohl in die Kernzone bekommt als auch bis nach Berlin (Fernsehturm am Alex und andere markante Punkte sind deutlich zu sehen). Diesmal waren es drei Kilometer (hin und zurück also sechs Kilometer) aber diesmal habe ich mich unterwegs etwas länger an einigen Stellen aufgehalten. Habe Spuren von Wild entdeckt. Höhepunkt des Tages war, als ich beim Aussichtsturm ankam und dort eine große grasende Schafs- und Ziegenherde sah (außerhalb des Zauns um die Kernzone)! Im Hintergrund sah ich sitzend einen Schäfer mit Hund, der aber weitgehend passiv und beobachtend schien! Die Herde zog dann am Zaun entlang weiter. Irgendwann danach habe ich ein einsames zurückgelassenes Lamm auf dem ursprünglichen Weideplatz gesehen, das blökend hin und her lief und offenbar verzweifelt den Rest der Herde suchte. Irgendwann bewegte es sich in die Richtung, in die auch die Herde abgezogen ist und ich hoffe, dass es wieder Anschluss gefunden hat! Meine Einschätzung: in einem Wolfsgebiet sollte sich der Schäfer etwas aktiver und weniger sorglos um seine Herde kümmern!

Zwischendurch habe ich den Aussichtsturm bestiegen von dem aus man einen guten Blick in die Kernzone als auch in die weitere Umgebung bis hin nach Berlin hat! Leider konnte ich auch vom Turm aus keines der dort lebenden Wildtiere entdecken.

Demnächst werde ich mich einmal daran wagen, den gesamten Rundweg per Mountainbike in einem Rutsch zu bewältigen.

Mein Fazit: Ein landschaftlich reizvolles und lohnendes Ausflugsziel und mit etwas Glück (das mir bisher leider noch nicht beschieden war) kann man von irgendwo auf diesem Rundweg vielleicht faszinierende Wildtiere beobachten.

Einsames zurückgelassenes Lamm, das blökend und suchend auf einer Fläche auf der 20 Minuten vorher noch eine Schaf- und Ziegenherde geweidet hat umherläuft.
Die Herde ist mit dem Schäfer inzwischen weiter gezogen und das Lamm wurde offenbar vergessen. Wir hoffen, dass das Lamm wieder den Anschluss an seine Herde findet. Zu bedenken ist, dass sich das unmittelbar an der Grenze zur Wildniskernzone „Döberitzer Heide“ in Brandenburg, in der vor Kurzem ein neues Wolfsrudel entdeckt wurde, abgespielt hat. Es bleibt zu wünschen, dass künftig die Ziegen- und Schafe in diesem Gebiet durch die Verantwortlichen besser geschützt werden denn wenn sich die Wölfe an diesem Angebot bedienen, ist das Geschrei wieder groß!
(Weil einige Leute anscheinend nicht in der Lage sind, Antworten auf Fragen in den Kommentaren zu lesen, hier noch einmal: das Lämmchen ließ sich nicht einfangen. Mit mehreren Leuten zusammen trieben wir schließlich das Tier hinter der Herde her.)
Schafe sollen das Gelände offenhalten. © Jürgen Götz

 

Quelle: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/10/06/grosse-ueberraschung-wolfsrudel-innerhalb-des-berliner-rings-entdeckt/

Dritter Wolf erschossen: Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt erneut Strafanzeige und setzt weitere Belohnung aus

Nachdem am Dienstag zwei illegal getötete Wolfswelpen in der Elbe im Landkreis Ludwigslust-Parchim gefunden worden waren, teilte das Umweltministerium von Mecklenburg-Vorpommern gestern Abend mit, dass bereits am Sonntag ein weiterer erschossener Wolf gefunden worden war und zwar 300 Kilometer vom Fundort der zuerst bekannt gegebenen Fälle entfernt. Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt auch in diesem Fall eine Strafanzeige und setzt eine weitere Belohnung von 1.000 Euro aus.

Erste Untersuchungen durch Tiermediziner hätte ergeben, dass alle drei Wölfe an Schussverletzungen verendet seien, wie ein Sprecher des Umweltministeriums in Schwerin dem NDR erklärte. Eine Wolfsleiche war demnach bereits am Sonntag bei der Ernte in einem Maisfeld bei Plöwen (Vorpommern-Greifswald) entdeckt worden. Nach bisherigen Erkenntnissen war das Tier schon vor etwas längerer Zeit angeschossen worden. Plöwen liegt unweit der Grenze zu Polen.

Umweltminister Backhaus (SPD) betroffen?

Umweltminister Backhaus (SPD) zeigt sich in einem Bericht des NDR betroffen über die kriminelle Energie. Er weist darauf hin, dass solche Taten keine Kavaliersdelikte seien. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. machen dem Umwelt- und Agrarminister allerdings den Vorwurf, dass schwammige Aussagen in Punkto Schutz der Wölfe, Kriminelle dazu angeregt haben könnten, in Wild-West-Manier  Selbstjustiz zu begehen. Denn die SPD und CDU streiten sich seit Monaten darum, den Wolf ins Jagdrecht in Mecklenburg-Vorpommern aufzunehmen. So wird Backhaus in einem Zeit-Artikel zitiert, dass er Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner (CDU) gebeten habe, in Brüssel zu erwirken, den „günstigen Erhaltungszustand“ der Wolfspopulation als erreicht zu erklären um damit Abschüsse möglich zu machen. Um solche Interessenskonflikte zu vermeiden, sollte das Amt des Umwelt und des Agrarministers normalerweise getrennt sein. Dass eine Trennung dennoch nicht vor Lobbyismus schützt, zeigt sich allerdings am Negativbeispiel von Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD).

Verfahren der EU gegen Deutschland

Von der EU gibt es allerdings ganz andere Signale als Wolfsabschüsse. So soll das Pilotverfahren gegen Deutschland nun in ein reguläres Verfahren wegen so genannten „legalen“ Abschüssen und diversen Wolfsverordnungen mehrerer Bundesländer übergegangen sein. Bundesumweltministerin Schulze  (SPD) soll dies kürzlich auf einer Veranstaltung in Niedersachsen betont haben. Haben nun Jagende aus Frust vollendete Tatsachen geschaffen? Unklar. Fakt ist aber, dass hier kein bis wenig Unrechtsbewusstsein vorhanden zu sein scheint und geradezu eine Enthemmung stattfinden könnte. Dies ist der elfte Fall von einer Entdeckung eines illegal getöteten Wolfs in Deutschland in diesem Jahr. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. schätzen die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher ein.

Wir beklagen auch eine oft mangelnde Motivation, solche Umweltkriminellen dingfest zu machen. Grund könnte hier auch die Tatsache sein, dass in Ämtern, Polizei und Gerichtswesen überproportional viele Hobbyjäger sitzen.

Quellen: https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Drei-tote-Woelfe-in-MV-entdeckt-sie-wurden-offenbar-erschossen,wolf4578.html

https://www.zeit.de/news/2021-08/18/debatte-um-bejagung-von-woelfen?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

 

Happy End in Sachsen – verirrter Wolfswelpe aus einer misslichen Lage befreit

Die Fachstelle Wolf des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) informierte gestern in einer Pressemitteilung darüber, dass sich ein Wolfswelpe in den Dresdner Ortsteil Langebrück verirrt hätte. Als der Wolfswelpe Menschen wahrgenommen hätte, hätte er versucht, in ein Grundstück zu flüchten und wäre aber in einem Zaun stecken geblieben. Daraufhin sei die Polizei informiert worden. Ein herbei gerufener Tierarzt hätte den Welpen aber schließlich aus dem Zaun befreien können.

Anscheinend hat der Tierarzt den Welpen wieder frei gelassen, denn das Sächsische Umweltministerium schreibt weiter in seiner Pressemitteilung, dass es danach allerdings unklar gewesen wäre, ob der Welpe den Weg zurück in die zirka 200 Meter entfernte Dresdner Heide gefunden hatte. Zwischenzeitlich seien in der Fachstelle auch weitere Sichtungsmeldungen eingegangen. Deshalb hätte gestern Vormittag ein Mitarbeiter nachgeschaut, ob sich der Welpe noch im Ort befindet. Das Jungtier sei jedoch nicht mehr auffindbar gewesen. Die Experten der Fachstelle würden vermuten, dass der Welpe wieder in der Dresdner Heide zurück gefunden hat, heisst es weiter in der Pressemitteilung.

Wolfswelpen sind jetzt vier bis fünf Monate alt und sie gehen auch schon mal alleine auf Entdeckung. Gerade wenn Eltern und Geschwister auf der Jagd sind, kann es auf einem so genannten Rendevouvplatz, auf dem sich die Familie wieder trifft, langweilig werden. Allerdings suchen zur Zeit auch jede Menge Menschen den Wald nach Pilzen ab. Vielleicht ist der Welpe auch erschreckt worden. Das Wolfspaar in der Dresdner Heide hat in diesem Jahr mindestens sieben Welpen.

Generell kommen Wölfe bei ihren Streifzügen auch immer wieder an Ortschaften vorbei oder durchqueren diese. Dabei kann es passieren, dass sich ein Wolf in einen Ort verläuft. Wölfe sind sehr vorsichtige Tiere. Sie nehmen Menschen mit ihren gut ausgebildeten Sinnen meist frühzeitig wahr und weichen meist bereits aus, bevor sie überhaupt bemerkt werden. Wer dennoch einem Wolf begegnet, sollte sich ruhig verhalten und das Tier nicht in die Enge treiben. Grundstücksbesitzer, auf deren Grundstück sich ein Wolf befindet, sollten dem Tier eine Fluchtmöglichkeit anbieten und es nicht bedrängen. In der Regel dreht sich der Wolf um und zieht von dannen.

Hier geht es zur Pressemitteilung: https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/586086?fbclid=IwAR2h3Tgs4maCGZP147-QAtpQ17sQV2L6wB_p_JG2o7rP_kxOikEiszBpn1c

Weitere Quelle: https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/karte-der-territorien