NRW: Schwer verletzter Wolf bei Schermbeck – Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige

Am vergangenen Donnerstag wurde ein Wolf, dem fast komplett ein Vorderbein fehlte, zwischen Schermbeck und Erle in der Nähe der Fischteiche fotografiert und gefilmt. Während das LANUV wohl noch prüfen möchte, um welche Art es sich handelt, sind wir uns sicher, dass es ein Wolf ist. Da wir Wildtierkriminalität für mehr als wahrscheinlich erachten, stellen wir Strafanzeige und loben eine Belohnung von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zum Verursacher der schweren Verletzungen führen.

Es hatten wohl mehrere Personen das Tier gefilmt, denn mehrere Quellen berichteten darüber. Es wurde im Zusammenhang sogar der Fahrer oder die Fahrerin eines orange farbenen Busses, ähnlich eines Bulli, gesucht, der dem Wolf noch hinterher gefahren sein soll. Hierzu auch gerne sachdienliche Hinweise an uns, wenn jemand ein solches Fahrzeug kennt.

Original-Foto des Wolfs, dem fast das komplette Vorderbein fehlt. Das schwer verletzte Tier wurde am 21.11.2024 gegen 13.30 Uhr fotografiert sowie gefilmt. Film und Fotos sind an die Redaktion von Schermbeck-Online geschickt worden, so die Redaktion von Schermbeck Online. Quelle: https://schermbeck-online.de/zeigen-fotos-und-video-einen-verletzten-wolf-zwischen-schermbeck-und-erle/?fbclid=IwY2xjawGz_VRleHRuA2FlbQIxMQABHdH7PnHZgV8lImOzqpuvarsH2zarryj8qBcfPa563biBiQ-9sM1_qJ1MFw_aem_vCha2_zwZSDpeWCC3FJEbA

Verletzungen, wie sie dieser Wolf zeigt, können nach unserer Ansicht nach nur von einer Verletzung durch eine Schlagfalle, eine Schlinge, oder aber durch einen Fehlschuss, der eigentlich das Herz des Tieres treffen sollte, zustande gekommen sein. Wir sind erschüttert über die kriminellen Energien, die seit Jahren im Raum Schermbeck, scheinbar ohne Konsequenzen und ohne Ermittlungen von Behörden ausgelebt werden können.

So „verschwanden“ aus dem Rudelgebiet bereits Glorias erster Partner Ingolf (GW1587m) sowie der Vater ihrer Welpen. Wir beobachteten im Frühjahr 2024 merkwürdige Vorgänge im ehemaligen Rudelgebiet rund um den Hünxer Wald und Gahlen. Dort schien man noch im Frühjahr mit Hunden Drückjagden zu veranstalten. Zwei Vereinsmitglieder machten entsprechende Sichtungen. Kurz danach gab es im Sommer auch keine Nachweise mehr von Glorias neuem Partner, Addi (GW3616m), mit dem Gloria im vergangenen Jahr mindestens zwei Welpen aufgezogen hatte und in diesem Jahr wahrscheinlich noch einmal Welpen geboren hatte.

Das Verschwinden von Addi würde auch die vielen Rissgeschehen in diesem Jahr erklären. Wir berichteten vor Kurzem hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/11/11/nrw-weiter-herdenschutzverweigerung-im-territorium-schermbeck-planloses-vet-amt/

Ein entscheidendes Ereignis musste zudem dazu geführt haben, dass Gloria sich ihrem angestammten Gebiet im Raum Hünxe abwendete und sich nördlich der Lippe nieder ließ, wo man völlig versäumt hatte, Weidetiere entsprechend zu schützen. Praktischerweise war auch das Wolfspaar, das dort lebte, schon einige Zeit vorher „verschwunden“.

Wir denken nicht, dass es sich bei dem abgebildeten, schwer verletzten Wolf um Gloria selbst handelt. Es könnte ein Jungtier aus dem aktuellen oder vergangenen Jahr sein, das sie wohl weiter mitversorgen wird. Was zur Konsequenz hat, dass sie weiter zu leicht erlegbarer Beute greifen muss, also Risse an Weidetieren folgen werden. Immerhin hätte das Jungtier in diesem Fall eine Überlebenschance. Ist es ein  junger Wanderwolf, so wird er die schwere Verletzung nicht überleben können. Finden ihn die Behörden, dann wird er getötet werden, was wir auch stark kritisieren. Im Ausland wird dagegen alles getan, um Wölfe wieder aufzupäppeln. Unzählige Beispiele aus Italien, Tschechien und Polen belegen dies. Ein dermaßen behindertes Tier könnte unserer Ansicht nach sehr wohl in einem Gehege mit einem gegengeschlechtlichen Partner zusammen untergebracht werden.

Wir wollen den Personen, die gefilmt haben, keine Vorwürfe machen, doch sie hätten – wie unlängst auch bei einem Fall aus Treuenbrietzen in Brandenburg – bei dem Tier bleiben und Hilfe holen müssen. Das Foto- und Filmmaterial ausgerechnet der Presse zu überreichen, die unausgewogen und tendenziös über die Wölfe im Revier schreibt, könnte zudem von einer gewissen Absicht zeugen, nicht unbedingt im Sinne des Tieres handeln zu wollen.

Wir halten es auch für wahrscheinlich, dass die ständig stattfindenden Drückjagden etwas mit der Verletzung des Wolfs zu tun haben könnten. Bitte melden Sie uns die Termine von Drückjagden im Gebiet Schermbeck nördlich und südlich der Lippe. Wir geben keine Informanten bekannt.

1.000 Euro Belohnung

Für Hinweise, die zum Täter führen, loben wir eine Belohnung von 1.000 Euro aus. Damit Hinweise nicht bei den Behörden verloren gehen, bitte Hinweise direkt an uns, wir geben Sie an Polizei und Staatsanwaltschaft weiter. Bitte auch Sichtungen des Wolfs an uns.  Hotline: 0176 48732612

Ferner freuen wir uns über neue Mitglieder aus dem Gebiet, die uns bei unserem internen Wolfsmonitoring unterstützen, Zaundokus erstellen wollen und vielleicht sogar mit uns Drückjagden dokumentieren wollen. Voraussetzung dafür ist eine Mitgliedschaft bei uns: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Wenn Aufsichtsbehörden, wie hier wieder einmal deutlich wird, immer mehr versagen, dann sind die Bürger in der Pflicht, selbst in die Verantwortung zu treten, denn sonst geht ein Stück Natur mit diesen wundervollen Beutegreifern für unsere Kinder und Enkel für immer verloren.

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

Für Spenden ab 20 Euro gibt es ganz neu unseren exklusiven Wolfskalander für 2025. Wie das Bestellen funktioniert, ist hier ganz genau erklärthttps://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/24/unser-wolfskalender-2025-ist-da/

 

 

 

 

 

NRW: Nein, da springt kein Wolf über den Weidezaun

Seit Mitte Oktober 2024 sorgen Fotos und Videos eines angeblich über einen Zaun springenden Wolf in NRW im Territorium Schermbeck/Dämmerwald für Aufsehen. Nun bestätigte ein LANUV-Mitarbeiter, dass es sich um einen Wolf handeln würde. Wolfsschutz-Deutschland e. V. widerspricht und protestiert. Lesen sie hier warum.

Das Video ist nicht, wie von den Erstellern angegeben, von hoher Qualität, sondern es ist äußerst unscharf. Auch die Version der Wärmebildkamera zeigt unserer Ansicht nach auf keinen  Fall eindeutig einen Wolf. Zudem ist sehr unscharf ein Tier zu sehen, das auf einem abgeernteten Maisacker kratzt, dann kurz innehält, als würde es auf ein Kommando warten, bzw. es könnte sogar ein Kommando erhalten, denn es schaut immer wieder von der Kamera weg, immer in eine Richtung. Es ist zu sehen, dass dieses Tier schließlich in einem Satz über den Zaun springt. Dabei fällt auf, dass es mit den Hinterbeinen an der Kante hängen bleibt. Danach „verschwindet“ das Tier plötzlich in der Bewegung auf dem Film, um kurze Zeit später wieder aufzutauchen, wieder in Blickrichtung von der Kamera weg zu schauen, als käme von dort ein Kommando, um wieder zurück auf den Acker zu springen,  dann noch einmal inne zu halten und sich wie am Anfang zu positionieren, als ob es auf seine Belohnung warten würde. Das Video ist auf den 7. Oktober 24 datiert. In der Presse routierte es erst über eine Woche später. Normalerweise wäre doch so eine Sensationsmeldung gleich in die übliche Antiwolf-Genrepresse gesetzt worden. Musste man das Video erst noch bearbeiten, was Zeit kostete?

 

Beispielbild eines Hütehundes, der über den Weidezaun springt. Den Hütehunden wird dies von den Schäfern beigebracht. © Brigitte Sommer. Auch in diesem Bericht hier ist ganz unten im Artikel ein Bericht eines springenden Hütehundes zu sehen: https://www.provieh.de/2021/02/eine-fuer-alle/

 

Birkhahn, seines Zeichens zertifizierter „Wolfsbeobachter“ des Naturschutzbundes (NABU) Oberberg und Wolfsberater beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV)- so schreibt es jedenfalls die RP, hat in einem Video auf Facebook das verschwommene im Video zu sehende Tier als Wolf klassifiziert. Wie kommt er nur darauf? Ein Kotau vor der Agrarlobby? Auch der Chef des NABU Wesel entgleiste vor Kurzem mit Aussagen darüber, dass man Gloria killen solle.

Es geht nicht um schlechte Zäune, sondern um die Canidenart des Springers

Es geht hier nämlich unserer Ansicht nach nicht um schlechte Zäune, die es einem Wolf ermöglicht haben sollen, drüber zu springen. Hier stimmen wir Dietmar Birkhahn zu. Wir sagen aber ganz klar: Unserer Meinung nach war das war kein Wolf, der da über den Zaun sprang, sondern Canis lupus familiaris. Das Video ist hier zu sehen:  https://www.youtube.com/watch?v=6DWuyKRK4f8

Bei dem springenden Tier könnte es sich um einen Hütehund der Rasse Australien Cattle Dog oder eine Malinois handeln, die im Gegensatz zu vielen anderen Hütehunden kurzfellig sind. Wie wahrscheinlich ist es, dass sich ein wilder Wolf so verhält, wie in den beiden Filmen zu sehen? Und dies ausgerechnet auch noch geradezu so, als würde er sich an ein Drehbuch halten, genau im Rahmen der Wildkameraaufnahmen?

Wie es dem LANUV-Mitarbeiter hier möglich sein soll, eindeutig einen Wolf zu erkennen, ist uns nicht klar. Ein Wolf ist eher quadratisch, zieht man Kopf und Rute ab. Das Tier im Video wirkt aber rechteckig. Außerdem scheint ein Ohr leicht einzuknicken. Dies ist bei den Schermbecker Wölfen aber noch nie zu sehen gewesen. Auch die Rute wirkt bei dem Tier im Video sichelförmig, ein Wolf trägt die Rute eher gerade. Dass das Tier sich kurz nach dem Sprung kurz „auflöst“ spricht sogar für ein komplettes Fake-Video. Man sieht tagtäglich im Netz, zu was Künstliche Intelligenz heutzutage in der Lage ist.

Wir könnten uns vorstellen, dass man auf Biegen und Brechen „beweisen“ will, dass Gloria oder andere Wölfe des Rudels wie Springpferde springen, um auf die nächste Abschussgenehmigung hin zu arbeiten. Ganz nach dem Motto: „Alle Zäune helfen nicht.“

Diese Methode wird dort ja bereits seit Jahren so angewendet. Auch in diesem Jahr ist wieder nur ein Bruchteil der Fördersumme abgerufen worden. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/09/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-gloria-soll-schon-wieder-gekillt-werden/

Wir sehen zudem Indizien dafür, dass man Glorias Partner beseitigt hat. Falls Gloria in diesem Jahr noch einmal Welpen hat, hat man damit das Problem Weidetierrisse verstärkt, denn allein erziehende Wölfe wenden sich selbstverständlich eher leichter Beute zu, um den Nachwuchs zu versorgen. Glorias Partner Addi wurde seit Juli 2024 nicht mehr nachgewiesen: https://wolf.nrw/wolf/de/nutztierfaelle

Wir brauchen Verstärkung in den Gebieten Schermbeck, Raesfeld, Dämmerwald, Hünxe

Wir tun unser Möglichstes, um Gloria zu schützen. Wir sind vor Ort und wir freuen uns auf Verstärkung. Da es hier um vertrauliche Daten geht und wir sicher sein müssen, dass es Wolfsfreunde sind, die sich einsetzen wollen, ist eine Mitgliedschaft bei uns erforderlich: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

Für Spenden ab 20 Euro gibt es ganz neu unseren exklusiven Wolfskalander für 2025. Wie das Bestellen funktioniert, ist hier ganz genau erklärthttps://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/24/unser-wolfskalender-2025-ist-da/

 

 

 

 

NRW – Wolfsgebiet Schermbeck: Gloria soll schon wieder gekillt werden

Nach langer Wartezeit gibt es ein neues Lebenszeichen durch Nachweise in der Rissliste. Gloria ist noch da. Kann aber eine einzige, schlaue Wölfin die Weidetierhaltung einer ganzen Region gefährden? Wohl kaum. Wir erklären in unserem neuen Artikel auch warum. Außerdem zeigen wir Jagdfrevel und erneut wieder skandalöse Zäune sowie einen verbalen Aussetzer des NABU-Chefs Kreis Wesel: „Gloria soll gekillt werden, soll geschossen werden.“

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. berichten ja schon seit Jahren immer wieder über das problematische Verhalten bestimmter Weidetierhalter im Wolfsgebiet Schermbeck. Die Lage im Gebiet spitzt sich immer mehr zu. Während sich Anwohner immer genervter von den Vorgängen zeigen, sind Nepper, Schlepper und Bauernfänger wieder sehr aktiv dabei mit Hass- und Hetzkampagnen sowie Fake-News, um mobil gegen die kleine Wolfsfamilie zu machen. Ihr Ziel: Endlich der Abschuss.

Es scheint tatsächlich so zu sein, dass Gloria von ihrem Gebiet südlich der Lippe nun in den Dämmerwald nördlich der Lippe umgezogen sein könnte. Da Wölfe nicht von sich ihr Stammgebiet so einfach verlassen, muss es hier Vorfälle gegeben haben. Wir vermuten, dass es illegale Angriffe auf das Rudel in seinem Stammgebiet gegeben haben könnte.

Dieser Wolf zeigt, dass Wölfe in den meisten Fällen Zäune gar nicht überspringen, sondern überklettern oder untergraben. Zum Überklettern dient Gebüsch und Bewuchs, das in Zäune hinein ragt. Nach einem Riss stellen sich bestimmte Halter in die Presse und behaupten, Wölfe würden wolfsabweisende Zäune einfach überspringen, also würden diese sowieso nichts nutzen. Auch auf einem Pressetermin wurde dieses Argument gebracht, um zu erklären, warum der Topf für die Förderung von Zäunen nicht abgerufen worden ist.

Jungwolf aus dem vergangenen Jahr nachwiesen

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigte am zweiten September 2024 neue Wolfsnachweise aus dem vergangenen Jahr im Kreis Wesel.

Durch Losungsproben aus Hünxe und Schermbeck, die im Rahmen der Auswertung des abgelaufenen Monitoringjahres 2023/24 für die Analyse beauftragt wurden, konnte mehrmals der männliche Wolf mit der Kennung GW4002m nachgewiesen werden. Bei diesem Wolf handele es sich um einen Nachkommen der territorialen Fähe GW954f Gloria und des Rüden GW3616m Addi, welcher schon seit längerer Zeit als neuer territorialer Rüde im Rudel „Schermbeck“ geführt werde. Dieser Reproduktionsnachweis bestätige nun, dass das Männchen GW3616m den alten Rüden GW1587m Ingolf bereits vor bzw. zur Paarungszeit Ende Februar/Anfang März 2023 ersetzt und sich erfolgreich zum ersten Mal mit dem Weibchen GW954f fortgepflanzt hätte. Über den Verbleib von GW1587m oder die Existenz weiterer Welpen aus dem Jahr 2023 ist nichts bekannt, so das LANUV.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. gehen davon aus, dass Ingolf illegal beseitigt worden ist. Wir hatten im vergangenen Jahr noch eine Babysitterin sowie einen weiteren Welpen nachgewiesen. Wir hatten dies öffentlich gemacht, um den Mutterschutz von Gloria nach der jüngsten Abschussverfügung deutlich zu machen. Über deren Verbleib sowie von Welpen aus diesem Jahr haben wir bislang keine Nachweise. Das  Wolfsmonitoring im Gebiet ist wirklich mangelhaft. Unter vorgehaltener Hand heißt es, die Jäger hätten es übernommen, das LANUV vereinte dies aber in einer telefonischen Anfrage von uns.

Unsere Anfrage an den Kreis Wesel und das LANUV, ob es aktuell erneut eine Abschussverfügung gibt, wurde ebenfalls verneint.

 

Die Rissliste  https://wolf.nrw/wolf/de/nutztierfaelle  wurde wochenlang nicht aktualisiert, nun sind erste Ergebnisse da, die bestätigen, dass Gloria noch da ist.

15.08.2024BorkenRaesfeldSchaf1Wolf(Canis lupus)eindeutiger Nachweisverletzt; HW02, GW954f, Weibchen, Territorium Schermbeck-Dämmerwald
15.08.2024BorkenRaesfeldSchaf4Wolf(Canis lupus)eindeutiger Nachweis3 Schafe tot, 1 Schaf verletzt und später euthanasiert; HW02, GW954f, Weibchen, Territorium Schermbeck-Dämmerwald
08.08.2024WeselSchermbeckSchaf1Wolf(Canis lupus)eindeutiger NachweisHW02, GW954f, Weibchen, Territorium Schermbeck-Dämmerwald

Nördlich der Lippe gibt es so gut wie keine Berufsschäfer, sondern hier wird professionelle Landwirtschaft mit großen monokulturartigen Getreide- und Maisfeldern betrieben. Schafe und Ziegen werden zumeist nur nebenbei als Hobby gehalten. Die Maismonokulturen reichen oft bis an weitläufig verteilte Grundstücke mit Schafen und Ziegen heran. So haben Wölfe wie Gloria die perfekte Deckung für einen Übergriff. Zudem sind im Gebiet nördlich der Lippe fast alle Zäune nicht wolfsabweisend eingezäunt.

Wir gehen davon aus, dass wieder Risse provoziert werden, um einen Grund für die nächste Abschussverfügung auf Gloria zu kreieren. Hierbei schrecken wohl einige Halter auch nicht davor zurück, tote Tiere, die auf ungesicherten Weiden gerissen wurden, in wolfsabweisende Zäune zu verbringen.

Zaunrealitäten im Wolfsgebiet Schermbeck

 

Fördertopf auch in diesem Jahr nicht abgerufen:

In diesem Jahr sind erst 270.000 Euro für Herdenschutz aus dem NRW-Landesetat abgerufen worden, eine Million Euro steht zur Verfügung.

 

Schafe, bewacht von Herdenschutzhunden im Bereich Hoher Berg bei Gahlen. Es gab keine Wolfsangriffe auf Herden mit Herdenschutzhunden. 23.08.2024.

 

Nicht nur wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. bemängeln die Zäune im Wolfsgebiet Schermbeck, sondern auch die AG NABUS im Wolfsterritorium Schermbeck

Bis zu drei Viertel aller Nutztierrisse finden laut Dokumentationsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) hinter mangelhaften Zäunen statt.
„Rund um Schermbeck dürfte der Prozentsatz noch höher liegen“, schreiben die NABUS in einer Pressemitteilung vom 29.08.2024. „Und so lange das so bleibe, würde es keinen
Frieden mit dem Wolf in der Region geben. Denn erst die Gelegenheit mache hier zu oft die Diebe. Der NABU rechnet hoch: In 2024 sind laut LANUV-Liste „Gemeldete Nutztierfälle“ im Wolfsterritorium Schermbeck bis zum 20.08.2024 nachweislich 39 Schafe durch einen Wolf getötet worden. Würden alle Tierhalter der Region den empfohlenen Herdenschutz umsetzen, könnten also, -wenn man die DBBW Zahlen für ein ausschließlich hypothetisches Rechenbeispiel zur Verdeutlichung zugrunde lege, 29 dieser Schafe noch leben. Die Naturschützer machen in diesem Zusammenhang weiter darauf aufmerksam, dass nach § 2 Abs. 1 TierSchG einem Tierhalter behördlich auferlegt werden könne, seine Tiere vor Wolfsangriffen  zu schützen. Warum dies im Gebiet Schermbeck vernachlässigt wird, können auch wir uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. nicht erklären.

 

Maislabyrinth bei Gahlen

 

Ziegen und Schafe bei einem Maislabyrinth bei Galen-Besten. Der Zaun ist 1.20 Meter hoch und führt genug Strom. Anscheinend werden die Tiere nachts eingestallt. Ende August 2024.

 

Im hinteren Bereich, der von Besuchern nicht einsehbar ist, hängt der Zaun durch und scheint sehr viel niedriger zu sein. Eine Messung der Spannung war dort nicht möglich. Ende August 2024.

 

Hühner im Maislabyrinth. Ende August 2024.

 

Der Zaun ist sehr dicht an das Maisfeld gesteckt. Dadurch kann sich die Spannung verringern. Eventuellen Angreifern, egal ob Hund oder Wolf, bietet das Feld zudem eine optimale Deckung. Seitlich ist das Maislabyrinth mit einem Wilddraht ohne Untergrabschutz umgeben.  © Brigitte Sommer, 18.08.2024

 

Kuh, alleine mit einem frisch geborenen Kalb auf einer Weide bei Gahlen in der Dämmerung, Dieses Kalb hat kaum einen Schutz, da die Mutter, die das Kleine erst geboren hat, selbst noch erschöpft ist. Zudem bieten die drei Litzen Stacheldraht einen einfachen Zugang zur Weide. Das Kalb kann auch leicht unten hindurch rutschen und nicht mehr zurück finden. Anfang Juli 2024.

 

Lippe bei Hünxe

 

Hier sehen wir einen typischen Zaun, bestehend aus Wilddraht, einen Meter hoch, teilweise herunter gedrückt, ohne zusätzliche Stromlitzen, an der Lippe bei Hünxe am 20. August 2024. Es ist auch kein Untergrabschutz vorhanden. Wir messen übrigens auch an Wildzäunen, um unseren Leserinnen und Lesern auf einen Blick zu demonstrieren, dass wirklich keine Spannung vorhanden ist.
Wie soll man ein solches Verhalten bezeichnen?

Bei Schermbeck – Brix

Diesen Zaun bei Schermbeck, hinter dem angeblich sehr wertvolle Braunhaarschafe stehen, haben wir bereits mehrmals gezeigt. Solche Schafe waren wohl auch Gegenstand der letzten Abschussverfügung auf Gloria. Nun braut sich wieder etwas zusammen. Der nächste Schießbefehl soll kommen, geht es nach der Agrarlobby dort.
Fakt ist: Diese Schafe sind auch am 05. September 2024 nach wie vor an der Seite zum Wald hin nicht geschützt. Es finden aktuell Risse in der Nähe statt. Die Förderkulisse für Zäune ist nur zu einem Bruchteil abgerufen. Wie also soll ein derartiges Verhalten interpretiert werden? Siehe auch Rissliste NRW: https://wolf.nrw/wolf/de/nutztierfaelle
(Anmerkung für die Haterfraktion: Wir messen immer auch das Knotengeflecht, um unseren Leserinnen und Lesern auf den ersten Blick zu verdeutlichen, dass hier wirklich nirgends Spannung ist. Ausschlaggebend ist die obere und unterste Litze, die Spannung hätte aufweisen müssen).
Zaundokumentation Teil 2 der Weide vom 5. September 2024 mit den angeblich so wertvollen Braunhaarschafen.
Bis dato war zumindest immer Spannung auf dem Zaun vorne Richtung Straßen gewesen. Dies ist nun auch nicht mehr so. Auch zur Straße hin keine Spannung. Zudem droht der Zaun in sich zusammen zu brechen, da er auch nicht mehr ordnungsgemäß gespannt ist.
Hier kann man schon zum Schluss kommen, dass hier die nächsten Risse provoziert werden sollen, um einen Grund für die nächste Abschussverfügung auf Wölfin Gloria zu kreieren.
Zur Zeit ist in diesem Gebiet ein Riss nach dem anderen. Kein Wunder, bei solchen Zäunen. Siehe auch Rissliste vom LANUV: https://wolf.nrw/wolf/de/nutztierfaelle

Schafe bei Raesfeld – Dämmerwald

Dieser Zaun bietet weder Schutz vor Hunden, noch vor Wölfen, da Litzen keine Spannung aufweisen und leicht überklettert oder untergraben werden kann. © Brigitte Sommer 18.08.2024
Hier die Schafe in Nahaufnahme. Zwischen Dämmerwald und Üfter Mark gibt es fast nur Hobbyhalter. © Brigitte Sommer 1808.2024

 

 

 

Blindes Pferd bei Gahlen

Dieses blinde Pferd ist alleine auf einer Weide ohne Spannung bei Galen untergebracht. 05.09.2024.
Drei Litzen ohne Spannung. 05.09.2024
Insgesamt ist der Zaun 1,45 Meter hoch. 05.09.2024.
Keine Spannung auf den Litzen. 05.09.2024.

 

Zaun bei Schäfer S. bei Hünxe-Gartrop

Bei einem Pressetermin von Schäfer Specht, Jäger Stefan Koch und Schäferin Rittmann am 29. August sagte aber NABU-Wesel-Chef Malzbender wirklich Ungeheuerliches.  Ab Minute 3.25: „Gloria soll gekillt werden, soll geschossen werden.“ Nach unserer Kenntnis war dies nicht mit der AG NABUS im Wolfsgebiet Schermbeck abgesprochen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e V. sind natürlich völlig anderer Ansicht. Quelle Bericht: https://www.youtube.com/watch?v=vK55Wgjs5f4

Eine Halterin hatte vor einigen Jahren Schafe, die auf einer nicht geschützten Weide gerissen worden waren, auf eine geschützte Weide verbracht. Ihre Taten waren von den Behörden entlarvt worden. Wir sind uns ziemlich sicher, dass dies noch immer gängige Praxis ist, um vorzutäuschen, dass wolfsabweisende Zäune nichts nützen würden.
Von links: Brigitte Sommer, Ulrike und Daliah de Heuvel in der Schwarzen Heide: Nur O Wolfsabschuss motiviert wirklich zum Weidetierschutz.

 

Neben Netzzäunen mit Spannung gibt es dort auch noch einen Zaun, bestehend aus Wilddraht, ohne Untergrabschutz. 29.08.2024

 

Kein Untergrabschutz,  keine Spannungslitze unten am Knotengeflecht. 29.08.2024
Hier gab es wohl eine Untergrabung. 29.08.2024

 

Kein Untergrabschutz, keine Spannung auf dem Knotengeflecht. 29.08.2024

Schafe zwischen Putenhaltung in Hallen bei Schermbeck Dämmerwald

Die Tore sind nicht gesichert, das Knotengeflecht des Zaunes darum herum weist keine Spannungslitze auf. Hier gab es in der Nacht zum 19.08.2024 einen Riss.

 

Problem Blauzungenkrankheit

Im Kreis Wesel sind über 100 Betriebe von der Blauzungenkrankheit betroffen und es wird vermutet, dass die Zahl der infizierten Tiere weiter ansteigt. Halter müssten also ganz andere Sorgen haben, als Wolfsrisse. Die Blauzungenkrankheit wird von einem Virus verursacht, das vor allem Rinder und Schafe, aber auch wiederkäuende Wildtiere befällt. Der Erreger ist für den Menschen ungefährlich. Das Virus (BTV 3) wird von blutsaugenden Gnitzen übertragen.

Die Tiere zeigen mitunter laut LANUV „erhebliche klinische Symptome wie Lahmheit, Fieber, gestörtes Allgemeinbefinden mit verminderter Futter- und Wasseraufnahme, Nasenausfluss, vermehrter Speichelfluss und Ödem- und Krustenbildung, insbesondere im Kopfbereich.“ Sie leiden erheblich, einige gehen an der Krankheit ein, andere zeigen kaum Symptome.

Wie der Kreis Wesel mitteilt, ist das Virus für Menschen nicht gefährlich, auch der Verzehr des Fleisches von infizierten Tieren sei unbedenklich. Allerdings sei Fleisch von Tieren mit Fieber und einer schweren Allgemeininfektion grundsätzlich nicht für den menschlichen Verzehr geeignet. Erkrankte Tiere seien bis zur Genesung von einer Schlachtung ausgeschlossen. „Das wissen Landwirte und die Kontrolle ist wesentlicher Bestandteil der tierärztlichen Schlachttieruntersuchung in den Schlachtbetrieben vor Freigabe zur Schlachtung“, so der Kreis.

 

Jagdfrevel auf einem Jagdplatz im Dämmerwald nahe der Gaststätte Fuchsbau

Die Angelegenheit wurde zur Anzeige gebracht.

 

Hier werden neue Schießstände fürs gnadenlose Hobby gezimmert. 20.08.2024.

 

Müll und Wilddrahtrollen. 20.08.2024

 

Müll. 20.08.2024

 

Kadaverreste. 20.08.2024

 

Müll. 20.08.2024
Müll. 20.08.2024.
Kadaver. 20.08.2024
Kadaver 20.08.2024

 

Kommt eine neue Abschussverfügung?

Trauriger Rekord in Deutschland: Nur Fehlschüsse

Dr. Carsten Nowak: „Wir haben es in Deutschland nicht ein einziges Mal geschafft, den Wolf, der Schafe gerissen hat, zu entnehmen,“ so O-Ton Dr. Carsten Nowak. Wolfsexperten seien keine Wolfsfreunde, die sagen würden, man müsse alle Wölfe schützen, nein Experten würden sagen: „Man muss Wölfe töten!“…“es müssen aber idealerweise die Richtigen sein.“

Wenn es aber bislang nie die Richtigen gewesen sind, machen Einzel- und Schnellabschüsse doch gar keinen Sinn, sondern einzig und alleine konsequenter Herdenschutz schützt Wölfe und Nutztiere. Wolfsschutz-Deutschland e. V. plädiert seit Jahren dafür, ganz Deutschland zum Wolfsland zu erklären und überall einheitlich zu fördern, aber auch zu fordern. Sommer: „Nur Null-Wolfsabschuss motiviert wirklich zum Herdenschutz.“ Denn was haben Bauern und Wolfsgegner davon, wenn sowieso nie die „richtigen“ Wölfe abgeschossen worden sind?

Alle Verfahren wurden bislang von Regierungsseite verloren. Zahlen dafür müssen die Steuerzahler, die sich, was die Willkommenskultur von Wölfen betrifft, in der Mehrheit befinden.

Falls der Kreis Wesel oder Kreis Borken über Umweltminister Krischer (Grüne) tatsächlich eine neue Abschussverfügung ausstellen, wird diese erneut kaum Bestand vor Gericht haben.

 

Quellen:

 

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2024-09-02

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/11/wolfsexperte-sagt-in-deutschland-ist-noch-nie-der-richtige-wolf-entnommen-worden/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/21/behoerdenwillkuer-nrw-schiessbefehl-auf-wolfsmutter-gloria/

https://www.nrz.de/lokales/kreis-wesel/article406861550/tierseuche-breitet-sich-rasant-im-kreis-wesel-aus.html

 

Wir freuen uns über Unterstützung:

Wolfsschutz-Deutschland e.V. ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der Aufgabe verschrieben hat, Wölfen in Deutschland die Zukunft zu sichern.

Trotz ihres weiterhin strengen Schutzstatus werden Wölfe in Deutschland illegal gejagt und getötet. Diese Abschüsse gefährden nicht nur einzelne Tiere, sondern auch die gesamte Population und das Ökosystem, in dem sie eine zentrale Rolle spielen. Auf keinen Fall dürfen hier bei uns in Deutschland bald Schweizer Zustände herrschen.

Die Arbeit von Wolfsschutz-Deutschland e.V. ist für den Erhalt der Wölfe von unschätzbarem Wert. Doch diese wichtige Arbeit ist nur durch die Unterstützung von Menschen wie Ihnen möglich. Jede Spende zählt – egal, ob groß oder klein. Ihre finanzielle Unterstützung ermöglicht es dem Verein, weiter für die Wölfe zu kämpfen, zu dokumentieren und Aufklärungsarbeit zu leisten.

Sie unterstützen damit eine von Regierungs- und Lobbygeldern wirklich unabhängige Organisation, die unermüdlich daran arbeitet, dass die Rückkehr der Wölfe in unsere Landschaften ein Erfolg wird – für die Natur, für die Artenvielfalt und für kommende Generationen.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

NRW – Wolfsgebiet Schermbeck: Jetzt sogar Riss-Fakes statt Riss-Provokationen?

Die Geschichten um Wölfin Gloria werden immer unglaubwürdiger. Jetzt sollte ein Wolf sogar mit einer schweren Schafskeule im Maul über einen hohen Zaun gesprungen sein. Wir entlarven mit unserem neuen Bericht und Zaundokumentation sowie einer Auflistung der tatsächlichen Fakten eine neue Märchenstunde im Territorium Schermbeck.

Wir dokumentierten hier im Territorium Schermbeck am 27. Juli 2024 eine  große Weide, sehr abgelegen mitten im Naturschutzgebiet mit einem Zaun in der Mitte, der die Weide unterteilt. Nur an einer Seite wies eine untere Litze Strom auf. Teilweise ist der Wildzaun im Boden versenkt, aber nicht rundum.

Diese Weide galt Jahre lang als eine Art Hochsicherheitstrakt, weil nie etwas passiert war. Ob das den Halter zur Nachlässigkeit veranlasst hat, wissen wir nicht. Es könnte sich unserer Ansicht nach aber auch nicht einmal um eine Rissprovokation, sondern um eine Fakerissmeldung handeln.

Beispielfoto: Dieser Wolf setzt mit einem kleinen Fleischstück über einen Baumstamm. Dass Wölfe mit einer schweren Schafskeule im Maul über einen Meter hoch springen und trotz aufgeweichtem Boden keinerlich Spuren zu finden sind, gehört wohl zu den Wolfshassermärchen. © Brigitte Sommer

Am 22. Juli vermeldete das Online-Magazin Schermbeck Online jedenfalls, dass am 19. Juli ein Schaf gerissen worden sei und zwei weitere Schafe  schwer verletzt worden seien. Sie würden sich in tierärztlicher Behandlung befinden. Die Weide sei laut Bürgerforum Gahlen Wolf durch einen Zaun (Knotengeflecht) mit elektrifizierten Übersprunglitzen in 1,2m und 1,5m Höhe und Untergrabschutz-Litze geschützt und sei, so heißt es, in einem optimalen Zustand gewesen. Der Zaun sei nach der Attacke zu 100 Prozent unversehrt geblieben und habe keinerlei Spuren des Eindringens aufgewiesen. Laut eines Bürgerforums lasse sich daraus schließen, dass der Wolf oder die Wölfe im freien Sprung die 1,5m überwunden haben, was besonders beim Verlassen der Wiese bemerkenswert sei. Vollgefressen und mit einer Keule im Maul. Eine große Fraßmenge und ein komplettes Hinterbein würden fehlen (d.h. nicht auf der Wiese zu finden).

Ein weiterer Wolfsangriff sei am nächsten Tag, den Samstag, 20. Juli erfolgt, ebenfalls im Wolfsgebiet Schermbeck. Hierbei seien zwei Schafe getötet worden, zwei weitere Schafe seien so schwer verletzt gewesen, dass angeblich eine Notschlachtung erfolgen musste. Die Reaktionen im Netz waren wieder einmal darauf ausgelegt, den Wölfen um Gloria von Wesel Grausamkeit zu unterstellen und einen sofortigen Abschuss zu verlangen. In der Liste Nutztierrisse NRW sind diese Vorfälle bislang nicht aufgeführt.

Dieses Foto ist im Bericht von Schermbeck Online abgebildet und soll ein gerissenes Schaf darstellen. Schaut man sich den scharfkantigen Rand der Wunde an, so liegt die Vermutung nahe, dass die Keule auch herausgeschnitten worden sein könnte. Wölfe sind kaum mit dem Messer unterwegs. Außerdem ist es total unwahrscheinlich, dass ein Wolf es schaffen könnte, mitsamt der Keule über einen 1,20 bis 1,50 Meter hohen Zaun zu springen. Waren hier etwa in Wirklichkeit zweibeinige Räuber unterwegs, oder die Schafe durch Krankheit gestorben? Quelle: https://schermbeck-online.de/wolfsangriffe-im-wolfsgebiet-schermbeck-neue-rissmeldungen/

Darum halten wir die Messgeräte auch an Wildzäune und Maschendrahtzäune

In unserer Dokumentation unten ist das Loch im Zaun im Film zu sehen, ebenso zeigen wir hier, dass auf den Litzen sogar Spannung war, allerdings auf dem Knotengeflecht des Wildzaunes nicht. Auf Wildzäunen und Maschendrahtzäunen selbst ist nie Spannung, allerdings messen wir dennoch mit unserem Messgerät, um unseren Leserinnen und Lesern auf einen Blick auf dem Foto deutlich zu machen, dass auf solchen Zäunen keine Spannung ist. Spannung muss durch extra Litzen erzeugt werden. Eine Litze mit Spannung am Boden reichte nicht rund um die Weide, deren Umzäunung auch teilweise stark mit Brombeerhecken überwuchert war. Diese können Einstiegshilfen für Hunde und Wölfe bieten, aber auch für menschliche Räuber.

Zäune nicht selbst bezahlt

Die betroffenen Hobbyhalter hätten auf eine direkte Information des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Lanuv) verzichtet. Ein Halter sagte nach dem vermeintlichen Riss, dass er viel Zeit und Geld investiert habe, um ein Eindringen von Wölfen zu verhindern.

„Wir konnten den nach unseren Erfahrungen dadurch entstehenden Mehraufwand am Freitag nicht stemmen“, begründete D.  den Verzicht auf eine Schadensmeldung, die für eine Schadenserstattung erforderlich laut. D. verweist weiter im Artikel in der RP zudem darauf, dass genau an dem Tag des Wolfsrisses etliche Schafe trotz einer Impfung an der Blauzungenkrankheit erkrankten und ärztlich versorgt werden mussten. D. ginge davon aus, dass der Stress des Angriffes zur Erkrankung geführt hätte.

Die Tiere hätten sie bis auf Weiteres von der Weide geholt. Am 22. Juli waren aber noch Schafe auf der Weide.

Kritik auch vom Nabu

In einem Artikel in der NRZ kritisierte Peter Malzbender, Vorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu) im Kreis Wesel, die Aussagen des Tierhalters. „Es wird beklagt, dass viel Geld in die Schutzmaßnahmen investiert wurde. Das suggeriert, dass die Ds. selbst den Zaun bezahlt hätten“, sagt Peter Malzbender. „Aber Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune werden ausschließlich vom Land finanziert, da die Tiere in ausgewiesenen Wolfsgebieten gehalten werden,“ wird Malzbender in der RP zitiert. Gepachtet hätten die Hobby-Schaftzüchter die Fläche übrigens vom Regionalverband Ruhrgebiet (RVR).

Verwundert zeigt sich Malzbender im Artikel darüber hinaus über die Aussage, dass einige Schafe aufgrund des Stresses kurzum an der Blauzungenkrankheit erkrankten. „Das ist nicht wissenschaftlich belegt und daher bloß Spekulation.“ Auch Brita Westerholz (Nabu) aus Kirchhellen kritisiert im Artikel die Aussage des Hobby-Schafzüchters mit Blick auf die medizinische Verfassung. Eigenen Recherchen zufolge betrage die Inkubationszeit bei der Blauzungenkrankheit sieben bis acht Tage.

Meldung kam zu spät

Das LANUV bestätigte, dass der Fall D. tatsächlich nicht überprüft werde. Grund sei allerdings, dass zu spät Meldung gemacht worden wäre. In der Rissliste ist ein totes Schaf aufgeführt, zwei weitere seien verletzt. Weiter ist aufgeführt, dass es sich um eine verspätete Meldung handeln würde und eine Protokollierung nicht erwünscht sei: https://wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse

Ein Insider erklärte sogar, dass es sich um eine Förderrechtsverletzung in Punkto Zaun handeln könnte, da geprüft werde ob die Förderung doppelt beantragt worden sei.

Riss-Fake?

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. bezweifeln, dass es überhaupt einen Riss gegeben hat. Vielleicht starben die Tiere in Wirklichkeit sogar an der Blauzungenkrankheit und man wollte die toten Tiere dafür benutzen, um Stimmung gegen die Wölfe zu machen. Eine Begutachtung zu verweigern, und damit auf Entschädigungen zu verzichten, muss ja Gründe haben, die nachvollziehbar sind. Die Gründe von D. sind es unserer Ansicht nach nicht.

Es ist längst statisch erwiesen, dass die Gefahr von Rissen ab August größer wird, da die Welpen mobiler  und größer werden und auch mehr Fleisch benötigen. Vorher sind die Wölfe mit der Aufzucht der Welpen beschäftigt und sie sind motiviert, den Ort der Geburtshöhle nicht bekanntwerden zu lassen. Dies zeigt sich auch an der regelmäßigen Sommerpause im Rissgeschehen.

Doch trotz dieses Wissens und trotz Warnungen sind viele Weidetierhalter im Raum Schermbeck immer noch nicht gewillt, ihre Tiere zu schützen und sie legen es nicht nur durch die Provokation von Rissen darauf an, nein sie erfinden auch noch Märchengeschichten. Im April berichteten wir bereits darüber, dass die nächste Abschussverfügung auf Wölfin Gloria schon in Planung ist. https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/25/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-neue-schiessgenehmigung-auf-gloria-in-vorbereitung/

Dass die Weide eben nicht im optimalen Zustand war und ist, zeigt deutlich unsere Dokumentation.

 

 

 

 

 

In den Zaun hinein ragendes Gebüsch kann zu Spannungsverlusten führen.
So sieht es fast komplett um die Weide herum aus. In den Zaun hinein wachsendes Gebüsch kann zu Spannungsabfällen führen. Zudem bietet es Einstiegshilfen.

 

Dieser Stapel wirkt so, als lägen alte, morsche Pfosten innerhalb der Weide. Sollten diese als Sprungbrett von innen dienen?
An einer Seite der Weide zieht sich ein merkwürdiger Graben mit Erdanhäufungen entlang. In den Rillen war eine ölige Flüssigkeit zu erkennen. Umweltsünde?

 

Im Graben steht eine ölig anmutende Flüssigkeit.

 

Am 22. Juli standen noch vier Schafe auf der rechten Seiten der großen Weide. Das Loch im Zaun ist auch auf der rechten Seite des Zaunes.
Am 22. Juli standen noch vier Schafe auf der rechten Seite der Weide. Das Loch im Zaun ist auch auf der rechten Seite des Zaunes.

 

Weitere Weide ganz in der Nähe mit Schafen

Blick von vorne.
Blick von der Seite.
Schafe im Hintergrund.

 

Aktueller Blick ins Revier Schermbeck:

 

Märchenhafte Eindrücke im Wolfsgebiet. Weitere schöne Einblicke gibt es hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/26/nrw-schermbecker-rudel-bedrohtes-paradies/
Mystische Baumformationen. Hier gibt es weitere Bilder: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/26/nrw-schermbecker-rudel-bedrohtes-paradies/
Viele Wege in Privatwäldern sind gesperrt. Wanderer dürfen trotzdem durch, auch jenseits der Wege, wenn es sich nicht um ein Naturschutzgebiet handelt. Perverserweise wird auch in Naturschutzgebieten gejagt und Jäger dürfen dort sogar mit Jagdhunden außerhalb von Wegen hindurch.
In NRW dürfen Kirrplätze, siehe Hochsitz im Hintergrund, tatsächlich nicht betreten werden. So kann Jagdfrevel auch nicht dokumentiert werden.
Weitläufiges Gebiet, das auch mit Maisfeldern durchsetzt ist. Oft sind diese Felder wie Hochsicherheitstrakte umzäunt, um Wildschweine davon abzuhalten, den Mais zu fressen. Weidetiere können aber nicht umzäunt werden?
Wanderern und Spaziergängern ist kaum etwas erlaubt, Jägern dafür aber fast alles.
Bezaubernde Abendstimmung im Wolfsrevier.
Der schöne Sonnenuntergang täuscht kaum über mangelnde Zäune hinweg.
Ein Pfau erkundet eine Weide.

Bitte dieses Plakat einmal genau anschauen, es steht für genau die Rücksichtslosigkeit und Doppelmoral mit der die Hobbyjäger die Allgemeinheit täuschen wollen. Dies ist ein Weg, auf dem nur Jägerfahrzeuge hindurch dürfen. Die Matschspritzer zeugen davon, dass Rücksicht zwar gerne gepredigt, aber selbst nicht eingehalten wird.

Störche suchen nach aufgescheuchten oder plattgefahrenen Wiesen nach Kleintieren als Fast Food. Bei Füchsen und Wölfen ist dies auch zu beobachten.

 

 

Weitere Quellen:

https://schermbeck-online.de/wolfsangriffe-im-wolfsgebiet-schermbeck-neue-rissmeldungen/

https://rp-online.de/nrw/staedte/wesel/schermbeck-schafe-wurden-in-wolfsgebiet-angegriffen-v2_aid-116712201

https://rp-online.de/nrw/staedte/wesel/wesel-schermbeck-nabu-kritisiert-schafzuechter-nach-angriff-auf-schafe_aid-116866075?fbclid=IwY2xjawEddnBleHRuA2FlbQIxMQABHc2lA55i4QCobScK-c5S5eJ_CXjQ39xsU_nb1emKlAfuRQjChEkuqxdpsw_aem_oRkgFbDTx1gQIj2C4kY7Vg

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

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Fünf überfahrene Wanderwölfe in NRW rufen Hater auf den Plan

Neben der illegalen Verfolgung wird der Straßenverkehr für Wölfe immer gefährlicher. Im ersten Halbjahr sind schon fünf Wölfe in NRW überfahren worden. Sie kamen allesamt nicht aus NRW und für die Saison 23/24 ist für NRW kein einziges Territorium bislang bestätigt. Dennoch ufert der Hass immer mehr aus. Wir gehen in unserem Artikel der Sache auf den Grund.

Im Jahr 2022/23 wurden für ganz NRW lediglich zwei Rudel und drei territoriale Einzeltiere nachgewiesen. Für das Wolfsjahr 23/24 gibt es bislang keine einzige offizielle Territoriumsbestätigung auf der Statistikseite der DBB-Wolf. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatten im vergangenen Jahr lediglich zwei Wolfswelpen im Territorium Schermbeck nachgewiesen, wobei das Rudel Leuscheid zwischen Rheinland-Pfalz und NRW hin und her wechselt. Die Wölfe im hohen Venn werden in Belgien gelistet.

Beispielfoto überfahrener Wolf. Privat.

Nordrhein-Westfalen ist mit einer Fläche von 34 112 Quadratkilometern das viertgrößte Bundesland in Deutschland. Auf dieser riesigen Fläche sind also höchstens 25 Wölfe beheimatet gewesen. Wie es in diesem Jahr aussieht, ist völlig unklar.

Im Wolfsjahr 22/23 wurden in NRW zwei Rudel (Leuscheid, Schermbeck) und drei Einzeltiere bestätigt. In aktuellen Jahr gibt es noch keine offizielle Bestätigung.

 

Laut einer aktuellen Pressemitteilung des LANUV konnte die Herkunft von fünf in NRW überfahrenen Wölfen aufgeklärt werden. Am 28. Februar 2024 verunfallte ein männlicher Welpe mit der Kennung GW3979m bei Bünde (Kreis Herford). Sein Herkunftsrudel konnte nicht ermittelt werden.

Der weibliche Altwolf GW3980f wurde am 05. März 2024 in Xanten (Kreis Wesel) tot aufgefunden. Sie stammte aus dem Rudel Noord-Veluwe in den Niederlanden.

In Verl (Kreis Gütersloh) wurde der männliche Welpe GW4095m am 23. März 2024 in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt. Seine Herkunft ist das Rudel Göhrde in Niedersachsen.

Auf der Autobahn A61 bei Erftstadt (Rhein-Erft-Kreis) kollidierte der männliche Welpe GW4144m am 05. April 2024 mit einem LKW. Er stammte aus dem Rudel Hohes Venn Süd in Belgien.

Nur einen Tag später, am 06. April 2024, kam eine Wölfin auf der Autobahn A560 bei Hennef (Rhein-Sieg-Kreis) ums Leben. Sie erhielt die Kennung GW4145f. Ihre Herkunft ist das grenzübergreifende Rudel Eckertal zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Bedingt durch die schwere Beschädigung des Tierkörpers ist eine genaue Altersbestimmung nicht möglich gewesen. Aufgrund der bekannten Historie des Herkunftsrudels steht aber fest, dass es sich bei diesem Tier nur um einen Welpen (1. Lebensjahr) oder einen Jährling (2. Lebensjahr) gehandelt haben kann.

Es sind allesamt wandernde Wölfe auf der Suche nach einem Revier betroffen gewesen. Die allermeisten von ihnen schaffen es nicht. Nicht einmal 30 Prozent der Jungtiere überleben die ersten Jahre. Dennoch wird gerade in NRW massiv Stimmung gemacht und Panik geschürt.

Propaganda gegen Wölfe im großen Stil

Auffallend ist es, dass die schlimmsten Hassatacken und Äußerungen nicht von Schäfern oder Nutztierhaltern verfasst werden, sondern von Reiterinnen. Dabei trauen viele oft gerade Frauen nicht zu, dass sie dermaßen drastisch reagieren könnten. Fakt ist allerdings, dass die Reiterszene tatsächlich wenig bis gar nicht von Wolfsrissen betroffen ist. Viel mehr Pferde kommen durch Übergriffe von Pferderippern oder Fehlschüssen durch Jäger zu Tode oder zu Schaden, als durch Übergriffe von Wölfen. Erst im Mai 2024 gibt es einen aktuellen Pferderipperfall im Münsterland. Wir berichten hier über weitere Fälle: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/01/14/angriffe-auf-pferde-280-irren-rippertaten-stehen-nur-16-wolfsangriffe-gegenueber-abschussforderungen-von-pferdehaltern-unverhaeltnismaessig/

Im Bereich Pferd und Pferdezucht wird sei Jahren professionell Propaganda gegen Wölfe betrieben. Ganz vorne mit dabei ist die WELT, deren Herausgeber Stefan Aust selbst Pferdeaffin ist. 2019 erschien ein Artikel in der CAVALLO über seine Leidenschaft als Pferdezüchter. „Der Wolf ist das Sinnbild einer naiven Natur-Glorifizierung“, lautet ein Artikel vom 22.11.2021. Im vergangenen Jahr führte Aust im eigenen Sender die Landesvorsitzende der Tierschutzpartei Brandenburg vor. Ein härterer Gegner mit stärkeren Gegenargumenten war nicht gewünscht? Unklar. Fakt ist aber, dass gerade Interessensgruppen, die über Macht und Geld verfügen, viele Antiwolfsartikel in den großen Medien lancieren können.  Es ist kein einziger Artikel bei der WELT zu finden, der neutral oder gar pro Wolf berichtet. Schon 2016 hieß es „Die Rückkehr der Wölfe ins Land der Ahnungslosen.“ 2023 wird im Sender der WELT sogar mit Kriegsrhetorik getitelt:  „Kriege alle paar Tage Videos, worin Wölfe über Schafe, Rinder, Pferde hergefallen sind“. Am 30. Juni kam ein WELT-Video mit dem Titel „NORDERNEY: Wolf-Alarm! Wildes Raubtier versetzt Insel in Panik – Wie sicher sind die Bewohner noch?“ heraus.

Solche Überspitzungen und maßlosen Übertreibungen sind Propaganda zuzuordnen und auch sehr schnell identifizierbar. Doch leider scheinen gerade Reiterinnen besonders anfällig für diese Art der Panikmache zu sein. Auch prominente Pferdetrainer machen mit:

Als Beispiel nehmen wir hier ein Videointerview auf Youtube mit dem prominenten Pferdetrainer Bernd Hackl, der hier nicht nur jede Menge Fake-News und Panikmache betreibt, sondern auch erzählt, dass er Kriminelle decken würde.

Ab Minute sechs erzählt der bekannte Pferdetrainer Bernd Hackl in einem Youtube-Video von einer Begegnung mit einem Bauern in Niedersachsen. Dieser hätte Hackl ganz offen erklärt, dass er vergiftete Köder für Wölfe ausgelegt hätte und dass Hackl auf seine Hunde aufpassen sollte. „Wir haben nämlich Giftköder gelegt für den Wolf!“ Zeigte Hackl diesen Bauern an? Unwahrscheinlich.

Ab Minute 8.45 O-Ton Hackl: „Jetzt fangen wir sie ja auch an zu erschießen (die Wölfe) und dann, wenn wir es nicht tun, dann reguliert sie jemand anders!“

Ab Minute 10.46 O-Ton Hackl: „Was haben sie (die Pferdehalter) gemacht? Sie haben diesen Vorfall nicht gemeldet und sie haben diesen Wolf verschwinden lassen…Die haben sich gesagt für so einen Riss kriegen wir 300, 400 Euro, sei´s drauf gesch…lass uns dieses Ding aufspüren, finden, erledigen, Thema erledigt…Ich kann das vollkommen verstehen.

O-Ton Hackl ab Minute 10.50: „Wenn das mein Hof ist, meine Kinder spielen, dann ist der fällig. Thema erledigt.“ Die Moderatorin: „Ja gebe ich Dir Recht!“

Dabei weiß Hackl genau. dass es sich um Straftaten handelt, denn er sagt, dass er genau deswegen keine Namen nennt. O-Ton, ab Minute 16.20. „Wir spüren den Nachwuchs auf und bringen den um!“

Schuld seien die, die Sturm laufen gegen die „Regulierung“. …“Denn wenn mir nicht geholfen wird, dann helfe ich mir halt selbst.“

Hier der Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=PA4C1xBvgec

Wirtschaftsfaktor mit Einfluss

Mehr als 10.000 Firmen, Handwerksbetriebe und Dienstleistungsunternehmen sind laut der Landwirtschaftskammer NRW direkt oder indirekt der Pferdewirtschaft zuzuordnen (FN, Stand 2018). In NRW wurden 2019 allein rund 2160 Pferdebetriebe mit mehr als 20 Pferden registriert (Tierseuchenkasse, Stand: 1.1.2019). Der Umsatz der deutschen Pferdewirtschaft liegt bei geschätzten 6,7 Milliarden Euro. Darunter fallen 39 Prozent der Ausgaben auf den Bereich Pferdehaltung (FN, Stand 2018).

Werden bei den höchstens 20 Wölfen in NRW noch 20 Wanderwölfe hinzu gezählt, ist es sachlich argumentaiv nicht haltbar, dass Wölfe die Pferdehaltung in NRW gefährden würden.

 

Beispielfoto Jungwölfin. © Brigitte Sommer

Hassreaktionen

Leider scheint die Saat des Hasses gerade in NRW aufzugehen. In den sozialen Netzwerken gibt es jede Menge Trolle, die für die Weiterverbreitung von Hetze bezahlt werden, aber es gibt auch Menschen, die alles glauben und sich rund um die Uhr nur noch mit ihrem irrationalen Hass auf Wölfe beschäftigen. Hier Reaktionen auf die Pressemitteilung über die Herkunft der überfahrenen Wölfe in NRW bei einem einschlägigen Antiwolfspropagandisten.

 

Macht Hass dumm? Die Reiterin merkt wohl selbst, dass mit ihren Berechnungen etwas nicht stimmt.

 

Rissprovokationen und Falschmeldungen

Nur 25 bestätigte Risse wurden im ersten Halbjahr in ganz NRW dokumentiert,  dazu noch 11 Falschmeldungen sowie 28 Fälle sind in Bearbeitung. Ein Schwerpunkt des Hasses liegt im Territorium Schermbeck mit der dort beheimateten Wölfin Gloria von Wesel. Ihr wurde der Riss von sechs Schafen nachgewiesen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. weisen dagegen seit Jahren sehr viel mehr Rissprovokationen nach. Hier im Territorium Schermbeck gab es auch tatsächlich Pferderisse, doch die Tiere waren alt und krank und sie standen zudem weit abseits ohne Schutz. Warnungen von uns wurden ignoriert. Hier ein Beispiel: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/10/25/weitere-tote-ponys-in-nrw-alle-warnungen-zu-rissgefahren-ab-august-ignoriert/

 

Gloria (GW954f) werden laut Liste des LANUV sechs Schafsrisse zugeordnet.

 

Kommentar unter der Mitteilung über die Risse bei einem einschlägigen Wolfshasser.

 

Wir berichten direkt vor Ort, damit sich unsere Leserinnen und Leser selbst eine Meinung bilden können, denn in Zeitungsberichten fehlen Fotos von den Zaunsituationen vor Ort und es wird auch oft nicht geschrieben, ob denn überhaupt geschützt war. In der Nähe dieser Weide gab es Risse von Schafen dieser Rasse.

Zaundokumentation vom 28. Mai in NRW – Territorium Schermbeck
Braunfellschafe noch immer ohne Schutz, da der Zaun zur Waldseite noch immer keine Spannung aufweist.
Auch ein Untergrabschutz ist nicht vorhanden.

 

 

In NRW werden Wölfe massiv illegal verfolgt. Seit die Jäger dort das Wolfsmonitoring übernommen haben, wird von Seiten von Naturschutzverbänden kritisiert, dass es keine verlässlichen Monitoringdaten geben würde.

2023 fand der Landesjägertag in Neus statt. Präsidentin des Landesjagdverbands NRW, Nicole Heitzig, betonte, wie wichtig ein angemessenes Wolfsmanagement für NRW und Deutschland sei. „Kein vernünftiger Mensch möchte den Wolf ausrotten“, wurde Heitzig in der PIRSCH zitiert. „Die drängenden offenen Fragen müssen aber endlich geklärt werden.“ Dafür erntete die LJV-Präsidenten im ganzen Saal Beifall.

Bei den besorgniserregenden Bestandsdaten zu Wölfen in NRW klingt dies geradezu lächerlich. Müssten nicht die Jäger, wenn sie ernsthaft an einer  Diskussion über „Bestandsregulierung“ interessiert wären, verlässliche Monitoringdaten liefern? Fakt ist es wohl, dass der Bestand an Wölfen in NRW überhaupt nicht gesichert ist.

Erst im Januar 2024 wurde ein erneuter Schießbefehl auf Wölfin Gloria von einem Gericht gekippt. Zum Ärger des grünen NRW-Umweltministers Krischer, der glaubte, gerade im Dezember als Vorsitzender der Umweltministerkonferenz die Voraussetzungen für einen erleichterten Abschuss von Wölfen geschaffen zu haben. Wir kündigten Ende April bereits den nächsten Vorstoß an: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/25/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-neue-schiessgenehmigung-auf-gloria-in-vorbereitung/

Mit den neuesten tendenziösen Zeitungsartikeln und dem Schüren von weiterem Hass sollen nun wahrscheinlich Sympathien für die nächste Abschussverfügung geschaffen werden. Allerdings dürften immer mehr Menschen merken, wie grotesk überzogen hier die Beteiligten reagieren.

Quellen:

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2024-07-09

https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise

http://www.dbb-wolf.de

https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise

https://www.youtube.com/watch?v=d65lNtBUihA

https://www.welt.de/mediathek/talk/duell-des-tages/video247840732/Stefan-Aust-Kriege-alle-paar-Tage-Videos-worin-Woelfe-ueber-Schafe-Rinder-Pferde-hergefallen-sind.html

https://www.youtube.com/watch?app=desktop&si=A5z2mO3DGELo3SK_&v=ZfHK8RfM_Nc&feature=youtu.be&fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR3ayQV7aCUcVh-9Bs1_HJjkFmUPZzFGYNltbD1BzbfxSfdGyGS0T55jwog_aem_AenTeeVy0GNE2C73xoU6jQ

https://www.cavallo.de/medizin/auf-einem-anderen-blatt/

https://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/tierproduktion/Pferdehaltung/index.htm

https://www.bild.de/regional/nordrhein-westfalen/pferderipper-im-muensterland-stute-nuspli-auf-der-weide-erstochen-6659a5c9c370a679ea9df3f5

 

Wir brauchen finanzielle Unterstützung

Unser Verein hatte sich vor fünf Jahren gegründet, um Lobbybändeleien von Naturschutzorganisationen etwas entgegen zu setzen. Es braucht nicht mehr, als öffentlich möglichst mit Riesenreichweite und emotionalen Fotos medienwirksam zu verkünden, dass Tiere geschützt werden wollen und schon springen viele wirklich herzensgute Menschen darauf an und unterstützen selbst Jägerstiftungen oder Orgas, in denen Jäger inzwischen im Vorstand sitzen. Große Orgas, die breitflächig staatliche Unterstützung erhalten oder aber Stiftungen, die von Konzernen unterstützt werden, haben natürlich den Nachteil, dass die Forderungen von Lobbyisten aufgeschlossen gegenüber stehen. Tierfreunde erreichen tatsächlich dann das Gegenteil von dem, das sie sich wünschen. Viele Orgas scheinen praktisch von gegenseitigen Interessengruppen übernommen.
Unterstützen Sie bitte kleine Vereine und regionale Vereine.
Auch unser Verein zählt zu den kleinen unabhängigen Vereinen. Wir nehmen keine Regierungsgelder oder Lobbyspenden an. Wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen. Helfen Sie uns, damit wir weiter ein Bollwerk gegen Lobbyismus darstellen können.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

NRW – Wolfsgebiet Schermbeck: Neue Schießgenehmigung auf Gloria in Vorbereitung

Viele bezeichnen das Territorium von Wölfin Gloria von Wesel inzwischen als das verrückteste Wolfsgebiet in Deutschland. Allerdings nicht wegen den paar Wölfen, die hier ihr Zuhause haben, sondern wegen Menschen, die ihnen immer wieder nach dem Leben trachten, Panik schüren und Fake-News verbreiten. Es ist ein offenes Geheimnis, dass schon die nächste Schießgenehmigung auf Gloria für den Spätsommer geplant ist. Rissprovokationen und der Duktus in der Lokalpresse deuten auch darauf hin. Lesen Sie hier unsere neue große Fotoreportage mit entlarvenden Zaundokumentationen und auch wieder einem Blick in das wundervolle Zuhause von Gloria und ihrer Familie.

Seit sich Gloria ( GW954f) als Jungtier aus ihrem Zuhause im Niedersächsischen Territorium Schneverdingen auf ihre zirka 300 Kilometer lange und riskante Reise nach einem eigenen Territorium begeben hatte und sich schließlich 2018 bei Schermbeck niederließ, gibt es ein irrwitziges Theater um die Wölfin, von der nur ein offizielles Foto existiert. Ein Jahr später folgte ihr ein Halbbruder aus Schneverdingen mit dem Namen Ingolf und der offiziellen Kennung (GW1587m). Ab 2020 bekam das Paar drei Mal hintereinander Welpen. Ein kleines Welpenmädchen (GW2307) wurde von Spaziergängern gefunden und von den Behörden wieder ausgesetzt. Die Kleine tauchte danach nie wieder auf. Einem Informanten zufolge soll das Wolfskind, wir nannten sie Hope, damals von einem Jäger mit einem Baseballschläger getötet worden sein. Diese Meldung konnten wir damals aber nicht verifizieren. Andere Welpen von Gloria und Ingolf wurden überfahren oder verschwanden auf Wanderungen nach einem eigenen Revier. Laut Statistik haben Gloria und Ingolf insgesamt neun Welpen in drei Jahren aufgezogen. Es handelte sich also um ein kleines Rudel. Dann verschwand auch Ingolf spurlos.

Babysitter mit Welpe aus dem Wolfsgebiet Schermbeck 2023. © Wolfsschutz-Deutschland e. V

Wölfe fühlen wie wir Menschen Glück, Trauer und Schmerz. Sie leben monogam und „heiraten“ nur ein Mal in ihrem Leben oder wenn ihr Partner verstirbt. Sie verpaaren sich nur ein Mal im Jahr im Spätwinter. Die Welpen aller Wölfe kommen Ende April, Anfang Mai auf die Welt. Wie mag sich Gloria gefühlt haben, als ihr Partner nicht mehr nach Hause kam? Hat sie etwa selbst mitbekommen, wie er erschossen und verscharrt wurde? Wie oft schon musste sie es erleben, dass auf sie selbst geschossen wurde? Fakt ist, dass Gloria extrem scheu ist und dass sie selbst Wildkameras aus dem Weg geht, während ihre Familie leichter abzulichten ist.

Fast zeitgleich mit Ingolf verschwand auch die Partnerin eines im benachbarten Dämmerwald angesiedelten Rüden.  Seit dem vergangenen Jahr hat Gloria einen neuen Partner. Wir vermuten sogar, dass es bereits der zweite Partner nach Ingolf ist. Im vergangenen Jahr konnten wir von Wolfschutz-Deutschland e. V. zwei Welpen im Territorium Schermbeck nachweisen.

Warum verschwinden dort Wölfe?

Leider werden immer wieder Standorte von Gloria und Co. in Videos in sozialen Netzwerken bekannt gegeben. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. bewerten dies als absolut verantwortungslos. Es ist doch eine Tatsache, dass es in diesem Gebiet viele Menschen gibt, die sich nach solchen Meldungen aufmachen und den Wölfen nachstellen. Eine andere Theorie lautet, dass es unter den Wölfen selbst eine hohe Dynamik gegeben haben könnte und es zu Revierkämpfen gekommen sein könnte. Wir gehen von illegalen Tötungen aus.

Wie in Niedersachsen soll  auch die Jägerschaft im Raum Schermbeck das Wolfsmonitoring übernommen haben. Wie kann es sein, dass eine Bevölkerungsgruppe, die für Wolfsabschuss plädiert, gleichzeitig die Wolfsbestände überwachen darf? Diese Gruppe hat sowohl die Gelegenheit, als auch die Ortskenntnisse, als auch die Gerätschaften, dies zu tun.

Seit ein paar Monaten wird Gloria nun immer wieder nördlich der Lippe im Dämmerwald, bei Raesfeld und sogar Richtung Gelsenkirchen nachgewiesen. Was könnte die scheinbare Verlagerung ihres Kerngebietes ausgelöst haben? Waren es die Überschwemmungen im Winter oder stellt man ihr in ihrem Kerngebiet wieder einmal extrem nach?

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) informierte im Februar über neue Wolfsnachweise bei Hille (Kreis Minden-Lübbecke) und Isselburg (Kreis Borken).

Zitat: „Am 25.12.2023 ereignete sich bei Hille ein Übergriff bei dem insgesamt vier Schafe geschädigt wurden. Als Verursacher konnte der männliche Wolf GW3827m bestätigt werden. Dieser Rüde stammt ursprünglich aus dem Rudel „Döberitzer Heide“ in Brandenburg.

Ein weiterer Nutztierfall mit einem toten Schaf wurde am 04.01.2024 bei Isselburg gemeldet. In diesem Fall konnte das genetische Material des männlichen Wolfes GW2398m nachgewiesen werden. Dieses Tier entstammt dem Rudel „Noord-Veluwe“ in den Niederlanden. GW2398m hatte sich bereits selbst als territorialer Rüde etabliert und mit der Wölfin GW2540f das Territorium „Midden-Veluwe“ südlich seines Herkunftsrudels besetzt.

Am 01.01.2024 gelang mithilfe einer Fotofalle ebenfalls bei Isselburg die Aufnahme eines Wolfes. Das Tier humpelte deutlich. Aufgrund des räumlichen und zeitlichen Zusammenhangs besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass es sich hierbei um GW2398m gehandelt hat. Dafür spricht auch, dass dieses Individuum im Dezember 2021 bei einem Verkehrsunfall in den Niederlanden verletzt wurde. Die Gründe dafür, dass sich der Rüde soweit von seinem eigenen Territorium entfernt hat, können nicht abschließend bewertet werden.“

Über den weiteren Verbleib der beiden Wolfsrüden sei bislang nichts bekannt, hieß es in der Pressemitteilung.

Wolfsrüden, die ein Territorium besetzt haben, verschwinden nicht einfach von selbst aus ihrem Gebiet. Dieser Fall von GW2389m ist ähnlich rätselhaft wie das Verschwinden von Ingolf.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigte am 23. April einen neuen Wolfsnachweis bei Borken (Kreis Borken). Durch einen Nutztierschaden konnte das Weibchen GW3650f am 05. März 2024 erstmals in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen werden. Das Tier stammt aus dem Rudel Hechtel-Eksel in Belgien und wurde im Juli 2023 erstmals in der Nähe von Oudsbergen bestätigt. Über den weiteren Verbleib der Wölfin sei allerdings nichts bekannt. Doch schon fordern bestimmte Leute eine neue Abschussverfügung, da Gloria ja nicht mehr die einzige reproduktionsfähige Fähe sei.  Hier die Begründung des Verbots des Abschusses: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/09/nrw-oberverwaltungsgericht-verbietet-abschuss-von-gloria-endgueltig/

Die Anträge auf Abschuss sind inzwischen gar nicht mehr zählbar. Nach unserem Ermessen sind inzwischen drei Abschussverfügungen auf Gloria von Gerichten kassiert worden. Die Steuerzahler müssen für diese Unsinnsausgaben aufkommen. In ganz NRW leben nach der aktuellen Statistik gerade einmal zwei Wolfsrudel und ein Einzeltier.

Der Debatte dort ist mit vernünftigen Argumenten kaum noch beizukommen.

Von rechts: Daliah de Heuvel, Ulrike de Heuvel, Brigitte Sommer. Ein Schäfer in der Schwarze Heide war anfangs immer wieder von Rissen betroffen. Heute nicht mehr. Deshalb passt hier unser „Nur Null-Wolfsabschuss motiviert wirklich zum Herdenschutz“ perfekt. Wir haben auch eine Petition gegen Schnellabschüsse eröffnet. http://innn-it/wolf

Problempresse mit tendenziöser Berichterstattung

 

 

 

Einseitige Berichterstattung: Mit einer tendenziösen Überschrift, in der Gloria „als Problemwölfin“ tituliert wird, kann der Leser sich nicht neutral informieren. In Wirklichkeit sind alle Abschussverfügungen von Gerichten abgeschmettert worden. Ein besseres Indiz dafür, dass Gloria eben keine Problemwölfin ist, gibt es kaum.  Verschwunden ist nicht nur Glorias Mann, sondern auch der ursprüngliche Dämmerwaldrüde sowie seine Partnerin. Die Überschrift müsste eigentlich lauten: „Wer lässt Wölfe spurlos verschwinden?“ Quelle: https://www.waz.de/staedte/bottrop/article242171762/Kirchhellen-Problemwoelfin-Gloria-hat-wieder-einen-Partner.html?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR097yep84vLZ7S_xOaITJeUm9aGzJhpiZ2aRFtvE2vHH1859hm1EqZsuus_aem_AR2cWEisfSYrucdYcZHFxXpcZrjK1Z9jmmfMQCQl4z69orQSFsxmmfblsVem3I_K4UmaQxrYubPsnwLsN-dgCfSf

Hier unser Bericht zu verschwundenen Wölfen vom Mai 23: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/11/wolfsschutz-deutschland-e-v-schlaegt-alarm-auch-in-nrw-verschwinden-woelfe/

Die einzige Plage sind die Wolfshasser…

…schreibt eine Anwohnerin unter einem erneuten tendenziösen Bericht. Sie trifft damit wohl genau die Realität vieler Menschen aus dem Gebiet. Man ist einfach nur noch genervt.

Treffender Kommentar unter einem Artikel.

 

Weitere tendenziöse Berichterstattung von „Schermbeck Online“: Kein Wort über die Zaunsituation, stattdessen wird die Betrachtung auf den Wolf gelenkt. Zitiert wird kein neutraler Experte, sondern der Sprecher einer Anti-Wolf-Initiative: https://schermbeck-online.de/zwei-laemmer-in-schermbeck-vermisst-war-es-der-wolf/?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR3SK_ri58rV03IRF_4g4XK2IZemUzBycYSqOYDp3-9eTIksHqdctrq_V40_aem_AR1hrZ-hM8z5T9lsVNPCsMRxdtk3P1BZEqV2HZOrh0zTlkz87B4isF9ri97rnZLL2T6lzELk9dV6PYHri-VCDdvn

Dass auch Lämmer oft gestohlen werden, ist dem Autor scheinbar keine Zeile wert. Viele Interessenkonflikte der örtlichen Presse können auch dadurch entstehen, wenn sich Journalisten und Autoren gleichzeitig in der Anti-Wolfs-Szene engagieren.

 

Ländliches Gebiet

 

Aktueller Blick nach NRW ins Revier von Wölfin Gloria von Wesel und ihrer Familie. Wie gut zu erkennen ist, ist das Gebiet sehr weitläufig und sehr, sehr ländlich geprägt. Vor Kurzem mutmaßte ein Lokalblatt, dass Gloria ins „Ruhrgebiet“ umgezogen sein könnte. Viele Ortsangaben hören sich tatsächlich auch zunächst sehr städtisch an, wie z. B. Gelsenkirchen, Schermbeck, Wesel, Bottrop oder Dinslaken. Allerdings geht es hier um Außenbezirke. Die Gemarkungen sind tatsächlich sehr weit auseinander liegend.

 

Weiteres Beispiel. Der Vossenbergweg gehört zwar zu Schermbeck, liegt aber sehr außerhalb. ©Lara.

 

Auf der einen Seite heißt es oft sogar von Anwohnern, dass in Glorias Revier die verrücktesten Wolfsgegner leben, die wegen einer kleinen Wolfsfamilie bei jeder Gelegenheit Panik schüren, auf der anderen Seite begegnet man dort aber auch sehr vielen Leuten, die keinerlei Angst haben und die sich sogar über die Wölfe freuen. Diese Hundegassirunde scheint auch gar keine Bedenken zu haben mit ihren Hunden in der Dämmerung ohne Leine zu laufen. Nähe Bunkeranlage. © Brigitte Sommer – Auch hier ein Hundebesitzer, der sich freute: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/03/12/nrw-spaziergaenger-mit-hund-traf-bei-huenxe-auf-drei-woelfe-und/

 

Zaunrealitäten – immer wieder fehlender Untergrabschutz

Eine wichtige Maßnahme im Herdenschutz ist der sogenannte Untergrabschutz. Aufgrund ihrer Physiognomie und Kraft sind Wölfe in der Lage, in kürzester Zeit Tunnel in den Erdboden zu graben, durch die sie hindurchschlüpfen können. Wölfe können lernen, Hindernisse auch durch Klettern oder Springen zu überwinden.
Experten sind sich jedoch einig, dass Wölfe bei Erstkontakt mit einem Weidezaun in der Regel zuerst versuchen werden, das Hindernis von unten zu überwinden. Sie suchen am Boden nach Durchschlupfmöglichkeiten und graben am Hindernis nach unten.
Umso wichtiger ist es, dass Wölfe bei diesem Erstkontakt negative Erfahrungen (am effektivsten durch einen Stromschlag) sammeln und dadurch lernen, dass Weidezäune eine Gefahr darstellen, bevor sie andere Techniken des Überwindens ausprobieren und lernen. Dabei stellt der Zaun kaum ein wirkliches „mechanisches“ Hindernis für einen Wolf dar. Viel bedeutender ist die Funktion des Zauns als „psychologisches“ Hindernis. Ein Wolf, der einmal negative Erfahrungen mit einem Weidezaun gesammelt hat, wird diesen nach Expertenmeinung sehr wahrscheinlich vorerst meiden und im besten Fall dieses Verhalten auch an seinen Nachwuchs weitergeben. Die breiteste Stelle am Körper eines Wolfs ist mit dreißig Zentimeter der Brustkorb. Deshalb ist es nach derzeitigem Wissenstand notwendig, entweder einen stromführenden Draht auf 20 Zentimeter zu spannen oder das Untergraben durch mechanische Barrieren zu verhindern.<

 

In der Nähe von Schermbeck-Bricht soll es zu Rissen gekommen sein. Diese Region war auch in Glorias Abschussverfügung inbegriffen.

Weide an der Waldseite ohne Spannung und ohne Untergrabschutz

Hier gab es laut einem Wolfshater-Forum vor kurzem wieder mehrere Risse in der Nähe von Bricht sowie zwischen Raesfeld und Grevenack am Rande des Dämmerwaldes. Diese Weide hat vorne zur Straße hin zusätzliche Litzen mit einer Mindestspannung von 2.000 Volt, jedoch ausgerechnet zur Waldseite hin nicht. Durch eine Reflektion kann es so aussehen, als könnte beim Gerät die Batterie leer sein. Das ist aber nicht der Fall gewesen, denn an der Vorderseite der Weide wurde die Spannung auch später angezeigt durch das grüne Lämpchen. Durch das Aufleuchten des roten Lämpchens kann der Eindruck entstehen, dass das Batterie-Lämpchen auch leuchtet.

 

 

 

Braune Haarschafe werfen ihre Wolle von selbst ab und sie machen so die Schur überflüssig. Die Rasse ist zwar selten, aber genügsam. Zum Nebenerwerb sei sie auch ideal geeignet, heißt es in Landwirtschaftsforen. Diese Schafe dienen also hauptsächlich zum Schlachten. Aufwendiges Schären und mühsames Vermarkten von Wolle, die aus Deutschland nicht gut verkäuflich ist, weil zu teuer, auch.  Ein Riss dieser Schafe diente im vergangenen Jahr auch dazu, die Schießgenehmigung auf Gloria auszustellen. Eine wolfsabweisend eingezäunte Weide ganz in der Nähe mit der gleichen Rasse darin gibt es nicht mehr. Sie wurde abgebaut. Die ungeschützte Weide ist aber nach wie vor genau so, wie wir es im vergangenen Jahr auch vorgefunden haben. ©Brigitte Sommer

Anfang des Jahres waren diese Schafe sogar nachts ohne jeglichen Schutz an der Waldseite: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/01/11/nrw-weiter-schafe-ohne-schutz-bei-schaefer-h-im-wolfsgebiet-schermbeck/

Weide von der Waldseite aus betrachtet. Auf den Litzen ist keine Spannung und umgestürzte Bäume dienen noch immer als Einstiegshilfe. © Brigitte Sommer

 

Keine Spannung auf der Waldseite. © Brigitte Sommer

 

Vorne zur Straßenseite hin weisen eine zusätzliche Litze oben und eine Litze unten eine Mindestspannung von 2.000 Volt auf. An der Straßenseite werden aber Hunde und Wölfe mit ziemlicher Sicherheit nicht versuchen, dort hinein zu kommen. ©Brigitte Sommer

 

Zur Straße hin hat die zusätzliche Litze, die auch als Untergrabschutz dient, eine Spannung von lediglich 2.000 Volt. ©Brigitte Sommer

 

Schwachstelle Begrenzung zur nächsten Weide. Hier sind die Litzen viel niedriger als am Außenzaun. © Brigitte Sommer

 

Ein Hund oder Wolf kann auch seitlich durch den Bach am Zaun mit Spannung vorbei. © Brigitte Sommer

 

Ungeschützte Ziegen

 

Zaundoku in der Nähe des Dämmerwaldes. Kein Untergrabschutz. In den allermeisten Fällen buddeln sich Wölfe unter den Zäunen durch.

Shetty alleine mit Schafen

 

Auf dieser Weide steht ein Shetty zusammen mit Schafen auf einer ungeschützten Weide. Großpferde oder auch mehrere Pferde in einer Herde haben kaum etwas zu befürchten, doch kleine Shettys fallen genauso ins Beuteschema wie Schafe. © Brigitte Sommer

 

Shetty alleine mit Schafen auf einer entlegenen Weide. © Brigitte Sommer

 

Der Zaun ist incl. oberer Litze, auf der keine Spannung ist, 1,46 Meter hoch. © Brigitte Sommer

 

Keine Spannung oben. © Brigitte Sommer

 

Viel schlimmer ist es allerdings, dass unten auch keine Spannung vorhanden ist. © Brigitte Sommer

 

Unten ist zusätzlich kein Untergrabschutz vorhanden. Hund oder Wolf könnten sich also mit Leichtigkeit unten hindurch buddeln. © Brigitte Sommer

 

Damwildgehege bei Schermbeck

 

Manche sagen, dass das Wolfsgebiet Schermbeck das verückteste in ganz Deutschland sei. Allerdings nicht wegen den paar Wölfen, sondern wegen Wolfsgegnern, die dort scheinbar kaum etwas anderes zu tun haben, als Leute zu verleumden, Panik zu schüren und Fake-News zu verbreiten. Hier wieder einmal eine recht aberwitzige Situation. Hier zeigen wir auf, wie Damwild in den allermeisten Fällen gehalten wird. Hinter Wilddraht ohne zusätzliche Litzen und ohne Spannung. Wölfe springen eben nicht einfach so über zwei Meter hohe Zäune, sondern sie graben sich darunter durch. Dieser Zaun hier ist allerdings doppelt aufgebaut, was ihn auf jeden Fall sicherer macht. Wir werfen der Lokalpresse vor, nicht ausgewogen zu berichten und die Zaunsituationen vor Ort nicht darzustellen. Deshalb zeigen wir die Realität, denn viele Menschen wissen gar nicht, wie die angeblich sicheren Zäune wirklich aussehen. Natürlich gefällt das einigen nicht, wie hier im Video zu sehen. (Durch eine Reflektion wirkt es so, als würde das Batterie-Lämpchen auch aufleuchten, dies war nicht der Fall, kurze Zeit später zeigte das gleiche Gerät eine Spannung von 2.000 Volt an einer anderen Weide an).

 

Positives Beispiel:

Wir berichteten hier über einen Schafzüchter, der sich mit den Wölfen arrangiert: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/13/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-schafzuechter-zweifelt-nicht-an-erfolgreichem-herdenschutz/

 

Überall im Gebiet findet man solche hysterisch anmutenden Plakate. Sie sollen wohl auch Angst und Panik unter Besuchern und Touristen verbreiten. Wer seine Pferde so einzäunt und all diese Litzen auch noch unter Spannung hat, braucht auch keineswegs etwas zu befürchten. Hunde und Katzen sind in Glorias Revier übrigens noch nie gerissen worden. Auch keine Fohlen. Allerdings wurden alte und kranke Ponys ohne jeglichen Schutz gerissen. In mehreren Fällen hatten wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sogar immer wieder gewarnt. Das Bild ist aus zwei Einzelfotos zusammengesetzt.  Siehe hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/10/25/weitere-tote-ponys-in-nrw-alle-warnungen-zu-rissgefahren-ab-august-ignoriert/

Gefahren, die von Pferderippern ausgehen, werden ignoriert, Wolfspanik verbreitet: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/01/14/angriffe-auf-pferde-280-irren-rippertaten-stehen-nur-16-wolfsangriffe-gegenueber-abschussforderungen-von-pferdehaltern-unverhaeltnismaessig/

Im übrigen tut man seinen Pferden Gutes, sie nachts im Stall unterzubringen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/05/06/nachtruhe-im-stall-ist-gut-fuer-pferde/

Hier die Förderkulisse Westmünsterland: https://wolf.nrw/wolf/de/management/frderkulissewestmnsterland

 

Nicht nur Wölfe, auch Wildschweine wissen wie sie unter Wilddrahtumzäunungen hindurch gelangen können. © Brigitte Sommer

 

Weitere Einblicke in das Zuhause von Gloria und ihrer Familie

 

In den Naturschutzgebieten wird ebenfalls gejagt. Spaziergänger und Wanderer haben kaum die Chance, Wildtiere beobachten zu können, weil der hohe Jagddruck Rehe, Hirsche und Wildschweine extrem scheu macht. Selbst tagsüber beobachteten wir hier Jäger mit Jagdhunden und Waffen. Ist man auf der Suche nach Glorias Wurfhöhle?  © Brigitte Sommer

 

Auch in diesem kleinen Teichgebiet bei Dinslaken haben Wildvögel kaum Ruhe. Wildgänse und Kormorane werden immer wieder erbarmungslos erschossen. © Brigitte Sommer

 

Kormoran trocknet sein Gefieder. © Brigitte Sommer

 

Nilgansmutter mit Küken. © Brigitte Sommer

 

Nilgansküken. © Brigitte Sommer

 

Reiher. ©Brigitte Sommer

 

Auf der Verbindung zwischen Berger Straße und Hünxe halten sich wenige an die Geschwindigkeitsbeschränkung. Wildtiere werden hier immer wieder überfahren. © Lara.

 

 

Viele Gebiete sind noch immer mit Wasser gesättigt. ©Brigitte Sommer

 

Dichter Mischwald mit zum Teil uralten Bäumen. © Brigitte Sommer

 

Wanderfreunde kommen auf ihre Kosten. © Brigitte Sommer

 

Abendstimmung im Hünxer Wald. © Brigitte Sommer

 

Kurz nach einem Regenschauer im Dämmerwald. © Brigitte Sommer

 

Dämmerwald. © Brigitte Sommer

 

Rehe machen den größten Anteil in der Wolfsnahrung aus. © Brigitte Sommer

 

An vielen Orten sind immer noch die Auswirkungen des Hochwassers vom Winter zu sehen. © Brigitte Sommer

 

Dies könnten Wolfspfotenabdrücke sein. ©Brigitte Sommer

 

Ulrike de Heuvel und Brigitte Sommer auf Spurensuche. ©Lara

 

Waschbär im Rotbachtal. © Brigitte Sommer

 

Die Bäume erhalten ihr grünes Laub zurück. © Brigitte Sommer

 

 

Hier ein Original-Video aus dem Wolfsgebiet Schermbeck aus einer unserer Wildkameras vom vergangenen Jahr. Vater Wolf ist hier beim Spaziergang mit den zwei Welpen zu sehen. Dass dies nicht Glorias ursprünglicher Mann Ingolf ist, ist schon seit vergangenen Jahres bekannt. Seit die Jäger das Wolfsmonitoring übernommen haben, gibt es keine oder kaum noch aufschlussreiche Daten. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. können das Melden der Daten an das LANUV nicht mit unserem Gewissen vereinbaren, da die Daten aus dem Monitoring unserer Ansicht nach auch zum Auffinden der Wölfe nach Abschussgenehmigungen verwendet werden. Als es im vergangenen Jahr um den Nachweis von Welpen ging, machten wir eine Ausnahme und gingen unter anderem mit einen Protestschreiben an Umweltminister Krischer (Grüne) an die Öffentlichkeit: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/01/nrw-protestbriefaktion-zum-mitmachen-kein-todesurteil-fuer-wolfsmutter-gloria/

Im Alter von sechs Wochen verlassen die Welpen zum ersten Mal ihre Wurfhöhle. Falls Gloria noch einmal trächtig sein sollte, wird sie bald ihre Welpen gebären. Ende April/Anfang Mai ist es soweit.

 

Mit diesem Sonnenuntergang bei Dinslaken sagen wir für heute Tschüss. © Brigitte Sommer

Wer noch weitere Einblicke in das Territorium von Gloria und Co. erhalten möchte, wird in dieser großen Fotoreportage fündig: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/26/nrw-schermbecker-rudel-bedrohtes-paradies/

Hier gibt es auch weitere Einblicke in den Dämmerwald: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/12/neue-einblicke-in-nrw-hier-sind-die-woelfe-laengst-zuhause/

 

 

Quellen:

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2024-04-23

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2024-02-21

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2023-12-14

https://www.nrz.de/staedte/bottrop/article242171762/Kirchhellen-Problemwoelfin-Gloria-hat-wieder-einen-Partner.html?utm_medium=social&utm_campaign=NRZDinslaken&utm_source=Facebook&tpcc=artikel_facebook_nrzdinslaken&fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR3AcoOwB98NYOEKAHYQQk9VdBjuzQ3BW85HZ1wkP0iPUtVG2gpezuzJG1U_aem_AR1vodr5DTaNcxkG0jmxzGBC0ORX6S0-7_o7YTVgIhG4-n4MzTNCX6W8AqUPjVI6wWYGPJ2LPYkBuXHzN0Rm6ycs#Echobox=1713964145

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/16/nrw-illegal-mutterwoelfin-gloria-soll-trotz-andauernder-herdenschutzverweigerung-getoetet-werden/

http://www.dbb-wolf.de

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/07/30/nrw-wolfsbaby-nach-kurzem-ausflug-in-menschenobhut-wieder-zuhause-dennoch-bleiben-fragen-offen/

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe.  Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell, der sagt, was ist und sich mutig Lobbyisten in den Weg stellt.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

NRW – Wolfsgebiet Schermbeck: Schafzüchter zweifelt nicht an erfolgreichem Herdenschutz

Fünf Jahre ohne Riss im berüchtigten Wolfsgebiet Schermbeck. Seit fast 40 Jahren züchtet die Familie S. Schafe. Mit Wölfen gab es keine Probleme. Anfang April wurden jedoch zwei tote Schafe bei Gartrop gefunden. Eine Wolfshasserseite spekulierte auf Wolfsriss und machte in Medien und sozialen Netzwerken mit Hass und Schauergeschichten mobil. Doch der Schäfer stellte in einem Bericht in der NRZ klar,  dass er kein Tier verantwortlich macht. Lesen Sie hier unsere neue Reportage, auch wieder mit Negativzaunbeispielen.

Schäfer S. vermutet zwar ebenfalls einen Wolfsangriff, übernimmt aber selbst die Verantwortung dafür, dass es dazu kommen konnte. Das Winter-Hochwasser und Bäume hätten die Zäune wahrscheinlich beschädigt und eine Lücke hinterlassen, die die Wölfe genutzt haben könnten. Im Bericht der NRZ (unter Quellen verlinkt – leider Bezahlartikel) macht der Schäfer den Wölfen keinen Vorwurf. Stattdessen ist er weiter von seinen sicheren Zäunen überzeugt. Dass er, seit er sich im Wolfsgebiet Schermbeck angesiedelt hat, auch noch nie einen Riss zu beklagen hatte, gibt ihm Recht. Das Ergebnis steht noch nicht fest, deswegen könnten auch Hunde die Verursacher sein. Und auch gegen Hunde helfen sichere Zäune.

Ende April/Anfang Mai ist es soweit. Dann kommen die neuen Welpen auf die Welt. Wird auch Gloria noch einmal Welpen haben? Sie gilt als das einzige reproduktionsfähige Weibchen in der Region NRW. Ansässig ist sie dort seit 2018. Wolfshasser trachten ihr seit Jahren nach dem Leben. Allerdings verschwand nicht sie, sondern ihre Gefährten. © Brigitte Sommer

Ansichten wie die von Schäfer S. sind allerdings kaum in den Medien vertreten. Meistens wird in reißerischer Berichterstattung gegen die im Gebiet lebende Wolfsfamilie von Gloria von Wesel  (GW954f) gehetzt und Panik geschürt. Ein Netzwerk von Wolfshassern vermeldet Sichtungen und Menschen machen sich auf, die Wölfe illegal zu beseitigen. Ob diese illegalen Machenschaften dazu beitrugen, dass sich das Rudelgebiet verschoben zu haben scheint, wissen wir nicht. Allerdings deutet einiges darauf hin, dass Gloria ihr Kerngebiet teilweise verschoben haben könnte. Rudelmitglieder sind einfach so verschwunden. Eines der Hetzmedien verstieg sich sogar zur Tatsachenbehauptung, dass Gloria ins Ruhrgebiet umgezogen sei. Dabei liegen diese Rissorte in den ländlichen Gebieten nicht weit außerhalb des normalen Gebietes. Also ist Gloria keinesfalls umgezogen.

Allerdings zeigt dies auf, dass man im Raum Schermbeck noch immer nicht auf Herdenschutz setzt, sondern weiter auf Risse zu spekulieren scheint, um die nächste Abschussverfügung zu erhalten. Ab Spätsommer soll es dann wieder einmal soweit sein. Dieser blanke Hass, verbunden mit dem Unwillen, Tiere zu schützen, ist nicht mehr nachzuvollziehen.

Rissprovokationen?

 

Dreiste Rissprovokation bei Oberhausen? Dieses wolfsabweisende Netz fanden wir am 13. März eingeknickt und ohne Spannung vor. Kommt es in einer solchen Situation zu einem Riss, dann wird gerne behauptet, dass alle Zäune ohnehin nichts nutzen würden und dass die Wölfe alles „überwinden“ würden. Dieser Zaun ist auch ohne Untergrabschutz, weil nicht am Boden aufliegend. Ein Wolf – oder auch Hund – wird also nicht oben drüber, sondern unten durch gehen, bzw. über den eingeknickten Zaun kann er einfach drüber laufen.

 

Zaundokumentation Territorium Schermbeck (Wölfin Gloria von Wesel und ihre Familie), Vossenbergweg. Auf der oberen Litze kein Strom. Soll so das „Überspringen“ erleichtert werden, damit man nachher behaupten kann, dass wolfsabweisende Zäune eh nichts nützen? Auf den anderen Litzen nur die Mindestspannung.

Bei dieser Weide am Berliner Berg hatte Gloria vor zwei Jahren Erfolg. Der Zaun hat zwar einen Untergrabschutz, aber keine Spannung. Aufgerüstet wurde er nicht.

 

Bei diesen Rissen wurde Gloria nachgewiesen:

16.01.2024WeselVoerde (Niederrhein)Schaf4Wolf(Canis lupus)eindeutiger Nachweis3 Schafe tot, 1 Schaf verletzt und später notgetötet; HW02, GW954f, Weibchen, Territorium Schermbeck und HW01, GW3616m, Männchen, Territorium Schermbeck
07.02.2024RecklinghausenDorstenSchaf3Wolf(Canis lupus)eindeutiger Nachweis1 Schaf tot, 2 Schafe verletzt; HW02, GW954f, Weibchen, Territorium Schermbeck
26.02.2024GelsenkirchenGelsenkirchenDamwild3Wolf(Canis lupus)eindeutiger NachweisLt. CVUA deutliche Hinweise auf einen Übergriff durch einen großen Caniden mit einem relativ typischen Kehlbiss; HW02, GW954f, Weibchen, Territorium Schermbeck

Alle Zäunen sollen keine wolfsabweisenden Zäune gewesen sein. Das Damwild war wohl, wie üblich, nur hinter Wilddraht ohne Untergrabschutz und ohne Spannung untergebracht. Verglichen mit den Schlachtzahlen bei Schafen, ist Glorias Erfolg unerheblich und vermeidbar.

Auch diese Falschmeldung zeigt wohl auf, dass eben viele Nutztiere ihren Besitzern relativ gleichgültig zu sein scheinen.

28.01.2024GelsenkirchenGelsenkirchenZiege1FalschmeldungTodesursache völlig unklar (nur abgetrennter Kopf vorhanden); Tierhalter*in unbekannt

 

Tote Wölfin bei Xanten nicht Gloria

Neben illegaler Verfolgung ist der Straßenverkehr die größte Gefahr für Wölfe. Nicht einmal 30 Prozent der Jungwölfe überleben ihre ersten Jahre. Diese Wölfin, die bei Xanten gefunden wurde, wird offiziell als Alttier gelistet. Allerdings wirkt sie nicht älter als zwei Jahre. Gloria kann es nicht sein. Sie hat den Haloptyp 02. Foto: privat.
05.03.2024WeselXantenTotfundvmtl. Kollision mit Fahrzeug; HW01, GW3980f, weiblicher Altwolf; genaue Todesursache und Herkunftsrudel in Bearbeitung

 

Quellen:

https://www.nrz.de/staedte/dinslaken-huenxe-voerde/article242043698/Huenxe-Schafe-wohl-vom-Wolf-gerissen-das-sagt-der-Zuechter.html

https://schermbeck-online.de/woelfin-gloria-zieht-ins-ruhrgebiet/?fbclid=IwAR3A_xY_AcnEYOxNXX2JPULzBgkWNqzsqyp_OHy4znR5xNp3GLn4JXqcGFk

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/03/12/nrw-spaziergaenger-mit-hund-traf-bei-huenxe-auf-drei-woelfe-und/?fbclid=IwAR1v44Asp-WG7t7ebYp8utR5KMGhPVlqE55ZQJzjOVeK7q6BzdYv2wE-tUg_aem_AUHk3uE0ygKP2NM7ninQqmS3FeG7WJEdGCELd9CgDVSjjg8k9VqPL4ETIjldBi9x5HuqCbba4N_Y1h8hjDWzFZ1X

https://wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse

https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe.  Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell, der sagt, was ist und sich mutig Lobbyisten in den Weg stellt.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

NRW: Spaziergänger mit Hund traf bei Hünxe auf drei Wölfe und…

…er freute sich. Andy B. aus Dinslaken ist am 7. März beim Gassigehen in Hünxe  drei Wölfen begegnet. „Es war unglaublich schön“, sagte der 45-Jährige einer Lokalzeitung, die auch tatsächlich sogar einen positiven Artikel über die Begegnung und sein Video brachte. Dennoch geben Wolfshasser im Schermbecker Wolfsgebiet keine Ruhe. Erst vor kurzem wurde eine Schießgenehmigung auf Wölfin Gloria endgültig gekippt und nun arbeitet die Lobby bereits an einer neuen Genehmigung und hofft, Gloria ab dem Sommer beseitigen zu können. Hintergründe dazu und wieder einmal desaströse Zaunbeispiele in unserer neuen NRW-Reportage.

„Ich bin wirklich nicht nah am Wasser gebaut“, sagte der Dinslakener der NRZ. Aber als er nachher seiner Freundin von der Begegnung erzählt hat, habe er „fast geheult“ vor Glück. Viele Wolfsfreunde, die auch eine Begegnung mit einem frei lebenden Wolf erleben konnten, berichten übrigens ähnliches. Auch unsere Vorsitzende  Brigitte Sommer konnte sich über ein solches Erlebnis im vergangenen Jahr freuen.  „Eine solche Begegnung hat etwas von Magie,“ erinnert sie sich. Wölfe verdienen genauso ihren Platz wie wir Menschen auch. Und wir haben so viel an diesen Beutegreifern, die vom Mittelalter bis in die Neuzeit gerade in unseren Gefilden besonders brutal verfolgt und ausgerottet worden sind.“

Beispielfoto Wolf. ©Brigitte Sommer

Wir freuen uns sehr, dass die NRZ diesen positiven Bericht gebracht hat. Ein solcher Bericht (unter den Quellen verlinkt) hilft ein realistisches Bild zu vermitteln und er ist eine Wohltat zu den üblichen, oft schwer tendenziösen Berichten in Lokal- und Massenmedien.

Wir beginnen mit einem positiven Zaun-Beispiel.

Schafe hinter wolfsabweisendem Netz und Herdenschutzhunde:

Auch wenn Wolfsgegner gerne behaupten, dass Wölfe praktisch die Weiden leer fressen würden, und viele Schäfer und Bauern deshalb aufgeben müssten, ist das Gegenteil der Fall.

In NRW gab es zuletzt mehr als 150.000 Schafe. Derzeit leben in NRW deutlich mehr Schafe als noch vor zehn Jahren. Zum Stichtag 3. November 2023 gab es laut Statistikamt IT.NRW rund 150.900 Schafe.

Das Märchen vom Wolf als Zerstörer der Weidetierhaltung

Das waren etwas mehr (plus 1,2 Prozent) Tiere als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zu 2013 sei das sogar ein Zuwachs um 15,9 Prozent gewesen und damit ein Höchststand innerhalb von zehn Jahren, so die Behörde. Die wenigsten Schafe leben übrigens im Territorium von Wölfin Gloria. Aber nicht wegen ihr, sondern laut Statistik ist diese Gegend auch früher kein Schwerpunkt gewesen. Die Zahlen für NRW sagen aber ganz deutlich aus, dass die Schafhaltung keinesfalls von der Anwesenheit der Wölfe gefährdet ist. Eher spielt Deutschland kaum noch eine Rolle beim Vertrieb von Schafsprodukten.

 

Positives Zaun-Beispiel. Schafe hinter wolfsabweisendem Netz und Herdenschutzhunden.

 

 

Ungeschützte Tiere im Raum Schermbeck:

Einzelnes Pferd

Ungenügender Zaun bei einem einzelnen Pferd.

 

Ponys nur hinter zwei niedrigen Litzen

Ponys hinter niedrigen Litzen.

 

Nur zwei niedrige Litzen gespannt.

 

Auf der unteren Litze keine Spannung.

 

Ponys hinter Stacheldraht

 

Zwei Shettys hinter zwei Stacheldrahtlitzen. In vielen Bundesländern und unseres Wissens nach auch in NRW ist Pferdehaltung hinter Stacheldraht verboten.
Auf keiner der Litzen Spannung.
Auf keiner der Litzen Spannung.

 

Auf keiner der Litzen Spannung.

 

Schlachtdamhirsche nur hinter Wilddraht ohne Spannung und ohne Untergrabschutz

 

Schlachtdamhirsche nur hinter Wilddraht ohne Untergrabschutz.

 

 

Kein Untergrabschutz.

 

Mufflons hinter Maschendraht ohne Spannung und ohne Untergrabschutz

Mufflons hinter Maschendrahtzaun ohne Spannung und ohne Untergrabschutz.

 

Mufflongehege teilweise oben überwuchert.

 

Höhe des Zauns unter 1,60 Meter.

 

Kein Untergrabschutz.

 

Ausriss aus der Rissliste des LANUV. Der letzte nachgewiesene Riss, an dem Wölfin Gloria nachweislich beteiligt war, war Mitte Dezember. Andere Fälle sind noch in Bearbeitung. Bei allen Vorfällen sollen die Weidetiere aber erneut nicht angemessen geschützt gewesen sein. https://wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse

 

Neue Schießgenehmigung auf Gloria im Sommer?

Mit der endgültigen Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes, dass Gloria nicht abgeschossen werden darf,  ist Klaus Horstmann, Fachdienstleiter für den Bereich Naturschutz, Landwirtschaft, Jagd und Fischerei, nicht zufrieden. Denn es soll nun darüber beraten werden, ob nach Ablauf der begonnenen und noch andauernden Reproduktionszeit der Erlass einer neuen Allgemeinverfügung Aussicht auf Erfolg hat. Hierüber sei aber noch nicht entschieden. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V raten dem Kreis Wesel und dem Umweltministerium eher dazu, den Weideiterhaltern endlich geeignete Herdenschutzmaßnahmen näher zu bringen und im Bedarfsfall bei Weigerung die Tiere zu schützen, auch endlich Strafzahlungen zu ermöglichen.

 

Jagende Wölfe im hohem Venn sparen Gemeinden Geld

Wölfe, die im hohen Venn Hirsche, Rehe und Wildschweine jagen, helfen dabei mit, Geld in den Gemeindekassen einzusparen. Bis zu 30.000 Euro Entlastung würde dies einbringen, weil es weniger Wildverbiss an jungen Bäumen und Aufforstungen geben würde.

 

Quellen:

https://www.nrz.de/staedte/dinslaken-huenxe-voerde/article241837246/Dinslakener-trifft-auf-drei-Woelfe-unglaublich-schoen.html?fbclid=IwAR1vdOIwnQU5acjAYqkRYdwhPzruau-famSvIp7v3eaIfesKIBNqD-BDRtU

https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/article241860304/Nach-Gloria-Urteil-Geht-Abschuss-Debatte-demnaechst-weiter.html?fbclid=IwAR3imVJn0WELhnpl0meDlow3BwBW3L2EWUpqsP6sizwZ3zn-8nQIj9LhhiU

https://www1.wdr.de/nachrichten/anzahl-schafe-nrw-100.html

https://brf.be/regional/1811183/?fbclid=IwAR1H8COI9HpUg0nrAaVbKfv7uo2BvpSM1Dw3hT_0SQrE2k0Gfxuc77xJ76c

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/09/nrw-oberverwaltungsgericht-verbietet-abschuss-von-gloria-endgueltig/

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. und die Wölfe brauchen Hilfe

In allen Wolfsgebieten brauchen wir dringend aktive Unterstützung. Das ist der erste Schritt zum Aktivwerden: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Da wir nicht staatlich unterstützt werden, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jeden kleinen Beitrag. Sehr gut helfen uns regelmäßige Spendenabos in Höhe von beispielsweise 5 Euro im Monat als Abo, bzw. Dauerauftrag.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

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Auch über Paypal sind Spenden möglich. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Schwarz-Rote Koalition in Hessen will Jagd auf Wölfe eröffnen

Wir dachten zuerst an einen Scherz, doch die Regierungskoalition will tatsächlich Jagd auf Wölfe in Hessen machen und damit angeblich die „Gesellschaft befrieden.“ Außerdem zeigen wir wieder unglaubliche Zaundokumentationen in unserem neuen Bericht.

Mit dem Sofort-Programm „11+1 für Hessen“ sollen nach Angaben der Staatskanzlei „wichtige Vorhaben“ aus dem Koalitionsvertrag auf den Weg gebracht werden. Dazu hätten die elf Minister sowie die Staatskanzlei je einen Baustein für ein gemeinsames Sofort-Programm erarbeitet.  Damit alle Projekte unmittelbar gestartet und mit hoher Priorität realisiert werden, sind dafür im Nachtragshaushalt 2024 insgesamt 25 Millionen Euro vorgesehen. Die Koalition aus CDU/CSU und SPD will hier unter anderem tatsächlich die Jagd auf Wölfe eröffnen.

Zitat aus dem „11 + 1Programm“ der Koalition aus CDU und SPD: „Wir stehen für einen ideologiefreien und realistischen Umgang mit dem Wolf, der die Interessen der Nutztierhalter und der Bürgerinnen und Bürger ernst nimmt. Dafür leiten wir eine Trendwende ein, indem wir eine aktive Bestandsregulierung des Wolfs schaffen und für eine gesellschaftliche Befriedung sorgen. Wir wollen den Wolf jetzt bejagen statt später bereuen. Wir werden den Wolf in das Jagdrecht aufnehmen und ein umfassendes Maßnahmenpakt schnüren.“

Dies dürfte allerdings keinesfalls mit dem Bundesnaturschutzgesetz und erst Recht nicht mit EU-Recht, ja nicht einmal mit dem Schnellschusssystem von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) vereinbar sein. In Hessen gibt es zudem viel zu wenige Wölfe. Hier ist jedes Tier für die weitere Verbreitung der Wölfe im Bundesland wichtig. Dazu gab es auch schon ein Urteil aus NRW. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/09/nrw-oberverwaltungsgericht-verbietet-abschuss-von-gloria-endgueltig/

Auch, dass mit einem solchen Vorhaben angeblich die Bevölkerung „befriedet“ werden würde, halten wir für ein grottenschlechtes Märchen, denn in Wahrheit ist die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland noch immer für die Anwesenheit der Wölfe, sogar die Landbevölkerung. Lediglich eine kleine Minderheit von Landwirten, die partout ihre Tiere nicht schützen wollen oder von der Agrar- und Jagdlobby aufgehetzt worden sind, machen sich für Abschüsse stark.

Beispielfoto Wölfe. © Brigitte Sommer

In Wirklichkeit liegen viele Bedrohungen für konventionelle Bauernhöfe ganz woanders, denn Kunstfleisch steht kurz vor der Zulassung und genau die Firmen, die vorher an Massentierhaltung verdient haben, investieren jetzt in die neue Goldgrube Kunstfleisch.  Das Fleisch soll mit drei D-Druckern gedruckt werden und Betriebe müssen dann zukünftig Lizenzen bezahlen, ähnlich wie es heute schon mit Computerprogrammen üblich ist. Und auch Gemüse soll in Zukunft nicht mehr auf Feldern angebaut werden, sondern auch künstlich. Investoren sind Vermögensverwalter.  Die Landwirtschaft, wie wir sie alle kennen, gerät in Gefahr, abgewickelt zu werden. Zudem dürften viele Betriebe, auch das von der EU beschlossene Renaturierungsgesetz  viele Betriebe in Bedrängnis bringen. Wer sich hier hauptsächlich mit einem Stellvertreterkrieg gegen Wölfe beschäftigt, wird sehr unsanft aufwachen. Freilich ist es den Lobbyisten Recht, wenn Bauern von den wahren Problemen abgelenkt werden.

Gerade auch im Sinne des Renaturierungsgesetzes sind Wolfsabschüsse kontraproduktiv.

Auch die Waffenindustrie – und hier ist nicht nur die Rüstungsindustrie zu nennen – sondern auch die Firmen, die Jäger beliefern, würden von der Jagd auf Wölfe noch mehr Profit erwirtschaften, als ohnehin bereits, denn eine Wolfsjagd im eigenen Land dürfte für viele Jägerinnen und Jäger die Erfüllung eines Traum bedeuten, für den sie sonst teuer ins Ausland reisen müssten. Zudem wird das Mitnehmen von Trophäen immer mehr eingeschränkt oder sogar ganz verboten.

Angeblicher Wolfsriss bei Büdingen:

Update 16.03.24 – Das Ergebnis der Besprobung lautet eindeutig Hund:

11.02.2024WetterauBüdingenGatterwild (2)Wolf mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossenHundneinnein

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/tabelle

Hier das Ergebnis des zweiten Vorfalls:

16.02.2024WetterauBüdingenGatterwild (1)kein Wolf/andere Todesursache—–Da das Tier keine äußeren Verletzungen aufwies, wurde kein DNA-Abstrich genommenneinnein

Seit einiger Zeit gibt es Gerüchte, dass angeblich im Büdinger Stadtwald Wölfe leben sollen. Wiederholt und seit mindestens drei Jahren hätten Jäger einen Wolf im Büdinger Wald von Constantia Forst und einen in Bindsachsen beobachtet. Im Zeitraum vom 16. März 2022 bis 31. Januar 2024 wurden im Wetteraukreis 30 Hinweise als gesicherte Wolfsnachweise eingestuft. Ein Nachweis davon, ein genetischer Abstrich an einem Wildtierriss vom 13. August 2023, stammt aus dem Bereich Büdingen. Insgesamt konnten drei verschiedene Individuen über die Nachweise festgestellt werden. Der Büdinger Wald ist im Privatbesitz der Constantia Forst GmbH. Aus diesem Wald wurde dem Wolfszentrum von unterschiedlichen Absendern im Dezember 2021 ein Video übermittelt, auf dem ein Wolf zu sehen ist, der durch einen herbstlichen Laubwald läuft. Recherchen ergaben, dass es sich um das Video eines Jagdgastes handelte. Die fragliche Stelle der Aufnahme sei durch einen Wolfsberater aufgesucht und verifiziert worden, war in der FNP zu lesen.

Am 11. und am 16. Februar dieses Jahres soll in Büdingen angeblich ein Wolf Rothirsche und Mufflons in einem Gatter bei Büdingen gerissen haben. Ein Teil der Lokalmedien und auch Wolfsgegner in sozialen Netzwerken versuchten wieder einmal mehr Panik zu schüren, auch indem man die Nähe zu einem Waldkindergarten thematisierte. Doch dessen Leiterin Jutta S.  wollte sich nicht an Panikmache und Hetze beteiligen. In der FNP wurde sie folgendermaßen zitiert: „Wir sind relativ unbesorgt. Wir denken, dass der Wolf für uns keine große Gefahr darstellt. Ein in Freiheit lebendes Tier würde einen Teufel tun, sich einer lärmenden Kinderschar zu nähern, sondern eher das Weite suchen. Das Tier hat seine Berechtigung.“

Auch wurde der Wildparkleiter dahin gehend zitiert, dass Spuren auf Wolf hindeuten könnten. Die Zäune rund um das Gehege seien auf Schwachstellen kontrolliert worden, aber man hätte nichts gefunden. Oben seien die Zäune perfekt. Tja, man muss ja auch nicht oben, sondern unten schauen. Alle Zäune rund um die Gehege von Damhirschen, Rothirschen und Mufflons weisen keinen Untergrabschutz auf. Durch einen Bach, der sich durch alle Gehege zieht, kommen Hunde oder auch Wölfe übrigens überall dort hin. Unter der Brücke ist kein Schutzgitter vorhanden und an allen Zäunen  kein Untergrabschutz vorhanden. Auch in der Rissliste ist aufgeführt, dass kein Schutz vorhanden war.

Links hinter der Brücke ist das Hirschgehege, rechts das Mufflonsgehege zu sehen. An der Seite der Brücke ist ein Durchgang zum Gehege und unter der Brücke an der anderen Seite auch. Hunde oder Wölfe oder andere kleine Beutegreifer haben wir freien Zutritt.

 

Kein Gitter unter der Brücke.

Nirgends Untergrabschutz. Die Höhe der Zäune ist also komplett irrelevant, wenn jeder Beutegreifer unter den Zäunen hindurch kann.

 

Die Liste nennt sich nun nicht mehr „Verdachtsfälle“ sondern Liste der gemeldeten Nutztierschäden. Hier wird bestätigt, dass kein Grundschutz vorhanden war.

 

Nicht Wölfe sind im Büdinger Wald für Wanderer und Kindergartenkinder gefährlich, sondern diese gefährliche Straßenkreuzung, bei der sich der Parkplatz auf der anderen Straßenseite befindet. Wer zum Wildpark oder zum Waldkindergarten will, muss diese Kreuzung erst überqueren. 70 Kilometer sind hier erlaubt, die kurz nach der Kreuzung sogar aufgehoben werden. Pikanterweise gibt es zwischen Wild-Gehege und Kreuzung auch eine Gaststätte, in der Gerichte mit Wildfleisch angeboten werden. Der größte Feind der Gattertiere scheint also der Mensch zu sein.

 

Ungeschützte Schafe bei Biebergemünd im Spessart:

Obwohl in Hessen überall Zäune gefördert werden, scheint wenig Motivation zum Schützen vorhanden zu sein.

 

Diese Schafe standen Anfang Februar nur hinter Wilddraht ohne Untergrabschutz auf ihrer Weide bei Biebergemünd. © Brigitte Sommer
Wilddraht, ohne Spannung und ohne Untergrabschutz.

 

In der Gegend gab es bereits mehrere Rissvorfälle, auch ein Goldschakal soll daran beteiligt gewesen sein. © Brigitte Sommer

 

Neuigkeiten aus den Hessischen Wolfsgebieten aus dem Wolfszentrum

  • Bayern weist grenzübergreifendes Territorium „Hohe Rhön“ aus: In der Rhön ist ein Wolfspaar sesshaft geworden. Das Territorium befindet sich sowohl auf bayerischer als auch auf hessischer Seite. Die Verantwortung und damit auch die Berichterstattung zu dem Territorium „Hohe Rhön“ liegt bei Bayern. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Homepage des bayerischen Landesamtes für Umwelt unter:   www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm
  • Bilanz zu den gemeldeten Nutztierschäden im Dezember: Im Dezember 2023 hat es nachweislich einen Wolfsübergriff auf ein Schaf im Main-Kinzig-Kreis gegeben. Wolfs-DNA konnte in dem Fall nicht gesichert werden, aber das Gesamtbild lässt den Schluss zu, dass eine Beteiligung eines Wolfes mit hinreichender Sicherheit bestätigt werden kann.
  • Vandalismus im Territorium Butzbach: Zum wiederholten Male wurden Kamerafallen, welche durch das WZH für das Wolfsmonitoring im Territorium Butzbach angebracht wurden, beschädigt. Die Kamerafallen wurden zum Teil mit Fäkalien beschmiert und durch Gewalteinwirkung mutwillig und irreparabel zerstört.

 

Fotonachweis bei Wehrheim/Territorium Butzbach. ©HLNUG.

 

Fotonachweis bei Rosbach. © HLNUG

 

Pony ohne Schutz im Territorium Butzbach:

Diese Pony stand am 25. Februar völlig alleine auf einer abgelegenen Wiese im Territorium Butzbach.

 

Zaunsituation hinten.

 

Gerade wurde auch in Brüssel die Herabstufung des Schutzstatus der Wölfe in der Berner Konvention verschoben. Grund: es fand sich keine Mehrheit. Ein hoher Kommissionsbeamter der Generaldirektion Umwelt hätte der Brussels Times gesagt, dass die Rückkehr des Wolfes in die EU eine Erfolgsgeschichte sei. Dies bedeute jedoch nicht, dass der Wolf überall einen günstigen Erhaltungszustand erreicht habe. In den kommenden Jahren würden weitere Bewertungen erforderlich sein. Es gebe keine andere Lösung als die Koexistenz.

 

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern die neue Regierungskoalition in Hessen dazu auf, endlich Politik für die Bürger umzusetzen, und nicht für Lobbyisten.

 

Quellen:

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/tabelle

https://www.antenne-mainz.de/aktuell/nachrichten-aus-der-region/wiesbaden/sofort-programm-11-1-fur-hessen-LF15542944

https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-02/eu-parlament-natur-umwelt-schutz-renaturierung-proteste-bauern?fbclid=IwAR1-ysgEfnsBFksSmd1V0OmnyEbjoRxuGNPGLttFwLdeEg0cu3eIN6QK6qA

https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/buedingen/trockene-aeste-riskanter-als-wolf-92833321.html?fbclid=IwAR0nHNqlOdnHpWC3QNLnX9l47OW64jhPi-4WR43r-OJu0MgmhayHBXp8R8w

https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/woelfe-gibt-in-region-schon-laenger-92835721.html?fbclid=IwAR1EUcRG9VpXORV7Lpdx3JGMTD2extVxd7Re5vc-i6RuIIdl1DtHr25doQc

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/aktuelles

https://www.menschen-fuer-woelfe.com/post/der-wolf-ist-auch-auf-dem-land-willkommen

https://www.agrarheute.com/management/agribusiness/xxl-laborfleischanlage-13-mio-kg-kunstfleisch-produzieren-594444

https://ak-co.de/vertical-farming-gemueseanbau-von-morgen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/27/eu-verschiebt-entscheidung-ueber-den-schutzstatus-der-woelfe/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/15/herdenschutzmassnahmen-werden-jetzt-in-ganz-hessen-bezahlt/

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. und die Wölfe brauchen Hilfe

In allen  hessischen Wolfsgebieten brauchen wir dringend aktive Unterstützung. Nicht nur im Spessart und im Taunus, sondern auch in Nord- und Mittelhessen, Osthessen und im Odenwald. Das ist der erste Schritt zum Aktivwerden: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Da wir nicht staatlich unterstützt werden, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jeden kleinen Beitrag. Sehr gut helfen uns regelmäßige Spendenabos in Höhe von beispielsweise 5 Euro im Monat als Abo, bzw. Dauerauftrag.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch über Paypal sind Spenden möglich. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

NRW: Oberverwaltungsgericht verbietet Abschuss von Gloria endgültig

Was für ein Zittern und Bangen, doch jetzt hat auch das Oberverwaltungsgericht Münster entschieden, dass die Wölfin Gloria von Wesel nicht getötet werden darf. Dieses Urteil werten wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. auch als Sieg für den Natur- und Wolfsschutz, als Zeichen gegen Lobbypolitik und als wichtiges Signal an unwillige Weidetierhalter und schießfreudige Jäger.

Die drei Beschlüsse des Oberverwaltungsgerichts sind unanfechtbar, so eine Pressemitteilung des Oberverwaltungsgerichtes von heute.

Beispielfoto Wolfspaar. © Brigitte Sommer

 

Die Beschwerden des Kreises Wesel gegen Urteile des Verwaltungsgerichtes Düsseldorf hat das Oberverwaltungsgericht nunmehr zurückgewiesen und damit den Stopp der Vollziehung der Ausgenehmigung zum Abschuss von Gloria bestätigt. Zur Begründung hat der 21. Senat des Oberverwaltungsgerichts ausgeführt: Eine Vollziehung der Ausnahmegenehmigung kommt nicht in Betracht, weil diese an mehreren Fehlern leidet. Der Kreis hätte nicht dargelegt, dass Gloria ein problematisches, auf geschützte Weidetiere ausgerichtetes Jagdverhalten zeigt. Ferner sei die Schadensprognose des Kreises defizitär, weil sich aus ihr der Umfang der angenommenen zukünftigen Schäden nicht ergebe. Dies mache auch die Ermessensausübung des Kreises fehlerhaft, weil die von ihm vorgenommene Abwägung zwischen artenschutzrechtlichen und wirtschaftlichen Belangen ohne Benennung des Umfangs der zukünftigen Schäden nicht brauchbar sei. Schließlich liege auf der Hand, dass sich der Erhaltungszustand der lokalen Wolfspopulation im Westmünsterland durch den Abschuss von Gloria verschlechtern würde, weil dadurch der Umfang der Population um ein Drittel reduziert werde und zudem Gloria das einzige fortpflanzungsfähige Weibchen ist. Der vom Kreis angenommene Ausgleich in Gestalt des Zuzugs eines anderen Weibchens sei lediglich spekulativ. Auch bei einer reinen Vollzugsfolgenabwägung wäre die Vollziehung der Ausgenehmigung zu stoppen. Der Abschuss von Gloria bedingte einen endgültigen artenschutzrechtlichen Schaden, der auch nicht ohne Weiteres kompensierbar wäre. Der auf der anderen Seite zu berücksichtigende landwirtschaftliche Schaden in Gestalt gerissener Weidetiere würde dagegen aufgrund bestehender Entschädigungsregelungen für Nutztierhalter kompensiert. Die damit einhergehende Belastung der Steuern zahlenden Allgemeinheit erscheine vergleichsweise marginal.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. werden aber weiterhin ein Auge auf das Gebiet haben und wir hoffen, dass bestimmte Lobbygruppen endlich mit Rissprovokationen und Lügenmärchen aufhören und endlich anfangen, ihre Tiere fachgerecht zu schützen. Auch Umweltminister Krischer (Grüne) könnte sich nun tatsächlich in die Aufgaben eines Umweltministers stürzen, dem wirklich der Naturschutz am Herzen liegt, statt der Agrar-Lobby das Leben einer Wolfsmutter als Bauernopfer darzubringen.

Wir wünschen Gloria und ihrer Familie eine erfolgreiche Paarungszeit.

 

 

Hier die Pressemittellung des Oberveraltungsgerichtes:

https://www.ovg.nrw.de/behoerde/presse/pressemitteilungen/08_240209/index.php?fbclid=IwAR3wF9Yzx4F71NwML0kOHl_FegiWEZe8hTT6u-eYvpXXgZQ6lELFLaFn6Zw