Sachsen: Natürlicher Tod einer Dynastiegründerin – Aufruf zum Schutz vor illegalen Tötungen bei Knappenrode II

Unser Verein Wolfsschutz-Deutschland e. V. nimmt die jüngste Mitteilung des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) zum Ableben einer 13-jährigen Wolfsfähe bei Elsterheide mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis. Während wir uns über die transparente Aufklärung des natürlichen Todes freuen, mahnt der Fall eindringlich: In der Region Knappenroder Seenlandschaft und insbesondere im Territorium Knappenrode II und im gesamten Landkreis Bautzen sterben in diesem Jahr erneut zahlreiche Wölfe unter mysteriösen Umständen und es kursieren Fakegeschichten über angebliche Risse von Katzen.

Wir fordern eine Intensivierung der Aufklärungsarbeit um die Vorgägen im Rudelgebiet Knappenrode II und wir setzten für einen nachgewiesenen illegalen Abschuss eine Belohnung in Höhe von 2.000 Euro aus.
Die Wolfsfähe GW180f, die 2013 das Rudel in Knappenrode/Seenland (KN) gründete, sei mit ihren 13 Jahren eine der ältesten dokumentierten Wölfe im sächsischen Monitoring. Seit Ende August 2025 soll sie Aufsehen erregt haben, als sie krank und abgemagert in der Nähe von Wohngebieten gesichtet wurde. 23 Meldungen aus der Bevölkerung und vom erweiterten Monitoring zeichneten laut Wolfsbüro ein Bild eines Tieres, das unter starken Alterserscheinungen und Räude gelitten habe. Die Fachstelle Wolf hätte laut Pressemitteilung ihre Aktivitäten verstärkt, um das Verhalten zu beobachten und eine mögliche „Managementrelevanz“, also einen Abschuss zu prüfen. Die Ergebnisse der Obduktion durch das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin bestätigen nun: Die Fähe durfte natürlicherweise an Altersschwäche sterben. Ihr verzögerter Fluchtreflex und die Suche nach leichter Nahrung wie Komposthaufen waren Symptome ihrer Beeinträchtigung – kein Verlust der Scheu vor dem Menschen, wie es fälschlicherweise interpretiert werden könnte.
Dass sie nach dem 17. September 2025 nicht mehr gesehen wurde und der davor dokumentierte Gesundheitszustand des Tieres hätte auf ein Ableben der Wölfin hingedeutet. Im Rahmen eines weiteren Monitoringeinsatzes Ende September 2025 sei der bereits stark verweste Kadaver der alten Wölfin gefunden worden. Es sei davon auszugehen, dass das Tier kurz nach der letzten Sichtungsmeldung verstorben ist.
Diese Wolfsfähe war ein Symbol für die erfolgreiche Rückkehr des Wolfes nach Deutschland: unauffällig und wolfstypisch lebend, bis Krankheit und vor allem ihr Alter sie einholten. Es ist erfreulich, dass das Monitoring hier rasch und professionell handelte. Doch der Fall unterstreicht auch die Dringlichkeit, Gerüchte und Vorurteile frühzeitig zu entkräften – gerade in einer Region, in der Wölfe zunehmend Opfer illegaler Tötungen werden.
Screenshot aus der Pressemitteilung. Wir hoffen, dass die Wölfin gut auf der anderen Seite angekommen ist. Es gibt Erkenntnisse darüber, dass im Universum keine Energie jemals verloren geht. Insofern ist es eine schöne Vorstellung, dass die Wölfin zu dem zurück gekehrt sein könnte, was war, ist und jemals sein wird.

 

Die alte Wölfin GW180f aus dem Rudel Milkel schreibt Geschichte. Insgesamt hat sie zirka 57 Welpen das Leben geschenkt und mindesten drei Rüden überlebt. Eine wahre Gründeren einer Wolfsdynastie. Ausriss aus DBB-Wolf.de

 

Screenshot aus DBB-Wolf.de Rudel Kanpenroder Seenland.

 

Am 3. Oktober wurde eine weitere Wölfin,  GW1880f, im Gebiet Knappenrode II tot aufgefunden. Auch hier lautet das Ergebnis: natürlicher Tod.

Screenshot aus DBB-Wolf.de – Die tote Wölfin war die neue Mutterwölfin des Rudels Knappenrode II. Im vergangenen Jahr hatte sie mit einem neuen Rüden zwei Jungtiere.

 

Screenshot aus DBB-Wolf. Rudel Knappenrode II.

 

Mysteriöse Tode und illegale Abschüsse

Ein anhaltendes Problem im Gebiet um Knappenrode II. Leider steht der natürliche Tod der GW180f im Kontrast zu den alarmierenden Ereignissen dieses Jahres. Mehrere Wölfe sind unter verdächtigen Umständen gestorben, darunter Fälle, die auf illegale Eingriffe hindeuten. Dort wurde am 4. August 2025 ein Jährling, tot aufgefunden – die Obduktion ergab Schussverletzungen. Wolfsschutz-Deutschland e. V. hat Strafanzeige  https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/09/16/sachsen-illegale-wolfstoetung-in-knappenrode-ii-wolfsschutz-deutschland-e-v-erstattet-strafanzeige-und-setzt-belohnung-aus/ erstattet und eine Belohnung von 2.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Identifizierung des Täters führen. 

Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland 2000 wurden bundesweit über 1.180 tote Wölfe dokumentiert, von denen rund 140 allein im Jahr 2024 auf unnatürliche Ursachen zurückgingen, einschließlich illegaler Abschüsse. In Sachsen, wo die Knappenroder Rudel leben, und im gesamten Landkreis Bautzen ist die Dunkelziffer hoch: Viele tote Wölfe werden nicht gefunden oder manipuliert, um die Taten zu vertuschen. Eine Aufklärungsquote ist praktisch nicht vorhanden, und Strafen – bis zu 50.000 Euro Geldstrafe oder fünf Jahre Haft nach Bundesnaturschutzgesetz – bleiben aus. Illegale Tötungen sind kein Einzelfall, sondern ein systematisches Problem, das durch Vorurteile angeheizt wird. Wir fordern die Gründung von regierungsunhabhängigen Spezialeinheiten, wie sie in Italien und Spanien erfolgreich etabliert wurden, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

Am 24. Dezember 2019 wurde die damalige Mutterwölfin des Rudels Knappenrode II illegal erschossen aufgefunden. 

Eineinhalb Jahre vorher wurde ebenfalls eine Wölfin aus diesem Rudel bei Mortka auf besonders grausame Art und Weise getötet. Bei der Bergung des Kadavers sei festgestellt worden, dass der Brustraum des Wolfes Löcher aufgewiesen hätte und um den Bauch des toten Wolfes ein Strick gebunden gewesen wäre. Am anderen Ende des Strickes soll ein Betongewicht befestigt gewesen sein, mit dem der Kadaver im Tagebausee versenkt worden ist.  Wir lobten damals eine Summe von 7.000 Euro zur Ergreifung des Täters aus. Der Fall ist bis heute ungeklärt. 

Aktuelle Unklare und offene Fälle im Gebiet um Knappenrode und Landkreis Bautzen:

Am 11. Mai 2025 wurde ein toter Wolf gefunden. In der Liste als unklar aufgeführt.

Am 29. Juli 2025 wurde die Wölfin GW5016f gefrunden. In der Liste als unklar aufgeführt.

Am 22. Februar 2025 wurde der Welpe GW4744m überfahren aufgefunden.

Landkreis Bautzen und Nähe

Am 18. Februar 2025 wurde der Welpe GW4712m im Territorium Johnsdorf überfahren

Am 24. März  2025 wurde die Altwölfin GW342f aus dem Ruszow Rudel aus aud auch Pumpak stammte, im Territorium Neustadt Spremberg überfahren aufgefunden.

Am 09. Juli 2025 wurde die Altwölfin GW4623f im Terrotorium Elstra überfahren aufgefunden.

Verschwundene Rudel im Landkreis Bautzen

Eine Tochter von GW180F gründete 13/14 das Rosenthaler Rudel, das nach 21/22 verschwand.

Das Milkeler Rudel, in dem ein Nachkomme – GW1064m –

–  aus Knappenrode II, nur noch alleine lebte, ist seit 23/24 nicht mehr besetzt. 2017 versuchten Welpen des Rudels Jägern Helme und Gerätschaften zu stehlen. Ein aufgenommener Film davon ging damals viral. https://www.youtube.com/watch?v=hV4LVvLqF1I

Das Gebiet um Lohsa ist seither Schwerpunkt  krimineller Ereignisse.

Totfunde in Sachsen gesamt von 2000 bis 2025

237 Totfunde:  21 x Illegale Tötung  4 x Management  32 x natürlich  19 x unklar  161 x Verkehrsunfall  1 x sonstiges

Die Statistik zeigt, dass der Mensch für den Wolf gefährlich ist, und nicht umgekehrt. Neue Infos dazu auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/10/03/erneut-bestaetigt-die-groesste-bedrohung-fuer-den-wolf-ist-der-mensch/

Gerüchteküche brodelt: Wölfe als Sündenböcke für verschwundene Katzen?

Der Fall der alten Fähe hat nicht nur das Monitoring mobilisiert, sondern auch die Gerüchteküche zum Kochen gebracht. In Elsterheide und Umgebung kursieren Meldungen, wonach Wölfe angeblich Hauskatzen angreifen und fressen würden. Gerade mal vier Tiere wurden dort als vermisst gemeldet und bei einem Tier hätte es sein können, dass ein Wolf nachgesorgt haben könnt. Daraus tendenziöse Artikel mit absurden Tatsachenbehauptungen zu kreieren, ist ein klassischer Fall von absichtlicher Panikmache der Medien. Kranke oder alte Wölfe wie GW180f suchen keine Haustiere – sie greifen zu dem zu, was erreichbar ist, wie Abfall oder eben auch einmal tote Tiere. Doch die wahren Verursacher für verschwundene Katzen sind oft Jäger. Tatsächlich zeigen Schätzungen, dass in Deutschland jährlich mehrere zehntausend Katzen von Jägern getötet werden. Der Deutsche Tierschutzbund geht von „mehreren zehntausend“ Fällen aus, PETA sogar von bis zu 200.000 erschossenen Katzen pro Jahr. In Nordrhein-Westfalen allein werden rund 11.000 Katzen pro Jahr erlegt. Jäger dürfen Katzen als „wildernd“ abschießen, sobald sie sich mehr als 200 bis 500 Meter von Siedlungen entfernen – oft ohne Meldepflicht. Viele Tiere verschwinden spurlos, Kadaver werden vergraben oder als Unfallopfer getarnt. Während Wölfe selten Katzen jagen – und dann meist Streuner –, machen Jäger systematisch Jagd auf Haustiere. Diese Zahlen entkräften Mythen und lenken den Blick auf das echte Problem, die Jagd- und Agrarlobby. 

Aufruf zum friedlichen Zusammenleben: Schutz statt Schuss

Wolfsschutz-Deutschland e. V. sieht im Fall Elsterheide eine Chance für mehr Verständnis. „Die Wolfsfähe GW180f hat ihr Leben in Freiheit und Würde gelebt – ein Vorbild dafür, dass das Zusammeleben mit Wölfen funktioniert. Lassen wir uns nicht von Gerüchten täuschen, sondern den gesunden Menschenverstand einschalten. 
Wir freuen uns über neue Mitglieder, die sich vorstellen können, Schwerpunktmäßig im Gebiet um Lohsa aktiv zu werden, ebenso über Hinweise, auch anonym. Wir garantieren hundertprozentigen Quellenschutz.  Hotline: 0176 48732612 oder Email: Brigitte.Sommer@wolfsschutz-deutschland.de 

Quellen:

https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1091231

http://www.dbb-wolf.de

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/08/09/sachsen-wolfsland-stirbt/

https://www.wolf.sachsen.de/wolfswelpen-milkel-werden-vergramt-4734.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/01/28/mutterwoelfin-des-rudels-knappenrode-ii-in-sachsen-erschossen-und-verscharrt-wolfsschutz-deutschland-e-v-erstattet-anzeige-und-lobt-kopfgeld-aus/

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Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

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Wölfe als Sündenböcke: Die „Herrsche und Teile“- Agenda auch gegen Italiens Wölfe

Der Wolf ist ein Symbol für die Rückkehr der Wildnis, gerade auch in Italien. Mit etwa 3.300 Tieren, die 23 % des Landes von den Apenninen bis zu den Alpen besiedeln, reguliert er Ökosysteme und fördert die Biodiversität. Doch in Südtirol wird der Wolf erneut zum Sündenbock, wie der Fund eines toten Wolfs am 25. September 2025 bei St. Vigil in Enneberg zeigt. Dieser Vorfall spiegelt eine eskalierende Aufwiegelung wider, angeheizt durch Medienpropaganda und Interessenkonflikte. Wolfsschutz-Deutschland e. V. lehnt jegliche Abschüsse – legal oder illegal – entschieden ab und sieht den Wolf als Opfer einer uralten Strategie: „Herrsche und Teile“. Dieser Artikel beleuchtet, wie Medien die Bevölkerung aufhetzen, warum die Wolfskontroverse von größeren Problemen ablenkt und wer davon profitiert.

Der Wolfsfund in Südtirol: Ein Symptom systematischer Propaganda

Am 25. September 2025 fanden Förster in Südtirol den Kadaver eines Wolfs, nachdem eine anonyme E-Mail den Fund meldete. Die Todesursache ist unklar – Vergiftung wird vermutet, ähnlich wie bei einem Wolf in Kastelruth (Juli 2025) oder einem Goldschakal in der Region. Gleichzeitig wurde ein geschwächter Jungwolf gerettet und in ein Pflegezentrum bei Bologna gebracht. Solche Vorfälle sind kein Einzelfall: Jährlich sterben in Italien 200–500 Wölfe durch illegale Tötungen (Gift, Fallen, Wilderei) oder Verkehrsunfälle. Seit der EU-Herabstufung des Schutzstatus von „streng geschützt“ auf „geschützt“ im März 2025 sind legale Abschüsse erlaubt – etwa 160 pro Jahr, darunter zwei im Vinschgau (Juli 2025). Wolfsschutz-Deutschland e. V. verurteilt diese Abschüsse scharf. Wölfe sind keine Gefahr für Menschen – seit über 200 Jahren gab es keinen tödlichen Angriff. Ihre ökologische Rolle als Regulator von Wildbeständen wie Rehen oder Wildschweinen ist unersetzlich. Dennoch wird der Wolf als Problem dargestellt. Warum?
Beispielfoto Wolfsrudel. © Brigitte Sommer

Medienpropaganda: Der Wolf als Sündenbock

Medienberichte schüren gezielt Angst. Schlagzeilen über „Wölfe auf Skipisten“ oder Viehverluste (ca. 200 pro Jahr in manchen Regionen) dominieren, während die Hauptursachen für Weidetierverluste – Krankheiten, Unfälle oder mangelnde Stallung – kaum erwähnt werden. Statistisch machen Wolfsrisse nur einen Bruchteil der Verluste aus (z. B. in Südtirol weniger als 5 % der Schafverluste). Trotzdem wird der Wolf als Hauptproblem inszeniert. Eine Umfrage des Landesinstituts ASTAT (18. September 2025) zeigt die Folgen: 72 % der Südtiroler sehen Wölfe negativ, 69 % halten sie für gefährlich, und 87 % fordern Abschüsse. Diese Stimmung ist kein Zufall. Sensationslüsternde Berichte über seltene Angriffe auf Hunde (ca. 400 seit 2024) oder Wolfsichtungen in Wohngebieten übertreiben die Gefahr, während Lösungen wie Zäune oder Herdenschutzhunde (erfolgreich im Nationalpark Abruzzo) unterbelichtet bleiben. Schon im Mittelalter diente der Wolf als Sündenbock: Mächtige nutzten ihn, um Bauern von sozialen Missständen abzulenken und Kontrolle zu sichern. Heute lenkt die „Wolfskrise“ von systemischen Problemen der Landwirtschaft ab – etwa sinkende Agrarsubventionen, steigende Kosten oder Handelskonkurrenz.

„Herrsche und Teile“: Die Agenda hinter der Anstachelung

Die Fixierung auf den Wolf ist nicht logisch, da Viehverluste durch andere Ursachen weit überwiegen. Stattdessen folgt sie dem Prinzip „Herrsche und Teile“: Bauern, die mit wirtschaftlichen Unsicherheiten kämpfen, werden gegen Wölfe aufgebracht, anstatt gegen strukturelle Probleme wie unzureichende Förderungen oder Marktdruck. Wer profitiert von dieser Ablenkung?

  1. Politische Akteure: Lokale Politiker in Südtirol nutzen die Wolfskontroverse, um Wählerstimmen zu gewinnen. Forderungen nach Abschüssen – unterstützt von Prominenten wie Reinhold Messner – lenken von Versäumnissen in der Agrarpolitik ab. Die EU-Herabstufung des Schutzstatus könnte ein Zugeständnis an solche Interessen sein, um ländliche Wähler zu beruhigen.
  2. Agrarlobby: Großbauern drängen auf Abschüsse, um kurzfristige Kosten für Herdenschutz zu vermeiden. Statt in nachhaltige Maßnahmen wie Maremmano-Abruzzese-Hunde zu investieren, wird der Wolf als Bedrohung dargestellt.
  3. Tourismusindustrie: 61 % der Südtiroler befürchten laut ASTAT negative Auswirkungen auf den Tourismus. Berichte über „gefährliche“ Wölfe könnten dazu dienen, Abschüsse zu rechtfertigen, um das Image der Region als „sicheres Urlaubsziel“ zu wahren.
  4. Medienhäuser: Sensationalismus generiert Klicks und Auflage. Geschichten über „gefährliche“ Wölfe verkaufen sich besser als komplexe Themen wie Agrarreformen, wodurch die Spaltung zwischen Naturschützern und Landwirten vertieft wird. Zudem gehören die Medienhäuser nur noch einer Handvoll Menschen. Echte Vielfalt ist nicht mehr gegeben. 

Diese Agenda schadet nicht nur den Wölfen, sondern auch den Bauern, die von den wahren Ursachen ihrer Probleme abgelenkt werden. Die eigentliche Bedrohung liegt in wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, die kleinere Betriebe an den Rand drängen. Schon jetzt gehört immer mehr Grundbesitz Konzernen, die ein Interesse daran haben, dass kleine Betriebe zugrunde gehen. Sie wollen die Kontrolle über die Nahrungsmittelproduktion und die damit verbundenen Gewinne.

Fazit: Den Wolf schützen, die Ablenkung durchschauen

Der Wolf ist kein Feind, sondern ein Verbündeter der Natur. Die aktuelle Mobilmachung gegen Wölfe, angefacht durch Medien und Interessengruppen, folgt einem alten Muster: „Herrsche und Teile“. Indem Bauern gegen Wölfe europaweit, ja sogar weltweit aufgebracht werden, bleiben systemische Probleme wie wirtschaftliche Unsicherheit oder ungleiche Handelsbedingungen im Schatten. Der Wolfsfund in Südtirol ist ein Alarmsignal: Wir müssen die wahren Ursachen der Konflikte benennen und den Wolf schützen – für die Natur und für eine ehrliche Debatte. Wolfsschutz-Deutschland e. V. ruft dazu auf, die Stimme für den Wolf zu erheben und die Ablenkungsmanöver zu durchschauen. Wir müssen uns europaweit mit echten Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunden verbünden und die Bauern sollten endlich erkennen, dass wir Natur- und Tierschützer, genau wie Wölfe, keine Feinde sind, sondern dass sie von Konzernen im Hintergrund benutzt werden wie Figuren in einem Schachspiel. 

Quellen:

https://www.buzzfeed.de/welt/fragen-auf-anonyme-mail-eingegangen-raetselhafter-fund-in-suedtirol-gemeinde-wirft-zr-93967832.html?utm_term=Autofeed&utm_campaign=bfde&utm_medium=Social&utm_source=Facebook&fbclid=IwY2xjawNQXNBleHRuA2FlbQIxMQABHlClLVHZwDAn8GXweNH4hs4ZC0gmNz0ZnHgidh-tjFp2YprvMIMHMcOXXRhh_aem_JaKOR7dZ5gwksS9_YtZCHw#Echobox=1759467982

https://astat.provinz.bz.it/de/home

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

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Erneut bestätigt: Die größte Bedrohung für den Wolf ist der Mensch

Vor knapp zwei Jahren veröffentlichten wir bei Wolfsschutz-Deutschland e. V. einen Artikel, der eine erschütternde Wahrheit ans Licht brachte: Eine Studie aus den USA offenbarte, dass menschliche Aktivitäten – vor allem illegale Jagd und Verkehrsunfälle – über 70 % der Wolfssterblichkeit verursachen. Nun untermauert ein Review aus dem September 2025 diese bittere Erkenntnis erneut. Die Studie, die über 1.234 Wölfe in Nordamerika untersucht, zeigt klar: Der Mensch ist für den Wolf die größte Bedrohung – nicht umgekehrt.

Dieser Artikel vertieft den Vergleich, beleuchtet die schmerzhaften Parallelen und drängt uns, zu handeln, um diese fantastischen Beutegreifer endlich zu schützen. 

Rückblick: Die Studie von 2023

Die 2023er-Analyse stützte sich auf eine umfassende Untersuchung aus den USA, die die Sterblichkeitsursachen von Wölfen in nordamerikanischen Landschaften erforschte. Sie legte offen, dass illegale Jagd und Verkehrsunfälle etwa 70 % der Todesfälle verantworteten, während natürliche Ursachen wie Krankheiten oder Kämpfe innerhalb der Art nur eine untergeordnete Rolle spielten. Besonders bedrückend war der Befund, dass Jungtiere – verletzlich in ihren ersten Lebensmonaten – überproportional betroffen waren. Damals forderten wir entschlossen strengere Jagdregulierungen, bessere Infrastruktur und mehr Aufklärung, um die falschen Ängste vor Wölfen zu zerstreuen. Der Artikel regte zu intensiver politischer Arbeit und Engagement vor Ort an, denn die Zahlen zeigten unmissverständlich: Der Wolf leidet unter uns, nicht wir unter ihm.
Beispielfoto Wolfsrudel. ©Brigitte Sommer

Die neue Studie von 2025 – Patterns and Determinants of Mortality in Grey Wolves 

Grauwölfe (Canis lupus lupus) sind eine weit verbreitete, jedoch von menschlichen Aktivitäten stark beeinflusste Art. Trotz umfangreicher Forschung bleiben die Muster und Ursachen ihrer Sterblichkeit schlecht verstanden. Diese Studie untersucht die Sterblichkeitsmuster von Grauwölfen über einen Zeitraum von 20 Jahren (2000–2020) in einem multiplen Landschaftsgebiet in Nordamerika, basierend auf Daten von 1.234 verstorbenen Wölfen. Die Ergebnisse zeigen, dass menschliche Aktivitäten, insbesondere Jagd und Fahrzeugkollisionen, die Hauptursachen für den Tod darstellen (ca. 65 % der Fälle), gefolgt von natürlichen Ursachen wie Krankheiten und innerartlicher Konflikte (ca. 25 %). Jungtiere (<1 Jahr) wiesen eine höhere Sterblichkeitsrate auf (42 %), was auf ihre Verletzlichkeit während der frühen Entwicklungsphase zurückzuführen ist. Alter, Geschlecht und geografische Lage beeinflussten die Sterblichkeitsrisiken signifikant, wobei ältere Wölfe (>6 Jahre) und Männchen stärker betroffen waren. Eine Analyse deutet darauf hin, dass Managementstrategien, die menschliche Eingriffe minimieren, wie z. B. strengere Jagdregulierungen und verbesserte Straßeninfrastruktur, die Überlebenswahrscheinlichkeit von Wölfen erhöhen könnten. Diese Erkenntnisse sind entscheidend für die Erhaltung dieser Art in menschlich geprägten Landschaften.

Kurze Zusammenfassung der wesentlichen Inhalte

Die Studie analysiert die Sterblichkeitsmuster von 1.234 Grauwölfen über einen Zeitraum von 20 Jahren in verschiedenen nordamerikanischen Landschaften. Sie kombiniert Daten aus Telemetrie, Autopsieberichten und Jagdstatistiken, um die Hauptursachen für den Tod zu identifizieren. Die Ergebnisse zeigen:

  • Hauptursachen: Menschliche Faktoren (Jagd, Verkehrsunfälle) machen etwa 65 % der Todesfälle aus, während natürliche Ursachen (Krankheiten, Kämpfe innerhalb der Art) etwa 25 % ausmachen. Die restlichen 10 % bleiben ungeklärt.
  • Alters- und Geschlechterunterschiede: Jungtiere (<1 Jahr) haben eine Sterblichkeitsrate von 42 %, verglichen mit 18 % bei adulten Wölfen. Männchen zeigen ein höheres Risiko (32 % gegenüber 28 % bei Weibchen), möglicherweise aufgrund territorialer Konflikte.
  • Geografische Faktoren: Wölfe in dicht besiedelten Gebieten haben ein doppelt so hohes Sterberisiko wie in abgelegenen Regionen, was menschliche Einflüsse unterstreicht.
  • Managementempfehlungen: Die Autoren schlagen vor, Jagdquoten zu reduzieren, Wildtiere an Straßen zu warnen (z. B. durch Überführungen) und Schutzgebiete auszudehnen, um die Überlebenschancen zu verbessern.
Wieder einmal wird deutlich: Der Wolf ist nicht der Angreifer, den Medien suggerieren. Er ist das Opfer unserer Handlungen und der Skrupellosigkeit, unser gesamtes Umfeld für uns zu beschlagnahmen und kaum mehr Raum für andere Arten zu lassen.

Vergleich und Relevanz

Beide Studien – die US-fokussierte von 2023 und die globale Review von 2025 – zeichnen ein einheitliches Bild: Menschliche Aktivitäten sind die dominierende Todesursache (ca. 60–70 %), mit Jagd und Tötungen im Vordergrund. Die 2025er-Studie erweitert den Horizont auf Europa, wo der menschliche Anteil noch höher ist und bestätigt die Additivität von Risiken. Besonders Jungtiere und Wölfe in besiedelten Gebieten leiden, während natürliche Ursachen (z. B. Krankheiten) unterrepräsentiert sind. Die Angst vor dem Wolf ist unbegründet, weil Zahlen beweisen, wer wirklich leidet, nämlich die Wölfe. 

Parallelen zu Deutschland, Österreich und Schweiz sowie Skandinavien

Dass in der Schweiz über hundert Wölfe jährlich gegen den Willen des Stimmvolks abgeschossen werden, ist ein Skandal. Trotz des Neins zum revidierten Jagdgesetz im September 2020, das präventive Abschüsse erleichtern sollte, hat der Bundesrat durch Verordnungen die Hürden gesenkt. Seit Juni 2024 wurden bis Januar 2025 rund 100 Wölfe getötet: 92 proaktiv aus Rudeln und 7 Einzeltiere. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) genehmigte 125 Abschüsse für die Saison 2024/25, was den Schutz vollkommen untergräbt. Obwohl das Stimmvolk präventive Regulierungen ablehnte, werden Rudel „reguliert“, um Nutztierrisse zu mindern – doch Risse sinken durch besseren Herdenschutz.
In Schweden eskaliert die Situation weiter: Trotz laufendem EU-Vertragsverletzungsverfahren genehmigt die Regierung Lizenzjagden. Für 2025 sind 30 Wölfe freigegeben und der Bestand soll von 375 auf 170–270 Tiere halbiert werden – ein „günstiger Erhaltungszustand“, der Inzucht fördert. Der Bestand von ca. 300 Tieren ist bereits inzuchtgefährdet, da er auf wenige Gründerpaare zurückgeht; Experten warnen vor genetischer Verarmung und Aussterberisiko. Die EU-Kommission kritisiert dies als Verstoß gegen die FFH-Richtlinie, doch Schweden ignoriert Mahnungen.
Beispielfoto © Brigitte Sommer
Diese Praktiken widersprechen dem EU-Recht und der Berner Konvention: Wölfe sind streng geschützt, bis ein günstiger Erhaltungszustand erreicht ist – was weder in der Schweiz (ca. 300 Tiere) noch in Schweden (Inzuchtprobleme) der Fall ist. Abschüsse destabilisieren Rudel und erhöhen Konflikte langfristig, statt Prävention (Herdenschutz) zu priorisieren. In Deutschland, wo ähnliche Debatten toben, mahnen wir zu einer Umkehr. 
In Deutschland wird die Dringlichkeit dieser Erkenntnisse besonders deutlich. Mit aktuell 78 Rudeln, 21 Paaren und 9 Einzelwölfen scheint hier immer noch eine Erfolgsgeschichte geschrieben werden zu können – doch die hohen Verkehrsverluste (bereits 78 aktuell) sechs illegale Tötungen bereits jetzt (wir schätzen die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher ein) sowie 15 noch offene oder unklare Fälle, besonders viele davon im Territorium Knappenrode II in Sachsen, komplett verschwundene Rudel wie beispielsweise Schermbeck in NRW und Bemühungen von Lobbyisten und Politikern für künftig mögliche Wolfsjagden in Thüringen, Brandenburg oder Bayern zeigen: Wir tragen die Verantwortung. Wildbrücken und eine Abschaffung der Hobbyjagd, eine Revision der Berufsjagd  sowie staatlich unabhängige Spezialeinheiten zur Aufklärung illegalen Tötungen sind hier bei uns längst überfällig.
In Österreich, wo 2025 bereits 28 Wölfe getötet wurden, trotz eines Gutachtens, das Prävention fordert, droht ein kompletter Verlust der Wölfe. In der Schweiz, wo über 100 Wölfe jährlich gegen den Willen des Stimmvolks abgeschossen werden, wird der Schutzstatus ignoriert, obwohl Herdenschutz Risse vermeiden kann. In den skandinavischen Ländern (Norwegen, Schweden, Finnland) – mit etwa 400 Wölfen (2024) – bleibt die Jagd legal und nimmt zu, trotz wissenschaftlicher Warnungen vor Inzucht bei nur 300 Tieren in Schweden.
Überall gilt: Jeder Wolf, der auf unseren Straßen stirbt oder durch kriminelle Aktionen beseitigt wird, ist ein Ruf an uns, unsere Handlungen zu überdenken. Lassen wir uns nicht von Ängsten und Propaganda leiten und auch nicht nur von wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern auch von Moral, Ethik und gesundem Menschenverstand. Wölfe verdienen unseren Schutz, nicht unsere Feindschaft – in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Skandinavien und überall dort, wo sie sich niederlassen.

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Auch durch den Kauf unseres neues Wolfskalenders für 2026 kann unsere Arbeit wirkungsvoll unterstützt werden. Hier geht es zu den Bestellmöglichkeiten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/08/19/unser-wolfskalender-2026-ist-da/

Bayernlobby eskaliert: Wölfe und andere Wildtiere in Not

In der Rhön dienen ungeschützte Schafherden in Riedenberg offenbar als Köder für Rissprovokationen, wie unsere Dokumentationen vom 14. September 2025 zeigen. Gleichzeitig bedroht die geplante Jagdgesetz-Reform vom September 2025 in Bayern nicht nur aktuell sieben Wolfsrudel, sondern den Tierschutz insgesamt. Der Wanderwolf GW4806m riss am 5. September 2025 in Mönchberg im Landkreis Miltenberg vier Schafe und eine Ziege, ein klarer Hinweis auf die Notwendigkeit von Herdenschutz. Wolfsschutz-Deutschland e. V. war vor Ort und sieht in diesen Entwicklungen einen dringenden Aufruf zu Prävention, Aufklärung und Schutz, statt Panikmache, irreführenden Veranstaltungen und Jagdeskalationen. Lesen Sie hier unsere Fotoreportage, in der wir auch darüber aufklären, dass Protest alleine gegen die Hobbyjagd nicht ausreicht.

 

Skandal in der Rhön: Ungeschützte Herden als Argument für Abschussanträge

Im Landkreis Bad Kissingen, wo der Wolf seit Jahren ein natürlicher Teil der Wildnis ist, spitzt sich die Lage wieder einmal zu: Schafhalter in Riedenberg und Umgebung lassen ihre Herden anscheinend bewusst ungeschützt, um Risse zu provozieren und Abschussanträge zu rechtfertigen, während allen Wölfen illegal nachgestellt wird. Als Verein, der jeden Abschuss ablehnt, waren wir am 14. September 2025 vor Ort im Landkreis Bad Kissingen und in Riedenberg. Unsere Dokumentationen zeigen: Die Zäune der betroffenen Herden sind mangelhaft oder fehlen völlig – ein klarer Verstoß gegen empfohlene Maßnahmen. Der Ort grenzt direkt an den Truppenübungsplatz Wildflecken, das Kernhabitat der Wölfe. Halter müssten längst schützen – stattdessen scheint Provokation das Ziel zu sein.
Beispielfoto Wölfe in Angst. © Brigitte Sommer

Risse durch Fahrlässigkeit oder Absicht? 

Ende August und Anfang September 2025 wurden in Riedenberg mehrere Schafe gerissen: Am 27. August ein totes Tier, am 3. September ein weiteres totes und zwei verletzte, am 5. September drei tote und drei verletzte Schafe – insgesamt zehn betroffene Tiere. Ein Riss ist genetisch als Wolfsangriff bestätigt, bei den anderen stehen Untersuchungen aus. Wie die Main-Post vom 19. September 2025 berichtet, gab es seit der Umsetzung von Schutzmaßnahmen laut der Verwaltung des Landkreises Bad Kissingen keine weiteren Risse. Das Landratsamt Bad Kissingen bestätigt: Die Weidetiere in Riedenberg waren nicht gesichert, bis auf eine Ausnahme, was die Risse erklärt. Das Amt habe Notfallmaßnahmen eingeleitet, dränge auf Zäune oder Herdenschutzhunde, heißt es in einem Artikel in der Main-Post. Ein Abschuss wird nach der derzeitigen Lage nicht genehmigt. Unsere Aufnahmen vom 14. September zeigen offene Weiden ohne Schutz, direkt am Wildflecken-Gebiet. Fördermittel der Bayerischen „Förderrichtlinie Investition Herdenschutz Wolf“ für Zäune und Beratung bleiben anscheinend ungenutzt. Statt Schutz provozieren Halter Risse, um Abschüsse zu erzwingen. Ein kalkulierter Plan?

 

Territorium Wildflecken

 

Das Rudel Wildflecken lebt auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken, der sich auch über die hessische Landesgrenze hinweg streckt. Es wird aber in Bayern geführt. Es ist das Nachbarrudel zum Rudel Hohe Rhön, das nach unseren Daten ausgerottet wurde.

 

 

Das Streifgebiet des Rudels Wildflecken reicht bis zum Kreuzberg. Hier auf dem Foto ist das Kloster Kreuzberg zu sehen. © Brigitte Sommer

 

Blick ins Rudelgebiet Wildflecken in der Rhön. © Brigitte Sommer

 

Schafe hinter einem wolfsabweisenden Netz von 1,10 Metern und 8.000 Volt bis zur unteren Ebene. Damit sind dieses Schafe gut geschützt. Dokumentiert am Kreuzberg, 14.09.25.

 

Mahnfeuer in Riedenberg: Hass statt Lösung

Am 26. September 2025 findet in Riedenberg ein Mahnfeuer statt – Teil einer EU-weiten Aktion des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung (FDS) um 19.30 Uhr. Unter dem Motto „Schweigen beim Wolf ist Verrat an den Weidetierhaltern“ fordert man Abschüsse. Doch wir sehen darin Antiwolfspropaganda: Statt Feuer für Hass braucht es Aufklärung und Schutzmaßnahmen.

Illegale Verfolgung: Die Zerstörung der Rhönwolfsrudel

In der Rhön wird allen Wölfen illegal nachgestellt. Das Rudel „Höhe Rhön“ wurde laut unseren Daten ausgerottet: Die Wölfin Frigga (GW3092f) verschwand 2024 spurlos. Vier verwaiste Welpen blieben zunächst zurück, bis auch sie verschwanden. Das Rudel Wildflecken verlor einen „Babysitter“. Im August 2024 wurde eine Wölfin aus Wildflecken abgeschossen – DNA-Tests bewiesen: Es war der falsche Wolf. Illegale Jagden destabilisieren Rudel und verhindern Koexistenz.

 

Riedenberg ist ein abgelegener Stadtteil von Bad Brückenau und fast direkt am Truppenübungsplatz Wildflecken gelegen. Ganz offensichtlich gibt es auch dort Wolfsfreunde. Es wird dort aber auch ein unglaublicher Hass geschürt, dem regionale und überregionale Medien leider eine Bühne bieten. Am 26.09.25 soll in der Bergseestraße 4 ein so genanntes Mahnfeuer gegen Wölfe stattfinden.

 

Zaundokumentationen aus Riedenberg

Schafe in Riedenberg hinter einem sehr ungenügenden Zaun. Siehe Hintergrund. Teilweise Maschendraht und teilweise Baustahlmatten, ohne zusätzliche Stromlitze. Dokumentiert am 14.09.25.

Vorderseite des Zauns. Hinter dem im Hintergrund zu sehenden Hügel sind die Grenzen des Truppenübungsplatzes, auf dem das Rudel Wildflecken lebt, nicht weit. Dieses Gebiet ist seit Jahren Wolfsgebiet. Wer hier nicht schützt, riskiert Risse. Nirgendwo Untergrabschutz, keine Stromlitze und der Zaun ist dazu noch eingedrückt. Dokmentation vom 14.09.25.
Riesige Lücke. Dokumentation am 14.09.25
Blick zum hinteren Teil des Geländes. In der Dorfmitte befindet sich ein unwegsames Fischteichgelände, das nicht eingezäunt ist. Das Gebüsch kann als Kletterhilfe dienen, die Holzpfosten sind morsch. Dokumentation vom 14.09.25

 

Schafe um Fischteiche in der Mitte von Riedenberg, einem unzugänglichen Feuchtgebiet, das durch den an den Wald angrenzenden Truppenübunsgplatz leicht erreicht werden kann. Keine Sicherung, gar kein Zaun am Bach. Dabei ist bekannt, dass Wölfe gut schwimmen können. Dokumentation vom 14.09.25

 

 

 

Ziegen hinter einem Weidenetz mit zusätzlichen Litzen außen herum. Dokumentation vom 15.09.25. Ob die äußeren Litzen nach einem Riss hinzugefügt worden sind, wissen wir nicht.

 

Diesen niedrigen Zaun mit nur zwei Litzen fanden wir 14.09.25 auch noch bei Riedenberg vor. Welche Tiere hier geweidet haben, können wir nicht sagen, es sind aber deutliche Spuren von Beweidung vorhanden. Falls hier Schafe darauf standen, hatten sie gar keinen Schutz.

 

Territorium Hohe Rhön

Blick aus dem Juli in die Lange Rhön, wo das Nachbarrudel „Hohe Rhön“ (Frigga) sich angesiedelt hatte. Nach unseren Daten wurde es komplett illegal ausgerottet. Das LfU führt allerdings eine Sichtung am 8. August im Landkreis Rhön-Grabfeld auf. Allerdings ohne Belege. Am 29.06.25 sollen Griso und eine Tochter aus dem Rudel Wildflecken im Landkreis Rhön-Grabfeld ein Schaf gerissen haben. Am 07.06. gab das LfU an, ein Foto mit einem Wolf betätigt zu haben. Allerdings wird dieses Foto nicht gezeigt. Nachweise zum Rudel gibt es nur bis Ende April 2025. Darunter Filme und Bilder, die aber nicht gezeigt werden sowie ein Nachweis (Genetik, Rissabstrich Wildtier) des männlichen Wolfes GW4442m (HW02) am 11.04.2025. Die Elterntiere sind GW3092f x GW3519m. (Eltern Frigga und Griso, Bruder Nuka).

Blick aus dem Juli 25. Schafe und Herdenschutzhunde in der Langen Rhön im Landkreis Rhön Grabfeld.

 

Gut bewachte Schafe, dank fünf HSH in der langen Rhön. Bild vom Juli 2025.

 

Landkreis Miltenberg

Der Wolf GW4806m, erstmals in Hessen nachgewiesen, hat am 5. September 2025 in Mönchberg im Landkreis Miltenberg vier Schafe und eine Ziege gerissen.  Gleichzeitig sorgen Panikmache und irreführende Veranstaltungen für unnötige Spannungen.
Die DNA-Analyse des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) identifizierte GW4806m als Verursacher des Risses. Der Wolf, ein wandernder Rüde, der im Mai 2025 im hessischen Vogelsberg nachgewiesen wurde, griff wohl auf einer ungeschützten Weide an. Der Landkreis Miltenberg hat das Gebiet als „Ereignisgebiet“ klassifiziert und die Förderung für Zäune und Herdenschutzhunde ausgeweitet. Insgesamt wurden fünf Tiere getötet, ein Vorfall, der durch besseren Schutz vermeidbar gewesen wäre. Eine Pferdehalterin aus dem Landkreis betreibt seitdem Panikmache, obwohl es dort überhaupt keine dokumentierten Fälle gibt, in denen Wölfe Pferde angegriffen haben. Zudem ist eine Veranstaltung mit einem Tierarzt geplant, der bundesweit als Wolfsgegner bekannt ist und Fake-Geschichten verbreitet, was die Lage unnötig eskalieren lässt.
Da dort in der Gegend schon etwas länger immer wieder ein Wolf gesichtet wurde, ohne dass es jemand groß aufgeregt hätte, könnte es sein, dass sich GW4806m in der Gegend um Mönchberg angesiedelt hat.

 

Das Gebiet zwischen Mönchberg und Klingenberg ist überhaupt nicht von Weidetierhaltung geprägt, sondern von Agrarflächen mit Anbau von Getreide und Mais. Zudem gibt es große Flächen mit Obstplantagen, die die Bienen bestäuben. In der Region wurde schon seit längerer Zeit immer mal wieder ein Wolf gesehen, aber fast niemand regte sich darüber auf.

 

Unterwegs waren am 19.09.25 bei Mönchberg Brigitte und Gudrun mit Spürnase Alba, die zum Wolfssuchhund ausgebildet wird. Wir suchen in allen Wolfsgebieten noch aktive Menschen, die sich an Zaundokumentationen und internem Wolfsmonitoring beteiligen möchten: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Schafe bei Mönchberg hinter einem mobilen Weidezaunnetz in Höhe von 90 Zentimetern. Wir wissen nicht, ob dies die Rissweide ist. Sie dient jedoch als gutes Beispiel vor Ort dafür, wie leicht es Hunden und Wölfen gemacht wird. Auf den unteren Verstrebungen war am 19.09.25 keine Spannung.

Weide im Film

 

Auf der am Boden aufliegenden Verstrebung ist nie Spannung. Es ist jedoch wichtig, dass auf den darüber liegenden Verstrebungen genug Spannung ist. Am 19.09.25 war auf diesem Zaun unten keine Spannung, was bedeutet, dass hier kein Schutz vor Untergraben vorhanden war. In den allermeisten Fällen graben sich Wölfe unter Zäunen hindurch.

 

Auf den Litzen waren am 19.09.25 8.000 Volt Spannung. Allerdings beträgt der Abstand zum Boden hier 60 Zentimeter, was weder Hund noch Wolf daran hindert trotz Spannung auf die Weide zu gelangen. Es gab bislang dort überhaupt keinen Angriff auf Pferde. Seit einem Schafs- und Ziegenriss macht eine Pferdehalterin allerdings dort Stimmung gegen Wölfe und sie schürt Panik. Angeblich ist sogar eine Veranstaltung mit dem Antiwolfspropagandisten Dr. W. aus dem hessischen Gelnhausen geplant. Dabei sind Pferde viel mehr durch Wolfsripper gefährdet, als durch Wölfe oder Hunde. https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/01/14/angriffe-auf-pferde-280-irren-rippertaten-stehen-nur-16-wolfsangriffe-gegenueber-abschussforderungen-von-pferdehaltern-unverhaeltnismaessig/

Pferdeweide im Film

 

Blick ins Gebiet zwischen Collenberg und Mönchberg. Dort gibt es zahlreiche gut ausgeschilderte Wanderwege.

 

Der Sendemast Mönchberg ist umgeben von zwei Hochsitzen. Direkt gegenüber ein Rastplatz für Wanderer, die dort gefährlich pausieren. Foto vom 19.09.25
Auch hier schient es viele Wolfsfreunde zu geben. Hie befindet sich auch ein Rastplatz mit Erdkühlschrank, aus dem sich Wanderer gegen eine Spende kühle Getränke heraus nehmen können.

 

Mönchberg ist ein Luftkurort und bietet gastronomisch und auch für Wanderer Einiges. Wolfsgegner behaupten immer wieder, dass in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft kein Platz für Wölfe sei. Das Bild hier zeigt das genaue Gegenteil. Viele Gemeinden würden auch von den Devisen von Wolfsfreunden profitieren, deshalb sollten Bürgermeister und Behörden sich auch nicht von den Bauern aufhetzen lassen.

 

Nur wenige Wölfe in Bayern

 

Auszug aus der Rissliste Bayern. https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm
Aktueller Screenshot von DBB-Wolf. Beim Rudel Wildflecken wurden nur zwei Welpen nachgewiesen. Eine Jungwölfin von dort wurde im vergangenen Jahr „versehentlich“ auf dem Gebiet des Rudels Hohe Rhön erschossen. Sobald das Rudel den Truppenübungsplatz verlässt, wird ihm illegal nachgestellt. Vom Nachbarrudel Hohe Rhön (Frigga) gibt es keine Nachweise mehr. Dies deckt sich mit unseren Daten. Weiterhin gibt es in ganz Bayern aktuell nur Nachweise vom Rudel Fichtelgebirge mit vier Welpen, Kitschenrain mit sechs Welpen, Pressather Wald mit vier Welpen, Veldensteiner Forst mit 4 Welpen, Manteler Forst mit sechs Welpen und Bayerischer Wald Süd mit drei Welpen. Ausriss aus: http://www.dbb-wolf.de
Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) bestätigt: In Bayern sind aktuell nur sieben Wolfsrudel bestätigt – ein fragiler Bestand. Auch der Goldschakal, seit 2010 in Bayern präsent und 2024 mit einem ersten Wurf dokumentiert, steht unter Druck. Dennoch drängen Politiker und Jäger auf Bejagung beider Arten. Als Verein, der jeden Abschuss ablehnt, sehen wir darin einen Skandal. Die überarbeitete Jagdgesetz-Reform vom September 2025 ist ein Angriff auf Natur und Naturschutz – besonders absurd angesichts von Protesten, die sich nur gegen die Hobbyjagd richten, während in Bayern „Wald vor Wild“ von Förstern und Berufsjägern brutal umgesetzt wird.

Reform mit harten Bandagen: Wolf und Goldschakal ins Jagdrecht

Am 9. September 2025 beschloss die Bayerische Staatsregierung Eckpunkte für das Jagdgesetz, getrieben von Hubert Aiwanger (FW) und Michaela Kaniber (CSU). Wolf und Goldschakal sollen als „Wildtiere“ bejagt werden. Kaniber fordert abgeschnittene Rehohren als Abschussnachweis – eine barbarische Praxis. Aiwanger will „unbürokratische Bejagung“, gestützt auf die EU-Lockerung des Wolfschutzes. Ohne bundesweiten „günstigen Erhaltungszustand“ wird dies nicht durchsetzbar sein, doch Bayern drängt auf eine „Lex-Wolf“. Das Konzept „Wald vor Wild“, das auch in Bayern gilt, soll Jägern mehr Macht geben. Der BUND nennt es „Bankrott des Naturschutzrechts“, hat aber bislang mehr oder weniger durch Unterwürfigkeit geglänzt. Sieben Rudel und ein Goldschakal – Warum diese Jagdlust? Mit sieben Rudeln und etwa 100 Wölfen ist Bayerns Wolfspopulation empfindlich. DBBW-Daten vom 19. September 2025 zeigen minimale Zuwächse. Der Goldschakal wird als „Problem“ gebrandmarkt, obwohl beide Arten Ökosysteme stützen und Schäden von Wildverbissen von Rehen minimieren könnten. Absurderweise sollen Rehe aber von Jägern noch mehr geschossen werden.  Risse an Weidetieren rechtfertigen keine Bejagung, zumal Herdenschutz Schäden um 95 Prozent senken würde. Viele Naturschutzfreunde protestieren nur gegen die Hobbyjagd – ein absurder Fokus in Bayern, wo „Wald vor Wild“ von Förstern und Berufsjägern sogar mit noch rücksichtsloserer Grausamkeit umgesetzt wird. 
Beispielfoto Rothirsche.

In Bayern sind beispielsweise Rothirsche auf nur 14 Prozent der Landesfläche auf zehn isolierte Rotwildgebiete beschränkt – auf den restlichen 86 Prozent müssen sie per Gesetz abgeschossen werden, was auch Proteste nur gegen die Hobbyjagd und nicht auch gegen die allgemeine Jagd als absurd erscheinen lässt. 

Diese Einteilung, seit den 1970er Jahren besteht, verhindert natürliche Wanderungen und Genaustausch zwischen Populationen. Ergänzt wird das durch Straßen und Siedlungen, die Lebensräume zerschneiden und Inzucht fördern. Sogar die Hobbyjäger in Form des Bayerische Jagdverbandes (BJV) kritisiert dies und fordern die Abschaffung der Rotwildgebiete, um genetische Verarmung zu stoppen. Ähnlich warnen Experten: Seit den 1990er Jahren ist bekannt, dass solche Barrieren Populationen verinseln und genetisch schwächen.

Folgen: Missbildungen und Aussterberisiko. Eine Studie der Universitäten Göttingen und Gießen aus 2025 belegt fortgeschrittene genetische Verarmung in bayerischen Populationen, die langfristig das Aussterben bedrohen könnte. Symptome umfassen verkürzte Kiefer, verdrehte Schädel und versetzte Zahnreihen – Fälle, die in Deutschland zunehmen.

Die „50/500-Regel“ warnt: Unter 500 Individuen pro Population droht Verarmung. In Bayern führt die künstliche Einschränkung zu Degeneration, die Widerstandskraft und Gesundheit mindert.

Ablenkung durch Wolfshass

Während Bauern in Bayern mit geschürtem Hass auf Wölfe abgelenkt werden – etwa durch Forderungen nach Abschüssen in der Rhön oder Mönchberg –, toben die wahren Bedrohungen für die Landwirtschaft unbemerkt: Ausländische Investoren kaufen riesige Agrarflächen auf, ohne dass Politik oder Gesellschaft adäquat reagieren. Der Frankfurter Rundschau-Artikel vom 22. September 2025 beleuchtet den Skandal: Australische Investoren der Igneo Infrastructure Partners haben für 300 Millionen Euro 20.000 Hektar der Deutschen Agrar Holding übernommen, hauptsächlich in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Die Anzahl ausländischer Agrarholdings stieg von 118 (2020) auf 153 (2023). Sie bewirtschaften nun 2,1 Millionen Hektar – ein Plus von 32 Prozent. Agrarministerin Miriam Staudte warnt: „Grund und Boden ist zu einem lukrativen Spekulationsobjekt geworden, bei dem viele Bauern nicht mehr mithalten können.“ Share Deals umgehen Steuern und Bund und Länder schieben Verantwortung hin und her – ein systematisches Wegschauen seit der Föderalismusreform 2006. In Bayern, wo nur sieben Wolfsrudel den Hass auf sich ziehen, ist das Problem ähnlich akut: Der Bayerische Agrarbericht 2024 zeigt steigende Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke, mit 689 Angeboten für Acker- und Weideflächen, oft an Investoren. Immonet listet Hunderte von Parzellen, darunter 9.711 m² in Essenbach, die bis Ende 2025 verpachtet und für Spekulanten attraktiv sind.

Statt sich den ganzen Tag mit Hass auf Wölfe zu beschäftigen und bösartige Kommentare in sozialen Netzwerken zu verfassen, sollten Bauern gegen diese Landnahme aufbegehren: Konzernkäufe bedrohen Unabhängigkeit und Biodiversität, während der Wolf als Regulator hilft. Es ist Zeit, den echten Feind zu sehen – und den Wolf zu schützen.

 

Quellen:

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

https://www.br.de/nachrichten/bayern/neues-jagdgesetz-was-aendert-sich-beim-abschuss-von-rehwild,UwxgstZ?fbclid=IwY2xjawM_QWVleHRuA2FlbQIxMAABHln_Iy4kE_Mg9RTpN8F2JWBSv8fRGB33IclP4I1rnUR2PNDouCsEgimr7DsW_aem_iMiRfBX8XU1LmaTW-Ntq_Q

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/jagdgesetz-reform-weniger-b%C3%BCrokratie-wolf-und-goldschakal-im-fokus/ar-AA1N0Awv?ocid=socialshare

https://wolfszentrum.hessen.de/sites/wolfszentrum.hessen.de/files/2025-08/20250807_wolfsnachweise2025_2026.pdf

https://www.primavera24.de/aktuelles/news/moenchberg-wolf-hat-vier-schafe-und-eine-ziege-gerissen?fbclid=IwY2xjawM_V5pleHRuA2FlbQIxMAABHqnNpsinhKd2_sM9Qa5uEK_TP9hYbDT9VNjfEP_kAsZbsDAjVl0JE5aM-Sqh_aem_AoGJucg8e7gH0bgmqAoB6A

https://www.fr.de/wirtschaft/auslaendische-investoren-kaufen-in-deutschland-riesige-agrarflaechen-politik-reagiert-nicht-zr-93949350.html?utm_term=Autofeed&utm_campaign=fr&utm_medium=Social&utm_source=Facebook&fbclid=IwY2xjawM_YpBleHRuA2FlbQIxMAABHvh3m9nQiNpDw08drPsJfHvHUYSgsf1wO9yr993xD8R3dOWw0lU_bIKF-nA4_aem_hlkcDJFmvezJqRXgt7oGQg#Echobox=1758602442

https://www.facebook.com/groups/630745127109379

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Auch durch den Kauf unseres neues Wolfskalenders für 2026 kann unsere Arbeit wirkungsvoll unterstützt werden. Hier geht es zu den Bestellmöglichkeiten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/08/19/unser-wolfskalender-2026-ist-da/

Sachsen: Illegale Wolfstötung in Knappenrode II: Wolfsschutz-Deutschland e. V. erstattet Strafanzeige und setzt Belohnung aus

Wolfsschutz-Deutschland e. V. reagiert entsetzt auf die illegale Tötung eines Wolfsjährlings, die am 4. August 2025 im Territorium des Rudels Knappenrode II im Landkreis Bautzen, Sachsen, stattgefunden hat. Der Wolf wurde widerrechtlich getötet – eine schwere Straftat gegen den strengen Artenschutzstatus des Wolfes gemäß der EU-FFH-Richtlinie und dem Bundesnaturschutzgesetz. Wir verurteilen diese feige und verantwortungslose Handlung aufs Schärfste und stellen unverzüglich Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft. Gleichzeitig rufen wir die Öffentlichkeit auf, mit uns gegen solche Verbrechen vorzugehen und loben eine Belohnung von 2.000 Euro aus für konkrete Hinweise, die zur Ergreifung und Verurteilung des Täters/der Täterin oder der Täter führen.

Der Vorfall ereignete sich in einem Gebiet, das seit Jahren als Hotspot für illegale Wolfsverfolgungen gilt. Das Rudel Knappenrode II, benannt nach dem Ort in der Oberlausitz, ist ein fester Bestandteil der sächsischen Wolfspopulation und trägt maßgeblich zum ökologischen Gleichgewicht bei. Wölfe kontrollieren Wildbestände, schützen damit die Biodiversität und verhindern Überweidung durch Rehwild. Dennoch werden sie in Sachsen, insbesondere im Landkreis Bautzen, immer wieder Ziel willkürlicher Gewalt. Laut dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) wurden seit dem Jahr 2000 über 200 tote Wölfe in Sachsen geborgen, davon mindestens 17 durch illegale Tötungen. Im Jahr 2024 allein wurden drei solcher Fälle dokumentiert und die Dunkelziffer ist nach unseren Einschätzung deutlich höher. Solche Taten zerstören nicht nur Rudelstrukturen, sondern bedrohen den mühsam erkämpften Bestand der Wölfe in Deutschland, die erst seit 2000 zurückgekehrt sind und nun rund 38 Rudel in Sachsen umfassen.
Beispielfoto Wolf. Dieses Tier ist nicht tot, es schläft nur. © Brigitte Sommer
„Diese illegale Tötung ist ein Schlag ins Gesicht des Naturschutzes und ein Verstoß gegen geltendes Recht“, erklärt Brigitte Sommer, Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e. V. „Wölfe sind geschützt, hier handelt es sich um pure Kriminalität. Wir fordern die Behörden auf, alle Mittel einzusetzen, um den Täter oder die Täterin zu stellen. Solche Verbrechen dürfen nicht straffrei bleiben!“  In Italien und Spanien kümmern sich Sondereinheiten um solche Verbrechen und in der Tat werden in Spanien und Italien auch sehr oft Täter ermittelt. Wir fordern solche Einheiten auch endlich für Deutschland.
Wolfsschutz-Deutschland e. V., setzt sich seit Jahren für den Schutz des Wolfes ein und hat in vergleichbaren Fällen bereits Strafanzeigen gestellt, etwa bei der Tötung der Mutterwölfin des Rudels Knappenrode II im Jahr 2019 oder bei illegalen Abschüssen in der Oberlausitz 2024. Um die Ergreifung des Täters zu erleichtern, lobt Wolfsschutz-Deutschland e. V. eine Belohnung in Höhe von 2.000 Euro aus. Hinweise, die zur Identifizierung und Verhaftung führen, werden vertraulich behandelt. Zeugen, die am 4. August 2025 in der Nähe des Territoriums Knappenrode II (im Raum um den Tagebausee Mortka oder angrenzende Wälder) verdächtige Aktivitäten beobachtet haben – etwa Personen mit Gewehren, Schussgeräusche oder Fahrzeuge in ungewöhnlichen Zeiten –, werden dringend gebeten, sich zu melden. Kontaktieren Sie uns über das Formular auf www.wolfsschutz-deutschland.de/kontakt oder über die Telefonnummer 0176 48732612. Anonymität ist gewährleistet. Wir leiten die Hinweise dann umgehend an die zuständige Polizeidienststelle weiter.
Wolfsschutz-Deutschland e. V. appelliert an die gesamte Gesellschaft: Der Wolf ist kein Feind, sondern ein integraler Teil unserer Wildnis. Statt Hass und Gewalt brauchen wir Aufklärung, Konfliktmanagement und effektiven Herdenschutz, um Mensch und Wolf friedlich koexistieren zu lassen.
Quelle:

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Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Auch durch den Kauf unseres neues Wolfskalenders für 2026 kann unsere Arbeit wirkungsvoll unterstützt werden. Hier geht es zu den Bestellmöglichkeiten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/08/19/unser-wolfskalender-2026-ist-da/

NRW: Illegaler Abschuss und Verrat gefährden weiter Wölfe in Schermbeck

Der Wolf ist ein Symbol für intakte Ökosysteme und ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Natur. Sein Überleben in NRW ist jedoch akut bedroht – durch illegale Tötungen im Bereich Schermbeck, mangelnde Konsequenz der Behörden und eine unselige Allianz durch falsche Wolfsfreunde mit Wolfsgegnern, die auch eine allgemein immer tendenziösere Berichterstattung in den den Medien befeuert. Lesen Sie hier unseren Enthüllungsartikel.

Die Lage für die Wölfe in in Nordrhein-Westfalen hat sich in den vergangenen Monaten weiter zugespitzt. Das Schermbecker Wolfsrudel, einst ein Hoffnungsträger für die Rückkehr des Wolfes in die Region, wurde völlig ausgelöscht. Bereits im April 2025 berichteten wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. über das Verschwinden des Rudels um die Wölfin Gloria (https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/04/04/schermbecker-wolfsrudel-ausgeloescht-wolfsschutz-deutschland-e-v-schlaegt-alarm). Kurze Zeit später gingen wir allerdings wieder davon aus, dass entweder zwei bis drei Wölfe aus Glorias Familie überlebt haben könnten oder neue Tiere in die Region eingewandert waren. Aktuelle Beobachtungen zeichnen jedoch ein noch alarmierenderes Bild: Lediglich ein einziger Wolf kann derzeit von uns in Schermbeck nachgewiesen werden. Wir vermuten, dass ein bis zwei weitere Wölfe illegal getötet wurden – ein weiterer schwerer Schlag für die ohnehin fragile Wolfspopulation in NRW.
Beispielfoto Wolf.

 

Zusammenarbeit zwischen Medien, Jägern und Fotografen?

Ein besonders gravierender Punkt ist das Verhalten der Jägerschaft. Anstatt ihre Monitoringdaten, die für die Überwachung und den Schutz der Wölfe entscheidend sind, ausschließlich an die zuständigen Behörden weiterzugeben, leiten viele Jäger diese Informationen offensichtlich an Zeitungen und andere Medien weiter. Diese Praxis ist nicht nur unverantwortlich, sondern auch gefährlich. Sensible Daten über Wolfsstandorte gelangen so in die Öffentlichkeit und können leicht in die Hände von Kriminellen gelangen, die den Wölfen schaden wollen. Wolfsschutz-Deutschland e.V. fordert, dass Monitoringdaten ausschließlich für den Schutz der Wölfe genutzt und streng vertraulich behandelt werden. Jäger sind ganz offensichtlich nicht dazu geeignet, das Wolfsmonitoring in NRW zu übernehmen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern, dass das Wolfsmonitoring in lobbyunabhängige Hände übergeben wird.

 

Der Wolfsfilm, der bei der NRZ anonym eingereicht worden sein soll, stammte aus dem gleichen Gebietsausschnitt, aus dem Jäger K. auf Facebook seine Filme postete. Nach dem Posting der NRZ-Redakteurin in unserer FB-Gruppe löschte Jäger K. das Bild des Hirsches, das anhand des Baumes das gleiche Gebiet zeigt. Auch der Wolfshasser M. und D.B. teilten das Video auf ihren Profilen. Die Redakteurin der NRZ sah jedoch keinen Zusammenhang. Quelle: https://www.facebook.com/groups/630745127109379

 

Der Film, der anonym bei der NRZ eingereicht worden sein soll, wurde auch auf dem Jäger-Profil K. in FB gepostet. Nachdem da auch eine Verbindung zu M. und D.B. vermutet wurde, wurde das entsprechende Foto in FB gelöscht, das an dem abgebildeten Baum erkennen lässt, dass es sich bei dem Wolfsfilm, der bei der NRZ eingereicht wurde und bei dem Hirschfilm um den selben Ort handelt.  Auf Instagram ist es aber bis zum 29.08.25 noch vorhanden.

 

 

 

 

Das nächste Video von einem Wolf im Hünxer Wald, der bei Zeitungen erschien, stammt von der Seite eines Mitgliedes eines großen Verbandes, das sich auch als Freund von Torsten M. bezeichnet. Man darf also davon ausgehen, dass den Wolfsgegnern der Ort der Aufnahme bekannt ist und es für sie kein Problem darstellt, den Wolf zu verfolgen. Quelle: https://www.facebook.com/WolvesUnlimited
Das Aufmacherbild der NRZ zeigt die gleiche Stelle, wo auch das Reh aufgenommen wurde. Quelle: https://www.nrz.de/lokales/wesel-hamminkeln-schermbeck/article409688597/territorium-schermbeck-zeigt-dieses-video-sesshaften-wolf.html

Unselige Allianz zwischen Wolfsgegnern und Naturschutzverbänden

Wolfsschutz-Deutschland e.V. steht kompromisslos gegen jegliche Form von Wolfsabschüssen. Doch die Bedrohung für die Wölfe wächst nicht nur durch direkte Angriffe, sondern auch durch eine besorgniserregende Entwicklung innerhalb der sogenannten Wolfsfreundeszene. Immer deutlicher wird eine unheilvolle Allianz zwischen vermeintlichen Wolfsfreunden und bekannten Wolfshassern, die sich neuerdings als „gemäßigte Wolfsgegner“ präsentieren. In sozialen Netzwerken knüpfen Mitglieder anderer Naturschutzverbände unverhohlen Kontakte zu diesen Akteuren, die in der Vergangenheit wiederholt durch extrem wolfsfeindliche Äußerungen aufgefallen sind. Die offizielle Begründung lautet, man müsse „mit allen reden“, um Konflikte zu entschärfen. Doch in Wahrheit wird versucht, Wolfsabschüsse als vermeintliche „Kompromisslösung“ salonfähig zu machen. Vordenker der Wolfsfreundeszene spielen dabei eine unrühmliche Rolle. In sozialen Medien verbreiten sie die Idee, dass gezielte Abschüsse von Wölfen eine akzeptable Lösung darstellen könnten, um Konflikte mit der Landwirtschaft zu minimieren. Diese Taktik ist jedoch nicht nur ethisch fragwürdig, sondern auch bewiesenermaßen gescheitert. Der Abschuss des sogenannten „Problemwolfs“ Kurti hat gezeigt, dass solche Maßnahmen weder die Konflikte lösen noch die Akzeptanz für Wölfe in der Bevölkerung fördern. Im Gegenteil: Sie befeuern die Aggression gegen Wölfe und ermutigen zu illegalen Handlungen.

 

Beitrag vom 26.07.25 in Facebook. Es gilt inzwischen als offenes Geheimnis, dass die „Zusammenarbeit“ von so genannten Wolfsfreunden mit Wolfshassern zur Auslöschung von ganzen Wolfsrudeln führte, wie im Fall Schermbeck. Wer dies benennt, wird bedroht. Quelle: https://www.facebook.com/Christian.Berge1

Über die Unterwanderung von Naturschutzvereinen berichteten wir bereits auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/04/04/schermbecker-wolfsrudel-ausgeloescht-wolfsschutz-deutschland-e-v-schlaegt-alarm/

Zitat aus einem Beitrag der FB-Seite Fakten statt Fellgerüchte: „Zwischen Faktenfreiheit und Facebook-Feldzug. Zudem fällt auf, wie sehr M. in seinen öffentlichen Beiträgen immer wieder persönlich wird – ob gegenüber Journalisten, Tierschützern oder kritischen Kommentatoren. Statt sachlicher Auseinandersetzung setzt er gern auf Spott, belehrenden Tonfall und gelegentlich sogar auf offen aggressive Ansagen… Dort verwandelte sich eine sachliche Auseinandersetzung blitzschnell in eine Mischung aus Drohkulisse, Altherren-Macho-Allüren und digitaler Reviermarkierung. Wer nicht spurt, dem wird „es böse ergehen“ – natürlich rein hypothetisch und völlig ohne Drohung, versteht sich.“ Quelle: https://www.facebook.com/fakten.statt.fellgeruchte

Aktuelles Beispiel bei Torsten M.:

 

Der die Poolnudel Reitende ist übrigens Mitglied in einen Naturschutzverein und dazu noch Helfer bei einer Zaunbaugruppe, die über sich selbst sagt, dass Wolfsfreunde Zäune bei Weidetierhaltern ehrenamtlich aufbauen. Der Kommentierende, der hier von Respekt schreibt, dem es ganz offensichtlich in dem obigen Beitrag fehlt, bezeichnet sich ebenfalls als Wolfsfreund. Ganz offensichtlich sollen hier die Wolfgegner salonfähig in der Wolfsfreundeszene gemacht werden. Von einer naiven Unterwanderung kann inzwischen gar keine Rede sein, das Ganze ist unserer Meinung nach Absicht, um Wolfsfreunden die Zustimmung zu Abschüssen als „Kompromiss“ durch Vordenker wie Guido M. schmackhaft zu machen. Quelle: https://www.facebook.com/taylor.benteen
Diese Taktik ist nicht neu und hat bereits in der Vergangenheit versagt. Der Abschuss des sogenannten „Problemwolfs“ Kurti –  https://wolfsschutz-deutschland.de/fall-kurti/ zeigte deutlich: Solche Maßnahmen lösen keine Konflikte, sondern verschärfen sie. Zudem wird der „günstige Erhaltungszustand“ der Wolfspopulation in NRW von offizieller Seite betont, obwohl die Zahlen von 2023 veraltet sind und das Verschwinden des Schermbecker Rudels völlig ignoriert wird.

Einblicke ins Gebiet des ehemaligen Wolfsterritoriums Schermbeck

Der Zaun ins Nirgendwo bei der Sandgrube Schwarze Heide. Obwohl offiziell als Naturschutzgebiet ausgezeichnet, wo Spaziergänger so ziemlich gar nichts dürfen, wird hier intensiv gejagt.

 

Sandgrube Schwarze Heide. In jeder Ecke Kirrplätze und Hochsitze.

 

Kirrplatz mit Hochsitz an einem Tümpel in der Sandgrube Schwarze Heide.

 

Vorbereitung zur Erntejagd am Maisfeld. Foto: privat

 

Während Maisfelder geschützt werden, hier ist sogar das Wildvergrämungsmittel Hukinol im Einsatz, stehen Weidetiere nach wie vor ungeschützt da. Foto: Privat.

 

Geschütztes Maisfeld im Hünxer Wald, Anfang Juli 2025. Foto: privat.

 

Am Rotbachsee werden jährlich unter einem großen Gemetzel zahlreichen Wildgänze abgeschossen und sogar einfach liegen gelassen, wir gehen davon aus, dass auch hier Wildgänse geschossen werden.

 

In den Sandgruben Schwarze Heide. Im hinteren Teil des Seegrundstücks befinden sich ebenfalls zahlreiche Hochsitze

 

Hinter den Bunkeranlagen. Fahrbare Schießbude. Im Hintergrund ist das Gestänge zu erkennen, an dem die erschossenen Tiere aufgehängt werden.

 

Trunkenheit ist leider keine Seltenheit.

 

Auslegen von Kadavern?

Illegale Tötungen und mangelnde Konsequenzen

Das Verschwinden von Gloria und ihres Rudels ist ein Skandal, der nach wie vor unaufgeklärt bleibt. Wolfsschutz-Deutschland e.V. vermutet, dass die genauen Standorte der Wölfe durch Personen aus der Wolfsfreundeszene an Wolfshasser weitergegeben wurden. Diese mutmaßliche Unterwanderung ist ein schwerer Vertrauensbruch, der die Bemühungen um den Wolfsschutz massiv gefährdet. Die Behörden in NRW bleiben jedoch untätig. Es gibt keinerlei Anzeichen für ernsthafte Ermittlungen gegen die Verantwortlichen für die illegalen Tötungen. Diese Passivität sendet ein fatales Signal: Wer Wölfe tötet, scheint in NRW straffrei zu bleiben. So wurden im Fall des dreibeinigen Wolfes erst gar keine Ermittlungen aufgenommen. https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/11/27/nrw-schwer-verletzter-wolf-bei-schermbeck-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige/
Im Frühjahr 25 fanden wir Kadaver von Rehen, die an Orten, an denen Wölfe Wege benutzten, ausgelegt schienen.

 

Anfang Juni an der Lippeaue ausgelegter Rehkadaver mit noch sichtbarem Einschussloch, an einer Stelle, an der die Wölfe über die Lippe gewechselt haben. Foto: Privat.

 

 

Weiterer Rehkadaver an der Lippeaue Ende Mai. Am Bauchraum sind Schnitte zu erkennen. Foto: Privat.

Herdenschutz: Förderung ja, Umsetzung nein

Ein zentraler Aspekt im Umgang mit Wölfen ist der Herdenschutz. In ganz NRW erhalten Weidetierhalter mittlerweile finanzielle Unterstützung, um Maßnahmen wie wolfssichere Zäune, Herdenschutzhunde oder andere Präventionsmethoden umzusetzen. Doch trotz dieser Förderung bleibt die Umsetzung lückenhaft. Viele Weidetierhalter weigern sich nach wie vor, die notwendigen Schutzmaßnahmen konsequent umzusetzen. Stattdessen wird der Wolf als Sündenbock für fehlende Eigenverantwortung dargestellt. Diese Haltung ist nicht nur kontraproduktiv, sondern untergräbt die Bemühungen, ein friedliches Miteinander von Landwirtschaft und Wolfspopulation zu ermöglichen.
Am 28.08.25 bei Gahlen: Schafe nur hinter einem selbst gebastelten Zaun aus Baustahlmatten, ohne zusätzliche Stromlitze. Foto: Privat.

 

So gut wie alle gewerblichen Schäfereien, so auch D. und R. setzen längst Herdenschutzhunde ein und hatten seitdem auch nie einen Riss zu beklagen. Dennoch machten und machen sie weiter mobil gegen Wölfe, wie auf einer Veranstaltung bei Schäfer S. Ende des vergangenen Jahres, wo der Leiter des Nabu Wesel in einem O-Ton öffentlich gesagt hatte, dass Gloria „gekillt“ werden müsse. Ganz offensichtlich haben einige Leute hierin einen Freifahrschein gesehen. Foto vom 28.08.25 am Mesemühlenweg. Foto: Privat

 

Laut unseren Daten hatten wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. Nachweise von zwei bis drei Wölfen im ehemaligen Gebiet Schermbeck. Da die Tiere Wege nutzten, die auch Glorias Familie nahm, halten wir es für wahrscheinlich, dass bis zu drei Wölfe aus Glorias Familie überlebt hatten. Aktuell haben wir allerdings nur noch Nachweise von einem Tier. Wir gehen davon aus, dass die anderen durch das kriminelle Netzwerk mit dem auch so genannte Wolfsfreunde gut Freund sind, beseitigt wurden. Der verbliebene Wolf ist in großer Gefahr. Foto:Privat.

 

Werden Wölfe in Richtung der Autobahnen getrieben?

Im Frühjahr gab es neue Sichtungen von zwei weiteren Wölfen im ehemaligen Territorium Schermbeck. Uns liegen Hinweise darüber vor, dass sie absichtlich in Richtung von Autobahnen getrieben worden sind.

In unmittelbarer Nähe zur viel befahrenen A3 gab es in Frühjahr 2025 eine Wolfssichtung. Auf den üblichen Hassseiten wurden damals Andeutungen gemacht, dass Wölfe absichtlich dort hin getrieben worden sein könnten. Foto: Privat.

 

Laut unseren Informationen wurde die Losung an die Behörden zur Analyse gesendet. In der Liste Wolfsnachweise taucht sie allerdings bis heute nicht auf. Quelle: https://www.waz.de/lokales/gladbeck/article409237532/wolfssichtung-in-gladbeck-was-tun-bei-einer-begegnung.html

 

Der Westfälisch Lippische Landwirtsverband (WLV) kreiert Plakate, die Stimmung gegen Wölfe machen sollen. Hier wird suggeriert, dass Pferde in großer Gefahr seien, dabei gibt es mehr Angriffe von Wolfsrippern. Im Bereich Schermbeck wurden nur altersschwache, kranke und zudem sehr kleine Ponys zur Beute, die ohne Schutz im Kerngebiet standen. Zitat aus einer Presseinfo des LANUK: Die Höhe der Schadensausgleichzahlungen (Billigkeitsleistungen im Sinne der Förderrichtlinien Wolf) in Nordrhein-Westfalen betrug im Jahr 2024 insgesamt 45.838,93 €. Zur finanziellen Unterstützung der Umsetzung von Präventionsmaßnahmen wurden 812.426,93 €, verteilt auf 180 Präventionsfälle, gezahlt. Bei 80 bestätigten Übergriffen auf Nutztiere durch einen Wolf in NRW mit insgesamt 379 geschädigten Nutztieren wurden überwiegend Schafe geschädigt (94,7 % der getöteten / verletzten / verschwundenen Tiere). Quelle: https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2025-07-08

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. aktiv vor Ort unterwegs

Die Wolfsgegner sind uns zahlenmäßig überlegen und ihre Netzwerke agieren zunehmend organisiert. Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Kräfte bündeln und den Wolfsschutz von der Tastatur ins echte Leben tragen.
Wir rufen alle Unterstützerinnen und Unterstützer dazu auf, sich aktiv in Schermbeck und Umgebung einzubringen. Ob durch Teilnahme an Informationsveranstaltungen, Unterstützung bei Monitoring-Aktivitäten oder das Melden verdächtiger Beobachtungen – jede helfende Hand zählt. Gemeinsam können wir den Druck auf Behörden und Verantwortliche erhöhen, um illegale Machenschaften aufzudecken und die Wölfe zu schützen.

Keine Angst vor Angriffen:

Wir schützen Ihre Identität. Wir wissen, dass die Auseinandersetzung mit Wolfsgegnern Mut erfordert. Doch lassen Sie sich nicht einschüchtern! Wolfsschutz-Deutschland e.V. garantiert, dass die Identität unserer aktiven Unterstützerinnen und Unterstützer streng vertraulich behandelt wird. Niemand wird durch unsere Arbeit gefährdet oder bloßgestellt. Gleichzeitig steht unser Vorstand Ihnen tatkräftig zur Seite: Wir bieten Unterstützung, Beratung und, falls nötig, rechtlichen Beistand, um Ihre Arbeit für den Wolfsschutz zu sichern. Sie sind nicht allein – wir kämpfen gemeinsam für die Wölfe!
Von der Tastatur ins echte Leben: Jetzt ist die Zeit zu handeln. Hier geht es zum Mitgliedsantrag: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Erste Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e. V. Brigitte Sommer

 

Zweite Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e. V. Ulrike de Heuvel

 

Falsche Zahlen und fragwürdige Einschätzungen

Ein weiteres Problem ist die veraltete Datenlage. Offizielle Stellen in NRW sprechen weiterhin von einem „günstigen Erhaltungszustand“ der Wolfspopulation, obwohl die Zahlen von 2023 stammen und das Verschwinden des gesamten Schermbecker Rudels nicht berücksichtigt wurde. Die tatsächliche Anzahl der Wölfe in NRW ist verschwindend gering und die Region ist weit davon entfernt, eine stabile Wolfspopulation zu beherbergen. Dennoch wird die Erzählung eines „günstigen Erhaltungszustands“ aufrechterhalten, was den Druck auf die Behörden, konsequent gegen illegale Tötungen vorzugehen, weiter verringert.

Forderungen von Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Angesichts dieser alarmierenden Entwicklungen erhebt Wolfsschutz-Deutschland e.V. folgende Forderungen:

  1. Sofortige Aufklärung der illegalen Wolfsabschüsse in Schermbeck und konsequente Strafverfolgung der Verantwortlichen.
  2. Verpflichtende Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen durch Weidetierhalter. Die Behörden, wie Veterinärämter, können und müssen die Einhaltung dieser Maßnahmen kontrollieren.
  3. Schluss mit der Kompromisspolitik: Wolfsabschüsse sind keine Lösung und sollten nicht als solche dargestellt werden.
  4. Vertrauliche Behandlung von Monitoringdaten und Übergabe des Wolfsmonitorings an eine regierungsunabhängige Organisation.
  5. Transparenz in der Wolfsfreundeszene: Organisationen und Personen, die mit Wolfshassern kooperieren, müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Der Schutz der Wölfe duldet keine Kompromisse mit denen, die ihre Vernichtung betreiben. Die jenigen, die diese Misstände anprangern dürfen nicht mehr gecancelt und mundtot gemacht werden.

 

Weitere Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/09/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-gloria-soll-schon-wieder-gekillt-werden/

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2025-07-18

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2025-08-12

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2025-08-15

https://wolf.nrw/wolf/de/nutztierfaelle

https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise

https://schermbeck-online.de/bundesregierung-startet-neues-wolfsmanagement-signal-fuer-niederrhein-und-weidetierhalter/

https://www.nrz.de/niederrhein/article409280289/video-aus-oberhausen-war-es-ein-wolf.html

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Auch durch den Kauf unseres neues Wolfskalenders für 2026 kann unsere Arbeit wirkungsvoll unterstützt werden. Hier geht es zu den Bestellmöglichkeiten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/08/19/unser-wolfskalender-2026-ist-da/

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. klagt an: Die Wölfe in Hessen werden systematisch ausgerottet

Verdreht HessenForst die Wahrheit während lokale Behörden Fake-News verbreiten und ein Netzwerk von Wolfshassern freie Bahn hat? Von sieben Wolfsterritorien im Jahr 2022/2023 sind laut HessenForst nur noch drei übrig: Rüdesheim, Spangenberg und Greifenstein. Die Behauptung, dies sei eine „normale populationsdynamische Schwankung“, ist eine unverfrorene Verharmlosung. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. widersprechen dieser Darstellung mit aller Vehemenz.

Was in Hessen geschieht, ist keine natürliche Entwicklung, sondern eine gezielte Ausrottung durch ein Netzwerk von Wolfshassern, geduldet durch die Untätigkeit und Intransparenz und die Nachlässigkeit lokaler Behörden.
Beispielfoto Wolfsrudel.

Butzbach: Ein Symbol der Wolfsfeindlichkeit

Im Territorium Butzbach zeigt sich die Tragödie in voller Härte. Wolfsrüde Butzi (GW2554m) fand 2023 eine Partnerin, doch beide „verschwanden“ spurlos – zuerst sie, dann er. Unsere hartnäckigen Nachfragen bei HessenForst wurden mit ausweichenden Antworten abgewimmelt, unsere Arbeit als Naturschützer aktiv behindert. Von Anfang an war in Butzbach ein Netzwerk von Wolfshassern aktiv, das mit Hetze und Desinformation gegen den Wolf mobil machte. Treibjagden im Wolfsgebiet, etwa am Winterstein und bei Pfaffenwiesbach, wurden von HessenForst und Hobbyjägern durchgeführt, ohne Rücksicht auf den Schutzstatus des Wolfs. Diese Aktivitäten bleiben unbehelligt, während die Dunkelziffer illegaler Abschüsse hoch ist. Wer schützt die Wölfe, wenn die zuständigen Behörden wegschauen? Hier die Treibjagden: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/11/24/hessen-erneute-drueckjagden-im-wolfsgebiet-butzbach/

Nordhessen: Hetze und Verrohung

In Nordhessen machte ein Video die Runde, in dem eine Jägerin ein Wolfsjungtier filmt und es ohne Hemmungen als „Drecksack“ beschimpft – ein schockierender Beweis für die Verrohrung im Umgang mit Wölfen. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/18/die-grosse-hessenreportage-von-drecksaecken-fakewoelfen-rissprovokationen-und-gesteuerter-panikmache/
Das entsprechende Territorium Waldkappel existiert nicht mehr. Solche Vorfälle sind kein Einzelfall, sondern Teil einer Kultur der Wolfsfeindlichkeit, die von HessenForst toleriert wird. Statt sich klar von solchen Hetzmechanismen zu distanzieren, bleibt HessenForst passiv.

Neuberg: Fake-News direkt von der Gemeinde

Die Gemeinde warnte vor einem Wolf, der mit einem angeblichen Welpen gesehen worden sei, zu einer Zeit, in der Welpen sich noch im Bau befinden, in der Gemarkungsgrenze von Ronneburg zu Langenselbold. Dazu sollte es einen Videobeitrag gegen, der ein Tier dort im Feld zeigen würde. Auf den offiziellen Seiten ist nichts davon vermerkt. © Brigitte Sommer
Ein besonders skandalöser Fall ereignete sich in der Gemeinde Neuberg, die am 16. Mai vor einem angeblichen Wolf mit Jungtier bei Ronneburg warnte – eine Sichtung, die es höchstwahrscheinlich nie gab. https://neuberg.eu/index.php?&NavID=3502.1&ffsm=1&ffmod=tx&object=tx|3502.32040.1&La=1&FID=3502.32040.1
Mitte Mai sind Wolfswelpen nämlich noch in ihrem Bau. Ein Sprecher von HessenForst  bestätigte, dass weder die Sichtungsmeldung, noch ein Video als Nachweis ausreichen. Der Gemeinde sei mitgeteilt worden, dass die Aussage eines Hobbyjägers nicht ausreicht und sie sich mit HessenForst abstimmen solle. Dennoch steht die unbegründete Warnung weiterhin auf dem Portal der Gemeinde, was Panik schürt und die Hetze gegen Wölfe befeuert. Die Spur führt zu einem bekennenden wolfshassenden Tierarzt, der mit Fake-News und Panik-Vorträgen durch Deutschland tingelt und gezielt Angst sät. Solche Akteure agieren ungestört, während Behörden wie HessenForst und lokale Verantwortliche tatenlos zusehen. Was wir vorfanden, waren die üblichen Kirrplätze.
Wir waren vor Ort in dem angegebenen Gebiet und wir (Brigitte Sommer und weitere Aktive)  fanden weder Losung noch Spuren, dafür aber Jagdfrevel. © Privat.

Kirrplatz im Film

 

Direkt am Kirrplatz: Eingegrabene Tonnen mit Mais. © Brigitte Sommer

 

Zu niedriger Hochsitz direkt an einem Spazierweg. Direkt dahinter liegt der Müll des alten Hochsitzes. © Brigitte Sommer
In direkter Schussrichtung fanden wir diese angelegte Tränke. © Brigitte Sommer

Fake-News und Wolfshass-Seiten: Wer steckt dahinter?

Überall in Hessen sprießen Hass-Seiten gegen Wölfe wie Pilze aus dem Boden. Diese Plattformen verbreiten Fake-News, schüren Panik und verleihen sich durch vermeintlich professionelles Auftreten ein trügerisches „offizielles Standing“. Kaum wird eine Seite stillgelegt, taucht die nächste auf. Besonders skandalös: Originalfotos von verunfallten oder getöteten Wölfen erscheinen zuerst auf diesen Plattformen. Wer liefert diese Bilder? Es ist kaum vorstellbar, dass solche sensiblen Aufnahmen ohne Beteiligung offiziell Beauftragter in die Hände von Wolfshassern gelangen. HessenForst weigert sich, glaubhaft gegen diese Seiten vorzugehen oder sich öffentlich davon zu distanzieren, wie wir bereits gefordert haben. Diese Untätigkeit wirft ernsthafte Fragen auf: Steckt ein institutionelles Versagen oder gar Komplizenschaft dahinter?
Facebook-Antiwolfseiten ohne Impressum machen Stimmung gegen Wölfe. Man kann so nicht erkennen, wer hinter solchen Seiten steckt. Die Vorgängerseite, gegen die HessenForst sich endlich distanziert hatte, postet sei Anfang Juni nichts mehr, diese Seite hat nun übernommen und behauptet z. B., dass Wölfe, die hinter Landmaschinen herlaufen, Landwirte bedrängen würden. Dabei erkennen sie die Person im Fahrzeug gar nicht. Viele weitere Wildtiere, wie Störche, Füchse und Greifvögel tun dies auch. Nicht, weil sie Landwirte bedrängen oder ärgern wollen, sondern weil sie einen schnellen Snack, in Form von aufgescheuchten oder überfahrenen Kleintieren erwarten. Quelle: https://www.facebook.com/profile.php?id=100075897136057
Immer wieder veröffentlichen Bauern Videos, in denen Wölfe hinter ihren Traktoren herlaufen. Diese Aufnahmen sollen angeblich beweisen, dass Wölfe ihre Scheu vor Menschen verloren hätten.
Wir möchten diesen Irrglauben richtigstellen und die tatsächlichen Gründe für dieses Verhalten beleuchten. Unser Video von Mitte Mai aus dem Main-Kinzig-Kreis zeigt einen Bauern, der das Gras auf einer Wiese nach dem Mähen wendet. Hinter seinem Traktor fliegen zwei Schwarzmilane und zwei Störche folgen ihm, um aufgescheuchte oder überfahrene Kleintiere zu fressen.
Füchse und auch Wölfe zeigen dasselbe Verhalten – nicht aus fehlender Scheu, sondern weil sie leicht verfügbare Nahrung suchen. Diese „schnelle Mahlzeit“ in Form von Kleintieren, die durch die Maschinen aufgescheucht oder getötet werden, ist für Wildtiere attraktiv, da sie den Jagdaufwand reduziert.
Die Behauptung, Wölfe seien in solchen Momenten nicht scheu, ist falsch. Sie nehmen die Menschen in den Maschinen oft gar nicht oder erst sehr spät wahr, da ihre Aufmerksamkeit auf die potenzielle Beute gerichtet ist. Dieses Verhalten ist ein natürlicher Instinkt, der auch bei anderen Wildtieren wie Störchen oder Füchsen zu beobachten ist, und hat nichts mit einer fehlenden Scheu zu tun.
Wolfsschutz-Deutschland e. V. bittet darum, solche Videos nicht fehlzuinterpretieren. Anstatt Ängste zu schüren, sollten wir das Verhalten der Wölfe im Kontext ihrer natürlichen Lebensweise verstehen und auf ein friedliches Miteinander setzen. Hier ein Beispielfilm mit Störchen und zwei Schwarzmilanen.
Die Antiwolfseite meldet am 19. Juni Wolfswelpen im Frau Holle-Land. Auf der offiziellen Seite von HessenForst ist dazu nichts zu finden. Wie kommen solche Seiten an scheinbar offizielle Bilder heran? Quelle: https://www.facebook.com/profile.php?id=100075897136057

 

Gesteuerter Hass von Personen, die direkt in den Gebieten wohnen, wo ganze Rudel „verschwunden“ sind. Oben Hessen, Territorium Butzbach, Mitte NRW Territorium Schermbeck, unten Bayern, Territorium Hohe Rhön. Diese Leute stehen in Verbindung zu Tätern. Pikant: Naturschutzverbände agieren mit solchen Personen. Solche Personen wirken sogar bei ehrenamtlichen Zaunbauaktionen mit.

 

Auf unsere Frage hin, wie es sein kann, dass mutmaßliche Originalbilder von toten Wölfen auf Wolfshasserseiten landen, erhielten wir von HessenForst keine Antwort. Quelle: https://www.facebook.com/profile.php?id=100091644537281

HessenForst: Von Jägern gesteuert, gegen den Naturschutz?

Seit HessenForst 2024 das Wolfsmonitoring vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) übernommen hat, ist die Informationslage katastrophal. Ein Landesbetrieb, der eng mit Forstwirtschaft und Jagd verknüpft ist, übernimmt die Verantwortung für den Schutz der Wölfe – ein klarer Interessenkonflikt. Jäger sitzen bei HessenForst „an der Quelle“ und die Wünsche der neuen CDU-SPD-Landesregierung, die Jagd auf Wölfe zu erleichtern, scheinen direkten Einfluss zu haben. Transparenz? Fehlanzeige. Stattdessen werden illegale Aktivitäten wie die heimliche Tötung von Wölfen nicht konsequent verfolgt und die Öffentlichkeit wird mit Ausflüchten im Dunkeln gelassen.

Die Wahrheit: Der Wolf ist kein Problem

Die Fakten sprechen für sich: Wolfsrisse sind minimal. In Hessen betrafen sie 2023 weniger als 0,1 % des Viehbestands und es gibt keine „Problemwölfe“, wie der FAZ-Artikel vom 23. Juni 2025 bestätigt. Herdenschutzmaßnahmen funktionieren, wie Beispiele aus Brandenburg zeigen, wo die Zahl der Risse durch konsequenten Schutz gesunken ist. Doch anstatt in Prävention zu investieren, wird der Wolf zum Sündenbock gemacht, um von den wahren Problemen der Landwirtschaft abzulenken: sinkende Subventionen, Preisdruck sowie globale Märkte. Die Hetze gegen den Wolf spaltet die Gesellschaft und bedient die Interessen der Agrarlobby, während HessenForst und lokale Behörden wie Neuberg die Augen verschließen.

Gibt es tatsächlich überhaupt noch Territorien in Hessen?

Die FAZ meldet, dass die Zahl der sesshaften Wölfe erheblich gesunken sei, geht aber der Geschichte ganz offensichtlich nicht auf den Grund. Nachdem es schon im vergangenen Jahr weniger feste Gebiete gab, in denen Wölfe lebten, sind es aktuell nur noch drei Territorien im gesamten Land. 2022/2023 waren noch sieben gezählt worden. Es sei schwierig zu bestimmen, wie viele Wölfe tatsächlich dauerhaft in Hessen leben würden, heißt es in der FAZ. Laut Pressesprecherin Traut würden derzeit vier Tiere als sesshaft im Land gelten. Dazu würden der Rüde und die Fähe (weiblicher Wolf) in Rüdesheim, die vergangenes Jahr Nachwuchs bekommen haben, die Greifensteiner Wölfin und der Rüde in Spangenberg zählen.

Offiziell bestätigt sind selbst diese drei übrig gebliebenen Territorien nicht

 

 

Ausriss vom 25.06.25 aus der Stastisk des Wolfszentrums. Die entsprechende Seite ist noch immer nicht aktualisiert. Quelle: https://wolfszentrum.hessen.de/wolfsmonitoring/territorien
Das Territorium Greifenstein ist durch die sesshafte Wölfin GW2479f (Freya) geprägt, die seit Oktober 2022 dort lebt und viermal genetisch nachgewiesen wurde. Die Hoffnung auf eine Rudelbildung wurde durch den Tod ihres Neffen GW4423m im Februar 2025, offiziell durch einen Verkehrsunfall, zunichtegemacht. Wir zweifeln an dieser Erklärung, da Treibjagden und jagdfreundliche Strukturen in der Region (Hochsitze, Kirrplätze) illegale Tötungen begünstigen könnten. Seit Februar 2025 gibt es keine neuen Wolfsnachweise  und das Territorium steht unter Beobachtung. Der Artikel kritisiert HessenForst für mangelnde Transparenz und die Duldung von Hassseiten, die die Stimmung gegen Wölfe anheizen, sowie die jagdfreundliche Politik, die den Fortbestand des Territoriums Greifenstein gefährdet. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/03/27/hessen-und-der-wolf-zwischen-amigopolitik-illegaler-jagd-und-erneuter-ausrottung/
Im Laufe von nur zwei Jahren sind mindestens 11 Wölfe einfach so verschwunden. Sesshafte Wölfe wandern aber nicht ab. Wo sind sie also hin? Das Territorium Wildflecken wird inzwischen in Bayern geführt. Hier unsere Bericht zu den neusten Entwicklungen dort: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/06/22/tragische-entwicklungen-in-der-hohen-rhoen-hoffnung-durch-wolfswelpe-hope-doch-frigga-griso-und-weitere-woelfe-vermutlich-tot/   Quelle: https://wolfszentrum.hessen.de/wolfsmonitoring/territorien
Dazu verurteilen wir die Panikmache des Kreisbauernverbands Fulda-Hünfeld in Bezug auf das Rudel Wildflecken scharf. Der Artikel der Fuldaer Zeitung vom 24. Juni 2025 übertreibt die Wolfsproblematik skandalös: 2024 wurden in Hessen nur sechs Nutztierrisse durch Wölfe bestätigt, von 72 Meldungen waren 62,5 % Falschmeldungen oder nicht durch Wölfe verursacht [wolfszentrum.hessen.de, 06.01.2025]. In Fulda gab es nur zwei Risse [fuldaerzeitung.de, 24.06.2025]. Statt Hetze zu schüren, fordern wir: Investiert in Herdenschutz.

Unsere Forderungen

Wolfsschutz-Deutschland e. V. klagt an und fordert:
  1. Sofortige Aufklärung über die „verschwundenen“ Wölfe in Butzbach und anderen Territorien.
  2. Transparenz im Wolfsmonitoring: HessenForst muss unabhängige Kontrollen zulassen und sich von der Jagdlobby lösen.
  3. Konsequente Distanzierung von Wolfshass-Seiten und strafrechtliche Verfolgung der Weitergabe sensibler Fotos.
  4. Verstärkte Investitionen in Herdenschutz statt Abschusspläne. Wobei die Tierhalter auch auf die Tierschutznutztierhaltungsverordnung hingewiesen werden müssen. Diese besagt, dass die Pflicht zum Herdenschutz einem Tierhalter nach Paragraph 2 Absatz 1 Tierschutzgesetz behördlich auferlegt werden kann. Dazu gehört, seine Tiere ihrer Art und ihren Bedürfnissen entsprechend, angemessen unterzubringen und zu ernähren. Bei der Frage, was darunter zu verstehen ist, legen die Gerichte, wie z. B. OVG Lüneburg im Beschluss vom 22.08.2017, NuR 2018, 207, unter anderem die Anforderungen des Paragraph 3, Absatz 2 Nummer 3 Tierschutznutztierverordnung zugrunde. Darin muss ein Tierhalter, sofern ein Wolfsangriff in absehbarer Zeit aufgrund konkreter Anhaltspunkte hinreichend wahrscheinlich ist, seine Tiere jedenfalls mit dem Mindestschutz schützen.  Bei Verweigerung und Rissprovokation fordern wir empfindliche Strafen.
  5. Stopp der Jagdpläne der CDU-SPD-Landesregierung, die gegen EU-Recht und die Berner Konvention verstoßen und die nicht nur Wölfe betreffen. Wildtierschutz-Deutschland e. V. schreibt hier in einer aktuellen Pressemitteilung dazu, dass bevor 2016 aus gutem Grund eine ganzjährige Schonzeit für Baummarder, Iltisse, Mauswiesel und Hermeline eingeführt wurden,  Jäger in Hessen noch 78 Baummarder, 101 Iltisse, 149 Hermeline und 119 Mauswiesel totgeschossen hätten. Der Hessische Jagdminister Jung (CDU) gehe nun hin und wolle die Jagd auf diese kleinen Beutegreifer wieder erlauben. Eine Begründung dafür bliebe er schuldig. Außerdem sei er der Meinung, dass durchaus auch Elterntiere während der Aufzucht ihrer Jungen keine Schonzeit benötigen würden.
Der Wolf hat ein Recht auf Leben und ist ein unverzichtbarer Teil unserer Ökosysteme. Wir lassen nicht zu, dass Hessen seine Wölfe erneut ausrottet und wir fordern auch mehr bürgerliches Engagement. Wir freuen uns über Menschen, die mit uns vor Ort aktiv sein wollen: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Wer die Natur zerstört, zerstört unsere Zukunft. Schließt Euch unserem Protest an und unterstützt Wolfsschutz-Deutschland e. V.

Weitere Quellen:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Aiwangers Jagdgesetz bedroht Bayerns Wölfe!

Die geplante Novelle des Bayerischen Jagdgesetzes durch Jagdminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) ist ein Angriff auf den Natur- und Tierschutz und insbesondere auf unsere Wölfe. Indem streng geschützte Arten wie der Wolf dem Jagdrecht unterstellt und Jagdbehörden ohne Fachkompetenz deren Management übernehmen sollen, wird die Grundlage für den Schutz dieser Tiere zerstört. Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist überzeugt: Das Rudel der Wölfin Frigga in der Hohen Rhön wurde illegal ausgelöscht und zahlreiche Wolfs-Territorien in Bayern sind erloschen.

Wir fordern: Stoppt Aiwangers Jagdgesetz und schützt unsere Wölfe!

Friggas Tragödie: Ein Rudel systematisch beseitigt

Beispielfoto Wolf.

Frigga (GW3092f), ihr Partner Griso (GW3519m) und ihr Rudel in der Hohen Rhön sind ein Symbol für die tödliche Wolfsfeindlichkeit in Bayern. Frigga, im Spessart durch ungeschützte Weidetiere auf Schafe „konditioniert“, wurde in der Rhön unerbittlich verfolgt. Ihr erster Partner Anton (GW3222m) „verschwand“ 2023 verdächtig, ohne genetische Nachweise anderswo – ein klarer Hinweis auf illegale Tötung. Ihr Welpe Nuka wurde im Juni 2024 allein und in Not gefunden, vermutlich nach einer Verfolgung des Rudels. Am 28. August 2024 bestätigte das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) vier weitere Welpen in Friggas Territorium, doch seit Juli (Frigga) und August (Griso) fehlt von beiden jede Spur.

Ein besonders skandalöser Vorfall ereignete sich am 26. August 2024: Eine Jungwölfin (GW4174f) aus dem benachbarten Rudel Wildflecken wurde unter einer geheimen Abschussverfügung der Regierung Unterfranken getötet – obwohl Frigga nicht für die Risse verantwortlich war, sondern Griso. Dieser „Fehlschuss“ war rechtswidrig, da die Bayerische Wolfsverordnung gerichtlich gekippt wurde. Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist überzeugt: Das gesamte Rudel „Hohe Rhön“ wurde systematisch ausgelöscht. Die Rhön, ein Hotspot der Wolfsfeindlichkeit mit Hochsitzen selbst in Naturschutzgebieten, zeigt, wie Agrar- und Jagdlobby den Wolf bekämpfen.
Bayerns Wolfs-Territorien schrumpfen dramatisch
Die aktuellen Monitoringzahlen des LfU für 2023/2024 listen 13 Wolfsterritorien in Bayern: 9 Rudel, 1 Paar, 3 Einzelwölfe, insgesamt 56 Individuen (19 adulte, 35 Welpen, 2 unklar). Doch die Realität ist alarmierend: Bei so gut wie allen Territorien fehlen aktuelle Nachweise und mehrere sind erloschen:
  • Hohe Rhön: Friggas Rudel ist vermutlich ausgelöscht; keine Nachweise von Frigga seit 25. Juli 2024, von Griso seit August.

  • Grafenwöhr: Das Territorium auf dem Truppenübungsplatz wurde aus dem Monitoring gestrichen, da die letzten Nachweise des Wolfspaars zu lange zurückliegen.

  • Staffelsee West: Keine aktuellen Nachweise; das Rudel gilt als erloschen.
  • Zella/Rhön: Die Wölfin GW1422f wurde seit über einem Jahr nicht mehr nachgewiesen; das Territorium ist kein Wolfsrevier mehr.

  • Hohenfels: Keine aktuellen Nachweise; der letzte genetische Nachweis eines Wolfs stammt aus 2018.

     

Die verbleibenden Territorien (z. B. Veldensteiner Forst, Bayerischer Wald-Süd, Chiemgauer Alpen) zeigen moderate Aktivität, doch die Wiederansiedlung in Bayern verläuft „schleppend“, wie Uwe Friedel vom Bund Naturschutz betont. Im Vergleich zu Brandenburg (58 Rudel) oder Niedersachsen (48 Rudel) liegt Bayern mit nur 9 Rudeln weit zurück. Der moderate Anstieg von 7 Territorien (2022/2023) auf 13 (2023/2024) wird durch illegale Tötungen und fehlenden Herdenschutz bedroht. Im Monitoringjahr 2023/2024 starben in Bayern 3 Wölfe (2 Verkehrsunfälle, 1 Euthanasie eines verletzten Welpen), doch die Dunkelziffer illegaler Tötungen, wie bei Frigga und ihrem Rudel, ist hoch.

 

Beispielfoto Wolfspaar mit Welpen aus dem Vorjahr.

Aiwangers Jagdgesetz: Ein Freifahrtschein für Abschüsse

Aiwangers Reform will den Wolf aus dem Naturschutzrecht reißen und Jagdbehörden die Kontrolle überlassen. Der BN spricht von einem „Generalangriff auf geschützte Arten“. Die Zahlen widerlegen Aiwangers Alarmismus: 18 Nutztierrisse (77 Tiere, meist Schafe) in 2023/2024 bei 4,98 Mio. Euro Herdenschutzförderung zeigen, dass der Fokus auf Prävention, nicht Abschuss, liegen muss. Doch anstatt Herdenschutz auszubauen, werden Wölfe wie Frigga für mangelhafte Zäune bestraft. Die Rhön belegt dies: Risse geschahen oft an ungeschützten Weiden und Abschussgenehmigungen wurden erteilt, ohne Alternativen wie Herdenschutzhunde zu prüfen. Zudem wurden Verfahren gegen Verantwortliche eingestellt.

Illegale Tötungen: Ein „Bermudadreieck“ der Rhön

Die Rhön ist ein Zentrum illegaler Wolfsverfolgung. Neben Friggas Rudel „verschwanden“ zahlreiche Wölfe, ohne Kadaver oder genetische Nachweise. Bundesweit wurden 2023/2024 13 Wölfe illegal getötet, 9 erschossen; in der Rhön ist die Dunkelziffer höher. Das Rudel Wildflecken überlebt nur durch den Schutz des Truppenübungsplatzes. Aiwangers Rhetorik, die Wölfe als „Problem“ darstellt, heizt diese Kriminalität an und legitimiert die Praxis des „Schießen, Schaufeln, Schweigen“.

Unser Appell: Schutz statt Vernichtung!

 
  1. Rückzug der Jagdgesetz-Novelle: Der Wolf bleibt streng geschützt. Übergabe des Monitorings an eine unabhängige NGO.
  2. Verpflichtender Herdenschutz: Konsequente Förderung von Zäunen, Herdenschutzhunden und Nachtpferchen.
  3. Strafverfolgung illegaler Tötungen: Transparenz und harte Sanktionen.
  4. Aufklärung des Rhön-Skandals: Intensives unabhängiges Monitoring, um das Schicksal von Friggas Rudel und anderen erloschenen Territorien (Grafenwöhr, Staffelsee West, Zella/Rhön, Hohenfels) zu klären.

 

 

Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/?s=Frigga

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

https://www.br.de/nachrichten/bayern/bund-kritisiert-jagdnovelle-von-aiwanger-jagdgesetz,UiXy7dG

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Illegale Tötung einer Wölfin in Rheinland-Pfalz: Wolfsschutz-Deutschland e.V. erstattet Anzeige und setzt Belohnung aus

Schon wieder erschüttert eine traurige Nachricht den Wolfsschutz: Im Februar wurde in Fiersbach (Landkreis Altenkirchen) eine tote Wölfin entdeckt. Wie die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord mitteilte, ergab die Sektion des Tieres, dass es erschossen wurde.  Die SGD hat bereits Anzeige wegen des Verdachts auf illegalen Abschuss erstattet und die Staatsanwaltschaft Koblenz prüft nun laut dpa den Fall.

Wie die SGD Nord mitteilt, sind die Ergebnisse der Untersuchung zum Tod der Wölfin in Fiersbach im Kreis Altenkirchen eindeutig. Das neun Monate alte Jungtier sei erschossen worden. Die Sektion der Wölfin GW4599f habe ergeben, dass sie an einer sogenannten Herzbeuteltamponade gestorben sei, als Folge eines Abschusses.
Wolfsschutz-Deutschland e.V. reagiert mit Entschlossenheit auf diese grausame Tat. „Wir sind schockiert und empört über die erneute illegale Tötung eines geschützten Tieres. Wölfe sind ein unverzichtbarer Teil unseres Ökosystems, und solche Verbrechen dürfen nicht ungestraft bleiben“, erklärt die Vorsitzende Brigitte Sommer. Um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, erstattet Wolfsschutz-Deutschland e.V. ebenfalls Anzeige über seinen Anwalt gegen Unbekannt und setzt eine Belohnung von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung der Verantwortlichen führen sollen.
Beispielfoto Wölfin.
„Die illegale Tötung von Wölfen ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine schwere Straftat, die mit aller Härte verfolgt werden muss“, betont der Verein. „Wir rufen die Bevölkerung auf, die Behörden bei der Aufklärung dieses Falls zu unterstützen. Jeder Hinweis zählt, um solche Taten zu stoppen und den Schutz unserer Wölfe zu gewährleisten.“ Personen, die sachdienliche Informationen zu dem Vorfall in Fiersbach haben, werden gebeten, sich direkt an Wolfsschutz-Deutschland e.V. oder die zuständigen Behörden zu wenden.
In der Liste der DBB-Wolf ist der Fall noch als offen aufgeführt. Quelle: http://www.dbb-wolf.de
Die Wölfin aus Fiersbach ist ein weiteres Opfer der anhaltenden Konflikte zwischen Kriminellen und Naturschützern. „Wir berichten seit Jahren über die illegalen Verfolgungen des Leuscheider Rudels“. Wolfsschutz-Deutschland e.V. setzt sich auch seit Jahren für den Erhalt und die Akzeptanz dieser faszinierenden Tiere ein und fordert eine konsequentere Strafverfolgung von Wildtierkriminalität sowie bessere Schutzmaßnahmen für Wölfe in Deutschland. „Nur durch Aufklärung, Zusammenarbeit und Respekt können wir ein friedliches Miteinander mit unseren wilden Nachbarn sicherstellen“, schließt der Verein.
Für Hinweise zur Ergreifung der Täter: www.wolfsschutz-deutschland.de/kontakt

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Schermbecker Wolfsrudel ausgelöscht? Wolfsschutz-Deutschland e. V. schlägt Alarm

Ein düsterer Verdacht liegt über dem Wolfsrevier Schermbeck: Das Rudel und die Wölfin Gloria von Wesel  könnten illegal beseitigt worden sein. Wolfsschutz-Deutschland e. V. zieht diese bittere Schlussfolgerung nach einer groß angelegten Suchaktion des Landesumweltamts (LANUV) am 29. März 2025 und einer Suchaktion von Wolfsschutz-Deutschland e. V. eine Woche vorher. Trotz intensiver Bemühungen mit zahlreichen Helfern und einem Artenspürhund blieb jede Spur der Wölfe aus – ein Schock für alle, die sich Jahre lang für den Schutz des Rudels eingesetzt hatten. Doch wir üben auch Kritik in den eigenen Reihen.

Seit 2018 kämpfte Wolfsschutz-Deutschland e. V. für das Überleben von Wölfin Gloria und ihrer Familie im Raum Wesel. Mit internem Monitoring, Wolfsschutzpatrouillen und Zaundokumentationen deckten wir Rissprovokationen durch unwillige Weidetierhalter auf und veröffentlichten Jagdfrevel. Nun stehen wir vor einem erschütternden Verdacht: Kriminelle könnten nicht nur Gloria, sondern ihr gesamtes Rudel ausgelöscht haben. Bereits im Januar 2025 berichteten wir über intensive illegale Verfolgung und wir setzten eine Belohnung auf einen Täter aus, der einen schwer verletzten Wolf verfolgte. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/01/09/illegale-verfolgung-in-nrw-jaehrlingssohn-von-woelfin-gloria-starb-an-der-a1-noch-weitere-woelfe-in-gefahr/

Vorsicht vor Unterwanderung: Die Naivität der Wolfsfreunde in NRW

In Nordrhein-Westfalen (NRW) nimmt eine beunruhigende Entwicklung Fahrt auf, die Fragen zur Integrität und den wahren Absichten einiger Akteure im Konflikt um den Wolf aufwirft. Was zunächst wie eine ungewöhnliche Zusammenarbeit zwischen Wolfsfreunden und Wolfsgegnern aussah, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als ein potenzielles Netz aus Täuschung, Naivität und möglicherweise gezielter Sabotage. Die Folgen sind alarmierend: Wölfe verschwinden in großem Stil und die Schutzbewegung für diese Tiere steht vor einer ernsten Vertrauenskrise.
Der Barcode der Natur. Beispielfoto Wölfin.

Die fragwürdige Allianz

Berichte aus NRW zeigen, dass sich Personen, die sich als Wolfsfreunde bezeichnen, mit bekannten Wolfsgegnern zusammengeschlossen haben. Ein Beispiel ist ein TV-Beitrag, in dem ein Wolfsfreund und ein Wolfsgegner gemeinsam als „Freunde“ auftraten. Diese Zusammenarbeit wirkt auf den ersten Blick wie ein Schritt zur Versöhnung – doch die Realität ist düsterer. Immer wieder wurden in der Vergangenheit Standortangaben von Wölfen, die von sogenannten Wolfsfreunden gesammelt wurden, öffentlich gemacht. Ein selbsternannter Wolfsexperte veröffentlichte etwa Videos mit ziemlich exakten Angaben zu den Aufenthaltsorten ansässiger Wölfe. Solche Informationen sind für den Schutz der Tiere gefährlich, da sie Wolfsgegnern in die Hände spielen könnten, die diese Daten für ihre Zwecke nutzen.

Der Fall Gloria und die dubiose Pro-Wolf-Seite

Ein besonders tragisches Beispiel ist die Wölfin Gloria, die von Wolfsgegnern verfolgt wurde und höchstwahrscheinlich getötet wurde. Ihr Schicksal wirft ein grelles Licht auf die Risiken dieser Dynamik. Parallel dazu tauchte im Jahreswechsel eine Frau auf, die eine fragwürdige Pro-Wolf-Seite ins Leben rief und aktiv Standortangaben von Wolfsfreunden einforderte. Mittlerweile ist sie ebenfalls bei den Wolfsgegnern aktiv. Dieser plötzliche Seitenwechsel lässt Zweifel an ihren ursprünglichen Motiven aufkommen. War sie von Anfang an eine Unterwanderin, die unter dem Deckmantel des Wolfsschutzes agierte, um sensible Informationen zu sammeln?

Zaunbau wirklich selbstlos?

Zaunbauorgas, die von sich behaupten, neutral zu agieren, bieten Weidetierhaltern kostenlose Zäune an – doch ihre Nähe zu Wolfsgegnern wirft ernste Fragen auf. Das Argument, man müsse mit allen reden, greift hier nicht: Es besteht die Gefahr, dass sensible Daten weitergegeben werden. Besonders auffällig ist das Mitglied Detlev W., das enge Kontakte zu nahezu allen Weidetierhaltern im Gebiet unterhält, die durch Hasskommentare auffallen und von Anfang an Gloria und ihrem Rudel nach dem Leben trachteten. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/04/20/vorsicht-werden-ehrenamtliche-helfer-beim-zaunbau-ausgenutzt/

Naivität als Gefahr für den Wolfsschutz

Die Ereignisse in NRW legen eine erschreckende Naivität innerhalb der Wolfsfreund-Community offen. Viele engagierte Tierschützer handeln aus Idealismus und guter Absicht, doch genau diese Offenheit macht sie anfällig für Manipulation. Die Bereitschaft, Standortdaten zu teilen oder mit vermeintlichen Verbündeten zusammenzuarbeiten, ohne deren Hintergründe kritisch zu prüfen, hat fatale Konsequenzen. Wölfe, die eigentlich geschützt werden sollen, werden durch diese Leichtgläubigkeit zur Zielscheibe für jene, die ihre Ausrottung anstreben. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. schließen uns da nicht aus, denn auch wir sind schließlich froh um jede sich anbietende helfende Hand. Wir haben Unterwanderer identifiziert und wir werden in Zukunft noch vorsichtiger agieren.

 

Am 26. März traten ein bundesweit bekannter Wolfsgegner, der immer wieder Fake-News und Hass auf seinem Profil in sozialen Netzwerken verbreitet, und ein Wolfsauffangstationsbetreiber, von dem viele überzeugt davon sind, dass er ein Wolfsfreund ist, zusammen in einem Beitrag des SAT-1 Frühstückfernsehens als „Freunde“ betitelt auf. Unter dem Beitragsposting kommentierte offen die Seitenbetreiberin einer angeblichen Pro Wolf-Seite „Die Seelen der Wölfe NRW“. Die Seite wurde am 28. Dezember erstellt. Seither versuchte Frau C. massiv und teilweise aggressiv an Infos zu gelangen. Unter anderem auch bei uns. Sie forderte in sozialen Netzwerken Wolfsfreunde massiv dazu auf, ihr Standorte und Sichtungen von Wölfen zu melden, außerdem versuchte sie Menschen zu illegalen Handlungen zu animieren. Kurz nach Seitenstart gaben wir eine interne Warnung an Wolfsfreunde in NRW heraus. Die Seite scheint inzwischen gelöscht worden zu sein. Der Inhaber der Auffangstation postete seit Jahren Wolfsvideos von Gloria und ihrer Familie mit Standortangaben in Facebook. Dieses Vorgehen machte eine Zusammenarbeit mit uns unmöglich. Es ist zu befürchten, dass der Wolfsgegnerzsene durch Wolfsfreunde dabei geholfen wurde, teilweise sogar absichtlich, wie wir im Fall von Frau C. vermuten, die Wölfe im Territorium Schermbeck zu beseitigen. Ausriss aus einer Sendung SAT 1 Frühstücksfernsehen. Quelle unten verlinkt.

 

 

Eine Userin in einer privaten FB-Gruppe versuchte Anfang des Jahres vor der angeblichen Pro-Wolfseite zu warnen. Ihre Bedenken wurden überhört. Reichweitenstarke Pro-Wolf-Seiten sowie ein Podcast-Format arbeiteten weiter mit der Seitenbetreiberin, Frau C., zusammen. Es ist zu befürchten, dass hier auch sensible Daten, wie Standorte von Wölfen von Frau C. an die Wolfsgegner weiter gegeben worden sein könnten. Inzwischen wurde die Seite gelöscht und Frau C. agiert offen bei Wolfsgegnern. Wir können nur immer wieder vor vermeintlichen Pro-Wolf-Seiten oder Pro-Wolf-Profilen warnen, bei denen nicht klar ist, wer dahinter steckt. Die Seite hatte beispielsweise kein Impressum.

 

Ein Weckruf für die Bewegung

Es ist an der Zeit, dass Wolfsfreunde in NRW und darüber hinaus wachsam werden. Die Unterwanderung durch Personen mit gegnerischen Interessen ist eine reale Bedrohung, die bereits Opfer gefordert hat. Der Schutz der Wölfe erfordert nicht nur Leidenschaft, sondern auch Vorsicht und strategisches Denken. Standortangaben dürfen nicht leichtfertig weitergegeben werden – schon gar nicht an Personen oder Gruppen, deren Loyalität nicht zweifelsfrei feststeht. Jede Zusammenarbeit sollte auf den Prüfstand gestellt werden und verdächtige Aktivitäten, wie die plötzliche Gründung dubioser Plattformen, wie die Seite „Die Seelen der Wölfe,“ deren Betreiberin hier mit den Gegnern taktiert, müssen kritisch hinterfragt werden.

Fazit: Schutz statt Selbstzerstörung

Der Wolf ist ein Symbol für die Rückkehr der Wildnis in unsere Kulturlandschaft, doch sein Überleben hängt davon ab, wie klug seine Unterstützer agieren. Die Naivität mancher Wolfsfreunde spielt den Gegnern in die Hände und gefährdet das, wofür so viele kämpfen. Die tragischen Ereignisse rund um Gloria und das Verschwinden weiterer Wölfe in NRW sollten als Warnsignal dienen. Es ist Zeit, die Reihen zu schließen, Misstrauen gegenüber fragwürdigen Akteuren zu entwickeln und den Schutz der Wölfe mit klarem Verstand voranzutreiben. Denn eines steht fest: In diesem Konflikt gibt es keine „Freundschaft“ zwischen echten Wolfsfreunden und denen, die den Wolf lieber tot als lebendig sehen.

 

Nach wie vor ungeschützte Weidetiere und Schlachtwild

Eine Woche vor der großen Suchaktion des LANUV waren auch wir im Gebiet unterwegs und suchten nach Spuren. Wir fanden aber auch wieder die üblichen Zäune vor.

 

 

 

 

Wir warnten bereits seit 2019

 

Ausschnitt aus einem Interview von Lydia Keck, der Filmemacherin von „Wolfsskizzen“, aus dem Jahr 2019, mit unserer zweiten Vorsitzenden Ulrike De Heuvel. Unser Verein Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatte sich gerade gegründet und schon damals warnten wir vor einer illegalen Verfügung von Gloria von Wesel und wir prangerten auch damals schon Zaunfrevel an. Leider ist nun eingetreten, was wir damals schon befürchteten.

 

 

Nabu-Wesel-Chef Peter Malzbender: „Gloria muss gekillt werden“

 

Während sich die Nabus Bottrop und Borken sehr für das Rudel Schermbeck eingesetzt haben, schoss Peter Malzbender, Vorsitzender des NABU Kreisverbandes Wesel öffentlich gegen Gloria. Er hat in einer Diskussion am 29. August 2024 auf einem Hof in Hünxe tatsächlich gesagt, dass Wölfin Gloria „gekillt, geschossen“ werden müsse, falls ihr die Risse eindeutig nachgewiesen werden könnten.  Es gibt keine direkten Beweise, dass Malzbinders Statement jemanden zu einer Straftat inspiriert hat. Allerdings könnte eine solche öffentliche Äußerung von einer prominenten Naturschutzfigur in einem angespannten Konflikt zwischen Wolfsbefürwortern und -gegnern missverstanden oder ausgenutzt worden sein. Besonders in einer Region wie Schermbeck, wo die Spannungen hoch sind – etwa durch wiederholte Rissprovokationen und die Forderungen von Weidetierhaltern nach härteren Maßnahmen –, könnten Wolfsgegner darin eine Art Legitimation gesehen haben.  Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/09/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-gloria-soll-schon-wieder-gekillt-werden/

 

Die NABU-AG zog am 30. März ebenfalls ihre Schlüsse:

Hier eine kurze Zusammenfassung der Pressemeldung: Am 29. März 2025 suchte das LANUV in Schermbeck nach Wolfslosung, fand jedoch trotz vieler Helfer und eines Spürhundes nichts. Das Wolfsrudel um Wölfin Gloria gilt als wahrscheinlich ausgelöscht, was Naturschützer wie Rolf Fricke (NABU Bottrop) traurig stimmt. Die letzten Spuren stammen vom 5. November (Riss von Mini-Ziegen) und 21. November 2024 (verletzter Wolf). Martin Frenk (NABU Borken) hält illegale Aktivitäten wie Fehlschüsse oder Schlagfallen für möglich, da Wolfsaktivitäten nach der Verletzung abrupt endeten und zwei Wölfe verschwanden.

 

Hier noch ein Blick ins Territorium Schermbeck und Dämmerwald

 

Den Jägern geht es nicht um den Schutz der Wildtiere, sie wollen nur ab 18 Uhr ungestört töten.

 

Viel Platz für Mensch und Tier. © Brigitte Sommer

 

Saubere Bäche und weitläufige Wiesen. © Brigitte Sommer

 

Blick nach Westen. © Brigitte Sommer

 

Überall wird gerodet. © Brigitte Sommer

 

Ein Paradies für Wölfe. Es werden sich neue Wölfe ansiedeln. © Brigitte Sommer

 

Sonnenuntergang in der Schwarzen Heide. © Brigitte Sommer

 

See im Dämmerwald. © Brigitte Sommer

 

 

Schafswolle, aufgesteckt auf junge Bäume, soll vor Verbiss schützen. Dieses Bild steht sinnbildlich für die Absurdität der Verfolgung der Wölfe. © Brigitte Sommer

 

Vogelparadies im Dämmerwald. © Brigitte Sommer

 

Wir hatten Trittsiegel im Bereich entdeckt, glauben aber nicht, dass diese von Gloria stammen, © Brigitte Sommer

Frühere Einblicke ins Gebiet auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/26/nrw-schermbecker-rudel-bedrohtes-paradies/

und hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/09/26/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-normale-woelfe-unter-crazy-menschen/

In Memoriam

Wir halten die Indizienlage für ausreichend, um diesen Nachruf zu verfassen. Wir waren ein Wochenende vor dem LANUV auf großer Spurensuchen im Gebiet Schermbeck und Dämmerwald, und wir haben auch nichts gefunden, das auf eine Anwesenheit von Gloria schließen lassen könnte. Zwar war sie auch früher schon mal eine Weile „verschwunden“, aber wir hatten sie auf unseren Wildkameras und wir hatten auch Spuren und Wolfslosung. Die jetzige Situation ist eine völlig andere.

Nachruf auf Wölfin Gloria von Wesel und ihre Familie

Mit tiefem Schmerz und gebrochenem Herzen nehmen wir Abschied von Wölfin Gloria von Wesel (GW954f), die seit November 2024 nicht mehr nachgewiesen wurde. Gloria, die 2018 nach einer 300 Kilometer langen Reise aus ihrem Geburtsrevier in Schneverdingen das Wolfsgebiet Schermbeck erreichte, wurde nur etwa neun Jahre alt. Ihr Leben war ein ständiger Kampf – ein Leben voller Liebe zu ihrer Familie, aber auch voller Leid, das ihr und ihren Liebsten von Menschen zugefügt wurde, die keinen Respekt vor der Natur und ihren Geschöpfen haben.
Gloria gründete ein Rudel, das zeitweise aus ihr, ihrem ersten Partner Ingolf (GW1587m) und später Addi (GW3616m) sowie mehreren Welpen bestand. Ab 2020 brachte sie drei Jahre lang Nachwuchs zur Welt, Welpen, die sie mit der Hingabe einer fürsorglichen Mutter großzog. Doch das Glück ihrer kleinen Familie war nur von kurzer Dauer. Mindestens zwei ihrer Partner wurden vermutlich illegal getötet – Ingolf verschwand 2022, Addi im Sommer 2024. Ihre Nachkommen erlitten ein ebenso grausames Schicksal: Ein kleines Welpenmädchen, von uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. „Hope“ genannt (GW2307), wurde 2021 von Spaziergängern gefunden und wieder ausgesetzt, nur um kurz darauf spurlos zu verschwinden. Ein Informant berichtete, dass sie von einem Jäger mit einem Baseballschläger erschlagen wurde – ein Akt der unfassbaren Grausamkeit, der uns die Tränen in die Augen treibt. Andere Welpen starben bei Verkehrsunfällen oder verschwanden auf der Suche nach einem eigenen Revier, vermutlich ebenfalls Opfer menschlicher Brutalität.
Als alleinerziehende Mutter, die den Verlust ihrer Partner verkraften musste, war Gloria gezwungen, vermehrt auf leichte Beute wie Schafe zurückzugreifen, um ihre Familie zu ernähren. Sie kämpfte unermüdlich, um ihre Welpen durchzubringen, doch die Last, die auf ihren Schultern lag, war unermesslich. Ihr letzter bestätigter Nutztierriss war am 5. November 2024 in Schermbeck – danach verliert sich ihre Spur. Wir gehen davon aus, dass Gloria kriminellen Jägern und Bauern zum Opfer fiel, die ihr und ihrer Familie das Leben zur Hölle machten. Diese Menschen, die keine Achtung vor dem Leben haben, sollen keine ruhige Minute mehr finden – möge ihr Gewissen sie für den Rest ihres Lebens verfolgen.
Gloria war mehr als nur eine Wölfin. Sie war ein Symbol für die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland, für die Schönheit und Stärke der Natur, aber auch für die Zerbrechlichkeit dieses Gleichgewichts in einer Welt, die oft von Hass und Ignoranz geprägt ist. Jeder Verlust, den sie erlitt, hat auch uns getroffen – jeder verschwundene Welpe und jeder ermordete Partner hat eine Wunde in unseren Herzen hinterlassen.
Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. gedenken Gloria und ihrer Familie mit tiefster Ehrfurcht und unendlicher Trauer. Wir werden nicht aufhören, für Gerechtigkeit zu kämpfen, damit solche Tragödien ein Ende finden. Möge Gloria in den Wäldern, die sie einst durchstreifte, in Frieden ruhen – und möge ihre Seele endlich den Frieden finden, der ihr im Leben so oft verwehrt wurde.

 

 

 

 

Quellen:

https://fb.watch/yG8EQdjA5L/

https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise

https://wolf.nrw/wolf/de/nutztierfaelle

https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtOTFhM2UwZmQtMjdhOC00MWE4LTgzMDYtNTVmODg0MjFjYTg0

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/