Sachsen: Natürlicher Tod einer Dynastiegründerin – Aufruf zum Schutz vor illegalen Tötungen bei Knappenrode II

Unser Verein Wolfsschutz-Deutschland e. V. nimmt die jüngste Mitteilung des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) zum Ableben einer 13-jährigen Wolfsfähe bei Elsterheide mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis. Während wir uns über die transparente Aufklärung des natürlichen Todes freuen, mahnt der Fall eindringlich: In der Region Knappenroder Seenlandschaft und insbesondere im Territorium Knappenrode II und im gesamten Landkreis Bautzen sterben in diesem Jahr erneut zahlreiche Wölfe unter mysteriösen Umständen und es kursieren Fakegeschichten über angebliche Risse von Katzen.

Wir fordern eine Intensivierung der Aufklärungsarbeit um die Vorgägen im Rudelgebiet Knappenrode II und wir setzten für einen nachgewiesenen illegalen Abschuss eine Belohnung in Höhe von 2.000 Euro aus.
Die Wolfsfähe GW180f, die 2013 das Rudel in Knappenrode/Seenland (KN) gründete, sei mit ihren 13 Jahren eine der ältesten dokumentierten Wölfe im sächsischen Monitoring. Seit Ende August 2025 soll sie Aufsehen erregt haben, als sie krank und abgemagert in der Nähe von Wohngebieten gesichtet wurde. 23 Meldungen aus der Bevölkerung und vom erweiterten Monitoring zeichneten laut Wolfsbüro ein Bild eines Tieres, das unter starken Alterserscheinungen und Räude gelitten habe. Die Fachstelle Wolf hätte laut Pressemitteilung ihre Aktivitäten verstärkt, um das Verhalten zu beobachten und eine mögliche „Managementrelevanz“, also einen Abschuss zu prüfen. Die Ergebnisse der Obduktion durch das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin bestätigen nun: Die Fähe durfte natürlicherweise an Altersschwäche sterben. Ihr verzögerter Fluchtreflex und die Suche nach leichter Nahrung wie Komposthaufen waren Symptome ihrer Beeinträchtigung – kein Verlust der Scheu vor dem Menschen, wie es fälschlicherweise interpretiert werden könnte.
Dass sie nach dem 17. September 2025 nicht mehr gesehen wurde und der davor dokumentierte Gesundheitszustand des Tieres hätte auf ein Ableben der Wölfin hingedeutet. Im Rahmen eines weiteren Monitoringeinsatzes Ende September 2025 sei der bereits stark verweste Kadaver der alten Wölfin gefunden worden. Es sei davon auszugehen, dass das Tier kurz nach der letzten Sichtungsmeldung verstorben ist.
Diese Wolfsfähe war ein Symbol für die erfolgreiche Rückkehr des Wolfes nach Deutschland: unauffällig und wolfstypisch lebend, bis Krankheit und vor allem ihr Alter sie einholten. Es ist erfreulich, dass das Monitoring hier rasch und professionell handelte. Doch der Fall unterstreicht auch die Dringlichkeit, Gerüchte und Vorurteile frühzeitig zu entkräften – gerade in einer Region, in der Wölfe zunehmend Opfer illegaler Tötungen werden.
Screenshot aus der Pressemitteilung. Wir hoffen, dass die Wölfin gut auf der anderen Seite angekommen ist. Es gibt Erkenntnisse darüber, dass im Universum keine Energie jemals verloren geht. Insofern ist es eine schöne Vorstellung, dass die Wölfin zu dem zurück gekehrt sein könnte, was war, ist und jemals sein wird.

 

Die alte Wölfin GW180f aus dem Rudel Milkel schreibt Geschichte. Insgesamt hat sie zirka 57 Welpen das Leben geschenkt und mindesten drei Rüden überlebt. Eine wahre Gründeren einer Wolfsdynastie. Ausriss aus DBB-Wolf.de

 

Screenshot aus DBB-Wolf.de Rudel Kanpenroder Seenland.

 

Am 3. Oktober wurde eine weitere Wölfin,  GW1880f, im Gebiet Knappenrode II tot aufgefunden. Auch hier lautet das Ergebnis: natürlicher Tod.

Screenshot aus DBB-Wolf.de – Die tote Wölfin war die neue Mutterwölfin des Rudels Knappenrode II. Im vergangenen Jahr hatte sie mit einem neuen Rüden zwei Jungtiere.

 

Screenshot aus DBB-Wolf. Rudel Knappenrode II.

 

Mysteriöse Tode und illegale Abschüsse

Ein anhaltendes Problem im Gebiet um Knappenrode II. Leider steht der natürliche Tod der GW180f im Kontrast zu den alarmierenden Ereignissen dieses Jahres. Mehrere Wölfe sind unter verdächtigen Umständen gestorben, darunter Fälle, die auf illegale Eingriffe hindeuten. Dort wurde am 4. August 2025 ein Jährling, tot aufgefunden – die Obduktion ergab Schussverletzungen. Wolfsschutz-Deutschland e. V. hat Strafanzeige  https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/09/16/sachsen-illegale-wolfstoetung-in-knappenrode-ii-wolfsschutz-deutschland-e-v-erstattet-strafanzeige-und-setzt-belohnung-aus/ erstattet und eine Belohnung von 2.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Identifizierung des Täters führen. 

Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland 2000 wurden bundesweit über 1.180 tote Wölfe dokumentiert, von denen rund 140 allein im Jahr 2024 auf unnatürliche Ursachen zurückgingen, einschließlich illegaler Abschüsse. In Sachsen, wo die Knappenroder Rudel leben, und im gesamten Landkreis Bautzen ist die Dunkelziffer hoch: Viele tote Wölfe werden nicht gefunden oder manipuliert, um die Taten zu vertuschen. Eine Aufklärungsquote ist praktisch nicht vorhanden, und Strafen – bis zu 50.000 Euro Geldstrafe oder fünf Jahre Haft nach Bundesnaturschutzgesetz – bleiben aus. Illegale Tötungen sind kein Einzelfall, sondern ein systematisches Problem, das durch Vorurteile angeheizt wird. Wir fordern die Gründung von regierungsunhabhängigen Spezialeinheiten, wie sie in Italien und Spanien erfolgreich etabliert wurden, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

Am 24. Dezember 2019 wurde die damalige Mutterwölfin des Rudels Knappenrode II illegal erschossen aufgefunden. 

Eineinhalb Jahre vorher wurde ebenfalls eine Wölfin aus diesem Rudel bei Mortka auf besonders grausame Art und Weise getötet. Bei der Bergung des Kadavers sei festgestellt worden, dass der Brustraum des Wolfes Löcher aufgewiesen hätte und um den Bauch des toten Wolfes ein Strick gebunden gewesen wäre. Am anderen Ende des Strickes soll ein Betongewicht befestigt gewesen sein, mit dem der Kadaver im Tagebausee versenkt worden ist.  Wir lobten damals eine Summe von 7.000 Euro zur Ergreifung des Täters aus. Der Fall ist bis heute ungeklärt. 

Aktuelle Unklare und offene Fälle im Gebiet um Knappenrode und Landkreis Bautzen:

Am 11. Mai 2025 wurde ein toter Wolf gefunden. In der Liste als unklar aufgeführt.

Am 29. Juli 2025 wurde die Wölfin GW5016f gefrunden. In der Liste als unklar aufgeführt.

Am 22. Februar 2025 wurde der Welpe GW4744m überfahren aufgefunden.

Landkreis Bautzen und Nähe

Am 18. Februar 2025 wurde der Welpe GW4712m im Territorium Johnsdorf überfahren

Am 24. März  2025 wurde die Altwölfin GW342f aus dem Ruszow Rudel aus aud auch Pumpak stammte, im Territorium Neustadt Spremberg überfahren aufgefunden.

Am 09. Juli 2025 wurde die Altwölfin GW4623f im Terrotorium Elstra überfahren aufgefunden.

Verschwundene Rudel im Landkreis Bautzen

Eine Tochter von GW180F gründete 13/14 das Rosenthaler Rudel, das nach 21/22 verschwand.

Das Milkeler Rudel, in dem ein Nachkomme – GW1064m –

–  aus Knappenrode II, nur noch alleine lebte, ist seit 23/24 nicht mehr besetzt. 2017 versuchten Welpen des Rudels Jägern Helme und Gerätschaften zu stehlen. Ein aufgenommener Film davon ging damals viral. https://www.youtube.com/watch?v=hV4LVvLqF1I

Das Gebiet um Lohsa ist seither Schwerpunkt  krimineller Ereignisse.

Totfunde in Sachsen gesamt von 2000 bis 2025

237 Totfunde:  21 x Illegale Tötung  4 x Management  32 x natürlich  19 x unklar  161 x Verkehrsunfall  1 x sonstiges

Die Statistik zeigt, dass der Mensch für den Wolf gefährlich ist, und nicht umgekehrt. Neue Infos dazu auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/10/03/erneut-bestaetigt-die-groesste-bedrohung-fuer-den-wolf-ist-der-mensch/

Gerüchteküche brodelt: Wölfe als Sündenböcke für verschwundene Katzen?

Der Fall der alten Fähe hat nicht nur das Monitoring mobilisiert, sondern auch die Gerüchteküche zum Kochen gebracht. In Elsterheide und Umgebung kursieren Meldungen, wonach Wölfe angeblich Hauskatzen angreifen und fressen würden. Gerade mal vier Tiere wurden dort als vermisst gemeldet und bei einem Tier hätte es sein können, dass ein Wolf nachgesorgt haben könnt. Daraus tendenziöse Artikel mit absurden Tatsachenbehauptungen zu kreieren, ist ein klassischer Fall von absichtlicher Panikmache der Medien. Kranke oder alte Wölfe wie GW180f suchen keine Haustiere – sie greifen zu dem zu, was erreichbar ist, wie Abfall oder eben auch einmal tote Tiere. Doch die wahren Verursacher für verschwundene Katzen sind oft Jäger. Tatsächlich zeigen Schätzungen, dass in Deutschland jährlich mehrere zehntausend Katzen von Jägern getötet werden. Der Deutsche Tierschutzbund geht von „mehreren zehntausend“ Fällen aus, PETA sogar von bis zu 200.000 erschossenen Katzen pro Jahr. In Nordrhein-Westfalen allein werden rund 11.000 Katzen pro Jahr erlegt. Jäger dürfen Katzen als „wildernd“ abschießen, sobald sie sich mehr als 200 bis 500 Meter von Siedlungen entfernen – oft ohne Meldepflicht. Viele Tiere verschwinden spurlos, Kadaver werden vergraben oder als Unfallopfer getarnt. Während Wölfe selten Katzen jagen – und dann meist Streuner –, machen Jäger systematisch Jagd auf Haustiere. Diese Zahlen entkräften Mythen und lenken den Blick auf das echte Problem, die Jagd- und Agrarlobby. 

Aufruf zum friedlichen Zusammenleben: Schutz statt Schuss

Wolfsschutz-Deutschland e. V. sieht im Fall Elsterheide eine Chance für mehr Verständnis. „Die Wolfsfähe GW180f hat ihr Leben in Freiheit und Würde gelebt – ein Vorbild dafür, dass das Zusammeleben mit Wölfen funktioniert. Lassen wir uns nicht von Gerüchten täuschen, sondern den gesunden Menschenverstand einschalten. 
Wir freuen uns über neue Mitglieder, die sich vorstellen können, Schwerpunktmäßig im Gebiet um Lohsa aktiv zu werden, ebenso über Hinweise, auch anonym. Wir garantieren hundertprozentigen Quellenschutz.  Hotline: 0176 48732612 oder Email: Brigitte.Sommer@wolfsschutz-deutschland.de 

Quellen:

https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1091231

http://www.dbb-wolf.de

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/08/09/sachsen-wolfsland-stirbt/

https://www.wolf.sachsen.de/wolfswelpen-milkel-werden-vergramt-4734.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/01/28/mutterwoelfin-des-rudels-knappenrode-ii-in-sachsen-erschossen-und-verscharrt-wolfsschutz-deutschland-e-v-erstattet-anzeige-und-lobt-kopfgeld-aus/

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Auch durch den Kauf unseres neues Wolfskalenders für 2026 kann unsere Arbeit wirkungsvoll unterstützt werden. Hier geht es zu den Bestellmöglichkeiten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2

Sachsen: Illegale Wolfstötung in Knappenrode II: Wolfsschutz-Deutschland e. V. erstattet Strafanzeige und setzt Belohnung aus

Wolfsschutz-Deutschland e. V. reagiert entsetzt auf die illegale Tötung eines Wolfsjährlings, die am 4. August 2025 im Territorium des Rudels Knappenrode II im Landkreis Bautzen, Sachsen, stattgefunden hat. Der Wolf wurde widerrechtlich getötet – eine schwere Straftat gegen den strengen Artenschutzstatus des Wolfes gemäß der EU-FFH-Richtlinie und dem Bundesnaturschutzgesetz. Wir verurteilen diese feige und verantwortungslose Handlung aufs Schärfste und stellen unverzüglich Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft. Gleichzeitig rufen wir die Öffentlichkeit auf, mit uns gegen solche Verbrechen vorzugehen und loben eine Belohnung von 2.000 Euro aus für konkrete Hinweise, die zur Ergreifung und Verurteilung des Täters/der Täterin oder der Täter führen.

Der Vorfall ereignete sich in einem Gebiet, das seit Jahren als Hotspot für illegale Wolfsverfolgungen gilt. Das Rudel Knappenrode II, benannt nach dem Ort in der Oberlausitz, ist ein fester Bestandteil der sächsischen Wolfspopulation und trägt maßgeblich zum ökologischen Gleichgewicht bei. Wölfe kontrollieren Wildbestände, schützen damit die Biodiversität und verhindern Überweidung durch Rehwild. Dennoch werden sie in Sachsen, insbesondere im Landkreis Bautzen, immer wieder Ziel willkürlicher Gewalt. Laut dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) wurden seit dem Jahr 2000 über 200 tote Wölfe in Sachsen geborgen, davon mindestens 17 durch illegale Tötungen. Im Jahr 2024 allein wurden drei solcher Fälle dokumentiert und die Dunkelziffer ist nach unseren Einschätzung deutlich höher. Solche Taten zerstören nicht nur Rudelstrukturen, sondern bedrohen den mühsam erkämpften Bestand der Wölfe in Deutschland, die erst seit 2000 zurückgekehrt sind und nun rund 38 Rudel in Sachsen umfassen.
Beispielfoto Wolf. Dieses Tier ist nicht tot, es schläft nur. © Brigitte Sommer
„Diese illegale Tötung ist ein Schlag ins Gesicht des Naturschutzes und ein Verstoß gegen geltendes Recht“, erklärt Brigitte Sommer, Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e. V. „Wölfe sind geschützt, hier handelt es sich um pure Kriminalität. Wir fordern die Behörden auf, alle Mittel einzusetzen, um den Täter oder die Täterin zu stellen. Solche Verbrechen dürfen nicht straffrei bleiben!“  In Italien und Spanien kümmern sich Sondereinheiten um solche Verbrechen und in der Tat werden in Spanien und Italien auch sehr oft Täter ermittelt. Wir fordern solche Einheiten auch endlich für Deutschland.
Wolfsschutz-Deutschland e. V., setzt sich seit Jahren für den Schutz des Wolfes ein und hat in vergleichbaren Fällen bereits Strafanzeigen gestellt, etwa bei der Tötung der Mutterwölfin des Rudels Knappenrode II im Jahr 2019 oder bei illegalen Abschüssen in der Oberlausitz 2024. Um die Ergreifung des Täters zu erleichtern, lobt Wolfsschutz-Deutschland e. V. eine Belohnung in Höhe von 2.000 Euro aus. Hinweise, die zur Identifizierung und Verhaftung führen, werden vertraulich behandelt. Zeugen, die am 4. August 2025 in der Nähe des Territoriums Knappenrode II (im Raum um den Tagebausee Mortka oder angrenzende Wälder) verdächtige Aktivitäten beobachtet haben – etwa Personen mit Gewehren, Schussgeräusche oder Fahrzeuge in ungewöhnlichen Zeiten –, werden dringend gebeten, sich zu melden. Kontaktieren Sie uns über das Formular auf www.wolfsschutz-deutschland.de/kontakt oder über die Telefonnummer 0176 48732612. Anonymität ist gewährleistet. Wir leiten die Hinweise dann umgehend an die zuständige Polizeidienststelle weiter.
Wolfsschutz-Deutschland e. V. appelliert an die gesamte Gesellschaft: Der Wolf ist kein Feind, sondern ein integraler Teil unserer Wildnis. Statt Hass und Gewalt brauchen wir Aufklärung, Konfliktmanagement und effektiven Herdenschutz, um Mensch und Wolf friedlich koexistieren zu lassen.
Quelle:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

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Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

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Gericht stoppt Wolfsabschuss in der Oberlausitz: Ein Sieg für den Wolfsschutz

Das Verwaltungsgericht Dresden hat mit einem wegweisenden Beschluss vom 28. März 2025 (Az. 3 L 316/25) den Abschuss eines Wolfs aus dem Ralbitzer Rudel in der sächsischen Oberlausitz vorerst untersagt. Damit wurde einem Eilantrag einer niedersächsischen Umweltvereinigung stattgegeben, die gegen die vom Landratsamt Bautzen am 11. März 2025 erteilte naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung zur „letalen Entnahme eines Tieres der Tierart Wolf“ vorgegangen war. Wir zeigen in unserem Artikel auch auf, dass das Rudel seit Jahren verfolgt wird und dass man bekannte Wolfsgegner in Pro-Wolf-Gruppen lässt.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. begrüßt diese Entscheidung als wichtigen Schritt zum Schutz der streng geschützten Wölfe und als klares Signal an die Behörden, dass der Artenschutz nicht leichtfertig umgangen werden darf.

Hintergrund: Wolfsrisse und eine umstrittene Genehmigung

Anlass für die Abschussgenehmigung waren über 30 tote Schafe und Ziegen, die im Januar und Februar 2025 im Großraum Ralbitz-Rosenthal (Landkreis Bautzen) als Wolfsrisse eingestuft wurden. Das Landratsamt Bautzen erließ daraufhin unter Anordnung des Sofortvollzugs eine Genehmigung zur Erlegung eines Wolfs aus dem Ralbitzer Rudel, gültig bis spätestens 8. April 2025. Die Behörde stützte sich dabei auf die Sächsische Wolfsmanagementverordnung und argumentierte, dass die Maßnahme notwendig sei, um weitere Schäden an Nutztieren zu verhindern.
Doch die Umweltvereinigung, die den Eilantrag einreichte, hielt die Genehmigung für rechtswidrig. Sie bemängelte, dass die betroffenen Weidetierhalter keine ausreichenden Herdenschutzmaßnahmen ergriffen hätten und dass Alternativen zum Abschuss nicht geprüft worden seien. Wolfsschutz-Deutschland e. V. teilt diese Einschätzung und sieht darin ein grundlegendes Problem: Der Abschuss eines Wolfs wird oft als schnelle Lösung propagiert, obwohl präventive Maßnahmen wie Elektrozäune, Herdenschutzhunde oder Nachtpferche in vielen Fällen effektiv und zumutbar wären. Zudem war die eigentliche Abschussverfügung wohl wieder einmal nicht veröffentlicht, sondern geheim gehalten worden. Mit dieser Praxis sollen klagefähige Verbände erst gar nicht auf eine solche Verfügung aufmerksam werden.
Beispielfoto Wölfe. @ Brigitte Sommer

Gerichtliche Entscheidung: Abschuss unzulässig und schlecht begründet

Das Verwaltungsgericht Dresden folgte den Argumenten der Umweltvereinigung und stellte erhebliche Mängel in der Genehmigung fest. Zum einen sei die Ausnahmegenehmigung zu unbestimmt, da nicht klar definiert wurde, in welchem konkreten Gebiet der Abschuss erlaubt sein sollte. Zum anderen sei die Entscheidung materiell-rechtlich nicht haltbar. Die Richter betonten, dass ein Abschuss eines Wolfs nur dann zulässig sei, wenn zumutbare Alternativen fehlen und die Maßnahme geeignet ist, weitere Schäden zu verhindern. Beides habe das Landratsamt nicht ausreichend nachgewiesen.
Die Sächsische Wolfsmanagementverordnung erlaubt zwar Ausnahmen vom Tötungsverbot, etwa „zur Abwendung ernster landwirtschaftlicher Schäden“. Doch dies setzt voraus, dass ein Wolf innerhalb von zwei Wochen zweimal ordnungsgemäß errichtete Schutzmaßnahmen überwunden und Nutztiere gerissen hat. Das Gericht stellte jedoch fest, dass der Bescheid des Landratsamts keine Belege dafür liefert, dass solche Schutzmaßnahmen überhaupt vorhanden oder funktionsfähig waren. Zudem sei nicht erkennbar, dass der Abschuss eines beliebigen Wolfs aus dem Ralbitzer Rudel die Schäden tatsächlich stoppen würde.
Besonders kritisch sieht Wolfsschutz-Deutschland e. V. die fehlende Auseinandersetzung mit Alternativen: Das Landratsamt erwähnt weder den Einsatz von Herdenschutzhunden, noch von Nachtpferchen oder Behirtung. Ohne eine fundierte Prüfung dieser Optionen darf ein Abschuss nicht genehmigt werden. Das Gericht unterstrich zudem, dass die Zumutbarkeit von Schutzmaßnahmen im Einzelfall anhand der örtlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten der betroffenen Betriebe zu prüfen sei – Angaben dazu fehlten im Bescheid jedoch vollständig.

Ein Erfolg für das Recht

Für Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist der Beschluss ein ermutigendes Zeichen: „Diese Entscheidung zeigt, dass der Schutz des Wolfs als streng geschützte Art nicht einfach zugunsten kurzfristiger Interessen ausgehebelt werden kann. Behörden müssen ihre Entscheidungen sorgfältig begründen und Alternativen ernsthaft in Betracht ziehen.“ Wir fordern, dass künftig mehr in präventive Maßnahmen investiert wird, um Konflikte zwischen Wölfen und Landwirten zu vermeiden, anstatt auf Abschüsse zu setzen. Geklagt hatte der Freundeskreis frei lebender Wölfe e. V. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. bemühen uns ebenfalls die Klagefähigkeit zu erreichen, jedoch erfordert dies einen weitaus stärkeren finanziellen Background.
Gegen den Beschluss kann innerhalb von zwei Wochen Beschwerde beim Sächsischen Oberverwaltungsgericht eingelegt werden. Wolfsschutz-Deutschland e. V. hofft jedoch, dass die Entscheidung Bestand hat und als Präzedenzfall dient, um den Wolf in Deutschland nachhaltig zu schützen. Der Wolf gehört zu unserer Natur – wir müssen lernen, mit ihm zu leben, statt ihn zu töten.
Beispielfoto Wolfsrudel.

Hintergründe zum verfolgten Rosenthaler Rudel

In Sachsen, insbesondere in den Landkreisen Bautzen und Görlitz, wurden in den letzten Jahren mehrfach illegal getötete Wölfe entdeckt. Seit 2000 wurden laut dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) über 200 tote Wölfe registriert, davon mindestens 17 eindeutig illegale Tötungen (Stand vor 2025). Im Monitoringjahr 2023/2024 wurden bis April 2024 bereits 31 tote Wölfe gemeldet, darunter Fälle von Schussverletzungen und Vergiftungen in diesen Regionen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sprechen von einer höheren Dunkelziffer und sagen, dass ganze Rudel „verschwinden“.
Das Rosenthaler Rudel, das später als Ralbitzer Rudel bezeichnet wurde, ist in der Oberlausitz ein bekanntes Territorium, das über Jahre hinweg von Kriminellen verfolgt wurde. Hier sind die relevanten Punkte:
  1. Historische Abschussgenehmigungen und Konflikte
    • 2017 wurde ein Wolf aus dem Rosenthaler Rudel legal zum Abschuss freigegeben, nachdem es über 50 Übergriffe mit mehr als 200 toten Nutztieren gegeben hatte. Dieser Abschuss fand jedoch nicht statt, da die Grüne Liga Sachsen erfolgreich klagte. Der Vorläufer unseres Vereines finanzierte damals die Klage.
    • Das Rudel wurde in der Vergangenheit „massiv verfolgt“, wie Wolfsschutz-Deutschland e.V. berichtete, was auf eine hohe Konfliktdichte mit Kriminellen hinweist.
  2. Verschwinden des Rudels im Monitoring
    • Im Monitoringjahr 2022/2023 wurde das Rosenthaler Territorium nicht mehr nachgewiesen, während das benachbarte Ralbitz-Territorium bestätigt wurde. Dies könnte auf natürliche Dynamik (Abwanderung, Rudelverschmelzung) oder illegale Tötungen hinweisen. Wir vermuten Letzteres, da das Gebiet um Ralbitz-Rosenthal ein Hotspot für Wolfsgegner ist.
  3. Konkrete Funde illegal getöteter Wölfe
    • Es gibt zwar keine  direkte Dokumentation, die einen spezifischen Fund eines aktuell illegal getöteten Wolfs aus dem Rosenthaler/Ralbitzer Rudel im Jahr 2025 bestätigt, da solche Daten entweder nicht öffentlich sind oder erst später im Monitoringbericht 2024/2025 (Herbst 2025) veröffentlicht werden. Aber in diesem Jahr sind schon zwei Wölfe im Landkreis Bautzen überfahren worden.
    • Allerdings wurden in der Nähe des Rudelgebiets wiederholt illegale Tötungen registriert:
      • 2018: Eine Wölfin wurde mit Strick und Betongewicht im Tagebausee Mortka (Landkreis Bautzen) gefunden – ein klarer Fall illegaler Tötung. Die genaue Rudelzugehörigkeit ist unklar, aber die Nähe zu Ralbitz-Rosenthal ist auffällig.
      • 2023: Drei illegale Tötungen im Landkreis Bautzen (erschossene Wölfe bei Malschwitz und Mauschwitz, vergiftete Wölfe bei Luppedubrau) wurden bestätigt. Diese Fälle liegen im Umkreis des Ralbitzer Territoriums, ohne dass eine direkte Zuordnung zum Rudel öffentlich bestätigt wurde.
      • 2024: Ein Altwolf (GW1522m) wurde im Februar 2024 im Territorium Königshainer Berge (Landkreis Görlitz) illegal erschossen aufgefunden. Dieses Rudel liegt zwar östlich von Ralbitz, zeigt aber die regionale Häufung solcher Vorfälle.
  4. Indizien für das Ralbitzer Rudel
    • Das Rudel (früher Rosenthal, nun Ralbitz) wurde „massiv illegal verfolgt“, nachdem Abschussverfügungen gerichtlich gekippt wurden. Das Verschwinden des Rudels aus dem Monitoringjahr 2022/2023 interpretieren wir als möglichen Hinweis auf illegale Tötungen, auch wenn Behörden dies mit „hoher Dynamik“ erklären.

Prominente Wolfsgegnerin direkt vor Ort mit Einfluss in Pro-Wolf-Gruppen

Carola T., wohnhaft im Gebiet des Rudels, ist eine bekannte Schafshalterin und Hobbytierhalterin, die sich als vehemente Gegnerin des strengen Wolfsschutzes in Deutschland positioniert hat. Hier die wichtigsten Daten zu ihrer Rolle als Wolfsgegnerin:
  • Sie ist Sprecherin und Initiatorin einer Demonstration in Bautzen am 22. November 2016, bei der etwa 200 Teilnehmer den Abschuss von Wölfen forderten, die wiederholt Nutztiere reißen. Ihre Forderung: „Auffällige Wölfe, die wiederholt unsere geschützten Schafe, Ziegen und andere Tiere reißen, müssen geschossen werden dürfen“ („Sächsische Zeitung“, 23. November 2016). T. berichtete von mehreren Wolfsangriffen auf ihre Schafe, z. B. im Oktober 2021, als ein Wolf drei Schafe auf einem gemeinsam genutzten Grundstück in N. tötete. Sie kritisiert Schutzmaßnahmen wie Elektrozäune als unpraktikabel und kostspielig, was ihren Unwillen, ihre Tiere zu schützen, darlegt.
  • Mediale Präsenz: In einem YouTube-Video („Wölfe ohne Grenzen – Klartext Carola T.“, 1. September 2021) repräsentiert sie eine regionale Stimmung in der Oberlausitz, wo Wölfe wie das Ralbitzer Rudel als nicht zur Region gehörende Tiere aufgefasst werden. Sie fordert seit Jahren eine Lockerung des Schutzstatus zugunsten der Tierhalter. Ein Michel T. rief sogar dazu auf, Wölfe illegal zu beseitigen.

Angriff auf Brigitte Sommer

Carola T.  im Zusammenhang mit einem physischen Angriff auf Brigitte Sommer, die Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e. V:
Unterwanderung von Pro-Wolf-Gruppen
  • Facebook-Aktivität: Unter einem Fake-Profil mit dem Kürzel „Ca Ro“ oder „Tu Ca“ infiltriert Carola T. Pro-Wolf-Gruppen auf Facebook seit Jahren. Sie versucht aktiv  die Aktivitäten von Wolfsschützern zu beobachten oder zu stören, natürlich auch um Informationen zu sammeln oder Einfluss zu nehmen. Für uns völlig unverständlich ist es, dass man sie gewähren lässt.

 

Quelle:

Sachsen: Schießgenehmigung auf die Wolfsdynastie Königshainer Berge abgelaufen

In Sachsen ist gestern eine Abschussverfügung abgelaufen, von der kaum jemand etwas wusste. Lesen Sie unserem Bericht über eine absolut undemokratische Vorgehensweise. Von Behörden, die mauerten, statt ihrer Pflicht nachzukommen und zu informieren. Heute können wir endlich die Wahrheit aufzeigen. Lesen Sie hier unsere große Fotoreportage zu einem echten Skandal mit vielen Einblicken in drei Wolfsgebiete und weitere aktuelle Themen, wie „Wald vor Wild“.

Der MDR berichtete am 29. Oktober darüber, dass die Landkreise Bautzen und Görlitz einen Wolf zum Abschuss freigegeben hätten. Heute stellte sich heraus, dass dies Fake-News waren, denn nicht die Landkreise gaben den Wolf zum Abschuss frei, sondern das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG)  ist dem Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft nachgeordnet, das noch von Wolfram Günther (Grüne) geleitet wird. Derzeitiger Präsident ist Heinz Bernd Bettig. Davor war der Forstwissenschaftler und Mitglied der CDU auch als Referent für Forstpolitik, Landtagsreferent, Redenschreiber und Persönlicher Referent des Staatsministers tätig.

Bürger haben das Recht auf Auskunft

Gemäß § 3 Umweltinformationsgesetz besteht für jede Person ein Anspruch auf Zugang zu diesen Informationen, sofern ein entsprechender Antrag gestellt wird. Diesen Antrag stellten wir seit Anfang November mehrmals per Mail an verschiedene Stellen Landratsamt Bautzen. Erst einer privaten Anfrage unserer Vereinsvorsitzenden Brigitte Sommer wurde mit einer Antwort heute nachgekommen. Wer also ebenfalls die Unterlagen erhalten möchte, kann hierzu ebenso einen Antrag stellen.

Fähe bereits allein erziehend

Uns liegt nun endlich die Abschussverfügung vor. Ausgestellt auf den 17. Oktober 2024, war die Zulassungsverfügung für das Rudel Königshainer Berge gültig. Der Abschuss eines Einzeltieres wirke sich nicht auf den Erhalt der lokalen Wolfspopulation aus. Hier wird völlig außer Acht gelassen, dass Anfang des Jahres bereits der Rüde des Rudels illegal getötet aufgefunden worden war. Die Welpen aus dem vergangenen Jahr sind nun erst eineinhalb Jahre alt. Schießt man ihnen die Mutter weg, werden sich Risse verstärken.

Beispielfoto Wölfe.

Fünf Rissereignisse vom 11. September bis 11. Oktober bei Treitendorf, Löbau-Mauschwitz, Löbau Krappe sowie Weißenberg sind im Schreiben aufgeführt. Bis auf einen Zaun waren alle Zäune nur 90 Zentimeter hoch. Betroffen war hauptsächlich die Schäferei A. Man könne dieser Schäferei den Einsatz von Herdenschutzhunden nicht zumuten, heißt in dem Schreiben. Dabei haben wir auch einen wolfsabweisenden Zaun mit Herdenschutzhunden in unserem Artikel dokumentiert.

Ursprünglich war der Bescheid bis zum 3. November 2024 befristet, weil die Schafsherde eingestallt werden sollte. Weil die Schäferei die Tiere doch nicht eingestallt hätte, sei die Abschussverfügung bis zum 21. November 2024 24 Uhr verlängert worden. Unglaublich, die Schäferei kommt Ihrer Pflicht, die Schafe einzustallen nicht nach und wird noch mit einer Verlängerung der Abschussverfügung belohnt?

Kein DNA-Abgleich

Das Landratsamt Bautzen beauftragte gemäß den Unterlagen eine Person mit der Durchführung. Auf dem Schreiben ist kein Datum vermerkt. Nur im Umkreis von 200 Metern einer bestimmten Schafweide durfte geschossen werden. Die Behörde sah dadurch die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass auch der „richtige“ Wolf erschossen werden würde.

Dies heißt im Umkehrschluss, dass keine DNA-Untersuchung vorweg gemacht worden ist, die auch einen Wolf aus dem Rudel Königshainer Berge als Verursacher festgestellt hätte. Ab Herbst beginnt, wie jedes Jahr, die Jungwolfwandersaison.  Also hätten die Risse auch durch durchwandernde Jungwölfe aus anderen Rudeln verursacht worden sein können.

Eine solche Abschussverfügung ist unserer Ansicht nach reiner Aktionismus, der sich nicht an die Wissenschaft anlehnt, sondern an Methoden aus dem Mittelalter erinnert.

Jäger erhielt „Kopfprämie“

In dem Schreiben des Landratsamtes Bautzen ist vermerkt, dass die ausführende Person 120 Euro pro angefangener Woche berechnen könnte.

Gemäß einer schriftlichen Anfrage von Wolfsschutz-Deutschland e. V. am 3.11.24 bestätigte uns die Fachstelle Wolf am 4.11.2024, dass sie am 17.10.2024 eine Zulassungsvoraussetzung zur Entnahme eines Wolfes zur Vermeidung erheblicher wirtschaftlicher Schäden ausgesprochen hätte. Diese Zulassungsvoraussetzung sei allerdings  nicht öffentlich zugänglich.

Für die Zulassungsvoraussetzung wären fünf Übergriffe im Rudelterritorium Königshainer Berge im Grenzgebiet zwischen den Landkreisen Bautzen und Görlitz relevant, bei denen der zumutbare Schutz gem. § 6,  Absatz 1 Sächsische Wolfsmanagementverordnung (SächsWolfMVO) überwunden worden sei. Dabei seien insgesamt 78 Tiere getötet worden. Die relevanten Schadensereignisse seien von Mitte September bis Mitte Oktober 2024 aufgetreten.

 

Bei Gebrauchmachung der Zulassungsvoraussetzung nach § 6 Absatz 3 SächsWolfMVO durch den jeweiligen Landkreis ist die entsprechende Maßnahme gemäß § 10 Absatz 2 Nummer 1 SächsWolfMVO zu befristen. https://www.revosax.sachsen.de/vorschrift/18173-Saechsische-Wolfsmanagementverordnung#p6

Im laufenden Rissgeschehen prüfe die Fachstelle Wolf, ob die Zulassungsvoraussetzungen für etwaige Managementmaßnahmen gegeben sind oder nicht, heißt es weiter in der Antwort. Handlungsgrundlage für die Feststellung der Zulassungsvoraussetzungen durch das LfULG sei die Sächsische Wolfsmanagementverordnung (SächsWolfMVO) von 2019.

Dies deutete bereits auf den wirklichen Aussteller hin.

Gegen die Sächsische Wolfsverordnung hatten von von Wolfsschutz-Deutschland e. V. massiv protestiert. Hintergrund hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/05/13/unser-protest-sowie-grosser-faktencheck-zur-neuen-wolfsverordnung-in-sachsen/

Verbände wurden nicht angehört

In Gerichtsverfahren dürften Abschussverfügungen, die nach dieser Sächsischen Wolfsverordnung erstellt werden, unserer Ansicht nach gekippt werd können. Voraussetzung dazu sind allerdings Klagen der großen Verbände. Die großen Verbände seien allerdings im Vorhinein gar nicht angehört worden und dies sei nach der MVO auch nicht nötig. Wir fragten beim BUND Sachsen an, dieser hätte nichts von einer Abschussverfügung auf das Rudel Königshainer Berge gehört. Beim NABU Sachsen erreichten wir niemanden.

Mindestschutz in Sachsen:

Die folgenden Mindestschutzkriterien gelten für die Schaf- und Ziegenhaltung. Für die Gehegewildhaltung gelten die Vorgaben für Festzäune.

  • Elektrozäune: mindestens 90 cm hoch und mit einer Mindestspannung von 2.000 Volt auf der gesamten Zaunlänge.

Bei Litzenzäunen gilt: Abstand zum Boden und der Abstand der drei unteren Litzen untereinander nicht größer als 20 cm; Abstand der darüberliegenden Litzen jeweils max. 30 cm. Beispiel: 20 – 20 – 20 – 30 cm.

Bei Netzzäunen darf der Abstand der waagerechten Leiter (bis zur Höhe 60cm) max. 20 cm betragen.

  • Festzäune aus Maschendraht, Knotengeflecht oder ähnlichem Material: mindestens 120 cm hoch mit festem, bodengleichem Abschluss (Spanndraht), die aufgrund ihrer Bauart ein Durchschlüpfen von Wölfen verhindern.

Aus der Praxis aus anderen Bundesländern ist bekannt, dass 2.000 Volt Spannung längst nicht ausreichen und auch bei Festzäunen eine Stromlitze angebracht werden sollte. Die Empfehlungen in Sachsen sind derart niedrig angelegt, dass praktisch jeder Wolf in Gefahr geraten kann, nach einem Riss abgeschossen zu werden.

 

 

„Nur 0 Wolfsabschuss motiviert zum Herdenschutz“ Mit diesem Slogan positionierten wir uns am vergangenen Freitag vor dem Landratsamt Bautzen, denn es gibt eine kaum der Öffentlichkeit bekannte Schießgenehmigung auf einen Wolf im Territorium „Königshainer Berge“. Das Rudel hat sein Zuhause im Grenzgebiet LK Bautzen und LK Görlitz. Ausgestellt wurde der Schießbefehl angeblich vom Landratsamt Bautzen, wegen angeblicher Risse von 78 Tieren, von Mitte September bis Mitte Oktober. Der „zumutbare“ Herdenschutz sei überwunden worden. Es wurde nicht mitgeteilt, von wann bis wann dieser Schießbefehl überhaupt gilt. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestieren auf das Schärfste und forderten die großen Verbände zum Klagen auf. Das Wolfspaar Königshainer Berge hatte im vergangenen Jahr vier Welpen. Der Vaterwolf 1522m (King) wurde am 14. Februar 2024 illegal getötet auf einem Feld gefunden. Queen (813f) musste die vier Welpen alleine aufziehen. Es ist bekannt, dass ab August Wolfsrisse zunehmen. Wir sehen Indizien dafür, dass man das ganze Rudel und weitere beseitigen will. © Privat.

 

Zahlen und Fakten

Geschlachtete Schafe und Ziegen in den Landkreisen Görlitz und Bautzen

Die Zahlen weisen darauf hin, dass Schaf- und Ziegenhaltung hier keine entscheidende Rolle spielt.

2.023 Schafe und Ziegen wurden in den Landkreisen Görlitz und Bautzen im Jahr 2023 geschlachtet. I Sachsen waren es gesamt 12.881 Schafe und Ziegen.

Im Jahr 2021 wurden durch den Freistaat Sachsen und die TSK 2.281.491,21 EUR an den Zweckverband für Tierkörperbeseitigung Sachsen gezahlt.

Diese Zahlen lassen erahnen, dass die Schaf- und Ziegenhaltung in den Landkreisen keine allzu große Rolle spielt. Auch die Zahlen für Tierkörperbeseitigung lassen erahnen, dass auch viele Schafe und Ziegen durch Krankheiten sterben. Erst im Oktober waren auch Fälle von Blauzungenkrankheit im Landkreis Bautzen nachgewiesen worden.

 

Wolfsrisse in Sachsen

Wölfe rissen in ganz Sachsen im Jahr 2023 1.298 Schafe und Ziegen. https://www.dbb-wolf.de/mehr/literatur-download/berichte-zu-praevention-und-nutztierschaeden  , dabei waren die meisten Tiere nicht geschützt. https://www.wolf.sachsen.de/download/Schadensstatistik_Internet_KW37.pdf

 

Rissgeschehen, das zur Abschussverfügung herangenommen wurde, ist nicht öffentlich nachprüfbar

Die Rissgeschehen, die zur Abschussverfügung führten, sind nicht öffentlich nachprüfbar, da die Rissliste nicht aktualisiert wurde. Sie reicht nur bis zum 15. September. Wie im vergangenen Jahr zur gleichen Zeit bereits auch nicht.

 

Auch hier ist in der Statistik gut erkennbar, dass die Risse ab August September, wie jedes Jahr zunahmen. Allerdings scheinen sich die Tierhalter noch immer nicht darauf einstellen zu wollen. Quelle: https://www.wolf.sachsen.de/download/Schadensstatistik_Internet_KW37.pdf

 

Zaundokumentationen

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. waren vor Ort und wir haben uns die Zaunsituationen vor Ort einmal angeschaut und für unseren Artikel dokumentiert. Wir wissen nicht, ob auch die für den Abschuss relevanten Zäune hier mit dabei sind, unsere Dokumentationen erlauben aber sicherlich eine realitätsnahe Einschätzung der Lage vor Ort.

 

Risse bei Mauschwitz und Niedercunnewitz Ende September 2024 fanden besondere mediale Beachtung. 17 Schafe sollen bei einem Riss gestorben sein. Ein angepflockter Schafsbock soll auch gerissen worden sein. In einem Artikel in der Sächsischen Zeitung trauen die Besitzer um das „Familienmitglied“. Doch wer pflockt denn sein Tier, das er angeblich so liebt, ohne Schutz irgendwo an? ©Brigitte Sommer

 

Zaun bei Neucunnewitz: Zwar doppelt gelegt, aber mit einer Riesenlücke. Freitag, 15.11.2024, 11 Uhr.

 

Bei Mauschwitz, an der Grenze der Landkreise Görlitz und Bautzen. In der Zeit, als die Risse stattfanden, reichten große Monukulturfelder noch direkt an Weiden heran. Die Felder sind nun im November abgemäht. Die Wölfe fanden dort vorher gute Deckung. Es ist lange bekannt, dass jedes Jahr ab August die Gefahr von Rissen zunimmt. Dies könnte daran liegen, dass die Welpen mehr Fleisch benötigen, es könnte aber auch an den vielen stattfindenden Drückjagden liegen, die genau in dieser Zeit beginnen und den Wölfen ihre Beute weggeschossen wird.  © Brigitte Sommer

 

Zaun bei Hochkirch mit Loch im Maschendraht: Hinten gar kein zusätzlicher Maschendraht. Freitag, 15.11.2024, 10 Uhr.

 

 

Zaun zwischen Löbau und Weißenberg: Schafe nur hinter Stacheldraht. Dazu frei laufende Hühner an einer stark befahrenen Straße. Sonntag, 17.11.2024, 9.30 Uhr.

 

 

Zaun bei Mauschwitz am Freitag, den 15.11.24, 12.30 Uhr:  Schafe nur hinter einem knapp über 80 Zentimeter hohen Netz. Es ist zwar genug Spannung darauf, doch bei Ausfall der Spannung ist kein Schutz mehr vorhanden. 17 Schafe sollen bei Mauschwitz Ende September 2024 gerissen worden sein.

 

Kühe mit Kälbern hinter nur zwei Litzen in der Nähe von Thiemendorf.

 

Rinder hinter nur einer Litze bei Jauernick. Im Hintergrund ist der Berzdorfer See. © Brigitte Sommer

 

Positive Zaunbeispiele

 

 

 

Wolfsabweisendes Netz mit Einsatz von Herdenschutzhunden bei Järka.

 

Blick ins Gebiet der Wolfsrudel

 

Wald und Wildnis stehen für viele als Synonym für eine intakte Natur. Doch in Sachsen ist der Wald überhaupt nicht „wild“. Bis 2020 hätten 2 % der Landesfläche in Sachsen zur Wildnis ausgewiesen werden müssen. Von diesem Ziel ist Sachsen immer noch weit entfernt. Doch zum Glück brauchen Wölfe keine Wildnis, sondern sie kommen mit unserer Kulturlandschaft wunderbar zurecht.

 

Ausriss aus einer Grafik der DBB-Wolf. ©  DBB-Wolf. Das Territorium Königshainer Berge ist offiziell seit 2014 besetzt. 2018 bezog es Queen (GW813f). Ein Jahr später folgte ihr King (GW1522m) aus dem Neiße-Rudel. Ab 2020 bis 2023 zog das Paar 24 Welpen auf. Der Vaterwolf King wurde 2024 im Februar illegal getötet auf einem Feld bei Weißenberg gefunden. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/18/selbstjustiz-toter-wolf-im-territorium-koenigshainer-berge/

Kurze Zeit später stellte sich heraus, dass es tatsächlich der Vaterwolf war: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/20/koenigshainer-wolf-tatsaechlich-illegal-getoetet-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige/

Vorher war bekannt geworden, dass es eine von den Behörden geheim gehaltene Abschussverfügung gegeben hatte: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/09/sachsen-geheime-wolfsjagden-in-den-territorien-elstra-und-koenigshainer-berge/

Eine Tochter aus dem Rudel Königshainer Berge, Cunni (GW2180f) lebt seit 2023 als Paar mit dem Rüden Sea (GW795m) aus dem Seenland im rot markierten Gebiet Cunewalde. Es fragt sich nur, wie lange noch, denn vorher „verschwanden“ die Wölfe dort auch.

Eine weitere Tochter des Rudels Königshainer Berge, Nonni (GW2177f) lebt mit dem Rüden Grey (GW2964m) aus unbekannter Herkunft im Rudelgebiet Nonnenwald, das bis an den Berzdorfer See bei Görlitz heran reicht. 2023 wurde aus der Verbindung ein Welpe nachgewiesen.

In diesen Gebieten, oben rot umringt,  sind wir mehrere Tage unterwegs gewesen.  Wir sahen alle drei Wolfsfamilien in Gefahr, von der Schießgenehmigung betroffen zu werden. Unser Ausgangspunkt war der Ortsrand von Löbau. Nachts vom 15. auf den 16. November hörte dort Brigitte Sommer einen Wolf heulen. In der nächsten Nacht vier Schüsse.

 

Vorsitzende Brigitte Sommer mit weiteren Aktiven auf Recherche im Gebiet Konigshainer Berge sowie drei weiteren Wolfsgebieten. © Jürgen Götz

 

Dunkle Wolken ziehen am Horizont des Wolfslandes Sachsen auf. Wölfe werden hier inzwischen auch im großen Stil illegal und lautlos entsorgt. Südlich der A 4. Zwischen Görlitz, Zittau und Bautzen leben offiziell vier Rudel und ein Paar. © Brigitte Sommer

 

Die Gegend zwischen Reichenbach, Löbau und Bautzen ist nicht dicht besiedelt, aber es gibt kaum zusammenhängende Wälder. Riesige Monokulturfelder und Windräder bestimmen die Landschaft. Weidetiere gibt es nur wenige. © Brigitte Sommer

 

Blick aus der Nähe von Reichenbach in Richtung Görlitz. Hier ist der „Görlitzer Hausberg“ Landeskrone bereits zu sehen. © Brigitte Sommer

 

An den Seen sind kaum Wildvögel zu beobachten. Viele Arten werden geschossen. © Brigitte Sommer

 

Quitzdorfer See.

 

 

Das Landschaftsschutzgebiet Königshainer Berge befindet sich im Osten der Oberlausitz und gehört zum Landkreis Görlitz. Die Königshainer Berge sind ein Granitgebiet, in dem freistehende durch Erosion geformte Felsformationen aus der Erde ragen. Das Gebiet umschließt die Gemeinde Königshain und ist etwa 50 km² groß und zu weiten Teilen bewaldet. Einige eindrucksvolle Felsformationen sind noch gut erhalten, viele der Granitfelsen wurden durch den Granitabbau entfernt, dadurch sind wunderschöne mit Wasser gefüllte Steinbrüche, wie der Firstensteinbruch, der Hamannbruch und der Thadenbruch, entstanden. Foto © Jürgen Götz

 

Blick in der Steinbrüche. Foto: © Jürgen Götz.

 

Im Hintergrund: Königshain und die Königshainer Berge. ©Brigitte Sommer

 

Königshainer Berge mit Blick in die Oberlausitz. © Brigitte Sommer

 

Schroffe Felsen . © Brigitte Sommer

 

 

Auch hier bestimmen überall Hochsitze die Aussichten. © Brigitte Sommer

 

Mystisch. © Brigitte Sommer

 

Wie überall in Deutschland, werden auch in Sachsen große Flächen Wald das ganze Jahr über gerodet. Früher wurde dies nur bei Frost erlaubt, um dem Waldboden nicht zu schaden. © Brigitte Sommer

 

Schwere Maschinen, wie Harvester, schädigen die empfindlichen Waldböden schwer. © Brigitte Sommer

 

Aber wehe, der Wolf…

Blick aus einer unserer Wildkameras, irgendwo in Deutschland. Was für eine Harmonie. Diese Rehmutter mit ihren Kitzen hat wahrscheinlich das Glück, noch zu leben, weil die Waldeigentümer die Jagd nicht erlauben.
Für andere Rehe bedeutet gerade die Herbstzeit wegen der vielen Treib- und Drückjagden Qual, Schmerz, Angst, Leid und Verlust von Familienmitglieder ertragen zu müssen.
Die Jagdstrecke an Rehen alleine in Sachsen betrug im Jahr 23/24 34.072!!! tote Tiere.
Dieser Wahnsinn muss ein Ende haben. Kein Wolf tötet derart viele Lebewesen wie die menschlichen Jäger. Kein Wolf tötet aus Lust. Kein Wolf tötet aus Habgier.
Die Daten über die Jagdstrecke in Sachsen weisen nach, dass Jäger, die Tiere, von denen sie in den Medien oft behaupten, dass die Wölfe sie ihnen vor der Flinte wegfressen würden, selbst schießen, wie zum Beispiel Mufflons. Auch Feldhasen, die auf der roten Liste stehen, werden geschossen, dazu sogar noch Bussarde und Schwäne sowie Waldschnepfen, die so selten sind, dass die meisten Menschen sie wahrscheinlich noch nie zu Gesicht bekommen haben.

 

Konzept Wald vor Wild

Bundesländer, die dieses Konzept aufgenommen haben, wie auch Sachsen, führen einen regelrechten Krieg gegen die Wildtiere. Wegen angeblicher Verbissschäden sollen sie derart gnadenlos zusammen geschossen werden, dass dies selbst den Hobbyjägern zu viel wird. So schreibt die Deutsche Wildtierstiftung, eine reine Jägerstiftung folgendes:

„Die Bundesländer Bayern und Sachsen nennen sich beide nicht nur Freistaat, beide gehen auch sehr rigoros bei der Jagd auf Rotwild, Gams oder Rehwild vor – vor allem in den staatseigenen Wäldern. Während in Bayern bereits seit 2005 die Doktrin „Wald vor Wild“ herrscht, hat der Staatsbetrieb Sachsenforst vor wenigen Jahren sein besonderes Interesse an bäumeknabbernden Wildtieren entdeckt. Im sächsischen Erzgebirge wurde jüngst die Abschussfreigabe von Rotwild für die laufende Jagdsaison stark erhöht: Fast 400 Tiere dürfen nun mehr erlegt werden als ursprünglich vorgesehen!

Rothirsche geraten in Sachsen, Hessen und Bayern in Gefahr, ausgerottet zu werden. Nicht nur im Erzgebirge ist die Lage kritisch, sondern auch in Ostsachsen an der Grenze zu Polen, wo Naturfotografen in diesem Jahr so gut wie keinen Rothirsch in der Paarungszeit vor die Kamera bekommen konnten. 3.704 Rothirsche wurden laut Jagdstatistik 23/24 getötet.

„Oberstes Gebot bei der Jagd auf Rotwild ist die Beachtung des Tierschutzes“, sagt Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung. Aber dies scheint im konkreten Fall fraglich zu sein. In mehreren Erzgebirgsrevieren der staatlichen Forstbetriebe Neudorf und Eibenstock wurden in den vergangenen zwei Jahren deutlich mehr Alttiere erlegt als Kälber. „Wenn der gesetzlich vorgeschriebene Muttertierschutz beim Rotwild eingehalten wird, muss die Jagdstrecke der Kälber immer höher sein als die der Alttiere“, so Kinser. Zwangsläufig müssen in den staatlichen Forstbetrieben Rotwildkälber verwaist sein, die aus dem Rudel ausgestoßen werden und kaum eine Chance haben, den Winter im Erzgebirge zu überstehen. Im Einzelfall kann es sich dabei um den Tatbestand einer Straftat handeln, von dem die Eigentümer des Waldes, also die Bürger des Freistaats Sachsen, wohl kaum etwas ahnen.“

Dabei belegt ein Gutachten der renommierten Wildtierbiologin und Sachverständigen Dr. Christine Miller, das „Wald vor Wild“ inakzeptabel und nicht alternativlos ist. http://Gutachten zum Download: https://rotwilderzgebirge.files.wordpress.com/2020/11/gutachten_-rotwildacc88sung-sachsen-okt-20.pdf

 

Überall in den Wäldern zu sehen: Jagdhütten.

 

Leider werden Taten der Jagdgesellschaft dagegen wohl oft nicht strafrechtlich verfolgt.

 

Alle paar hundert Meter: Kirrplätze. Ein Salzleckstein soll Hirsche und Rehe regelmäßig anlocken um sie leichter erschießen zu können. Mehr über Kirrplätze: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/10/07/faktencheck-jaegerlatein-todesterrorzone-statt-wildruhezone/

 

Müll von ehemaligen Hochsitzen wird achtlos liegen gelassen.

 

Es sind nicht die Wölfe

 

Es sind also nicht die Wölfe, die die Wildbestände unbotmäßig dezimieren, dennoch behaupten Jäger oft etwas anderes und Medien machen mit. Statt kritisch zu hinterfragen ist Hofberichterstattung an der Tagesordnung:

 

 

Ausriss aus der Lausitzer Rundschau. Das Intro lautet: „Dieter Nowke geht seit 56 Jahren auf die Jagd. Es ist unbestritten, der Rietschener hat also viel Erfahrung. Doch die Entwicklung in Wald und Flur treiben den 83-Jährigen gerade sehr um. „Es ist fünf nach 12“, sagt er und meint damit den Wildtierbestand in dem Revier, wo er ein sogenannter Mitbegeher ist. „Ich habe also das Glück und muss nichts bezahlen.“ Quelle: https://www.lr-online.de/lausitz/weisswasser/woelfe-in-sachsen-bleibt-den-jaegern-kuenftig-nur-noch-das-waldbaden-73873507.html

Drückjagden in Prozessschutzgebieten

Über Jagden in Naturschutzgebieten, wie im Naturschutzgebiet Niederspree hatten wir schon vor zwei Jahren berichtet: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/05/18/wolfsschutz-deutschland-e-v-schlaegt-alarm-wolfsrudel-an-der-grenze-zu-polen-verschwunden/

Normalerweise darf dort nur ein mal im Jahr gejagt werden. Anwohner berichten uns aber davon, dass dort nun ständig Jagden, ja sogar Drückjagden stattfinden würden und man sogar einen 18-Ender-Rothirsch geschossen hätte.

Vor zwei Jahren berichteten wir über mehrere verschwundene Rudel. Inzwischen lebe in Ostsachsen an der Grenze zu Polen kein einziger Wolf mehr und alle nachwandernden Wölfe würden ebenfalls heimlich beseitigt werden. Man rede dort nicht groß darüber, man betreibe einfach im großen Stil S S S. Schießen, Schaufeln, Schweigen.

Touristen, Naturfotografen und Spaziergänger würden sogar bedroht und von sogar öffentlichen Wegen gescheucht werden. Ähnlich wie in Niedersachsen würde man auch hier einfach Rudel „erfinden“. Auch Seeadler gäbe es im Gebiet so gut wie keine mehr.

Tatsächlich haben auch wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V.  in der Gegend nur wenig bis gar keine Nachweise mehr von Wölfen.

 

Diesen Wolf aus dem Gebiet Bihain hatten wir vor ein paar Jahren vor einer unserer Kameras. Er erholte sich selbstständig von einer Räude-Erkrankung. Insider berichteten uns damals, dass Jäger absichtlich räudekranke, abgeschossene Füchse vor die Höhlen der Wölfe im Frühjahr platzieren würden, um die Wölfe mit Räude zu infizieren. Tatsächlich war das komplette Bihain-Rudel an Räude erkrankt. Gegen Räude gibt es drei wirksame Medikamente, die die Milben, die die Krankheit auslösen,  abtöten. Sie können in Köderform gegeben werden. Doch aus dem alten Bihain-Rudel stammt die Wölfin Queen, GW813f, die nun das Rudel Königshainer Berge führt. Zwei Töchter von ihr siedelten sich dort in der Nachbarschaft an. © Wolfsschutz-Deutschland e. V.

 

Zur Situation der Wölfe in Sachsen

In Sachsen gebe es derzeit 34 Wolfsrudel, fünf Wolfspaare und zwei territoriale Einzeltiere, teilte das Landesumweltamt in einer Pressemitteilung vom 23. Juli 2024 mit. Bis zur Auswertung aller erfassten Daten blieben diese Zahlen vorläufig.

Der Schwerpunkt des Wolfsvorkommens läge nach wie vor in Ostsachsen. Dort würde auch die höchste Dynamik in Bezug auf die Etablierung, Verschiebung und das Verschwinden von Wolfsterritorien beobachtet. So hätten sich im südlichen Landkreis Görlitz die Wolfsrudel Kottmarwald und Nonnenwald neu etabliert. Im Norden des Landkreises sei das Territorium Reichwalde neu dazugekommen. Gleichzeitig konnten die Wolfsterritorien Linz, Milkel, Tautewalde und Trebus nicht mehr nachgewiesen werden. Durch das Verschwinden von Rudeln sei es zu Verschiebungen anderer bestehender Territorien gekommen. Dazu gehörten zum Beispiel die beiden Territorien Daubitz II und Noeser Heide, die im Monitoringjahr 2023/2024 zu einem Territorium verschmolzen seien. Die miteinander verwandten Fähen dieser Territorien hätten sich beide mit demselben Rüden gepaart, der sich um die Welpen beider Fähen kümmerte. Der Status des Territoriums Ralbitz (Rosenthaler Rudel) im Landkreis Bautzen sei derzeit noch unklar.

Im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge sei das Territorium Massenei verschwunden und wurde durch das Rudel Polenztal neu besetzt. Im Süden des Landkreises hat sich zudem das Rudel Harte als grenzüberschreitendes Territorium zur Tschechischen Republik neu etabliert. Im Westen Sachsens sei das Rudel Colditzer Forst verschwunden.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. teilen die Ansicht der Behörden nicht, dass das Verschwinden von Wolfsrudeln mit einer hohem Dynamik unter den Rudeln zusammen hängen würde. Wir haben Hinweise dafür, dass im großen Stil illegal beseitigt wird. Wir berichteten bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/08/09/sachsen-wolfsland-stirbt/

Und hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/10/zuwachs-in-sachsen-stagniert-wolfsland-darf-nicht-sterben/

Eine aktuelle Anfrage auf DBB-Wolf ergibt  41 Wolfsterritorien,  34 Rudel, 6 Paare sowie 1 Einzeltier. Im Vorjahr waren es: 45 Wolfsterritorien 38 Rudel, 5 Paare sowie 2 Einzeltiere.

 

Müll von ehemaligen Hochsitzen, achtlos liegen gelassen. © Brigitte Sommer

 

 

Blick in die Oberlausitz. © Brigitte Sommer

 

Talsperre Quitzdorf. © Brigitte Sommer

 

Aussichtsturm am Monumentenberg. © Brigitte Sommer

 

Brigitte Sommer und Jürgen Götz am Berzdorfer See.

 

 

Schilf bietet vielen Tieren Schutz. © Brigitte Sommer

 

Meinungen

Wie immer wenn wir vor Ort sind, versuchen wir mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Unser beschriftetes Vereinsauto lädt auch dazu ein.

 

Helga 84, hat uns die Erlaubnis gegeben, sie zu fotografieren und das Bild zu veröffentlichen.

Helga lebt in einem betreuten Wohnen und dreht abends eine Runde an einem See mit ihrem Rollator:

„Ich habe keine Angst davor, wenn mir mal ein Wolf begegnen würde. Ich würde mich sogar darüber freuen, mal einen zu sehen. Schon mein Vater hat mir beigebracht, die Natur mit ihren Tieren darin wertzuschätzen.“

Holger K. (56): „Was wollt Ihr nur immer mit den Wölfen? Wir haben wichtigere Probleme.“

Renate L. Hobbyfotografin: „Ich bekomme hier kaum noch Wildtiere vor die Linse, weil alles abgeschossen wird. Einen Wolf hatte ich noch nie vor der Kamera. Im Moment überlege ich, das nächste Mal lieber nach Brandenburg zu fahren. Dort wären die Bedingungen besser, heißt es.“

Heiner G. Jäger (Name geändert): Im Gebiet trafen wir zufällig auf einen Jäger, der jedoch nicht erkannt werden möchte:

„Im Prinzip habe ich nichts gegen Wölfe, sie sollten genauso Bestandteil in unserer Natur sein, wie die anderen Wildtiere auch. Jedoch müssen Wölfe, genau wie andere Wildtiere auch, reguliert werden, weil sie sich sonst ungebremst vermehren. Euch muss doch klar, sein, dass Ihr Eure Hardlinerposition nicht durchsetzen könnt. Aber ich weiß gar nichts von einer Abschussverfügung. Normalerweise würde das doch großen Anklang bei uns Jägern finden. Ich finde das merkwürdig.“

Anmerkung: Tatsächlich gab es einen Fall bei Löbau, wo bekannt wurde, dass es in Wirklichkeit gar keine Schießgenehmigung gab: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/31/sachsen-schiessgenehmigung-auf-einen-wolf-bei-loebau-ueberhaupt-in-kraft/

Sabrina H. (24):

„Tolle Arbeit, die Ihr da leistet. Ihr seid echt mutig. Danke Euch.“

 

Weitere Quellen:

https://www.wald.sachsen.de/wildarten-4390.html?fbclid=IwY2xjawGrvK9leHRuA2FlbQIxMAABHTAhbWHxVAIP23HAGf6g4yjKkfqzViH9Pq2mWmsu4WtBN51CoN0c9VFUNQ_aem_SY_PpRPyViGVQZmOuij0hA

https://rotwilderzgebirge.wordpress.com/wp-content/uploads/2020/11/gutachten_-rotwildacc88sung-sachsen-okt-20.pdf

https://www.wald.sachsen.de/prozessschutz-im-wald-9436.html?_cp=%7B“accordion-content-9441″%3A%7B“11″%3Atrue%2C“17″%3Atrue%7D%2C“previousOpen“%3A%7B“group“%3A“accordion-content-9441″%2C“idx“%3A11%7D%7D

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/05/18/wolfsschutz-deutschland-e-v-schlaegt-alarm-wolfsrudel-an-der-grenze-zu-polen-verschwunden/

http://www.dbb-wolf.de

https://www.dbb-wolf.de/mehr/pressemitteilungen/details/sachsen

Klicke, um auf Jahresbericht_2021.pdf zuzugreifen

https://www.wolf.sachsen.de/schutz-von-nutztieren-4181.html?_cp=%7B“accordion-content-5406″%3A%7B“0″%3Atrue%7D%2C“previousOpen“%3A%7B“group“%3A“accordion-content-5406″%2C“idx“%3A0%7D%7D

Weitere Informationen über die Königshainer Berge: https://ostsachsen.de/regionen/koenigshainer-berge-erleben/

 

Wolfsland stirbt, wenn wir nichts tun

Protest im Internet bewirkt leider fast gar nichts, denn hier wird den Menschen lediglich eine Plattform gegeben, ihren Frust loszuwerden. Konsequenzen für Regierungen und Lobbyisten? So gut wie keine. Der Protest muss wieder ins echte Leben überführt werden. Wir sind seit Jahren direkt in den Wolfsgebieten aktiv und wir brauchen Hilfe vor Ort. Wir brauchen vor allen auch die Hilfe von jungen Natur- und Tierfreunden und Menschen in den besten Jahren, die fit und gut zu Fuß sind und die sich an unserem internen Monitoring und dem Aufdecken von Natur-und Tierfrevel beteiligen wollen.

Aktiv ins reale Leben

Wir schützen die Identität unserer Aktiven und geben sie nach außen nicht bekannt. Voraussetzung ist eine Mitgliedschaft: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Unterwegs auf Recherche vor Ort: Kassenwart Jürgen Götz aus Berlin und Vorsitzende Brigitte Sommer aus Hanau.

Information

Auch Informanten können uns dabei unterstützen, Freveltaten aufzudecken. Bei illegalen Wolfsabschüssen loben wir Belohnungen aus.  Hotline: 0176 48732612

Wir schützen auch die Identität von Informanten und anderen Quellen.

Was kann sonst noch getan werden?

Mit großem Aufwand erstellen wir eigene Artikel und übernehmen damit eine Aufgabe, die von der Presse seit Jahren nicht mehr wahrgenommen wird, denn statt ausgewogene Artikel erscheinen in der Regel einseitige, der Jagd- und Agrarlobby gefällige Geschichten. Uns hilft es sehr, unsere Artikel großflächig zu teilen.

Wir sind auf Spenden angewiesen

Unser Verein wird nicht staatlich unterstützt, was uns tatsächlich auch sehr unabhängig macht, da wir auch keine Lobbygelder annehmen. Dies zieht aber in der Konsequenz nach sich, dass wir unbedingt auf Spenden von Natur- und Tierfreunden angewiesen sind:

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Sachsen: Fahndung nach Wolfsmördern endlich im TV

Wolfsschutz-Deutschland e. V. warnt schon seit Jahren davor, dass illegale Wolfsjagden und illegale Tötungen von Wölfen überhand nehmen. Nun haben es zwei Fälle aus Sachsen aus dem vergangenen Herbst in „Kripo Live“, eine Sendung des MDR,  geschafft. Auch Fälle in Niedersachsen, wo zerstückelte tote Wölfe gefunden wurden, sollten endlich ins Fernsehen.

Es werden im Bericht des MDR nicht die erschreckenden aktuellen Fälle an der Grenze zu Polen behandelt, sondern Fälle aus dem vergangenen Herbst. In der Oberlausitz wurden zwei Wölfe durch scharfkantige Köder getötet und zwei weitere Wölfe wurden in einem Fall mittels einer Langwaffe erschossen. Das Landeskriminalamt ermittele, heißt es in einer Sendung des NDR.

Am 22. September 2023 und 27. September wurden die durch Köder getöteten Wölfe bei Luppedubrau und Lippitsch gefunden, am  26. Oktober 2023 die erschossenen Wölfe auf Feldern bei Malschwitz und Mauschwitz. Die Täter scheinen sich unserer Ansicht nach vollkommen sicher zu fühlen. Wir meinen, dass die Taten auch immer noch von Behörden herunter gespielt werden. So sagt Manfred Wölfl von der Fachstelle Wolf in der Sendung zwar dass, derjenige, der zur Selbsthilfe greift, eine Straftat begeht.

Diese kriminellen Taten als Selbsthilfe zu bezeichnen, ist in der Tat verharmlosend. Es sind Kriminelle, die sich nicht an Recht und Gesetze halten und dazu noch das Leiden von Mitgeschöpfen nicht nur billigen, sondern wahrscheinlich auch noch genießen. Die Wölfe, die die scharfkantigen Köder gefressen hatten, mussten laut Kathlen Zink vom Landeskriminalamt Sachsen unter Qualen sterben.

 

Gesucht werden Kriminelle, die Taten im Raum Bautzen verübt haben. Ausriss: Copyright MDR. Hier der Link zur Sendung: https://www.ardmediathek.de/video/kripo-live/sachsen-lka-ermittelt-zu-illegalen-wolfstoetungen/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy9iNTM4ZWZkOS0zNzlmLTQ3ZDEtOGUwNC01Zjg2NjViNGUyMDY?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR35vKWHvsKNXMM7obm61L-6IB8Z7sh1Of2scH3vsoYRiDYJlJzHQwgvVt4_aem_ARXvg3eYj5fTTBrI0N_d1gCILGWunybd2dK6vLWGqiaVlTauGLbGNHvxgzbfk4X1TIQVfb3qZRtk-47vBf-Moo7c

Dieser Täter muss wohl sogar billigend in Kauf genommen haben, dass auch Hunde daran sterben konnten. Die Köder seien großflächig in der Natur verteilt gewesen, heißt es. Das LKA bittet nun um die Mithilfe der Bürger.

In unserer großen Sachsenreportage mahnten wir die vielen illegalen Taten bereits im Jahr 2022 an. Wir beklagten das Verschwinden von kompletten Rudeln, wie zum Beispiel dem Neusorge-Rudel. Behörden taten die Indizien als Konkurrenzkämpfe unter den Wölfe ab. Dabei nimmt man vor Ort kaum ein Blatt mehr vor den Mund. https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/10/zuwachs-in-sachsen-stagniert-wolfsland-darf-nicht-sterben/

 

Beispielbild Wolf im Sommerfell. © Brigitte Sommer

Für das aktuelle Wolfsjahr sind in der Region das komplette Rosenthaler Rudel bei Bautzen, das Elstra-Rudel und das Kamenzer Rudel bislang nicht bestätigt worden.

 

Fälle in Niedersachsen

Immer wieder werden, ebenfalls im vergangenen Jahr,  zerstückelte und grausam zugerichtete Wölfe in der Gegend östlich von Hannover gefunden. Der traurige und unheimliche Höhepunkt in diesem Jahr: Mutter und Tochter des Rudels Ringelah wurden im Landkreis Gifhorn sowie ein Wolfsrüde im Mittellandkanal bei Sehnde zerstückelt entdeckt. Nicht nur wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. setzten hohe Belohnungen zur Ergreifung des oder der Täter aus, doch Ermittlungen gerieten bereits wieder ins Stocken oder sie werden sehr schnell eingestellt. Wir rollten deshalb die Fälle im Herbst des vergangenen Jahres mit Fotos von den Fundorten noch einmal neu auf und wir fragen uns, ob diese kriminellen Taten vielleicht nur die Spitze eines erschreckenden Eisberges des Grauens darstellen. Hier unsere  große Fotoreportage zu den grausamen Fällen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/10/wer-ist-der-wolfsripper-von-niedersachsen/

 

Können solche Täter auch Menschen gefährlich werden?

Statistiken ergeben, dass sadistische Mörder sehr oft mit dem Quälen von Tieren ihre kriminellen Anfänge genommen haben. Im Fall Ringelah und dem Mittellandkanal halten wir es für möglich, dass es hier auch passieren könnte oder schon passiert ist. Deshalb müsste eine Fahnung in diesen Fällen auch endlich ins Fernsehen, um mehr Personen errreichen zu können.

Alleine im eigenen Interesse braucht es mutige Bürger, die diesen Entwicklungen etwas entgegensetzen wollen. Wir freuen uns sehr über weitere Aktive aus den Landkreisen Bautzen und Görlitz: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Quellen:

Link zur Sendung: https://www.ardmediathek.de/video/kripo-live/sachsen-lka-ermittelt-zu-illegalen-wolfstoetungen/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy9iNTM4ZWZkOS0zNzlmLTQ3ZDEtOGUwNC01Zjg2NjViNGUyMDY?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR35vKWHvsKNXMM7obm61L-6IB8Z7sh1Of2scH3vsoYRiDYJlJzHQwgvVt4_aem_ARXvg3eYj5fTTBrI0N_d1gCILGWunybd2dK6vLWGqiaVlTauGLbGNHvxgzbfk4X1TIQVfb3qZRtk-47vBf-Moo7c

http://www.dbb-wolf.de

 

Wir brauchen finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanziell einschränkt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Der Fluch von Schluchsee: Einzige Wölfin von Baden-Württemberg totgefahren

Die Wölfin mit dem offiziellen Kennzeichen GW2407f war zudem trächtig. Damit ist eine erneute Rudelbildung, wie wir sie uns erhofft hatten, Geschichte, denn auch die Welpen, die in ihr heran reiften und bald geboren worden wären, mussten sterben. Bereits im Dezember des vergangenen Jahres ist der einzige Welpe des dort ansässigen Paares überfahren worden. Raserei auf Bundesstraßen kostet vielen Wildtieren immer wieder das Leben. Wir fordern eine Geschwindigkeitsbeschränkung sowie Warnschilder auf der B 500 in sensiblen Bereichen. Am gleichen Tag musste auch ein Jungtier in Sachsen und eines in Niedersachsen sterben. Lesen Sie hier unseren Bericht.

Am Mittwoch lautete eine Polizeimeldung lapidar: „Der Unfall ereignete sich am Mittwoch kurz nach 7 Uhr auf der B500 zwischen Windgfällweiher und Schluchsee. Das Tier habe unvermittelt die Fahrbahn gekreuzt, der Fahrer konnte den Zusammenprall offenbar nicht mehr verhindern. Während der Mann unverletzt blieb, entstand an seinem Auto ein Sachschaden in Höhe von rund 1.500 Euro.“

Beispielfoto Wolfsmutter. © Brigitte Sommer

Die einzige bekannte Wölfin im Bundesland ließ am 17. April 2024 in Lenzkirch (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) auf der B 500 ihr Leben. Nicht weit entfernt war kurz vor Weihnachten 2023 auch ihr Welpe aus dem vergangenen Jahr totgefahren worden. Die dpa berichtete am Mittwoch zunächst, dass es unklar sei, ob es sich bei dem überfahrenen Tier überhaupt um einen Wolf handele. Kurze Zeit später bestätigte das Umweltministerium dies jedoch. Und es bestätigte auch die Trächtigkeit.

Eine Tragödie

Die Genetik des Tiers werde derzeit noch überprüft, Körpermerkmale sprächen jedoch stark dafür, dass es sich um die bekannte Fähe handeln würde. Ihr Partner, GW1129m, bleibt nun alleine zurück. Wölfe binden sich lebenslang an ihren Partner. Sie vermehren sich nur ein Mal im Jahr. Die Chance auf ein Rudel am Schluchsee ist ungewiss. Die Fähe war ursprünglich aus dem Territorium Billinghagen, der Rüde aus Schneverdingen in den Schwarzwald gewandert. Nicht einmal 30 Prozent der Jungtiere überleben die ersten Jahre. In ganz Baden-Württemberg sind nun nur noch drei Wolfsrüden gelistet. Es verschwanden auch bereits mehrere Wölfe aus dem Odenwald. Mit diesem Hintergrund ist das Getöne um Wolfsabschüsse geradezu grotesk in Baden-Württemberg

Laut Statistik ist GW2407f  schon der 44. Wolf, der in diesem Jahr überfahren wurde. Am gleichen Tag wurde auch noch ein Jungtier im Gebiet Königshainer Berge in Sachsen überfahren. Auch an der Bundesstraße 70 in Völlenerfehn in Niedersachsen wurde am gleichen Tag ein Wolf von einem Auto erfasst. In allen drei Gebieten wird Wölfen auch stark illegal nachgestellt.

Überfahren, verfolgt, erschossen

Im Jahr 2017 wurde ein erschossener Wolf aus dem Schluchsee geborgen. Seither verschwinden im Gebiet, genau wie in Ostsachsen, immer wieder Wölfe.

Auch werden Wölfe immer wieder von Fahrzeugen gehetzt und absichtlich überfahren. Schon 2011 wurde ein Lausitzer Wolf bei Rietschen im Kreis Görlitz durch einen Autounfall verletzt und ein zweiter an der Grenze zum Kreis Bautzen absichtlich gehetzt und überfahren. Ein junger Wanderwolf wurde bei Homberg Ohm in Hessen regelrecht bedroht. Meist ohne wirkliche Konsequenzen für die Täter. Auch im Internet kursieren immer wieder Videos, auf denen zu sehen ist, wie Fahrzeuge hinter Wölfen her rasen. Verfahren aufgrund unserer Strafanzeigen, wie bei einem Fall in Thüringen, werden regelmäßig eingestellt. Menschliche Abgründe lassen sich hier erahnen.

Im Ausland werden solche Fälle anders verfolgt. Ein Gericht in Annecy hat einen Autofahrer im vergangenen Jahr zu ca. 8000 Euro Schadensersatz verurteilt, nachdem er versucht hatte, einen Wolf zu überfahren.

In Westpolen ist es üblich, Geschwindigkeitsbeschränkungen in Gebieten auszuweisen, in denen Wölfe leben. Dort werden sogar zusätzliche Schilder aufgestellt, die Autofahrer mahnen, vorsichtig zu fahren. Wir fordern dies auch für besonders sensible Gebiete, wo mehrfach Wölfe überfahren wurden, in Deutschland.

 

Quellen:

https://www.bw24.de/baden-wuerttemberg/freiburg-alle-fakten-zur-stadt-im-breisgau-baden-wuerttemberg-92536621.html

https://www.dbb-wolf.de/totfunde/auflistung-nach-jahren

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/18/selbstjustiz-toter-wolf-im-territorium-koenigshainer-berge/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2017/08/09/wir-stellen-anzeige-wegen-des-erschossenen-wolfs-in-baden-wuerttemberg/

https://www.saechsische.de/unbekannte-hetzen-einen-wolf-zu-tode-939421.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/03/autoraser-verfolgt-wolf-in-thueringen-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige/

https://www.schweizerbauer.ch/7600-franken-busse-weil-er-wolf-ueberfahren-wollte

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/12/hessen-junger-wanderwolf-wurde-bei-homberg-ohm-bedroht/

https://www.oz-online.de/artikel/1463149/Toter-Wolf-bei-Voellenerfehn-hat-er-vorher-Pferde-aufgescheucht?utm_term=Autofeed&utm_medium=Social&utm_source=Facebook&fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR1ZhGaj0X-fhIzNjOGvOl_u8kHNebgsIokQsnDmC9yXHxntxY8scsV8zfw_aem_AZuHCksqFV0yPx8nTKn345aqmmp5J7BasEfLqmrrI6y8vK8puZsqz0B1nHqxl8xezjeV34ik9i11vC4W93fCjyYR#Echobox=1713441672

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe.  Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell, der sagt, was ist und sich mutig Lobbyisten in den Weg stellt.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Selbstjustiz? Toter Wolf im Territorium Königshainer Berge

Vor kurzem berichteten wir über geheime Wolfsjagden in den Territorien Elstra und Königshainer Berge in Sachsen. Am 14. Februar wurde im Territorium Königshainer Berge dann tatsächlich ein toter Wolf gefunden. Jäger behaupten, dort seien Wilderer unterwegs. Wir vermuten etwas anderes.

Immer wieder fallen in den sächsischen Wäldern auch Wölfe Wilderern zum Opfer. Erst am vergangenen Mittwoch (14. Februar) sei im Bereich der Königshainer Berge (Kreis Görlitz) ein getöteter männlicher Altwolf aufgefunden worden, sagte Karin Bernhardt, Sprecherin des Landesamtes für Umwelt, der Lausitzer Rundschau.  Zwei Fälle würden noch untersucht. Da lasse sich noch nicht mit Gewissheit sagen, ob es sich um illegale Tötungen handle. Im vergangenen Jahr wurden drei illegal getötete Wölfe gezählt. 196 tote Wölfe sind Bernhardt zufolge seit dem Jahr 2000 in Sachsen geborgen worden. Davon habe es sich in 17 Fällen um illegale Tötungen gehandelt.

Beispielfoto. Foto © Brigitte Sommer, Fadenkreuz Pixaby.

 

Dies sind nur die offiziellen Zahlen. Wir klagen seit Jahren an, dass in den Landkreisen Görlitz und Bautzen ganze Rudel „verschwinden“, wie zum Beispiel das Rudel Neusorge, Niesky oder auch das Rosenthaler Rudel. Verschwundene Rudel und verschwundene Wölfe fließen erst einmal gar nicht in Statistiken ein.

Bislang wurde in Sachsen kein einziger Täter dingfest gemacht. Hier unser Bericht zu den geheimen Wolfsjagden in Sachsen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/09/sachsen-geheime-wolfsjagden-in-den-territorien-elstra-und-koenigshainer-berge/

In den Territorien Elstra und Königshainer Berge gab es Schießgenehmigungen, die aber ohne Vollzug ausliefen. Hat man hier deshalb aus Frust und Wut zur Selbstjustiz gegriffen?

Der Präsident des Landesjagdverbandes, Frank Seyring, macht in der LR Wilderer für das illegale Töten von Wölfen und anderen Wildtieren verantwortlich. Allerdings ist auch die Vermutung nicht zu weit hergeholt, einmal gegen die ansässigen und fremden Hobbyjäger sowie Bauern dort zu ermitteln, denn diese nehmen in sozialen Netzwerken kaum noch ein Blatt vor den Mund und schreiben teilweise von Selbstjustiz. Auch Wanderer und Naturfotografen werden dort regelmäßig von Hobbyjägern eingeschüchtert und bedroht. Auch viele Hobbyschäfer haben einen Jagdschein. Im Landkreis Bautzen (Rosenthaler Rudel und Elstra Rudel) tut sich hier ein Ehepaar, das Schafe und Highlandrinder hält, durch besondere Hassattacken auf Wölfe und Wolfsschützer gleichermaßen hervor.

Auf erstattete Strafanzeigen von uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V., werden entweder erst gar keine Verfahren eröffnet, oder Verfahren sehr rasch eingestellt. Warum, wenn doch sogar der Vorsitzende des Landesjagdverband in der LR eine erschreckende Verbindung zum Fall Kusel sieht, wo ein ehemaliger Hobbyjäger zum Mörder wurde.

 

Quellen:

https://www.lr-online.de/nachrichten/sachsen/woelfe-in-sachsen-verdacht-auf-illegale-wolfstoetungen-_-jagdverband-warnt-vor-wilderern-73080715.html?fbclid=IwAR2ecOVUz4x_2QQd1PXzQk3S2ft_QfO8-ryzzKgAEnJIJS9R6Uo0D8sW2CQ

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/01/05/geheime-wolfsjagden-auch-in-sachsen-rosenthaler-wolfsrudel-verschollen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/10/schon-wieder-wolfsmord-in-sachsen-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/03/illegale-wolfstoetungen-in-sachsen-und-brandenburg-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeigen/

 

Unabhängige Vereine essentiell

Es gibt in Deutschland kein einziges Institut, das wirklich regierungsunabhängig arbeiten kann, und auch Vereine und Verbände, die von der Bundesregierung Gelder erhalten, werden logischerweise eher nicht oder nur sehr moderat die Umwelt- und Tierschutzpolitik der Regierung kritisieren. Auch wenn dies vielen Experten und Regierungsorganisationen verständlicherweise nicht unbedingt gefallen mag, ist es wichtig, dass es unabhängige Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. weiter gibt. Unser Dank geht deshalb an unsere Unterstützerinnen und Unterstützer, die uns unsere unabhängige Arbeit ermöglichen.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden und wir lassen uns durch Drohungen nicht einschüchtern. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Schon wieder Wolfsmord in Sachsen: Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige

Schockierende Zahlen: Sind in zwei Monaten drei illegal getötete Wölfe im Landkreis Bautzen als Verhöhnung der ermittelnden Behörden zu deuten? Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt sich die Frage, ob überhaupt ermittelt wird und stellt Strafanzeige.

Wir berichteten bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/03/illegale-wolfstoetungen-in-sachsen-und-brandenburg-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeigen/

Nun ist ein neuer Fall in der Liste der DBB-Wolf aufgetaucht. Der Jungwolf stammte aus dem Territorium Zimpel, wieder in Nachbarschaft zum Jahre lang verfolgten Rosenthaler Rudel, das in den aktuellen Monitoringdaten nicht mehr nachgewiesen werden kann. Es gibt dort in dem Gebiet so einige Verdächtige, die auch schon ins Schlaglicht von Ermittlungen gefallen waren. Zur Zeit fühlt man sich in diesen Kreisen scheinbar sicher. Warum?

Das Verschwinden von weiteren Rudeln wird von offizieller Seite mit einer „hohen Dynamik“ unter den Wölfen erklärt. Wir klagen dagegen stillschweigende heimliche Beseitigung an.

Illegale Tötung26.10.2023Jährlingmnoch offenZimpelSachsenBautzen

Wir erhoffen uns durch die weitere Strafanzeige auch weitere Einblicke in diese Akten, denn erneut wurden zu den Fällen keine Pressemitteilungen von der Fachstelle Wolf herausgegeben. Berichte über Risse wurden allerdings schon veröffentlicht. Wir meinen, die Öffentlichkeit hat auch ein Anrecht zu erfahren, wenn Wölfe illegal getötet werden.

Hier die neuen Monitonringdaten zu Wölfen in Sachsen:

https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1070168

Aktuell gibt es 44 Territorien  mit 38 Wolfsrudeln, vier Wolfspaaren und zwei sesshafte Einzelwölfe. Das sind erste bestätigte Daten der wissenschaftlichen Auswertung des Monitoringjahres 2022/2023.

Vergleich zum Vorjahr:  36 Wolfsterritorien, in denen sich 31 Rudel, vier Paare und ein territoriales Einzeltier etabliert haben. Das geht aus den Daten des abgeschlossenen Wolfsmonitoringjahres 2021/2022 hervor.

Quellen:

http://www.dbb-wolf.de

https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1057087

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/