Umweltministerin Schulze (SPD) will jetzt auch auf Wölfe schießen

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will den Abschuss von Wölfen erleichtern Dies verlautbarte sie gestern – ausgerechnet am Tag des Artenschutzes auf ihrer Facebookseite: „Der Wolf steht in Deutschland auch weiterhin unter strengem Schutz. Aber in so einem dicht besiedelten Land wie Deutschland muss das Zusammenleben mit dem Wolf besser organisiert werden. Wenn Wölfe mehrfach Schutzzäune überwinden oder Menschen zu nahekommen, muss man sie auch abschießen dürfen. Das will ich mit einer „Lex Wolf“ klarstellen.

Ich werde deshalb eine Änderung des Naturschutzgesetzes auf den Weg bringen: Künftig soll ein Wolf auch dann abgeschossen werden dürfen, wenn er „ernste landwirtschaftliche Schäden“ verursacht statt wie bisher „erheblichen Schaden“, der von den Gerichten erst bei einer Bedrohung der Existenz gesehen wurde. Damit schaffe ich für die Schafshalter Rechtsklarheit und mache deutlich, dass auch Hobbyschäfer entschädigt werden können. Außerdem soll verboten werden, dass Wölfe gefüttert werden. Das geschieht momentan durch Menschen, die die Tiere interessant finden. So lockt man Wölfe aber in die Nähe von Wohngebieten. Und da gehören sie nicht hin.“

Anfütterung mitten in einem Wolfsgebiet in Sachsen. Wir sind gespannt, wie sich das geplante Fütterungsverbot von Wölfen auf die Jägerschaft auswirken wird.

Wie bitte? Was ist mit dieser Ministerin los? Ist das Unkenntnis über die Biologie des Wolfes? Wenn jemand anfüttert, dann sind das die Hobbyjäger, die auf ihren Luderplätzen überall im Wald Fleischreste vergammeln lassen. Wir befinden uns gerade mitten in der Jungwolfwandersaison. Im Alter von zirka zwei Jahren wandern die Jungtiere ab, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Dabei kommen sie zwangsläufig auch an Dörfern und Städten vorbei. In den vergangenen 20 Jahren, seit Wölfe hier wieder heimisch sind, gab es keinen einzigen Angriff auf Menschen. Dafür kommen aber acht Menschen jährlich durch Hundebisse ums Leben und sogar Kühe töten jedes Jahr Menschen.

Dieser Zaun in Schleswig-Holstein ist nur kniehoch. Eine obere Litze wurde nicht gezogen.

Auch Weidetierhalter füttern Wölfe an. So wie die Zäune oft aussehen, muss sogar davon ausgegangen werden, dass dies absichtlich passiert, nur um anschließend den Abschuss von Wölfen fordern zu können.

40 Millionen Euro Schaden in Sachsen, 50 Millionen Euro Schaden in Hessen, 100 Millionen Euro Schaden in Bayern…

Nein, nicht durch den Wolf, sondern durch den Borkenkäfer. Mit daran Schuld an deren Ausbreitung ist auch die Lobbypolitik der GroKo, die sich weder um Klimaziele, noch um  Naturschutz kümmert. Stattdessen macht sich die Politik zum Erfüllungsgehilfen von Industrie-, Agrarlobby sowie der Jägerschaft. 

Die Umweltministerin definierte nicht, was sie unter „ernsten Landwirtschaftlichen Schäden“ versteht. Hier sind die Schäden, die der Wolf 2017 verursacht hat. An Prävention wurden gerade Mal 1.324.956 Millionen ausgegeben und 187.894 an Entschädigungen. Selbst wenn man diesen Betrag verfünffacht, kann das der Bundeshaushalt aus der Portokasse zahlen. Hinzu kommt, dass die EU auch Töpfe bereitstellt und den Nutztierhaltern 100 % Entschädigung und Förderung zusagt.  Die Schäden erden längst durch die positiven Einflüsse, die der Wolf auf die Natur hat, aufgewogen.

Zur Erinnerung noch einmal: Im Sommer vergangenen Jahres hat die Goße Koalition still und leise während der Fußballweltmeisterschaft eine Weideprämie abgelehnt.

Zum Tag des Artenschutzes entgegnet darauf aber die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Beate Jessel: „Es braucht einen flächendeckenden und den Anforderungen entsprechenden Herdenschutz – an diesem führt kein Weg vorbei. Eine allgemeine Bejagung von Wölfen ist dagegen nicht geeignet, um Nutztierschäden zu reduzieren, da ungeschützte Nutztiere weiterhin eine leicht zu erlangende Beute darstellen.“ Auch auf unseren offenen Brief an die EU und unsere Email-Aktion haben wir von Seiten der EU Antwort erhalten. Schießbefehle, wie sie aktuell in Niedersachsen und Schleswig-Holstein erteilt wurden, hätten vorher mit der EU abgestimmt werden müssen.

Wohl als Reaktion auf unsere Email-Aktion, der tausende Menschen gefolgt sind, hat die EU jetzt ihre Mitgliedstaaten in einem Schreiben dazu aufgefordert, sich endlich um Herdenschutz zu kümmern. Und die Reaktion unserer Umweltministerin ist es, das Naturschutzgesetz zu ändern? Tritt diese Änderung in Kraft, so ist dies der erste Schritt zur Wiederausrottung unserer Wölfe.

Quellen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/02/18/dbb-wolf-gibt-schadenstatistik-fuer-2017-heraus-summen-in-vergleich-zu-anderen-aufwendungen-in-deutschland-gering/

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/tag-des-artenschutzes-wolf-in-deutschland-erfolg-oder-gefahr-100.html?fbclid=IwAR3Bl90e73g_wUWHDuW268NAKgzmPbNu1a4cmqlhAs0MsaBi4mwH6g3rxGo

48 Gedanken zu „Umweltministerin Schulze (SPD) will jetzt auch auf Wölfe schießen

    1. Wo sie Recht haben haben sie Recht. Bei uns wurden die letzten Wochen Schafe auf den Wiesenflächen zur Landschaftspflege eingesetzt die vielleicht knapp einen Meter hoch waren. Jeder größere Hund hätte ihn überwunden. Wir haben noch keine Wölfe die sich angesiedelt haben, aber es gab schon durchwandernde Jungwölfe. Ich kann den Schäfer nicht verstehen, aber er ist sowieso komisch er hätte mich und meine Hunde beinahe Nacht überfahren weil er zu schnell durch den Wald gerast ist, und dann hat er uns angeschrien. Schäfer eine besonder Spezies.

    2. Exakt so ist es. Und wenn Umweltminister (Schulze, Lies, Albrecht & Co.) solche Problemmenschen sind, sollten sie unverzüglich ihren Posten räumen müssen. Politikergesindel, das als Sprachrohr irgendwelcher gottvergessener, rein profitorientierter Lobbyisten mit unsinnigen und schlicht falschen Aussagen die Bürger verwirrt und vollkommen gesetzwidrige Anordnungen trifft, muß darüberhinaus vor Gericht gestellt und empfindlich bestraft werden.

  1. Die EU hat reagiert – schön…und was bedeutet das jetzt konkret? Dass die Herren Lobby-Handpuppen falsch liegen, war uns allen hier schon klar – geht die EU nun gegen die Abschussbefehle vor? Oder bleibt´s beim Bruch der Gesetze und die EU fordert dann nach dem Mord (der hoffentlich nie zustande kommt!) gelegen kommende Strafzahlungen? Die würden von uns allen gezahlt werden…wäre ja wohl ziemlich zynisch…
    Zur Ministerin: Zynismus in Reinkultur – Internationaler Tag des Artenschutzes, und die Dame hat nichts Besseres zu tun, als sich als total inkompetent zu outen. Werden wir nur noch von Luschen regiert? Das hatte jedenfalls eine geharnischte Mail ans Ministerium zur Folge, und hoffentlich noch tausende andere…

  2. …. muß das Zusammenleben mit dem Wolf besser organisiert werden.Frage an die Ministerin und warum geschieht das nicht? Zäune sind keine nachhaltige Abwehr,auch weil sie häufig wenig fachmännisch aufgebaut sind.Also geht es darum den Wolf mit anderen Mitteln von bestimmten Gebieten zu vergraulen,bzw.fern zu halten.Dazu ist das Wissen von echten Fachleuten und Wolfskennern gefragt.Daran wird allerdings kein Gedanke verschwendet.Es gibt nur eins,benimmt sich der Wolf nicht wie der Mensch es will,dann wird er zum Abschuss frei gegeben.Das ist einfach nur armselig und im Ende uneffektiv,denn was der eine Wolf gelernt hat,lernt schnell auch ein Zweiter,Dritter und,und. Wir sollten endlich begreifen das wir dem Wolf den Lebensraum genommen haben und nicht umgekehrt.Wir haben die Probleme geschaffen,die jetzt ein Zusammenleben schwierig gestalten.Deshalb liegt es an uns Bedingungen zu schaffen,die es wieder ermöglichen.

  3. Was können wir denn tun, um das zu verhindern? Gibt es keine Möglichkeit? Demos, e-mails, Petitonen, Volksbegehren wie in Bayern für die Insekten? Man muss doch irgendwas gegen diese furchtbare Politik machen, gegen solche Leute wie Schulze, Klöckner usw. Wir müssen aufstehen, uns organisieren – gewaltfreier Widerstand ist Pflicht!

    1. Liebe Frau Martin, Demos wäre natürlich eine geeigente Form des Widerstands, dies zu organisieren würde erheblichen Aufwand und Zeit benötigen. Die meisten Menschen, die sich für den Wolf einsetzen, sind leider meistens zu bequem, sich daran zu beteiligen. Wenn eine solche Demo stattfinden soll, müssten sich daran schon einige tausend Menschen beteiligen, um einigermaßen Gehör zu finden, auch in den Medien. Nur mit demonstrieren ist das aber nicht getan, eine solche effiziente Demo benötigt neben prominenten Rednern, auch Musik, monatelange PR-Arbeit und vieles mehr. E-Mails kann jeder an die Minsterien schreiben, einfach auf die Webseite gehen und die entsprechenden E-Mail Kontakte suchen. Petitionen haben wir auch, die dazu unterschrieben werden können. Schauen Sie doch mal hier: http://www.change.org/wolfsschutz. Volksbegehren sind nur in den einzelnen Bundesländern möglich.

      1. Das stimmt, viele sind zu bequem oder wohnen zu weit weg usw. Die Petitonen habe ich schon alle unterschrieben und auch geteilt. Manchmal frage ich mich aber schon, ob diese Petitionen irgendeinen Erfolg haben. Es ist zum Verzweifeln, wenn man so machtlos ist und unsere Politiker nur noch Lobbyismus betreiben.

  4. Es ist schlimm, wenn eine naive Ministerin oder ein naiver Minister ohne biologische Kenntnisse und ohne Sachkenntnis darüber befinden ob Wölfe abgeschossen werden oder nicht. Oder aber sie sind lernresistent , altersstarsinnig oder empfänglich für Zuwendungen der Jagdlobby. Die so vielgepriesene EU mit ihren Kommissaren oder was noch davon übrig geblieben ist versagt hier total. Artenschutz – u. Jagdverstösse Deutschlands bleiben daher ungeahndet. Hinzu kommt daß die ganze EU- Legislative – u. Administration von Lobbyisten durchsetzt ist bei denen hauptsächlich der Profit im Vordergrund steht und nicht Arten-,Umwelt- u. Klimaschutz. Das Ganze läßt sich auf diese Bundesregierung ebenfalls übertragen. Dazu viel gute Worte und bödsinnge Entscheidungen sind die Arbeit dieser Regierung. Ob beim Umweltschutz, Artenschutz, Gesundheit, Verkehr, Verteidigung etc. nur noch Pannen.

    1. Herr Sobol, ich stimme Ihnen 100%ig zu – egal wo man hinschaut, unsere Politiker betreiben nur noch blinden Aktionismus ohne Hirn und Verstand und man fragt sich, was in deren Köpfen eigentlich vorgeht.

  5. Ich habe es so satt dass der Wolf immer an allem Schuld sein soll, wo wir Menschen versagen. Die Politik sollte lieber finanzielle Mittel bereitstellen um die Nutztiere zu schützen und die Bevölkerung über das zusammenleben mit unseren Wölfen richtig aufzuklären. Sie sollte Gesetze erlassen die Nutztierhalter bestraft die ihre Tiere nicht schützen und dann noch Geld fordern und den Abschuss von Wölfen.
    Ich habe gerade der SPD eine Mail zu diesem Thema geschrieben. Ohne den Wolf hätten wir alle unsere wundervollen Freunde die Hunde nicht, meine Wolfshunde wären nie geboren. Wir sollten dankbar für den Wolf sein, denn er erhält unsere Umwelt gesund und hat uns in der Vergangenheit das schönste Geschenk gemacht. Danke Wolf dass es dich gibt.
    Susanne Platzer

  6. Es wird immer gesagt man kann nichts machen. Aber das stimmt nicht.Ihr alle könnt am 26.5.2019 die Grünen wählen. Ich bin dabei. Das gleiche gilt für das Küken schreddern und Ferkel kastrieren, sowie für die unsäglichen Tiertransporte in nicht EU-Länder. Die Koalition knickt ein. Nur die Grünen können sich da nicht durchsetzen. Frau Schulze ist das Fähnchen im Wind. In meiner Nachbarschaft ist auch ein Hobby-Schafhalter. Der Zaun für die Schafe lag heute morgen auf dem Boden.Mal sehen wie lange die Schafe noch leben. Dann ist das Geschrei riesengroß. Es muß konsequent vorgegangen werden. Sonst ist der Wolf arm dran.

    1. Die Grünen sind ja leider schon lange nicht mehr das wofür sie mal angetreten sind. Der Herr Habeck hat als er noch Minister in SH war zur Jägerschaft der Seehundjäger gehalten. Es werden an der Nordseeküste jedes Jahr mehrere hundert Heuler geschossen, ohne vorher mal einen Tierarzt zurate zu ziehen. Von den großen Parteien kann man leider niemanden mehr wählen. Wie wär`s mit der Tierschutzpartei?

  7. ich denke, dass hier von Seiten der Politik kein Interesse besteht den Wölfen gerecht zu werden. Es wäre alles so leicht , wenn der Herdenschutz korrekt durchgeführt würde, aber da die Jäger schießen wollen und die Tierhalter zu bequem sind ihre Tiere zu schützen muss der Wolf mal wieder der Böse sein. Dabei ist der Wolf von unschätzbarem Wert für unser Land. Er gehört hierher, war lange vor uns da, es ist sein Lebensraum, den die unverbesserlichen Menschen ihm streitig machen. Wen sollen wir, die wir den Wölfen helfen wollen im Mai wählen? Auch die Grünen haben inzwischen Dreck am Stecken, sonst gäbe es diese Schießbefehle auf Roddy und Dani nicht.

    1. Ich wähle wieder die Tierschutzpartei. Oder auch bei den Linken ist mehr Tierschutz drin als bei anderen drauf steht. Muss jeder selber entscheiden. Aber die Grünen kriegen meine Stimme nicht mehr.

    2. Wir können die Tierschutzpartei wählen oder die V-Partei. Auf jeden Fall eine Partei, die sich wirklich für die Tiere einsetzt. Wenn alle Deutschen, die sich als Tierschützer bezeichnen so wählen würden, dann würden sich sicherlich was ändern. Aber leider reden viele nur und handeln nicht danach.

  8. Die gute Frau soll sich lieber mal um ihre 12% Partei kümmern. Sonst ist die SPD schneller ausgerottet wie der Wolf. Was die für ein neues Gesetz einbringen will, ist nicht hinnehmbar. Überhaupt ist die Politik im Punkt Natur und Tierschutz nicht mehr zu ertragen. Wölfe ausrotten, Ferkelkastration ohne Betäubung etc. Richtig krank diese Lobbypolitik.

  9. Wenn die Jäger nicht Millionen von tiere ermorden wurden, gabe für den Wolf kein Grund sich bis Städte und Orte voller menschen bzw. wo Tiere gibt, sich ran zu machen.

  10. Diese Person sollte sich mal mit der Natur und den Tieren befassen und nicht aus wirtschaftlichen Interessen die Lobbys bedienen. Im übrigen sollten Ämter und besonders Ministerien von Politikern besetzt werden, die die nötige Kompetenz und das Fachwissen aufweisen.

  11. Es gibt mehr Problemmenschen, und die sind schlimmer, als Wölfe.
    Der Wolf sorgt dafür, daß das ökologische Gleichgewicht gewahrt bleibt.

  12. Der Wolf reist doch nur die Schafe, weil unsere Jäger alles was der Wolf jagen kann abschließt.
    Somit wird ihm doch die Grundlage fürs Überleben genommen.
    Die Lobby der Jäger ist viel zu groß und muss drastisch eingeschränkt werden!!!

    1. Jäger schießen jährlich 1.190724 Rehe, 76.794 Rotwild, 836.865 Sauen
      Wölfe 28.000 Rehe, 3780 Rotwild, 7000 Sauen.
      Trotzdem steigt der Bestan von Rehwild und Sauen weiter an.
      Von den 1,7 Millionen Schafen in Deutschland hat der Wolf 2015 ca 1700 gerissen, das sind 0,01 Prozent.
      Wenn der Herdenschutz überall korrekt durchgeführt wird , geht die Zahl auf 0.

  13. Im Ministerium sitzen offensichtlich die falschen Berater. Anders ist so ein Entwurf nicht zu verstehen. Der mangelhafte Herdenschutz ist leicht zu dokumentieren, wird aber in der offiziellen Meinung einfach ignoriert. Es hat leider eine unsägliche Tradition, dass mit jedem Wechsel in einem Regierungsamt ein neues Risiko für eine weitere Zugriffsmöglichkeit der Lobbygruppen entsteht, die dann nur noch schwer ausgeräumt werden kann. Der Versuch, eine bestehend schützende und damit lästige Gesetzgebung zu umgehen wird am Beispiel des Wolfsschutzes sehr deutlich. Die Verantwortung eines Regierungsamtes wird so umgebogen, weil dann die „Drecksarbeit“ von anderen erledigt wird.
    Es scheint für Amtsträger mühselig zu sein, wirklich eigene Fachkenntnis zu erlangen. Am Schreibtisch zu entscheiden, geht leichter !

  14. Hier die Antwort auf mein Schreiben an Kommissar Vella. Für mich enttäuschend!

    Wolfsabschüsse in Niedersachsen und Schleswig-Holstein

    Sehr geehrte Frau Schwarzer,
    Herr Kommissar Vella bedankt sich für Ihre E-Mail vom 30. Jänner 2019 und hat mich gebeten, Ihnen zu antworten. In Ihrem Schreiben äußerten Sie Ihre Besorgnis, dass die Abschussgenehmigungen von Wölfen der zuständigen nationalen Behörden in den Bundesländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein möglicherweise nicht mit dem europäischen Naturschutzrecht im Einklang stehen würden. Die Rückkehr des Wolfes in viele Teile der EU ist ein Ergebnis unserer gemeinsamen Bemühungen zum Schutz der Umwelt und zur Erhaltung des gemeinsamen Naturerbes Europas. Die Auswirkungen des Wolfes auf verschiedene menschliche Aktivitäten haben zu Konflikten geführt, insbesondere, wenn Wölfe Nutz- und Haustiere als Beute nehmen. Daher ist es eine wichtige Herausforderung und eine strategische Priorität für die europäische Naturschutzpolitik, einen Weg zu finden, um ein dauerhaftes Zusammenleben mit Raubtieren zu gewährleisten. Der Wolf ist eine europäisch streng geschützte Art nach der FFH-Richtlinie1 und ist im Anhang II und IV für Deutschland gelistet. Artikel 16 dieser Richtlinie ermöglicht Ausnahmen unter bestimmten Voraussetzungen. Diese Bestimmungen wurden in das nationale Gesetz in Deutschland übernommen. Im vorliegenden Fall haben die zuständigen nationalen Behörden eine Abschussgenehmigung für jeweils einen Einzelwolf im Landkreis Nienburg in Niedersachsen und einen anderen im Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein erteilt. Diese Genehmigungen sind sowohl zeitlich wie auch räumlich befristet und betreffen exakt definierte Einzelindividuen. Die deutschen Behörden haben hierzu Artikel 16, Abs. 1, lit. b der EU-Richtlinie angewendet, der eine zulässige Abweichung vom Artenschutz zur Verhütung ernster Schäden insbesondere […] in der Tierhaltung […] einräumt, sofern es keine anderweitige zufriedenstellende Lösung gibt und unter der Bedingung, dass die Populationen der betroffenen Art in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet trotz der 1 Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der Ausnahmeregelung ohne Beeinträchtigung in einem günstigen Erhaltungszustand bleiben. Es ist Aufgabe der zuständigen deutschen Behörden, zu überprüfen, wie Nutztiere vor den betroffenen Raubtieren geschützt werden können, sowie die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen als Alternative, bevor eine Genehmigung zum Abschuss erteilt werden kann. Nach EU-Recht gibt es keinen Hindernisgrund für nationale Behörden, neben landwirtschaftlichen Nutztieren auch private Haustiere vorbeugend zu schützen bzw. diesen Schutz finanziell zu fördern oder im Fall von Schädigungen zu ersetzen. Diese Entscheidungen der Behörden können von den nationalen Gerichten überprüft werden, falls betroffene Bürger oder anerkannten Naturschutzvereinigungen Fragen zu ihrer Rechtmäßigkeit stellen. Auch muss die Inanspruchnahme der Ausnahmeregelung von Deutschland der Europäischen Kommission gemeldet werden, die diese wiederum prüfen wird. Ich möchte mich für Ihr Engagement für den Natur- und Umweltschutz sehr herzlich bedanken und hoffe, dass ich Ihnen weiterhelfen konnte. Nähere Informationen, wie auch einen Link zu den oben angeführten Richtlinien, können Sie auch unserer Homepage entnehmen: http://ec.europa.eu/e

  15. Immer wenn paßt, schreien die EU, EU, EU. Aber wenn die EU etwas beschließt stinken unsere Politikter immer gegen an, stellen sich quer und/oder machen nicht legale Alleingänge bzw. treffen illegale Entscheidungen (dies bezieht sich auf den Glyphosat-Alleingang). Also worum geht es denen da in Berlin – außer um das Offensichtliche???????????? GELD. Laßt uns Deutschland am besten einebnen, sodaß für keinerlei Natur auch nur noch das kleinste bischen Platz ist. Dann gibt es keine Problem-Bären oder Wölfe oder sonstige Problemtiere.

  16. Jäger schießen jährlich 1.190724 Rehe, 76.794 Rotwild, 836.865 Sauen
    Wölfe 28.000 Rehe, 3780 Rotwild, 7000 Sauen.
    Trotzdem steigt der Bestan von Rehwild und Sauen weiter an.
    Von den 1,7 Millionen Schafen in Deutschland hat der Wolf 2015 ca 1700 gerissen, das sind 0,01 Prozent.
    Wenn der Herdenschutz überall korrekt durchgeführt wird , geht die Zahl auf 0.

  17. Hey Leute….
    Es wäre sehr hilfreich und überlebensnotwendig, wenn der Wolf auch Unterstützung von Seiten authentischer und kompetenter Shamanen/Shamaninnen bekäme. Bevor der gute Wolf heimatlos geworden ist….

  18. Springendenn jetzt alle auf den Jägerlobbyisten-Zug auf?
    In anderen Ländern klappt es doch auch mit Wölfen und Menschen!
    Warum nicht in Deutschland??

  19. Es ist die absolute Unverforenheit oder bodenlose Dummheit, die nicht nur aus der Umweltministerin spricht.
    Einfach mal auf den Zug aufzuspringen ohne Ahnung zu haben, scheint sehr „in“ zu sein, oder lassen sich unsere Politiker einfach mal wieder kaufen, wie üblich?
    Aus irgendeinem Grund gibt es offensichtlich nur „profil- und profitgeile“ Politiker in unserem Land.
    Scheint irgendein Gendefizit zu sein….

    1. Den Politikern, gleich weicher Couleur, geht es zur Zeit ausschließlich um Stimmen: Es ist Wahlzeit! Und da machen sie es wie die AfD: Panikmache, das zieht bei der überwiegend unkritischen Bevölkerung besonders gut: „Wir haben ja solche Angst“!. Die übernehmen gern, was ihnen vorgekaut wird.

  20. Liebe Mitstreiter/innen,
    seit Wochen schreibe ich alle Umwelt Verbände an und kritisiere das Schweigen ihrerseits bezw. teilweise nicht zu akzeptierenden Stellungnahmen diesbezüglich in den Medien. Die Antwort vom Bund (Brandenburg) nachstehend und da habe ich eigentlich ein ganz gutes Gefühl, dass hier schin einiges erreicht wurde/wird. Bitte, beteiligt Euch alle an solchen Schreiben, denn je größer der Druck von Bürgern ist, um so eher haben wir eine Chance, dass dem Wolf vielleicht das Überleben doch noch gelingen kann.
    Auch den Landvolk Präsident von Niedersachsen, Schulte to Brinke sollten wir nicht davon verschonen, denn er präsentiert sich laufend in den Medien und nimmt gegen den Wolf Stellung. email: info@landvolk.org

    BUND Brandenburg
    12:29 (vor 13 Minuten)
    an mich

    Liebe Frau Schwarzer,

    vielen Dank erst einmal für Ihre E-Mail. Ich kann natürlich nicht für den WWF oder NABU sprechen, sondern erst einmal nur für den BUND Brandenburg.

    Für unser Bundesland versuchen wir, was in unseren Macht steht, um etwas gegen die Stimmungsmache gegen den Wolf entgegenzusetzen. Auch dazu haben wir das Projekt „Wolf, Biber, Elch und co.“ gestartet, welches seit Oktober letzten Jahres läuft und den Fokus auf Aufklärung, Öffentlichkeitsarbeit und Dialog mit den Menschen legt.

    Zudem sitzen wir mit am Tisch, um den neuen Wolfsmanagementplan auszuarbeiten und müssen uns hier der starken Lobby
    einiger Landnutzerverbände stellen, um den Wolf weiterhin in Brandenburg zu schützen.
    Auch schreiben wir Pressemitteilungen wie diese hier:
    https://www.bund-brandenburg.de/service/presse/pressemitteilungen/news/cdu-beantragt-faktisch-die-wiederausrottung-des-wolfes/
    oder wir schauen, ob Petitionen eine Möglichkeit sind, um für den Wolf zu streiten.

    Gegen den Abschuss des Wolfes in Schleswig-Holstein haben sich unsere Kollegen und Kolleginnen vom BUND übrigens auch ausgesprochen -> https://www.bund-sh.de/presse/pressemitteilungen/detail/news/bund-genehmigung-zum-abschuss-des-wolfes-gw924m-ist-nicht-akzeptabel/

    Wir schöpfen aus, was bei uns geht!

    Wir sind ebenso wie Sie über die mediale Berichterstattung erbost. Leider werden unsere Meinungen viel zu selten gebracht. Wenn bei uns Medien anfragen, stehen wir jedoch immer fachkundig Rede und Antwort.

    Wichtig ist für uns als Verband der Schutz der Weidetiere und dass unsere Weidetierhalter*innen da entsprechend unterstützt werden. Wir fordern daher die finanzielle Unterstützung für entsprechende Halter*innen, jedoch müssen die Landwirte dann entsprechend auch ihre Tiere schützen. Wenn Sie wissen, dass Wölfe in der Gegend sind, müssen die Herden geschützt werden (das erfordert auch das Tierschutzgesetz und die entsprechenden Tierhaltungsverordnungen).

    Wir sehen es nicht ein, Wölfe abzuschießen, die entweder erst gar nichts gemacht haben (was gerade im Rahmen der Regulation der Bestände gefordert wird) noch sind Wölfe ein Problem, die schlecht bzw. gar nicht geschützte Tiere angegriffen haben. Hier sehen wir die Regelungen, wie sie das Bundesnaturschutzgesetz vorgibt als essentiel. Wir werden keinen Abschuss zustimmen, der nicht entsprechend der geltenden Gesetzgebung konform ist und behalten entsprechende Klagemöglichkeiten vor, sollten diese nötig werden.

    Hierzu auch unser Bundesverband:
    https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/artenschutz-staerken-statt-abschuss-von-woelfen-zu-vereinfachen/
    bzw.
    https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/kommentar-rueckkehr-des-wolfes-weidetierpraemie-und-herdenschutz-ausbauen-abschuss-nur-als-letztes/

    Da wir nicht davon überzeugt sind, dass Wolfsabschüsse irgendwelche Konflikte dauerhaft lösen, werden wir auch weiterhin diesen Forderungen entsprechend begegnen.

    Ich hoffe, ich konnte Ihnen darstellen, wir unsere Positon ist und was wir so beim Thema üblicksweise machen.

    Mit besten Grüßen
    Mario Sitte

    Mario Sitte
    Projektleiter
    Wolf, Biber,
    Elch und Co

    BUND Brandenburg
    Mauerstraße 1
    14469 Potsdam

    bund.brandenburg@bund.net
    Tel. 0331-703997 22

    1. Warum klagt der BUND in Schleswig-Holstein nicht? Die könnten es und sollten diesen Worten nun endlich auch Taten folgen lassen.

  21. Leute – was war das denn eben in den Nachrichten? Klöckner geht der Plan von Schulze nicht weit genug – sie will, dass Wölfe auch ohne jemals auffällig geworden zu sein geschossen werden…drehen jetzt alle endgültig durch??? So schnell kann man gar keine Protest-Aktionen starten, wie die Hohlbirnen neue Ideen auskotzen…wir müssen unseren Widerstand in alle Parteibüros tragen – am Ende können die beiden Damen zum Glück nicht allein entscheiden!

  22. ABSCHIEßEN IST KEINE LÖSUNG…DER WOLF GEHÖRT IN EINE GESUNDE NATUR..
    HERDENSCHUTZHUNDE UND GUTE ZÄUNE…WÄREN GUT…ALLES WAS IM BEITRAG STEHT UNTERSCHREIBE ICH…L G HEIKE THAMM LOGOPÄDIN AUS KONSTANZ

  23. ich finde es unmöglich, dass eine Ministerin, die keine Ahnung von Tier- und Naturschutz hat, mal so einfach die Tötung von Wölfen erlauben bzw fordern kann. Inwieweit hat sie hier lediglich den Einflüsterungen der Jagdlobby nachgegeben?

  24. Das wird echt um die Svenja von der SPD und die anderen Umweltignorantinnen mit Ministerposten. Wenn die Svenja jetzt erlauben will, auf alles zu schiessen, was in der Landwirtschaft ernsthafte Schäden verursacht, steht sie nicht nur selbst im Fadenkreuz, sondern auch die Industriefleischmäster und Grundwasservergifter, die Insektenvernichter und zwar nicht nur die, die es wider besseren Wissens genau so wollen, sondern vor allem die, die ihnen das unter wissentlicher Umgehung der Gesetzeslage und international anerkannter wissenschaftlicher Studien, genau so erlauben.

    Dabei hatte die Frau Ministerin so schön angefangen mit ihrem wichtigen Text auf Facebook:
    „„Der Wolf steht in Deutschland auch weiterhin unter strengem Schutz…“

    Ganz genau, Frau Ministerin, das hätte genügt und jetzt wissen wir ja auch, dass Sie das wissen.

  25. Sind die Weidetierhalter das Problem?
    Ich gehe davon aus, dass es nicht Dummheit ist, dass sie ihre Tiere nicht schützen. Was bleibt dann noch – Berechnung?
    Kriegen die vielleicht mehr und sicherer Geld, über dem unsicheren Marktwert, wenn Wölfe und frei laufende Hunde die mangelhaft geschützte Herde angreifen?
    Haben die deshalb keine Lust auf Abwehrmassnahmen? Weils einfach mehr bringt, nichts zu tun?
    Ich mag das nicht glauben, aber ich bin auch so ein verklärter Stadtmensch, der glaubt, dass die Bauern ihre Tiere auch ein bisschen mögen, sonst würden sie ja Autoreifen züchten oder irgendwas, was Geld bringt.

    Dass sich ein einmal gewählter Politiker bis kurz vor der nächsten Wahl entspannte vier Jahre lang nicht einen Pfifferling um das scheren muss, was seine Wähler wollen, das ist doch bekannt.
    Ausserdem ist der Chef vom Jagdverband und der Vorstandsvorsitzende von Bayer/Monsanto ja auch irgendwie ein Wähler und deren Interessen werden ja auch vertreten, genau wie die der Banken, der Automobilhersteller, der Energiekonzerne, der Mineralölmafia, der Baukonzerne, der Immobilienheuschrecken, der Pharmakartelle, der Fleischindustrie, der Handelsimperien… alles Wähler, irgendwie und vermutlich viel wichtiger als wir.
    Das die das so ungeniert machen können, liegt aber auch daran, dass das Wahlvolk so vergesslich ist und sich so leicht einlullen lässt.

    Da kommt der Wolf doch wie gerufen, so ähnlich wie Hochwasser vor der Wahl, man kann schön rumquatschen in allen Talkshows und auf Facebook und Twitter und so tun, als würde man die Sorgen der Menschen ernst nehmen, (OK, beim Wolf sinds wieder mal nur die Sorgen der Bildleser, aber ist ja oft so)
    Das lenkt schön ab von allen Dingen, die viel wichtiger wären und alle Medien stürzen sich darauf und hier sind auch immer alle gleich ganz aufgeregt, dabei wird garnichts passieren.
    Gibt so viele Jäger, die würden gerne mal einen Wolf zu Gesicht bekommen.

    Aus meiner Sicht eine klassische Schaumschlacht, bei der es garnicht um den Wolf geht, der ist da mehr oder weniger Kollateralschaden.

    Wirklich gefährlich für die kleinen Lämmchen ist immernoch Ostern, nicht der Wolf.

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