Faktencheck Schleswig-Holstein: Fakenews in der SHZ – Zäune zum Wasser offen – wollen Jäger jetzt sogar Trophäenjagd auf Dani?

Als perfide und Lobby gesteutert bezeichneten wir bereits Ende August die Allgemeinverfügung des schleswig-holsteinischen Umweltministers Albrecht, die jetzt jede Jägerin und jeden Jäger befugen soll Wolf Dani abzuschießen. Zur Zeit werden noch weitere Umweltverbände zur Sache angehört. Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. gehören nicht dazu. Stimmen die anderen Verbände zu, darf es mit der Wolfsjagd für die Jäger wohl ab Mitte Oktober los gehen. Dabei setzt man anscheinend immer weiter auf Wolfsabschuss statt auf Herdenschutz, denn an der Zaunsituation hat sich nichts geändert.

Das Ministerium hatte am 31.Januar 2019 erstmals die artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung zur Entnahme des Wolfs GW 924m (Dani) erteilt und eine Gruppe „geeigneter Personen“ mit der Entnahme beauftragt. Diese Genehmigung hatte Albrecht mehrfach verlängert und gilt bis heute. Dabei beweisen wir ständig mit unseren Zaunkontrollen in Schleswig-Holstein, dass die Weidetierhalter ihre Tiere einfach nicht vor dem Wolf schützen, doch das scheint diesem Grünen-Umweltminister völlig egal zu sein. Umweltminister Albrecht verspürt wohl immer noch keinerlei Bedürfnis zu überprüfen, ob die Weidetierhalter ihre Tiere überhaupt schützen. Doch nicht nur der Minister scheint sich nicht zu interessieren, auch den Medien scheinen Fakten egal zu sein.

In einem Artikel in der SHZ beschweren sich die Eheleute M. darüber, dass ihnen schon wieder ein Schaf gerissen worden sei. Der Autor des Artikels beschreibt umfangreich, dass dies nun schon zum zweiten Mal passiert wäre und das Schäferehepaar doch wolfsabweisende Zäune hätte. Frau M. fordert sogar ganz energisch den Abschuss von Wolf Dani. Dabei sehen die Spuren, die auf einem Foto im entsprechenden Artikel zu sehen sind, eher nach Hund als nach Wolf aus. Doch ganz gleich, wer der Verursacher ist, Familie M. müsste unserer Ansicht nach nicht nur keinen Schadenersatz bekommen, sondern eine Strafe zahlen müssen. Warum? Weil die Zäune zur Wasserseite hin offen sind und somit die Tiere über überhaupt keinen Schutz verfügen. Warum haben die Eheleute nicht nach dem ersten Riss reagiert? Diese Fragen wollte der Autor des Artikels offensichtlich nicht stellen, dafür räumte er weiteren Forderungen nach Wolfsabschüssen jede Menge Raum ein.

Zäune zum Wasser hin offen

Der betroffene Hof liegt in einer Sackgasse, um das Grundstück nicht zu betreten, sind wir nicht näher herangegangen. Allerdings ist das Problem auch schon aus Entfernung auszumachen. Wir haben auf Strommessung und Zollstock verzichtet, da das Problem darin liegt, dass die Zäune zum Wasser hin nicht geschlossen, sondern offen sind.  Rechts neben der Zufahrt stehen Kühe mit dem üblichen Stacheldrahtzaun. Null Problem für Wolf Dani oder einen Hund unter dem Zaun durchzugelangen  und über die Kuhweide in Richtung Schafe, die auf der Weide gegenüber standen, zu gelangen. Die Weide der Kühe ist nämlich lediglich durch die Hörner Au von den Schafen getrennt.

Warten die Jäger bereits auf den Beginn einer Trophäenjagd in Schleswig-Holstein?

Auch der Jagdverband hat sich nun zur geplanten Erweiterung der Abschussverfügung auf Wolf Dani geäußert. Hier ist wohl vor allem herauszulesen, dass die „Heger und Pfleger“ schon ganz wuschig auf die zu erwartende Trophäenjagd werden. Umweltminister Albrecht sollte diesen Schießbefehl sofort zurücknehmen. Dies sehen nicht nur wir von Wolfsschutz Deutschand e. V. so,  sondern auch die DJGT https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/09/13/deutsche-juristische-gesellschaft-fuer-tierschutzrecht-widerspricht-um-albrecht-und-kuendigt-strafanzeige-an-schiessbefehl-auf-wolf-dani-nicht-ausreichend-dargelegt/ Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. werden jedenfalls ebenfalls Anzeige gegen Schützen und Minister erstatten, sollte Dani tatsächlich abgeschossen werden.  Zitat: Angesichts der Schwierigkeit der Entnahme spricht sich der LJV dafür aus, auch Begehungsscheininhaber und Jagdgäste einzubeziehen. Aus Sicht des LJV SH stellt der geplante Eingriff jedoch lediglich eine “situative Reaktion” dar. Um ein Akzeptanzproblem für große Beutegreifer im ländlichen Raum zu vermeiden, sei jedoch ein “vollumfängliches Wolfsmanagement” künftig unabdingbar, so der Landesjagdverband. Sprich: man möchte wohl nicht nur Dani, sondern im großen Stil Wölfe schießen.  https://www.jawina.de/schleswig-holstein-ljv-nimmt-stellung-zu-beteiligung-von-jaegern-ab-wolfsabschuss/?fbclid=IwAR2dUx2f0b-DDPJXAdkJkIcn5TFMUGZL9XXyapJHSY6ug61rhhCXf29zz3o

 

 

Die Hörner Au: Auf der linken Seite zirka 400 Meter von der Brücke entfernt, liegt der Hof von Landwirt M. Rechts hinten, zirka 280 Meter von dieser Brücke entfernt, beginnt der Deich, auf dem die Schafe standen. Bei unserer Kontrolle standen keine Schafe darauf. Sämtliche Zäune zum Wasser sind offen.

Rechts neben der Zufahrt zum Hof liegt eine kleine, schmale Weide mit Kühen darauf. Diese Weide ist mit dem üblichen Stacheldraht umgeben. Für einen Hund oder für einen Beutegreifer ist dieser Zaun in keinster Weise abweisend. Rechts hinter den Bäumen und Sträuchern befindet sich die Hörner Au.
Der Deich ist nur zur rechten Seite geschützt. Daneben befinden sich Maisfelder, Wiesen und Äcker.
Die große Weide links neben dem Hof ist ebenfalls nur mit Stacheldraht eingezäunt. An den Bäumen, die im Hintergrund zu sehen sind, knickt der Graben nach links ab. Hier ist es Hunden und Beutegreifern auch möglich an den unumzäunten Deich zu gelangen.
Der Deich ist nur an der einen Seite umzäunt, an der anderen offen.

 

Hier geht es zum Bezahlartikel in der Nordeutschen Rundschau – https://www.shz.de/lokales/norddeutsche-rundschau/familie-meyn-vermutet-wolfsangriff-erneut-schaf-in-auufer-gerissen-id25734262.html

 

9 Gedanken zu „Faktencheck Schleswig-Holstein: Fakenews in der SHZ – Zäune zum Wasser offen – wollen Jäger jetzt sogar Trophäenjagd auf Dani?

  1. Die Haustierbesitzer sollten eigentlich ihre Weidegrundstücke VOLLSTÄNDIG absichern! Ist doch klar, daß NICHT NUR WÖLFE SONDERN AUCH WILDERNDE HUNDE schwimmen, um durch Wassergräben schwimmen, um ihr Opfer zu reißen. M.E. sind die Haustierbesitzer, die SO NACHLÄSSIG ihre Weidegrundstücke umzäunen, für den entstandenen Schaden selbst verantwortlich. Eine Entschädigung durch die Versicherung oder den Staat erfolgt also nicht!

  2. Säumige Grundbesitzer sollten wirklich angezeigt werden. Es ist schon lange bekannt, was auch mit Hilfe der Regierung gegen Wildtierrisse möglich ist. Aber: jetzt möchte ich mal schreiben, was ich schon lange denke: Sicher, Landwirte und haben ein großes Aufgabengebiet zu bewältigen. Da ist es sicher nicht so einfach, alle s zu erledigen. Mit Hilfe der Regierung oder sonstiger Ämter und einer GUTEN KOOPERATION MUß das Problem doch zu lösen sein!

  3. Das Thema wäre bald erledigt, wenn es nicht die Hobbyjäger sondern ausschließlich Berufsjäger gäbe. Die Jägerlobby ist sehr stark in der Politik vertreten.

  4. Es ist zum Kotzen..ehrlich.Warum geben die weidetierhalter nicht zu,das sie ihre Tiere nicht schützen wollen? Immer nur der Wolf,kanns nimmer hören.So kleinkariert,kann eben nur Mensch denken.Jeder Wolf ist intelligenter!
    Schützt Euere Tiere,dann kann auch kein Wolf etwas tun.
    Ach..und ein Appell an die Jäger:
    Lasst den Wildtieren ihre Beute,dann würde es so ein Disaster um Wolf,Fuchs und co..nämlich garnicht geben.
    Wie oft ich dies noch schreiben soll,weiss ich nicht.Solange bis es wirklich jeder kapiert hat.
    Steht ihr Menschen nicht über den Dingen? Findet ihr keinen Mittelweg,keine Lösung nur“abknallen“? Ist ja wirklich erbärmlich,ein Armutszeugnis.

  5. dieser Minister sollte sofort zurück treten. Wie kann man als grüner Umweltminister solche Beschlüsse fassen, ich denke, er ist ein großer Wolfshasser und von der Jägerlobby gekauft! Die Herdenbesitzer gehören bestraft, da sie ihre Tiere nicht ausreichend schützen, hier versagt dieser Umweltminister vollkommen. Lieber Wolfsschutz, bitte macht weiter mit Euren Zaunkontrollen, es muss doch irgendwann ein Journalist den Mut aufbringen, ehrlich und unvoreingenommen diese Fakten in seiner Zeitung zu schreiben, es kann doch nicht sein, dass alle einen Maulkorb anhaben und nur das schreiben, was ihnen diktiert wird, Hauptsache, die Auflagen stimmen. Alle reden von Klimaschutz und gleichzeitig wollen sie einen der wichtigen Klimaschützer wieder los werden. Unsere Wälder brauchen die Wölfe und nicht die menschlichen Jäger, die nur auf Trophäenjagd aus sind.

  6. Liebe Frau Spors,es ist doch in allem so,was die Politik anbelangt.Es wird selektiert,gerade beim Klimaschutz. Alukaffeekapseln bleiben weiterhin…Ich sah es gestern im TV,beim Marathon Plastikfolien verteilt und Pappbecher (ob die ökolog. abbaubar sind…kann ich leider nicht sagen…)Es gibt so viele Dinge die nur der Marktwirtschaft dienen.Daher,solange nicht alle an einem Strang ziehen,wird das nie etwas.;-(
    Der MENSCH ist der grösste Feind der Umwelt,und nicht ein einziges TIer! Ich nenne dies Alibifunktion.
    Und Minister…sagt doch schon der Name.Ist sicher nur für die Öffentlichkeit unter einem Deckmantel der Grünen.Ist doch bei den meisten so.
    Leider bin ich keine Journalistin. Teilweise denke ich,das diese aber auch vor Bedrohung Sorge haben.(Ist natürlich nur eine Vermutung)
    Ich bin auch gegen Berufsjäger. Abschiessen,ist abschiessen,egal ob Politiker oder der Nachbar von Nebenan. Man tut das einfach nicht. Tiere sind wehrlos. Geschieht doch zumeist aus purer Mordlust.Und wer diese Hemmschwelle überwunden hat,der ist auch zu anderen Taten fähig. Ich stehe mit diesen Argumenten nicht alleine da.
    Sollte ein todkrankes Tier gefunden werden,kann auch ein Tierarzt es einschläfern.
    Ich bin auch der Meinung,das die Zaunkontrollen sehr hilfreich sind.

  7. Was tut der Bürger gegen Minister, die sich eigenmächtig über geltendes Recht und Gesetze hinweg setzen?
    Was kann er gegen Minister tun, die für viel Geld feige Meuchelmörder dingen. deren Namen geheim gehalten werden, die sogar Schlingen legen, um unsere Wölfe unwaidmännisch zu erwürgen. Der Bürger ist ohnmächtig und hilfslos, alleingelassen in seiner Wut.

    Wir können die Herren noch nicht einmal anspucken, denn sie haben zu ihrer Sicherheit bestimmt Personenschutz beantragt. Natürlich auf unsere Kosten.

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