Weitere Verwandschaft von Wölfin Gloria von Wesel hat sich in NRW angesiedelt

Immer mehr Wölfe aus dem niedersächsischen Schneverdingen scheinen Gefallen an NRW zu finden. Neben Gloria von Wesel und ihrem Bruder hat nun eine weitere Wölfin mit der Kennung GW 1800F ihren Weg in das Gebiet zwischen Schermbeck und Haltern gefunden.

Beispielbild: Drie Wölfe scheinen sich nun das Revier von Schwermbeck bis Haltern zu teilen. Beispielbild © Brigitte Sommer

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigt weitere Wolfsnachweise im Bereich der Hohen Mark.

Aufgrund der genetischen Untersuchungen des Senckenberg Forschungsinstituts in Gelnhausen konnte ein weiblicher Wolf mit der Kennung GW1800f erstmalig anhand von drei Losungsfunden erfasst werden. Die Nachweise erfolgten am 08. und 20. Mai 2020 bei Reken im Kreis Borken und am 19. Juli 2020 bei Haltern am See im Kreis Recklinghausen. GW1800f stammt aus dem Niedersächsischen Rudel Schneverdingen und trägt aus diesem Grund dasselbe genetische Merkmal, den Haplotyp HW02, wie die ebenfalls aus diesem Rudel stammenden Wölfe im Territorium Schermbeck.

Genetische Spuren eines Wolfes mit dem Haplotyp HW02 konnten ebenfalls an einem am 18. Mai 2020 in Dülmen (Kreis Coesfeld) gefundenen Wildtierkadaver nachgewiesen werden. Eine Individualisierung war in diesem Fall nicht möglich.

Am 26. Juni 2020 gelangen gegen Mitternacht mithilfe einer Fotofalle Aufnahmen eines Wolfes auf dem Gebiet der Gemeinde Reken (Kreis Borken). Alle Aufnahmen wurden durch die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf geprüft. Alter, Geschlecht und Identität des betreffenden Wolfes sind auf den Aufnahmen der Fotofalle nicht zu erkennen.

Hier die Pressemitteilung: https://www.wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2020-10-19

Informationen zu dem Wolfsrudel in Schneverdingen: https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsterritorien/territorium_schneverdingen/

Faktencheck NRW: so täuschen die Presse und Weidetierhalter mit Zaunbildern

Es herrscht kaum Ruhe um die Wölfin Gloria von Wesel und ihren Bruder. Fast tagtäglich erscheinen neue angebliche Rissmeldungen und Schreckensgeschichten in der lokalen Presse. Zitat: Schermbeck/Gahlen. In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch hat mit hoher Wahrscheinlichkeit einer der beiden Schermbecker Wölfe im bevorzugtem Jagdgebiet im Heisterkamp in Gahlen erneut zwei Schafe gerissen, lautet das Intro eines Artikels aus Schermbeck Online. Auf dem Aufmacherbild ist ein Zaun zu sehen, der nachzu perfekt nachgerüstet zu sein scheint. Was Schermbeck Online hier aber verheimlicht, ist die Sicht auf die andere Seite des Zaunes. Hier ist alles wie gehabt. Sollte es also hier tatsächlich zu einem Riss gekommen sein, war wohl kein echter Schutz vorhanden.

Hinten hui und vorne pfui. In der Lokalpresse wird der Eindruck erweckt, dass der Zaun nachgerüstet wäre. Dies stimmt nicht. Er ist an einer Seite immer noch so wenig gesichert, wie zuvor.

 

Quelle: https://schermbeck-online.de/wolf-dezimiert-schafsherde-in-gahlen/?fbclid=IwAR2tCJkAo8cUkUV7_jaUfPLgvxaFvQFZwzv3fGMNOIo7XmlVTbANsQiy-pw

Per Wildkamera abgelichtet: Erneut Wolf im Neckar-Odenwaldkreis unterwegs

Beispielbild

Fotofalle belegt erneut Wolf im Neckar-Odenwald-Kreis

Im Gebiet der Gemeinde Mudau im Landkreis Neckar-Odenwald ist erneut die aktuelle Anwesenheit eines Wolfes belegt worden. Das männliche Tier ist in eine Fotofalle geraten, das Bild werten die Fachleute von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA) als eindeutigen Nachweis (so genannter C1-Nachweis).

Ob es sich um denselben Wolf handelt, der vor einigen Wochen in der Region Schafe gerissen hat, lässt sich nicht sagen. Auch ob sich der Wolf nach wie vor in der Gegend befindet oder weitergezogen ist, ist nicht sicher.

Hier die Pressemittelung: https://um.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/fotofalle-belegt-erneut-wolf-im-neckar-odenwald-kreis/

Informationen zu Wolfsnachweisen in Bawü: https://um.baden-wuerttemberg.de/de/umwelt-natur/naturschutz/biologische-vielfalt/artenschutz/wolf/nachweise/

 

Rote Liste: der Wolf gilt in Deutschland noch immer als gefährdete Art

Obwohl sich seine Situation verbesser hat, gilt der Wolf gilt noch immer als gefährdete Tierart in Deutschland. © Brigitte Sommer

Alle zehn Jahre veröffentlicht das Bundesamt für Naturschutz eine Bestandsaufnahme für Tiere, Pilze und Pflanzen. In diesem Jahr sind die Säuegetiere an der Reihe. Ihre Situation biete ein „durchmischtes Bild“, wird BfN-Präsidentin Beate Jessel in einer aktuellen Pressemitteilung zitiert. Der Zustand vieler Säugetiere in Deutschland habe sich in den vergangenen zehn bis 15 Jahren verschlechtert. Verbesserungen wären dagegen für Arten zu verzeichnen, die von gezielten Natur- und Umweltschutzmaßnahmen profitieren. Knapp ein Drittel der Säugetiere in Deutschland seien in ihrem Bestand gefährdet, heißt es.

Das sind Ergebnisse der aktuellen Roten Liste der Säugetiere, die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) gemeinsam mit dem Rote-Liste-Zentrum (RLZ) vorgestellt hat. Für insgesamt 97 in Deutschland einheimische Säugetiere hatten die Autorinnen und Autoren der neuen Roten Liste die Bestandssituation und das Ausmaß der Gefährdung ermittelt.

Hobbyjäger schießen gefährdete Arten

Der Feldhase ist auf der roten Liste, dennoch erschossen Hobbyjäger 191.854 der gefährdeten Tiere im Jahr 2019. ©pixabay

Die aktuelle Rote Liste belege, dass insgesamt 30 Arten und Unterarten und damit 31 Prozent der bewerteten Säugetiere Deutschlands bestandsgefährdet sind, sie also in eine der vier Kategorien – Vom Aussterben bedroht, Stark gefährdet, Gefährdet oder Gefährdung unbekannten Ausmaßes – eingestuft worden sind“, so BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel.  Zu den bestandsgefährdeten Arten zählten Arten des Offenlandes wie der Feldhase, bei dem 191.854 Exemplare 2019 von Hobbyjägern erschossen worden sind.

Als vom Aussterben bedroht gelte der Iltis. Das BfN richtet hier sogar einen Appell, die Jagd auf dieses Tier ganz einzustellen. Wolfsschutz Deutschland e. V. ist es deshalb schleierhaft, warum die Hobbyjagd nicht längst verboten ist. Auch Waldschnepfen, Füchse, Dachse, Mauswiesel und Rehe, die auch in der Liste auftauchen, werden gnadenlos bejagt.

Fischerei und Landwirtschaft schaden Flora und Fauna

Im Meere ist es der Schweinswal und im Wald die Bechsteinfledermaus, die bestandsgefährdet sind. „Ihre Vorkommen gehen zurück, weil die menschliche Nutzung ihrer Lebensräume weiter zunimmt“, so die BfN-Präsidentin. „Die Auswirkungen unserer Nutzungen sind es auch, die dazu geführt haben, dass das Graue Langohr als Fledermaus, der Luchs und der Zwergwal jetzt als vom Aussterben bedroht eingestuft sind.“

Der Luchs gilt als vom Ausssterben bedroht. Hauptsächlich in Bayern werden Luchse illegal erschossen oder sie verschwinden einfach. Täter haben dort kaum etwas zu befürchten.  ©Brigitte Sommer

Positiv entwickelt hätten sich in den vergangenen zehn bis 15 Jahren hingegen die Bestände von 17 Säugetieren und damit rund 18 Prozent der bewerteten Arten und Unterarten. Ausschlaggebend dafür wären vor allem Maßnahmen im Bereich des Natur- und Umweltschutzes. Bei weiteren 39 Arten sei zumindest eine stabile Entwicklung festgestellt worden, was oft gezielten Artenhilfsmaßnahmen zu verdanken wäre: Von Maßnahmen im Quartierschutz oder der Einrichtung von Trittstein- oder Vernetzungsbiotope.

Naturschutz wirkt

Es gibt allerdings auch Arten, deren Lebensbedingungen sich in den vergangenen Jahren verbessert haben. „17 Arten führt die Rote Liste auf, bei denen „Maßnahmen des Umwelt- und Naturschutzes wirken“, so Jessel. Neben dem Fischotter und dem Wolf gilt dies für die Kegelrobbe. Den bis zu 300 Kilogramm schweren Raubtieren haben vor allem eine bessere Wasserqualität in Nord- und Ostsee sowie neu eingerichtete Ruhezonen geholfen.

Jäger und Fischer mögen keine Konkurrenz

Das Robbenzentrum Föhr päppelt deshalb jährlich nicht nur 30 bis 40 Seehunde, sondern seit einigen Jahren auch zwei bis drei Kegelrobben auf, die krank am Strand gefunden und ins Zentrum gebracht werden. Vor allem nach heftigen Stürmen würden die Tiere zu ihr gebracht, berichtet Zentrumsleiterin Janine Bahr-van Gemmert der TAZ, denn die Jungtiere besäßen ein flauschiges Fell und müssten die ersten Wochen im Trockenen liegen, in Dünen oder auf Felsen. „Unter den Fischern ist die Kegelrobbe ähnlich beliebt wie der Wolf bei den Jägern“, sagt Bahr-van Gemmert, „sie fürchten die Konkurrenz.“ Dabei könnte man mit dem Beifang aus der Nordsee eines einziges Tages alle Seehunde und Robben der Nordsee ein Jahr lang ernähren, sagt die Tierärztin.

Deutschland braucht mehr Wildnis

„Um den Artenrückgang ernsthaft aufzuhalten, müssen wir an einer Reihe von Stellschrauben drehen“, sagt BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel. „Einzelne Artenhilfsmaßnahmen reichen nicht aus. Wir brauchen auf breiter Fläche eine naturverträglichere Land- und Forstwirtschaft. Im Verkehrs- und Siedlungsbereich müssen wir die anhaltende Flächeninanspruchnahme reduzieren. Darüber hinaus brauchen wir eine bessere Durchlässigkeit unserer Landschaft für mobile Arten, sowohl zu Lande als auch zu Wasser. Die Rote Liste zeigt uns ganz deutlich, dass wir unsere Wirtschaftsweisen im Offenland, in den Wäldern und Gewässern verändern müssen, um unsere Artenvielfalt in Deutschland erhalten zu können.“

Hintergrund
Die Roten Listen der Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands In den Roten Listen wird der Gefährdungsstatus von Tier-, Pflanzen- und Pilzarten für einen bestimmten Bezugsraum dargestellt. Von den etwa 72.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten Deutschlands werden in den Roten Listen mehr als 30.000 auf ihre Gefährdung hin untersucht. Die Roten Listen sind zugleich Inventarlisten für einzelne Artengruppen und bieten Informationen nicht nur zu den gefährdeten, sondern zu allen in Deutschland vorkommenden Arten der untersuchten Organismengruppen.

Die Autorinnen und Autoren bewerten die Gefährdung anhand der Bestandssituation und der Bestandsentwicklung. Die Grundlagen für die Gefährdungsanalysen werden von einer großen Zahl von ehrenamtlichen Artenkennerinnen und Artenkennern ermittelt. Die Roten Listen selbst werden von den Autorinnen und Autoren ebenfalls in weiten Teilen ehrenamtlich erstellt. Sie werden dabei vom Rote-Liste-Zentrum im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) fachlich begleitet. Die Methodik für die Bewertung der Arten wurde vom BfN gemeinsam mit Autorinnen und Autoren entwickelt. Die fachliche Endabnahme und Herausgabe der Roten Listen erfolgen durch das BfN. Für den Schutz der Artenvielfalt in Deutschland stellen Rote Listen eine entscheidende Grundlage dar. Sie dokumentieren den Zustand von Arten und mittelbar die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Natur. Damit sind sie Frühwarnsysteme für die Entwicklung der biologischen Vielfalt und zeigen auf, wo Handlungsbedarf besteht. Sie ermöglichen es, Naturschutzmaßnahmen zu gewichten, bei der Umsetzung Prioritäten zu setzen und weisen zugleich auf Forschungsbedarfe hin.

Die Roten Listen sind in Buchform erhältlich unter: https://bfn.buchweltshop.de/rote-listen

Die Rote Liste der Säugetiere steht zusätzlich kostenfrei als elektronische Veröffentlichung bereit unter:
https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/roteliste/Dokumente/NaBiV_170_2_Rote_Liste_Saeugetiere.pdf

Weitere Informationen und Daten aus den Roten Listen gibt es auf den Internetseiten des Bundesamtes für Naturschutz und des Rote-Liste-Zentrums unter:
https://www.bfn.de/themen/rote-liste.html
https://www.rote-liste-zentrum.de/

Das Rote-Liste-Zentrum
Das Rote-Liste-Zentrum (RLZ) koordiniert seit Dezember 2018 im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) die Erstellung der bundesweiten Roten Listen. Das Bundesumweltministerium fördert das Zentrum mit jährlich 3,1 Millionen Euro. Es ist am Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn angesiedelt und wird fachlich vom BfN betreut. Das Rote-Liste-Zentrum unterstützt die Autorinnen und Autoren sowie weitere beteiligte Fachleute der Roten Listen, indem es sie bei der Erstellung fachwissenschaftlich begleitet und Kosten für die Koordination, die Arbeitstreffen der Fachleute und andere

Einen ausführlichen Pressehintergrund zur aktuellen Roten Liste gibt es unter: https://www.bfn.de/presse/hintergrundinfos.htm

Weitere Quellen: Jagdstatistik des Deutschen Jagdverbandes  

https://taz.de/Rote-Liste-der-Saeugetiere-in-Deutschland/!5719033/

 

Faktencheck Jägerlatein: Todesterrorzone statt Wildruhezone

Rund 400.000 Hobbyjäger machen Wildtieren in Deutschland das Leben regelrecht zur Hölle. Viele Spaziergänger glauben, dass sie Tieren des Waldes etwas Gutes tun, wenn sie Wege und Bereiche nicht betreten, an denen Schilder hängen mit dem Wortlaut: „Wild-Ruhe-Zone“. In Wirklichkeit handelt es sich nicht um Bereiche, in denen Rehe, Hirsche und Co. gut leben können. Ganz im Gegenteil, werden sie hier auf grausamste Art und Weise durch Futter angelockt und während des Fressens oder auf der Suche nach Leckereien, getötet.

Links und rechts solcher Wege führen kleine Trampelpfade in den Wald hinein. Sie enden an so genannten Kirr-oder Luderplätzen, auf denen Mais, Getreide oder Fleisch ausgelegt ist. Um diese Plätze herum stehen oft mehrere Hochsitze. Diese Art und Weise des Alockens wird in ganz Deutschland praktiziert. Die Tiere haben keine Chance. Oft werden sie nicht richtig getroffen und es erfolgt auch keine ordentliche Nachsuche. In vielen Fällen liegen sterbende Tiere tagelang im Wald und quälen sich unter unfassbaren Schmerzen.

Verbot der Hobbyjagd

Wolfsschutz Deutschland e. V. setzt sich für ein Verbot der Hobbyjagd in Deutschland ein. Im Gegensatz zu Wölfen und anderen Beutegreifern, die de Wildpopulationen tatsächlich gesund erhalten und auch regulieren können, da sie nur alte, kranke, schwache und ganz junge Tiere reißen, hat es der Hobbyjäger auf die schönste Trophäe abgesehen und schießt auf die erfahrenen und gesunden Tiere. Dadurch werden zudem bestehende Familienverbände zerschossen und die Wildtiere versuchen mit mehr Nachwuchs gegen zu regulieren. Hobbyjäger töten nicht nur Wildschweine, Hirsche und Rehe. Sie erschießen auch Marder, Fasane, Feldhasen, Rebhühner, Waldschnepfen, Schwäne, Dachse und viele weitere Arten.

Die folgenden Bilder sprechen für sich:

Abschusszone statt Ruhezone. Links und rechts von solchen Wegen führen kleine Trampelpfade in den Wald, die an einem so genannten Luder-oder Kirrplatz enden. Hier werden Tiere mit Mais, Getreide oder Fleisch angefüttert, um sie zu erschießen.

 

 

Im Vordergrund ist eine Maisfuttermaschine zu sehen. Im Hintergrund die beiden Hochsitze. So werden dann Wildschweine und andere Tiere während des Fressens getötet.
Futterautomat auf einem so genannten Kirrplatz.
1.264.120 Rehe wurden in der Jagdsaison 2018/2019 von Hobbyjägern getötet ©Brigitte Sommer

 

Hier werden Rehe ganzjährig angefüttert, um sie zu erschießen. ©Brigitte Sommer

 

Hier werden Rehe und Hirsche ganzjährig angefüttert, um sie zu erschießen. © Brigitte Sommer

 

Mitten im Spätsommer wurde hier angefüttert. ©Brigitte Sommer

 

Oft werden die Tiere nicht richtig getroffen und verenden erst nach Tager voller Schmerzen und Qualen, die diesem toten Hirsch ins Gesicht geschrieben sind.  ©Virginie Devigne Vimala.

 

Aus Salzlecksteine, siehe Vordergrund, werden nicht etwa angebracht, um den Tieren zu helfen. Nein, sie sollen zum Abschuss angelockt werden. © Brigitte Sommer
Dieser erschossene Fuchs wurde achtlos im Wald liegen gelassen. 422.209 davon mussten sinnlos ihr Leben lassen, während Agrarministerin Klöckner Gifteinsätze gegen die Mäuseplage forderte. Dabei sind Mause der Hauptnahrungsbestandteil von Füchsen.

 

Oft lassen die Jäger Müll um die Hochsitze herum monatelang liegen. © Kurt R.

 

2019 wurden neun Wölfe illegal getötet.

 

77.182 Rothirsche mussten durch Hobbyjäger sterben. © Brigitte Sommer

 

65.427 Damhirsche wurden durch Jäger erschossen. ©Brigitte Sommer

 

Tote Tiere sollen auf so genannten Luderplätzen Beutegreifer anlocken, die dann erschossen werden. © Brigitte Sommer

Achtung Grausamkeiten

Weil empfindliche Menschen grausame Bilder von erschossenen Tieren nur schwer ertragen können, möchten wir hier die grausamsten Bilder auch nicht zeigen. Wer sich aber von der wirklichen Motivation vieler Hobbyjäger überzeugen will und den auch drastische Bilder von furchtbarer Baujagd nicht abschrecken, findet hier weitere Beispiele sinnloser Quälerei: https://www.facebook.com/Niederwildhege

Hobbyjäger betonen gerne und oft, dass sie eigentlich gar nicht gerne jagen und sie zur Regulation des Wildes praktisch schon gegen ihren Willen schießen müssten. Etwas über die wahre Motivation vieler Hobbyjäger findet sich hier: https://www.facebook.com/Paul.und.Gerold.Reilmann

Bitte unsere Petition unterzeichnen und teilen!

Unsere Petition für den Wolf setzt auch ein Zeichen gegen die Hobbyjagd. Wir wollen mehr Unterzeichner als es Hobbyjäger gibt: http://www.change.org/wolfsschutz

Unser Flyer über Jägerlügen kann hier bestellt werden: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/04/15/presseinformation-witas-e-v-die-stiftung-hope-und-wolfsschutz-deutschland-e-v-decken-gemeinsam-jaegerluegen-auf/

 

Quellen: Jagdstatistik Deutscher Jagdverband: https://www.jagdverband.de/sites/default/files/2020-02/2020-02_Infografik_Jahresjagdstrecke_Bundesrepublik_Deutschland_2018_2019.jpg

Faktencheck und Zaunkontrolle Stölzinger Gebirge Hessen: Weidetierhalter schützen nicht, fordern aber Wolfsabschuss

Es tobt nicht der Bär im Stölzinger Gebirge in Nordosthessen, sondern der Bauer. Statt die Weidetiere zu schützen, werden wohl immer weiter Wolfsrisse provoziert. Eine Problemwölfin wäre Stölzi, sie müsse abgeschossen werden, heißt es. Ein Bauer stellt sogar einen Strafantrag gegen die Hessische Umweltministerin Hinz. Bei unserer Zaunkontrolle am 01.10.2020 fanden wir allerdings die für Mittel- und Nordhessen üblichen Zäune vor, die überhaupt keinen Schutz bieten. Was wir hier bebildert haben, ist nicht die Ausnahme, sondern leider die Regel. Wir fordern die Weidetierhalter dazu auf, endlich ihre Tiere zu schützen.

Soll hier eine Problemwölfin kreiert werden?

 

Bei Rindern, Jungrindern und Mutterhkuhhaltung mit Kälbern sowie Familienhaltung mit Mutterkuh, Bullen und Kälbern fanden wir in der Regel nur eine Litze in 85 bis 90 Zentimeter Höhe vor. Ein Mal war eine Weide sogar an einer Seite nur mit Stacheldraht gesichert. Hier darf keine Spannnung vorhanden sein. Auf der anderen Seite waren zwei Litzen und davor ein Wildschweinzaun gespannt.  Fast alle anderen Zäune mit nur einer Litze, die in 85 Zentimeter Höhe angebracht war, verfügten zwar über Spannung, dies ist aber völlig unerheblich, weil Kälber hier leicht ohne mit dem Zaun in Berührung zu kommen, unter der Litze hindurchkommen und auf dem freien Feld herumlaufen. Finden sie nicht mehr zurück, können sie natürlich von der dort ansässigen Wölfin gerissen worden sein.

Kälberrisse wurden auch Seites des Umweltministerium bestätigt. Allerdings kann die Wölfin hier kaum „Zäune überwunden“ haben. Ähnlich seiht es bei den Schafszäunen aus. Zwar war auf vielen Zäunen genug Spannung vorhanden. Doch es gab keinen Untergrabschutz und große Lücken zum Boden. Fällt hier nachts der Strom aus oder wird absichtlicht abgestellt, stellen solche Zäune weder für Wölfe noch für Hunde echte Hindernisse dar.

Auf dem Zaun ist eine Spannung von 6.000 bis 8.000 Volt gewesen, aber er ist an vielen Stellen nicht am Boden anliegend und es ist kein Untergrabschutz vorhanden. Wenn hier der Strom ausfällt, könnte erneut behauptet werden, die Wölfin habe einen wolfsabweisenden Zaun „Übersprungen“. In Wirklichkeit können solche Lücken mit Leichtigkeit unterkrochen werden.

Bauer stellt Strafanzeige gegen Umweltministerin Hinz

Gleichwohl sind sich die Bauern nicht zu schade, ständig und immer vehementer den Abschus der im Stölziger Gebirge ansässigen Wölfin Stölzi (GW 1409f) zu fordern. Doch nicht nur das. Einer der Weidetierhalter will sogar Anzeige gegen die Hessische Umweltministerin Hinz ertattet haben, weil es die Ministerin habe es „anhaltend“ unterlassen habe, erforderliche Maßnahmen gegen die grausame Tötung von Weidetieren durch Wölfe zu ergreifen“, argumentiert der Rechtsanwalt des Schafhalters im Strafantrag. Damit habe Hinz gegen § 1 des Tierschutzgesetzes verstoßen.

Unsere Bilder hier dokumentieren allerdings etwas völlig anderes: Müsste nicht eher Strafantrag gegen Tierhalter erstattet werden, die ihre Tiere derart auf abgelegenen Weiden sich selber überlassen?

Kreisbauernverband fordert Abschuss der Wölfin

Torsten Möller vom Kreisbauernverband Werra-Meißner sagt ganz klar: „Zäune können die Wölfin nicht abhalten. Deswegen führt am Abschuss kein Weg mehr vorbei.“  Dabei hatte erst im August das Hessische Umweltministerium einen neuen Wolfsmanagementplan vorgestellt; in einem neu eingerichteten Wolfszentrum sollen Meldungen, Ereignisse und Nachweise gebündelt werden. Von der FDP und dem hessischen Landesjagdverband kam Kritik. Eingeladen hatte das Ministerium dazu Vertreterinnen und Vertreter von Weidetierhaltung-, Naturschutz-, Landwirtschaft- und Jagdverbänden in die Naturschutz-Akademie in Wetzlar. Im Journal Frakfurt wird die Umweltministerin dazu folgendermaßen zitiert: „Wir können unsere vielseitige Kulturlandschaft in Hessen nur bewahren, wenn wir auch die Weidetierhaltung erhalten, die sich ohnehin in einem wirtschaftlich sehr schwierigen Umfeld behaupten muss“, sagte die hessische Umweltministerin Priska Hinz (Bündnis 90/Die Grünen). Daher müsse Hessen die finanzielle Unterstützung verbessern und weitere Anstrengungen „für das Nebeneinander von Wolf und Weidetierhaltern unternehmen.“

Eine Millionen Euro Förderung und ein Wolfszentrum nicht genug?

Verfolgen wolle man das Ziel eines „konfliktarmen Nebeneinander von Wölfen und Weidetierhaltungen“. Umfassen solle dies Wolfsmonitoring, Empfehlungen zu Herdenschutzmaßnahmen sowie einen Überblick über aktuelle Fördermaßnahmen und eine Erläuterung zum Umgang mit verhaltensauffälligen Wölfen. Zudem müsse die beratende Unterstützung für Weidetierhalterinnen und -halter vor Ort ausgebaut werden. Auch die Einrichtung eines Wolfszentrums Hessen (WZH) steht auf der Agenda, dort soll das Wolfsmanagement und -monitoring durch das Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) umgesetzt werden. Dazu gehöre auch eine sogenannte „Wolfshotline“, die die Tierhalterinnen und -halter sowie Behörden und Verbände berät, und die bundesweite Öffentlichkeitsarbeit betreibt.

Bereits im Februar führte die Hessische Landesregierung eine Weidetierprämie mit einem Etat von einer Millionen Euro ein, der mit dem Gießkannenprinzip an die Landwirte verteilt wird; die konkrete Verwendung des Geldes wurde damit jedoch weder vorgeschrieben, noch, ob beispielsweise eine Fachkraft die Anbringung eines Zauns übernimmt. Der Förderungsbetrag richtet sich dabei nach der Anzahl der Tiere. Neben der Weidetierprämie existiert vom Land Hessen auch die flächenbezogene Herdenschutzprämie, mit der den Tierhalterinnen und -haltern 40 Euro pro Hektar zustehen. Diese Prämie gilt ausschließlich für Schaf- und Ziegenhalter, die mindestens vier Tiere und zwei Hektar Weidefläche besitzen.

Wir möchten die Weidetierhalter an sie Verantwortung erinnern, die sie ihren Tieren gegenüber haben. Dazu zählt auf keinen Fall, mit ihnen Wolfsrisse zu provozieren.

 

Wölfin Stölzi hat ein weitläufiges Revier.
Die Weiden im Stölzinger Gebirge liegen weit auseinader. Zu behaupten, dass eine Wölfin die Weidetierhaltung gefährden würde, ist geradezu lächerlich. Allerdings sind die meisten Zäune um Rinderweiden mit Kälbern katastrophal.
Bei unserer Messung war genug Strom auf dem Standardzaun vorhanden. Doch teilweise klafften am Boden große Lücken.
6.000 Volt Spannung.
Hier krabbelt Wolf oder Hund einfach unten durch.
Der größte Hammer war diese Weide. Auf der einen Seite zwei Litzen und Wildschweinzaun davorgestellt. Doch auf der anderen Seite nur Stacheldraht, unter dem Kälber mühelos unten durch gelangen können. Auf der freien Wiese können sie dann tatsächlich zur Beute werden.
Hier ist zwar ein Bulle mit dabei und ein Wolf würde sich nicht auf diese Weide trauen, doch Kälber können mühelos unter der Stacheldrahtlitze durch.
Diese Tiere haben es gut. Noch besser hätten sie es mit einem ordentlichen Zaun. Gerade eine Haltung mit Mutterkühen und Bullen kann für Spaziergänger und Straßenverkehr gefährlich werden.
Diese Robustrasse bekommt die Kälber auf der Weide. Totgeburten oder kranke Kälber werden nicht verteidigt.
Hier die andere Seite dieses Zauns mit zwei Litzen und Wildschweinzaun.
Was nützt ein Spannung, wenn die Kälbchen unten durch gelangen?
Rundum ist diese Weide mit Mutterkühen und Kälbern nur durch eine Litze gesichert.
Mutterkühe mit kleinen Kälbchen.
Riesige Flächen mit abgestorbenen Fichten.
Und auch hier befinden sich überall so genannte Kirrplätze auf denen Wildschweine durch Futter angelockt werden um sie beim Fressen zu erschießen.

 

 

Und zum Abschluss noch ein Interview von einem unserer Vereinsmitglieder mit dem hessischen Staatssekretär Oliver Conz

Der überarbeitete Wolfsmanagementplan ist ab wann und wo verfügbar?

Wir arbeiten derzeit die Ergebnisse unserer Gespräche mit den Verbänden der
Weidetierhalter, der Naturschutz- und Jagdverbände in einen Entwurf ein.
Unser Ziel ist ein möglichst transparenter Prozesse und ein weitgehendes
Verständnis unter allen Betroffenen. Insofern hängt das Ende des Prozesses
auch vom Fortschritt der weiteren Beratungen ab. Unser Ziel ist eine
Fertigstellung des Wolfsmanagementplanes in diesem Jahr. Er wird auf der
Internetseite des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt unde
Geologie veröffentlich.

Welche Orga’s bzw. Verbände beraten Sie in diesem Zusammenhang- welche
Wolfsschutzvereine sind vertreten?

Wir haben keine Aufteilung in Schützer und Gegner des Wolfes vorgenommen.
Wir wollen das möglichst entspannte Miteinander zwischen Mensch,
Weidetierhaltung und Wolf erreichen. Das eint alle Teilnehmenden an unseren
Beratungen. Wir streiten uns vor allem über den Weg zu diesem Ziel. Wenn ich
Sie richtig verstehe, dann zählen zu den Organisationen, auf die Sie
ansprechen, vor allem die hessischen Naturschutzverbände wie Naturschutzbund
Deutschland, Bund für Umwelt und Naturschutz, Hessische Gesellschaft für
Ornithologie und Naturschutz.

Durch welche Qualifikationen zeichnen sich die Fachberater aus- speziell in
Bezug auf Wesen, Jagdverhalten, ökolog. Bedeutung und Schutzstatus des
Wolfes?

Wir bilden die ehrenamtlich und nun neu hinzukommenden Wolfberater
regelmäßig aus und weiter fort. Diese Ausbildung übernehmen Wissenschaftler,
vornehmlich Biologen, aus dem HLNUG, sowie externe Wissenschaftler zum
Beispiel des Senckenberg-Instituts.

Welche Maßnahmen ergreifen Sie gegen Weidetierhalter, die sich in einem
ausgewiesenen Wolfsgebiet nicht an die Schutzmaßnahmen für ihre Tiere halten
und somit (gewollt oder aus Ignoranz) Risse provozieren?

Wir haben seit diesem Jahr erstmals (nach einem Wolf im Reinhardswald 2011)
wieder zwei ansässige Wölfinnen in Hessen. Wir alle lernen derzeit, mit den
Tieren umzugehen, dazu zählen auch die Weidetierhaltenden in den betroffenen
Gebieten. Ich sehe keine Anzeichen dafür, dass die Tierhaltenden bewusst
Wolfsrisse in Kauf nehmen. Wir unterstützen die Weidetierhalterinnen und
Weidetierhalter mit Beratungsangeboten unseres Landesbetriebs Landwirtschaft
sowie durch Aufklärung, zum Beispiel durch die Rissbegutachter.

Warum wird die vorgegebene m.E. viel zu niedrige Zaunhöhe von 90cm (meine
letzte Recherche) nicht prinzipiell auf 120cm erhöht?

Es gibt keine verbindliche Vorgabe der Zaunhöhe. Ein bestimmter, elektrisch
besicherter Herdenschutz von 90 cm Höhe gilt derzeit als gute fachliche
Praxis. Unser vorrangiges Bestreben ist, diesen Schutz flächendeckend
sicherzustellen, weil dieser Schutz einen Großteil der Wolfsübergriffe
verhindern kann. Einzelne Wölfe überwinden diesen Schutz, sie sind aber
offenbar grundsätzlich auch in der Lage einen höheren Schutz zu überwinden.
Ein höherer Grundschutz führt zu einem überproportional erhöhten Aufwand bei
der Errichtung, insbesondere in den Landschaftstypen, in denen in Hessen
Weidetierhaltung die Regel ist. Eine generelle Erhöhung des Schutzniveaus
würde daher dazu führen, dass viele Weidetierhaltungen zur Aufgabe gezwungen
würden, die bereits heute eine Entlohnung unterhalb des Mindestlohns für
ihre anstrengende Arbeit erhalten und mit ihren Familien das volle
unternehmerische Risiko der Weidetierhaltung tragen. Eine Erhöhung bietet
sich aber zum Beispiel dort an, wo Wölfe wiederholt eine bestimmte Haltung
angegriffen haben. Hier bieten wir als Land Unterstützung zB bei der
Beschaffung. Grundsätzlich hängt das richtige Schutzniveau sehr stark vom
Einzelfall ab.

Wer beurteilt mit wem einen „verhaltensauffälligen“ Wolf? Welche Kriterien
liegen hier zugrunde und werden hier alle nicht vorhandenen
Weidetierschutzmaßnahmen genau geprüft und von wem?

Als verhaltensauffällig bezeichnen wir Wölfe, die – vermutlich durch
unzulässiges Anfüttern – keine Schutz zeigen und aktiv auf Menschen zugehen.
Daneben und davon zu trennen ist, nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu
beurteilen, wann durch einen Wolf auch nach Durchführung von zumutbaren
Abwehrmaßnahmen so ernste Schäden verursacht wurden, dass nach dem Gesetz
eine Entnahme in Betracht kommt. Dafür gibt es keine bundeseinheitlichen
Kriterien. Derzeit wird der von mehreren Seiten der Versuch unternommen,
hierfür Kriterien zu entwickeln. Letztlich bleibt diese Entscheidung eine
Entscheidung, die im Einzelfall zu treffen ist. Die Beurteilung obliegt der
zuständigen Naturschutzbehörde. Grundsätzlich wird hierbei das Verhalten des
Wolfes, die Frequenz von Angriffen auf Nutztiere, die Höhe vermeintlicher
Schäden, das überwundene Schutzniveau und mögliche Alternativen zu einer
Entnahme geprüft.

Welche Qualifikation muss ein Wolfsberater haben und wird er/ sie geschult
in europ. Recht gem. Fauna-Flora-Habitat (FFH) Richtlinie 92/43/EWG, Anhang
II, IV und V ?

Zur Schulung s. oben. Sie umfasst auch den rechtlichen Rahmen, wobei darauf
hinzuweisen ist, dass die Fauna-Flor-Habitat-Richtlinie nicht unmittelbar
Anwendung findet, sondern durch das Bundesnaturschutzgesetz umgesetzt ist.

Welche Aktivitäten werden zur sachlichen und wolfskonformen Aufklärung der
Bevölkerung getroffen?

Wir richten derzeit das Wolfszentrum Hessen am HLNUG ein, dass derzeit mit
zwei Biologinnen besetzt ist und personell noch weiter aufgestockt werden
soll. Das HLNUG unterhält eine informative Website zum Wolf, unterrichtet
über alle Wolfssichtungen, bietet eine Wanderausstellung zum Wolf, führt
Schulungs- und Informationsveranstaltungen durch und beteiligt sich an
Diskussionen vor Ort in betroffenen Regionen. Das Informationsangebot wird
sukzessive mit dem weiter fortschreitenden Wolfsbestand ausgebaut.

 

Quellen: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolf

https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/schafe-bei-seifertshausen-von-stoelzinger-woelfin-getoetet

https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/weitere-nutztiere-von-sesshafter-woelfin-gerissen

https://osthessen-news.de/n11637255/kreisbauernverbande-fordern-stoelzinger-woelfin-abschiessen.html

https://www.journal-frankfurt.de/journal_news/Gesellschaft-2/Umweltministerium-legt-Wolfsmanagementplan-vor-Hessen-richtet-Wolfszentrum-ein-36202.html

https://wildundhund.de/wegen-problemwoelfin-strafantrag-gegen-umweltministerin-hinz/

 

Eilverfahren: Niedersachsen bläst erneut die Jagd auf Wölfe des Rodewaldrudels vorerst ab

Für uns ist dies aber kein Grund die Hände in den Schoß zu legen. Schon das zweite Mal hat Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies eine geradezu irrsinnig anmutenden Jagd auf das im Landkreis Nienburg ansässige Rodewaldrudel gestartet. Schon einmal ist er gescheitert. Seit dem 17. Juli war die Jagd auf den Rüden Roddy (GW 717m) nun erneut eröffnet. Pikant ist, dass Olaf Lies dies über fünf Wochen lang verheimlicht hatte. Nun ist die Jagd aber schon wieder gestoppt worden. Vorerst. Grund: Ein Naturschutzverein hat wie im vergangenen Jahr ein Eilverfahren bei dem Oberverwaltungsgericht Oldenburg anliegen. Bis zur Entscheidung will Lies die Jagd nun aussetzen. Erneut wird dies nicht auf offiziellen Pressemitteilungen bekannt gemacht, sondern durch Zeitungsartikel.

Wölfe sind gut für die Natur und sie brauchen unsere Hilfe, damit sie bleiben können. Beispielbild ©Brigitte Sommer

Auch die Schuldzuweisungen gegenüber Wolf Roddy (GW7171m) sind genauso an den Haaren herbei gezogen, wie das vergangenes Jahr der Fall war. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/02/27/anfrage-der-gruenen-deckt-auf-umweltminister-lies-spd-verrennt-sich-in-wolfsjagd-in-niedersachsen-dabei-geht-es-um-millionen/

Unschuldig zum Tode verurteilt

In diesem Jahr sollen dem Rüden anscheinend nun sogar Pferderisse untergeschoben werden, dabei wäre der Rüde laut LNWKN laut DNA-Anlalyse von diesem Riss sogar ausgeschlossen worden, wird der Pressesprecher des klagenden Vereines „Freundeskreis frei lebender Wölfe“ in der Regionalzeitung DIE HARKE zitiert. Ebenso würde der räumliche und zeitliche Bezug zum Riss nicht passen. Sollte sich dies als Wahrheit herausstellen, wäre Lies nun endgültig als Verbreiter von Fake-News entarnt.  Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/08/24/minister-lies-genehmigt-erneut-abschuss-von-woelfen-aus-dem-rodewaldrudel-wir-protestieren-vehement-und-rufen-zum-legalen-widerstand-auf/

Lobbyismus versus Umwelt

Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. sind noch nicht klagebefugt, wir werden aber Anzeige gegen Minister und alle beteiligten Personen stellen, sollten Wölfe aus dem Rudel getötet werden. Die Jäger und weiteren Häscher, z. b. aus Polizeikreisen oder Naturschutzkreisen befinden sich also alles andere als auf einer rechtssicheren Seite. Doch statt sich zu besinnen, legt Lies noch nach und er habe für französisches Modell geworben, schreibt die HAZ.  Das Modell stammt aus Frankreich: Dort ist eine landesweite Obergrenze von 500 Alttieren eingeführt worden. „Ich habe sehr für das französische Modell geworben“, sagte Lies sogar im Landtag in Hannover. Hintergrund war eine Debatte über Gefahren für das Pferdeland Niedersachsen durch Wölfe. Nach Ansicht von CDU, FDP und AfD wäre die Obergrenze in Niedersachsen längst überschritten, schreibt der NDR. Gleichzeitig fordert die CDU sogar, dass Wölfe in das Jagdrecht aufgenommen werden. Man scheint hier aber zu vergessen, dass hier automatisch eine ganzjährige Schonung in Kraft treten würde. Aber auch die SPD ist sich ganz augenscheinlich nicht zu schade, der Agrar- und Jägerlobby zuzustimmen. Auch Ministerpräsident Weil (SPD) fordert mehr Abschüsse von Wölfen. Es sei nicht artgerecht, wenn Wölfe auf Pferde und Rinder gehen würden. Besonders pikant ist diese Aussage in Bezug auf unsere neueste Zaunkontrolle, die beweisst, dass man es wohl auf Risse geradezu anlegt. Siehe hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/09/14/niedersachsen-faktencheck-und-zaunkontrolle-dreiste-wolfsankoederung-mit-lebenden-kaelbchen-beim-rodewaldrudel/

Geradezu zynisch erscheint es in diesem Zusammenhang, dass in der Rissliste angegeben wird, Schutz für Pferde und Rinder sei auch gar nicht erforderlich. So fühlen sich Weidetierhalter wohl im Recht, ihre Tiere so gut wie überhaupt nicht einzuzäunen, was gefährlich für den Straßenverkehr und Spaziergänger werden kann. Gleichzeitig wird hier deutlich, wie wenig Rissgeschehen überhaupt bei Weidetieren stattfindet. export27-9

Bundesregierung verhindert Lobbyregister

Eigentlich sollte es längst ein Lobbyregister geben, in dem Firmen und Verbände dazu gezwungen werden sollten, offenzulegen, wie sie versuchen, die Politik zu beeinflussen. Die Ernüchterung kam allerdings Anfang September, als die Plattform „Frag den Staat“ den Entwurf der Koalitionsfraktionen für das Lobbyregister veröffentlichte. Geht es nach diesem Vorschlag, bringt das künftige Lobbyregister so gut wie gar nichts. Künftig müssen noch immer weder konkrete Lobbykontakte offen gelegt werden, noch die vollen Summen, die sie beim Lobbying einsetzen. Lobbyagenturen sollen auch in Zukunft nicht gezwungen sein publik zu machen, für welche zahlenden Kunden sie arbeiten – nur die Branche muss angegeben werden.Dei Bundesregierung bleibt sogar ausgeschlossen davon.

Hier ein englischsprachiger Artikel über die Situation von Wölfen in Europa und die Abstimmung über ein neues Jagdgesetz in der Schweiz, das sich für Beutegreifer fatal auswirken könnte, in dem auch unsere Vorsitzende zitiert wird: Brigitte Sommer of the wolf protection group Wolfsschutz Deutschland, which protested over the new law, says she will be monitoring the case closely. „The Bill was pushed through by the Federal Government at the beginning of the year against expert opinions and means in Germany wolves can now be shot more easily. I believe the hunter and farmer lobby is gaining more and more power and becoming stronger and stronger throughout Europe,“ she says. – https://www.rte.ie/…/2020/0925/1167565-wolves-europe/

Bürgerliches Engagement unabdingbar

Diese Herangehensweise ist einfach ungeheuerlich und so weder mit dem geänderten Bundesnaturschutzgesetz, wegen dem sogar ein Pilotverfahren gegen Deutschland läuft – https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/05/24/eu-eroeffnet-pilotverfahren-gegen-deutschland-wegen-der-aenderung-des-bundesnaturschutzgesetzes-lex-wolf/ – noch mit höherrangigem EU-Recht vereinbar.

Wir rufen unsere Vereinsmitglieder und weitere Wolfsfreunde auf, wie bereits im vergangenen Jahr, alle Maßnahmen im legalen Rahmen zu ergreifen. Der Vorstand von Wolfsschutz Deutschland e. V. sichert neuen Mitgliedern aus dem LK Nieburg sowie angrenzenen Kreis zu ihrem Schutz zu, völlig inkognito zu bleiben.

Weitere Quellen: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Lies-Nicht-mehr-als-500-Woelfe-in-Niedersachsen,wolf4368.html

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Weil-fordert-mehr-Abschuesse-von-Woelfen,wolf4378.html

https://www.stern.de/politik/deutschland/tillack/kanzlerin-merkel-blockiert-ein-lobbyregister-fuer-die-regierung-9396700.html

https://www.dieharke.de/Nachrichten/Land-stoppt-Jagd-auf-Rodewalder-Rueden-106139.html

 

 

 

 

 

Veranstaltungstipp Hessen: „Forum gegen die Jagd“ von Life for Nature Foundation am Sonntag 20.09.20 in Trebur

Stiftungsgründer Kay Metzroth

Die Life for Nature Foundation von Umwelt- und Tierschutzaktivist Kay Metzroth veranstaltet kommenden Sonntag ein Forum gegen die Jagd. Die Veranstaltung findet am 20. September 2020 in der Gaststätte Eigenheim, Astheimer Straße 55 in 65468 Trebur statt. Beginn ist um 10.00 und endet voraussichtlich um 16.00.

Der Gründer der Stiftung hat ein ehrgeiziges Ziel, das wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. untersützen möchten. Metzroth: „Wir wollen und werden der Jagd in Deutschland ein Ende setzen.“ Möglichkeiten auf rechtlichem Wege gebe es ausreichend, zudem gelte es, das  Eigenbild der Jägerschaft in der Öffentlichkeit anhand Fakten in ein realeres Licht zu rücken. Kay Metzroth beurteilt die Jagd als Mord an unschuldigen Lebewesen.
Mit der entsprechender „Manpower“, sowie einem umfangreichem Konzept soll auch der öffentliche Druck auf Jäger und deren Lobby verstärkt werden.
Eingeladen sind sämtliche Personen sowie auch Verbände, die sich klar gegen die Jagd positionieren.
Bitte hier anmelden:

http://www.lifefornature.de/startseite.html

 

Über die Stiftung:

Aktiv geworden ist Kay Metzroth und sein Team im März 2017. Davor war der Stiftungsgründer  20 Jahre aktiv in anderen Oganisationen. Sinn und Zweck der Stiftung soll es sein, ein ganzheitliches Bild im Bereich Tier- und Naturschutz zu schaffen. Angefangen von der Ernährung, Konsumverhalten bis hin zum Artenschutz. Dabei soll allumfassend informiert werden. Zudem möchte Life for Nature Foundatione Netzwerke schaffen und sich dafür einsetzen, dass Organisationen mit grundlegend verschiedenen Ansätzen gemeinsame Nenner erkennen, um besser zusammen zu arbeiten. Life for Nature unterstützt weltweit Fremdprojekte aber auch eigene. Weitere Informationen: http://www.lifefornature.de

Niedersachsen: Faktencheck und Zaunkontrolle – Dreiste Wolfsanköderung mit lebenden Kälbchen beim Rodewaldrudel?

Wollen Niedersachsens Umweltminister, Weidetierhalter und Jägerschaft auch in diesem Jahr bewusst Wölfe, nun sogar durch lebende Köder, zum Abschießen anlocken? Unklar! Fakt ist aber, dass im Kerngebiet des Rodewaldrudels noch immer Weidetiere überhaupt keinen Schutz erfahren. Den absolut unguten Höhepunkt bot hier am 6. September 2020 eine Weide mit Kühen und Kälbern im Lichtenmoor. Diese Weide ist durch Stacheldraht so rudimentär und schlecht gesichert, dass die Kälber unter der Umzäunung hindurch gelangen. Am Tag unserer Kontrolle konnten wir dies nun zum wiederholten Male auch mit einem Foto nachweisen. Auf dem Aufmacherbild ist deutlich zu erkennen, wie sich die Kälber zurück in Richtung Mutterkuhherde bewegen. Sie sind schließlich auf die Kuhweide zu ihren Müttern zurück. Vor unserem Eintreffen standen die Kälbchen aber mitten auf der offenen Weide. Eine Hauptstraße ist hier gerade mal 460 Meter entfernt.

Man mag sich gar nicht vorstellen, was passieren könnte, würden die Kälber auf die Straße rennen.

Seit dem 17. Juli 2020 lässt Umweltminister Lies in Niedersachsen erneut Jagd auf Wolf Roddy (GW 7171m) und auch dieses Mal auf das ganze Rudel machen. Fünf Wochen lang hatte Lies die erneute Schießgenehmigung sogar verheimlicht. Wir berichteten hier über den Fall und unseren Protest: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/08/24/minister-lies-genehmigt-erneut-abschuss-von-woelfen-aus-dem-rodewaldrudel-wir-protestieren-vehement-und-rufen-zum-legalen-widerstand-auf/

Schießgenehmigung sofort stoppen!

Angesichts solcher Dreistigkeiten fordern wir Umweltminister Lies auf, die Schießgenehmigung auf das Rodewaldrudel und den Rüden Roddy (GW 717m) sofort zu stoppen. Statt Wölfe  erschießen zu wollen, sollte sich der Umweltminister und auch die Weidetierhalter endlich um den Schutz von Weidetieren kümmern. Derart fehlerhaft gesicherte Weiden stellen nicht nur eine Einladung für Wölfe und Hunde dar, nein sie gefährden auch Spaziergänger, Radfahrer und Autofahrer.

Diese Kälbchen, siehe Vergrößerung, waren völlig alleine auf einer völlig unumzäunten Nachbarweide.
Die Nachbarweide auf der die Kälber weideten, steht gänzlich offen.
Hier der Blick von der anderen Seite. Die Straße ist nur 460 Meter entfernt.
Offene Weide mit fünf Kühen und drei Kälbern. Nur mit völlig ungenügender Stacheldrahtlitze gesicherte Weide. Die Kälber laufen unter der Litze durch und können so auf eine völlig offen stehende Nachbarweide gelangen. Bei unserer Zaunkontrolle ist dies genau so gewesen. Siehe Aufmacherbild. Dazu ist ein Hochsitz direkt an der Weide angebracht. Soll hier direkt auf die Wölfe geschossen werden?

 

Und am 12. September 2020 stehen die Kälber schon wieder auf der frei zugänglichen Weide. Hier auf dem Bild ist der desolate Zaun sogar noch besser erkennbar.

Am 12. September sind die Kälber schon wieder ausgebüxt. Und das im Kerngebiet des Rodewaldrudels.
Skandalös: Mutterkuhhaltung mitten im Wolfsgebiet, ohne Schutz für die ausgebüxten Kälber.

 

Weitere Weide:

Weide, nur mit Stacheldraht umrahmt, also ungeschützt mit sieben Kühen und vier Kälbern.
Weitere Weide mit ausschließlich zwei Stacheldrahtlitzen.

Ponyweiden

Ponys, völlig ungeschützt bei Sonnenborstel.
Hier wurde hinter einem völlig morschen Stacheldrahzaun zwei Litzen angebracht, die aber viel zu viel Platz zum Boden lassen. Direkt an dieser Weide befindet sich zudem ein Hochsitz.

NRW – Offener Brief an Umweltministerin Heinen-Esser: Pro-Wolf-Stimmen dürfen nicht ungehört bleiben

Bezüglich der Situation in NRW wegen Wölfin Gloria verfassten wir einen Brief an die NRW-Umweltministerin Heinen-Esser.

Sehr geehrte Frau Heinen-Esser,

in den vergangenen Wochen verging kaum ein Tag ohne Rissmeldung im Schermbecker Wolfsgebiet. Dass diese Häufung in der Tat ungewöhnlich ist, haben sie bereits in Ihrer Stellungnahme vom 03.09.2020 bei Schermbeck-Online zum Ausdruck gebracht. Aus diesem Grund wende ich mich im Namen des Vereins Wolfsschutz Deutschland e.V. erneut an Sie. Bereits nach den Rissen bei Herrn Kurt Opriel, Ende 2019, gab es eine schriftliche Korrespondenz zwischen uns. In dieser versicherten Sie uns, dass jeder dieser Vorfälle genauestens geprüft werde und es keine übereilte Abschussverfügung für Wölfin Gloria (GW954f) geben wird. Ihre Entscheidung diesbezüglich begrüßten wir sehr.

Mit Ihrer Haltung zeigten Sie noch einmal ganz deutlich, wie wichtig der hohe Schutzstatus des Wolfes ist. Wir appellieren deshalb an Sie, dies deshalb auch in Bezug auf die aktuelle Entwicklung zu berücksichtigen! Sicherlich ist Ihnen bekannt, dass wir über den Zustand der Weidezäune vor Ort sehr gut informiert und regelmäßig dort unterwegs sind. Leider fallen uns aber immer wieder Schwachstellen auf, denn viele Nutztiere werden nach wie vor noch nicht ausreichend geschützt. Darüber wird in den Medien allerdings kaum berichtet, im Gegenteil, es wird ausschließlich die Situation der Weidetierhalter dargestellt, was in unseren Augen ein falsches Bild entstehen lässt.

Folglich werden dadurch weitere Ängste in der Bevölkerung geschürt und die Situation wird unnötig dramatisiert. Wir betrachten diese Entwicklung mit großer Sorge, da wir vermuten müssen, dass unter allen Umständen eine Abschussverfügung durchgesetzt werden soll. Bei allen Zaunkontrollen, die wir durchführen, bewegen wir uns immer im legalen Rahmen, was ich hier noch einmal betonen möchte! Deswegen können wir mitunter nur mutmaßen, ob hier Risse provoziert werden sollen.

Fakt ist allerdings: es gibt zwar einige Vorzeigeweiden mit entsprechender Zaunhöhe und Stromzufuhr. Oftmals allerdings finden wir höchst desolate Zäune, teils von Unkraut überwuchert, vor. An manchen Zäunen werden Berge mit Gartenabfällen o. ä. direkt vor den  betreffenden Weiden deponiert, die geradezu zum Überspringen einladen. Strom wird teilweise gar nicht mehr eingesetzt, mit der Argumentation: „…die Wölfin springe ja sowieso…“

Wir fragen uns angesichts dieser Zustände: sieht so vernünftiger Weidetierschutz aus? Uns erscheint es fast, als würde man bewusst Weidetierrisse in Kauf nehmen, um stärkeren Druck auf die Politik auszuüben. Dass der Wolf als Politikum fungiert, um Wählerstimmen zu ködern, ist uns natürlich nicht unbekannt.

Sie, Frau Heinen-Esser, haben sich bis jetzt auch immer für den Wolf eingesetzt und nach Alternativen gesucht, die ein Zusammenleben ermöglichen. Wir hoffen, Sie werden dies auch in Zukunft tun und Ihre Linie beibehalten.

Auch wir Wolfsschützer zählen auf Sie! Die mittlerweile wachsende aggressive Grundstimmung der Weidetierhalter (auch wir waren dieser bereits persönlich ausgesetzt) darf nicht dazu führen, dass die „Pro-Wolf“ Stimmen in der Bevölkerung, ungehört bleiben.

Viele Grüße

Ulrike de Heuvel

2.Vorsitzende Wolfsschutz-Deutschland. e. V.

Hier der offene Brief als PDF Brief an Frau Heinen Essser 09-2020