Faktencheck Sachsen – Schießbefehl auf Uhsmannsdorfer Wolf ist nicht legal!

Im Landkreis Görlitz in Sachsen gerät der nächste Wolf in die Abschusslinie der Kreisregierung. Nach Wolf Pumpak, dessen Abschuss nicht umgesetzt wurde und Wolf Zottel, der mit zwei zur Verfügung stehenden Medikamenten hätte behandelt werden können, soll es nun schon wieder einen Schießbefehl auf einen Wolf geben. Dabei wäre dieser neue Schießbefehl laut unseren Recherchen auch wieder alles andere als legal.

Quelle: LR online

Dezernentin Zettwitz habe am Mittwoch Heike Zettwitz im Kreistag über Gespärche zum dritten geplanten Wolfsabschuss informiert., Schreibt die Lausitzer Rundschau. Zitat: „Die Gespräche sind aber noch nicht abgeschlossen.“ Sie gehen im Oktober weiter. Das Ministerium erklärt dazu nur: „Das SMUL hat diesbezüglich ein Informationsschreiben des Landkreises Görlitz erhalten und fachaufsichtlich beantwortet.“

Alternative Fakten von der Kreisregierung!

Hintergrund ist die Häufung von Nutztierrissen rund um Horka, Rothenburg, Kodersdorf, Uhsmannsdorf. Dort war im August der aufsehenerregendste Fall passiert, als auf dem Gelände einer Kindertagesstätte zwei Ziegen gerissen wurden. Lolek und Bolek – so hießen die Tiere – waren für die Kinder angeschafft worden. Die Ziegen hatten nach Aussage von Heike Zettwitz auch hinter einem dem Managementplan entsprechenden Zaun gestanden. Das hatte Kreisrat Ralf Brehmer (SPD) wissen wollen.

Laut Zettwitz habe es in diesem Jahr im Kreis bereits über 70 Nutztierrisse gegeben, die dem Wolf zuzuschreiben sind, schreibt die LR. Das stimmt so nicht!

Laut Rissliste des Kontaktbüros Wölfe in Sachsen ist der Stand so:

2018 gab es bisher 74 Meldungen von getöteten/verletzten/vermissten Nutztieren im Freistaat Sachsen. In 27 Fällen wurde der Wolf als Verursacher festgestellt bzw. konnte nicht ausgeschlossen werden. Dabei wurden 88 Tiere getötet, 14 Tiere verletzt und 5 Tiere sind vermisst. 

In nur 27 von 74 Fällen in ganz Sachsen war es überhaupt ein Wolf!

Zäune nicht sicher!

Wir hatten diesen Fall bereits nachrecherchiert. Der Zaun ist laut unserer Kontrolle alles andere als entsprechend dem Managementplan gestaltet. Eine Tür ist so gut wie gar nicht gesichert. Zudem dient ein Reisighaufen als Sprungbrett. Der Zaun um das Kita-Gelände ist nur 1,04 Meter hoch. Das Gatter im Innengehege hat keinen Untergrabschutz. Warum wurde nach dem ersten Riss nicht zumindest um den Außenzaun herum ein Elektrozaun angebracht? Warum hat man stattdessen zwei Wochen nichts gemacht, bis die zweite Ziege auch noch, von welchem Tier auch immer, gerissen worden ist? Auf dem Gelände ist ein Stall. Warum wurden die Ziegen nicht nachts in den Stall gebracht?

Wir hatten der Kindergartenleitung angeboten, wolfssichere Zäune zu schenken. Dies wurde abgelehnt. Für uns absolut nicht nachvollziehbar.

Wolf gar nicht mit Sicherheit nachgewiesen!

In der Rissliste ist ein Fall noch offen. Bei dem anderen Fall konnte ein Wolf nicht ausgeschlossen werden. Nicht auszuschließen heisst allerdings nicht, dass es mit Sicherheit ein Wolf war.

Fazit: Ein Abschuss ist nicht legal. Laut dem sächsischen Managementplan müssen zudem vor einem Abschuss Vergrämungsmaßnahmen laufen. Dies ist nicht geschehen. Im Gegenteil. Der lasche Umgang mit Zäunen kann nur wieder als Anfütterungsaktion bezeichnet werden. Außerdem ist es nicht mit Sicherheit erwiesen, dass es ein Wolf war.

 

 

Hier der Riss der nächsten Ziege. In der Rissliste ist er noch immer in Bearbeitung. Beim Riss vorher konnte Wolfs nicht ausgeschlossen werden. Angeblich sei der Festzaun untergraben worden. Wolf nicht auszuschließen heisst aber nicht auch, dass es sicher ein Wolf war. Quelle des Screenshots: Kontaktbüro Wölfe in Sachsen.

 

Hier der erste Riss. Festzaun untergraben und Wolf nicht auszuschließen, war das Ergebnis. Wolf nicht auszuschließen heisst aber nicht automatisch, dass es auch sicher ein Wolf gewesen ist. Wie kann man 14 Tage abwarten und nichts am Zaun verändern? Hier ist der zweite Riss provoziert worden. Quelle des Screenshots: Kontaktbüro Wölfe in Sachsen.
Das Gelände der KITA Uhsmannsdorf grenzt im hinteren Bereich direkt an die freie Natur. Um das Gelände ist ein Festzaun von einer Höhe von 1,04 Meter. Eine Schwachstelle ist eine Tür, die nicht richtig verschlossen ist. Desweiteren ist nirgendwo Strom am Zaun.
Warum wurden die beiden Ziegen nicht nachts in das Stallgebäude gebracht? Vorne ist der Festzaun mit 1,04 Meter Höhe zu sehen. Hinten das Gatter ohne Untergrabschutz. Kein Strom vorhanden.
Diese Tür kann einfach eingedrückt werden.
Der Festzaun ist nur 1,04 Meter hoch. Wenn ein Beutegreifer oder ein Hund den Weg über den Reisighaufen nimmt, sind es nicht einmal mehr 50 Zentimeter.
Dieses Schloss ist nicht sicher. Solche Türen öffnet z.B. unser Tschechoslowakischer Wolfshund mit Leichtigkeit.
Über den Reisighaufen sind es nicht einmal 50 Zentimeter
Der Festzaun um das Kita-Gelände hat nur eine Höhe von 1,04 Metern.

Hier der Link zum Bericht in der Lausitzer Rundschau: https://www.lr-online.de/lausitz/weisswasser/kreis-goerlitz-prueft-wolfsabschuss_aid-33143447

 

Faktencheck in Sachsen/Kodersdorf – Kinderbereich ist nicht eingezäunt und kein Strom auf den Weidetierzäunen

Quelle: Sächsische Zeitung. Das Bild vermittelt den Eindruck, als müssten die Kinder hinter dem Elektrozaun geschützt werden. In Wirklichkeit ist der Spielbereich nicht eingezäunt.

Spielen hinter dem Elektrozaun

Eine Kodersdorfer Familie schützt sich vor dem Wolf. Trotzdem gelingt es dem Raubtier, ihre Schafe zu reißen…machte die Sächsische Zeitung in einem Artikel am 18.09.18 groß auf. 

Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. haben mal nachgeschaut, was sich hinter dieser Geschichte des Kollegen Steffen Gerhardt, der gleich auch noch mit einem Meinungsartikel am gleichen Tag aufwartete, verbirgt. Tenor: Die Menschen müssten geschützt werden. Fazit: Böser Wolf, arme Kinder, arme Schafe. Liebe Leser, lassen Sie sich keinen Bären aufbinden. Dem Wolf gelingt es nicht Schafe zu reißen, weil die Familie sich schützt. Dem Wolf gelingt es dort Schafe zu reißen, weil sie eben nicht geschützt worden sind. Kinder stehen nicht auf seinem Speiseplan.

Was ist wirklich dran, an der Story?

Steffen Gerhardt schreibt:

„Es grenzt schon an ein Sperrgebiet und doch ist es nur der eigene Garten. „Aber wie sollen wir uns vor dem Wolf schützen, wenn nicht mit einem Zaun?“, fragt Raik Tzschoppe. Mit seiner Familie wohnt der Kodersdorfer am Ende der Särichener Straße. Ein Zaun aus Drahtgeflecht, der unter Strom gesetzt werden kann, durchzieht den Garten entlang des Weißen Schöps. Dieser soll die Familie vor Wolfsbesuchen schützen. Zur Verfügung gestellt hat den Zaun das Land Sachsen als Präventivmaßnahme. Aber nur auf Drängen der Familie. „Denn unser Grundstück wird vom Wolf inzwischen regelmäßig heimgesucht“, sagt der Familienvater. 

Aha? Man musste das Land Sachsen also drängen?

Das ist Fakt:

Aus dem Managementplan: Schaf- und Ziegenhalter sowie Betreiber von Wildgattern haben weiterhin die Möglichkeit, sich im Rahmen der Förderrichtlinie »Natürliches Erbe« Herdenschutzmaßnahmen gegen Wolfsangriffe (Anschaffung von Elektrozäunen, Flatterband und Herdenschutzhunden, Installation von Unterwühlschutz bei Wildgattern) fördern zu lassen. Der Fördersatz liegt bei 80 % der förderfähigen Ausgaben (vom Nettobetrag). 

Weiter werden der Familienvater und die Großmutter dahingehend zitiert, dass man die Kinder nicht mehr draußen spielen lassen wolle und das Gelände eingezäunt habe.

Wir fanden den Spielplatz nicht umzäunt vor. Der Fotograf der Sächsischen Zeitung musste, um das Aufmacherbild zu erstellen, wohl in das Schafsgehege klettern, um von dort aus das Bild mit dem Zaun und den Kindern zu schießen. Wobei dies für den Fotografen nicht schmerzhaft gewesen sein konnte, denn auf dem Zaun um das Schafsgehege herum (90 Zentimeter Standartzaun), war ebenfalls kein Strom vorhanden, sowie weit und breit auch keine Batterie zu sehen.

Ferner fragt sich der Familienvater, was passieren würde, wenn sich ein Wolf im Gatterzaun zum Damwildgehege verfangen würde?

Wie bitte, fragt man sich? Warum zur Hölle soll sich ein Wolf in einem Gatter verfangen, das unter Strom steht? Womit wir gleich beim nächsten Problem sind. Auch das Wildgatter wies keinen Strom auf. Die untere Litze lag teilweise sogar auf dem Boden.

Zitat aus dem Bericht der Sächsische Zeitung:

„Die erste schmerzhafte Begegnung mit dem Raubtier hatten Raik T. und seine Lebenspartnerin Linda G. vor gut einem Jahr. Am zeitigen Morgen des 29. August rissen ein oder mehrere Wölfe zwei ausgewachsene Schafe. Opfer dieser Attacke wurde auch eine Ziege, die in Panik floh und dabei im Schöps ertrank. Ein Jahr später, fast auf den Tag genau, entdecken sie ein totgebissenes Schaf am Rande des Weißen Schöps liegend. Damit nicht genug. Genau 14 Tage später, am 10. September, holte sich der Wolf ein Reh aus dem Wildgatter am Ende der Straße. Die Familie fand am Morgen den ausgeweideten Kadaver auf der Wiese.“

Das ist Fakt: Der Riss im vergangenen Jahr ist darauf zurückzuführen, dass die Bachseite der Schafweide nicht eingezäunt gewesen ist. In dieser Gegend leben seit 20 Jahren Wölfe. Es müsste doch jedem bekannt sein, dass Wölfe sehr gut schwimmen können. Hat die Familie innerhalb von 12 Monaten nicht gelernt, die Bachseite zu schließen? Fakt ist auch, dass Menschen, die ihre Tiere einfach nicht schützen, oder nicht schützen wollen, Wölfe anfüttern und anlocken. Die Wölfe in Sachsen fressen dennoch keine Kinder. Auch keine Rotkäppchen. In den ganzen Jahren ist kein einziger Übergriff von einem Wolf auf einen Erwachsenen oder auch auf ein Kind nachgewiesen worden. Tagtäglich kommen aber Kinder bei Unfällen im Haushalt, in der Schule, im Sport und im Straßenverkehr zu Schaden. Auch der Bach hinter dem Haus ist eine Gefahr für Kinder, darin zu ertrinken.

Wozu dient also ein solcher Artikel?

Mit seriösem Journalismus hat diese Art der Berichterstattung jedenfalls nichts mehr zu tun. Statt Aufklärung zu betreiben, wir darin Angst geschürt. Doch für Schauergeschichten sorgen in der Region nicht nur die Tageszeitungen. Auch der Jagdpächter macht den Menschen mit an den Haaren herbeigezogenen Geschichten Angst. Im Meinungsartikel von Steffen Gerhardt steht, dass die Regierung angeblich plane, Wölfe mit Sendern auszustatten. Man müsse aber nur die Menschen fragen, um auf das ruchlose Treiben der Wölfe zu kommen, die Menschen müssten geschützt werden. Steffen Gerhardt war auch der Schreiber des Artikels über die Kita Uhsmannsdorf. Mit solchen Artikeln soll Stimmung gegen den Wolf gemacht werden.

Was können Leser gegen solche Artikel machen?

Schreiben Sie an Herrn Gerhardt und an die Sächsische Zeitung. Sagen Sie Ihre Meinung.

 

Die untere Litze weisst keinen Strom auf.
Kein Strom auf dem Elektrozaun für die Schafe. Nirgendwo ist eine Batterie zu sehen. Am Tag unserer Kontrolle war die Bachseite geschlossen.
Kein Strom auf dem Zaun für das Gatterwild.
Kein Strom auf der unteren Litze
Gestrüpp reicht in das Zaungeflecht hinein. Falls eine Batterie angeschlossen wären, wäre der Strom nun durch das Gestrüpp unterbrochen.
Das Gelände der Kinder ist nicht umzäunt, wie in der Sächsischen Zeitung beschrieben. Der Fotograf der Tageszeitung muss das Bild vom Gelände des eingezäunten Schafs geschossen haben.
Kein Strom, nirgendwo ist eine Batterie angeschlossen.

 

Bei dem Riss im vergangenen Jahr war der Elektrozaun zur Bachseite hin offen. Quelle: Rissliste Kontaktbüro Wölfe in Sachsen.

Quellen: Hier ist der Bericht aus dem vergangenen Jahr. Damals war die Bachseite offen. https://www.sz-online.de/nachrichten/kodersdorfer-fuerchtet-um-seine-schafe-3764130.html

Hier der aktuelle Bericht: https://m.sz-online.de/nachrichten/spielen-hinter-dem-elektrozaun-4015796.html

Hier der Link zur aktuellen Rissliste. Die neuesten Risse sind noch offen. Das Kontaktbüro wollte uns zum Fall keine weitere Auskunft geben.  https://www.wolf-sachsen.de/images/Schadensstatistik/Schadensstatistik_2018_Stand_20180904.pdf

Hier der Meinungsartikel von Steffen Gerhardt: https://www.sz-online.de/nachrichten/schuetzt-die-menschen-4015803.html

 

 

 

Faktencheck: MDR-Bericht Wolfsangriffe in der Oberlausitz – Kein Strom auf dem Zaun und Anbindehaltung

Am fünften September machte der MDR groß mit einem TV-Beitrag auf, in dem zwei Hobbyschäfer aus Sachsen im Bereich des Rosenthaler Rudels zu Wort kamen. Dieser Bericht ist inzwischen nicht mehr in der Mediathek. Er hatte jedoch zwischenzeitlich für sehr viel „schlechte Presse“ für das Rosenthaler Rudel –  http://www.change.org/woelfe – und die umliegenden Rudel gesorgt. Eine Lobby aus Schäfern, die ihre Tiere anscheinend einfach nicht schützen wollen und einem Landrat, der selber Hobbyschafhalter ist, versucht schon seit mehreren Jahren zu erreichen, dass dieses Rudel abgeschossen wird. Leider ist uns der MDR inzwischen für seine tendenziöse Berichterstattung bekannt.

Gefälligkeitsjournalismus für die Politik?

Im Beitrag trauerte ein Hobbyschäfer darüber, dass schon wieder seine geliebten Schafe grausam vom Wolf getötet worden seien und der Wolf nun endlich abgeschossen werden solle. Kein Wort im Beitrag darüber, dass die Schafe in Anbindehaltung, also an einem Pflock gehalten worden sind. Diese Art der Schafhaltung ist längst nicht mehr zeitgemäß und sie wirft auch tierschutzrechtliche Fragen auf. In einem Wolfsgebiet ist eine solche Haltung einfach nur als Anfütterung zu bezeichnen.

Hobbyschäferin Sch. beklagte sich schon mehrmals über Wolfsrisse. Einmal waren wir auch schon bei ihr vor Ort. Sogar mit Ankündigung. Zum Termin hatte sie sich Verstärkung geholt. Ein Abgeordneter der CDU sowie Schäfer J., ein guter Bekannter von Landrat Harig, waren ebenfalls zum Termin dort. Unser beauftragter Fotograf durfte Bilder machen. Den Strom hat er allerdings nicht nachgemessen. Was uns nun dazu veranlasst hat, noch einmal in das Gebiet zu fahren. Dieses Mal ohne Ankündigung. Schäferin Sch. hatte sich darüber beklagt, dass ihre Schafe ständig ausreissen würden. Natürlich sei der Wolf daran Schuld. Nun, jeder Schäfer weiß, dass Schafe ganz von selbst ausbrechen, wenn kein Strom auf den Zäunen ist. Genau dieses Situation fanden wir nun dort auf dem Deich vor. Werfen hier bestimmte Hobbyschäfer ihre angeblich doch so geliebten Tiere lieber absichtlich den Wölfen zum Fraß vor, statt sie zu schützen? Nur um mit Gruselgeschichten in den Medien aufzutreten und in tendenziösen Berichten Abschüsse zu fordern? Dabei erhalten auch Hobbyschäfer Entschädigungen vom Land Sachsen. Ein solches Verhalten schadet zudem den Schäfern, die ihre Tiere vorbildlich schützen.

Es geht auch ganz anders!

 

Dass es nur wenige Kilometer entfernt ganz anders geht, zeigen diese Bilder. Hier sind die Schafe mit Hilfe von Herdenschutzhunden geschützt.

Kein Waffenschein notwendig: Wir schenken Herrn Schmücker eine Seifenblasenpistole

Kein Waffenschein notwendig: Wir schenken Herrn Schmücker eine Seifenblasenpistole
Herr Schmücker, Vorsitzender des Fördervereins der Deutschand Schafhaltung, wünscht sich eine Pistole, um auf Wölfe zu schießen. Das können wir nicht zulassen, wir haben ihm eine Seifenblasenpistole geschickt.

Wendelin Schmücker ist Vorsitzender des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung und macht vor allem wegen seiner unsachlichen und populistischen Äußerungen zum Thema Wolf auf sich aufmerksam. Ginge es nach ihm, würde es schon lange keine Wölfe mehr geben bei uns. Wiederholt rief er dazu auf, Wölfe abzuschießen. Und weil der Niedersachse selbst bei den Ministerien nicht auf Gehör stößt, hat er sich wieder etwas einfallen lassen: Er hat einen Waffenschein beantragt, will sich dann eine Pistole zulegen und auf Wölfe schießen. Hier der Bericht des NDR dazu: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Schaefer-mit-Waffen-gegen-Wolf-Ministerium-warnt,wolf3500.html

Eine Seifenblasenpistole zum Schutz vor dem Wolf

Wir von Wolfsschutz-Deutschland wollen nicht, dass Herr Schmücker womöglich 50 000 Euro Strafe zahlen und evtl. sogar ins Gefängnis gehen muss. Wir haben ihm ein Geschenk gemacht, das ihn davor bewahrt, gesetzwidrig zu handeln.

Hier der Brief dazu, den wir dem Geschenk an Herrn Schmücker beigelegt haben:

Endlich da: Ihre Pistole zum Schutz vor dem Wolf

Hanau, 10. September 2018

Sehr geehrter Herr Schmücker,

auf Ihren Waffenschein und den Erwerb einer Pistole, auf der Sie dann auf Wölfe schießen wollen, müssen Sie ja wohl noch warten. Natürlich wissen auch Sie, dass Sie aus diesem Grund niemals einen Waffenschein und schon gar nicht die Erlaubnis erhalten werden, auf Wölfe zu schießen, aber wir kennen Sie ja schon länger als jemanden, der gerne mit Äußerungen um sich wirft, die unter die Gürtellinie gehen.

Unser Vorschlag: Sparen Sie sich das Geld für den Waffenschein und eine Pistole, investieren Sie das Geld lieber in wolfssichere Zäune, oder einen Hirten, der auf Ihre Tiere aufpasst, wenn Sie unterwegs sind. Als Vorsitzender des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung sollten Sie sich schon an Recht und Gesetz halten. Ihr Aktionismus zum Thema Wolfsabschuss ist nicht nur sehr übertrieben, sondern – das wissen Sie hoffentlich selbst – auch gesetzlich grenzwertig.

Damit Sie nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten, aber endlich agieren können, spendieren wir Ihnen eine Pistole. Schon allein die Tatsache, dass Sie dem Wolf mit dieser Pistole drohen können, mag vielleicht für Sie hilfreich sein.

Zudem ist die Pistole, die wir Ihnen als Geschenk senden, sehr umweltfreundlich. Sie macht keinen Krach, ist auf natürliche Weise wiederauffüllbar und liegt gut in der Hand. Außerdem werden Ihre Schafe nicht durch den Krach einer wirklichen Pistole erschreckt und traumatisiert. Sie passt auch zu den vielen Seifenblasen, die Sie zum Thema Wolf verbreiten.

 

Viele Grüße im Namen von Wolfsschutz-Deutschland e.V.

 

Gastbeitrag – Gedicht von Carmen K. Stern – „Tochter der Erde“

Carmen K.Stern mit unserem Wolfsbotschafter, TWH (Tschechoslowakischer Wolfshund Anori pura Gioia), der auch Schulen, Kindergärten, Altenheime und Hospize besucht. Anfragen über unser Kontaktformular.

Ein Zusammentreffen mit unserem „Wolfsbotschafter“ hat die Künstlerin Carmen K. Stern zu diesem Gedicht inspiriert:

tochter der erde

bin eine tochter der erde
wandle mein kleid
von mal zu mal
erfinde mich neu
wohin ich auch schau
ob tiger
wolf
schlange
oder schmetterling

ob mohn
strahlende rose
schüchternes gänseblümchen
oder borstige distel im hellen lila.

bin eine tochter der erde
deine Tochter
erde
meine mutter

wurzle in dir
der quelle meines lebens
lausche dem gesang deines windes
dem plätschern deiner flüsse
dem surren der libellen über deinen seen
wandle mit dir in dunklen mooren
und steinernen, uralten höhlen
hüte die feuer des lebens
uraltes wissen heiliger steinkreise

quelle meines lebens
zeigst mir wer ich bin
und sein kann
nährst mich auf grünen wiesen
schützt mich in dunklen, schattigen wäldern
schickst mich in karge wüsten
und gefährliche feuersbrunsten
um mich zu lehren.
wässerst meine Körper und nährst meinen geist
an stillen klaren bächen
reinigst mich an uralten höhlenfeuern
und klaren bergseen.
von zeit zu zeit hör ich deinen ruf
wie jetzt
folge ihm
zurück in deine heiligen, dunklen Gewölbe der einsamkeit
tief in deinem erden leib

hier drischst du mich
trennst das spreu vom weizen
zeigst mir meine heilige pflicht
meinen nächsten Schritt
den einen
nur diesen.
meine bestimmung

weihst mich ein in deine geheimnisse
brichst ein siegel nach dem anderen
bis auf die seelenhaut
enthüllst das mysterium
um kostbares wissen
bin eine tochter der erde

 

Weitere Informationen über die Künstlerin Carmen K.Stern, die auch als Coach arbeitet, gibt es hier: https://www.nabhya.de/buecher-cd

Offener Brief an den niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies

7. September 2018

Sehr geehrter Herr Minister Lies,

wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. widersprechen energisch  Ihren populistischen Äußerungen zum Thema Wolf.  Sie sind weder sachlich, noch aufklärend und beinhalten keinerlei  Lösungsansätze, die dem Inhalt des Umwelt- und Naturschutzes gerecht werden.  Noch dazu schüren Sie damit  ein mediales Klima, dass nicht berücksichtigt, wie sich die reale Wirklichkeit zeigt.

Das vom CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Frank Schmädeke verlautbarte Gespräch mit Ihnen (abgedruckt in der „Harke“ als Pressemitteilung von Herrn Schmädeke ) sagt aus, dass Sie – sollte sich der Riss in einem Stall in Steimke bewahrheiten – das ganze, dort im Bereich lebende Wolfsrudel  abschießen lassen wollen.

Etwas befremdlich ist, dass Sie den Zeitungsbericht von Herrn Schmädeke schreiben ließen und von Ihnen nur in der dritten Person die Rede ist.  Sollten Sie diese von Herrn Schmädeke beschriebene Tat tatsächlich ausführen, würde dies gesetzwidrig sein.  Von Vergrämungsmaßnahmen  wird da gar nicht erst geschrieben, nein, wenn Dr. Schmädeke alle Wölfe abknallen will, dann nicken Sie das gleich ab, schließlich ist die CDU ja ihr treuer Koalitionspartner.  Dass Sie sich als Minister nicht schämen für das, was Sie sagen, das ist gang und gäbe bei Politikern, dass Sie sich aber von den Lobbyisten der Bauernverbände und Weidetierhalter dermaßen instrumentalisieren lassen für einen widerlichen und völlig irrsinnigen Eingriff in die Natur und den Artenschutz, das gibt uns sehr zu denken.

Abgeschossener „Kurti“ soll als Beispiel dienen, dass man weiter Wölfe erschießt

Wir wollen jetzt nicht Ihre Bundes-SPD zitieren, die uns vor der Bundestagswahl auf Anfrage erklärt hatte, dass sie am Schutzstatus des Wolfs nichts ändern werde, da dies natürlich gelogen war, ich möchte Sie einfach nur daran erinnern, dass der Wolf nach wie vor streng geschützt ist und die EU diesen Schutz in diesem Jahr sogar erneuert hat.

Ganz stolz verkündet Ihr Koalitionskollege von der CDU in seinem Artikel, dass man bei diesem Rudel im Bereich Nienburg genauso vorgehen könne, wie beim  Abschuss des Wolfes „Kurti“ (MT-6). Einmal abknallen, immer abknallen.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. verfolgen schon seit langem die Diskussion zum Thema Wolf in Ihrem Bundesland.  Der von Ihrem Ministerium proklamierte „Problemwolf“ Kurti, der kein „Problemwolf“ war,  passt als Vorgeschichte zu dem, was Sie jetzt nach eigenen Aussagen fortsetzen wollen, nämlich das Abschießen von Wölfen im Bereich Nienburg. Handelte es sich bei Kurti um einen Wolf, so scheinen Sie ja jetzt ein ganzes Rudel abschießen zu wollen, einschließlich Jungtiere.  Abgesehen davon, dass Ihnen das gesetzlich gar nicht erlaubt wäre,  spricht dies dafür, dass Sie als Umweltminister die Belange der Natur und des Artenschutzes so gar nicht interessieren.

Keine Einzäunung der Kulturlandschaft gewollt, aber 6200 Windernergieanlagen stehen in der Landschaft

Ein Nachdenken darüber, wie man die Weide- und Nutztiere besser schützen könnte,  scheint auch bei Ihnen gar nicht gewollt.  Wie wäre es mit ein bisschen mehr Aufklärungsarbeit über den Wolf und die 80 % Zuschüsse, die Nutz- und Weidetierhalter vom Staat Niedersachsen erhalten können, wenn Sie für einen ordnungsgemäßen Wolfsschutz sorgen?

„Die wolfssichere Einzäunung der Kulturlandschaft könne nicht die Lösung sein“, argumentiert Ihr Kollege von der CDU und  argumentiert dies u.a. damit, dass dies einen zu hohen Aufwand für die Tierhalter  bedeuten würde.  Lassen Sie dies etwa gelten? Wer seine Tiere liebt, der schützt sie, er hat dazu sogar gegenüber dem Tierschutzgesetz eine Verpflichtung, egal, ob er sie vor dem Wolf, dem Fuchs, oder dem Adler schützen muss. Und wer Profit mit seinen Tieren macht, der will das nicht tun?

Ein Blick in die Statistik des Landesamtes für Statistik Niedersachsen für 2016 zeigt, dass von den 2167 landwirtschaftlichen Betrieben, die eine Schafzucht betreiben, nur ca. 300 davon 100 und mehr Schafe besitzen und als Nebenerwerbs- bzw. Hoobyschäfer zu bezeichnen sind.  Gerade dieser Anteil aber sträubt sich gegen einen besseren Schutz der Tiere vor dem Wolf. Entsprechende statistische Hochrechnungen für 2017 können dahingehend interpretiert werden, dass vor allem die Anzahl der Schafe eher zugenommen, als abgenommen hat.

Apropos Kulturlandschaft: In Niedersachsen gibt es 6200 Windanlagen. Die stören die Kulturlandschaft nicht, aber eine wolfssichere Einzäunung schon?

Und weil Sie ja glauben, der böse Wolf würde Existenzen zerstören: Die Zahl der Weidetiere hat auch in Niedersachsen  eher zugenommen, als abgenommen, obwohl die Verkaufspreise beim Schlachter angeblich gesunken sind.  Bei allen Schaf- und Ziegenhaltern kommt ein erheblicher Teil der Einnahmen aus staatlichen Fördergeldern und Zuschüssen, zum Beispiel für die Beweidung von Autobahndämmen, Blumenwiesen, auch das muss hier einmal gesagt werden. Nach dem Motto: „Kauf Dir ein Schaf und schon bekommst Du dafür Geld vom Staat und der EU“.

Es klingt wie ein Trauerspiel, wenn man in einschlägigen Medien immer wieder liest, dass Schaf Emma, oder Bock Oskar angeblich von einem Wolf gerissen wurden und dass  diese Tiere so ans Herz gewachsen seien.  Dass diese Tiere aber auch ohne Riss beim Schlachter getötet würden, das wird irgendwie gar nicht kommuniziert. Macht sich auch nicht so gut.  Die niedrigen Ertragspreise werden nicht thematisiert, denn schließlich hat man jetzt ja den Wolf, der alles frisst, was ihm in die Quere kommt und der als Sündenbock herhalten muss.

Und zu guter Letzt ein Blick in die Rissliste Ihres Ministeriums. Von den 144 gelisteten Fällen im Jahr 2018 gab es 78 Mal keinen ausreichenden Schutz. In 53 Fällen, in denen ein Wolf für einen Riss nachgewiesen werden konnte, war kein vorgeschriebener Schutz vor Wölfen vorhanden. In gerade einmal 11 Fällen, in denen ein Wolf als Verursacher festgestellt wurde,  ist  ein Mindestschutz gemäß Richtlinie Wolf vorhanden gewesen.  Also in 11 von 144 Fällen!

Wäre es da nicht angebracht,  die Fälle einmal zu publizieren, in denen kein ausreichender Schutz vor dem Wolf vorhanden war,  oder gehört das in Ihrem Ministerium einfach nur zum Standard, den Wolf allgemein zu verteufeln?

Mit freundlichen Grüßen

Brigitte Sommer

Erste Vorsitzende Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Volker Vogel, Mitglied des Vorstands Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Niedersachsen – Faktencheck zum Rodewalder Wolfsrudel – Kein Weidetierschutz aber Minister Lies will angeblich Abschuss

Niedersachsen - Faktencheck zum Rodewalder Wolfsrudel - Kein Weidetierschutz aber Minister Lies will angeblich Abschuss
Beispielfoto

Neue Problemwolfkreation in Niedersachsen?

Drei Jahre ist es nun her, dass in Niedersachsen ein Wolf auf Geheiß eines Niedersächsischen Umweltministers erschossen wurde. Dabei war der Jungwolf Kurti (offiziell MT6) nach unseren Recherchen gar kein Problemwolf gewesen. Nun denkt anscheinend erneut ein Umweltminister aus Niedersachsen über einen Schießbefehl auf einen Wolf, bzw. sogar auf ein ganzes Rudel, nach. Der Grund: Hobbyschäfer in der Region Nienburg klagen über Risse. Der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD) hat sich nun zu Wolfsrissen in der Samtgemeinde Steimbke geäußert. In einem Gespräch mit dem Heemser CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Frank Schmädeke betonte er nach Schmädekes Angaben, dass man die Tierhalter und Bevölkerung vor Ort bei diesem ernsten Thema nicht alleine lassen werde.

Wolfsrudel soll laut Minister Lies entnommen werden

Mit dem vermuteten Wolfsriss im Stall eines landwirtschaftlichen Betriebes sei aus der Sicht des Ministers „eine Grenze ganz deutlich überschritten worden“. Sollte sich der Verdacht durch die DNA-Analyse bestätigen, dann müsse dieser Wolf beziehungsweise das Rudel konsequent entnommen werden, zitiert Schmädeke den Minister. Das bedeutet im Klartext: Der Wolf und das vermutete Rudel würden dann geschossen werden. So werden beide Politiker in einem Bericht in der Onlinezeitung „Die Harke“ zitiert. https://www.dieharke.de/Lokales/Lokalnachrichten-6/70532/Minister_Wenn_sich_der_Riss_bestaetigt_wird_der_Rodewalder_Wolf_geschossen.html . Wie sich Minister Lies zu einer solchen Aussage versteigen konnte, ist uns schleierhaft:

Bei keinem der Fälle sind die Mindestanforderungen zum Schutz der Weidetiere erfüllt

Nur zwei Mal wurde bis Dato überhaupt der Wolf bestätigt. In keinem der Fälle ist ein Mindestschutz vorhanden gewesen. Quelle: https://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutz/wolfsbuero/nutztierschaeden/nutztierschaeden-161701.html

Niedersachsen ist von jeher durch Weidezäune geprägt

Das sind die Fakten: Rissgeschehen zum so genannten Rodewalder Wolf: Zehn Schafe, drei Rinder und eine Ziege sind seit dem Juli gerissen worden. In zwei Fällen ist der Wolf als Verursacher nachgewiesen, in allen anderen Fällen ist die Bearbeitung noch nicht abgeschlossen. Unabhängig davon, ob nun in den anderen Fällen auch der Wolf als Verursacher identifiziert werden kann, lässt sich jedenfalls schon jetzt sagen, dass in allen Fällen von Schafsverlusten, die gemeldet wurden, die Anforderungen der Richtlinie Wolf an den wolfsabweisenden Grundschutz nicht erfüllt waren.

Im Klartext: die betroffenen Halter haben nichts oder nicht genug getan, um ihre Herden zu schützen, obwohl der LK Nienburg zur sog. Förderkulisse gehört und das Land bis zu 80 % der Kosten für Zaunmaterial und/oder Herdenschutzhunde trägt. Siehe auch: http://www.nds-voris.de/jportal/;jsessionid=E36BCB6010E474C7A5B913886B7E0994.jp25?quelle=jlink&query=VVND-28100-MU-20170515-SF&psml=bsvorisprod.psml&max=true#ivz9 . Der CDU-Politiker Schmädeke ist bislang vor allem dadurch aufgefallen, dass er sich grundsätzlich gegen eine Einzäunung in der Kulturlandschaft ausspricht, also auch gegen den wolfsabweisenden Grundschutz. Obwohl Niedersachsens Kulturlandschaft durch Weidezäune geprägt ist. Die Weidetierhaltung ist seit Jahren auf dem Rückzug, aus betriebswirtschaftlichen Gründen, nicht wegen des Wolfes.

Vor allem müssen sich Menschen mit gesundem Menschenverstand fragen, warum seit dem Rissgeschehen im Juli immer weitere Risse passieren konnten und noch immer jedesmal kein Mindestschutz für die Tiere vorhanden war. Handeln so verantwortungsbewusste Weidetierhalter? Dass sich in der Gegend ein Wolf (inzwischen wohl sogar eine Wolfsfamilie) niedergelassen hat, ist bereits seit vergangenem Jahr bekannt. Siehe Karte der DBB-Wolf. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, ob man in diesem Gebiet nicht absichtlich anfüttert, so wie Sachsen im Gebiet des Rosenthaler Rudels, um Fakten zu schaffen, die einen Abschuss des Rudels rechtfertigen sollen?

Bereits seit vergangenem Jahr ist der Wolfsrüde dort als ansässiger Wolf bekannt. Quelle: www.dbb-wolf.de

Laut zuständigem Wolfsberater sind die betroffenen Halter allesamt Hobbyhalter. Der Wolf in dem Gebiet sei auch nicht mehr alleine, sondern es seien eine Fähe sowie drei Welpen bestätigt worden. In einem Fall habe ein Tier ein Schaf in einen Stall getrieben und dort gerissen. Auch dieser Fall wäre wohl mit wolfssicheren Zäunen vermeidbar gewesen. Zitat aus dem Managementplan für Niedersachsen: „Bei auffälligen Wölfen tritt zur Planung und Durchführung geeigneter Maßnahmen eine spezielle Arbeitsgruppe zusammen. Die Arbeitsgruppe informiert das Ministerium für Umwelt und Klimaschutz und das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung über die geplanten Maßnahmen.“

Bevor über einen Abschuss überhaupt nachgedacht werden kann, müssen zuvor alle Alternativen ausgeschöpft werden. Hier ist wohl auch nicht der Dienstweg eingehalten worden. Die Rahmenbedingungen für eine Entnahme sind nicht gegeben, da nicht einmal  ein Mindestschutz vorhanden ist.

 

Glück gehabt – Wolf überlebt Kollision mit Auto bei Schleife in Sachsen

Wolf im Glück

Am Montagmorgen, den 27.08, 18  sei dem LUPUS Institut durch die Polizei ein Verkehrsunfall mit einem Wolf gemeldet worden, bei dem dieser verletzt worden wäre, antworte uns das Institut auf unsere Nachfrage zu einem Zeitungsbericht, in dem die Rede davon war, dass der Wolf lebend eingesammelt worden sei. Dieser Bericht entspräche nicht den Tatsachen, so ein Mitarbeiter des Institutes. Das LUPUS Institut informierte daraufhin einen Tierarzt sowie zuständigkeitshalber den Landkreis Görlitz. Beim Eintreffen vor Ort hätte sich das Tier bereits vom Feld in ein Waldstück zurückgezogen. Es sei noch einmal kurz gesehen worden. Der Wolf hätte gehumpelt, setzte jedoch alle vier Beine auf und sei so mobil gewesen, dass er sich bei Annäherung zurückziehen konnte. In Absprache mit dem Tierarzt wäre nicht versucht worden, das Tier einzufangen. Am Unfallfahrzeug seien Haare für eine genetische Untersuchung sicher gestellt worden. 

Schilder auch in Deutschland

Auf der polnischen Seite der Neiße finden sich überall Schilder, die Autofahrer mahnen, langsam zu fahren. Die Jungtiere sind inzwischen so mobil, dass sie auch alleine oder mit den älteren Geschwistern Streifzüge unternehmen. Angepasstes Fahren kann Wolfsleben retten. Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. möchten uns dafür einsetzen, dass auch in Deutschland in Wolfsgebieten Schilder angebracht werden.

Erneut illegal getöteter Wolf in Niedersachsen gefunden – Wolfsschutz Deutschland e. V. stellt Anzeige

Beispielbild (auf dem Bild ist der tote Wolf bei Müllrose in Brandenburg zu sehen)

Erneut Wolf mit Schusswunden aufgefunden

46. TOTER WOLF IN NIEDERSACHSEN – SIEBTER ILLEGAL GETÖTETER

Am Vormittag des 25. August wurde der Polizei Lüneburg auf einem Rübenfeld an der Landstraße 222 bei Dahlem ein toter Wolf gemeldet. Das teilte das Wolfsbüro im NLKWN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) mit. Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich um einen Rüden, wahrscheinlich ausgewachsen.

Der Kadaver wurde für forensische Untersuchungen an das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) nach Berlin gebracht. Dort stellte das IZW bei dem toten Wolf eine tödliche Schussverletzung durch ein Teilmantelgeschoss fest. Die Polizei geht daher von einer gezielten illegalen Tötung aus. Die Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen ermittelt.

Es handelt sich um den sechzehnten toten Wolf in Niedersachsen im Jahr 2018. Insgesamt wurden in Niedersachsen bislang 46 tote Wölfe bekannt, sieben davon waren illegal getötet worden. Eine Übersicht über die in Niedersachsen tot aufgefundenen Wölfe findet sich unter dem folgenden Link: http://www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/naturschutz/tier_und_pflanzenartenschutz/wolfsbuero/totfunde/tote-woelfe-in-niedersachsen-142406.html

Das IZW untersucht den Kadaver im Rahmen des bundesweiten Totfundmonitorings und schickt zur DNA-Analyse Gewebeproben an das Senckenberg-Institut in Gelnhausen bei Frankfurt, dem nationalen Referenzlabor für Wolfsgenetik. Mit den Ergebnissen der Untersuchungen können neben der Aussage zur Todesursache auch Aussagen zum Gesundheitszustand, zum Alter, zur Herkunft des toten Tieres und zur Rudelzugehörigkeit getroffen werden.

Für die illegale Tötung eines Wolfs sieht § 71 Abs. 1 BNatSchG als Strafrahmen eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe vor. Wolfsschutz Deutschland e. V. stellt Anzeige gegen Unbekannt.

Neunter Wolfsnachweis in Nordrhein-Westfalen

31.08.18 – LANUV bestätigt Wolfnachweis durch Speichelprobe an einem gerissenen Rotwild Hirschkalb in Schermbeck (Kreis Wesel).

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigt den Nachweis von Wolf-DNA mit Hilfe einer Speichelprobe, die am 20. Juli 2018 in Schermbeck (Kreis Wesel) an einem Rotwildkalb genommen wurde. Die Speichelprobe wurde untersucht durch das Senckenberg Forschungsinstitut, das im Auftrag von Bundes- und Landesbehörden als „Nationales Referenzzentrum für genetische Untersuchungen bei Luchs und Wolf“ genetische Proben aus ganz Deutschland untersucht. Angaben zur Herkunft des Tieres, zum Alter oder Geschlecht können aufgrund dieser Analyse noch nicht gemacht werden. Eine Rückstellprobe ist derzeit beim Senckenberg Institut noch in Bearbeitung. Allerdings bedeutet dies nicht, dass in Nordrhein-Westfalen nun knapp zehn Wölfe leben. Ein Tier kann auch mehrmals gesichtet werden und es kann sich um Durchzügler aus den Wolfsgebieten im Osten oder Norden von Deutschland handeln. Ein Rudel hat sich in NRW noch nicht etabliert.