Dokumentation einer Drückjagd im Taunus: So grausam hetzen Jäger Wildtiere in den Tod

Es war ein kühler, stürmischer und nasser Herbstsamstag im Taunus. Am 25. Oktober 2025 trafen wir uns früh am Morgen in einem ehemaligen Wolfsrevier in Wehrheim: Aktive von Wolfsschutz-Deutschland e.V., Pro Fuchs Hessen / Wildtierschutz Deutschland Sektion Hessen und ein Journalist aus Berlin. Ziel: die jährliche Drückjagd im Revier Wehrheim zu dokumentieren – nicht um zu stören, sondern um sichtbar zu machen, was sonst im Verborgenen bleibt.

Der erste Erfolg: Keine Schweizer Stöberhunde mehr

Schon beim Eintreffen bemerkten wir die Veränderung. Keine Schweizer Stöberhunde und  Jagdlaikas, die in den Vorjahren mit unbarmherziger Härte durch das Unterholz getrieben hatten. Der öffentliche Druck, die Proteste, die Berichte aus den letzten Jahren sowie Anzeigen von Pro Fuchs Hessen /Wildtierschutz Deutschland Sektion Hessen – sie haben gewirkt. Auch die Zahl der Jäger und Treiber war deutlich geringer. Weniger Fahrzeuge am Sammelpunkt, weniger Stimmen, weniger Hundegebell. Und vor allem: weniger Schüsse. Die Jagd war spürbar ruhiger als in den Jahren zuvor.Doch ein Problem bleibt: Die Gemeinde Wehrheim gibt den Termin der Drückjagd seit Jahren nicht öffentlich bekannt.

Deshalb trafen wir auf zahlreiche Spaziergänger, Jogger und Radfaher, die völlig überrascht waren, plötzlich in einem aktiven Jagdgebiet zu stehen. „Wir wollten nur spazieren gehen“, sagte eine Frau mit Hund. „Niemand hat uns gewarnt.“

 

Am Wegesrand abgelegte totgeschossene Hirschkuh. Dieses Tier mus sehr gelitten haben, denn der Jäger traf eben nicht, wie so oft behauptet wird, ins Herz, sondern in den Bauchraum, wie deutlich in dem oben eingefügten Foto aus der Persektive von oben zu erkennen ist. Hätten wir das Tier umgedreht, wäre eine klaffende Bauchwunde mit heraus quillenden Därmen zu sehen gewesen.  Wölfe dagegen töten ihre Beute mit einem Kehlbiss. Die Beute verliert dabei rasch das Bewusstsein. Wie so eine klaffende Wunde mit heraus hängendem Darm aussieht, zeigten wir hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/11/24/hessen-erneute-drueckjagden-im-wolfsgebiet-butzbach/    © Brigitte Sommer

 

Es ist sehr schwer solche Situationen zu ertragen, doch viele Menschen wissen viel zu wenig über die Grausamkeit von Drückjagden. Deshalb ist es wichtig, dies zu dokumentieren. Ein Blattschuss, der den weiblichen Hirsch sofort getötet hätte, hätte weiter vorne Richtung Schulter treffen müssen. © Foto: Necla von Gartzen.

 

Totgeschossene Hirschkuh im Film

Dieses Tier wurde, wie es im Jagdfachjargon heißt, waidwund geschossen. Dabei werden der Pansen, die Gedärme und weitere innere Organe verletzt. So „krank geschossene“ Tiere, wie die Jäger es bezeichnen, laufen noch viele hundert Meter und wenn noch Hunde hetzen, einige Kilometer. Man kann sich gar nicht vorstellen, welche Schmerzen und Leiden dieses Tier über sich ergehen lassen musste. Das soll sich „waidgerechte Jagd “ nennen dürfen?
Das Fleisch dieser Hirschkuh wird mit großer Wahrscheinlichkeit ungenießbar sein, wegen der hohen Adrenalinkonzentration im Blut, während der Hetz- und Sterbephase.

 

Der Ablauf: Bis kurz vor 16 Uhr.

Die Jagd begann gegen 10 Uhr. Das erste Treiben zog sich bis in den frühen Nachmittag. Viele Jagdpächter in der Region verzichten inzwischen auf ein zweites Treiben – aus Rücksicht auf Wild, Menschen und öffentliche Kritik. Nicht so in Wehrheim. Hier wurde bis kurz vor 16 Uhr gejagt, obwohl kaum Wild zu sehen war.

Was wir sahen – und was wir fanden

Während der gesamten Zeit begegneten wir kaum flüchtendem Wild:

  • Ein Wildschwein, das am Vormittag in Panik durch das Dickicht brach.
  • Ein Hirsch, der erst zum Schluss in Panik den Weg querte.

 

Und dann der Fund, der uns die Sprache verschlug:


Am Wegesrand lag eine Hirschkuh. Ein tiefer Bauchschuss. Sie war nicht sofort tot. Das Blut am Maul, die Schwellung am oberen Rand des Körpers – alles sprach dafür, dass sie lange gelitten hatte, bevor der Tod eintrat. Ein Bild, das sich einbrennt. Ein Beweis dafür, was Drückjagden wirklich anrichten: unnötiges, langes Leiden.

 

Mitten im Treibjagdgeschenen

 

Treiber und Hunde im Film. Die Treiber versuchen die Wildtiere aufzuscheuchen und in Richtung der Hochsitze zu treiben. Dort sitzen Jäger und schießen auf die flüchtenden Tiere. Oft werden die Tiere nicht richtig getroffen und müssen elendig unter unvorstellbaren Schmerzen verenden.

 

Mithilfe von Traktoren wurden die Treiber in ihr zugewiesenes Gebiet gekarrt. © Brigitte Sommer

 

Laut eines Sprechers der Jagdaufsicht hatten auch die Treiber einen Jagdschein. Ein Entgeld hätten sie nicht erhalten. Auffällig ist hierbei eine hohe Anzahl an Frauen. Auf den Hochsitzen selbst, sahen wir nur Männer. Allerdings traten gerade die Frauen uns gegenüber sehr aggressiv auf. © Brigitte Sommer

 

Junge Frauen als Treiber – mit kurzer Zündschnur

Ein neues Bild prägte sich ein: Immer mehr junge Frauen sind als Treiber mit dabei. Sie riefen „Hop Hop Hop“, schlugen mit Stöcken auf Bäume und ins Unterholz – genau wie die Männer. Doch bei einigen von ihnen reichte unsere bloße Anwesenheit mit Kamera und Warnweste aus, um heftige Aggression auszulösen. Drohgebärden, laute Beschimpfungen, Versuche, uns einzuschüchtern. Unser Rat an sie – und an alle Treiber: Sucht euch eine sinnvolle Beschäftigung, statt mit Rufen und Schlägen Tiere in Todesangst vor die Gewehre zu treiben.

 

Treiber beschädigen duch das Querfeldeinlaufen auch den Wald.  Mit Werkzeug kappen sie Büsche und junge Bäume, um die sich im Gebüsch befindenden Tiere aufzuscheuchen.  © Brigitte Sommer

 

Bei Drückjagden sind immer zahlreiche Gastjäger mit dabei. Oft werden hohe Summen dafür gezahlt. Bei der Drückjagd im Taunus sollen die Gastjäger aber laut Aussage eines Sprechers nichts bezahlt haben. Damit diese Gastjäger ihre Hochsitze auch finden, sind sie mit Leuchtfarbe markiert. © Brigitte Sommer

 

Dieser Jäger wartet auf Tiere, die ihm die Treiber vor die Flinte hetzen. © Brigitte Sommer

 

Uns begleitete ein Freier Jorunalist aus Berlin (rechts), der auch einen Sprecher der Jagdaufsicht kurz interviewen konnte. In diesem Jahr waren nachweislich keine hochläufigen Jagdhunde mehr im Einsatz, wie zum Beispiel die Rasse Jagdlaika, deren Einsatz tierschutzrechtslich umstritten ist, da sie die Wildtiere still hetzen und auch angreifen. Sie bellen dabei nicht. Der Sprecher bestätigte, dass man die Kritik an dieser Rasse inzwischen eingesehen hätte. Hier unser Bericht aus dem vergangenen Jahr mit Einsatz der umstrittenen Hunde: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/10/29/jagdlobby-eskalation-in-hessen/

 

Es gehört ein klein wenig Mut dazu, Drückjagden zu dokumentieren. Wichtig ist es, leuchtende Kleidung zu tragen und auf den Hauptwegen zu bleiben. Spaziergänger dürften nicht von öffentlichen Wegen verwiesen werden, auch wenn der ein oder andere Jäger dies vielleicht behaupten sollte. Wichtig ist es, Dokumentationen nur mit mindestens zwei Leuten zusammen zu machen, weil es wichtig ist, Zeugen dabei zu haben, weil viele Jäger danach Lügen verbrieten, gegen die man ggf. Gerichte einschalten muss. Sicherheit sollte oberstes Gebot haben, deshalb möglichst hinter den Treibern bleiben um nicht in die Schusslinie zu geraten. Ruhig bleiben, keine Streitereien anfangen. Handy zum Filmen und eine Kamera mit Teleobjektiv nicht vergessen. © Necla von Gartzen.

 

Jäger mit Gewehr in der Hand auf dem Weg zum Hochsitz. © Brigitte Sommer

 

Nicht an allen Wegen waren Warnhinweise angebracht. © Brigitte Sommer

Hier der Bericht von Pro Fuchs Hessen /Wildtierschutz Deutschland Sektion Hessen

Vor Treibern und Hunden flüchendes Wildschwein im Film

 

 

Warum solche Jagden nicht nur grausam, sondern sinnlos sind

Drück- und Treibjagden werden oft verteidigt – mit Argumenten, die nicht halten:

  • Bestandsregulierung? Nein. Zufallstreffer, keine Selektion.
  • Waldverjüngung? Nein, durch das herumtrampeln im Wald schädigen die Treiber die Vegetation. 
  • ASP-Eindämmung? Nein. Selbst der Bundesjagdverband sagt: Massenjagden stoppen die Seuche nicht.
  • Gutes Wildbret? Nein. Die Tiere sind voller Adrenalin – das Fleisch oft ungenießbar.

 

Nicht nur Hobbyjäger entgegen mancher Darstellung sind Berufsjäger, Revierförster und Mitarbeiter von Landesforstbetrieben (z. B. HessenForst) maßgeblich an Planung, Organisation und Durchführung von Drück- und Treibjagden beteiligt. Sie stellen die Reviere, koordinieren die Treiben, setzen Hunde ein und geben oft den Takt vor. Deshalb können wir die Kritik, Drückjagden seien „nur eine Sache der Hobbyjäger“, nicht nachvollziehen. Die Verantwortung liegt bei allen Beteiligten ob ehrenamtlich oder beruflich. Wer hetzt, schießt oder organisiert trägt die Verantwortung für das Tierleid.

Wölfe könnten die Wildbestände tatsächlich in Hessen regulieren, doch sie sind nicht willkommen

Während wir die Drückjagd in Wehrheim dokumentierten, kam es zu mehreren Gesprächen mit Jägern. Die Stimmung war teils offen, teils gereizt. Doch ein Punkt kam immer wieder: „Wir brauchen keine Wölfe – wir regulieren selbst.“

Die Natur macht es besser – wenn man sie ließe

Wissenschaftlich ist klar: Wölfe regulieren Wildbestände nachhaltig und selektiv.

  • Sie nehmen kranke, alte und schwache Tiere.
  • Sie verhindern Überverbiss im Wald, weil Rehe und Hirsche nicht mehr ständig an einem Ort verweilen.
  • Studien aus Yellowstone (USA) und aus Brandenburg zeigen: Wo Wölfe zurückkehren, erholt sich die Biodiversität.

Das ist natürliche Regulation.

Wölfe in Deutschland leben in kleinen Familien, bestehend aus Vater, Mutter und bis zu zwei Jahren alten Jungtieren, die in diesem Alter abwandern, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Die gefährliche Reise überleben höchstens 30 Prozent der Jungtiere. Die Anzahl der Welpen, die immer Ende April, Anfang Mai geboren werden, richtet sich nach Angebot an Beutetieren in einem Revier, das mindestens 250 Quadratkilometer groß sein muss. Dabei wird das Revier gegen fremde Wölfe verteidigt. Wölfe müssen also nicht „reguliert“ werden, wie oft von der Jagdlobby propagandiert wird, weil sie sich eben nicht ungebremst vermehren.

Warum trotzdem Druck gegen den Wolf? Weil Jäger selbst schießen wollen

 

  • Einige sprachen offen aus: „Das Wild gehört uns – wir wollen die Trophäen, das Fleisch, das Erlebnis.“
  • Andere wiederholten die bekannte Mär: „Ohne Jagd explodieren die Bestände.“ – Ignoranz gegenüber Daten des Deutschen Jagdverbands, die seit Jahren sinkende Abschusszahlen bei steigender Jagdintensität zeigen.
  • Und dann die Lüge von den 5.000 Wölfen – eine Zahl, die nirgends steht. Aktuell leben ca. 1.300 Wölfe in Deutschland (Stand 2024/25). Platz hätten locker 4.000 Wölfe. 
Von ehemals sieben Territorien sind in Hessen gerade mal drei Territorien übrig beglieben, wobei Rüdesheim nicht einmal sicher bestätigt ist. Quelle: https://wolfszentrum.hessen.de/wolfsmonitoring/territorien

 

Eigensinnige Dackel

Zum Treiben und Aufstöbern der Wildtiere waren Dackel und Jagdterrier im Einsatz. Immer wieder fanden völlig erschöpfte Hunde den Weg zu uns auf die Hauptwege. © Brigitte Sommer

 

Bei all der Tragik ist es hilfreich, sich noch einen Funken Humor zu bewahren. Die „Treibdackel“ machten mehr oder weniger was sie wollten. in einem der drei Filmbeiträge ist auch zu erkennen, dass eine ahnungslose Radfahrerin mitten ins Geschehen gerät. Hier der Link zu den drei kurzen Filmbeiträgen.

https://www.facebook.com/permalink.php/?story_fbid=1145585114441580&id=100069703058435

Dokumentiert haben diese Drückjagd Necla von Gartzen (links) von Pro Fuchs Hessen /Wildtierschutz Deutschland Sektion Hessen und Brigitte Sommer von Wolfsschutz-Deutschland e. V.  Am 25.10.25  haben wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. Pro Fuchs Hessen / Wildtierschutz Deutschland Sektion Hessen dabei unterstützt, eine Drückjagd in einem ehemaligen Wolfsgebiet zu dokumentieren. Das Territorium hieß Butzbach, wir sind der Ansicht, dass das Wolfspaar wurde von 2024 auf 2025 illegal beseitigt wurde. Wir vermuten im Rahmen solcher Drückjagden, die auch in bestehenden Wolfsgebieten ab jetzt ständig stattfinden. Foto: Privat.

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Auch durch den Kauf unseres neues Wolfskalenders für 2026 kann unsere Arbeit wirkungsvoll unterstützt werden. Hier geht es zu den Bestellmöglichkeiten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2

 

Thüringen: Kein „unglaublicher Anstieg“ der Wolfsrisse – Politiker und Presse verbreiten die Unwahrheit

In Thüringen tobt eine erbitterte Debatte um den Wolf, die von maßlosen Übertreibungen und populistischen Parolen geprägt ist. Während Politiker wie Peter Grimm, Bürgermeister von Großbreitenbach, von einem „unglaublichen Anstieg“ der Wolfsrisse sprechen, und Medien diese Behauptungen ungeprüft übernehmen, zeigen die Fakten ein anderes Bild. Landwirte wie Heinz Bley mit seinem Thüringeti-Projekt tragen durch ihre Praktiken zu einem verzerrten Bild bei, das den Wolf als Bedrohung darstellt. Dabei wird die wahre Ursache der Konflikte – fehlender Herdenschutz – systematisch ignoriert. Dieser Artikel entlarvt die Lügen und zeigt, wie eine faktenbasierte Diskussion den Weg für eine friedliche Koexistenz ebnen könnte.

Peter Grimm, Bürgermeister von Großbreitenbach, behauptet im Artikel auf „insuedthueringen.de“ vom 14. April 2025, die Wolfsrisse im Ilm-Kreis hätten „unglaublich zugenommen“. Diese dreiste Behauptung ist eine glatte Lüge, wie aktuelle Rissdaten eindeutig beweisen. Der fehlende Herdenschutz ist das wahre Problem, doch Politiker wie Grimm und die regionale sowie überregionale Presse verbreiten gezielte Propaganda, indem sie die Fakten ignorieren und tendenziöse Hetze gegen Wölfe betreiben. Es reicht: Schluss mit der Lügenkampagne – wir fordern konsequenten Herdenschutz statt populistischer Abschussforderungen! Grimm hat sogar einen Petition an den Thüringer Landtat gestarte, aber nur wenige Unterschriften erzielt: https://petitionen.thueringer-landtag.de/petition/petition-an-den-thueringer-landtag-zur-regulierung-des-wolfsbestandes
Beispielfoto Wolfspaar.

Rissdaten entlarven die Märchen von Peter Grimm

Die Risslisten des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie, Naturschutz und Forsten (TMLNU) für 2025 (Stand 24. April) zeigen 57 Schadensereignisse mit 91 betroffenen Nutztieren. Davon sind nur 26 Fälle genetisch als Wolfsrisse bestätigt, 8 weitere in Bearbeitung. In Großbreitenbach gab es 5 Fälle mit 7 betroffenen Tieren (3 Schafe, 4 Muffel). Im Vergleich zu 2023/24 (134 Risse, ca. 11 pro Monat) ist die Zahl 2025 leicht gestiegen (16 pro Monat) – ein völlig normaler Anstieg, der bei nur 24 standorttreuen Wölfen in Thüringen niemanden überraschen sollte. Grimms Behauptung eines „unglaublichen Anstiegs“ scheint schlicht erfunden, ein populistischer Trick, um den Abschussantrag im Ilm-Kreis zu rechtfertigen?

Fehlender Herdenschutz: Die Wahrheit wird ignoriert

Die Rissdaten legen die wahre Ursache offen: In 82 % der Fälle (47 von 57) waren die betroffenen Herden ungeschützt – in Großbreitenbach in allen 5 Fällen. Der Rest: „Nicht definiert“. Was dies heißt erklären wir noch. Elektrozäune, Untergrabschutz oder Schutzhunde fehlen, obwohl diese Maßnahmen Risse drastisch reduzieren könnten. In Regionen mit konsequentem Herdenschutz sinken die Angriffe massiv – doch in Thüringen wird das ignoriert. Stattdessen wird auf Abschüsse gedrängt. Peter Grimm bestätigte „In Südthüringen“ am 14. April, dass ein solcher Antrag vorliegen würde. Wird diesem zugestimmt, wäre dies ein Skandal ohne Gleichen. Diese Verweigerung von Schutzmaßnahmen ist skandalös: Weidetiere sterben, weil Halter und Politik versagen – und der Wolf wird zum Sündenbock gemacht.
Ausriss aus der aktuellen Rissliste Thüringen. Kein einziges Tier war geschützt. Die Wölfin GW2985f gehört zum Rudel Neustadt am Rennsteig in Thüringen. Dieses Territorium wurde 2024 bestätigt und GW2985f ist eines der Elterntiere dieses Rudels, zusammen mit dem Rüden GW3147m. Das Rudel umfasst mindestens vier Welpen (Stand 2024) und die Elterntiere verlagerten ihren Aktivitätsschwerpunkt aus dem früheren Territorium Neuhaus am Rennweg, das sich auflöste, nachdem die Fähe GW2437f „verschwand“. Wir gehen davon aus, dass sie illegal getötet wurde. Die Kriminellen schaffen sich ihre Rissprobleme also selbst.
Ausriss aus der Rissliste Thüringen. Kein einziges Tier war geschützt.

Politiker und Presse: Tendenziöse Hetze statt Fakten

Nicht nur Politiker wie Grimm, sondern auch die regionale und überregionale Presse tragen die Verantwortung für diese Antiwolfpropaganda. Medien wie „insuedthueringen.de“ oder die „Thüringer Allgemeine“ sowie der „MDR“ übernehmen die übertriebenen Angaben von Politikern wie Grimm und Umweltminister Tilo Kummer (BSW) kritiklos, anscheinend, ohne die Risslisten auch nur anzusehen. Kummer behauptete laut einem Artikel von uns (7. Februar 2025) 20 Rissereignisse im Vorjahr – die Rissliste zeigt nur 16. Insgesamt waren Wölfe in Thüringen für weniger als die Hälfte der gemeldeten Fälle verantwortlich. Doch solche Fakten finden in den tendenziösen Artikeln der Presse keinen Platz – stattdessen wird der Wolf pauschal als Bedrohung dargestellt, um die Abschussforderungen zu rechtfertigen. Diese Berichterstattung ist nicht nur einseitig, sondern gefährlich: Sie schürt Hass und lenkt von der eigentlichen Lösung ab.

Kummers Agenda: Abschüsse statt Naturschutz

Tilo Kummer, selbst Nutztierhalter, setzt die Interessen der Agrarlobby über den Naturschutz und fordert die Regulierung von Wölfen – ein klarer Verstoß gegen EU-Recht, das die Vermehrung der Wölfe fördern soll. Seine Politik ignoriert die Fakten und drängt auf Abschüsse, wie der neueste Abschussantrag zeigt. Diese Hetze ist unverantwortlich: Sie zerstört Rudelstrukturen, erhöht langfristig die Konflikte und ignoriert die wissenschaftliche Evidenz, dass Wölfe nur einen Bruchteil der Nutztierverluste verursachen.

Lösung: Endlich Herdenschutz statt Lügen und Abschüsse

Die Fakten sind klar: Wölfe verursachen in Thüringen weniger als die Hälfte der gemeldeten Risse und die moderate Zunahme 2025 ist kein Grund für Panik. Der wahre Skandal ist der fehlende Herdenschutz, der in 82 % der Fälle die Ursache für Konflikte ist. Wir fordern das Thüringer Umweltministerium auf, endlich Verantwortung zu übernehmen: Setzt flächendeckend Schutzmaßnahmen um – Elektrozäune, Schutzhunde, Unterstützung für Landwirte! Die Presse muss aufhören, die Lügen von Politikern wie Grimm und Kummer ungeprüft zu verbreiten und stattdessen faktenbasiert berichten. Der Wolf ist kein Feind, sondern ein Teil unserer Natur – es ist Zeit, dass Thüringen das anerkennt!

Reale Einblicke ins Gebiet:

Glaubt man der Thüringer Presse, könnte man meinen, auch die Ohrdrufer Wölfe belagern die Gegend geradezu. Um den einseitigen Berichten Fakten entgegen zu setzen, haben wir uns selbst in das Territorium Ohrdruf aufgemacht und sind auch auf die Suche von „undefinierten Zäunen“ gegangen.

Wir starten mit einem positiven Zaunbeispiel bei Arnstadt. Hier sind Herdenschutzhunde im Einsatz und die Schafe sind mit wolfsabweisenden Litzen und zusätzlich mit wolfsabweisenden Netzen gesichert. Dazu sind auch Herdenschutzhunde im Einsatz. Wenn man will, geht es.

Blick aus Richtung Arnstadt auf den Kalkberg. Rechts sind die Schafe in der Ferne zu sehen. ©Brigitte Sommer

 

Das Gras unter den unteren Litzen muss allerdings bald gemäht werden. Wenn Gras in die Litze hinein wächst, kann es zu Spannungsabfällen kommen. © Brigitte Sommer

 

Außen sind Litzen unter hoher Spannung, innen ein wolfsabweisendes Netz und drei Herdenschutzhunde. ©Brigitte Sommer

Hier kurze Filmbeiträge über das Kalkberg-Projekt:

 

 

 

Wanderer werden auf die Beweidung hingewiesen. © Brigitte Sommer

 

Die Problematik hinter den „undefinierten Zäunen“

In der Rissliste taucht öfter der Begriff „undefinierte Zäune“ auf. Wir haben uns mal auf die Suche der Fälle im LK Gotha gemacht und diese Zäune hier gefunden:

In der Thüringeti sind Weidetiere nur hinter zwei Litzen auf einer riesigen Fläche eingezäunt. Diese Litzen bieten keinen Schutz. © Brigitte Sommer

 

Infokasten am Rand der Weiden.

Heinz Bley (CDU) ist nicht nur Bauer und Jäger und Bürgermeister von Crawinkel, sondern mit der Agrar GmbH Grawinkel auch Betreiber der „Thüringeti“, einem großflächigen Naturschutzprojekt, bei dem auf etwa 2.500 Hektar Pferde und Rinder in freier Wildbahn gehalten werden. Die Zäune um das Gebiet, wie hier zu sehen, sind mit gerade mal zwei Litzen rudimentär und schützen allenfalls davor, dass die Weidetiere nicht auf die Straße laufen. In diesem Gebiet gab es wiederholt Wolfsrisse. In einem Bericht äußert er sich dazu, dass Wolfsrisse bei seiner offenen Haltungsform unvermeidbar seien und er Kompensationen für gerissene Tiere erhalten würde. Er geht also ganz bewusst ein Risiko für seine Weidetiere ein. Es ist sicher auch eine ethische Frage, ob man derart risikofreudig mit Weidetieren umgehen sollte. Insider behaupten, den Tieren würde auch nicht bei Verletzungen oder Krankheiten, wie in anderen vergleichbaren Projekten wie z. Dülmen, geholfen werden.

Zu viel werde für Wolfsmonitoring ausgegeben, während Tierhalter zu wenig Unterstützung erhalten würden, monierte Bley in einem MDR-Bericht am 30. März 2025. Plattformen, Foren oder Social-Media-Seiten greifen aber solche Fälle wie seine Risse dort oft auf, um Ängste zu schüren und Wölfe als Bedrohung darzustellen. Solche Seiten verzerren häufig die Realität, indem sie Einzelfälle wie Wolfsrisse in der Thüringeti sensationalisieren, ohne den Kontext (z. B. Bleys Naturschutzziele oder Kompensationsmechanismen) zu beleuchten. Bley könnte sich zumindest öffentlich von den Wolfshetzern distanzieren, dies scheint aber nicht so einfach zu sein.

Seine Partei, die CDU in Thüringen, forderte Maßnahmen, die den Schutzstatus des Wolfs herabsetzen und Abschüsse erleichtern sollen. Schon 2017 brachte die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag einen Antrag ein, der eine Wolfsverordnung mit Regelungen zur Schutzjagd und zum Abschuss problematischer Wölfe forderte, da die wachsende Wolfspopulation Nutztiere gefährde und Ängste in der Bevölkerung schüre. Sie drängte auch auf eine Überprüfung des europäischen Schutzstatus des Wolfs, um ein Gleichgewicht zwischen Wolfspopulation, Weidetierschutz und dem Sicherheitsgefühl der Menschen herzustellen.
Im April 2025 unterstützte die CDU einen Antrag der Regierungskoalition (CDU, BSW, SPD), der die Landesregierung auffordert, im Bundesrat eine Absenkung des Wolfschutzstatus anzustreben, um Bejagung zu ermöglichen. CDU-Abgeordneter Andreas Bühl betonte, dass dies die Situation vor Ort verbessern soll, da die Wolfspopulation – laut einem Entschließungsantrag des Europäischen Parlaments von 2022 – in zehn Jahren um 25 % gestiegen und ein günstiger Erhaltungszustand erreicht sei. Am 11. April 2025 begrüßte die CDU-Fraktion eine Bundesratsinitiative zur Änderung des Jagdrechts.

 

 

„Heinz Bley ist ein Vorbild für Deutschland“, sagte Michael Succow, der vom „stern“ als einer der renommiertesten Naturschützer des Landes bezeichnet wurde und für seine Verdienste mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde. „Ein Held, der bewiesen habe, wie in einer historisch gewachsenen Landschaft Schönheit und Artenvielfalt zu bewahren sind, zum Nutzen aller.“ Ist vielleicht ein bisschen dick aufgetragen. Aber die guten Geschichten müssen erzählt werden, schlechte Nachrichten gibt es genug, so der „stern“ 2018. Die Headline lautete: Fürs Nichtstun bekam ein Bauer EU-Subventionen. Und schuf so ein Paradies für bedrohte Arten“

Das Projekt erhält nach unseren Recherchen seit 2004 als zertifizierter ökologischer Landbaubetrieb Fördermittel, etwa für Flächenstilllegung, Naturschutzmaßnahmen und die Pflege von 2.500 Hektar Weideland. Eine Kontroverse um Subventionsbetrug im Jahr 2017, bei der Heinz Bley einer Zahlung von 10.000 Euro zustimmte, um ein Verfahren einzustellen, deutet darauf hin, dass Subventionen geprüft wurden. https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/eu-agrarpolitik-und-foerderung/direktzahlung/veroeffentlichung-eu-zahlungen.html

So sehen die Zäune in der Thüringeti aus. Selbst wenn Spannung auf den Litzen ist, so hindert diese nur die Weidetiere daran, die Weide zu verlassen. Wobei Pferde hier auch mühelos darüber springen können. Direkt neben den Weiden ist eine viel befahrene Straße. © Brigitte Sommer

 

Hier werden Reitpferde eingesetzt.

 

Es gibt auch noch den Thüringeti e. V.

Der Vorstand des Thüringeti e.V. besteht aus:
  • 1. Vorsitzender: Heinrich Bley
  • 2. Vorsitzende: Lilli-Sophie Sauerbrey
  • Schatzmeisterin: Maren Hißbach
Der Thüringeti e.V. wurde am 9. März 2020 in Crawinkel gegründet und ist seit dem 4. Juni 2020 im Vereinsregister des Amtsgerichts Gotha unter der Nummer VR 141607 eingetragen. Der Verein engagiert sich in kulturellen und reitsportlichen Aktivitäten, wie Reitturnieren, Laientheater und der Förderung der Tierzucht und ist steuerlich als gemeinnützig anerkannt. Heinrich Bley, der Vorsitzende. Diese Verbindung deutet auf eine enge Verknüpfung zwischen Verein und Projekt hin, was Fragen nach Interessenskonflikten aufwerfen könnte.
Die Thüringeti wird trotz ihrer Erfolge bei der Artenvielfalt (2.457 Arten) und nachhaltigen Landwirtschaft scharf von Tierschützern kritisiert:
  1. Kadaverproblematik: Bley lässt Kadaver liegen, was Wölfe anzieht. Dies widerspricht dem „Managementplan für den Wolf in Thüringen“, der das Zugänglichmachen von Futterquellen verbietet (wolfszone.de, 22. März 2021).
  2. Fehlender Herdenschutz: Die extensive Beweidung (1.500 Tiere) erfolgt ohne ausreichenden Schutz, was Risse begünstigt und Konflikte mit Wölfen verschärft, wie die Rissdaten (82 % ungeschützt) zeigen.
  3. Wirtschaftliche Prioritäten: Bley profitiert von EU-Subventionen (1,5 Millionen Euro 2019) und Tourismus (Safaris, Auktionen), spart aber Entsorgungskosten von Kadavern, was Naturschutzziele untergräbt.
  4. Indirekte Unterstützung von Abschüssen: Die Kadaverpraxis nährt die Forderung nach Abschüssen, da sie Konflikte eskaliert, was Politikern wie Tilo Kummer Argumente liefert.
Die Thüringeti wird zwar für Biodiversität gelobt, doch diese Praktiken stehen im Widerspruch zu nachhaltigem Wolfschutz und fördern eine feindselige Haltung gegenüber Wölfen.
Für Wanderer kann die Thüringeti wohl durchaus gefährlich werden, denn dieses Zäunchen wird einen frei laufenden Bullen nicht abhalten. Kurz zuvor sind übrigens zwei ältere Damen mit Nordic Walking Stöcken hier vorbei gekommen.

Einblicke ins Gebiet Ohrdruf

Blick von Gossel in Richtung Truppenübungsplatz. ©Brigitte Sommer

 

Im Territorium wird überall stark gerodet und die Waldwege durch schwere Maschinen zerstört. Zudem rasen hier auch Leute mit Geländemaschinen durch. © Brigitte Sommer

 

Genug Platz für Wölfe. © Brigitte Sommer

 

Wanderweg durch die Thüringeti. ©Brigitte Sommer

 

In vielen Gebieten Deutschlands eine Rarität. Hier überall zu finden. Die Schlüsselblume. © Brigitte Sommer

 

So wenig Wölfe leben in Thüringen

Infokasten: Anzahl der Wölfe in Thüringen (Stand Mai 2025)
  • Gesamtzahl standorttreuer Wölfe: 24
  • Wolfsterritorien: 4
    • Ohrdruf: Rudel mit mindestens 11 Wölfen (inkl. 8 Welpen 2024)
    • Neustadt am Rennsteig: Rudel mit 4 Welpen (seit 2024)
    • Ilfeld: Paar (2 Wölfe, keine Welpen 2024/25)
    • Hainich: Paar (2 Wölfe, seit 2025 bestätigt)
  • Durchziehende Wölfe: Zusätzlich zu den standorttreuen Tieren werden regelmäßig Einzelwölfe gesichtet, die auf der Suche nach einem Revier sind.
  • Monitoring: Daten basieren auf Fotofallen, genetischen Analysen und Sichtungen, erhoben vom Kompetenzzentrum Wolf, Biber, Luchs des Thüringer Umweltministeriums.
  • Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. machen ein vereinsinternes Monitoring: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/
Bei nur 24 Wölfen in Thüringen ist die Chance nach einer Herabsetzung des Schutzstatus gezielt Wölfe abzuschießen, sehr gering. Die geringe Dichte, rechtliche Hürden, praktische Schwierigkeiten und gesellschaftlicher Widerstand machen Abschüsse unwahrscheinlich und ineffektiv. Statt auf Abschüsse zu setzen, sollte der Fokus auf Herdenschutz liegen, da 82 % der betroffenen Herden ungeschützt sind – eine Maßnahme, die Konflikte nachhaltig reduziert, ohne die kleine Wolfspopulation zu gefährden.

Polittheater

Die Wolfsdebatte in Thüringen wird von Kritikern als politisches Theater wahrgenommen. Die CDU und Umweltminister Tilo Kummer (BSW) fordern eine Herabsetzung des Wolfschutzstatus, um Abschüsse zu erleichtern, obwohl es nur 24 standorttreue Wölfe im Freistaat gibt und Risszahlen moderat sind (26 bestätigte Wolfsrisse 2025). Politiker wie Peter Grimm (Bürgermeister Großbreitenbach) sprechen von einem „unglaublichen Anstieg“ der Risse, obwohl die Daten dies nicht stützen.
Das „Theater der Regierung“ beschreibt die Mischung aus politischer Instabilität, Skandalen, populistischen Debatten und öffentlicher Skepsis gegenüber der Brombeer-Koalition. Anstatt Probleme wie Herdenschutz oder Haushaltsspielraum konsequent anzugehen, scheint die Regierung in internen Konflikten und symbolischen Auseinandersetzungen wie der Wolfsdebatte gefangen – ein Schauspiel, das die Bürger mehr frustriert als überzeugt, aber auch von den wahren Problemen ablenkt.

Gebrochene Wahlversprechen

Vor der Wahl sprach sich das BSW für den Schutz von Wölfen aus, mit Fokus auf Herdenschutz und Koexistenz. Nach der Wahl, unter dem Druck der Koalition und durch Umweltminister Tilo Kummer, hat das BSW seine Position geändert und unterstützt nun Abschüsse – ein klarer Widerspruch zu den Wahlversprechen. Diese Kehrtwende zeigt, wie politische Zwänge und persönliche Interessen die ursprünglichen Ideale des BSW untergraben haben und trägt zur Wahrnehmung der Regierung als „Theater“ bei, das mehr mit Machtspielen als mit konsequenter Politik beschäftigt ist.
Im Januar 2025 wurden die Immunitäten von Finanzministerin Katja Wolf (BSW) und Infrastrukturminister Steffen Schütz (BSW) aufgehoben, nachdem eine anonyme Anzeige Korruptionsvorwürfe auslöste. Die Staatsanwaltschaft Erfurt ermittelt wegen einer Reise Wolfs auf ein Privatanwesen von Schütz auf Mallorca vor der Landtagswahl 2024. Grünen-Sprecherin Ann-Sophie Bohm nannte dies eine „enorme Hypothek“ für die Regierung und Sprecher Luis Schäfer warnte vor einer Regierungskrise. Solche Skandale nähren den Eindruck, dass die Regierung mehr mit internen Dramen als mit effektiver Politik beschäftigt ist.
Die Regierung wird auch für ihre Haushaltspolitik kritisiert. Finanzministerin Wolf beklagte, dass über 12 der 14 Milliarden Euro des Haushalts 2025 durch Gesetze gebunden seien, was den Spielraum einschränkt. Die Aufnahme neuer Schulden (313 Millionen Euro) wurde kontrovers diskutiert, während die AfD unter Björn Höcke von „Geldverschwendung“ sprach und Kürzungen vorschlug, z. B. bei der Betreuung Geflüchteter. Solche Auseinandersetzungen, gepaart mit der hohen Wahlbeteiligung der AfD (35 % in Umfragen), verstärken den Eindruck, dass die Regierung mehr mit politischem Streit als mit Lösungen beschäftigt ist.

Unterstütze den Wolfschutz!

Unterwegs vor Ort vom Vorstand waren Jürgen Götz und Brigitte Sommer mit weiteren Aktiven, die wir zu deren Schutz nicht zeigen. Wir freuen uns über weitere Unterstützung vor Ort. https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Trittsiegel Wolf © Brigitte Sommer

 

Die Propaganda von Politikern und Presse bedroht den Wolf und die Koexistenz von Mensch und Natur. Unterstütze uns bei Wolfsschutz-Deutschland e.V.: Werde aktiv oder kläre in Deiner Gemeinde auf. Gemeinsam können wir die Hetze stoppen und eine Zukunft schaffen, in der Mensch und Wolf friedlich zusammenleben!

 

 

Quellen:

https://www.ardmediathek.de/video/mdr-thueringen-journal/wolfsrisse-im-ilmkreis-nehmen-zu/mdr/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy8wNWQ4YTFjYy0wOTFhLTRhMzEtODI3Ni1mYWZlMGFlZDI5ZGY

https://www.stern.de/gesellschaft/wildnis-in-thueringen–eu-subventionen-fuers-nichtstun-8116244.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/02/07/thueringen-bsw-minister-mit-stasivergangenheit-will-schutzstatus-senken-und-woelfe-toeten-lassen/

https://umwelt.thueringen.de/themen/natur-artenschutz/kompetenzzentrum/wolf

https://www.agrar-crawinkel.de/thueringeti/

https://www.thueringeti-verein.com/kontakt/

http://www.dbb-wolf.de

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bsw-spitzenduo-verliert-immunitaet-wegen-mallorca-reise-110247625.html

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

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Hessen: Wieder tote Tiere im Wildpark Büdingen – Zäune bieten weiter keinen Schutz

Immer wieder werden seit Anfang des Jahres im Wildpark Büdingen tote Tiere gefunden. Mit den aktuell gefundenen drei toten Mufflons erhöht sich die Zahl auf insgesamt sieben. Obwohl kein Wolf nachgewiesen werden konnte, wird weiter heftig spekuliert. Dabei sind in Wirklichkeit die Zäune das Problem, denn hier kann alles unten hindurch, das ergab unsere Spurensuche erneut.

Für die im Park lebenden Wildtiere scheint das Areal ideal zu sein. Ein Bachlauf fließt durch ein großzügiges Gehege mit genug Platz sowie Wald- und Wiesenflächen. Das großzügige Areal ist frei zugänglich. Ein Rundweg mit kleinen Stationen für Kinder führt darum herum. Der Park ist ein beliebtes Ausflugsziel, doch seit Anfang des Jahres geschieht hier Merkwürdiges. Insgesamt sterben sieben Wildtiere bei drei Vorfällen.

Paetrick Tillmann, Leiter des Reviers, in dem der Büdinger Wildpark liegt, bestätigte gegenüber der FNP: „Ja, es gibt wieder drei tote Mufflons. Und nein, es gibt weder Anhaltspunkte noch konkrete Hinweise, die mit Sicherheit darauf schließen ließen, dass ein Wolf für die inzwischen sieben gerissenen Tiere verantwortlich wäre,“ wird er in der FNP zitiert.  Zwei Forstwirte der Stadt Büdingen hätten vor einigen Tagen zwei Tiere gefunden, der Revierleiter das dritte. Spezialisten des Forstamtes Nidda seien hinzugezogen worden. Die begutachteten laut Tillmann die toten Tiere, nahmen Proben und schickten den DNA-Abstrich dorthin, wo sie von Experten untersucht werden, ans Wolfszentrum in Gießen.

 

Rund um die Gehegeanlage ist so gut wie gar kein Untergrabschutz vorhanden. Spekulationen darüber, dass Wölfe angeblich zwei Meter hohe Zäune überspringen würden, erübrigen sich deshalb. Wahrscheinlich wurden die bislang verstorbenen Tiere durch Fuchs oder Hund nachgesorgt. Wie sie in das Gelände hinein gekommen sein konnten, ist leicht zu erklären. Nämlich unten hindurch. © Brigitte Sommer

 

Die Mufflons leben im Park in einem großen Gemeinschaftsgehege mit Rothirschen und Damhirschen.

Zum dritten Mal wurden jetzt tote Wildtiere gefunden. Bei den ersten beiden Fällen konnte Wolf nicht bestätigt werden. Die Tiere schienen nicht durch eine Beteiligung von Beutegreifern oder Hunden gestorben zu sein. Wir berichteten bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/03/17/hessen-kein-wolfsriss-im-wildpark-buedingen/

Wir schauten uns die Zäune bereits im Februar an. Die entsprechende Zaundokumentation ist in diesem Bericht zu finden: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/28/schwarz-rote-koalition-in-hessen-will-jagd-auf-woelfe-eroeffnen

Damals gab es zahlreiche Zugangsmöglichkeiten. Um die komplette Anlage herum war gar kein Untergrabschutz vorhanden. Neben dem Zugang unter der Brücke gab es auch Zugänge über Entwässerungsrohre. Von drei solchen Rohren fanden wir gestern eines mit einem Bretterschutz vor. Von einem Sichermachen des Geheges, wie in einigen Zeitungsberichten zu lesen war, kann aber weiter überhaupt nicht die Rede sein.

Bachseite unter der Brücke offen

Gleich am Eingang des Parks führt links eine Brücke über einen Bachlauf, der die komplette Gehegelandschaft durchzieht. Unter der Brücke ist durch diesen Bach ein direkter Zugang praktisch zu allen Gehegen.

 

Vor dieses Entwässerungsrohr sind nun Bretter genagelt worden. Die Bretter erscheinen etwas unprofessionell.  © Brigitte Sommer

 

Kein Untergrabschutz

 

Kein Untergrabschutz rund um die Gehegeanlage.

Auf der Rückseite wurden einige Stellen mit Brettern versehen. Direkt daneben kann weiter untergraben werden. © Brigitte Sommer

 

Kein Untergrabschutz an der Holzbalkenumzäunung im hinteren Bereich des Geländes. © Lara G.

 

Gemeinschaftshaltung von verschiedenen Arten

 

Eine solche Gemeinschaftshaltung von Rot- und Damhirschen sowie Mufflons ist uns aus keinem anderen Wildpark bekannt. Eigentlich vertragen sich die Arten nicht unbedingt perfekt miteinander. Dank des großen Areals können sie einander ausweichen. Aber könnten am Ende auch Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Arten zu Stress und damit verbundenen Todesfällen geführt haben? An einem Futterautomaten können Besucher Futter für die Tiere ziehen. Doch niemand kann dort kontrollieren, ob auch wirklich nur dieses Futter gegeben wird.

 

Die Damhirsche können, wie die Rothirsche und die Mufflons, über den Bach wechseln. © Brigitte Sommer

 

Damhirsche teilen sich das Gehege mit Rothirschen. © Brigitte Sommer

 

Bei den Rothirschen ist bereits wieder ein kleiner Geweihansatz erkennbar. © Brigitte Sommer

 

Um den Park führt ein Erlebnispfad herum. Die Umzäunung der Gehege besteht im vorderen Bereich aus Wilddraht ohne Spannung und Untergrabschutz und im hinteren Teil aus Holzbalken ohne Spannung und Untergrabschutz. © Brigitte Sommer

 

An sämtlichen Ein- und Ausgangstüren ist kein Untergrabschutz vorhanden. © Brigitte Sommer

 

Brigitte Sommer mit Liv auf Spurensuche. © Lara G.

 

Diese Spur entdeckten Lara und Liv. Kann Hund oder Wolf sein. Anfang des Jahres, während der Paarungszeit, machen sich viele Jungwölfe auf die Suche nach einem eigenen Revier. Dabei legen sie oft hunderte Kilometer zurück. In dieser Zeit kann praktisch überall ein solcher Jungwolf auftauchen. Für Menschen stellen die Wolfsteenager gar keine Gefahr dar. © Brigitte Sommer

 

Die Lösung:

Stromlitzen außen im unteren Bereich rund um das Parkgelände anbringen  und unter der Brücke ein in den Boden ragendes Gitter befestigen. Tagsüber könnte die Spannung auf den Litzen abgestellt werden, damit die Besucher weiter füttern können, ohne einen Schlag abzubekommen. Freilich würde diese Lösung auch nicht verhindern, wenn Tiere eines natürlichen Todes oder wegen eventueller Vernachlässigung sterben.

 

Quelle:

https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/erneut-tote-mufflons-im-buedinger-wildpark-untersuchungen-der-dna-probe-laufen-92908885.html?fbclid=IwAR0DLsqDJYeqI-FX2jxcWb4hof6WAFovRo8Pb85OyRMjouMUTT89Z8eUiU8

 

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. und die Wölfe brauchen Hilfe

In allen Wolfsgebieten brauchen wir dringend aktive Unterstützung. Das ist der erste Schritt zum Aktivwerden: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

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Täuschen, abzocken, moralisieren und drohen: Die Tricks der Agrarlobby

Fallen Weidetiere einem Wolfsriss zum Opfer, folgen darauf oft tränenreiche und hoch emotionale Trauerbekundungen von Haltern über den Verlust ihrer geliebten Familienmitglieder in Lokal- und Massenmedien. Was verschwiegen wird: Viel mehr Weidetiere sterben durch Krankheiten oder Vernachlässigung als durch Wölfe. Dass ein Großteil der gerissenen Tiere nicht geschützt war, wird auch oft unter den Tisch fallen gelassen. Wir stellen hier die schlimmsten Methoden der Täuschung, Trickserei und Vernachlässigung sowie Methoden des Framings vor.

Millionen Nutztiere in Deutschland sind krank. Aus Schweinen, Kühen oder Hühnern wird das letzte bisschen rausgepresst, damit sie möglichst viel Fleisch, Eier und Milch liefern. Das macht sie anfällig für Krankheiten. Milchkühe zum Beispiel leiden oft an schmerzhaften Euterentzündungen, weil ihnen jeden Tag bis zu 60 Liter Milch abgepumpt werden . Hühnern brechen die Knochen, weil die vielen Eier alles Kalzium aufbrauchen. Schweine haben Lungenentzündungen, offene Wunden, Abszesse. Mehr als 13 Millionen kranke und verletzte Schweine verenden jedes Jahr, bevor sie überhaupt den Schlachthof erreichen. Die kranken Tiere produzieren dennoch Fleisch, Milch und Eier. Ihre Produkte landen im Supermarkt – ohne, dass Verbraucherinnen und Verbraucher dies erkennen können. Was in der öffentlichen Debatte kaum Beachtung findet: Das Problem betrifft alle Haltungsformen, sowohl konventionell als auch biologisch wirtschaftende Höfe, kleine Betriebe wie Tierfabriken. Etwas mehr Platz im Stall, Einstreu oder Auslauf ins Freie bedeuten nicht automatisch, dass es den Tieren auch gesundheitlich gut geht. Das belegen wissenschaftliche Studien zur Tiergesundheit, die, die Organisation  foodwatch ausgewertet hat: https://www.foodwatch.org/fileadmin/-DE/Themen/Tierhaltung/Dokumente/2023-01-17_Tiergesundheit_Report.pdf

Foto Wolf © Brigitte Sommer

Insgesamt wurden im 1. Halbjahr 2023 in den Schlachtbetrieben 23,6 Millionen Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde sowie 343,9 Millionen Hühner, Puten und Enten geschlachtet.

Das sind Zahlen, die Wölfe nicht annähernd schaffen können. Für das Jahr 2022 wurden 4.366 wolfsverursachte Schäden ermittelt.

Quelle: http://www.dbb-wolf.de

Weidetiere sterben an Hunger, Krankheiten und Vernachlässigung

So Royal, ein ehemaliges Star-Rennpferd und begehrte Zuchtstute, verhungerte auf einer Weide in Mecklenburg-Vorpommern. Als eine Tierschützerin das Elend des Tieres, das ohne Futter auf einer mageren Koppel zwischen Gänsen und Schafen stand, bemerkte und die Stute barg, soll es bereits zu spät für das Tier gewesen sein. So Royal musste eingeschläfert werden.

 

Unvorstellbare Qualen musste das ausgediente Rennpferd vor seinem Tod erlitten haben. Tina D. versuchte das völlig entkräftete und abgemagerte Tier zu retten. Vergeblich. Foto: Privat Quelle: https://www.bild.de/regional/niedersachsen/regional/star-rennpferd-in-deutschland-verhungert-so-royal-litt-wochenlang-86730938.bild.html

 

Bei Witzenhausen in Hessen verhungerte eine halbe Schafherde. 17 tote Schafe wurden am Neujahrstag gefunden. Pikant: Der Halter war bereits wegen Vernachlässigung seiner Tiere bekannt. Die betroffenen Weiden hätten allerdings nicht in Hessen, sondern in Niedersachsen gelegen. Andere Schäfer wussten Bescheid. https://www.tagesschau.de/inland/regional/hessen/hr-mehr-als-20-schafe-in-witzenhausen-verendet-halter-war-wegen-tierschutz-verstoessen-bekannt-100.html

In einem ähnlichen Fall musste ein Landwirt 1.500 Euro Geldstrafe zahlen.  Im Mai 2021 meldeten Whistleblower den qualvollen Hungertod Hunderter Schafe in einem Betrieb des Landwirtschaftsunternehmens Van Asten in Nordhausen. Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen hatte nach einer Strafanzeige Ermittlungen aufgenommen und beim Amtsgericht Nordhausen einen Strafbefehl gegen den Schäfermeister beantragt. Das Amtsgericht Nordhausen teilte ein Jahr später mit, dass der Strafbefehl wegen dieser unvorstellbaren Tierquälerei rechtskräftig geworden ist. Der Angeschuldigte wurde laut Strafbefehl zu einer Geldstrafe von 75 Tagessätzen zu je 20 Euro verurteilt. https://www.peta.de/neuigkeiten/nordhausen-schafe-verhungert/

Auch im Harz bei Osterwieck wurden Anfang des Jahres verhungerte Schafe und Ziegen aufgefunden: https://www.radiosaw.de/artikel/harz-mehrere-schafe-und-ziegen-erfroren-und-verhungert

Ein Pony und ein Schaf mussten auch in Mai des vergangenen Jahres in Baden-Württemberg verhungern, doch bestraft wurden die Täter nicht. Sie hätten ja nichts gewusst, heißt es in einem Artikel: https://www.schwaebische.de/regional/allgaeu/wangen/pony-und-schaf-mussten-lange-schwere-schmerzen-erleiden-1621243

2021 verhungerten Schafe auf der Ostseeinsel Usedom: https://www.sueddeutsche.de/wissen/naturschutz-15-tote-schafe-auf-naturschutzinsel-werder-geborgen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210227-99-616639

In Rheinland Pfalz wurden 2019 verhungerte Schafe gefunden: https://www.sueddeutsche.de/wissen/naturschutz-15-tote-schafe-auf-naturschutzinsel-werder-geborgen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210227-99-616639

In Österreich fanden Schafe im Jahr 2020 den Hungertod: https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/ueberfordert-landwirt-liess-23-schafe-und-laemmer-verhungern;art4,3244953

Schäfer fordern seit Jahren an Deichen wolfsfreie Zonen. Dort soll jeder Wolf, der sich blicken lässt, totgeschossen werden, wenn es nach ihrem Willen geht. Das Verhungern lassen ihrer Schafe, scheint die Halter aber weit weniger zu belasten, wie dieser Fall aus dem Jahr 2016 zeigt: https://www.abendblatt.de/region/pinneberg/article206981429/Halterin-laesst-Schafe-am-Deich-verhungern.html

Erfrorene Kühe wurden erst vor ein paar Tagen auf einer Weide bei Brandenburg/Havel entdeckt. Sie gehörten einem Bauern. Eine Tierschutzorganisation stellte Strafanzeige: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/01/kuh-erfroren-eis-havelland-kalt-brandenburg-havel.html

Thüringen: Mehrere Lämmer waren bereits erfroren  als die Polizei eintraf:

https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/mitte-thueringen/soemmerda/schafe-gerettet-kaelte-polizei-100.html?fbclid=IwAR3r9ReQZJbOqbX78N1VOECQ3lBoiR7s-scF00sN_pU8hvwOWQHnX7NnnrE

 

Bestand an Schafen gestiegen

Immer wieder wird von Seiten der Landwirtschaft behauptet, dass Wölfe die Weidewirtschaft bedrohen würden und deshalb immer mehr Betriebe schließen müssten. Tatsächlich ist die Zahl der Schafe in Deutschland gestiegen. Sie lag zum 3. November 2023 gemäß der vorläufigen Ergebnisse bei rund 1,6 Millionen. Das ist eine Zunahme um 42 200 Tiere oder 2,8 % im Vergleich zum November 2022. Seit dem 3. November 2021 ist der Bestand um 51 000 Schafe oder 3,4 % gestiegen.

 

Rissprovokationen und Anfüttern von Beutegreifern

Hier ein Fall aus dem November 23 in einem Wolfsgebiet in Hessen.

Hier eine Schafherde in Mittelhessen, in der Nähe einer gerade sesshaft gewordenen Wölfin aus dem Leuscheider Rudel. Mitten auf der Weide lag der Kadaver eines Rehs.
Den Kadaver haben wir mittels einer Drohne gefilmt.
Spuren machen deutlich, dass der Rehkadaver sich zuerst vor der Umzäunung befunden hatte. Da tote Rehe nicht über Zäune fliegen können, muss der Kadaver auf die Weide verbracht worden sein.

 

Ein weiterer, ganz aktueller Fall aus dem Wolfsgebiet Schermbeck, wo ein Gericht klären muss, ob die Schießgenehmigung auf die Mutterwölfin Gloria rechtmäßig ist. Tiere dieses Schäfers sollten maßgeblich für die Genehmigung gewesen sein: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/01/11/nrw-weiter-schafe-ohne-schutz-bei-schaefer-h-im-wolfsgebiet-schermbeck/

 

Natürlicher Tod soll versilbert werden

Ein totes Fohlen im Grenzbereich Spessart und Rhön machte Ende des vergangenen Jahres Schlagzeilen. Eine Pferdezüchterin beklagte tränenreich den Verlust eines angeblich wertvollen Fohlens. Noch bevor überhaupt ein Ergebnis bekannt wurde, berichteten zahlreiche Lokal- und Massenmedien von einem furchtbaren Wolfsriss.

Nur drei Wochen später kam dann die Wahrheit ans Licht: „In dem Fall von dem gemeldeten Fohlen vom 6. November kam die pathologische Untersuchung zu dem Ergebnis, dass es aufgrund verschiedener physiologischer Ursachen verstorben ist und ein Tierfraß an dem bereits verstorbenen Fohlen stattgefunden hat“, berichtet Annika Ploenes, Sprecherin der Abteilung des hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), der Fuldaer Zeitung. Unter „physiologische Ursachen“ fallen etwa Herz-Kreislauf-Probleme oder eine nicht ausreichende Beatmung der Lunge. Auch im Fall eines im September aufgefundenen toten Fohlens in Sannerz war wegen eines zu weit fortgeschrittenen Verwesungsprozesses keine Bewertung vonseiten des Wolfszentrums habe vorgenommen werden können. „Es gibt keine Hinweise darauf, dass das Fohlen gerissen worden ist.“ Wer bitte lässt sein Tier tagelang verwesen, bevor überhaupt auffällt, dass das angeblich so geliebte Tier tot ist? https://www.fuldaerzeitung.de/kinzigtal/kinzigtal-fohlen-sannerz-wolf-wolfszentrum-pony-annika-ploenes-riss-92695057.html

Natürlich wurde diese Richtigstellung von kaum einem weiteren Medium gebracht.

 

Distanzlose Medien und Bauernkomplotte

Tierrechtsaktivist Peter Hübner veröffentlichte am 13. Januar einen Meinungsbeitrag über den Agrar-Lohnunternehmer Markus Wipperfürth. Darin schreibt er unter anderem über die Doppelmoral der Agar-Influencer, zu denen auch Wipperfürth zählt, der nach Hübners Meinung vom Retter zum Heuchler wurde.

Eine Meinung von Peter Hübner:
„Markus Wipperfürth ist einer der großen Agrarblogger, der als Fluthelfer vom Ahrtal größte öffentliche Aufmerksamkeit erhielt und es bis in die Nachrichten schaffte.
Inzwischen berichteten mehrere Medien, dass dieses Hilfsangebot sehr kostspielig war.
Der Fluthelfer Markus Wipperfürth hat Rechnungen über insgesamt 460.000 Euro an den Kreis Ahrweiler gestellt, berichtet Plus auf Berufung auf die Kreisverwaltung.
> Laufe etwas nicht so, wie es Wipperfürth und Hartmann passe, würden beide ihre enorme Anzahl an Abonnenten in den sozialen Medien nutzen, um öffentlich Druck auf politische Entscheider auszuüben. Zum Weiterlesen auf das Bild klicken.

 

In einem Youtube-Video zog Wipperfürth mit dem stern-TV-Moderator Dieter Könnes übrigens auch über über Wölfe her. https://www.youtube.com/watch?v=i8sG6wbyZq8 Einige Zeit später sollte Könnes eine Sendung in stern TV über Wölfe moderieren: Gast Wipperfürth. Sind Moderatoren befangen? Kann davon ausgegangen werden, dass sie eine Sendung neutral moderieren?

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind der Meinung, dass dies auf jeden Fall so sein kann, denn auch Wipperfürths Kollege Lee war schon bei Könnes im Blog. Auch im ARD-Talk bei Lanz sind Lohmeyer und Lee gern gesehene Gäste, was sich Ende des Jahres in einer extrem einseitigen Berichterstattung über Wölfe bestätigt hat. Anfragen von beiden Sendungen am Talk teilzunehmen, lehnte wir deshalb ab, da davon auszugehen war, dass hier keine faire Berichterstattung stattfinden kann.

Im Meinungsbeitrag von Peter Hübner sind Quellen verlinkt, worin geschrieben wird, dass Funktionäre wie Wipperfürth ein Netzwerk des Bedrohens  und Verleumdens  aufgebaut hätten. Unter anderem gehe es gegen Lokalpolitiker. Nicht nur Lokalpolitiker werden indes bedroht, ein Sammelsurium aus Hatern und Anhängern diverser Bauernblogger verleumdet und bedroht auch Tierschützer.

Unsere Vorsitzende Brigitte Sommer erhielt kurz vor Weihnachten 23 einen Drohbrief. Hier ein Ausschnitt daraus.

 

Tierschützer werden als Tierquäler diffamiert

Immer wieder wird Tierschützern vorgeworfen, sie seien die wahren Tierquäler, weil sie sich auf die Seite von Beutegreifern stellen würden, die ja immer wieder Nutztiere „brutal“ reißen würden. Dazu schreibt der Ethiker Prof. Martin M. Lindner folgendes:

„Ich plädiere für eine sachliche, wissenschaftsbasierte Diskussion, die den Tierschutz umfassend in den Blick nimmt. In Sinne des Vermeidung von Leid, Schmerz und Angst eines JEDEN Tieres. Allerdings ist aus ethischer Sicht zu differenzieren zwischen dem Leid, das Beutegreifer Beutetieren zufügen, wofür Tieren keine moralische Verantwortung zugeschrieben werden kann, und dem Tierleid, das der Mensch in der Tierhaltung und Fleischindustrie ethisch zu verantworten hat. Wir haben es in der Hand, Tierleid zu vermeiden, indem wir den uns anvertrauten Weidetieren den notwendigen Herdenschutz geben und sie so vor Übergriffen durch Beutegreifer schützen. Und indem wir diesen Beutegreifern ihr Recht auf Leben zugestehen.“

 

Quellen:

https://www.foodwatch.org/fileadmin/-DE/Themen/Tierhaltung/Dokumente/2023-01-17_Tiergesundheit_Report.pdf

https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Landwirtschaft-Forstwirtschaft-Fischerei/Tiere-Tierische-Erzeugung/schafe.html

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/08/PD23_313_413.html

https://www.dbb-wolf.de/wolfsmanagement/herdenschutz/schadensstatistik

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden und wir lassen uns durch Drohungen nicht einschüchtern. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

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NRW: Weiter Schafe ohne Schutz bei Schäfer H. im Wolfsgebiet Schermbeck

Risse bei ihm sollen mit maßgeblich für die Abschussgenehmigung für Wolfsmutter Gloria gewesen sein. Schon vor Weihnachten und jetzt auch wieder ganz aktuell, weisen wir erneut nach, dass Schafe auf einer Weide untergebracht sind, dessen Zaun auf einer Seite ohne Spannung ist. Lesen Sie hierzu unseren Bericht mit Fotos.

Diese Weide ist bei Schermbeck zu finden und sie liegt auch in dem Gebiet, in dem Gloria erschossen werden sollte. Mehrere Vereine, BUND NRW, die GzSdW, die Naturschutzinitiative und wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatten Klagen eingereicht. Von Seiten des Gerichtes wurde einer Eilverfügung stattgegeben und bis zur endgültigen Entscheidung des Gerichtes darf nun nicht mehr auf Gloria oder ihre Familie geschossen werden.

Einwohner munkeln übrigens, dass Schafe, die auf der Weide, die auf den Fotos zu sehen ist, gerissen worden waren, auf eine andere Weide, die wolfsabweisend umzäunt gewesen ist, verbracht worden seien, um einen Riss auf einer wolfsabweisenden Weide vorzutäuschen.  Die Weide, die auf den abgebildeten Fotos zu sehen ist, wies im vorderen Bereich stets eine ausreichende Spannung von 6.000 bis 10.000 Volt auf. Auf der Waldseite allerdings, also genau dort, wo Wölfe einen Versuch starten würden, ist keine Spannung auf den Litzen. Wölfe oder Hunde können den Wilddraht also leicht überklettern, um so an die Schafe zu gelangen.

 

Rissprovokationen im Wolfsgebiet Schermbeck gehen weiter.

 

 

Auf dem Zaunprüfgerat wird null Spannung angezeigt. Das Gerät selbst ist hier zwar unscharf abgebildet, doch man kann es dennoch erkennen. Hier sind scharfe Fotos eines baugleichen Gerätes: https://wolfsschutz-deutschland.de/wp-content/uploads/2023/10/DSC_4322.jpg

 

 

Aufnahmen, hier ein Screenshot aus einem Film, mit einem Nachtsichtgerät. Rechts der Zaun ohne Spannung, links im Hintergrund die Schafe.

 

 

Auch auf der Aufnahme des Nachtsichtgerätes (Screenshot aus einem Film) ist zu erkennen, dass auf der Litze keine Spannung vorhanden ist.

 

Erneut Drohungen gegen unsere Vereinsvorsitzende

Uns ist natürlich bewusst, dass unsere Zaundokumentationen nicht allen gefallen. Besonders nicht denen, die sich dafür einsetzen, dass Wölfe zukünftig abgeschossen werden sollen. Teilweise greifen diese Leute aber zu Mitteln, die ganz klar kriminell einzuordnen sind.

Hier ein Beispiel eines Trolls, der von der Jagd- und Agrarlobby dafür unterstützt wird, Tierschützer zu kriminalisieren, sie zu bedrohen, sie einzuschüchtern und mundtot zu machen. In unserem Fall wirkt dieses Vorgehen nicht. Allerdings möchten wir diese erneute Drohung veröffentlichen, um auf die realen Gefahren hinzuweisen, die von solchen Leuten ausgehen kann. Der Täter tritt im Netz als Tierschützer auf. In Wirklichkeit unterwanderte er bereits in der Vergangenheit Tierschutzgruppen und auch vor allem Antijagdgruppen, um dort angebliche Belege für Jagdsabotage zu sammeln und Tierschützer anzuschwärzen.

Er kündigte auch in der Vergangenheit eine Aktion an, die man durchaus als Amoklauf bezeichnen kann, der allerdings gegen seine heutigen Unterstützer gerichtet war. Sinngemäß: Er wolle, wenn er stirbt, alle „Jäger mitnehmen“. Gerade in Bezug auf die fürchterliche Tat von Kusel https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/kusel-mord-an-polizisten-urteil-ist-rechtskraeftig-100.htmlmöchte man meinen, dass Behörden hier doch sensibilisiert sein sollten. Auch diese Tat passiert nicht plötzlich und unerwartet, sondern sie hatte ihre Vorgeschichte.

An der Art seines FB-Profilbildes (Vermummung) und an der Art und Weise wie dieser Mensch sich ausdrückt, müsste eigentlich zu erkennen sein, dass er eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen kann. Auf seiner Page steht im Intro, dass er Menschen hassen würde und nur Tiere lieben würde. Dass er alles und jeden hasst (außer seinen Jägern), daran besteht wenig Zweifel. Dass er Tiere auf sehr seltsame Weise „liebt“ wohl auch nicht. Eine andere Tierschützerin wollte er „in den Rollstuhl schicken“. Er kündigte „Deutschlandreisen“ zu Orten an, in deren Nähe Tierschützer, die er ganz öffentlich auch hasst, wohnen. Aktuell hat er angekündigt, dass er demnächst viel Benzin verfahren würde. Schon seit Jahren terrorisiert er seine Nachbarn in seinem Wohnort und er terrorisierte auch verschiedene Personen in der Stadtverwaltung.

Richtig brisant ist es, dass der Täter sich selbst als waffenkundig bezeichnet, angab, Handschellen in seinem Fahrzeug dabei zu haben und dazu noch angab, bei einem Sicherheitsdienst zu arbeiten. Sind Menschen in derartiger geistiger Verfassung nicht eher ein Sicherheitsrisiko? Sollten solche Leute tatsächlich auch noch ausgerechnet bei einem Sicherheitsdienst arbeiten dürfen? Ein weiterer Admin auf seiner Seite gibt sogar an, sie sei Beamtin im Justizvollzugsdienst.

Ausschnitt aus einem Drohschreiben, das unsere Vorsitzende Brigitte Sommer kurz vor Weihnachten 23 geschickt bekam. Der Absender ist bekannt, kann aber aus juristischen Grünen nicht öffentlich genannt werden. Der Cybermobber veröffentlichte inzwischen den kompletten Brief mit einer kruden Rechtfertigung dafür, diesen Brief verfasst zu haben. Er bestätigt damit die Echtheit des Schreibens.

 

Weitere Informationen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/23/nrw-schafsbingo-um-schermbecker-woelfe-weiter-zu-rissen-einzuladen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/09/vernichtungswahn-woelfe-und-wolfsschuetzer-sollen-weg/

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden und wir lassen uns durch Drohungen nicht einschüchtern. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

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NRW – Protestbriefaktion zum Mitmachen: Kein Todesurteil für Wolfsmutter Gloria

Umweltminister Oliver Krischer rechne in Kürze mit der nötigen Allgemeinverfügung für einen Abschuss der so genannten „Problemwölfin“ Gloria (GW954f). Laut dpa sagte dies der Minister am 22. November im Umweltausschuss des Landtages. Zuständig sei der Kreis Wesel, in dessen Gebiet das Wolfsrevier Schermbeck am Niederrhein fällt. Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestiert und legt Fakten vor, die einem Abschuss widersprechen. Lesen Sie hier unseren Artikel und machen Sie mit bei der Brief-Protestaktion an den Umweltminister.

Der Wölfin seien am 20., 21., und 24. Oktober neue Nutztierrisse genetisch nachgewiesen worden, sagte der Grünen-Politiker. Damit seien aus seiner Sicht die Bedingungen der Wolfsverordnung für eine Entnahme des Tieres erfüllt. Das Land habe intensiv mit dem Kreis Wesel zusammengearbeitet und ihm alle nötigen Informationen für die rechtliche Bewertung etwa der wirtschaftlichen Schäden durch den Wolf zur Verfügung gestellt.

Beispielfoto Wolfsfamilie. Auch Gloria hat in diesem Jahr mindestens zwei Welpen zur Welt gebracht. Ihre Welpen haben die gleiche Größe wie die Welpen auf dem Beispielfoto. Sie können noch nicht alleine jagen. ©Brigitte Sommer

 

Gloria soll über mehrere Jahre hinweg zahlreiche Nutztiere gerissen haben, neben einer großen Zahl von Schafen nachweislich auch ein Pony. Laut eines Gutachtens waren die allermeisten Weidetiere nicht geschützt gewesen.

Der Kreis Wesel habe unterstrichen, dass eine mögliche Entnahme gründlich geprüft werden und in jedem Fall rechtssicher erfolgen müsse. Diese Rechtssicherheit zweifeln wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. stark an.

Bereits 2021 war ein Vorstoß eines Schäfers für einen Abschuss der Wölfin vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf gescheitert.  Laut dpa sei „die Prüfung des Kreises Wesel noch nicht abgeschlossen.“

In NRW sei ein neuer Erlass in Vorbereitung, der den Wolfsabschuss erleichtern soll, heißt es weiter. Der Erlass sehe vor, dass genetisch identifizierte Wölfe abgeschossen werden dürfen, die mindestens zwei Mal in einem engen zeitlichen Zusammenhang intakte Schutzzäune von mindestens 0,90 Metern Höhe überwunden und Tiere gerissen hätten. Aus gutem Grund schreiben andere Bundesländer eine Zaunhöhe von 1,10 Metern vor. Warum UM Krischer die Zaunhöhe herab gesetzt hat, erschließt sich uns nicht.

Für diesen Erlass sei die Verbändeanhörung am 19.11. ausgelaufen, er werde «kurzfristig» in Kraft gesetzt, kündigte Krischer in der Ausschusssitzung an.

 

Nur ein Prozent der Gesamtpopulation lebt in NRW

 

In Nordrhein-Westfalen gibt es seit 2009 einzelne, durchziehende Wölfe, seit 2018 ist der Wolf in NRW dauernd sesshaft geworden. Diese Rückkehr des Wolfes in seine ehemaligen Verbreitungsgebiete, zu dem NRW gehört, erfolgte dabei auf natürliche Weise, heißt es in einer Pressemitteilung des Umweltministeriums von gestern.

 

Laut Monitoringjahr 2022/2023 des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) lagen in NRW fünf besetzte Territorien (Schermbeck, Leuscheid und territoriale Einzeltiere in den Territorien „Hohe Mark“, „Dämmerwald-Üfter Mark“ sowie „Ebbegebirge“). Damit lebt in Nordrhein-Westfalen nur rund 1% des deutschlandweiten Wolfsbestands. Wie für alle Bundesländer sei auch für Nordrhein-Westfalen davon auszugehen, dass zusätzlich zu den mehr oder weniger dauerhaft besetzten Territorien sporadisch einzelne durchwandernde Wölfe auftreten, die tage- oder wochenweise in NRW verbleiben und auf ihrer Wanderung NRW wieder verlassen.

Beispielfoto eines Wolfswelpen, der in diesem Jahr geboren wurde. Glorias Welpen sind wie wie der Welpe auf dem Foto, noch auf die Mutter angewiesen.

Die Landesregierung setze aus diesem Anlass auf umfangreiche Herdenschutzmaßnahmen. Deshalb hat die Landesregierung erst jüngst die Förderkulisse präventiv auf fast die Hälfte der Landesfläche ausgeweitet. Unserer Meinung nach reicht dies nicht aus. Um Schäden von wandernden Jungwölfen zu ersetzen, müsste ganz Deutschland und somit auch ganz NRW als Wolfsgebiet ausgewiesen werden und überall gefördert, aber auch gefordert werden.

Schießen statt schützen?

„In Nordrhein-Westfalen werden wir die Wolfsverordnung kurzfristig praxisgerechter und rechtssicherer gestalten und die Herdenschutz-Förderung zeitnah weiterentwickeln“, sagte Umweltminister Oliver Krischer. „Dabei hat die Unterstützung der Schäferinnen und Schäfer beim Herdenschutz oberste Priorität. Im Vorgriff haben wir daher nun die Förderangebote ausgebaut, um Tierhalterinnen und Tierhalter beim Herdenschutz zu unterstützen.“ so Krischer.

In den Herdenschutz-Fördergebieten werden 100 Prozent der Kosten für investive Herdenschutzmaßnahmen gefördert. Neben Zäunen umfasst dies unter bestimmten Voraussetzungen auch die Anschaffung und Ausbildung von Herdenschutzhunden. Zusätzlich bestehen großräumige Pufferzonen, in denen ebenfalls Herdenschutzzäune gefördert werden. Die Förderrichtlinie Wolf umfasst zudem Angebote zur Entschädigung von Tierverlusten und weiteren Schäden (wie Tierarztkosten oder Schäden an Schutzvorrichtungen), die landesweit gewährt werden (in Herdenschutz-Fördergebieten ist nach einer halbjährigen Übergangszeit mindestens ein bestehender Grundschutz erforderlich).

Wie im vergangenen Jahr stehen auch 2023 wieder bis zu zwei Millionen Euro für Maßnahmen nach den Förderrichtlinien Wolf zur Verfügung (rund 430.000 Euro wurden im Jahr 2022 genutzt).

Warum so wenig Interesse von Seiten der Weidetierhalter fragt sich Wolfsschutz-Deutschland e. V.? Solange Wolfsabschüsse als Problemlösung angeboten werden, so lange wird es auch Weidetierhalter geben, die ganz offensichtlich Risse herbei führen, um eine Abschussverfügung zu erlangen. Dieser Tatsache scheinen sowohl die Umweltminister der einzelnen Bundesländer, als auch die Bundesumweltministerin Steffi Lemke nicht ins Auge blicken zu wollen, denn laut Presseinformation soll der Umgang mit dem Wolf und seinem aktuellen Erhaltungszustand bis Heute Gegenstand der Umweltministerkonferenz von Bund und Länder unter dem Vorsitz Nordrhein-Westfalens in Münster sein. „Wir müssen zu praxisgerechteren Regelungen im Umgang mit problematischen Wölfen kommen. Daher begrüße ich die Initiative des Bundes. Wir haben es mit einzelnen Tieren zu tun, die sehr geschickt Herdenschutzmaßnahmen überwinden. Dagegen müssen wir etwas tun, um die Akzeptanz für den Wolf insgesamt zu erhalten“, sagte Minister Krischer. Dabei ist laut Umfrage sogar der größte Teil der Landbevölkerung für den Schutz der Wölfe. Abschüsse erhöhen die Akzeptanz nach Meinung von Wolfsschutz-Deutschland e. V. nicht, sondern solche Abschüsse sind Geschenke an die Jagdlobby.

 

Hier unser Protestschreiben (Text kann einfach kopiert werden)

 

Umweltministerium Nordrhein-Westfalen

Umweltminister Oliver Krischer

Emilie-Preyer-Platz 1

40479 Düsseldorf

 

 

Tel:  0211 4566-0 Fax:  0211 4566-388

Vorab per Mail:

 

01.12.2023

Betr.: Abschussverfahren gegen Wölfin Gloria (GW 954f)

 

Sehr geehrter Herr Minister Krischer,

laut einem Artikel der dpa rechnen sie in Kürze mit einer Allgemeinverfügung zum Abschuss von Wölfin Gloria (GW954f). Es ist zwar der Kreis Wesel zuständig, aber Sie haben die Funktion des übergeordneten Entscheidungsträgers inne.

Der Wölfin Gloria (GW954f) seien am 20., 21., und 24. Oktober neue Nutztierrisse genetisch nachgewiesen worden. Damit seien aus Ihrer Sicht die Bedingungen der Wolfsverordnung für eine Entnahme des Tieres erfüllt. Das Land habe intensiv mit dem Kreis Wesel zusammengearbeitet und ihm alle nötigen Informationen für die rechtliche Bewertung etwa der wirtschaftlichen Schäden durch den Wolf zur Verfügung gestellt.

Wir widersprechen hier auf das Entschiedenste, denn es wurden bislang keine Alternativen, wie zum Beispiel Vergrämungsmaßnahmen oder der Einsatz von Herdenschutzhunden in Betracht gezogen.

Zudem hat Gloria (GW954f) mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch in diesem Jahr im Mai mindestens zwei Welpen geboren. Entsprechende Nachweise hat Wolfsschutz-Deutschland e. V. in seinem internen Monitoring. Diese Tatsache müsste aber auch der Jägerschaft bekannt sein, die wohl zum Großteil das Wolfsmonitoring übernommen hat. Eine Tochter aus dem vergangenen Jahr hilft bei der Aufzucht der Welpen. Dieses Tier wurde auch offiziell nachgewiesen.

Würde nun die Wolfsmutter getötet werden, müssten die diesjährigen Welpen verhungern, weil der Vater und die Tochter aus dem vergangenen Jahr Schwierigkeiten hätten, die Welpen zu versorgen, denn alleine jagen können die Welpen noch nicht. Eine weitere Gefahr wären dann auch mehr, statt weniger Nutztierrisse, weil die Wölfe sich leichter Beute zuwenden. Diese Erkenntnisse wurden längst wissenschaftlich bestätigt. Ein Abschuss hilft Weidetierhaltern also nicht.

Laut einer Pressemitteilung Ihres Ministeriums gibt es in NRW lediglich fünf besetzte Territorien (Schermbeck, Leuscheid und territoriale Einzeltiere in den Territorien „Hohe Mark“, „Dämmerwald-Üfter Mark“ sowie „Ebbegebirge“). Damit lebt in Nordrhein-Westfalen nur rund 1% des deutschlandweiten Wolfsbestands.

Ein Abschuss von Wölfin Gloria (GW954f) würde auch den regionalen Bestand der Wölfe in NRW gefährden und eine Klage hätte nach Ansicht von Wolfsschutz-Deutschland e. V. mit Sicherheit Erfolg. Ihre Tochter aus dem Vorjahr wird das Rudel zudem wahrscheinlich Anfang des Jahres vor Beginn der Paarungszeit verlassen, um sich auf den Weg nach einem eigenen Revier zu machen. Nicht einmal ein Drittel der Jungtiere überleben die gefährliche Reise. Damit ist Gloria ein überaus wichtiges Bindeglied zum Erhalt und zur weiteren Verbreitung des Wolfs in NRW. Deutschland und auch NRW haben sich laut EU verpflichtet, den Wölfen eine Ausbreitung in Deutschland zu ermöglichen. In NRW gibt es noch immer zu wenige Wölfe.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. kündigt Strafanzeigen an, sollten Wölfin Gloria (GW954f) oder ein anderer Wolf im Falle einer Abschussverfügung zu Tode kommen.

In zahlreichen Artikeln hat Wolfsschutz-Deutschland e. V. immer wieder nachgewiesen, dass Weidetiere im Raum Schermbeck und Dämmerwald nicht geschützt waren und dass Risse geradezu provoziert worden sind. Entsprechende Artikel sind auf der Homepage www.wolfsschutz-deutschland.de  unter entsprechenden Suchbegriffen zu finden und die aktuellsten sind auch noch einmal im Artikel zum Protestschreiben verlinkt.

Laut Gutachten in dem meisten Fällen kein Herdenschutz

Zitat aus dem Gutachten, das Ihr Ministerium selbst beauftragt hatte:

„Wolfsrisse im Wolfsgebiet Schermbeck: In NRW hat es seit 2016 insgesamt 188 Nutztierrisse mit insgesamt 563 getöteten, verletzten und verschwundenen Nutztieren durch Wölfe gegeben. Es gab seit seiner Ausweisung mit Wirkung zum 01.10.2018 im Wolfsgebiet Schermbeck insgesamt 79 Risse, bei denen ein Wolf als Verursacher nachgewiesen werden konnte. In 56 Fällen waren die Nutztiere nicht oder unzureichend durch Herdenschutzmaßnahmen geschützt. In 23 Fällen wurde der Grundschutz durch Wölfe überwunden. Der empfohlene Herdenschutz, der über den Grundschutz hinaus geht, ist insgesamt  fünf  Mal überwunden worden; seit Oktober 2021 jedoch nicht mehr.“

Fördergelder für Zäune wurden auch in diesem Jahr zu einem Großteil nicht abgerufen, was ebenfalls dafür spricht, dass durch die Provokation von Rissen, eine Abschussverfügung erreicht werden soll.

Wir fordern Sie auf, dass endlich Herdenschutzmaßnahmen umgesetzt werden. Bitte setzen Sie sich gemäß Ihres Amtes auch für den Schutz der Umwelt, und dazu gehört auch der Wolfsschutz, ein, statt dem Druck der Jagd- und Agrarlobby nachzugeben. Insbesondere mahnt Wolfsschutz-Deutschland e. V. an, dass in NRW immer wieder Wölfe aus dem Schermbecker Rudel, so der Partner von Gloria, als auch die Partnerin des Dämmerwaldrüden „verschwunden“ sind. Illegale Jagd auf Wölfe muss endlich mit aller Härte der Gesetze verfolgt werden.

Vorstand Wolfsschutz-Deutschland e. V.

Brigitte Sommer, 1. Vorsitzende

Ulrike de Heuvel, 2. Vorsitzende

 

Quellen:

https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail/zahl-der-woche-rund-1-prozent-des-bundesweiten-wolfsvorkommens-in-nordrhein-westfalen-1701329736?fbclid=IwAR1fGIzXVfbRCVwp2i8LaOqgEKbekKCjgcyH82kJAaO9GqcW2FhtPVPkF3w

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/16/nrw-illegal-mutterwoelfin-gloria-soll-trotz-andauernder-herdenschutzverweigerung-getoetet-werden/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/23/fake-news-in-nrw-schiessgenehmigung-auf-gloria-noch-nicht-erteilt/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/30/nrw-herdenschutzverweigerung-um-abschuss-von-woelfin-gloria-zu-erlangen/

https://www.lokalkompass.de/bedburg-hau/c-lk-gemeinschaft/umfrage-landbevoelkerung-spricht-sich-fuer-wolfsschutz-aus_a1912854?fbclid=IwAR2DjkYNL9F7-lXQBtkshw8V2WAxdVGV_FcOfv7LqjjNN6RHJeMenwHLz34

 

 

 

Herdenschutzmaßnahmen werden jetzt in ganz Hessen bezahlt

Für Halter von Damwild, Schafen und Ziegen gibt es nun keine Ausreden mehr. Herdenschutzmaßnahmen werden nun in ganz Hessen bezahlt, nicht nur wie bisher, in ausgewiesenen Wolfsgebieten. Das müsste doch nun ordentlich Druck von der Wolfsdebatte nehmen. Zudem in Hessen überdurchschnittlich viele Risse von frei laufenden Hunden verusacht werden. Warum die Förderkulisse aber noch ausgebaut werden müsste, lesen Sie in unserer neuen Reportage. Außerdem gibt es noch weitere gute Nachrichten, wie Wolfswelpen in den hessischen Revieren, aber auch Irritierendes.

Die Arbeitsgruppe „Wolf in Hessen“ wurde vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eingerichtet und sie erarbeitet Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Wolfsmanagements. Sie besteht aus Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden und Behörden aus den Bereichen Weidetierhaltung, Naturschutz, Landwirtschaft, Jagd, Wissenschaft und Tierschutz. Die Arbeitsgruppe „Wolf in Hessen“ hat mittlerweile  drei Mal getagt, zweimal in Präsenz und einmal online, heißt es auf der Infoseite des HLNUG.

Empfehlungen der AG Wolf für das hessische Wolfsmanagement

Die Empfehlungen inklusive der Abstimmungsergebnisse wurden im Nachgang des zweiten Treffens der AG Wolf an das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) übergeben. Unterarbeitsgruppen der AG Wolf hatten unter der Koordination des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) über ein Jahr lang Empfehlungen für die Themenbereiche „Prävention“, „Schadensregulierung“ und „Monitoring und Forschung“ erarbeitet. Auf ihrer zweiten Sitzung im Dezember 2022 sei es der AG Wolf lauf HLNUG dann im Plenum gelungen, trotz grundsätzlicher Differenzen im Umgang mit dem Thema konstruktiv 21 Empfehlungen herauszuarbeiten. Anschließend seien diese 21 Empfehlungen an das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz übergeben worden.

Im März 2023 sei dann die Rückmeldung von Staatssekretär Conz an die Mitglieder der AG Wolf erfolgt: Von 21 Empfehlungen trafen beim hessischen Umweltministerium 18 auf grundsätzliche Zustimmung, zwei Empfehlungen sollen auf Bundesebene eingebracht werden, eine Empfehlung betrifft das Referenzlabor Senckenberg und muss dort geprüft werden. Angenommen wurde beispielsweise die Empfehlung, die einzelnen Präventionsgebiete in Hessen abzuschaffen und ganz Hessen als Präventionsgebiet auszuweisen: Für Schafe, Ziegen und Damwild kann eine Förderung von Herdenschutzmaßnahmen nun hessenweit beantragt werden, auch ohne vorigen Wolfsnachweis.

Über diese Entwicklung freuen wir uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sehr, denn eine unserer Hauptforderungen Herdenschutzmaßnahmen unabhängig von ausgewiesenen Wolfsgebieten zu bezahlen, ist damit tatsächlich in die Realität umgesetzt worden. Allerdings müssten auch Kühe mit Kälbern und Jungrinder noch in die Förderkulisse mit aufgenommen worden. Denn wie wir in unserer neuen Zaundokumentation aufzeigen, sind auch diese Tiere normalerweise nicht geschützt. Kälber, die unter zu hohen Litzen nach draußen gelangen, können von der Herde nicht mehr geschützt werden. Auch Alpakas werden in ganz Hessen gehalten.

 

Mufflons nur hinter Wilddraht. Wir messen auch dort, um den Lesern zu verdeutlichen, dass hier wirklich keine Spannung vorhanden ist. Mufflons sind Wildschafe und sie müssten eigentlich unter die Förderkulisse fallen.

 

Auch von der anderen Seite ist das Gehege leicht untergrabbar. Die Bauzäune bieten keinen Schutz.

 

 

Mufflons nur hinter Wilddraht.

 

Auch hier wurde wohl schon versucht, zu untergraben.

 

 

Ein Team war auch in den späten Abendstunden unterwegs. Um unsere Aktiven vor Angriffen zu schützen, zeigen wir sie nicht öffentlich. Hier die Vorsitzende Brigitte Sommer mit Liv.

 

 

Spessart in der Dämmerung. So werden die alten Räubergeschichten um den großen Wald fast real.

 

 

Damwild bei Flörsbachtal nur hinter Wildzaun, ohne Spannung und ohne Untergrabschutz.

 

 

Auch wenn Wildzaun keine Spannung hat, messen wir dennoch, um dies unseren Lesern zu verdeutlichen. Wölfe oder Hunde „überwinden“ oder „überspringen“ diese Zäune nicht, wie es oft behauptet wird, sondern sie untergraben sie. Deshalb ist ein Untergrabschutz ja auch so wichtig.

 

 

Kein Schutz vor Untergraben. Wolfsgegner verbreiten oft das Märchen, Wölfe würden über zwei Meter hohe Zäune springen. Dies stimmt nicht. Als Wildtier müssen sie dabei Verletzungen einkalkulieren. Sie gehen systematisch vor und sie prüfen den geringsten Aufwand. Warum sollten sie darüber springen, wenn sie problemlos unten durch kommen? Dass es Zäune braucht, wie sie in Zoos gebraucht werden, sind Märchenerzählungen der Wolfsgegner, denn dort muss man dem Freiheitsdrang der Tiere Einhalt gebieten. Die Motivation irgendwo heraus zu kommen , ist ungleich größer, als in Freiheit irgendwo hinein zu gelangen. Klappt das nicht ohne Probleme, suchen sich Wölfe leichtere Beute.

 

Hier sind Steine aufgeschichtet worden. Es gab hier also schon Probleme mit Untergrabungen. Drei Litzen unter Spannung in Bodennähe würden hier schon für Abhilfe sorgen.

 

Weidetiere in Hessen nicht ausreichend geschützt

 

Laut HLNUG haben in Hessen im Juli nachweislich sechs Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere im Main-Kinzig-Kreis stattgefunden. Dabei wurden insgesamt eine Ziege und sechs Schafe getötet und zwei weitere Schafe verletzt. Bei allen sechs Fällen konnte die DNA der Wölfin GW3092f (Frigga) sichergestellt werden, die erstmals im April dieses Jahres in Hessen nachgewiesen wurde. Aus welchem Elternterritorium das Tier stammt, sei nicht bekannt. Bei fünf der sechs Fälle waren die Weidetiere gemäß Weidetierschutzrichtlinie nicht ausreichend geschützt.

Ob hier absichtlich Risse provoziert worden sind, um eine Abschussverfügungen zu erlangen, wissen wir natürlich nicht. Fakt ist allerdings: Solange Abschüsse als Problemlösung angeboten werden, solange wird es auch Halter geben, die solche Risse provozieren, um eine Abschussverfügung zu erlangen. Nur Null-Wolfsabschuss motiviert wirklich zum Herdenschutz.

Im August sah die Lage nämlich nicht besser aus. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/27/gewalteskalation-in-hessen-wutbauern-drehen-durch/

 

 

27. August 2023. Fotonachweis von der Seite des HLNUG in Flörsbachtal (Main-Kinzig-Kreis). Hier könnte Frigga (GM3092f ) abgebildet sein. Auffallend oft sind hier Wölfe auf so genannten Kirrplätzen aufgenommen worden. Rechts im Bild ist ein Salzleckstein zu sehen, mit dem Wildtiere angelockt werden. Gibt es hier auch Lockmittel für Beutegreifer? Falls ja, wäre dies verboten. Quelle: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/fotonachweise-2023

 

 

Für die Kühe eine schöne Unterbringung, doch leider ohne Schutz. Mutterkühe mit Kälbern (auf dem nächsten Foto zu sehen) stehen hier nur hinter zwei Litzen. Nur ein paar hundert Meter dahinter, beginnt wieder ein großes Waldgebiet.

 

Blick auf Flörsbachtal. Wie tief sich die Weiden in den Wald hinein schmiegen, ist hier  zu erkennen.

 

Um den Jossgrund und dem Flörsbachtal herum ziehen sich offene Flächen mit vielen Weiden.

 

Im Jossgrund und in Flörsbachtal sind viele Weiden direkt an den Waldrändern. Der hessische Spessart ist zusammen mit dem bayerischen Spessart das größte Waldgebiet in Deutschland und ideal für Wölfe. Die vielen Risse von frei laufenden Hunden zeigen aber auch auf, dass diese Waldweiden bislang wenig bis gar nicht geschützt werden.

 

So sehen die meisten Zäune für Rinder und Kühe aus. Oft sind es nur eine oder zwei Litzen, die oftmals auch noch ohne Spannung sind. Hier betrug der Abstand der unteren Litze zum Boden fast 60 Zentimeter. Selbst wenn bei solchen Abständen Strom darauf sein sollte, ist es ein Leichtes für Hunde und Wölfe da hindurch zugelangen.

 

Viele Schäden durch frei laufende Hunde verursacht

 

Hier der Link zum Wolfszentrum Hessen: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum?fbclid=IwAR0IiOctlOGI7HNj1Pn_vOgNzjQmCTlO9sd95g8dbYK5UWXj_sivNt1D5FA

Hier ein Ausschnitt der Verdachtsfälle in der Rissliste von Hessen. Beim Daraufklicken wird der Text lesbar. Da man diese Liste nicht direkt verlinken kann, haben wir sie abgefilmt. Auffällig oft wird hier Hund nachgewiesen. Schäden, die durch frei laufende Hunde verursacht wurden, werden  seit Jahrzehnten mehr oder weniger in Kauf genommen, ohne dass es großes Geschrei gibt. War es jedoch ein Wolf, wird sofort Abschuss gefordert. Dies ist vernunftsmäßig nicht mehr zu begreifen. Auch nicht zu begreifen ist, dass viele Hundehalter einen ausgeprägten Hass auf Wölfe haben. Dabei sind doch die Wölfe die Vorfahren ihrer Hunde.

Nachwuchs bei den hessischen Wölfen

 

Beispielfoto Wolfsfamilie.

 

Auch im laufenden Monitoringjahr hat es wieder Nachwuchs bei den in Hessen lebenden Wölfen gegeben. Der erste Nachweis dafür wurde nun im Territorium Rüdesheim erbracht: Im Hinterlandswald im Rheingau-Taunus-Kreis sind zwei Wolfswelpen in eine Fotofalle des HLNUG getappt. Damit gilt das Territorium Rüdesheim für das laufende Monitoringjahr als bestätigt. Mit dem neuen Reproduktionsnachweis ist es nun das dritte Jahr in Folge, dass es in dem Territorium nachweislich Nachwuchs gegeben hat. Das dort lebende Wolfspaar ist bereits seit dem Monitoringjahr 2020/2021 in der Region sesshaft. Insgesamt wurden mit den zwei neuen Welpen innerhalb von drei Monitoringjahren sechs Welpen im Rudel bei Rüdesheim nachgewiesen.

In der Regel sind in einem Territorium nur die Elterntiere dauerhaft sesshaft. Die Jungtiere wandern im Alter von 10 bis 22 Monaten ab, um einen Geschlechtspartner und ein eigenes Territorium zu finden. Auf ihrer Wanderung können sie weite Strecken zurücklegen, teilweise bis zu 80 km am Tag. Zwei Welpen, möglicherweise dieselben, die von der HLNUG-Fotofalle erfasst wurden, wurden außerdem auf einem Video einer privaten Fotofalle festgehalten. Interessierte können das Video auf der Homepage des WZH unter der Rubrik Fotonachweise anschauen.

Zum jetzigen Zeitpunkt konnten laut HLNUG mit dem Rüdesheimer Territorium im laufenden Monitoringjahr 2023/2024 vier der sechs Territorien aus dem vorherigen Monitoringjahr bestätigt werden: Spangenberg in Nordhessen, Butzbach in Mittelhessen sowie Wildflecken auf einem Truppenübungsplatz in der Rhön.

Laut DBB-Wolf ist aber auch das Territorium Waldkappel mit fünf Welpen bestätigt. https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/status-und-reproduktion?Jahr=2022&Bundesland=Hessen

 

Im Taunus ist Butzi vielleicht nicht mehr alleine

Unter den Fotonachweisen des HLNUG ist auf einem Foto im Bereich Rosbach eine Wölfin abgebildet. https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/fotonachweise-2023

Butzbach gehört zum Revier des Wolfsrüden Butzi (GW2554m). Es könnt also tatsächlich sein, dass der Rüde nicht mehr alleine ist. In einem Bericht der Frankfurter Rundschau sagen aber Laura Hollerbach und Susanne Jokisch vom Wolfszentrum in Gießen, dass dieses Bilder keine Beweise darstellen würden, sondern es auch ein ganz anderer Wolf sein könne.

 

Der Irrsinn des Monats

Dieser Hof wirbt mit Direktvermarktung und Hofladen mit Galloways in Rot und Schwarz. Die Tiere werden also eindeutig geschlachtet. Auf einen Plakat soll aber wohl der Eindruck erweckt werden, dass Wölfe und nicht der Schlachthof die größte Gefahr für die Tiere darstellen würden und dass die Tiere wohl nur zur Beweidung von Flächen eingesetzt werden würden.

Dies ist an Doppelmoral und völliger Verdrehung von Fakten kaum noch zu überbieten.

 

Quelle: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=813847784079922&set=a.509345634530140&type=3

 

 

Angriffe auch auf Mitarbeiterinnen des HLNUG?

Wir berichteten ja bereits in unserer Hessenreportage aus dem August, dass ein wild gewordener Mob uns vor Ort im Spessart angreifen wollte. Doch auch im Taunus scheint die Lage so angespannt zu sein, dass Mitarbeiterinnen vom HLNUG angegangen werden. Die FR schreibt dazu folgendes: „Der Wolf polarisiert. Beweis sind ungezählte E-Mails, die nahezu täglich im Posteingang von Hollerbach und Jokisch landen. Mitunter reichen sie bis zu persönlichen Bedrohungen. Verschwörungstheorien, gezielt gestreute Falschinformationen, dubiose Whatsapp-Gruppen. Das Netz ist voll mit Behauptungen, die einer seriösen Überprüfung nicht standhalten würden.“

Hassseiten im Netz verbreiten weiter Falschinformationen und hetzen Halter auf. Facebook greift hier so gut wie gar nicht ein.

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. und die Wölfe brauchen Hilfe

In allen  hessischen Wolfsgebieten brauchen wir dringend aktive Unterstützung. Nicht nur im Spessart und im Taunus, sondern auch in Nord- und Mittelhessen, Osthessen und im Odenwald. Das ist der erste Schritt zum Aktivwerden: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Da wir nicht staatlich unterstützt werden, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jeden kleinen Beitrag. Sehr gut helfen uns regelmäßige Spendenabos in Höhe von beispielsweise 5 Euro im Monat als Abo, bzw. Dauerauftrag.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch über Paypal sind Spenden möglich. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

Quellen:

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/fotonachweise-2023

https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/empfehlungen-der-ag-wolf-veroeffentlicht

https://www.fr.de/politik/landtagswahl-hessen-ere855992/themencheck-zur-hessenwahl-naturschutz-der-wolf-polarisiert-92471260.html?fbclid=IwAR2sWUgnc4rcQNq1fyNAtpSa1NjGXYEuTkokZaKHNvy73eYozJHaaJ_xzns

 

 

Der irre Stellvertreterkrieg von Regierung und Opposition gegen Wölfe

Sie schießen sich auf ein Lebewesen ein, das sich alleine nicht wehren kann: Den Wolf. Er soll an fast allem Schuld sein, was Bauern und Jäger stört. Mit ins Jagdhorn blasen EU-Chefin von der Leyen, gegen die übrigens zahlreiche Ermittlungen geführt werden, sowie ausgerechnet die Grünen, aber auch CDU und FDP lassen es richtig populistisch krachen. In Hessen und Bayern stehen Wahlen vor der Tür. Warum der Wolf in Deutschland echte Freunde braucht und von wem tatsächlich „echte Gefahren“ ausgehen, lesen Sie in unserer neuen Reportage.

 

Vor einer „echten Gefahr“ durch Wölfe hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag in Brüssel gewarnt. Sie rief die Behörden in den Mitgliedsstaaten auf, Nutztiere und Menschen zu schützen.

„Die Konzentration von Wolfsrudeln in einigen europäischen Regionen ist zu einer echten Gefahr für Nutztiere und potenziell auch für den Menschen geworden“, erklärte von der Leyen. „Ich fordere die lokalen und nationalen Behörden nachdrücklich auf, Maßnahmen zu ergreifen, wo immer es erforderlich ist“, betonte sie.

Von der Leyen zeigte sich bereit, gegebenenfalls den Status des Wolfsschutzes in der EU zu ändern und den Rechtsrahmen zu aktualisieren. Dafür sollen Gemeinden, Wissenschaftler und andere bis zum 22. September aktuelle Daten über die Wolfspopulationen und mögliche Gefahren nach Brüssel melden.

Monitoringdaten für Abschüsse?

Hier muss auch den Ehrenamtlichen, die für das Wolfsmonitoring im besten Gewissen Daten liefern, klar werden, dass diese Daten auch für Abschüsse genutzt werden können. Ungutes Beispiel dafür ist die Schweiz, wo die Wildhut selbst Wolfswelpen schießt, deren Eltern zu „wissenschaftlichen Zwecken“ besendert worden waren. https://act.campax.org/petitions/stoppt-den-wolfs-welpenabschuss-valgrondarudel?source=homepage&utm_medium=promotion&utm_source=homepage&fbclid=IwAR0LWLifsjVk_m99071FBFcrGxbgSNt5WuNd1_HIpRMLLxvpxdDI_A8tUWc

Kaum Schäden durch Wölfe

Zu den durch Wölfe verursachten Schäden sowie für die Kosten von Prävention und Ausgleich sind nun aktuelle Daten und Informationen online verfügbar. Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) stellt diese Daten und Informationen der Bundesländer im Auftrag des BfN jährlich zusammen.

Im Jahr 2022 betrug die Höhe der Fördermittel der Bundesländer für Herdenschutzmaßnahmen 18.428.830 Euro, es wurden insgesamt 3.444 Anträge gefördert. Die Höhe der Schadensausgleichszahlungen betrug 616.413 Euro bei insgesamt 1.135 Übergriffen. Die Höhe der Ausgleichszahlungen sei damit höher als im Vorjahr, aber sie liege unter dem Maximum von 2020. Im Vergleich zu anderen Ausgaben, wie z. B. diese hier: Von der Leyen und Bourla handelten mutmaßlich den Vertrag über 1,8 Milliarden COVID-19-Impfdosen im Wert von 35 Milliarden Euro per Textnachrichten aus.

Da staunt sogar der Wolf. Nicht verfehlte EU-Agrar-Politik, sondern er soll Schuld sein?

 

Es gibt noch immer zu wenig Wölfe in Deutschland

Für das Monitoringjahr 2021/22 wurden in Deutschland 161 Wolfsrudel, 43 Paare und 21 territoriale Einzeltiere nachgewiesen (Stand November 2022, Tab. 1 und Abb. 1). Das Hauptverbreitungsgebiet des deutschen Wolfsbestandes erstreckt sich nach wie vor von der Lausitz ausgehend nach Nordwesten bis in den Norden Niedersachsens. Wolfsrudel wurden in Brandenburg (47), Niedersachsen (34), Sachsen (31), Sachsen-Anhalt (24), Mecklenburg-Vorpommern (18), Bayern (3), Nordrhein-Westfalen (2), Thüringen (1) und Hessen (1) nachgewiesen (Abb. 1 & 2, Tab. 1). Mehrere dieser Rudel haben ihr Territorium grenzübergreifend in zwei oder sogar drei Bundesländern. Grenzübergreifende Territorien wurden jeweils für das Bundesland gezählt, in dem entweder die Welpen nachgewiesen wurden oder in welchem schwerpunktmäßig das Monitoring durchgeführt wurde. Wolfspaare ohne Reproduktion wurden in Brandenburg (14), Niedersachsen (10), Mecklenburg-Vorpommern (6), Sachsen (4), Sachsen-Anhalt (4), Hessen (2), Bayern (1), Schleswig-Holstein (1) sowie in Thüringen (1) bestätigt; territoriale Einzeltiere in Niedersachsen (5), Mecklenburg-Vorpommern (4), Baden-Württemberg (3), Bayern (2), Sachsen-Anhalt (2), Thüringen (2) und in Nordrhein-Westfalen (1) sowie Sachsen (1). Einzelne Nachweise von durchwandernden Wölfen gab es zusätzlich aus Hamburg und Bremen. Das Saarland ist somit das einzige Flächenland, in dem es auch 2021/22 weder territoriale Wölfe, noch Nachweise von durchwandernden Tieren gab.

 

Kein Angriff eines frei lebenden Wolfs auf Menschen in Deutschland – 36 Tote durch Hobbyjäger

Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland vor 25 Jahren hat es keinen einzigen Angriff auf Menschen gegeben. Wohl aber kommen Menschen jedes Jahr durch Hobbyjäger zu Schaden oder gar zu Tode. Anhand von Presseberichten macht die Initiative zur Abschaffung der Jagd regelmäßig eine Aufstellung von Unfällen und Straftaten mit Jagdwaffen, die meist durch aktuelle oder ehemalige Hobbyjäger begangen werden. Demnach wurden allein in diesem Jahr mindestens 36 Menschen durch Jagdwaffen in Deutschland getötet.

 

Platz wäre für 4.000 Wölfe in Deutschland

Da sich Wölfe nur ein Mal im Jahr vermehren und sich die Rudelgröße nach der Anzahl der Beutetiere im Revier richtet, kann von einer unkontrollierten Vermehrung überhaupt keine Rede sein. Zudem wandern Jungtiere spätestens im Alter von zwei Jahren ab und sie suchen sich eigene passende Reviere. Dabei wandern sie hunderte Kilometer. Schon deshalb gefährdet auch ein „regionales aktives Wolfsmanagement“ die Art.

 

Auch Lemke, Vogel, Özdemir und Meyer von den Grünen heulen mit

Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) in der Welt: „Abschüsse von Wölfen nach Rissen müssen schneller und unbürokratischer möglich sein“.

„Wenn Dutzende Schafe gerissen werden und verendet auf der Weide liegen, dann ist das eine Tragödie für jeden Weidetierhalter und eine ganz große Belastung für die Betroffenen. Daher brauchen sie mehr Unterstützung und Sicherheit.“ Ende September wolle sie konkrete Vorschläge liefern. Damit spielt sie wahrscheinlich auf einen aktuellen Fall in Niedersachsen an. Fakt ist allerdings, dass die Schafe trotz wolfsabweisendem Zaun nicht geschützt waren, weil dieser Zaun beeinträchtigt war. Wir berichteten auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/01/niedersachsen-jetzt-will-man-woelfe-regional-abschiessen/

 

 

Wahlkampf in Bayern und Hessen bestimmt durch populistische Inhalte

Nicht nur bundsweit, auch in Bayern und Hessen gäbe es echte Herausforderungen für die Politik. Eine immer weiter ausufernde Rezension sowie steigende Miet- und Energiepreise sowie eine ins Minus laufende Wirtschaft und die Gefahr des Wegbrechens des Mittelstandes, waren früher echte Kompetenzthemen der konservativen Parteien. Heute scheint bestimmte Politiker die Not der Bevölkerung kalt zu lassen. Sie haben einen Schuldigen gefunden, der büßen soll.

Söder (CSU) https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/27/klage-koennte-soeder-populismus-schnell-den-garaus-machen/

und Aiwanger (Freie Wähler) nehmen ja schon seit Jahren in Bayern kein Blatt vor den Mund. https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/21/aiwanger-fw-zu-gruenen-und-bund-naturschutz-haltet-die-klappe/

Und auch die AfD will in Bayern und auch bundesweit Wölfe jagen.

Aber auch die Grünen in Bayern werben mit Emotion, statt mit Inhalten. Welche Zukunft sie Kindern bieten wollen, wird weiter nicht thematisiert. Um Umwelt- oder Tierschutz scheint es den Grünen aber nicht zu gehen. Es sei denn, sie wollen sich von den Bundes-Grünen lösen. Dies gilt auch für die Grünen in Hessen.

 

Wahlkampf ohne Inhalte in Bayern: https://www.nius.de/Politik/gruene-machen-wahlkampf-mit-kindern-statt-inhalten/bedcd43e-0bc9-469d-a6df-583f7b5e2834

 

Wenn der Jäger auch Politiker ist…

kommt ein solches Wahlplakat dabei heraus.

 

 

Auszug aus dem Wahlprogramm der FDP in Hessen

Alles soll weg, woran der Bauer sich stören könnte und die Wälder sollen auch weiter geplündert werden:

Zitat:

Auch das Ziel, 10 Prozent des hessischen Staatswaldes aus der forstwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen und sich selbst zu überlassen, lehnen wir ab. Denn Untersuchungsergebnisse von Hessen Forst gemeinsam mit der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen haben sogar mittelfristig eine Verschlechterung der Artenvielfalt im stillgelegten Wald nachgewiesen.

Das unkontrollierte Wachstum der Wolfspopulation in Hessen ist nicht mit der Weidetierhaltung vereinbar. Mit Blick auf die Wildtiere und ihre natürlichen Wanderwege ist es nicht wünschenswert, immer höhere Zäune zu bauen. Der günstige Erhaltungszustand des Wolfs ist aus unserer Sicht in Hessen längst erreicht. Wir setzen uns für ein aktives Bestandsmanagement des Wolfs in Hessen ein, sobald der Bund die rechtliche Möglichkeit, wie bereits angekündigt, geschaffen hat. Dazu ist es zunächst notwendig, ein realistisches Bild über die 100 Wahlprogramm der Freie Demokraten Hessen zur Landtagswahl 2023 in Hessen sesshaften Wölfe zu erhalten. Wir wollen das Wolfsmonitoring in Hessen professionalisieren und eine Populationsstudie in Auftrag geben. Problemwölfe müssen als solche benannt werden. Ihre Entnahme ist rechtlich bereits jetzt möglich. Wir begrüßen, dass inzwischen wieder Biber in Hessen leben. Da, wo es zu Konflikten zwischen Biber sowie Landwirtschaft und Fischzucht kommt, wollen wir Präventivmaßnahmen fördern und Ausgleichszahlungen ermöglichen. Eine Entnahme von Bibern bei hohen Schäden muss zukünftig möglich sein. Saatkrähen verursachen mittlerweile ernstzunehmende Schäden an landwirtschaftlichen Kulturpflanzen. Im Gegensatz zu Rabenkrähen ist eine reguläre Bejagung aufgrund des europarechtlichen Schutzes der Saatkrähe nicht möglich. Bei akuten wirtschaftlichen Schäden durch Saatkrähen wollen wir Ausnahmegenehmigungen zum Abschuss unbürokratisch ermöglichen. Darüber hinaus setzen wir uns für Ausgleichszahlungen für betroffene Landwirte ein, die wirtschaftliche Schäden durch Saatkrähen in Kauf nehmen mussten.

 

Irrsinn: Wälder sollen ausgelichtet werden

Wir sind ja auch oft in der Natur unterwegs und wir beobachten das Phänomen der Abholzung überall. Tja, wozu wohl, sollen gesunde Bäume abgeholzt werden? Bestimmt nicht zum Klima- und Naturschutz, wohl eher zum Wohl der „Wölfe der Wallstreet“.

 

 

Manchmal hilft nur noch Humor

 

Die SPD drückt die gleichen Begehrlichkeiten nur feiner aus

Die SPD-Landtagsfraktion fürchtet, dass die Kluft zwischen der Angst vor dem Wolf und der Angst um den Wolf in Hessen immer größer wird. Mitschuld daran trage das hessische Umweltministerium, sagte der jagd- und forstpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Heinz Lotz, bereits im Januar.

Dabei lohne sich durchaus ein Blick nach Niedersachsen, wo im vergangenen Jahr eine groß angelegte Wolfsstudie vorgestellt wurde. „Die Niedersachsen konnten für sich nachweisen, dass eine kontrollierte Entnahme von Wölfen keine Gefährdung für den Wolfsbestand darstellt. Sie sind in der Lage zu bestimmen, wie viele Wölfe in der Kulturlandschaft der Menschen in Niedersachsen hinnehmbar sind. So kann das Jagdrecht justiert und ein Bestandsmanagement auf den Weg gebracht werden, dass Hand und Fuß hat. Davon sind wir in Hessen noch viel zu weit entfernt“, so Heinz Lotz, der befürchtet, dass genau dieser Umstand Desinformation und vielen Ängsten Tür und Tor öffne.

https://www.spd-fraktion-hessen.de/2023/01/26/kluft-zwischen-angst-vor-dem-wolf-und-angst-um-den-wolf-wird-in-hessen-immer-groesser/

 

AfD will in Hessen den Wolf jagen gehen

Die  AfD sieht „die Notwendigkeit, einen Akzeptanzbestand mit Entnahmequoten festzulegen und die ordnungsgemäße Bejagung des Wolfes rechtssicher zu ermöglichen“.

 

Bürger könnten die Wahl der CDU bereuen

Auch der CDU in Hessen scheinen frühere Kompetenzthemen wie Wirtschaft, Bildung und Sicherheit inzwischen nicht mehr so wichtig zu sein. Dass sich ausgerechnet der Ministerpräsident mit solch einer Gaga-Aussage auf einem Wahlplakat präsentiert, könnte auch konservative Wähler irritieren.

 

 

Die Rolle der Bauernverbände und Medien

In diesem lesenswerten Artikel und Interview thematisiert Brigitte Sommer, die Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auch die Rolle von Medien, Bauernverbänden, Hassseiten und bezahlten Trollen.

 

 

Herdenschutz funktioniert – aber nur wenn ein Wille vorhanden ist

Wo ein Wille vorhanden ist, gibt es auch Wege. Diejenigen, die lieber Wölfe tot sehen wollen, arbeiten an ihrem eigenen Betriebsuntergang, denn nichts wird sich an der desolaten Situation vieler Betriebe ändern. Die Wölfe haben keine Schuld.

Positives Beispiel aus Hessen. Nein, es braucht keine zwei Meter hohen Zäune, wenn die geförderten Möglichkeiten auch optimal genutzt und aufgebaut werden. Auch HSH an stark durch Spaziergänger frequentierten Gebieten sind kein Problem.

 

 

Es geht um viel mehr als Wölfe

Nicht nur Tier- und Naturschützer sind nun gefordert, wirklich aktiv für den Schutz unserer Umwelt und unserer Tierwelt zu werden. Dabei wird es immer deutlicher, dass es gar nicht nur um Wölfe oder andere Wildtiere geht, sondern dass massiv die Interessen von mehreren Lobbys durchgesetzt werden sollen. Hierbei stellt sich auch die Frage, ob die Regierung überhaupt noch den Willen des Volkes vertreten kann, oder ab nicht längst bestimmte Konzerne und Finanzdienstleister im Hintergrund die Strippen ziehen. Laut einer Volksweisheit offenbart der Blick in die Augen eines Wolfes die Seele der Natur. So findet vielleicht auch gerade auch ein Angriff auf unsere Seelen, auf die Verbundenheit zur Natur und dem Menschsein an sich statt, für das die Wölfe ebenfalls als Stellvertreter stehen.

 

Quellen:

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/von-der-leyen-nennt-wölfe-echte-gefahr-in-europa/ar-AA1gd8xn?ocid=winp1taskbar&cvid=f91ba9e01b4d403ca13574de62c3cc67&ei=167&fbclid=IwAR3A74w96zNN3EW1AueIOKuaRK_4bESRHcVSvz7nyOth-YfLP7qOCfoN00Y

https://www.nius.de/Politik/lemke-und-von-der-leyen-wollen-den-wolfabschuss-erleichtern/ba8dc635-98ec-4784-956a-b95d78e7b738

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/mehr-schutz-fur-weidetiere-ozdemir-und-vogel-begrussen-initiative-fur-leichteren-abschuss-von-wolfen-10416433.html

https://www.euractiv.de/section/innenpolitik/news/pfizer-affaere-weitere-klage-gegen-von-der-leyen/

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/mehr-schutz-fur-weidetiere-ozdemir-und-vogel-begrussen-initiative-fur-leichteren-abschuss-von-wolfen-10416433.html

https://www.fr.de/politik/hessen-wahl-2023-landtag-partei-programme-wolf-natur-schutz-92472152.html

https://www.sueddeutsche.de/bayern/wolf-weidetiere-debatte-artenschutz-1.4347655

https://www.dbb-wolf.de/mehr/pressemitteilungen/details/bericht-zu-praevention-und-nutztierschaeden-2022-veroeffentlicht

file:///Users/orlando/Downloads/Statusbericht%20_W%C3%B6lfe%20in%20DE%2020212022_DBBW_20230216.pdf

https://www.wildtierschutz-deutschland.de/single-post/jagdunfall-straftaten

 

Wir warnten und protestierten bereits:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/14/beginnt-das-grosse-wolfskillen-bald-auch-in-deutschland/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/07/07/schiessen-statt-schuetzen-gruenentrick-um-wolfsschutz-aufzuweichen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/09/bundesumweltministerin-lemke-es-darf-so-lange-geschossen-werden-bis-es-aufhoert/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/28/eskaliert-die-streitkultur-wirklich-erst-jetzt/

 

Wurde der bekannte Biologe Clemens G. Arvay durch Mobbing und Stalking in den Tod getrieben?

Er wurde nur 42 Jahre alt und er hinterlässt einen Sohn und weitere Familienangehörige, darunter eine betagte Mutter. Er war gern gesehener Gast im österreichischen TV und seine Bestseller über die Natur, den Wald und über das menschliche Immunsystem erreichten ein großes Publikum. Er war aber auch Tierfreund und Tierschützer und er hatte keine Angst, sich auch mit umstrittenen und kritischen Themen wie Ernährung und mmrna-basierten Impfstoffen zu befassen. Legte er sich dadurch mit Konzernen an, die ihn in den Tod trieben? Ein Nachruf von Brigitte Sommer.

 

Am 24. Februar schrieb seine Ex-Freundin auf Facebook folgende Zeilen: „Ich möchte angesichts vieler Nachrichten und Kommentare, die mich erreicht haben, in Absprache mit Familie Arvay heute bestätigen, dass wir seit dem 18.02.2023 tieftraurig sind. Wir erhielten am Samstag die Nachricht, dass Clemens G. Arvay an selbigem Tag in den österreichischen Bergen verstorben ist. Es geschah an einem steilen Kalkfelsen der Ruine Türkensturz in der Naturregion ‚Bucklige Welt‘ zwischen Graz und Wien, wo der Feuerbusch, Orchideen und Alpenveilchen dem Frühling entgegenwachsen. An diesem Ort schlug zuletzt sein Herz. Wir können es nicht fassen!“

 

Clemens Arvay mit einem Pferd auf einem Lebenshof. Foto: privat

Schon bald waren Nachrichten bei einigen Zeitungen darüber zu lesen, dass Clemens Arvey sich selbst das Leben genommen hätte, aber es würde wohl keinen Abschiedsbrief geben. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der junge Vater so unter den persönlichen und verleumderischen sowie persönlich abwertenden Angriffen gelitten hat, dass er keinen anderen Ausweg mehr sah. Der österreichische Psychiater Raphael Bonelli, der ihn persönlich kannte und zu dem er freundschaftlichen Kontakt pflegte, bestätigte in mehreren Videos auf Youtube, dass Clemens unglaublich unter Diffamierungen gegen ihn gelitten hatte. Auf der Plattform Wikipedia ging regelrecht eine mehrjährig andauernde Hetz- und Diffamierungskampagne gegen den Biologen los, unter anderem wohl auch deswegen, weil er sich mit den neuen, experimentellen Impfstoffen gegen Corona genauso kritisch auseinandersetzte wie mit Maßnahmen. Clemens soll schließlich keinen Zugriff mehr auf sein eigenes Profil gehabt haben. Besonders bösartige User änderten seine Vita mehrmals am Tag und setzen ihn herab. Unter anderem sei er kein Biologe, sondern nur Landschaftsgärtner und er verfüge über gar kein Fachwissen. Eine glatte Lüge, die aber von den Massenmedien übernommen worden war. Die Userin „Fiona B.“ sei dabei besonders intensiv vorgegangen, heisst es. Raphael Bonelli bestätigt, dass Clemens gerade unter diesen Diffamierungen besonders gelitten habe, deswegen sogar am Telefon geweint habe, weil das Profil ihn praktisch sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag fertig gemacht habe.

Ein solches Profil kann unmöglich von einer Einzelperson betrieben werden. Es sollte ermittelt werden, ob dies nicht ein Profil ist, das von mehrenen Mitarbeitenden von Großkonzernen betrieben wird, die ihre Interessen durch das Tun von Clemens G. Arvay in Gefahr sahen. Dazu hätten Hater sogar seine Dissertation an der Uni in Wien boykottiert. Clemens hätte nach Graz ausweichen müssen. Er hätte unglaublich darunter gelitten, dass ihn nun Medien nicht mehr mit seinem Fachwissen zitierten, sondern verbal über ihn hergefallen wären. Bonelli nennt hier vor allem den „Falter“ und „Volksverpetzer“ auf Facebook und die Plattform Wikipedia. Doch statt nun inne zu halten, geht die mediale Hetze gegen Clemens Arvay auch nach seinem Tod weiter.

Doch von dem Tod des jungen Biologen sind tausende Menschen erschüttert und tief betroffen. Die Trauer ist groß. Er hat eine große Unterstützer- und Fangemeinde, die ihn hoch geschätzt hatte. Von den Massenmedien wird dies bis dato ignoriert. Hat er am Ende die große Unterstützung und den Rückhalt nicht mehr gespürt?

Am 24. Januar schrieb Clemens Arvay noch auf Facebook, dass sein Lebensthema die Ökoimmunologie sei – die Erforschung des Immunsystems im Kontext der Umwelt. Damit wollte er wieder mehr Zeit verbringen – sowie mit Musizieren und persönlichen Naturerfahrungen. Er forschte auch an einem Zirbelkieferprojekt zur Behandlung von Brustkrebs.

Clemens Arvay war ein hochsensibler, feiner und fairer Mensch, der in seiner Kritik nie persönlich oder verleumdend wurde. Seine große Fachkenntnis scheint es gewesen zu sein, der keine Argumente entgegegen gesetzt werden konnten. Wie Rapael Bonelli in einem seiner Videos betont, müssen dieser Hass, die Herabsetzung und die Verleumdung sowie die psychische und physische Zerstörung von Menschen, die andere Erkenntnisse und Ansichten haben, aufhören. Denn Hass und Intoleranz sind tödlich.

Als besonders unerträglich empfinde ich es, dass Clemens Arvay kurz vor seinem Tod dann auch noch von Tierschützern angegriffen und verleumdet wurde. Deshalb halte es nicht nur ich, sondern der ganze Vorstand von Wolfsschutz-Deutschland  für dringend notwendig, Clemens Arvay in diesem Nachruf zu würdigen. Wo auch immer Du bist, Du hast Großes in Deinem Leben geleistet, Menschen in schlimmen Zeiten Hoffnung, Licht und Trost gegeben und Dich vielleicht dabei verloren. Wie schlimm die Not gewesen sein muss, um selbst einen Sohn zurück zu lassen, kann ich nachempfinden. Ich habe zwei Töchter und einen Enkel und seit ich mich ehrenamtlich im Natur- und Wolfsschutz einsetze, habe auch ich mit Mobbing und Stalking das inzwischen sogar meine Töchter betrifft, zu kämpfen, dessen Ausmaße sich viele nicht vorstellen können.

Hier eine Auswahl an Büchern von Clemens Arvay, die wir gerne empfehlen:

Biophilia in der Stadt

Wir können es besser

Der Heilungscode der Natur – https://www.youtube.com/watch?v=B1UzZw8e_DA

Die Naturgeschichte des Immunsystems

Mit den Bäumen wachsen wir in den Himmel – Autistische Kinder mit der Heilkraft des Waldes fördern

Corona-Impfstoffe. Rettung oder Risiko?

Der Biophilia-Effekt

In Zukunft selbstversorgt

 


 

 

Etwa 10.000 Menschen versterben jedes Jahr in Deutschland durch einen Suizid. Suizide sind häufiger als der Tod im Straßenverkehr.

Hinter vielen Selbstmorden steckt eine Depression. Und fast alle Menschen, die ihrem Leben selbst ein Ende bereiten, hinterlassen Angehörige. Ein Suizid kostet nicht nur das Leben des Verstorbenen, er reißt auch tiefe Wunden bei den Hinterbliebenen.

Telefonseelsorge: „Sorgen kann man teilen“

Das ist das Motto der bundesweiten Telefonseelsorge. Man kann sich auf verschiedenen Wegen an sie wenden:

  • Im Akutfall per Telefon unter: 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222 oder 116 123
  • Online: Im Chat oder per Mail unter online.telefonseelsorge.de

 

 

 

 

 

Presseinformation: Jungwölfe sind auf Wanderschaft nach eigenem Revier

PRESSEINFORMATON++++++++++Die Jungwolfwandersaison hat begonnen/Wolfsschutz-Deutschland appelliert an Autofahrer, umsichtig zu fahren

„Jeder kann gerade jetzt mit einer vorsichtigen Fahrweise und mit klugem, medienreflektiertem Handeln dazu beitragen, dass ein Jungwolf auch das Erwachsenenalter erreichen kann“, so die Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland, Brigitte Sommer. Hintergrund ist der Auszug der Jungwölfe aus ihrem Elternhaus. Derzeit sind viele Jungwölfe in ganz Deutschland wieder unterwegs, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Da sie sich der Gefahren ihrer Umwelt noch nicht bewusst sind, werden sie oft beim Überqueren von Straßen von Autos überfahren. Seit Anfang des Jahres (Quelle: DBB-Wolf) seien bereits mindestens sieben Wölfe überfahren worden.

Ausriss aus dem Comic über das Wolfsjahr von „Menschen für Wölfe“. Der Comic kann bei Volker.Vogel@wolfsschutz-deutschland.de bestellt werden.

Kaum jemand sei darauf eingestellt, gerade jetzt im Hoch- und Spätwinter, wenn die Tage wieder länger werden, noch einmal mit Wildwechsel zu rechnen. Dabei beginne nach Aussage von Sommer gerade jetzt eine ganz besondere Zeit im Wolfsjahr. Die Paarungszeit stehe kurz bevor und die Jungwölfe würden ihr Rudel verlassen, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Sommer: „Dabei geraten sie leicht in große Gefahr, überfahren, oder Opfer von illegaler Tötung zu werden“.

Der Wolf sei in Deutschland streng geschützt und dürfe nicht abgeschossen werden. Inzwischen, so Sommer, würden in Deutschland um die tausend Wölfe leben. Platz wäre leicht für das Vierfache. Da Jungtiere leicht 70 Kilometer pro Tag zurücklegen, könne jetzt praktisch überall ein Wolf auftauchen. Besondere Vorsicht beim Fahren sei jetzt überall geboten.

Jungtiere durchqueren auch mal Ortschaften

Sommer: „Wolfsteenager sind im Verhalten vergleichbar mit menschlichen Teenagern. Sie sind unerfahren, gehen Risiken ein. Sie sind neugierig und neigen zur Selbstüberschätzung. Sie sind genauso groß wie ihre Eltern, aber im Gegensatz zu einem erfahrenen Altwolf lassen sie sich auf ihren Wanderungen blicken“. So sei es völlig normal, dass ein solches Jungtier auch mal durch Ortschaften streife, oder Feldwege und Radwege benutze. Schließlich komme ein Wolf dort schneller voran, als im Gelände. Sein Ziel sei es, ein für ihn geeignetes Revier zu finden.

Oft würden Filme, die Landwirte von Traktoren aus machen, in soziale Netzwerke gestellt. Sie sollen beweisen, dass Wölfe die Scheu verloren hätten. Doch dies stimme ganz und gar nicht, so Sommer. Die Jungtiere würden Traktoren und Fahrzeuge kennen, allerdings würden sie nicht sofort bemerken, dass sich ein Mensch darin befinde. Wie die Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland erklärt, sollte niemand solche Filme in sozialen Netzwerken teilen. Sie würden garantiert auf Seiten von Wolfshassern erscheinen, um Panik zu schüren, für die es aber überhaupt keinen Grund gebe.

Eingestellte Videos können lebensgefährlich für Jungtiere werden

Sommer: „Wer einem Jungwolf  begegnet, der sollte sich bewusst machen, dass ihm in diesem Moment ein ganz wunderbares Naturerlebnis geschenkt worden ist“. Es sei auch durchaus möglich, dass das Jungtier nicht gleich flüchte, sondern neugierig schaue. Wem diese Situation unangenehm sei, könne sich großmachen, laut sprechen und gegebenenfalls mit einem Stock nach dem Tier werfen.  Sommer appelliert an jeden, der einem Wolf begegnet, keine Filme oder Fotos von einer solchen Begegnung ins Netz stellen, schon gar nicht mit Ortsangaben. Wolfsgegner würden solche Videos in WhattsApp-Gruppen teilen und Menschen würden sich sogar aufmachen, solche Tiere zu verfolgen, obwohl dies strafbar ist. Massenmedien würden solche File zusammen mit tendenziösen, panikmachenden Texten veröffentlichen.

Der Mensch, so die Naturschützerin, stehe ganz und gar nicht auf dem Speiseplan von Wölfen. Die würden sich zu weit über 90 Prozent von Wild ernähren. Natürlich würden sie auch Schafe nicht verschmähen, wenn sie ihnen ungeschützt auf dem Silbertablett serviert werden. Es gebe aber zahlreiche Möglichkeiten Weidetiere zu schützen, zudem würden Entschädigungszahlungen bereit gestellt.