Erweiterter Schießbefehl auf Wolf Dani – Zaunfrevel nimmt kein Ende – NABU und BUND legen keinen Einspruch ein – Trophäenjagd im Oktober

Wolfsschutz Deutschland e. V. protestiert auf das Schärfste gegen den erweiterten Schießbefehl auf Wolf Dani

Ab Mitte Oktober wird, wenn es nach den Wünschen der Jäger in Schleswig-Holstein geht, nun auch noch eine Trophäenjagd auf Wolf Dani beginnnen. Wir berichteten und protestierten ja bereits über die erweiterte Abschussverfügung, über die Umweltminister Albrecht Ende Angust entschieden hatte. Die Umweltverbände NABU, BUND und weitere hatten bis zum 20. September Zeit, sich zu äußern. Nach unserem Wissenstand hat niemand – außer der Deutschen Juritischen Gesellschaft für Tierrecht e. V. https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/09/13/deutsche-juristische-gesellschaft-fuer-tierschutzrecht-widerspricht-um-albrecht-und-kuendigt-strafanzeige-an-schiessbefehl-auf-wolf-dani-nicht-ausreichend-dargelegt/ und uns von Wolfsschutz Deutschland e. V. Widerspruch eingelegt und auch nicht Klage erhoben. Dies ist ein Skandal sondergleichen, denn es gibt keinen wirklichen Grund, Dani das Leben zu nehmen. Denn es handelt sich um gar keinen Problemwolf. Im Gegensatz  zu Niedersachsen (hier stellten die Grünen mehrere kleine Anfragen) gibt es in Schleswig-Holstein (Umweltminister Albrecht ist selber Parteimitglied der Grünen) nicht einmal eine Opposition, die zum Beispiel die Kosten des Jagdirrsinns hinterfragt, oder einen Untersuchungsausschuss fordert. Dies stellt demokratiegefährdende Zustände dar.  Wir rufen Tier- und Umweltschützer dazu auf, am 5. Oktober gegen Mahnfeuer zu protestieren sowie ihren Protest direkt bei Umweltminister Albrecht ( Kontakdaten hier – https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/01/24/schleswig-holstein-offener-brief-an-umweltminister-albrecht-unterlassen-sie-den-schiessbefehl-auf-wolf-dani/ und den anderen Verbänden kund zu tun.

Unglaublicher Zaunfrevel in Danis (Abschuss)Gebiet in Schleswig-Holstein

Einfach mal ganz ohne Zaun haben wir Schafe von Schäfer B. am Kätners Graben angetroffen. Diesmal auf der anderen Seite des Bahndamms, über den Dani bei der „Treckerjagd“ – wir berichteten:  https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/06/21/faktencheck-schleswig-holstein-bild-jungbauer-und-schaefer-verschweigen-dass-zaun-zum-wasser-offen-war/?fbclid=IwAR2gsUdSk1DKQahEzHCNQDQt8vXDMvxxNJ0_xIZpPCAiEqj_UG5rB3s7Cnk  – geflüchtet war. Direkt mit Hochsitz. Der Deich ist von der anderen Seite nur mit Wildzaun gesichert. Der Graben ist hier gerade mal zwei Meter breit von Böschung zu Böschung und knapp 30 Zentimeter tief. Da muss Dani nicht mal schwimmen. Dreiste Anfütterung!!!

Der BUND SH  hat uns folgende telefonische Stellungnahme gegeben:

– Der BUND S-H hätte in seiner Stellungnahme darauf verzichtet, Einwände gegen die Tötung von Dani zu erheben.
– Er akzeptiere die Argumente des Umweltministers, dass es weitere Risse von adäquat geschützten Weidetieren durch Dani gegeben hätte (zuletzt im August), und dass die Gefahr bestünde, dass Dani dieses Jagdverhalten weitergeben könnte.
– Der BUND hätte vom Umweltminister die Versicherung erhalten, dass die Allgemeinverfügung sofort aufgehoben würde, „sobald auch nur der vage Verdacht“ (O-Ton Eggers) auf einen neuen Wolf (Jungtier) in der (weiteren) Region besteht.
– Der BUND wird „keine rechtlichen Konsequenzen ziehen“ (O-Ton Eggers), sollte Dani getötet werden. Ein Rechtsanwalt hätte nur eine geringe Erfolgschance eingeräumt, und der BUND wolle eine Quote von 80% Klageerfolgen halten (wegen der „Außenwirkung“ und damit ihnen nicht irgendwann die Beteiligung nach Bundesnaturschutzgesetz… entzogen wird).
– Der BUND würde nicht so sehr auf das einzelne Tier schauen, sondern auf die Population, und die ist eher durch den Straßenverkehr gefährdet (er gab allerdings zu, dass Einzelentnahmen „on top“ kommen).

Risse im August nicht nachgewiesen  – kein Zaun vorhanden

Dieser Screenshot der offiziellen Rissliste SH zeigt auf, dass im August jedesmal kein Zaun vorhanden war und zudem auch keine Bestimmung durchgeführt werden konnte. HW01 bedeutet Wolf, es ist aber nicht klar, welcher Wolf. Dies müsste doch ein starkes Indiz dafür sein, dass sich ein weiterer Wolf dort aufhält. Der Schießbefehl müsste sofort gestoppt werden, zumal die Jungwolfwandersaison im Herbst beginnt.

Die Tabelle des Landes zu den Tierrissen zeigt doch gerade für den August, dass in allen Fällen gerade keine Zäunung vorlag und die Risse auch gerade nicht zugeordnet werden konnten.

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/A/artenschutz/Wolf_Tabelle.html

Es besteht nicht nur der vage Verdacht, es ist sogar ganz offiziell ein weiteres Wolfsterritorium bestätigt. Laut DBB-Wolf gibt es in SH genau zwei bestätigte Territorien. Wird ein Tier hier abgeschossen, wirkt sich dies auf jeden Fall auf den Erhaltungszustand in SH aus. https://www.dbb-wolf.de/…/territo…/liste-nach-bundesland

 

Schafe von Schäfer B. am Kätners Graben stehen völlig ohne Zaun auf der Weide.
Kein Zaun und auch noch eine Übersteighilfe über den Graben.
Schäfer B. jammerte in einem Bild-Artikel, dass er in diesem Jahr schon 27 Schafe verloren hat. Dies ist doch bei einer solchen Weide völlig ohne Zaun und auch noch mit Steg kein Wunder? Warum bekommt dieser Schäfer keine Strafe nach dem Tierschutzgesetz?
Der Graben ist nur 30 Zentimeter tief. Hunde oder Wölfe müssen nicht einmal schwimmen.

Nicht schützen, aber Mahnfeuer veranstalten – Wir rufen zur Gegendemo auf!

Eine davon steht bereits am Sonnabend, 5. Oktober, an: Die Initiative Südholstein plant für den Tag ab 17 Uhr am Strandfloh, Neuer Weg 41, in Kollmar (Kreis Steinburg) direkt an der Elbe, eine öffentliche Veranstaltung, zu der Mitglieder und interessierte Bürger eingeladen sind. „Wir werden eine große Feuerschale aufstellen, die Teil der Lichterkette sein wird. Außerdem dürfen gern Fackeln und Laternen von Groß und Klein mitgebracht werden“, sagt Zukowski von der Wolfshasserbürgerinitiative BI Dörfer

Gründungsmitglieder dieser Initiative sind die Nebenerwerbschäferin K. und die Haupterwerbsfamilie B. (siehe Film und Fotos), die fast 100.000 Euro alleine an EU-Subventionen erhält. Liest man sich die Forderungen dieser Initiative durch, geht es darum, überhaupt keinen Wolf in der Gegend dulden zu wollen. Die „Problemwolfkreation“ von Dani ist also ganz offentlichtlich nur vorgeschoben und erstes Mittel eine Wolfspopulation dort zu verhindern.  Die Agrarlobby bestimmt ganz augenscheinlich, was in Schleswig-Holstein zu geschehen hat und Politik und Umweltverbände ordnen sich unter. Darüber, was es im Gegenzug dafür gibt, kann man nur spekulieren.

Sollte Wolf Dani illegal erschossen werden, werden wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. Anzeige gegen alle ausführenden Personen sowie gegen den Minister stellen.

Hier nochmal zur Verdeutlichung zwei Videos, die zeigen, dasss auf einen Schutz der Weidetiere überhaupt kein Wert gelegt wird:

 

 

8 Gedanken zu „Erweiterter Schießbefehl auf Wolf Dani – Zaunfrevel nimmt kein Ende – NABU und BUND legen keinen Einspruch ein – Trophäenjagd im Oktober

  1. Kann man diesen Berichten noch glauben! Wie oft wird von Fake-Nachrichten berichtet! Ist die Lobby der Jäger so groß? Woher und wohin fließen denn die ganzen Gelder aus unseren Steuern?

  2. Warum stellt eine Weidetierhaltung, wie auf den Fotos oben gezeigt, keinen Straftatbestand dar? Hier wird doch ganz offensichtlich gegen das Tierschutzgesetz verstoßen! Warum greift die Staatsanwaltschaft in SH nicht endlich ein, der diese „Haltung“ ja mittlerweile bekannt sein dürfte?

  3. Das,liebe Frau Dr.König würde mich auch brennend interessieren,wohin unsere Steuergelder fließen?(Wie wir wissen,sind unter den Politikern auch Jäger dabei) Das mit den Weideschutzzäunen,wenn es nicht so ein ernstes Thema wäre, grenzt doch schon an grausamer „Satire“Will man die Wolfsfreunde mit allen Mitteln für dumm verkaufen,in dem man solche „Zäunchen“ baut,oder am besten erst garkeine,doch behauptet: „Hey,da steht doch ein paar Holzlatten,genügt doch.“
    Kann mich auch diesbezüglich Hrn.Wempes Kommentar nur anschliessen.
    Warum wird nicht kontrolliert,wenn Weideschutzhalter Geld bekommen um ihre Tiere vor dem bösen Wolf zu schützen(sorry mein Sarkasmus)anstatt es für andere Dinge auszugeben…(anders kann ich es mir eben nicht vorstellen,nach diesen Videos,und Bildern.Und dies Thema ist ja nun nicht erst seit heute aktuell.
    Liebe Weidetierhalter:
    Ihr liebt doch Euere Tiere…oder?
    Dann schützt sie bitte auch vernünftig! (ja,das geht,man muss sich nur die Zeit nehmen)
    Und nicht jeder Riss,ist ein Wolfsriss! Also lasst DANI in Frieden! Wenn ich schon lese,er könne das Jagdverhalten weitergeben…dazu sag ich mal nix.Kann ich nur mit dem Kopf schütteln.Ihr seid es doch,die ihn anlocken (ist dies gewollt..?)und natürlich die Jägerschaften,die die Nahrung des Wolfes dezimieren.
    Mensch werdet endlich wach.Ihr lebt nicht alleine hier.

  4. es ist ein Skandal was sich dieser Umweltminister mit der Abschussgenehmigung erlaubt, ebenso dass die Umweltverbände dies so einfach hinnehmen- sind denn inzwischen alle bestochen und gekauft? Man sieht doch, dass die Weidetierhalter ihre Tiere nicht schützen, die Hand aber für Subventionen aufhalten, wie korrupt ist das alles? Was ist aus diesem Staat geworden? Von Demokratie keine Spur mehr, wo ist der Rechtsstaat? Täter werden geschützt ( Jäger und Konsorten ) Opfer sind die Tiere in diesem Falle die Wölfe.

  5. Die Herren Jäger und der Herr Minister sollten sich zu einer Klausur in Ein Kloster begeben und über ihre Vorhaben mit den Mönchen zu Gott beten daß sie nicht kalt beim Schei………
    erwischt werden.Arschkriecherei vom Feinsten.

    .

  6. Über die Verteufelung des Wolfes soll es wieder möglich werden, Wölfe regulär zu jagen. Wirksame Schutzzäune schaffen Abwehr. – Mein Anliegen betrifft aber die bösartige Fuchsjagd. Pro Jahr werden ca. 500.000 Füchse! getötet. Überwiegend durch Totschlagfallen, durch diese werden die Tiere zuvor oft qualvoll verstümmelt. Die Gefahr besteht auch, daß andere Tierarten in diese Fallen gelangen. Füchse aus Lebendfallen werden anschl. erschossen, erschlagen oder von Jagdhunden zerfetzt. Es werden auch Fallen vor Fuchsbauten(=Wohnung der Füchse,mit Jungtieren) aufgestellt, um sie anschl. zu liquidieren. Fuchsbauten werden auch aufgegraben und die Tiere getötet. Spezielle Anlagen, in denen Jagdhunde an lebenden Füchsen scharf gemacht werden, existieren auch. Dies bedeutet extremen Streß für die Füchse. Jedes wildlebende Tier hat eine Funktion. Füchse fangen auch Mäuse. Unterhöhlte Böden zeigen auch die schädliche Wirkung der Jagd. Weniger Füchse, mehr Mäuse. Die Tollwut ist bekämpft. Der Fuchsbandwurm für Menschen nur bei extremen Hygienemängeln gefährlich. Die abartige, bösartige Fuchsjagd gehört definitiv verboten. Monokulturen, Gülle u. Pestizide gefährden Bodenbrüter viel stärker als der Fuchs. Hier werden immer wieder dümmliche, gleichlautende Scheinargumente für die Fuchsqualjagd genannt. Es ist Zeit, Fallenjagd gehört grundsätzlich verboten, Totschlagfallen sind in div. Bundesländern verboten, nicht in Niedersachsen. Also sofortiges Ende der Fuchsjagd!

  7. Ich weiss Herr Stolarczyk ,und mich macht dies auch sehr traurig.Neulich las ich,das ein Marfder in eine solche Falle geriet,doch leider nicht überlebte.Wie auch?Trotz Hilfe.
    Ich finde es grausam und unerhört,das es in unserer so modernen Welt so ein Qualinstrument geben muss.;-( Ich lese leider auch sehr viel von diesen schlimmen Fuchsjagden.Unterschreibe jede Petition.Man muss dies verbieten,ein Gesetz erlassen.Tiere tun uns nichts,sind wehrlos..hilflos.Warum? Ich frage mich dies immer wieder.
    Ich will weder eine Fuchsjagd noch eine Wolfjagd.Braucht man nicht.Kein Tier solte gejagd werden.Stellen Sie sich mal vor,es wäre umgekehrt,wir Menschen würden von den Tieren gejagd. Mag jetzt konfus klingen,und vielleicht nicht vorstellbar.
    Doch man kann nicht in die Zukunft sehen….Man sollte sich in die Lage der Tiere versetzen,und dies tun sie ja auch. Dafür ein Danke!

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