Der irre Stellvertreterkrieg von Regierung und Opposition gegen Wölfe

Sie schießen sich auf ein Lebewesen ein, das sich alleine nicht wehren kann: Den Wolf. Er soll an fast allem Schuld sein, was Bauern und Jäger stört. Mit ins Jagdhorn blasen EU-Chefin von der Leyen, gegen die übrigens zahlreiche Ermittlungen geführt werden, sowie ausgerechnet die Grünen, aber auch CDU und FDP lassen es richtig populistisch krachen. In Hessen und Bayern stehen Wahlen vor der Tür. Warum der Wolf in Deutschland echte Freunde braucht und von wem tatsächlich „echte Gefahren“ ausgehen, lesen Sie in unserer neuen Reportage.

 

Vor einer „echten Gefahr“ durch Wölfe hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag in Brüssel gewarnt. Sie rief die Behörden in den Mitgliedsstaaten auf, Nutztiere und Menschen zu schützen.

„Die Konzentration von Wolfsrudeln in einigen europäischen Regionen ist zu einer echten Gefahr für Nutztiere und potenziell auch für den Menschen geworden“, erklärte von der Leyen. „Ich fordere die lokalen und nationalen Behörden nachdrücklich auf, Maßnahmen zu ergreifen, wo immer es erforderlich ist“, betonte sie.

Von der Leyen zeigte sich bereit, gegebenenfalls den Status des Wolfsschutzes in der EU zu ändern und den Rechtsrahmen zu aktualisieren. Dafür sollen Gemeinden, Wissenschaftler und andere bis zum 22. September aktuelle Daten über die Wolfspopulationen und mögliche Gefahren nach Brüssel melden.

Monitoringdaten für Abschüsse?

Hier muss auch den Ehrenamtlichen, die für das Wolfsmonitoring im besten Gewissen Daten liefern, klar werden, dass diese Daten auch für Abschüsse genutzt werden können. Ungutes Beispiel dafür ist die Schweiz, wo die Wildhut selbst Wolfswelpen schießt, deren Eltern zu „wissenschaftlichen Zwecken“ besendert worden waren. https://act.campax.org/petitions/stoppt-den-wolfs-welpenabschuss-valgrondarudel?source=homepage&utm_medium=promotion&utm_source=homepage&fbclid=IwAR0LWLifsjVk_m99071FBFcrGxbgSNt5WuNd1_HIpRMLLxvpxdDI_A8tUWc

Kaum Schäden durch Wölfe

Zu den durch Wölfe verursachten Schäden sowie für die Kosten von Prävention und Ausgleich sind nun aktuelle Daten und Informationen online verfügbar. Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) stellt diese Daten und Informationen der Bundesländer im Auftrag des BfN jährlich zusammen.

Im Jahr 2022 betrug die Höhe der Fördermittel der Bundesländer für Herdenschutzmaßnahmen 18.428.830 Euro, es wurden insgesamt 3.444 Anträge gefördert. Die Höhe der Schadensausgleichszahlungen betrug 616.413 Euro bei insgesamt 1.135 Übergriffen. Die Höhe der Ausgleichszahlungen sei damit höher als im Vorjahr, aber sie liege unter dem Maximum von 2020. Im Vergleich zu anderen Ausgaben, wie z. B. diese hier: Von der Leyen und Bourla handelten mutmaßlich den Vertrag über 1,8 Milliarden COVID-19-Impfdosen im Wert von 35 Milliarden Euro per Textnachrichten aus.

Da staunt sogar der Wolf. Nicht verfehlte EU-Agrar-Politik, sondern er soll Schuld sein?

 

Es gibt noch immer zu wenig Wölfe in Deutschland

Für das Monitoringjahr 2021/22 wurden in Deutschland 161 Wolfsrudel, 43 Paare und 21 territoriale Einzeltiere nachgewiesen (Stand November 2022, Tab. 1 und Abb. 1). Das Hauptverbreitungsgebiet des deutschen Wolfsbestandes erstreckt sich nach wie vor von der Lausitz ausgehend nach Nordwesten bis in den Norden Niedersachsens. Wolfsrudel wurden in Brandenburg (47), Niedersachsen (34), Sachsen (31), Sachsen-Anhalt (24), Mecklenburg-Vorpommern (18), Bayern (3), Nordrhein-Westfalen (2), Thüringen (1) und Hessen (1) nachgewiesen (Abb. 1 & 2, Tab. 1). Mehrere dieser Rudel haben ihr Territorium grenzübergreifend in zwei oder sogar drei Bundesländern. Grenzübergreifende Territorien wurden jeweils für das Bundesland gezählt, in dem entweder die Welpen nachgewiesen wurden oder in welchem schwerpunktmäßig das Monitoring durchgeführt wurde. Wolfspaare ohne Reproduktion wurden in Brandenburg (14), Niedersachsen (10), Mecklenburg-Vorpommern (6), Sachsen (4), Sachsen-Anhalt (4), Hessen (2), Bayern (1), Schleswig-Holstein (1) sowie in Thüringen (1) bestätigt; territoriale Einzeltiere in Niedersachsen (5), Mecklenburg-Vorpommern (4), Baden-Württemberg (3), Bayern (2), Sachsen-Anhalt (2), Thüringen (2) und in Nordrhein-Westfalen (1) sowie Sachsen (1). Einzelne Nachweise von durchwandernden Wölfen gab es zusätzlich aus Hamburg und Bremen. Das Saarland ist somit das einzige Flächenland, in dem es auch 2021/22 weder territoriale Wölfe, noch Nachweise von durchwandernden Tieren gab.

 

Kein Angriff eines frei lebenden Wolfs auf Menschen in Deutschland – 36 Tote durch Hobbyjäger

Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland vor 25 Jahren hat es keinen einzigen Angriff auf Menschen gegeben. Wohl aber kommen Menschen jedes Jahr durch Hobbyjäger zu Schaden oder gar zu Tode. Anhand von Presseberichten macht die Initiative zur Abschaffung der Jagd regelmäßig eine Aufstellung von Unfällen und Straftaten mit Jagdwaffen, die meist durch aktuelle oder ehemalige Hobbyjäger begangen werden. Demnach wurden allein in diesem Jahr mindestens 36 Menschen durch Jagdwaffen in Deutschland getötet.

 

Platz wäre für 4.000 Wölfe in Deutschland

Da sich Wölfe nur ein Mal im Jahr vermehren und sich die Rudelgröße nach der Anzahl der Beutetiere im Revier richtet, kann von einer unkontrollierten Vermehrung überhaupt keine Rede sein. Zudem wandern Jungtiere spätestens im Alter von zwei Jahren ab und sie suchen sich eigene passende Reviere. Dabei wandern sie hunderte Kilometer. Schon deshalb gefährdet auch ein „regionales aktives Wolfsmanagement“ die Art.

 

Auch Lemke, Vogel, Özdemir und Meyer von den Grünen heulen mit

Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) in der Welt: „Abschüsse von Wölfen nach Rissen müssen schneller und unbürokratischer möglich sein“.

„Wenn Dutzende Schafe gerissen werden und verendet auf der Weide liegen, dann ist das eine Tragödie für jeden Weidetierhalter und eine ganz große Belastung für die Betroffenen. Daher brauchen sie mehr Unterstützung und Sicherheit.“ Ende September wolle sie konkrete Vorschläge liefern. Damit spielt sie wahrscheinlich auf einen aktuellen Fall in Niedersachsen an. Fakt ist allerdings, dass die Schafe trotz wolfsabweisendem Zaun nicht geschützt waren, weil dieser Zaun beeinträchtigt war. Wir berichteten auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/01/niedersachsen-jetzt-will-man-woelfe-regional-abschiessen/

 

 

Wahlkampf in Bayern und Hessen bestimmt durch populistische Inhalte

Nicht nur bundsweit, auch in Bayern und Hessen gäbe es echte Herausforderungen für die Politik. Eine immer weiter ausufernde Rezension sowie steigende Miet- und Energiepreise sowie eine ins Minus laufende Wirtschaft und die Gefahr des Wegbrechens des Mittelstandes, waren früher echte Kompetenzthemen der konservativen Parteien. Heute scheint bestimmte Politiker die Not der Bevölkerung kalt zu lassen. Sie haben einen Schuldigen gefunden, der büßen soll.

Söder (CSU) https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/27/klage-koennte-soeder-populismus-schnell-den-garaus-machen/

und Aiwanger (Freie Wähler) nehmen ja schon seit Jahren in Bayern kein Blatt vor den Mund. https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/21/aiwanger-fw-zu-gruenen-und-bund-naturschutz-haltet-die-klappe/

Und auch die AfD will in Bayern und auch bundesweit Wölfe jagen.

Aber auch die Grünen in Bayern werben mit Emotion, statt mit Inhalten. Welche Zukunft sie Kindern bieten wollen, wird weiter nicht thematisiert. Um Umwelt- oder Tierschutz scheint es den Grünen aber nicht zu gehen. Es sei denn, sie wollen sich von den Bundes-Grünen lösen. Dies gilt auch für die Grünen in Hessen.

 

Wahlkampf ohne Inhalte in Bayern: https://www.nius.de/Politik/gruene-machen-wahlkampf-mit-kindern-statt-inhalten/bedcd43e-0bc9-469d-a6df-583f7b5e2834

 

Wenn der Jäger auch Politiker ist…

kommt ein solches Wahlplakat dabei heraus.

 

 

Auszug aus dem Wahlprogramm der FDP in Hessen

Alles soll weg, woran der Bauer sich stören könnte und die Wälder sollen auch weiter geplündert werden:

Zitat:

Auch das Ziel, 10 Prozent des hessischen Staatswaldes aus der forstwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen und sich selbst zu überlassen, lehnen wir ab. Denn Untersuchungsergebnisse von Hessen Forst gemeinsam mit der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen haben sogar mittelfristig eine Verschlechterung der Artenvielfalt im stillgelegten Wald nachgewiesen.

Das unkontrollierte Wachstum der Wolfspopulation in Hessen ist nicht mit der Weidetierhaltung vereinbar. Mit Blick auf die Wildtiere und ihre natürlichen Wanderwege ist es nicht wünschenswert, immer höhere Zäune zu bauen. Der günstige Erhaltungszustand des Wolfs ist aus unserer Sicht in Hessen längst erreicht. Wir setzen uns für ein aktives Bestandsmanagement des Wolfs in Hessen ein, sobald der Bund die rechtliche Möglichkeit, wie bereits angekündigt, geschaffen hat. Dazu ist es zunächst notwendig, ein realistisches Bild über die 100 Wahlprogramm der Freie Demokraten Hessen zur Landtagswahl 2023 in Hessen sesshaften Wölfe zu erhalten. Wir wollen das Wolfsmonitoring in Hessen professionalisieren und eine Populationsstudie in Auftrag geben. Problemwölfe müssen als solche benannt werden. Ihre Entnahme ist rechtlich bereits jetzt möglich. Wir begrüßen, dass inzwischen wieder Biber in Hessen leben. Da, wo es zu Konflikten zwischen Biber sowie Landwirtschaft und Fischzucht kommt, wollen wir Präventivmaßnahmen fördern und Ausgleichszahlungen ermöglichen. Eine Entnahme von Bibern bei hohen Schäden muss zukünftig möglich sein. Saatkrähen verursachen mittlerweile ernstzunehmende Schäden an landwirtschaftlichen Kulturpflanzen. Im Gegensatz zu Rabenkrähen ist eine reguläre Bejagung aufgrund des europarechtlichen Schutzes der Saatkrähe nicht möglich. Bei akuten wirtschaftlichen Schäden durch Saatkrähen wollen wir Ausnahmegenehmigungen zum Abschuss unbürokratisch ermöglichen. Darüber hinaus setzen wir uns für Ausgleichszahlungen für betroffene Landwirte ein, die wirtschaftliche Schäden durch Saatkrähen in Kauf nehmen mussten.

 

Irrsinn: Wälder sollen ausgelichtet werden

Wir sind ja auch oft in der Natur unterwegs und wir beobachten das Phänomen der Abholzung überall. Tja, wozu wohl, sollen gesunde Bäume abgeholzt werden? Bestimmt nicht zum Klima- und Naturschutz, wohl eher zum Wohl der „Wölfe der Wallstreet“.

 

 

Manchmal hilft nur noch Humor

 

Die SPD drückt die gleichen Begehrlichkeiten nur feiner aus

Die SPD-Landtagsfraktion fürchtet, dass die Kluft zwischen der Angst vor dem Wolf und der Angst um den Wolf in Hessen immer größer wird. Mitschuld daran trage das hessische Umweltministerium, sagte der jagd- und forstpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Heinz Lotz, bereits im Januar.

Dabei lohne sich durchaus ein Blick nach Niedersachsen, wo im vergangenen Jahr eine groß angelegte Wolfsstudie vorgestellt wurde. „Die Niedersachsen konnten für sich nachweisen, dass eine kontrollierte Entnahme von Wölfen keine Gefährdung für den Wolfsbestand darstellt. Sie sind in der Lage zu bestimmen, wie viele Wölfe in der Kulturlandschaft der Menschen in Niedersachsen hinnehmbar sind. So kann das Jagdrecht justiert und ein Bestandsmanagement auf den Weg gebracht werden, dass Hand und Fuß hat. Davon sind wir in Hessen noch viel zu weit entfernt“, so Heinz Lotz, der befürchtet, dass genau dieser Umstand Desinformation und vielen Ängsten Tür und Tor öffne.

https://www.spd-fraktion-hessen.de/2023/01/26/kluft-zwischen-angst-vor-dem-wolf-und-angst-um-den-wolf-wird-in-hessen-immer-groesser/

 

AfD will in Hessen den Wolf jagen gehen

Die  AfD sieht „die Notwendigkeit, einen Akzeptanzbestand mit Entnahmequoten festzulegen und die ordnungsgemäße Bejagung des Wolfes rechtssicher zu ermöglichen“.

 

Bürger könnten die Wahl der CDU bereuen

Auch der CDU in Hessen scheinen frühere Kompetenzthemen wie Wirtschaft, Bildung und Sicherheit inzwischen nicht mehr so wichtig zu sein. Dass sich ausgerechnet der Ministerpräsident mit solch einer Gaga-Aussage auf einem Wahlplakat präsentiert, könnte auch konservative Wähler irritieren.

 

 

Die Rolle der Bauernverbände und Medien

In diesem lesenswerten Artikel und Interview thematisiert Brigitte Sommer, die Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auch die Rolle von Medien, Bauernverbänden, Hassseiten und bezahlten Trollen.

 

 

Herdenschutz funktioniert – aber nur wenn ein Wille vorhanden ist

Wo ein Wille vorhanden ist, gibt es auch Wege. Diejenigen, die lieber Wölfe tot sehen wollen, arbeiten an ihrem eigenen Betriebsuntergang, denn nichts wird sich an der desolaten Situation vieler Betriebe ändern. Die Wölfe haben keine Schuld.

Positives Beispiel aus Hessen. Nein, es braucht keine zwei Meter hohen Zäune, wenn die geförderten Möglichkeiten auch optimal genutzt und aufgebaut werden. Auch HSH an stark durch Spaziergänger frequentierten Gebieten sind kein Problem.

 

 

Es geht um viel mehr als Wölfe

Nicht nur Tier- und Naturschützer sind nun gefordert, wirklich aktiv für den Schutz unserer Umwelt und unserer Tierwelt zu werden. Dabei wird es immer deutlicher, dass es gar nicht nur um Wölfe oder andere Wildtiere geht, sondern dass massiv die Interessen von mehreren Lobbys durchgesetzt werden sollen. Hierbei stellt sich auch die Frage, ob die Regierung überhaupt noch den Willen des Volkes vertreten kann, oder ab nicht längst bestimmte Konzerne und Finanzdienstleister im Hintergrund die Strippen ziehen. Laut einer Volksweisheit offenbart der Blick in die Augen eines Wolfes die Seele der Natur. So findet vielleicht auch gerade auch ein Angriff auf unsere Seelen, auf die Verbundenheit zur Natur und dem Menschsein an sich statt, für das die Wölfe ebenfalls als Stellvertreter stehen.

 

Quellen:

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/von-der-leyen-nennt-wölfe-echte-gefahr-in-europa/ar-AA1gd8xn?ocid=winp1taskbar&cvid=f91ba9e01b4d403ca13574de62c3cc67&ei=167&fbclid=IwAR3A74w96zNN3EW1AueIOKuaRK_4bESRHcVSvz7nyOth-YfLP7qOCfoN00Y

https://www.nius.de/Politik/lemke-und-von-der-leyen-wollen-den-wolfabschuss-erleichtern/ba8dc635-98ec-4784-956a-b95d78e7b738

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/mehr-schutz-fur-weidetiere-ozdemir-und-vogel-begrussen-initiative-fur-leichteren-abschuss-von-wolfen-10416433.html

https://www.euractiv.de/section/innenpolitik/news/pfizer-affaere-weitere-klage-gegen-von-der-leyen/

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/mehr-schutz-fur-weidetiere-ozdemir-und-vogel-begrussen-initiative-fur-leichteren-abschuss-von-wolfen-10416433.html

https://www.fr.de/politik/hessen-wahl-2023-landtag-partei-programme-wolf-natur-schutz-92472152.html

https://www.sueddeutsche.de/bayern/wolf-weidetiere-debatte-artenschutz-1.4347655

https://www.dbb-wolf.de/mehr/pressemitteilungen/details/bericht-zu-praevention-und-nutztierschaeden-2022-veroeffentlicht

file:///Users/orlando/Downloads/Statusbericht%20_W%C3%B6lfe%20in%20DE%2020212022_DBBW_20230216.pdf

https://www.wildtierschutz-deutschland.de/single-post/jagdunfall-straftaten

 

Wir warnten und protestierten bereits:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/14/beginnt-das-grosse-wolfskillen-bald-auch-in-deutschland/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/07/07/schiessen-statt-schuetzen-gruenentrick-um-wolfsschutz-aufzuweichen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/09/bundesumweltministerin-lemke-es-darf-so-lange-geschossen-werden-bis-es-aufhoert/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/28/eskaliert-die-streitkultur-wirklich-erst-jetzt/

 

NRW Wölfin Gloria – Faktencheck und Zaunkontrolle nach Riss in Kirchhellen – Kein Strom auf dem Zaun, kein Untergrabschutz – Fake-News auch in der WAZ

Ausriss aus einem Bezahlartikel aus der WAZ,  in dem ein Weidetierhalter tränenreich einen Riss beklagte. Dabei hätte dieser Weidetierhalter seine Tiere auch ohne fachgerechten Zaun auch einfach dadurch schützen können, in dem er sie nachts in den Stall gebracht hätte. Quelle: https://www.waz.de/staedte/bottrop/kirchhellen/schaf-am-kletterpoth-gerissen-woelfin-unter-verdacht-id227173119.html

Fakes von Weidetierhaltern und Medien

In NRW scheint sich das zu offenbaren, was auch in anderen Bundesländern schon erfolgreich geschafft worden ist. Es scheint ganz so, als würden so lange Risse provoziert und Zäune gefaked werden, bis der ersehnte Schießbefehl „endlich“ erteilt wird. In Niedersachsen und Schleswig-Holstein war diese Strategie ja sogar erfolgreich. Diese Entwicklung lässt sich auch in NRW sehr deutlich erkennen. Weidetierhalter scheinen sich gegenseitig Tipps zur „Problemwolfkreation“ zu geben. Wir von Wolfsschutz-Deutschland zeigen allerdings weiter die gefakten Zäune der Problemweidetierhalter und wir betreiben Gegenrecherche zu Zeitungsartikeln. Autor Kai Süselbeck behauptet in seinem Artikel, dass das LANUV bestätigt hätte, dass es sein könnte, dass Gloria wolfsabweisende Zäune „überwunden“ habe.

Gloria hat bislang keinen einzigen wolfsabweisenden Zaun überwunden

Dies bestätigte der zuständige Mitarbeiter beim LANUV auf unsere Nachfrage allerdings nicht. Wir berichteten bereits am 25.09.19 darüber https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/09/25/nrw-keine-problemwoelfin-gegenrecherche-entlarvt-fakenews-ueber-woelfin-gloria-in-der-nrz/ Wir waren am 24.09.19 um ca. 17:00 vor Ort zur Zaunkontrolle. Wie gehabt: Kein korrekter Schutz, kein Strom. Wir fanden nur eine innen im Gehege laufende Litze auf halber Höhe des Zauns, also zirka 60 Zentimeter, allerdings ohne Strom, vor. Der restliche Zaun betrug eine Höhe von 1,20 Meter, auch er ohne Strom. Die Gattertore waren komplett ungeschützt und im hinteren Teil der Weide standen noch Kübel vor dem Tor, quasi als Treppe für den Wolf. Angrenzend liegt ein gemauerter Stall.  Also hätte man die Schafe des nachts vermutlich ohne Probleme in den Stall bringen können.

Richtigstellung von der dpa

Unseren Artikel vom 25.09. scheint die Deutsche Presseagentur aufgegriffen zu haben, denn nur einen Tag später erschienen anderslautende Artikel. Von der WAZ war wohl auch ein Fotograf vor Ort. Wir können es ja verstehen, wenn der schreibende Kollege aufgrund von Zeitmangel eine Geschichte telefonisch recherchiert, aber warum reagierte hier der Fotograf vor Ort nicht? Auch die Süddeutsche brachte den dpa-Artikel, der klarstellte, dass Wölfin Gloria nicht als Problem-Wolf geführt wird. Sie hätte eben keine wolfsabweisenden Zäune überwunden, heisst es dort ebenfalls: https://www.sueddeutsche.de/wissen/umwelt-duesseldorf-umweltministerium-kein-problemwolf-in-nordrhein-westfalen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190929-99-80362?fbclid=IwAR2KXMIxmh4vKU-aoEisiJV4s7-aTffMp0XVEAjkzps_HKj2CUrB1Pdck4U

Auch das Bundesamt für Naturschutz mahnt zum Herdenschutz

„Wir haben momentan etwa 100 Wolfsrudel und -paare in Deutschland. Das ist nicht so viel, wie immer wieder behauptet wird.“ Viele der Wölfe blieben unauffällig, Hauptnahrungsquelle seien Rehe und Wildschweine. „Aber ja, wenn sie leicht zu erbeuten sind, reißt er auch Schafe oder andere Weidetiere“, so Jessel. „Man kann es nicht genug betonen: Das A und O ist ein vernünftiger Herdenschutz – auch wenn das viele Weidetierhalter nicht hören wollen.“ Es gebe wirksame Schutzmaßnahmen, es brauche mindestens 1,20 Meter hohe Elektrozäune. Jessel sagte: „Kommt der Wolf damit in Kontakt, würde er künftig einen Bogen um so geschützte Schafe machen,“ so die BfN-Präsidentin Beate Jessel weiter in der NOZ https://www.presseportal.de/pm/58964/4389695

 

Hinteres Tor ohne Schutz und vorne gut sichtbar nur eine Litze innen. Siehe das helle Band auf Höhe der Beine der Schafe.
Der Zaun ist zwar 1,24 Meter hoch, verfügte aber am Tag der Kontrolle weder über einen Untergrabschutz noch über Spannung.
Nur eine Litze, die dazu noch über keine Spannung verfügte.
Die Schafe wären nachts im Stall sicher gewesen. Über den Grund, warum sie nicht im Stall standen, darf wohl gemutmaßt werden. Sollte hier zur Problemwolfkreation absichtlich ein Riss provoziert werden?
Der Zaun ist 124 Zentimeter hoch, aber ohne Strom und ohen Untergrabschutz.
Die Weide ist mit Wilddraht außen umzäunt. Innen sind eine und teilweise zwei Litzen, die jedoch keinen Strom führen.
Weiteres, ungesichertes Tor mit zwei Plastikeimern, die sogar noch als Tritthilfe genutzt werden könnten.
Diese Schafe sind nicht geschützt. Warum nicht?

Faktencheck: NDR-Berichterstattung zu einem so genannten Problemwolf in Schleswig-Holstein ist zum jetzigen Zeitpunkt purer Populismus

Ruhig bleiben und lieber Dehnübungen machen, statt sich verrückt machen zu lassen, findet auch unser Beispielwolf.

 

UPDATE 10.01.2019 – NABU signalisiert Einverständnis zum Abschuss, Wolfsschutz Deutschland e. V. sagt ganz klar „NEIN“!

Wo NABU mal wieder „Ja“ signalisiert, sagen wir ganz klar „NEIN“. Noch ist überhaupt keine DNA-Auswertung da und schon wird um einen Schießbefehl auf den Wolf gerungen. Bei Gerichtsverhandlungen wäre dies so, als ob man einem Verdächtigen schon das Urteil vorlesen würde, bevor die Beweislast überhaupt abgeschlossen ist. Selbst wenn Wolf Dani oder ein anderer Wolf in Schleswig-Holstein Zäune überwunden hätte, müssten diese zuerst aufgerüstet werden und es müssten Vergrämungsmaßnahmen erfolgen. Auch Umweltminister Albrecht macht in diesem aktuellen Bericht von der TAZ mal wieder keine gute Figur. Die CDU ölt schon mal die Gewehre.

http://www.taz.de/!5560887/?fbclid=IwAR3jeTE_UNzf4Qzb4FX9Gthgk4d-Xv5hpPgUiyWWbxM7k5t-2XKBJVVDDLU

 

 

Der aus Dänemark eingewanderte Wolf mit der Kennung GW 924 – wir nennen ihn Dani –  sei möglicherweise ein Problemwolf und und drohe eine Abschussgenehmigung, schreibt der NDR in einem Beitrag von gestern.  „Problemwolf droht der Abschuss“ ist ein extra Kasten überschrieben.  Weiterhin hätten Fachleute eingeschätzt, dass schon jetzt alles auf einen Wolf hindeuten würde. Zäune seien mehrfachüberwunden worden, usw. Den kompletten Bericht gibt es hier:  https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Erster-Problemwolf-in-Schleswig-Holstein,wolf3754.html?fbclid=IwAR0oxli0WIbhezRnRmDCBa9ziRXUjo1LXgO5W-OrWprtTBaynA9L5zLteJY

Wir haben die Geschichte nachrecherchiert und mit einem Insider gesprochen. Richtig ist, dass ein Tier mehrfach wolfssichere Netze in einer Höhe von 1,08 Metern sowie einer Spannung von 8.000 Volt überwunden habe. Dieses Ergebnis habe sogar ein Fachgutachten bestätigt. Falsch ist, dass zum jetzigen Zeitpunkt alles auf einen Wolf hinweisen würde. Das DNA-Ergebnis stehe noch aus. Im Moment stehe der aus Dänemark eingewanderte Wolf nicht mehr als andere Artgenossen oder Hunde in Verdacht. Als direkte Maßnahmen würden nun erst einmal die Netze um eine zusätzliche obere Litze erweitert werden, so dass eine Höhe von 1,20 Metern erreicht werden würde. Selbst wenn es sich um einen Wolf handeln würde, würde eine Abschusserlaubnis nicht ohne vorherige Vergrämungsmaßnahmen zu ergreifen, erteilt werden. Außerdem wissen man ja selbst dann nicht, welchen Wolf man vor der Flinte habe.  Zum jetzigen Zeitpunkt wäre eine Abschusserlaubnis kein Thema. Spekulationen darüber völlig fehl am Platze.  

Unser Fazit: Dieser und ähnlich lautende Berichte dienen vor allem Populismus und Wolfshetze.

 

Wir wollen mit unserer neuen Petition www.change.org/wolfsschutz rund 400.000 Hobbyjäger überstimmen – bitte unterstützen!

Seit meiner Kindheit fasziniert mich der Wolf. Schon früh hatte ich beim Vorlesen und später beim Selbstlesen von Märchen, wie Rotkäppchen oder die sieben Geißlein, Mitgefühl mit dem Wolf. Ich empfand den Umgang mit diesem faszinierenden Beutegreifer schon damals als sehr ungerecht. Als die ersten Wölfe nach Deutschland zurückkehrten, fühlte ich eine unbändige Freude. Dann gab es vor fast genau zwei Jahren das erste Opfer: Kurti, ein Jungwolf musste sterben, weil Politiker, die zugleich Jäger sind, in Niedersachsen eine ungeheuerliche Verleumdungskampagne gegen ein Wildtier in Gang setzten und damit Erfolg hatten. Für mich war es der Anlass aufzubegehren, Nachrecherchen zu betreiben und Fake-News zu entlarven. Vielen Menschen ging es genauso. Heute sind wir ein Verein in Gründung, Wolfsschutz Deutschland. Unsere Mitglieder sind ganz verschieden. Unter ihnen Ärztinnen, Biologen, Journalistinnen, LKW-Fahrer, Autorinnen, Hausfrauen, Rentner, Juristinnen, Studenten, Sozialarbeiter,….

Eines vereint uns: Mitgefühl zu anderen Lebewesen.

Eine Lobby, bestehend aus dem Bauernverband und der Jägerschaft, versucht seit Jahren, den Wolf in Deutschland in ein schlechtes Licht zu rücken. Deren Ziel scheint die erneute Ausrottung zu sein. Die Medien geben diesen Lobbyverbänden den nötigen Platz. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht tendenziöse, oder vollkommen unwahre Geschichten über den Wolf in Zeitungen gebracht werden. Damit soll Menschen Angst eingejagt werden. Mit völlig überzogenen und zum Teil sogar falschen Zahlen von Nutztierrissen soll der Wolf als reißende Bestie dargestellt werden. Dabei kommen viel mehr Nutztiere durch andere Todesursachen um. In zwanzig Jahren gab es keinen einzigen Angriff auf Menschen. Politiker sehen in dieser Lobby Wählerpotential, bzw. die Parteien sind unterwandert. Die Große Koalition will laut Koalitionsvertrag die Wölfe „dezimieren“. Die Jäger wollen den Wolf in Deutschland im Jagdrecht haben. Sie wollen wieder auf Wölfe schießen.

Schluss mit Lügengeschichten in Zeitungen

Schluss mit Jägerlatein und Forderung nach Abschüssen

Schluss mit der Forderung, den Wolf ins Jagdrecht zu übernehmen

Schluss mit Lobbypolitik

Schluss mit der Problemwolfkreation von Umweltverbänden und den damit verbundenen faulen Kompromissen

 

Der Wolf muss weiter geschützt bleiben:

Zahlt den Schäfern und Weidetierhaltern eine Weideprämie oder sonstige Prämien

Die Weidetierhalter brauchen unbürokratische Entschädigungen

Wir brauchen eine Jagdreform in Deutschland –  Ranger statt Hobbyjäger

Wir brauchen eine Aufklärung über Wölfe, die frei von Hysterie und Rotkäppchensyndrom ist

Wir brauchen wieder Politiker, die sich wirklich für die Umwelt und damit auch für die Menschen, einsetzen

 

„Wo der Wolf ist, wächst der Wald“… lautet ein russisches Sprichwort. Es hat auch einen wahren Charakter, denn der Wolf ist in der Lage, Schäden in der Natur zu heilen. Anders als menschliche Jäger, ist der Wolf nicht auf Trophäen aus. Er tötet, um seinen Hunger zu stillen. Dabei wählt er nicht die stärksten Tiere aus, sondern die Schwachen und Alten. Er trägt damit sogar zur Gesunderhaltung anderer Arten, wie Hirsch, Reh und Wildschein bei. Wo Wölfe leben, haben auch andere seltene Tiere und Pflanzen wieder eine Chance.

Vor fast 20 Jahren ist der Wolf wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Er kam nicht wegen uns Menschen hierher, sondern weil Deutschland eines der wildreichsten Länder ist. Ein Wolfspaar aus Polen wanderte über die Grenze und gründete hier das erste Rudel. Wölfe leben in kleinen Familienverbänden, bestehend aus Vater, Mutter, den Welpen und den zweijährigen Geschwistern, die mit beim Aufziehen helfen. Mit spätestens zwei Jahren wandern Wölfe ab und gründen ihre eigene Familie. Ihr Revier verteidigen sie gegen andere Wölfe. Eine Überpopulation kann also gar nicht entstehen. Nicht mehr als 30 % Vermehrungsrate haben wir in Deutschland. Hoch gemessen (mit Welpen) leben zirka 500 Wölfe in Deutschland. Das sind immer noch sehr wenige. Das Bundesamt für Naturschutz schreibt, dass ihr Erhaltungszustand noch immer gefährdet ist.

Bitte helfen Sie mir, diese Petition zu einem Sprachrohr für den Wolf in Deutschland zu machen. Ein faszinierender Beutegreifer kommt nach Hause. Wir müssen ihm helfen, damit er bleiben kann.

 

Wir möchten mit unserer Petition mehr Unterschriften erhalten, als es Hobbyjäger in Deutschland gibt.

Herzliche Grüße

Brigitte Sommer

Vorsitzende Wolfsschutz Deutschland, Verein in Gründung

 

 

Hier geht es zur Petition http://www.change.org/Wolfsschutz

 

An diese Adressaten wendet sich unseren Petition.

STEFAN BERNHARD ECK

Kontakt

BRUSSELS

Europäisches Parlament

Bât. Willy Brandt

02M031

60, rue Wiertz / Wiertzstraat 60

B-1047 Bruxelles/Brussel

E-Mail: stefan.eck@europarl.europa.eu

 

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Bundesministerin Julia Klöckner

Dienstsitz Bonn

Rochusstraße 1

53123 Bonn

Postfach: 14 02 70, 53107 Bonn

Telefon: 022899 529-0

Telefax: 022899 529-3179

Dienstsitz Berlin

Wilhelmstraße 54

10117 Berlin

Postanschrift: 11055 Berlin

Telefon: 03018 529-0

Telefax: 03018 529-3179

 

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

Bundesministerin Svenja Schulze

Dienstsitz Bonn

Robert-Schuman-Platz 3

53175 Bonn

Telefon: 022899 305-0

Telefax: 022899 305-3225

Dienstsitz Berlin

Stresemannstraße 128

10117 Berlin

Telefon: 03018 305-0

Telefax: 03018 305-4375

 

Präsident des Deutschen Jagdverbandes:

Hartwig Fischer

Deutscher Jagdverband e. V. (DJV)

Vereinigung der deutschen Landesjagdverbände

für den Schutz von Wild, Jagd und Natur

Chausseestr. 37

10115 Berlin

Tel.: 030/ 209 1394 0

Fax: 030/ 209 1394 30

E-Mail: djv@jagdverband.de

 

Trägerverein des Deutschen Presserats e.V.

Fritschestr. 27/28

10585 Berlin

Tel: 030- 367007-0

Fax: 030- 367007-20

E-Mail: info(at)presserat(dot)de

Vorsitzender: Karl-Josef Döhring

 

Michael Müller, Präsident des Bundesrates

Postadresse

Bundesrat

Leipziger Straße 3-4, 10117 Berlin Postanschrift: 11055 BerlinTel. +49 (0)30 18 9100-0

 

NABU

Präsident Olaf Tschimke

NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V.

Charitéstraße 3

10117 Berlin

Tel. 030-28 49 84-0

Fax 030-28 49 84-20 00

 

Präsident des Bauernverbandes

Joachim Rukwied

Deutscher Bauernverband

Claire-Waldoff-Straße 7

10117 Berlin

Wenn Schauspieler Publicity brauchen, darf´s auch der Wolf sein

Huch, ein Wolf! Nein, natürlich kein Wolf, das sieht man auch, wenn man genauer hinschaut. Das ist unser Tschechoslowakischer Wolfshund Anori und ich.

Hilfe! Wir haben Aliens in Deutschland, die uns auf Schritt und Tritt verfolgen! Sie nennen sich Wölfe, streifen einfach in der Gegend umher und fühlen sich vor allem im Wald pudelwohl. Ja, sie haben sogar Hunger und durchstreifen dabei  auch Gegenden, die von Schafen und Ziegen bevölkert sind, die entweder gar nicht, oder nur  sehr schlecht  vor ihnen geschützt werden. Wenn eines dieser Aliens auftaucht, ist garantiert irgendein Landwirt oder Spaziergänger vor Ort, der es filmt oder Fotos von ihm macht und dann ins Internet stellt. Soziale Netzwerke sind für solche Videos und Fotos sehr empfänglich, natürlich auch die Tageszeitungen. Gäbe es die Sozialen Netzwerke und medienbesessene Menschen nicht,  würde die Welt wahrscheinlich gar nicht wissen, dass es Wölfe gibt! Dabei scheint es unerheblich zu sein, ob es tatsächlich ein Wolf ist, der jemanden den Weg gekreuzt hat, oder ein Wolfshund. Aber das spielt ja bei solchen Leuten keine Rolle. Sie wollen einfach nur auffallen und von sich reden machen. Wie sonst kämen sie denn auch in die Medien?

Ach ja, zum Thema auffallen. Das haben jetzt auch Schauspieler für sich entdeckt, die wieder mal etwas Publicity benötigen, weil sie momentan nicht so gefragt sind. Ein gewisser Marten Krebs (36), der aus der Altmark stammen soll und  Schauspieler ist (wer ist bitte Marten Krebs???) und  in Berlin lebt hat auf seinem „Heimaturlaub“  – klingt als ob er beim Militär beschäftigt ist –  bei Stendal in Sachsen-Anhalt auch so eine unheimliche Begegnung der dritten Art. Dieser Mann, den ich mal als E-Promi bezeichnen würde, hat sich bei der Bild-Zeitung gemeldet und seine tolle Geschichte erzählt. Ihm seien beim Joggen zwei Wölfe begegnet. Nein, gefressen haben sie ihn nicht, sonst hätte er das der Bild-Zeitung ja nicht berichten können, aber diese Wölfe haben ihn „begleitet„. Dass es keine Hunde waren, sei ihm sofort bewusst gewesen.  Ein genauerer Blick habe ihm dann verraten, dass zwei Wölfe – ein Ausgewachsener und ein Jungtier – ihn verfolgten. So Herr Krebs, nur zur Aufklärung: Wie wollen Sie ein erwachsenes Tier und ein Jungtier erkannt haben? Wölfe bekommen nur ein Mal im Jahr Junge. Nämlich im Frühjahr. Die Welpen aus dem Frühjahr sind genauso groß wie ihre Eltern. Und die neuen Welpen verlassen erst nach sechs bis acht Wochen den Bau. Und: Wenn es ein, oder zwei Jungwölfe gewesen waren, dann müssten sie die gleich Größe haben. Hatten sie das? Nein, zumindest, was Ihre Aussage betrifft. Die beiden waren ja angeblich unterschiedlich groß! Allerdings bleibt natürlich die wissenschaftliche Frage, ob es Zwergenwölfe gibt…

Herr Krebs scheint ein Experten zu sein. Aber selbst wenn es zwei Wölfe gewesen sind, der Schauspieler hat gut reagiert und nicht einmal Angst gehabt, wird er in der Bild zitiert:  „Ich schrie und machte mich groß, da haben sie sich schließlich getrollt“.“ Bravo! Alles richtig gemacht, Herr Krebs! Aber beruhigt sei er nicht, denn vergangene Woche sei ihm schon ein Wolf vors Auto gerannt. Ja, lieber Herr Krebs, das kann passieren, denn die unerfahrenen Jungwölfe sind wieder unterwegs und suchen sich eine eigene Bude. Hier können Sie etwas darüber erfahren: https://wolfsschutz-deutschland.de/2018/02/11/achtung-teenager-sucht-erste-eigene-bude-2/

Apropos Medien:  Die waren früher mal ganz anders. Ja, ich kann mich noch gut daran erinnern, schließlich habe ich den Beruf des Redakteurs einmal gelernt, war viele Jahre Redakteur bei Tageszeitungen und habe von meinem Volontärsvater  immer gesagt bekommen, dass man ausgeglichen berichten muss, also jede Seite anhören und sie ihre Meinung sagen lassen muss, vor allem wenn es um kontroverse Themen geht.  Das hat sich völlig geändert, ich weiß auch gar nicht, ob es überhaupt noch diese „Volontärsväter“ oder „Volontärsmütter“ gibt, die Menschen, die Journalisten werden wollen, beibringen, wie man berichtet und schreibt und auf was man achten muss, damit die Berichterstattung objektiv ist.  Wahrscheinlich bin ich da altmodisch. Ich kann es aber einfach nicht leiden, wenn  Berichte – egal über welches Thema – tendenziös sind und sogar keine andere Meinung dulden. Bin mal gespannt, welcher Schauspieler, oder welche Schauspielerin als nächstes von Wölfen gestört wird…

Volker Vogel

Achtung: Teenager sucht erste eigene Bude!

Die Jungwolfwandersaison hat begonnen. Bitte gerade jetzt mit Vorsicht und Bedacht Auto fahren. 

 

Viele Menschen sind nur im Herbst, wenn die Tage kürzer werden, darauf vorbereitet, langsamer und vorsichtiger zu fahren. Nicht nur das fallende Laub macht die Straßen gefährlich, auch Wildtiere, die urplötzlich die Straße überqueren, können Unfälle verursachen. Doch kaum jemand ist darauf eingestellt, gerade jetzt im Hoch- und Spätwinter, wenn die Tage wieder länger werden, noch einmal mit Wildwechsel zu rechnen. Dabei beginnt gerade jetzt eine ganz besondere Zeit im Wolfsjahr. Die Paarungszeit steht kurz bevor und die Jungwölfe verlassen ihr Rudel, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Dabei geraten sie leicht in große Gefahr, überfahren oder Opfer von illegaler Tötung zu werden.

Einer der faszinierendsten Beutegreifer ist seit knapp 20 Jahren nach Deutschland zurückgekehrt. Unsere wildreichen Wälder bieten ihm viel Nahrung und er kommt sehr gut in unserer Kulturlandschaft zurecht.  Wölfe leben, wie wir Menschen auch, in Familienverbänden. Mutter und Vater bleiben zusammen. Sie besetzen ein Revier, dass sie gegen andere Wölfe verteidigen. Wenn die Lebensbedingungen dort gut sind, erwarten sie Nachwuchs, der im Frühjahr auf die Welt kommt. Oft helfen die einjährigen Welpen noch bei der Aufzucht der Welpen mit. So wie der Wolf Pumpak aus dem polnischen Ruszow-Rudel, der hier, wie im Video zu sehen, im Alter von einem Jahr seine Geschwister sittet, während die Mutter auf Jagd ist. Die zweijährigen Jungtiere sind zu diesem Zeitpunkt schon abgewandert.

Ganz Deutschland ist Wolfserwartungsland. Der Wolf ist in Deutschland streng geschützt und er darf nicht abgeschossen werden. Bei uns leben inzwischen um die 500 Wölfe. Platz wäre leicht für das Vierfache. Seit Anfang des Jahres (Quelle: DBB-Wolf) sind bereits neun Wölfe überfahren worden. Bitte fahren Sie deshalb gerade jetzt besonders vorsichtig. Da Jungtiere leicht 70 Kilometer pro Tag zurücklegen, kann jetzt praktisch überall ein Wolf auftauchen. Besondere Vorsicht beim Fahren ist in der Oberlausitz und allen anderen neuen Bundesländern und in Norddeutschland geboten.

Wolfsteenager sind im Verhalten vergleichbar mit menschlichen Teenagern. Sie sind unerfahren, gehen Risiken ein. Sie sind neugierig und neigen zur Selbstüberschätzung. Sie sind genauso groß wie ihre Eltern, aber im Gegensatz zu einem erfahrenen Altwolf lassen sie sich auf ihren Wanderungen blicken. So ist es völlig normal, dass ein solches Jungtier auch mal durch Ortschaften streift, oder Feldwege und Radwege benutzt. Schließlich kommt ein Wolf dort schneller voran, als im Gelände. Sein Ziel ist es, ein für ihn geeignetes Revier zu finden.

Oft werden Filme, die Landwirte von Traktoren aus machen, in soziale Netzwerke gestellt. Sie sollen beweisen, dass Wölfe die Scheu verloren hätten. Doch dies stimmt ganz und gar nicht. Die Jungtiere kennen Traktoren und Fahrzeuge. Sie erkennen allerdings nicht sofort, dass sich ein Mensch darin befindet. Bitte niemals solche Filme in sozialen Netzwerken teilen. Sie landen garantiert auf Wolfshasserseiten. Dort werden Lügengeschichten verbreitet. Oder Onlineausgaben von Tageszeitungen bringen diese Filme, übertitelt mit reißerischen Überschriften, die nichts anderes als Panik schüren sollen.

Wer einem Jungwolf  begegnet, der sollte sich bewusst machen, dass ihm in diesem Moment ein ganz wunderbares Naturerlebnis geschenkt worden ist. Es ist möglich, dass das Jungtier nicht gleich flüchtet, sondern neugierig schaut. Wem diese Situation unangenehm wird, kann sich großmachen, laut sprechen und gegebenenfalls mit einem Stock nach dem Tier werfen. Bitte keine Filme oder Fotos von einer solchen Begegnung ins Netz stellen. Schon gar nicht mit Ortsangaben. Niemals einem Jungtier etwas zum Fressen zuwerfen. Es könnte diesem Tier zum Verhängnis werden, mit Menschen positive Erinnerungen zu verbinden. Denn in Deutschland herrscht noch immer das „Rotkäppchensyndrom“. Dabei stehen wir Menschen ganz und gar nicht auf dem Speiseplan von Wölfen. Sie ernähren sich zu über 90 Prozent von Wild. Natürlich verschmähen sie auch Schafe nicht, wenn sie ihnen ungeschützt auf dem Silbertablett serviert werden. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten Weidetiere zu schützen. Entschädigungszahlungen gibt es ebenfalls.

Jeder kann mit einer vorsichtigen Fahrweise und mit klugem, medienreflektiertem Handeln dazu beitragen, dass ein Jungwolf auch das Erwachsenenalter erreichen kann.