Wolfsschutz Deutschland e. V. protestiert gegen faulen Kompromiss von NABU, WWF, IFAW und Co.

Solange solche Zäune auf Weiden stehen, braucht man über Wolfsabschüsse wegen Überwindung von Zäunen überhaupt nicht diskutieren.

Auf einer Pressekonferenz am Mittwoch in Berlin legte ein Bündnis aus elf Organisationen der Landwirtschaft und Nutztierhaltung, des Natur- und Tierschutzes sowie der Jagd eine gemeinsame Empfehlung für einen bundeseinheitlichen Herdenschutz und Kriterien zur Tötung von Wölfen vor, die uns von Wolfsschutz Deutschland e. V. einfach entsetzt.

Es gibt Initiativen, die Lobbyregister für Politiker fordern. Wir fordern auch ein Lobbyregister für Naturschutzvereine und Verbände. Wie sehr das Bündnis aus der Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde, dem Bundesverband Berufsschäfer, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, dem Deutschen Tierschutzbund, der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe, dem International Fund for Animal Welfare, dem Naturschutzbund Deutschland, dem Ökologischen Jagdverband, der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland, dem Verein für Arbeitende Herdenschutzhunde und dem WWF Deutschland selber in dieser Lobby verstrickt sind, sieht man nicht nur daran, dass diese Initiative fordert, Wölfe nach dem ersten Überwinden von Zäunen zu schießen, sondern auch daran, dass zum Beispiel der NABU und auch andere Verbände EU-Agrarsubventionen in Millionenhöhe erhalten. Wir von Wolfsschutz- Deutschland e. V. fordern endlich einen funktionierenden Herdenschutz statt Wolfsabschuss. Dieser faule Kompromiss fordert Rissprovokationen, um dann Wolfsabschüsse zu fordern, ja geradezu heraus.

Die falschen Freunde des Wolfs

Zitat aus der Pressemitteilung der elf Verbände: Überwindet ein Wolf einen solch erhöhten Schutz, um Nutztiere anzugreifen, sollte er von einer Fachperson geschossen werden… https://www.presseportal.de/pm/6347/4294985?fbclid=IwAR3oU_fKHVX45J9zWrNa26vRXajozxVGqFN-xu98dsfu5w57iu4ULnKwH8A

Es ist überhaupt nicht wirklich erwiesen, dass Wölfe in Deutschland tatsächlich fachgerecht angebrachte Zäune „überwunden“ haben. Bei all unseren Zaunkontrollen konnten wir nämlich zweifelsfrei belegen, dass es Lücken gab, kein Strom auf dem Zaun war, oder aber das so genannte wolfsabweisende Netz keinen Bodenkontakt hatte. Bis zum Eintreffen eines Wolfsberaters nach einem Riss, kann ein Zaun mit wenigen Handgriffen fachgerecht gemacht werden, der es vorher nicht war.

Weidetierhalter, die Risse provozieren

Diese Vereinbarung der elf Verbände lädt Weidetierhalter gerade dazu ein, Risse zu provozieren, um danach den Abschuss fordern zu können. In Verbindung mit der LEX-Wolf, der Bundesumweltministerin- die höchstwahrscheinlich auch durch den Bundestag geht –  kann dies hier praktisch als Freifahrtsschein für eine erneute Wolfsausrottung fungieren.

Ganz davon abgesehen, stellt der Kompromiss auch noch einen Rückschritt dar: Das Bundesministerium für Umwelt hatte bereits 2017 vom BfN den Standard auf 120 Zentimeter hohe Elektrozäune gesetzt. 90 Zentimeter gelten als Mindestschutz.  Nun schlagen die elf Verbände 90 Zentimeter hohe Zäune als Standard vor? Dies ist geradezu lächerlich, solange es Zäune gibt, die nicht einmal 40 Zentimeter hoch sind. Außerdem belegen neueste Zahlen aus Hessen, dass Wolfsrisse wirklich das geringste Problem von Weidetierhaltern darstellen. Bei der ganz normalen Haltung ohne besondere Vorfälle in Hessen sterben jährlich rund 15.000 Schafe und Ziegen sowie mehr als 20.000 Kälber während der Geburt, durch Krankheiten oder andere Ursachen vorzeitig, Im Vergleich wurden in diesem Jahr in Hessen 12 Wolfsrisse bei Nutztieren nachgewiesen. 

Fehlgeleitete Agrarpolitik

Wir fordern eine Agrarreform, die ökologisch und tierfreundlich arbeitenden Bauern Förderungen zu Gute kommen lässt, die das Überleben dieser Betriebe sichert. Bislang wird nur ein weiter so und für eine weitere Ausbeutung der Natur von Betrieben, die immer größer werden müssen, um existieren zu können, unterstützt. Der Wolf wird hier als Sündenbock und willkommene Ablenkung von den wirklichen Problemen hergenommen. Es sollte gar keine Wolfsabschüsse wegen Wolfsrissen geben, denn hier gibt es kein echtes Problem. Es wird nur eines gemacht. Dass Herdenschutz wirkt, zeigten Statistiken auch in Niedersachsen, wo es es trotz mehr Wölfen deutlich weniger Risse gibt.

Hier die Info des BfN

https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/artenschutz/Dokumente/Weidetierhaltung_und_Wolf.pdf?fbclid=IwAR2_unWkxGMENbVDfX-GKPPpo1PHp_jd5n236Ur_vwEC5jVJZRtDue-sca8

https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/service/Dokumente/skripten/Skript530.pdf?fbclid=IwAR08C6hbRZhYgUnQOViRTNfcMqQXaKp2hkqP8y7mWR3BvKcctGbXsSuGpGk

 

 

13 Gedanken zu „Wolfsschutz Deutschland e. V. protestiert gegen faulen Kompromiss von NABU, WWF, IFAW und Co.

  1. Was erwarten Sie? Auch die Naturschutzverbände hängen, ähnlich dem Bauernverband und den Jagdverbänden, am Tropf der Politik. Das Resultat ist stets ein mehr oder weniger fauler Kompromiss.
    Bitte nicht aufgeben. Immer weiter bohren. Die Mehrheit der Bevölkerung steht hinter euch!

  2. Ich suche gerade nach Kontaktmöglichkeiten zu Hannes Jaenicke und Andreas Hoppe. Ersterer hatte im Tweet meine Frage nach Unterstützung für den Wolf nicht beantwortet und über Herrn Hoppe lese ich eben ne alte Mitteilung, dass er für den NABU Wolfsbotschafter sei.
    Was sagt er jetzt wohl dazu?

  3. Es ist schon bemerkenswert, dass Herr Jaenicke sich in der ganzen Welt für Natur- und Tierschutz einsetzt, aber jetzt wo die Probleme vor der eigenen Haustür sind … wie verhält er sich hier? Setzt er sich da auch so ein? Auch wenn es nicht „Politikkonform“ ist? Herr Jaenicke, wie stehts um Ihre Meinung?

  4. Viele solcher Promis werden von diversen Vereinigungen, wie NABU und Co. angesprochen, weil sie Papp – Figuren für die Medienwelt benötigen. Die meisten von denen sagen ja dazu, da sie davon ausgehen, daß die Medienwirksamkeit auch für sie von Vorteil ist. Ein näheres Hinterfragen, was z.B. hinter NABU steckt, geht einfach unter, weil ihnen nur das Positive erklärt wird!

  5. Stimme ihnen da zu.Doch leider sind wir keine Politiker…ect..
    Und der heutige Bürgertalk im rbb,war auch nicht besser..hatte es mir besser vorgestellt.
    Man sah nur,das viele Bürger eben keinerlei Plan und Ahnung hatten vom Thema Wolf.
    Der Fall Kurti wurde auch kurz angesprochen.
    Viele haben noch Angst vor dem Wolf..doch den sieht man doch eh nicht..
    Einer hat es sehr gut erklärt.Wenn die alten Wölfe geschossen werden,wie werden die jungen das Erlegen ihrer Beute erlernen?Garnicht,denn dann werden sie etwa snehmen,was bequemer ist,ein Weidetier.Das kann man den Nachkommen nicht mal verübeln.Und wer ist schuld?Der Mensch-Der Jäger!!
    Die Wolfsbestand regelt sich von ganz alleine.
    Da waren Sätze dabei…die ich hier nicht wiedergeben möchte,weil es für mich einfach grausam ist.

    1. Zum Glück für meine Nerven habe ich das mal nicht gesehen. Das ganze macht mich zusätzlich fassungslos, weil der Großteil der Medien Erfüllungsorgane darstellt und eingesandte Infos und Fotobeweise ignoriert.

  6. über die Tier- und Naturschutzverbände bin ich sehr enttäuscht, ich hätte mir eine klare Aussage pro Wolf gewünscht. Es ist erbärmlich wie hier gegen ein wunderbares Tier vorgegangen wird, die Weidetierhalter praktisch nicht wirklich in die Pflicht genommen werden ihre Tiere zu schützen. Wir sehen hier Kumpanei auf allen Seiten. Herr Jaenicke enttäuscht mich auch, von ihm hätte ich auch eine klare Aussage erwartet, aber er findet es vielleicht interessanter für Löwen und Co einzutreten, das ist medienwirksamer und verärgert nicht “ unsere“ Jägerlobby! Wichtig für alle Wolfsfreunde- dranbleiben und für die Wölfe werben und klare Stellung beziehen!°Der Wolf ist zurückgekehrt und wir heißen ihn willkommen!

  7. Bei all dieser Problematik, wie unzureichender Herdenschutz, rechtswidrige Verlängerungen von Schießbefehlen, Tötung von Wolfshybriden, verstehe ich nicht, die einzigen, die dagegen was unternehmen könnten, nämlich die EU- Kommissare, rein gar nichts unternehmen. Oder habe ich da was versäumt? Was nutzen die tollen Gesetze, wenn permanent dagegen verstoßen wird. Wieder nur Papiertiger…. Ich wünsche mir einen Youtuber wie Rezo, der die Fakten und Wahrheiten mal einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht.
    Tolles Engagement die regelmäßigen Zaunkontrollen- vielen dank dafür !

    Es gibt auch noch Positives: Am Mittwoch (12.6.) lief auf Servus TV ein sehr bemerkenswerter Film über die Wiederansiedlung von Wolf und Luchs in den Alpen. Der Film begleitete u.a eine einzelne Wölfin, die von Italien über Österreich, die Schweiz nach Frankreich in einen Nationalpark siedelte und dabei über 1000 km zurücklegte. Unterwegs bekam sie 6! Welpen, die sie ganz alleine großziehen musste. Welch eine grandiose Leistung. Chapeau vor dieser Dame. Und es wurde auch berichtet über einen Schäfer, der mit 650 Schafen, 3 Herdenschutzhunden sowie 3 Hütehunden ganz allein auf die Sommerweiden durch die Wolfsgebiete zog. Respekt und gut ausgebildete Hunde war alles was er benötigte. Keinen Zaun. Zitat: „Der Wolf ist wieder da und man muss sich auf diese Herausforderung einstellen“ Da könnten sich unsere schwachköpfigen Nutztierausbeuter mal ein Beispiel nehmen.

    Am Mittwoch (

    1. Super, danke, hoffe auf eine Mediathek. Mittlerweile hat es sich in anderen Ländern auch rumgesprochen. Aus Polen und Italien habe ich verständnislose Reaktionen

Schreibe einen Kommentar zu Stengele, Otto Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.