Unmenschliche Jagd auf den Burgdorfer Vaterwolf geht weiter

Dass die Schießgenehmigung wegen eines bei einem Unfall verstorbenen Wolfsrüden am dritten Januar außer Vollzug war, wurde wieder einmal nicht durch das Niedersächsische Umweltministerium durch eine Pressemitteilung kommuniziert. Auch dass der tote Wolf nicht der Burgdorfer Wolf war, konnten Leserinnen und Leser nur aus der Presse – fast nur über Bezahlartikel – erfahren, oder sich mühsam durch Listen des Ministeriums quälen. Dabei wollte es der neue Umweltminister Meyer (Grüne) doch angeblich vieles besser als sein Vorgänger machen. Er wollte sich laut Wahlversprechen für eine offene Kommunikation einsetzen. Stattdessen scheint nun aber das Gegenteil umgesetzt zu werden. Auch nicht offen kommuniziert wurde, dass die Jagd auf den Wolf nun bis mindestens 31. Januar weiter geht. Viele Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde fühlen sich getäuscht, auch vom offiziellen Wolfsmonitoring. Lesen Sie hier die aktuellen Hintergründe.

 

Der Vaterwolf des Burgdorfer Rudels ist zum Abschuss freigegeben. Foto aus dem Herbst 21 © faszination_wolfsrevier „Die vermeintliche Rechtlosigkeit der Tiere, der Wahn, dass unser Handeln gegen sie ohne moralische Bedeutung sei, dass es gegen die Tiere keine Pflichten gäbe, ist geradezu eine empörende Rohheit und Barbarei. Erst wenn jene einfache und über alle Zweifel erhabene Wahrheit, dass die Tiere in der Hauptsache und im wesentlichen ganz dasselbe sind wie wir, ins Volk gedrungen sein wird, werden die Tiere nicht mehr als rechtlose Wesen dastehen. Es ist an der Zeit, dass das ewige Wesen, welches in uns, auch in allen Tieren lebt, als solches erkannt, geschont und geachtet wird.“ Arthur Schopenhauer – (1788-1860) – Philosoph

 

Am 03.01.23 war es im Bereich Uetze/OT Eltze zu einem Verkehrsunfall gekommen in dessen Folge ein Altwolf ums Leben kam. Da dieser Vorfall weder in lokalen Medien, oder einer Pressemitteilung seites des Umweltministeriums thematisiert wurde, haben eigene Recherchen und Nachfragen eines Wolfsfreundes bei diversen Ämtern ergeben, das es sich um einen männlichen Altwolf gehandelt hätte, der aktuell genetisch untersucht werden würde. Die Abschussgenehmigung für den Burgdorfer Rüden GW950m wäre  bis zur Ermittlung des Genotyps ausgesetzt, hieß es. Ein Informant aus den Kreisen des Leibnitz-Institutes teilte mit, dass ein in Deutschland nicht erfasste Altwolf gewesen sei, der den Gencode GW3060 erhalten habe.

Auch das Ergebnis der genetischen Umtersuchung wurde nicht durch eine Pressemitteilung mitgeteilt, sondern wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. erfuhren das Ergebnis erst durch einen Blick in die Liste der tot aufgefundenen Wölfe. Frei gegeben zum Abschuss hatte den Wolf die Region Hannover, der jedoch das Umweltministerium übergeordnet ist. Also kann sich der neue Umweltminister Meyer auch diesbezüglich nicht heraus reden.

Ausriss von einem Tread in der Gruppe „Schützt die Wölfe“ auf Facebook. Viele sind wohl enttäuscht. Christian Meyer (Grüne) ist Mitglied in dieser Gruppe. Der Gründer dieser Gruppe ist Mitglied in mehreren großen Verbänden und Vereinen. Ob er auch Parteikollege ist, wissen wir nicht. Doch pikant ist es alle Mal, dass Meyer vor der Wahl dort Wahlwerbung für sich betreiben konnte. Wahlwerbung betrieben allerdings auch der Gruppengründer und mehrere weitere Personen, wie z. B. auch in der Gruppe „Der Wolf in Niedersachsen“.

Wahltäuschung von Meyer?

Über den Wechsel im Umweltministerium hatten sich viele noch gefreut. So sehr, dass sie Fotos von sich neben dem neuen Umweltminister Christian Meyer in sozialen Netzwerken posteten. Eine Schauspielerin nannte den neuen Umweltminister sogar eine „Lichtgestalt“. Man betrieb in diversen Gruppen in sozialen Netzwerken sogar massiv Wahlwerbung für die Grünen. Doch fußte die übergroße Freude auf realen Aussagen? Man kann es den Grünen und Meyer nicht mal vorwerfen, dass viele geradezu fanatisch erscheinende Anhängerinnen und Anhänger die Situation in Niedersachsen wohl vollkommen unrealistisch interpretierten. In einem Telefonat mit der Pressestelle der Grünen im Frühjahr 2022  bestätigte man uns bereits, dass man im Prinzip bei den Grünen Niedersachsen nicht generell gegen Wolfsabschüsse sei, sondern nur gegen deren Geheimhaltung. Auch Meyer sagte vor der Wahl auf diversen Veranstaltungen, dass er weiter „Problemwölfe“ abschießen lassen wolle.

Doch eine offene Kommunikation sieht wohl anders aus.

Schießgenehmigung seit Oktober in Kraft

Die Schießgenehmigung auf den Vaterwolf des Burgdorfer Rudels ist seit Oktober 2022 in Kraft. Sie gilt bis Ende Januar 2023. Pikanterweise ist sie bis zum Beginn der Paarungszeit datiert. Will man durch das Töten des Vaterwolfs gleich noch Nachwuchs in diesem Jahr verhindern? Zwar war der Vorgänger Olaf Lies (SPD) für diese Schießgenehmigung verantwortlich, doch der neu gewählte Umweltminister Meyer hätte sie zurücknehmen können, denn bei mindestens der Hälfte der gerissenen Tiere war wohl kein Mindestschutz vorhanden. Auch, dass es seit längerer Zeit keine Risse mehr von GW950m gab, also kein zeitlicher und räumlicher Zusammenhang besteht, scheint kein Grund für Meyer zu sein, der Region Hannover mitzuteilen, die Schießgenehmigung zurück zu nehmen.

Die falschen Freunde der Wölfe

Diejenigen, die die Begeisterung für Christian Meyer vor der Wahl kritisch beäugten, wurden übrigens in sozialen Netzwerken von Gruppenbetreibern und Admins zum Schweigen gebracht, indem man ihnen Hetze gegen die Grünen unterstellte, sie blockierte, sie kalt stellte und ihre Freunde anschrieb, doch künftig deren Beiträge nicht mehr zu liken. Nun geben diese Wendehälse wieder einmal vor, von nichts gewusst zu haben und man hätte diese Entwicklung ja nicht ahnen können. Einer, der sich selbst als „Anwalt der Wölfe“ bezeichnet, schrieb sogar, dass er mit einer neuen Presseinfo des Umweltministeriums ganz zufrieden wäre. Darin stand sogar, dass weiter Problemwölfe abgeschossen werden sollen.

Für echte Freunde der Wölfe

Wir freuen uns sehr, neue Mitglieder in unserem Verein begrüßen zu dürfen, die sich vorstellen können, ebenfalls aktiv zu sein. Dies gilt für alle Bundesländer: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Unser Vorstand ist in keiner Partei, wir sind nicht am offiziellen Wolfsmonitoring beteiligt, im Vorstand sind keine Jäger, wir sind unabhängig und unbestechlich, wir haben keinerlei Vorteilsnahmen, keine Posten.

 

Blick in das Gebiet des Burgdorfer Rudels. Foto: © faszination_wolfsrevier

 

Wolfsfreunde mit Extremisten verglichen – antidemokratische Vorgehensweise gefordert

Raoul Reding, Wolfsbeauftragter der Landesjägerschaft, zu BILD: „Es werden sehr viele Radikale und Extremisten auf den Plan gerufen. Die werden und wollen den Vollzug der staatlichen Maßnahme, die Tötung des Wolfs, sabotieren und boykottieren. Schon oft wurden beteiligte Personen in sozialen Netzwerken an den Pranger gestellt, beleidigt, verunglimpft, auf Hochsitze wurde geschossen, sie angezündet, Jägern wird nachts nachgestellt – auch bei weniger dramatischen Maßnahmen.“

Im Ernst: wer hat denn die Möglichkeiten, nachts auf Hochsitze zu schießen? Sicherlich die Jäger selber. Schließlich sind sie es, die über Schusswaffen verfügen und nicht die Wolfsfreunde. Und oft hat sich in der Vergangenheit schon herausgestellt, dass es eher der missgünstige Nachbarrevierinhaber war, der tätlich wurde. Im Gegensatz zu solchen wilden Vermutungen, können wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sogar nachweisen, dass Angriffe von Seiten derer, die Wölfe hassen, auf uns verübt wurden. Am 30. August 2021 versuchte Schäfer T. mit seinem Fahrzeug das Fahrzeug unseres Vereines mit unserer Vorsitzenden Brigitte Sommer Auf der B 6 von der Straße zu drängen und postete Fotos von der Aktion auch noch selbst in sozialen Netzwerden. Es muss hier die Frage erlaubt sein, warum wahre Extremisten nicht ermittelt und bestraft werden.

Dies ist übrigens nicht der erste verbale Ausfall des Chefs des Wolfsmonitorings. Zitat in einem Beitrag des NDR vom September 2020: „Der Wolfsbeauftragte der Landesjägerschaft Niedersachsen, Raoul Reding, sagte, dass auch an anderen Orten bereits Kameras zerstört worden seien. Hinter den Sabotagen vermutet er extremistische Wolfsschützer.“

„Bedauerlicherweise“ lasse das geltende Recht wenig zu, um sowas zu verhindern. Es könne nur durch Schweigen im Vorfeld für eine ruhige Durchführung gesorgt werden.“

Pikant: Gerade gegen solche Geheimhaltungspraktiken hatten die Grünen im vergangenen Jahr noch geklagt. Und ist die Jägerschaft gegenüber dem Umweltministerium in Punkto Monitoring nicht weisungsgebunden? Dazu hat die Bevölkerung doch ein Anrecht auf Information! Dass der Schutz der Wölfe in Deutschland im allgemeinem Interesse ist, daran dürfte eigentlich kein Zweifel bestehen. Insofern ist es auch mehr als merkwürig, dass es vom Umweltministerium keine Pressemitteilungen über verunfallte, tote Wölfe gibt. Auf telefonische Nachfrage wurde uns als Grund genannt es, bestünde kein öffentliches Interesse. Wie schon geschrieben, sieht eine offene Kommunikation anders aus.

 

Jägerschaft zuständig für Überwachung der Wölfe

Raoul Reding ist bei der Niedersächsischen Landesjägerschaft und diese hat seit Jahren das Wolfsmonitoring inne. Hobbyjäger überwachen also die Wolfsbestände in Niedersachsen. Dass der Chef des Monitorings, Raoul Reding bereits 2017 in der NRW mit folgenden Sätzen zitiert wurde, sorgt bis heute nicht für Irritationen. Zitat: „Der Wolf ist enorm anpassungsfähig und mobil. Wir werden es nicht schaffen, die Grenze des Landkreises vollständig dicht zu machen. Mir sind keine Mittel bekannt, wie wir bestimmte Gebiete frei halten können. Eine mögliche Regulierung hängt sehr vom Jagddruck ab. Ich weiß nicht, ob eine Regulierung flächendeckend möglich ist. Mit den heute legalen Mitteln der Jagd ist der Wolf nicht auszurotten.“

Beseitigt die Jägerschaft auch Wölfe?

Ob die Jägerschaft auch längst an der Beseitung von Wölfen beteiligt ist, wissen wir natürlich nicht. Doch im Herbst des vergangenen Jahres berichteten wir bereits über zahlreiche verschollene Rudel in Niedersachsen. Und die einzigen, die es genau wissen müssten, wo sich Wölfe befinden, sind die das Wolfsmonitoring innehabenden Hobbyjäger, von denen viele seit Jahren lautstark fordern, dass auf Wölfe geschossen werden dürfe. Der Präsident der Landesjägerschaft heisst übrigens Helmut Dammann-Tamke. Das Mitglied der CDU war von März 2003 bis November 2022 Mitglied des Niedersächsischen Landtags. Er war sowohl für den Abschuss von Wölfen, als auch für die Aufnahme des Wolfs ins niedersächsische Jagdrecht. Dass ausgerechnet die Menschen, die sich gegen eine weitere Verbreitung der Wölfe einsetzen auch gleichzeitig deren Berstände überwachen dürfen, ist geradezu grotesk.

 

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Quellen: https://www.nlwkn.niedersachsen.de/wolfsburo/tote_wolfe/tote-woelfe-in-niedersachsen-142406.html?fbclid=IwAR2CnZSJ5yWCqSsyw5oNg9-m1VjqJwOR-I9oa6T6IyS856OyoHPndGmbQqs

https://www.bild.de/regional/hannover/hannover-aktuell/gw950m-riss-das-von-der-leyen-pony-und-weitere-40-tiere-bild-hat-die-abschuss-ge-82583060.bild.html

https://www.bild.de/regional/hannover/hannover-aktuell/jaeger-berater-klagt-an-extremisten-wollen-wolf-abschuss-verhindern-82595184.bild.html?t_ref=https%3A%2F%2Fl.facebook.com%2F&fbclid=IwAR0TBDHzRudj5_h4pvzPxj8PNl1HTNjk8HZft7MxJSQ8AfRo6Culjty5MHs

https://www.wolfsmonitoring.com/

https://www.boehme-zeitung.de/nachrichten-blog/2023/1/11/wolf-attackiert-bei-soltau-ausgewachsenes-trakehner-pferd?fbclid=IwAR0SXEu8OksVsZ9l5q9_nq5i_uuO71Y8yXAthiJhc0Wlf3harZnXr2fi5Cc

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/12/10/gw-950m-soll-sterben-wolfsabschuesse-in-niedersachsen-gehen-mit-den-gruenen-weiter/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/09/05/wolfsmonitoring-zwoelf-rudel-in-niedersachsen-verschollen/

https://www.nwzonline.de/wesermarsch/wirtschaft/wesermarsch-und-wolf-das-passt-nicht_a_31,2,2902652525.html?fbclid=IwAR3YH1aiTkfQ_T97260KhBYkU1YfPuCHJf7C8NKfpAsMeoHLftek64T0ApY

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Wolfskameras-im-Burgdorfer-Holz-gestohlen,wolfskamera100.html?fbclid=IwAR3oX8lsMpjzbCbaX9spMt6-MWo2C83xVTyksTW2QJoDMqzepS1Imd-fNuM

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/09/09/wolfsschutz-deutschland-e-v-klagt-an-niedersaechsische-bauern-provozieren-wolfsrisse/

Herzlosland – Wolf überlebt Unfall und muss trotzdem sterben

Eine Geschichte, wie es sie wohl (fast) nur in Deutschland geben kann.

Ein Wolf wollte am Morgen des 14.01.202 nahe der Ortslage Erxleben in der Altmark die Bundesstraße 189 überqueren. Dabei soll ein Autofahrer das Tier trotz versuchter Bremsung überfahren haben, laut Polizeimeldung.

Der Wolf sei anfang auch in der Nähe der Unfallstelle aufgefunden worden, wäre aber dann  in einen nahegelegenen Wald geflüchet.

Beispielfoto überfahrener Wolf.

Mitarbeiter des Wolfkompetenzzentrums hätten das verletzte Tier aber erneut finden können. Aufgrund der Schwere der Verletzungen sei Wolf durch einen hinzugezogenen Tierarzt von seinen Leiden erlöst worden, heisst es. War der Wolf wirklich unrettbar verletzt? Seltsamerweise gab es in Deutschland im vergangenen Jahr und auch in diesem Jahr keinen einzigen Fall, bei dem auch nur versucht worden wäre, einen Wolf, der einen Verkehrsunfall überlebte, zu retten.

Ganz anders sieht es bei unseren Nachbarländern Italien sowie Tschechien und Polen aus. Seltsamerweise ist es dort in sehr vielen Fällen gelungen, verunfallte Wölfe zu retten, statt zu „erlösen“. Auch Fälle von illegaler Tötung werden in Italien viel erfolgreicher aufgeklärt als in Deutschland. Es scheint, es fehle hier in Deutschland an Herz und Willen.

Hier ein ganz aktuelles Beispiel von Wölfin Eva, die das Glück hat, in Italien zu leben:

Kommentar von Wild Umbria dazu: „Vor ein paar Wochen haben wir Eva befreit, einen jungen Wanderwolf, den wir vor einigen Monaten in offensichtlichen Schwierigkeiten gerettet haben. Die Aufnahme, die sie in dem Moment porträtiert, in dem sie ihr Leben zurück bekommt, ist von Riccardo Mattea – Zoologo & Guida Ambientale Escursionistica und symbolisiert irgendwie die Arbeit und Leidenschaft hinter der Rückkehr eines unserer Tiere in die Wildnis.“

Auch in Brandenburg schon wieder Wolf überfahren

Bei einem Verkehrsunfall auf der Landesstraße 13 in der Prignitz ist heute ein Wolf getötet worden. Ein 38-jähriger Autofahrer sei mit seinem Wagen zwischen den Ortschaften Frehne und Telschow mit dem Wolf zusammengestoßen, berichtete die Polizei.

In Niedersachen keine Pressemittelung zu überfahrenem Wolf?

In Niedersachsen scheint man es sich ganz einfach zu machen und man gibt erst gar keine Pressemeldungen mehr heraus. Am 3. Januar ist ein Altwolf bei Burgdorf überfahren worden. Auch dass damit die Abschussgenehmigung für den Vaterwolf des Burgdorfer Rudels ausgesetzt worden ist, bis das DNA-Ergebnis feststeht, wurde nicht mit der Öffentlichkeit kommuniziert. Diese Nichtkommunikation, begonnen unter dem früheren Umweltminister Lies (SPD), scheint auch unter dem neuen Umweltminister Meyer (Grüne) fortgeführt zu werden.

Ein Mitglied unserer FB-Gruppe hatte sich die Mühe gemacht, beim Umweltministerium nachzufragen. Hier geht es zu unserer Gruppe, in der es einen täglich kommentierten und bewerteten Pressespiegel gibt https://www.facebook.com/groups/630745127109379

Quelle:

https://www.volksstimme.de/blaulicht/salzwedel/verkehrsunfall-wolf-in-der-altmark-angefahren-tier-wird-eingeschlaefert-3524263?utm_term=Autofeed&utm_campaign=echobox&utm_medium=Social&utm_source=Facebook&fbclid=IwAR3HAoxrju0cdjR01CI5GJGZ5Y34lpJe-QMsuK7C6rSW2nA8kpJaEBOMKSg#Echobox=1673780411

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/unfall-in-brandenburg-wolf-von-auto-uberfahren-und-getotet-9190011.html?fbclid=IwAR338ODMuHFJ8eZr0CwGYivcBF3uhQCWxtWV-bmGFLUg4oC_-oWqDb8zl8c

http://www.dbb-wolf.de

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/12/10/gw-950m-soll-sterben-wolfsabschuesse-in-niedersachsen-gehen-mit-den-gruenen-weiter/

Kurzmeldungen aus Niedersachsen, Hessen und Baden-Württemberg

Zur Zeit passiert so viel zum Thema Wolf gleichzeitig, dass wir uns entschlossen haben, ein neues Format herauszubringen. In unseren Kurzmeldungen bringen wir das Wichtigste in kompakter Form:

Niedersachsen – eine überraschende Wendung nimmt nun der Fall eines augenscheinlich illegal getöteten Wolfs bei Stubben. Statt Schussverletzungen hätte man nun in Berlin die überraschende Totesursache Bisse festgestellt. https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Stubben-Ursache-von-Tod-von-Wolf-steht-fest,aktuelloldenburg11090.html?fbclid=IwAR27pCy9JP7SA3kOq_QP86seUFr9eJuBUm356Jd-IJ1eBpC8BjgINVSIyLY

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind äußert überrascht und verwundert, zumal ein Zwischenergebnis „Schüsse“ und zwar sogar sehr genau „drei Schüse aus zwei verschiedenen Waffen“ gelautet hatte. Wir hatten Anzeige gestellt, die nun natürlich obsolet ist. Dies betrifft auch die Belohnung: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/10/18/wolf-im-landkreis-cuxhaven-illegal-erschossen-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige-und-setzt-belohnung-aus/

Niedersachsen – Umweltminister Meyer  (Grüne) nimmt die Beschwerde, die  sein Vorgänger Lies (SPD) gegen die Entscheidung des Gerichtes eingelegt hattte, zurück. Damit ist die Schießgenehmigung gegen den Friedeburger Wolf endlich vom Tisch. https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Beschluss-rechtskraeftig-Kein-Abschuss-von-Friedeburger-Wolf,wolf4682.html?fbclid=IwAR3QEcLQqucx9gXontt5jlroCVjlXpv9AdcdUv1PJ6uMcJv6lmuj3uadwvA

Hessen – Hessen stellt mehr Geld für Weidetierschutz zur Verfügung, doch nur ein geringer Betrag wurde überhaupt abgerufen. Lieber setzt man wohl auf Risse, damit dann der Abschuss der Wölfe gefordert werden kann? https://www.hna.de/lokales/rotenburg-bebra/verbaende-bemaengeln-foerderrichtlinie-des-umweltministeriums-zum-schutz-vor-woelfen-91932508.html?fbclid=IwAR39LMH1jNoT-9hNCm-kQxEt5CF8gMs4o3jgWZazR0ptv-v6ydzGkFNGfX4

Hessen – Das Stölzinger Rudel wurde bei Waldkappel gefilmt. https://www.facebook.com/watch/?ref=search&v=523160609389379&external_log_id=d1596435-59bf-4b0e-9fc6-84859c6b17a5&q=Waldkappel%20Video%20Wolf

Baden-Württemberg – Eine Aufnahme durch eine Wildtierkamera hat bestätigt, dass sich im Zollernalbkreis ein Wolf aufhält oder aufgehalten hat.

Am 11. November dieses Jahres lieferte eine Wildtierkamera in der Gemeindeebene von Burladingen ein Foto, das die Fachleute der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt FVA in Freiburg als sicheren Wolfsnachweis (sogenannter C1-Nachweis) bewerten.

Sichere Informationen über die Herkunft, das Geschlecht und die Identität des Wolfes können nur über weitere Nachweise und Untersuchungen gewonnen werden, die aber im Moment nicht vorliegen.

Die Frage, ob der Wolf weitergezogen ist, oder sich noch im Zollernalbkreis aufhält, kann nicht beantwortet werden. Im Land leben derzeit drei sesshafte Wolfsrüden. https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/sicherer-wolfsnachweis-im-zollernalbkreis-1

 

 

 

Erfolg unserer Strafanzeige: Jäger muss Strafe zahlen

Eine unserer Strafanzeigen hatte jetzt Erfolg. Ein Jäger (Name ist uns bekannt) aus Mecklenburg-Vorpommern muss 500 Euro Strafe für die „Erlösung“ eines Wolfs zahlen, dessen Verletzungen wohl von selbst abgeheilt wären.

Beispielbild toter Wolf.

Dem Täter ist von der Staatsanwaltschaft Schwerin auferlegt worden, 500 Euro zu zahlen, sonst wird das Verfahren gegen Erhebung der öffentlichen Klage fortgesetzt. Berücksichtigt worden sei, dass der sich der Beschuldigte selbst angezeigt habe. Angeblich wollte der Mann einen schwer verletzten Wolf „erlösen“. Die Staatsanwaltschaft Schwerin teilt nun aber mit, dass der Laufapparat von rechts stark und von hinten links leicht eingeschränkt gewesen war. Die Verletzungen wären aber mit hoher Wahrscheinlichkeit von selbst weiter abgeheilt.

Lage falsch eingeschätzt

Unserer Meinung nach hat dieser Jäger also nicht die Sachkenntnis bewiesen, um die Lage richtig einzuschätzen. Die Strafe halten wir als viel zu mild. Wir sehen diesen schlimmen Vorfall als weiteres Indiz dafür, dass die Hobbyjagd endlich verboten werden sollte.  Jäger sollten auch keinesfalls die Entscheidung, wie z. B. in Niedersachsen,  erhalten dürfen, Wölfe vor Ort zu „erlösen“. Wie an diesem Fall zu sehen, ist eine umfangreiche Sachkenntnis über Tiere nicht unbedingt vorhanden.

Trotzdem darf man froh sein, dass überhaupt mal eine Staatsanwältin/Staatsanwalt da etwas unternommen hat.  Bislang landeten solche Anzeigen immer im Papierkorb. Anders als z.B. in Italien geht die Polizei solchen Vergehen so gut wie nicht nach. Wäre der Täter nicht bekannt gewesen, wäre auch hier wohl wieder alles im Sande verlaufen. Das rührt auch daher, weil viele Staatsanwälte und Richter selbst Jäger sind, oder sich der Lobby gesteuerten Politik brav unterordnen.

Es gibt verschiedene Päppelstellen auch in Deutschland. Doch im Gegensatz zu Italien, wo Tierschützerinnen und Tierschützern immer wieder teils aussichtslos erscheinende Fälle retten,  wird sich hier kaum die Mühe gemacht, ein verletztes Tier zu retten.

Hier ganz aktuelle Beispiele aus Italien:

 

Wir berichteten hier über den Fall: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/01/04/schon-wieder-vier-woelfe-illegal-getoetet-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeigen/

 

Wir brauchen Unterstützung:

Durch das Stellen von Strafanzeigen, die wir über einen Anwalt tätigen müssen, weil wir sonst keine Akteneinsicht bekämen, haben wir hohe Kosten. Um diese auch weiter tragen zu können, brauchen wir Unterstützung:

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

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Auch über Paypal können Sie uns helfen: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

WeidetierhalterInnen in NRW/RLP eskalieren mit Fake-Rissmeldungen und brüsten sich damit, absichtlich Wölfe totzufahren – Belohnung ausgesetzt!

Ist bestimmten WeidetierhalterInnen keine Lüge zu dreist, um endlich ihre langersehnte Abschussverfügung zu erhalten? Erneut stellten sich als Risse gemeldete Todesfälle von Weidetieren als Fake-News heraus. Das Umweltministerium hält es allerdings nicht für notwendig, Falschmeldungen auch als solche zu veröffentlichen. So bleiben vor allem tendenziöse Zeitungsartikel in Erinnerung, aber nicht deren Richtigstellung. Schon der zweite Wolf wurde im Gebiet des Leuscheider Rudels totgefahren. Jetzt behaupten WeidetierhalterInnen, sie würden die Tiere absichtlich überfahren. Was ist an diesen Geschichten dran? Hier unsere Exklusiv-Reportage aus dem Gebiet des Schermbecker und des Leuscheider Rudels im Grenzgebiet NRW/RLP.

Dieser Wolf wurde am 20.01.2022 auf der B8 bei Uckerrath Büllesbach, Grenze RLP/NRW überfahren.

 

Falschmeldungen werden nicht richtig gestellt

Tränenreich jammerte sich Landwirt Dieter S.  im Dezember 2021 durch alle Gazetten in NRW. Die Hünxer Wölfe hätten nun auch seine Kälbchen auf dem Gewissen. In Wirklichkeit stellte sich nun heraus, dass die Zwillingskälbchen bereits tot geboren wurden. An den toten Tieren hatte ein Fuchs oder Dachs nachgesorgt, d. h. etwas davon gefressen. Kann ein erfahrener Landwirt keine Totgeburt erkennen?

Ausriss aus der NRZ.

Hier der Ausschnitt aus der Rissliste. Auch in der Quellenangabe verlinkt.

HünxeRind2FalschmeldungZwillingskälber; Lt. CVUA Todesursache Abort oder Totgeburt, postmortaler Tierfraß durch kleinen Canide

Dies war die zweiundfünfigste Falschmeldung von dreiundfünzig Falschmeldungen alleine im Jahr 2021. Auf unsere Nachfrage bei der Pressestelle des Umweltministeriums bekamen wir die Antwort, dass diese Fälle nicht öffentlich richtig gestellt werden würden. Man kann davon ausgehen, dass alle Fälle massiv durch die Lokalpresse gejagt worden sind, was sich für die Wölfe in der Außenwirkung katastrophal auswirkt, denn wer sich nicht intensiv mit dem Thema beschäftigt, der könnte glauben, dass sich Wölfe durch die Weiden fressen. Wir finden es absolut unverständlich, warum es für WeidetierhalterInnen hier keine Konsequenzen gibt. Schließlich belasten die damit verbundenen Kosten auch die Taschen der Steuerzahlenden.

 

Wer im Wolfsgebiet Schermbeck schützt, hat keine Risse zu beklagen

Heute zweiter Wolf auf dem Gebiet des Leuscheider Rudels totgefahren worden

Erst am Samstag kam ein Wolf im Straßenverkehr auf der B8 zu Tode, nun ist heute ein weiterer Wolf überfahren worden. Es kann schon sein, dass dies tragische Zufälle sind, da die Wölfe momenten vermehrt in Bewegung geraten. Die Paarungszeit steht kurz bevor und es wandern vermehrt Jungwölfe ab. Diese Tiere können leichter überfahren werden, da sie noch nicht über einen großen Erfahrungsschatz verfügen. Allerdings brüsten sich bestimmte Weidetierhalter in dem Gebiet seit Monaten damit, Wölfe absichtlich zu überfahren. Manche machen sogar Andeutungen über Wilderermunition, siehe Kommentar mit dem „Salz“. Auch eine sehr irritierende Tatsache ist es, dass die Fotos der überfahrenen Wölfe früher in Wolfshasserforen kursieren, als sie beim Umweltministerium und beim Wolfsberater eingehen.

 

Belohnung von 2.000 Euro ausgesetzt

Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist stark daran interessiert, kriminelle Seilschaften auszuheben. Für Hinweise, die dazu führen, hier Wildtierkriminalität nachzuweisen, setzen wir eine Belohnung von 2.000 Euro aus. Wir sichern Anonymität zu.


Gegendarstellung

Nach dem Landespressegesetz sind wir verpflichtet, folgende Gegendarstellung zu veröffentlichen.

Im Ursprungsext heißt es:

„Befremdlich ist es auch, dass diese Art von Artikeln immer von der gleichen Autorin (CELAWIE) verfasst werden, die nicht unter Klarnamen schreibt, was im Journalismus nicht nur unüblich, sondern fast schon skandalös ist. Eine Freelancerin namens Petra Bosse verbirgt sich übrigens hinter dem Nickname CELAWIE bei Schermbeck-Online. Sie ist wohl auch selbst Pferdehalterin und sie schreibt auch noch für andere Lokalzeitungen.“

Hierzu die Gegendarstellung:

ln einem am 20.01 .2022 auf der lnternetseite www.wolfsschutz-deutschland.de erschienenen Beitrag mit der Überschrift „Weidetierhalterlnnen in NRW/RLP eskalieren mit Fake-Rissmeldungen und brüsten sich damit, absichtlich Wölfe totzufahren – Belohnung ausgesetzt!“ werden unrichtige Behauptungen in Bezug auf meine Person aufgestellt.

  1. Behauptet wird, ich würde Artikel nicht unter Klarnamen schreiben. Hierzu stelle ich fest, dass ich meine Artikel bei Schermbeck-Online mit Namen kennzeichne.
  2. Ferner wird behauptet, ich sei wohl selbst Pferdehalterin. Hierzu stelle ich fest, dass ich keine Pferde halte.

Raesfeld, 24.01.2022

Petra Bosse

Quellen: https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2022-01-18

https://www.wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2022-01-19

https://www.wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse

https://www.nrz.de/staedte/dinslaken-huenxe-voerde/kalb-halb-aufgefressen-waren-woelfe-auf-huenxer-rinderweide-id233860101.html

https://schermbeck-online.de/huenxe-zwei-woelfe-in-naehe-des-carport-vorfalls-gesichtet/?fbclid=IwAR3C_RbFbh-zjDm3BLH9jrBvILy8_myWttDU9TaQi7myMF-SvAC9qSvBavc

https://www.wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2022-01-18

 

 

 

NRW – Wolf bei Eitorf tot gefahren – Leuscheider Rudel soll besendert werden

Am Samstag, dem 15. Januar 2022 wurde gegen zehn Uhr am Morgen ein Wolf überfahren. Der Unfall geschah im Rhein-Sieg-Kreis auf der Landesstraße 86 bei Eitorf Obereip. Der Fahrer alarmierte selbst die Polizei. Das Tier starb im Revier des Leuscheider Rudels. Ob es tatsächlich ein Wolf aus dem Familienverband ist, soll eine genetische Untersuchung in Berlin klären.

 

Der Wolfsrüde starb noch an der Unfallstelle.

Schon vier tote Wölfe durch  Verkehrsunfälle in diesem Jahr

Auch der zuständige Wolfsberater wurde herbei gerufen. Er klassifizierte das Tier als einen jungen Rüden, dessen Körper zuerst ins Veterinäramt des Rhein-Sieg-Kreises gebracht wurde. Klarheit über die Zugehörigkeit zum Rudel soll eine genetische Untersuchung im Liebnitz-Institut für Wildtierforschung bringen. Dies wäre der erste Autounfall in NRW, bei dem ein Tier aus dem Rudel zu Tode kam. Das Leuscheider Rudel wechselt regelmäßig von NRW nach RLP, wo schon mehrere Tiere nach Unfällen gestorben waren. Wir appelieren eindringlich an Autofahrende, doch mit Bedacht zu fahren, da die Paarungszeit der Wölfe kurz bevorsteht und auch die Jungwölfe jetzt vermehrt ihre Famlien verlassen und abwandern, um sich eine eigene Familie zu suchen. Jedes Jahr fordert der Straßenverkehr eine enorme Anzahl an Wolfsopfern. Laut DBB-Wolf wäre dies schon der vierte Fall bundesweit in diesem Jahr.

Auch am Unfallort soll der Schäfer Simon D. gewesen sein, der auch wieder Spekulationen über die Herkunft des Wolfs angestellt haben soll. Der Schäfer plädiert, obwohl er selber keine Risse zu verzeichnen hatte sowie hohe Summe an EU-Subventionen erhält, dass Wölfe aus dem Rudel abgeschossen werden sollen. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/12/23/grosse-exklusivreportage-nrw-woelfe-im-fadenkreuz-zwischen-rotkaeppchenhysterie-anfuetterung-fake-news-und-geplanter-wolfsverordnung/

Einige Kommentierende unserer FB-Seite hatten daraufhin behauptet, dass unsere Kontrollen an den falschen Orten stattgefunden hätten und das Leuscheider Rudel nie die Sieg überquer hätte. Dies ist nachweislich falsch, wie hier in der offiziellen Karte des LANUV zu sehen. Wir hatten genau dort Weidezäune kontrolliert, wo auch Wolfsnachweise waren.

Protest gegen Besenderung

Gleich dreimal hätte der Wolfsrüde mit der Bezeichnung GW1896m im Dezember 2021 in der Verbandsgemeinde Asbach ein Schaf gerissen, wie aus der Übersicht des neuen Koordinationszentrum Luchs und Wolf (Kluwo) des Landes Rheinland-Pfalz hervorgehen würde. Doch jetzt sollen  mehrere Tiere aus dem Leuscheider Rudel unter Beobachtung gestellt werden. Wie das Landesumweltministerium auf eine Anfrage der RZ mitteilte, wäre die Besenderung von GW1896m und der Fähe GW1415f in Arbeit.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. kritisiert diese Herangehensweise stark und weisst darauf hin, dass längst nicht überall Maßnahmen zum Herdenschutz ergriffen werden. Die Besenderung ist für die Tiere riskant. Wölfe vertragen Narkosen schlecht und zudem sind die Sender durch Wildtierkriminelle hackbar bzw. einlesbar. Den meisten Wölfen wurde ihre Besenderung deswegen zum Verhängnis.

Quellen: https://www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/kreis-neuwied_artikel,-nach-schafsrissen-in-der-vg-asbach-woelfe-sollen-sender-bekommen-_arid,2359404.html

https://www.dbb-wolf.de/totfunde/aktuelle-ereignisse

 

 

Schon wieder vier Wölfe illegal getötet: Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeigen

Seit Ende Oktober sind schon wieder vier illegal getötete Wölfe zu beklagen. Die  Vorfälle ereigneten sich in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und in Niedersachsen. Bei dem Fall in Mecklenburg-Vorpommern behauptete ein „Jungjäger“ einen kranken Wolf „erlösen“ zu wollen. Der jüngste Fall ereignete sich an Silvester. Woffsschutz-Deutschland e. V. stellt in allen Fällen Strafanzeigen.

UPDATE 06.01.22 – DER WOLF IN NIEDERSACHSEN SOLL NUN DOCH NICHT ERSCHOSSEN, SONDERN AN BISSVERLETZUNGEN GESTORBEN SEIN. HIER KOMMEN ALLERDINGS NICHT NUR WÖLFE, SONDERN AUCH JAGDHUNDE IN BETRACHT.
Beispielbild toter Wolf.

Was dieses unschuldige Tier an unvorstellbaren Schmerzen erlitten haben muss kann man sich kaum vorstellen. Anwohnende hätten ein qualvolles Heulen gehört, schreibt der NDR in einer Meldung von gestern. Kurz danach sei an Silvester ein toter Wolf auf einem Acker bei der Gemeinde Eimke (Landkreis Uelzen) gefunden worden und er würde höchstwahrscheinlich Schussverletzungen aufweisen. Dieser Landkreis ist berüchtigt für illegale Wolfstötungen. Seltsamerweise konnte bislang in keinem Fall ein Täter ermittelt werden. Umweltminister Lies wird in der BILD dahingehend zitiert, dass er Selbstjustiz nicht hinnehmen würde, falls es sich herausstellen sollte, dass das Tier tatsächlich illegal erschossen worden sei. Eine Abschusserlaubnis bestünde für diesen Bereich nicht. Wolfsschutz-Deutschland e. V. erkennt in dieser Aussage durchaus eine Doppelmoral, denn die ständige Hetze gegen Wölfe könnte Jagende absolut dazu verleiten, anzunehmen, dass es sich im eine Art Kavaliersdelikt handeln würde. Schließlich fordert die Jägerschaft in Niedersachsen seit Jahren, dass man Wölfe anonym erschießen und am Straßenrand platzieren dürfe.

Ähnlich Unausgegorenes erfährt man vom Landwirtschaftsminister Backhaus in Mecklenburg-Vorpommern. Dort will angeblich ein Jungjäger am 18. Dezember einen kranken Wolf mit einem Schuss „erlöst“ haben. Der Mann soll sich danach selbst angezeigt haben. Für uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist dies ein dreister Versuch, den hohen Schutzstatus des Wolfs aufzuweichen und man schaut halt, wie weit man damit kommt. Bislang musste noch kein Hobbyjäger wirklich ernsthafte Konsequenzen fürchten. Wir hoffen hier mit unserer Strafanzeige auf einen Präzedensfall, denn auch im Originalfoto des toten Tieres sind keinerlei „Erkrankungen“ sichtbar.

Zu den anderen Fällen gab es wieder einmal keinerlei Presseinformationen, so dass wir uns die Vorfälle mühsam aus der Liste der Totfunde der DBB-Wolf suchen mussten.

 

Ausriss aus der Statistik der DBB-Wolf – © wwwdbb-wolf.de

 

Ausriss aus dem Hagenower Tageblatt. Quelle ist unten verlinkt.

 

 

Quellen: www.dbb-wolf.de

https://www.svz.de/lokales/hagenower-kreisblatt/Wolfsschuetze-zeigt-sich-selbst-an-id34790472.html

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Erschossen-Jaeger-findet-Wolfs-Kadaver-auf-Feld-bei-Uelzen,aktuelllueneburg6686.html

https://www.bild.de/regional/hannover/hannover-aktuell/landkreis-uelzen-wolf-illegal-abgeschossen-78712782.bild.html

 

Dritter Welpe in Niedersachsen erschossen – Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt erneut Anzeige gegen UM Lies und Ausführende

Spielende Wolfswelpen ©Brigitte Sommer

Das Wolfswelpenmassaker in Niedersachsen geht wohl in die nächste, unrühmliche Runde. In der Nacht zum 07. April 2021 wäre innerhalb des Territoriums des Rudels im Geltungsbereich der Genehmigung ein nach erster in Augenscheinnahme ein- bis zweijähriger, weiblicher Wolf getötet worden, hieß es gestern in einer Pressemitteilung des Niedersächsischen Umweltministeriums. Damit ist nun zum dritten Mal ein Wolfswelpe bzw. ein Jungtier statt des eigentlich zum Abschuss freigegebenen Tieres von Jägern erschossen worden. Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt erneut Anzeige gegen Umweltminister Lies und ausführende Personen.

„Wer so handelt, hat alle Rechtsstaatlichkeit verlassen und jeglichen Respekt vor anderen Lebewesen verloren,“ so die Vorsitzende Brigitte Sommer. „Herr Lies gibt sich siegessicher, da er sich auf die Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes (Lex-Wolf) beruft, die Ende 2019 mit Stimmen der Regierungskoalition CDU und SPD durchgewunken worden war. Lies´ Meinung nach könne so oft in Rudel hineingeschossen werden und auch der falsche Wolf getroffen werden, bis Risse aufhören. Weidetierhalter sieht er anscheinend dagegen nicht in der Pflicht, ihre Tiere zu schützen. Der Niedersächsische Umweltminister scheint zudem vergessen zu haben, dass die EU genau wegen dieser Gesetzesänderung ein Pilotverfahren gegen Deutschland eröffnet hat.“ Wolfsschutz-Deutschland e. V. schrieb diesbezüglich Anfang dieser Woche einen Beschwerdebrief an die EU und erkundigte sich nach dem Fortgang dieses Pilotverfahrens. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/04/05/illegale-wolfsabschuesse-in-niedersachsen-und-eu-rechtswidrige-vorgaenge-in-brandenburg-offener-beschwerdebrief-an-die-eu/

Seit der Schießgenehmigung auf Roddy, den Vaterwolf des Rudels, versuchen wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. das Rudel mit allen legalen Mitteln vor illegalen Abschüssen, wie jetzt schon wieder geschehen, zu schützen. Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist der Überzeugung, dass auch die Schießerlaubnis auf den Rüden nicht legal ist, da der verursachte Schaden in keinem Verhältnis zu den Folgen für den Rüden und das Rudel und den strengen Schutzstatutus der Wölfe steht. Wölfe sind nicht umsonst noch immer auf der roten Liste und ihr Schutz ist nicht verhandelbar. Vor allem nicht, um der Agrar- und Jagdlobby einen Gefallen zu tun und Wolfswelpen als Bauernopfer dar zu bringen, so wie es Umweltminster Lies wohl handhabt. Auch die Summe des angegebenen erneuten Schadens zweifeln wir stark an und kündigen eine Überprüfund an.

Wir freuen uns über aktive Mitarbeit in diesem Schwerpunktgebiet und sichern neuen Mitgliedern 100 %-iges Inkognito zu.

Quellen:

Hier die Abstimmungergebnisse zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes (LEX-Wolf) https://www.abgeordnetenwatch.de/bundestag/19/abstimmungen/abschuss-von-woelfen-erleichtern

Hier die Pressemitteilung des Umweltministeriums zum erneuten Fehlschuss: https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/abschuss-eines-wolfes-aus-dem-rodewalder-rudel-bei-nienburg-weser-199241.html

Info EU eröffnet Pilotverfahren gegen Deutschland: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/05/24/eu-eroeffnet-pilotverfahren-gegen-deutschland-wegen-der-aenderung-des-bundesnaturschutzgesetzes-lex-wolf/

Hintergründe zur Schießgenehmigung auf den Rüden des Rodewaldrudels: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/02/27/anfrage-der-gruenen-deckt-auf-umweltminister-lies-spd-verrennt-sich-in-wolfsjagd-in-niedersachsen-dabei-geht-es-um-millionen/

Gleich zwei tote Wölfe in Sachsen gefunden

Zwei Totfunde im Freistaat

Opfer von Revierstreitigkeiten

Am 21.02.2019 wurde in Jänkendorf (Landkreis Görlitz) ein toter männlicher, erwachsener Wolf gefunden, gab gestern das Kontaktbüro Wölfe in Sachsen in einer Pressemitteilung bekannt. Die Polizei schloss auf Grund der Fundumstände und der Verletzungen des Tieres eine Straftat zunächst nicht aus, sodass das Landeskriminalamt hinzugezogen wurde. Nähere Untersuchungen vor Ort, sowie im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin hätte aber ergeben, dass eine Fremdeinwirkung ausgeschlossen werden könne. Der Wolf sei an den Folgen von massiven Bissverletzungen gestorben. Aktuell befinden sich die Wölfe in der Paarungszeit, in der es vermehrt zu Revierstreitigkeiten zwischen benachbarten Rudeln kommen kann. Die Reviergrenzen werden jetzt besonders intensiv markiert und gegen fremde Wölfe verteidigt. Der Fundort liegt im Grenzgebiet der Territorien des Königshainer Berge Rudels und des Nieskyer Rudels. Zu welchem Rudel der tote Rüde gehörte, werden die genetischen Untersuchungen zeigen, schreibt das Kontaktbüro weiter.

Immer mehr Wölfe werden überfahren oder illegal getötet

Am 24.02.2019 gab es einen zweiten Totfund: Auf der A14 wurde bei Döbeln (Landkreis Mittelsachsen) ein Tier überfahren, bei dem es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen weiblichen Wolf handelt. Die nächstgelegenen Wolfsterritorien befinden sich in der Gohrischheide (Landkreis Meißen), sowie in der Dahlener Heide (Landkreis Nordsachsen). In Sachsen sind Wölfe seit Ende der neunziger Jahre wieder dauerhaft heimisch. Im Monitoringjahr 2017/2018 wurden in den Landkreisen Görlitz, Bautzen, Meißen, Nordsachsen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge insgesamt 18 Wolfsfamilien (Rudel) und 4 Paare nachgewiesen.

Im Vergleich zu 16/17 http://www.dbb-wolf.de sind das nur vier Rudel mehr. Allerdings ist das Jahr noch nicht abgeschlossen. Dennoch kann von einer unkontrollierten Vermehrung in Sachsen also gar keine Rede sein.  Am achten Januar wurde bereits ein Welpe im Bereich des Rosenthaler Rudels überfahren. Im vergangenen Jahr gab es bundesweit neun Fälle von illegal getöteten Wölfen, in diesem Jahr bereits wieder ein Wolf. Die Dunkelziffer ist wesentlich höher. Von 80 toten Wölfe bundesweit war in 65 Fällen der Straßenverkehr die Ursachse.

 

Wolf bei Drückjagd in Brandenburg getötet – Wolfsschutz Deutschland e. V. stellt Strafanzeige

BEISPIELFOTO

Ein Jäger soll bei einer Jagd in Brandenburg absichtlich einen Wolf erschossen haben. Das Tier habe die Jagdhunde attackiert und sich auch von einem Warnschuss nicht vertreiben lassen. Die Polizei würde bereits ermitteln. In Brandenburg ist möglicherweise zum ersten Mal ein Wolf absichtlich von einem Jäger erschossen worden. Bei Rädigke im Kreis Potsdam-Mittelmark soll ein niederländischer Jagdgast am vergangenen Freitag bei einer sogenannten Drückjagd auf das Tier geschossen haben, schreibt rbb 24 gestern https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2019/01/erschossener-wolf-jaeger-niederlande.html  Thomas Frey vom Brandenburger Umweltministerium habe den Vorfall bestätigt. Es gibt allerdings bislang noch keine offizielle Pressemiteillung dazu.

Dass ein toter Wolf in diesem Zusammenhang geborgen worden ist, bestätigte auch Hans Joachim Wersin-Sielaff vom Brandenburger Umweltministerium am Montag.

Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. verurteilen dies Tat auf das Schärfste und wir stellen Strafanzeige gegen

  1. Unbekannt wegen Verstoß gegen § 44 Abs. I Nr. 1 und 2 BNatSchG, § 1 Satz 2 Tierschutzgesetz wegen Tötung eines Wolfes
  2. Untere Jagdbehörde Landkreis Potsdam-Mittelmark, weil sie die Drückjagd im Wolfsgebiet während der Paarungszeit gestattet hat, § 44 Nr. 2
  3. Jagdpächter Franz Clemens Hoff, Rädigker Gebiet, der als langjähriger, erfahrener Jagdleiter wissen muss, dass zwischen Januar und März Paarungszeit der Wölfe ist und er auch den DJV-Leitfaden „Hundearbeit im Wolfsgebiet“ kennen musste.