Der Fluch von Schluchsee: Einzige Wölfin von Baden-Württemberg totgefahren

Die Wölfin mit dem offiziellen Kennzeichen GW2407f war zudem trächtig. Damit ist eine erneute Rudelbildung, wie wir sie uns erhofft hatten, Geschichte, denn auch die Welpen, die in ihr heran reiften und bald geboren worden wären, mussten sterben. Bereits im Dezember des vergangenen Jahres ist der einzige Welpe des dort ansässigen Paares überfahren worden. Raserei auf Bundesstraßen kostet vielen Wildtieren immer wieder das Leben. Wir fordern eine Geschwindigkeitsbeschränkung sowie Warnschilder auf der B 500 in sensiblen Bereichen. Am gleichen Tag musste auch ein Jungtier in Sachsen und eines in Niedersachsen sterben. Lesen Sie hier unseren Bericht.

Am Mittwoch lautete eine Polizeimeldung lapidar: „Der Unfall ereignete sich am Mittwoch kurz nach 7 Uhr auf der B500 zwischen Windgfällweiher und Schluchsee. Das Tier habe unvermittelt die Fahrbahn gekreuzt, der Fahrer konnte den Zusammenprall offenbar nicht mehr verhindern. Während der Mann unverletzt blieb, entstand an seinem Auto ein Sachschaden in Höhe von rund 1.500 Euro.“

Beispielfoto Wolfsmutter. © Brigitte Sommer

Die einzige bekannte Wölfin im Bundesland ließ am 17. April 2024 in Lenzkirch (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) auf der B 500 ihr Leben. Nicht weit entfernt war kurz vor Weihnachten 2023 auch ihr Welpe aus dem vergangenen Jahr totgefahren worden. Die dpa berichtete am Mittwoch zunächst, dass es unklar sei, ob es sich bei dem überfahrenen Tier überhaupt um einen Wolf handele. Kurze Zeit später bestätigte das Umweltministerium dies jedoch. Und es bestätigte auch die Trächtigkeit.

Eine Tragödie

Die Genetik des Tiers werde derzeit noch überprüft, Körpermerkmale sprächen jedoch stark dafür, dass es sich um die bekannte Fähe handeln würde. Ihr Partner, GW1129m, bleibt nun alleine zurück. Wölfe binden sich lebenslang an ihren Partner. Sie vermehren sich nur ein Mal im Jahr. Die Chance auf ein Rudel am Schluchsee ist ungewiss. Die Fähe war ursprünglich aus dem Territorium Billinghagen, der Rüde aus Schneverdingen in den Schwarzwald gewandert. Nicht einmal 30 Prozent der Jungtiere überleben die ersten Jahre. In ganz Baden-Württemberg sind nun nur noch drei Wolfsrüden gelistet. Es verschwanden auch bereits mehrere Wölfe aus dem Odenwald. Mit diesem Hintergrund ist das Getöne um Wolfsabschüsse geradezu grotesk in Baden-Württemberg

Laut Statistik ist GW2407f  schon der 44. Wolf, der in diesem Jahr überfahren wurde. Am gleichen Tag wurde auch noch ein Jungtier im Gebiet Königshainer Berge in Sachsen überfahren. Auch an der Bundesstraße 70 in Völlenerfehn in Niedersachsen wurde am gleichen Tag ein Wolf von einem Auto erfasst. In allen drei Gebieten wird Wölfen auch stark illegal nachgestellt.

Überfahren, verfolgt, erschossen

Im Jahr 2017 wurde ein erschossener Wolf aus dem Schluchsee geborgen. Seither verschwinden im Gebiet, genau wie in Ostsachsen, immer wieder Wölfe.

Auch werden Wölfe immer wieder von Fahrzeugen gehetzt und absichtlich überfahren. Schon 2011 wurde ein Lausitzer Wolf bei Rietschen im Kreis Görlitz durch einen Autounfall verletzt und ein zweiter an der Grenze zum Kreis Bautzen absichtlich gehetzt und überfahren. Ein junger Wanderwolf wurde bei Homberg Ohm in Hessen regelrecht bedroht. Meist ohne wirkliche Konsequenzen für die Täter. Auch im Internet kursieren immer wieder Videos, auf denen zu sehen ist, wie Fahrzeuge hinter Wölfen her rasen. Verfahren aufgrund unserer Strafanzeigen, wie bei einem Fall in Thüringen, werden regelmäßig eingestellt. Menschliche Abgründe lassen sich hier erahnen.

Im Ausland werden solche Fälle anders verfolgt. Ein Gericht in Annecy hat einen Autofahrer im vergangenen Jahr zu ca. 8000 Euro Schadensersatz verurteilt, nachdem er versucht hatte, einen Wolf zu überfahren.

In Westpolen ist es üblich, Geschwindigkeitsbeschränkungen in Gebieten auszuweisen, in denen Wölfe leben. Dort werden sogar zusätzliche Schilder aufgestellt, die Autofahrer mahnen, vorsichtig zu fahren. Wir fordern dies auch für besonders sensible Gebiete, wo mehrfach Wölfe überfahren wurden, in Deutschland.

 

Quellen:

https://www.bw24.de/baden-wuerttemberg/freiburg-alle-fakten-zur-stadt-im-breisgau-baden-wuerttemberg-92536621.html

https://www.dbb-wolf.de/totfunde/auflistung-nach-jahren

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/18/selbstjustiz-toter-wolf-im-territorium-koenigshainer-berge/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2017/08/09/wir-stellen-anzeige-wegen-des-erschossenen-wolfs-in-baden-wuerttemberg/

https://www.saechsische.de/unbekannte-hetzen-einen-wolf-zu-tode-939421.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/03/autoraser-verfolgt-wolf-in-thueringen-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige/

https://www.schweizerbauer.ch/7600-franken-busse-weil-er-wolf-ueberfahren-wollte

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/12/hessen-junger-wanderwolf-wurde-bei-homberg-ohm-bedroht/

https://www.oz-online.de/artikel/1463149/Toter-Wolf-bei-Voellenerfehn-hat-er-vorher-Pferde-aufgescheucht?utm_term=Autofeed&utm_medium=Social&utm_source=Facebook&fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR1ZhGaj0X-fhIzNjOGvOl_u8kHNebgsIokQsnDmC9yXHxntxY8scsV8zfw_aem_AZuHCksqFV0yPx8nTKn345aqmmp5J7BasEfLqmrrI6y8vK8puZsqz0B1nHqxl8xezjeV34ik9i11vC4W93fCjyYR#Echobox=1713441672

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe.  Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell, der sagt, was ist und sich mutig Lobbyisten in den Weg stellt.

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Ausgeschossen in der Region Hannover: Gericht kippt Schnellabschuss endgültig

Diese Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes schlägt ein wie eine Bombe und sie dürfte auch ein Schlaglicht auf weitere Bundesländer werfen, die ebenfalls mit Lemkes (Grüne) Schnellabschüssen liebäugeln. Die Beschwerde des Landes Niedersachsen wurde zurückgewiesen. Eine schwere Niederlage für Umweltminister Meyer (Grüne).

Hier die Bgründung des Oberverwaltungsgerichtes: „Die hiergegen erhobenen Beschwerden hat der 4. Senat heute aufgrund der durch die Befristung der Ausnahmegenehmigung bis zum 12. April 2024 bedingten Eilbedürftigkeit der Entscheidungen mit sogenannten „Tenorbeschlüssen“ zurückgewiesen. Den Beschlüssen ist damit zunächst nur das Ergebnis der Entscheidung des Senats zu entnehmen, die schriftlichen Begründungen, die gegebenenfalls auch Ausführungen zur Rechtmäßigkeit des Schnellabschussverfahrens enthalten werden, werden erst im Nachgang erfolgen. Die Abschussgenehmigung bleibt daher weiter nicht vollziehbar.

Beispielfoto Wolf © Brigitte Sommer

Die Beschlüsse des Senats sind unanfechtbar.

Sobald die Begründungen der Entscheidungen vorliegen, wird hierüber über eine weitere Pressemitteilung informiert werden.“

Zum Thema passt auch unser Solgan „Nur 0-Wolfsabschuss motiviert zum Herdenschutz.“

Wir fordern Umweltminister Meyer auf, endlich die nötigen Grundlagen für Herdenschutzmaßnahmen in Angriff zu nehmen.

 

 

 

https://oberverwaltungsgericht.niedersachsen.de/aktuelles/presseinformationen/beschwerden-gegen-die-gerichtliche-untersagung-des-vollzugs-der-ausnahmegenehmigung-zur-zielgerichteten-letalen-entnahme-eines-wolfes-erfolglos-231266.html?fbclid=IwAR0xMArMzPtm2s1dNnwZVLMrSuQCmSj-0LmNDZU0Q1LJ7ikaoJSBZYntKVg_aem_Aagesr6M4WwDHybHg8Mdwnuk949O9IoP5HEP1PEMf_ruyApoiLVfANaQ7Yli_wNU3dUM4VXtvASQsMonntF_JLe5

 

Hintergründe:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/12/niedersachsen-gerichtsdrama-um-das-rehburger-rudel-geht-in-die-naechste-runde/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/06/schnellabschuss-in-niedersachsen-von-gericht-kassiert/

 

Wir freuen uns über Unterstützung

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Schluss mit Schuss: Schnellabschuss in Niedersachsen ausgesetzt

Kurz vor Ostern wollte Umweltminister Meyer (Grüne) aus Niedersachsen Wölfe auf dem Territorium des Rehburger Rudels durch Schnellabschüsse töten lassen. Rund um eine Weide, auf denen Heckrinder untergebracht sind, sollte bis zum 12. April im Umkreis von 1.000 Metern auf jeden Wolf geschossen werden dürfen, der sich an dieser Weide vorbei wagt. Als Grund wurde ein Riss eines Jungbullen angegeben. Es handelte sich wohl nicht um eine geschützte Weide. Jetzt ist Schluss mit dem Schuss. Jedenfalls vorerst.

Zu diesem Artikel gibt es ein Update: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/12/ausgeschossen-in-der-region-hannover-gericht-kippt-schnellabschuss-endgueltig/?fbclid=IwAR00UuRX-8zERGT8hk-95NDzQ_1fILto1K5sawjG7Ldotx_A0ZUNI5MCjNU_aem_AZ4AUvS2DfU0oO-xMuHKj6VcpbdL9MrasxrNCiM6S0TMRso7rbHHgvNjcBxk3D2Def1HUIfdvH9yB2ghxWo_yRLY

Drei Umweltverbände stellten Eilanträge. Einer von der „Gesellschaft zum Schutz der Wölfe“ wurde zwar abgelehnt, doch das Oberverwaltungsgericht riet dringend dazu, das Schießen vorläufig einzustellen, bis über die anderen Eilanträge (ein weiterer vom „Freundeskreis frei lebender Wölfe“ sowie von der „Naturschutzinitiative“) und eigentlichen Klagen entschieden ist.
Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind noch nicht klagefähig. Auch bei den anderen Vereinen hat es mehrere Jahre bis zur Klagefähigkeit gedauert. Wir werden aber Strafanzeigen stellen, sollte ein Wolf durch das Verfahren zu Tode kommen.
Der Vollzug werde so lange ausgesetzt, bis über die mittlerweile drei Eilanträge zumindest vorläufig entschieden sei, teilte das niedersächsische Umweltministerium am Mittwoch mit. „Da es das erste Mal in Deutschland ist, dass das von EU, Bund und Ländern geeinte Schnellabschussverfahren umgesetzt wird, haben wir zum Schutz aller Beteiligten hohes Interesse an einer grundlegenden Klärung“, sagte Minister Christian Meyer (Grüne), gegenüber dem NDR. Nach den ersten vorläufigen Beschlüssen sei man zuversichtlich, wie die Gerichte entscheiden, so der NDR weiter.
Unsere Protestaktion am 03. April vor dem Reichstag in Berlin. Die Schnellabschussregelungen gehen auf einen Entwurf von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zurück. Mehrere Bundesländer, darunter Niedersachsen, haben sie etabliert. Mit Schnellabschüssen ist auch den Bauern nicht geholfen, weil inzwischen längst wissenschaftlich erwiesen ist, dass in Folge des Zerschießens von Wolfsfamilien eher mehr Risse als weniger Risse die Folge sind. Stattdessen sollten endlich bundesweit einheitlich Zäune gefördert werden.
Eine Pressemitteilung des Umweltministeriums ist bis zum heutigen Tage nicht erschienen. Damit greift Umweltminister Meyer auf eine Tradition seines Vorgängers zurück. Auch Umweltminister Lies (SPD) lies über Entscheidungen des Umweltministeriums den NDR in den Genuss der ersten Informationen kommen, statt Presseinformationen heraus zu geben. In der Amtszeit von Lies hatte Meyer noch Antworten haben wollen, warum die Niedersächsische Landesregierung von einem pauschalen Selbstschutz von Rindern ausgehe, heute übernimmt er die Argumentation seines Amtsvorgängers selbst und er genehmigt geheime Abschüsse, genauso wie sein Vorgänger Lies. Meyer, bzw. die Grünen, hatten bevor sie an die Regierung kamen, noch gegen derartige Auswüchse geklagt. Die Weide der Heckrinder ist wohl auch keinesfalls wolfsabweisend eingezäunt gewesen.
Nun will Meyer wohl so eine Art Grundsatzentscheidung herbei führen. Für uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist das Zurückrudern von Meyer ein eindeutiges Indiz dafür, dass die Verordnung über Schnellabschüsse weder EU-Recht noch deutschem Tierschutzrecht und deutschem Naturschutzrecht standhält.
Wieder einmal werden durch das Bemühen von Gerichten Unsummen an Geld verschleudert, die die Steuerzahler am Ende tragen müssen. Warum investiert das Land Niedersachsen nicht das Geld in die Förderung von Weidezäunen auch für Rinder, statt für unsinnige Gerichtsverfahren? Die EU stellte einen Extratopf für Herdenschutz zur Verfügung, der aber von der Regierung Niedersachsen nicht abgerufen worden ist.

 

Wolfsabweisend eingezäunte Rinderherde in einem Nachbarterritorium. Unser Teamleiter Niedersachsen konnte den Bauern überzeugen, seinen Zaun aufzurüsten. Wir berichteten hier, wie die Weide vorher aussah. https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/12/blutweihnachten-fuer-wolfsfamilien-in-niedersachsen/

Petition gegen Schnellabschüsse:

Hier unsere Petition gegen Schnellabschüsse: https://innn.it/wolf

 

Quelle:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Land-stoppt-Abschuss-von-Wolf-vorerst-Was-sagen-die-Jaeger-dazu,wolf5036.html

 

Weitere Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/03/26/niedersachsen-um-meyer-gruene-will-wolf-in-der-tragezeit-im-geheimen-schnellabschussverfahren-toeten/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/05/skandal-schnellabschuesse-von-woelfen-auf-umweltministerkonferenz-beschlossen/

 

Wir freuen uns über Unterstützung

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Rissprovokation: Schäfer muss Strafe zahlen

Wer seine Schafe partout nicht vor Wolfsangriffen schützen will, muss nun mit Konsequenzen rechnen. In Niedersachsen kommt jetzt ein Hobbyhalter nicht an einer Geldstrafe vorbei. Für uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. endlich ein Schritt in die richtige Richtung.

Der Landkreis Lüchow-Dannenberg soll den 75-Jährigen zuvor bereits mehrfach aufgefordert haben, für einen besseren Schutz seiner Tiere zu sorgen. Dies sei allerdings auch dann nicht geschehen, als es zu einem ersten Wolfsangriff kam. Bei einem weiteren Angriff kurz darauf seien schließlich neun Schafe getötet worden. Nach Ansicht des Landkreises hätte eben dieses Tierleid verhindert werden können – er erstattete Anzeige gegen den Schafhalter. Es folgte ein Strafbefehl der Staatsanwaltschaft wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Der Schafhalter wollte der Forderung der Staatsanwaltschaft allerdings nicht nachkommen und der Fall landete vor Gericht.

Beispielfoto Schafe. © Brigitte Sommer

 

Gegen eine Zahlung von 600 Euro wurde das Verfahren auf Empfehlung des Gerichts schließlich eingestellt. Einstellung gemäß § 153a StPO ist kein Freispruch. Dieses Beispiel macht deutlich, dass es vielen Haltern gar nicht bis wenig tatsächlich am Wohl ihrer Tiere gelegen ist. Die anvertrauten Tiere konnten nicht auf die Fürsorge ihres Besitzers hoffen, sondern sie wurden einer Gefahr ganz bewusst ausgesetzt. Dabei hätten wolfsabweisende Zäune, die zudem noch gefördert werden, dafür sorgen können, dass die Schafe heute noch am Leben sein könnten. Vor dem Schlachter bewahren allerdings auch solche Zäune Schafe und Lämmer nicht.

Künftig könnte das Erstatten von Strafanzeigen gegen unwillige Halter eine Lösung sein

Niedersachsen hat im September des vergangenen Jahres seine Tierschutzleitlinie für Schafe aktualisiert Diese schreibt vor, dass Schäfer ihre Tiere gegen Wolfsrisse schützen müssen. Wir berichteten bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/23/niedersachsen-kein-schnellschuss-auf-suderburger-woelfe/

Dies lässt Vereine und Privatpersonen bei Rissprovokationen endlich zumindest in Niedersachsen hoffen, erfolgreich Strafanzeige gegen Herdenschutzverweigerer stellen zu können, ohne dass die sich daraus entwickelnden Verfahren gleich ohne Konsequenzen wieder eingestellt werden.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Vermeidbares-Tierleid-Prozess-gegen-Schafhalter-nach-Wolfsriss,wolf5030.html

https://www.facebook.com/TEPPERechtsanwaelte

Wolfsschutz-Deutschland e. V. und die Wölfe brauchen Hilfe

In allen Wolfsgebieten brauchen wir dringend aktive Unterstützung. Das ist der erste Schritt zum Aktivwerden: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Da wir nicht staatlich unterstützt werden, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jeden kleinen Beitrag. Sehr gut unterstützen uns regelmäßige Spendenabos in Höhe von beispielsweise 5 Euro im Monat als Abo, bzw. Dauerauftrag.

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Auch über Paypal sind Spenden möglich. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Skandal: Schnellabschüsse von Wölfen auf Umweltministerkonferenz beschlossen

Wolfsschutz-Deutschland e. V. beurteilt den Beschluss auf der Umweltministerkonferenz, die vom 29. November bis zum 01. Dezember in Münster (NRW) stattfand, als nichts anderes als einen Förderalismustrick, um den Schutz der Wölfe in Deutschland ad absurdum zu führen. Warum dies so ist, lesen Sie hier in unserem Artikel. Verlinkt ist auch noch einmal unsere Petition gegen Schnellabschüsse von Wölfen.

Einigkeit hätte auf der 101. Sitzung der Umweltministerkonferenz beim Umgang mit verhaltensauffälligen Einzelwölfen bestanden, heißt es in der Pressemitteilung vom 01. Dezember 2023. Die Ministerinnen und Minister sowie Senatorinnen und Senatoren sprachen sich einstimmig für Erleichterungen im Verfahren zur Entnahme von verhaltensauffälligen Wölfen aus, die zumutbare (was ist zumubar?) Herdenschutzmaßnahmen überwinden. Die Bundesländer unterstützen daher den Vorschlag der Bundesumweltministerin Steffi Lemke für eine „schnellere und unbürokratische Entnahme“ – was nichts anderes heißt als Töten – von Einzeltieren, deren Nutztierrisse in Regionen mit erhöhtem Rissvorkommen zu wirtschaftlichen Schäden (hier wird die Hürde immer weiter herunter gelegt)  führen. Hierzu hat das Bundesumweltministerium den Ländern eine Neuauslegung des geltenden Rechts dargelegt. Die Bundesländer beschlossen darüber hinaus, den Praxisleitfaden „Wolf“ auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse entsprechend zu ergänzen.

Man bedient sich unserer Meinung nach eines juristischen Tricks, der aber keiner Klage standhalten dürfte, um an einer Gesetzesänderung vorbei zu kommen.

So soll in Gebieten mit erhöhtem Rissaufkommen bereits nach dem erstmaligem Überwinden des zumutbaren Herdenschutzes und dem Riss von Weidetieren eine Abschussgenehmigung möglich sein. Diese soll zeitlich für einen Zeitraum von 21 Tagen nach dem Rissereignis gelten und die Entnahme im Umkreis von bis zu 1.000 Meter um die betroffene Weide ermöglichen. Die Gebiete mit erhöhtem Rissaufkommen werden von den Ländern festgelegt. Eine genetische Individualisierung des mutmaßlichen Wolfes vor der Abschussgenehmigung soll nach dem Beschluss der Umweltministerkonferenz für eine Entnahme in diesen Gebieten nicht erforderlich sein. Bei der Bewertung des zumutbaren Herdenschutzes für Weidetiere zum Schutz vor Übergriffen durch den Wolf können die Länder regelmäßig regionale Unterschiede und Besonderheiten berücksichtigen. Umweltminister Krischer (Grüne) aus NRW hat übrigens für NRW schon die Zaunhöhe von 1,10 auf 90 Zentimeter herabgesetzt, ein Unding.

Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

„Die natürliche Rückkehr des Wolfes in seine angestammten Gebiete, stellt uns vor Herausforderungen. Der Herdenschutz ist dabei ausschlaggebend für ein möglichst konfliktarmes Miteinander von Weidetierhaltung und Wolfsvorkommen“, betonte Minister Krischer. „Wir brauchen darüber hinaus aber bundesweit eine praxisgerechtere und rechtssichere Vorgehensweise, um verhaltensauffällige Einzelwölfe zu entnehmen. Auf der Konferenz ist es uns gelungen, parteiübergreifend ein abgestimmtes Vorgehen festzulegen, um die Interessen des Naturschutzes und dem Schutz der Weidetierhaltung gerecht zu werden.“

Geschenk an Waffenindustrie und Jagdlobby?

Wir beurteilen diesen Beschluss als nichts anderes als einen Freibrief für Jäger, ohne Sinn und Verstand auf Wölfe zu schießen, die an bestimmten Weiden einfach nur vorbei laufen, oder sich in deren Nähe aufhalten. In nahezu jedem Wolfsgebiet gibt es Weiden, an denen Wölfe vorbei laufen müssen, weil diese in ihrem Revier liegen. Nun stelle man sich vor, dass bereits nach einem Riss, wobei wohl nicht einmal mehr festgestellt werden soll, ob durch einen frei laufenden Hund oder tatsächlich durch einen Wolf verursacht worden ist, drauf los geschossen werden darf.

Die Waffenindustrie macht Milliardengewinne mit den inzwischen über 400.000 Jägerinnen und Jägern in Deutschland. Und es werden immer mehr.

Es ist längst wissenschaftlich erwiesen, dass das Hineinschießen in Wolfsrudel nicht weniger Risse zur Folge hat, sondern eher mehr, denn Jungtiere, die ihre Eltern verloren haben, werden sich eher vermeintlich leichterer Beute, nämlich Weidetieren zuwenden, als dem für sie noch schwierigeren Jagen von Wildtieren. Werden Jungtiere geschossen, so können diese nicht mehr abwandern, sich ein eigenes Revier suchen und für die weitere Ausbreitung der Wölfe in Deutschland sorgen.

Die EU und auch Deutschland und viele weitere Mitgliedsstaaten haben sich für einen strengen Schutz der Wölfe entschieden und diesen auch vertraglich vereinbart. In den Verträgen haben sich die Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, den Wölfen eine Ausbreitung zu gewährleisten. Ein Abschießen von Jungwölfen widerspricht diesem Ziel. Es ist längst wissenschaftlich unstrittig, dass Jungwölfe spätestens im Alter von zwei Jahren ihr Elternrudel verlassen und sich auf die Suche nach einem eigenen Revier machen. Dabei wandern sie teilweise hunderte bis tausende von Kilometern.

Am zweiten Juni entsetzte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) mit dem Zitat: „Es darf so lange geschossen werden, bis es aufhört!“ Der Beschluss sieht also vor, dass so lange geschossen wird, bis Risse aufhören, komplette Rudel sind dadurch mit dem Tod bedroht, eine Vermehrung nicht mehr gewährleistet.

Bundesländer mit wenig Wolfsbestand sind also auf Jungwölfe aus Bundesländern mit hohem Wolfsbestand angewiesen, um die weitere Ausbreitung der Wölfe zu gewährleisten. In vielen Bundesländern in Deutschland leben noch viel zu wenig Wölfe, in NRW sind es beispielsweise gerade mal ein Prozent der Gesamtpopulation. NRW ist also, genau wie zum Beispiel Hessen, auf die Zuwanderung von Wölfen angewiesen. Doch Jungtiere, die getötet werden, können nicht mehr wandern und ein eigenes Revier gründen.

Bitte weiter Petition gegen Schnellabschüsse unterzeichnen

Hier der Link zu unserer Petition gegen Schnellabschüsse von Wölfe in Deutschland:

https://innn.it/wolf?fbclid=IwAR29xMUnTYa1gIylVxVMV5fklZJ9BsapwfiB1Rci8k8L6iH1mKIIC7ohRjA

 

Zu wenig Wölfe in Deutschland

In Deutschland hätte es Platz für 4.000 Wölfe. In der Realität lebt nicht einmal die Hälfte hier. Wölfe vermehren sich nur ein Mal im Jahr. Ein Wolfsfamilie beansprucht mindestens ein Gebiet von 250 Quadratkilometern. Sie besteht aus einem Wolfspaar, diesjährigen Welpen und Welpen aus dem Vorjahr, die sich mit um die Kleinen kümmern. Im Alter von zwei Jahren wandern die Jungtiere ab. Die meisten sterben auf ihrer Reise. Eine Wolfsfamilie lässt keine anderen Wölfe in ihr Revier. Es ist also gar nicht möglich, dass sich Wölfe unkontrolliert vermehren. Ihr Bestand muss auch nicht reguliert werden, weil das die Beutegreifer praktisch selbst machen. Zudem kommen viele Wölfe im Straßenverkehr ums Leben, oder sie werden illegal getötet. Wölfe brauchen keine Wildnis, sondern sie kommen in unserer Kulturlandschaft wunderbar zurecht. Im Gegensatz zu Jägern hegen sie wirklich die Wildbestände, weil sie nicht starke Tiere reißen wie sie die Hobbyjäger töten, die für eine Trophäe geeignet sind, sondern sie töten, alte, schwache junge und kranke Wildtiere und tragen so auch zu einem gesunden Wald bei. Wo Wölfe leben, gibt es weniger Verbissschäden. Es ist also völlig kontraproduktiv Moore, wie in der Ministerkonferenz beschlossen, wieder herstellen zu wollen, oder Bauern dazu zu verdonnern Brachflächen anzulegen oder gar Landbesitz zu enteignen,  aber gleichzeitig die Wölfe wieder an den Rand der Ausrottung bringen zu wollen. Und genau dies würde passieren, käme dieser Beschluss wirklich durch.

Zudem gibt es Indizien dafür, dass der Hass der Bauern ganz gezielt auf Wölfe gelenkt wird, um sie von ihren wahren Problemen und Gefahren für die Landwirtschaft abzulenken.

Nun behauptet man in den Bundesländern mit hohem Wolfsbestand, wie zum Beispiel Niedersachsen und Brandenburg – Strafverfahren nach Strafanzeigen von Wolfsschutz-Deutschland e. V. wurden aus dem Grund eingestellt – dass ein toter Wolf, auch wenn „der Falsche“ erschossen worden wäre, keinen Einfluss auf die Gesamtpopulation des jeweiligen Bundeslandes haben würden und den Bestand deshalb auch nicht gefährden würde. Unserer Meinung nach ist dies viel zu kurz gedacht, denn die Wölfe, die getötet wurden, wären für die weitere Verbreitung der Wölfe wichtig gewesen.

Auch führt ein sinnloses Hineinschießen in Wolfsrudel eben nicht zum Ziel „schadenstiftende“ Wölfe zu entfernen und wirtschaftliche Schäden abzuwenden. Auch die Anforderungen an Herdenschutz immer weiter herunter zu schrauben, ist kontraproduktiv.

Könnten wolfsarme Bundesländer sogar klagen?

So bestünde auch die Möglichkeit, dass Bundesländer mit noch zu wenigen Wölfen Bundesländer mit hohem Wolfsaufkommen, die wild in die Familienstrukturen hinein schießen, verklagen könnten, weil dadurch die Ausbreitung der Wölfe in Deutschland behindert wird.

Unserer Meinung nach ist ein „regionales Wolfsmanagement“ nichts anderes als den Förderalismus vorzuschieben, um Gesetze und Verträge zu umgehen.

Laut EU-Kommission sei der Beschluss angeblich konform mit der FFH-Richtlinie. So schreibt die Süddeutsche Zeitung dies: „Auch die EU-Kommission, die ein Wort mitreden darf, ist offenbar einverstanden. In einem Brief, der der Süddeutschen Zeitung vorliegt, sieht sie keinen Konflikt mit europäischen Naturschutzvorgaben. Die Regelung erscheine „angemessen und effektiv“, heißt es in einem Schreiben der zuständigen Generaldirektion Umwelt an das Bundesumweltministerium.“

Gegen die Kommissionspräsidentin sind mehrere Verfahren anhängig und aktuell liegen auch Strafanzeigen vor. Ursula von der Leyens Engagement pro Wolfsabschuss ist kein Geheimnis mehr, seit ihr ungeschütztes Pony vom Vaterwolf des Burgdorfer Rudels in Niedersachsen gerissen worden war. Übt sie Einfluss auf die Kommission aus?

Problem-Hobby-Halter statt Problemwölfe

Das Land Sachsen-Anhalt fördert bisher die Anschaffung und Unterhaltung von Zäunen und die Futterkosten für Herdenschutzhunde zu 100 Prozent. Insgesamt wurden dafür den Angaben zufolge im Berichtszeitraum 460 000 Euro bereitgestellt. «Wir sehen, dass vor allem die großen Tierhalter konsequent auf Herdenschutz achten und verzeichnen dort deutlich weniger Übergriffe», so Sandra Hagel, Präsidentin des Landesamts für Umweltschutz in einem Bericht der Welt.

Laut Welt sieht auch Umweltminister Armin Willingmann (SPD)  in Wolfsübergriffen vor allem ein Problem kleinerer Tierhalter mit wenigen Tieren. Für sie sei der Herdenschutz oft zu aufwendig. Vor dem Hintergrund des sichtbaren Rückgangs der Übergriffe sieht der SPD-Politiker die von Landwirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) angekündigte Kürzung beim Herdenschutz kritisch. Das Ministerium will ab dem kommenden Jahr nur noch 80 Prozent der Maßnahmen finanzieren.

Sachsen-Anhalt steht beispielhaft für die meisten Bundesländern in Deutschland. Gerade von Hobbyhaltern geht der größte Hass auf Wölfe aus und der meiste Unwillen zu schützen. Dabei werden oft die Fördermöglichkeiten nicht einmal abgerufen. Warum jetzt nur noch 80 Prozent bezahlt werden sollen, obwohl die Beträge sowieso nie volle abgerufen werden, was sogar schon die EU anmahnte, erschließt sich uns nicht. Es wirkt gerade so, als wolle man denen die wollen, Steine in den Weg legen.

Solange Wolfsabschüsse als Problemlösung angeboten werden, so lange wird es auch Tierhalter geben, die sogar Risse provozieren, um Abschussverfügungen zu erlangen. Nicht selten haben Bauern auch gleichzeitig einen Jagdschein. Erst eine Null-Wolfsabschusslösung motiviert wirklich zum Herdenschutz.

 

Quelle Pressemitteilung zur Umweltministerkonferenz: https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail/ergebnisse-der-101-umweltministerkonferenz-1701431976

Weitere Quellen:

https://www.sueddeutsche.de/politik/wolf-abschuss-weide-regeln-1.6312827?fbclid=IwAR1Fnw_lpIFIec6wmxv5pBGGHZnNLrqG_PMSpzLjFs9L9TdlLUC7LGiZ0mI

https://www.welt.de/regionales/sachsen-anhalt/article248877610/Zahl-der-Woelfe-in-Sachsen-Anhalt-steigt-aber-weniger-Risse.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/13/lemke-gruene-will-woelfe-auch-ohne-dna-abgleich-erschiessen-lassen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/09/bundesumweltministerin-lemke-es-darf-so-lange-geschossen-werden-bis-es-aufhoert/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/14/beginnt-das-grosse-wolfskillen-bald-auch-in-deutschland/

https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-65745-4_9?fbclid=IwAR0KBsy83dVmMk4LIi9XXZ5BHBPZnjasC67kC8_HCWRMulthWe55sPJ3eqI#Sec4

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

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Wir freuen uns über neue Mitglieder aus allen Wolfsgebieten in Deutschland, die uns aktiv vor Ort draußen helfen wollen. Der erste Schritt ist ein Mitgliedsantrag:
Angriffe sind nicht zu befürchten, da wir die Identität unserer Aktiven nicht heraus geben.

Der irre Stellvertreterkrieg von Regierung und Opposition gegen Wölfe

Sie schießen sich auf ein Lebewesen ein, das sich alleine nicht wehren kann: Den Wolf. Er soll an fast allem Schuld sein, was Bauern und Jäger stört. Mit ins Jagdhorn blasen EU-Chefin von der Leyen, gegen die übrigens zahlreiche Ermittlungen geführt werden, sowie ausgerechnet die Grünen, aber auch CDU und FDP lassen es richtig populistisch krachen. In Hessen und Bayern stehen Wahlen vor der Tür. Warum der Wolf in Deutschland echte Freunde braucht und von wem tatsächlich „echte Gefahren“ ausgehen, lesen Sie in unserer neuen Reportage.

 

Vor einer „echten Gefahr“ durch Wölfe hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag in Brüssel gewarnt. Sie rief die Behörden in den Mitgliedsstaaten auf, Nutztiere und Menschen zu schützen.

„Die Konzentration von Wolfsrudeln in einigen europäischen Regionen ist zu einer echten Gefahr für Nutztiere und potenziell auch für den Menschen geworden“, erklärte von der Leyen. „Ich fordere die lokalen und nationalen Behörden nachdrücklich auf, Maßnahmen zu ergreifen, wo immer es erforderlich ist“, betonte sie.

Von der Leyen zeigte sich bereit, gegebenenfalls den Status des Wolfsschutzes in der EU zu ändern und den Rechtsrahmen zu aktualisieren. Dafür sollen Gemeinden, Wissenschaftler und andere bis zum 22. September aktuelle Daten über die Wolfspopulationen und mögliche Gefahren nach Brüssel melden.

Monitoringdaten für Abschüsse?

Hier muss auch den Ehrenamtlichen, die für das Wolfsmonitoring im besten Gewissen Daten liefern, klar werden, dass diese Daten auch für Abschüsse genutzt werden können. Ungutes Beispiel dafür ist die Schweiz, wo die Wildhut selbst Wolfswelpen schießt, deren Eltern zu „wissenschaftlichen Zwecken“ besendert worden waren. https://act.campax.org/petitions/stoppt-den-wolfs-welpenabschuss-valgrondarudel?source=homepage&utm_medium=promotion&utm_source=homepage&fbclid=IwAR0LWLifsjVk_m99071FBFcrGxbgSNt5WuNd1_HIpRMLLxvpxdDI_A8tUWc

Kaum Schäden durch Wölfe

Zu den durch Wölfe verursachten Schäden sowie für die Kosten von Prävention und Ausgleich sind nun aktuelle Daten und Informationen online verfügbar. Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) stellt diese Daten und Informationen der Bundesländer im Auftrag des BfN jährlich zusammen.

Im Jahr 2022 betrug die Höhe der Fördermittel der Bundesländer für Herdenschutzmaßnahmen 18.428.830 Euro, es wurden insgesamt 3.444 Anträge gefördert. Die Höhe der Schadensausgleichszahlungen betrug 616.413 Euro bei insgesamt 1.135 Übergriffen. Die Höhe der Ausgleichszahlungen sei damit höher als im Vorjahr, aber sie liege unter dem Maximum von 2020. Im Vergleich zu anderen Ausgaben, wie z. B. diese hier: Von der Leyen und Bourla handelten mutmaßlich den Vertrag über 1,8 Milliarden COVID-19-Impfdosen im Wert von 35 Milliarden Euro per Textnachrichten aus.

Da staunt sogar der Wolf. Nicht verfehlte EU-Agrar-Politik, sondern er soll Schuld sein?

 

Es gibt noch immer zu wenig Wölfe in Deutschland

Für das Monitoringjahr 2021/22 wurden in Deutschland 161 Wolfsrudel, 43 Paare und 21 territoriale Einzeltiere nachgewiesen (Stand November 2022, Tab. 1 und Abb. 1). Das Hauptverbreitungsgebiet des deutschen Wolfsbestandes erstreckt sich nach wie vor von der Lausitz ausgehend nach Nordwesten bis in den Norden Niedersachsens. Wolfsrudel wurden in Brandenburg (47), Niedersachsen (34), Sachsen (31), Sachsen-Anhalt (24), Mecklenburg-Vorpommern (18), Bayern (3), Nordrhein-Westfalen (2), Thüringen (1) und Hessen (1) nachgewiesen (Abb. 1 & 2, Tab. 1). Mehrere dieser Rudel haben ihr Territorium grenzübergreifend in zwei oder sogar drei Bundesländern. Grenzübergreifende Territorien wurden jeweils für das Bundesland gezählt, in dem entweder die Welpen nachgewiesen wurden oder in welchem schwerpunktmäßig das Monitoring durchgeführt wurde. Wolfspaare ohne Reproduktion wurden in Brandenburg (14), Niedersachsen (10), Mecklenburg-Vorpommern (6), Sachsen (4), Sachsen-Anhalt (4), Hessen (2), Bayern (1), Schleswig-Holstein (1) sowie in Thüringen (1) bestätigt; territoriale Einzeltiere in Niedersachsen (5), Mecklenburg-Vorpommern (4), Baden-Württemberg (3), Bayern (2), Sachsen-Anhalt (2), Thüringen (2) und in Nordrhein-Westfalen (1) sowie Sachsen (1). Einzelne Nachweise von durchwandernden Wölfen gab es zusätzlich aus Hamburg und Bremen. Das Saarland ist somit das einzige Flächenland, in dem es auch 2021/22 weder territoriale Wölfe, noch Nachweise von durchwandernden Tieren gab.

 

Kein Angriff eines frei lebenden Wolfs auf Menschen in Deutschland – 36 Tote durch Hobbyjäger

Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland vor 25 Jahren hat es keinen einzigen Angriff auf Menschen gegeben. Wohl aber kommen Menschen jedes Jahr durch Hobbyjäger zu Schaden oder gar zu Tode. Anhand von Presseberichten macht die Initiative zur Abschaffung der Jagd regelmäßig eine Aufstellung von Unfällen und Straftaten mit Jagdwaffen, die meist durch aktuelle oder ehemalige Hobbyjäger begangen werden. Demnach wurden allein in diesem Jahr mindestens 36 Menschen durch Jagdwaffen in Deutschland getötet.

 

Platz wäre für 4.000 Wölfe in Deutschland

Da sich Wölfe nur ein Mal im Jahr vermehren und sich die Rudelgröße nach der Anzahl der Beutetiere im Revier richtet, kann von einer unkontrollierten Vermehrung überhaupt keine Rede sein. Zudem wandern Jungtiere spätestens im Alter von zwei Jahren ab und sie suchen sich eigene passende Reviere. Dabei wandern sie hunderte Kilometer. Schon deshalb gefährdet auch ein „regionales aktives Wolfsmanagement“ die Art.

 

Auch Lemke, Vogel, Özdemir und Meyer von den Grünen heulen mit

Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) in der Welt: „Abschüsse von Wölfen nach Rissen müssen schneller und unbürokratischer möglich sein“.

„Wenn Dutzende Schafe gerissen werden und verendet auf der Weide liegen, dann ist das eine Tragödie für jeden Weidetierhalter und eine ganz große Belastung für die Betroffenen. Daher brauchen sie mehr Unterstützung und Sicherheit.“ Ende September wolle sie konkrete Vorschläge liefern. Damit spielt sie wahrscheinlich auf einen aktuellen Fall in Niedersachsen an. Fakt ist allerdings, dass die Schafe trotz wolfsabweisendem Zaun nicht geschützt waren, weil dieser Zaun beeinträchtigt war. Wir berichteten auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/01/niedersachsen-jetzt-will-man-woelfe-regional-abschiessen/

 

 

Wahlkampf in Bayern und Hessen bestimmt durch populistische Inhalte

Nicht nur bundsweit, auch in Bayern und Hessen gäbe es echte Herausforderungen für die Politik. Eine immer weiter ausufernde Rezension sowie steigende Miet- und Energiepreise sowie eine ins Minus laufende Wirtschaft und die Gefahr des Wegbrechens des Mittelstandes, waren früher echte Kompetenzthemen der konservativen Parteien. Heute scheint bestimmte Politiker die Not der Bevölkerung kalt zu lassen. Sie haben einen Schuldigen gefunden, der büßen soll.

Söder (CSU) https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/27/klage-koennte-soeder-populismus-schnell-den-garaus-machen/

und Aiwanger (Freie Wähler) nehmen ja schon seit Jahren in Bayern kein Blatt vor den Mund. https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/21/aiwanger-fw-zu-gruenen-und-bund-naturschutz-haltet-die-klappe/

Und auch die AfD will in Bayern und auch bundesweit Wölfe jagen.

Aber auch die Grünen in Bayern werben mit Emotion, statt mit Inhalten. Welche Zukunft sie Kindern bieten wollen, wird weiter nicht thematisiert. Um Umwelt- oder Tierschutz scheint es den Grünen aber nicht zu gehen. Es sei denn, sie wollen sich von den Bundes-Grünen lösen. Dies gilt auch für die Grünen in Hessen.

 

Wahlkampf ohne Inhalte in Bayern: https://www.nius.de/Politik/gruene-machen-wahlkampf-mit-kindern-statt-inhalten/bedcd43e-0bc9-469d-a6df-583f7b5e2834

 

Wenn der Jäger auch Politiker ist…

kommt ein solches Wahlplakat dabei heraus.

 

 

Auszug aus dem Wahlprogramm der FDP in Hessen

Alles soll weg, woran der Bauer sich stören könnte und die Wälder sollen auch weiter geplündert werden:

Zitat:

Auch das Ziel, 10 Prozent des hessischen Staatswaldes aus der forstwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen und sich selbst zu überlassen, lehnen wir ab. Denn Untersuchungsergebnisse von Hessen Forst gemeinsam mit der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen haben sogar mittelfristig eine Verschlechterung der Artenvielfalt im stillgelegten Wald nachgewiesen.

Das unkontrollierte Wachstum der Wolfspopulation in Hessen ist nicht mit der Weidetierhaltung vereinbar. Mit Blick auf die Wildtiere und ihre natürlichen Wanderwege ist es nicht wünschenswert, immer höhere Zäune zu bauen. Der günstige Erhaltungszustand des Wolfs ist aus unserer Sicht in Hessen längst erreicht. Wir setzen uns für ein aktives Bestandsmanagement des Wolfs in Hessen ein, sobald der Bund die rechtliche Möglichkeit, wie bereits angekündigt, geschaffen hat. Dazu ist es zunächst notwendig, ein realistisches Bild über die 100 Wahlprogramm der Freie Demokraten Hessen zur Landtagswahl 2023 in Hessen sesshaften Wölfe zu erhalten. Wir wollen das Wolfsmonitoring in Hessen professionalisieren und eine Populationsstudie in Auftrag geben. Problemwölfe müssen als solche benannt werden. Ihre Entnahme ist rechtlich bereits jetzt möglich. Wir begrüßen, dass inzwischen wieder Biber in Hessen leben. Da, wo es zu Konflikten zwischen Biber sowie Landwirtschaft und Fischzucht kommt, wollen wir Präventivmaßnahmen fördern und Ausgleichszahlungen ermöglichen. Eine Entnahme von Bibern bei hohen Schäden muss zukünftig möglich sein. Saatkrähen verursachen mittlerweile ernstzunehmende Schäden an landwirtschaftlichen Kulturpflanzen. Im Gegensatz zu Rabenkrähen ist eine reguläre Bejagung aufgrund des europarechtlichen Schutzes der Saatkrähe nicht möglich. Bei akuten wirtschaftlichen Schäden durch Saatkrähen wollen wir Ausnahmegenehmigungen zum Abschuss unbürokratisch ermöglichen. Darüber hinaus setzen wir uns für Ausgleichszahlungen für betroffene Landwirte ein, die wirtschaftliche Schäden durch Saatkrähen in Kauf nehmen mussten.

 

Irrsinn: Wälder sollen ausgelichtet werden

Wir sind ja auch oft in der Natur unterwegs und wir beobachten das Phänomen der Abholzung überall. Tja, wozu wohl, sollen gesunde Bäume abgeholzt werden? Bestimmt nicht zum Klima- und Naturschutz, wohl eher zum Wohl der „Wölfe der Wallstreet“.

 

 

Manchmal hilft nur noch Humor

 

Die SPD drückt die gleichen Begehrlichkeiten nur feiner aus

Die SPD-Landtagsfraktion fürchtet, dass die Kluft zwischen der Angst vor dem Wolf und der Angst um den Wolf in Hessen immer größer wird. Mitschuld daran trage das hessische Umweltministerium, sagte der jagd- und forstpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Heinz Lotz, bereits im Januar.

Dabei lohne sich durchaus ein Blick nach Niedersachsen, wo im vergangenen Jahr eine groß angelegte Wolfsstudie vorgestellt wurde. „Die Niedersachsen konnten für sich nachweisen, dass eine kontrollierte Entnahme von Wölfen keine Gefährdung für den Wolfsbestand darstellt. Sie sind in der Lage zu bestimmen, wie viele Wölfe in der Kulturlandschaft der Menschen in Niedersachsen hinnehmbar sind. So kann das Jagdrecht justiert und ein Bestandsmanagement auf den Weg gebracht werden, dass Hand und Fuß hat. Davon sind wir in Hessen noch viel zu weit entfernt“, so Heinz Lotz, der befürchtet, dass genau dieser Umstand Desinformation und vielen Ängsten Tür und Tor öffne.

https://www.spd-fraktion-hessen.de/2023/01/26/kluft-zwischen-angst-vor-dem-wolf-und-angst-um-den-wolf-wird-in-hessen-immer-groesser/

 

AfD will in Hessen den Wolf jagen gehen

Die  AfD sieht „die Notwendigkeit, einen Akzeptanzbestand mit Entnahmequoten festzulegen und die ordnungsgemäße Bejagung des Wolfes rechtssicher zu ermöglichen“.

 

Bürger könnten die Wahl der CDU bereuen

Auch der CDU in Hessen scheinen frühere Kompetenzthemen wie Wirtschaft, Bildung und Sicherheit inzwischen nicht mehr so wichtig zu sein. Dass sich ausgerechnet der Ministerpräsident mit solch einer Gaga-Aussage auf einem Wahlplakat präsentiert, könnte auch konservative Wähler irritieren.

 

 

Die Rolle der Bauernverbände und Medien

In diesem lesenswerten Artikel und Interview thematisiert Brigitte Sommer, die Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auch die Rolle von Medien, Bauernverbänden, Hassseiten und bezahlten Trollen.

 

 

Herdenschutz funktioniert – aber nur wenn ein Wille vorhanden ist

Wo ein Wille vorhanden ist, gibt es auch Wege. Diejenigen, die lieber Wölfe tot sehen wollen, arbeiten an ihrem eigenen Betriebsuntergang, denn nichts wird sich an der desolaten Situation vieler Betriebe ändern. Die Wölfe haben keine Schuld.

Positives Beispiel aus Hessen. Nein, es braucht keine zwei Meter hohen Zäune, wenn die geförderten Möglichkeiten auch optimal genutzt und aufgebaut werden. Auch HSH an stark durch Spaziergänger frequentierten Gebieten sind kein Problem.

 

 

Es geht um viel mehr als Wölfe

Nicht nur Tier- und Naturschützer sind nun gefordert, wirklich aktiv für den Schutz unserer Umwelt und unserer Tierwelt zu werden. Dabei wird es immer deutlicher, dass es gar nicht nur um Wölfe oder andere Wildtiere geht, sondern dass massiv die Interessen von mehreren Lobbys durchgesetzt werden sollen. Hierbei stellt sich auch die Frage, ob die Regierung überhaupt noch den Willen des Volkes vertreten kann, oder ab nicht längst bestimmte Konzerne und Finanzdienstleister im Hintergrund die Strippen ziehen. Laut einer Volksweisheit offenbart der Blick in die Augen eines Wolfes die Seele der Natur. So findet vielleicht auch gerade auch ein Angriff auf unsere Seelen, auf die Verbundenheit zur Natur und dem Menschsein an sich statt, für das die Wölfe ebenfalls als Stellvertreter stehen.

 

Quellen:

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/von-der-leyen-nennt-wölfe-echte-gefahr-in-europa/ar-AA1gd8xn?ocid=winp1taskbar&cvid=f91ba9e01b4d403ca13574de62c3cc67&ei=167&fbclid=IwAR3A74w96zNN3EW1AueIOKuaRK_4bESRHcVSvz7nyOth-YfLP7qOCfoN00Y

https://www.nius.de/Politik/lemke-und-von-der-leyen-wollen-den-wolfabschuss-erleichtern/ba8dc635-98ec-4784-956a-b95d78e7b738

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/mehr-schutz-fur-weidetiere-ozdemir-und-vogel-begrussen-initiative-fur-leichteren-abschuss-von-wolfen-10416433.html

https://www.euractiv.de/section/innenpolitik/news/pfizer-affaere-weitere-klage-gegen-von-der-leyen/

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/mehr-schutz-fur-weidetiere-ozdemir-und-vogel-begrussen-initiative-fur-leichteren-abschuss-von-wolfen-10416433.html

https://www.fr.de/politik/hessen-wahl-2023-landtag-partei-programme-wolf-natur-schutz-92472152.html

https://www.sueddeutsche.de/bayern/wolf-weidetiere-debatte-artenschutz-1.4347655

https://www.dbb-wolf.de/mehr/pressemitteilungen/details/bericht-zu-praevention-und-nutztierschaeden-2022-veroeffentlicht

file:///Users/orlando/Downloads/Statusbericht%20_W%C3%B6lfe%20in%20DE%2020212022_DBBW_20230216.pdf

https://www.wildtierschutz-deutschland.de/single-post/jagdunfall-straftaten

 

Wir warnten und protestierten bereits:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/14/beginnt-das-grosse-wolfskillen-bald-auch-in-deutschland/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/07/07/schiessen-statt-schuetzen-gruenentrick-um-wolfsschutz-aufzuweichen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/09/bundesumweltministerin-lemke-es-darf-so-lange-geschossen-werden-bis-es-aufhoert/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/28/eskaliert-die-streitkultur-wirklich-erst-jetzt/

 

Niedersachsen: Jetzt will man Wölfe regional abschießen

In Niedersachsen eskalieren Politiker, Bauern und Jäger mit absurden Forderungen nach Abschüssen von Wölfen weiter, obwohl die Fakten nach neusten Rissen zeigen, dass die meisten Weidetiere wieder einmal mehr nicht geschützt waren.  Im Fall der zerstückelten Wölfe gab es tatsächlich eine Anzeige, die Staatsanwaltschaft ermittelte wohl auch, doch das Verfahren wurde gleich wieder eingestellt. Hintergründe zu diesen Fällen und weitere Fakten in unserer neuen Niedersachsenreportage.

Interessengruppen machen ja bereits seit Jahren Druck auf Bundesregierung, in Landesregierungen bis hin zur EU, den Schutzstatus von Wölfen herabzusetzen. EU-Kommissar Sinkevicius teilte diesen Begehrlichkeiten aber erst wieder vor Kurzem eine Absage. Die Länder, die den EU-Vertrag unterschrieben hatten, müssen sich auch an die Vereinbarungen halten. Dort wo heute einfach geschossen werden kann, wie z. B. in Frankreich, waren Ausnahmen im Vertrag vereinbart worden.

 

Unsere Wölfe in Deutschland gehen schweren Zeiten entgegen. Während man von anderen Ländern, wie Indien oder Nepal oder auch Ländern in Afrika erwartet, dass dort Beutegreifer geschützt werden und viele Orgas auch mächtig Werbung sowie Profit mit entsprechenden Projekten machen, hält man in Deutschland nicht einmal Wölfe aus. Sie werden zum Spielball von Politik und Lobbyisten. Foto: Brigitte Sommer

Diese Ausnahmen gelten nicht für Deutschland. Viele Wolfsfreunde erleichtert dies und viele sind beruhigt. Zu Unrecht, unserer Meinung nach.

Koalitionsvertrag im Bund sieht ein regional differenziertes Bestandsmanagement europarechtskonform vor

Niedersachsens Ministerpräsident Weil (SPD) erklärte, die rot-grüne Landesregierung habe sich verpflichtet, an einem Konzept der Ampel-Regierung für ein europarechtskonformes, regional differenziertes Bestandsmanagement mitzuarbeiten, wodurch Wölfe in bestimmten Regionen geschossen werden könnten, um ihre Zahl konstant zu halten, so Weil.

Fast wie choreografiert scheinen mit dieser Forderung von Weil ein Großriss im Landkreis Stade sowie mehrere Rissvorfälle im LK Gifhorn, LK Nienburg und im Bereich des Rehburger Rudels vorgekommen zu sein.  Niedersachsens Umweltminister bläst in einem Beitrag des NDR ins gleiche Horn. Zitat: Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) fordert neue Regeln zum Umgang mit Wölfen. Er reagiert damit auf den mutmaßlichen Wolfsangriff im Landkreis Stade. Dabei starben mehr als 50 Schafe. „Wir merken, dass wir mit den jetzigen Regeln so nicht weiterkommen“, sagte Meyer (Grüne) im Gespräch mit dem NDR Niedersachsen. Man wolle den Wolf erhalten – doch wo die Tiere trotz Herdenschutzmaßnahmen große Schäden anrichten, müsse schnell und unbürokratisch gehandelt werden – bis hin zu Abschussgenehmigungen gleich für mehrere Wölfe. Es könne nicht sein, dass man wochenlang abwartet, um einen „Problemwolf“ mithilfe von DNA-Proben zu identifizieren. Wichtig sei zudem die Möglichkeit, regional differenziert zu handeln, erklärte Meyer.

Die gerissenen Tiere waren nicht geschützt

Weder der NDR, noch andere Medien berichteten darüber, dass die Weidetiere nicht fachgerecht geschützt waren. Stattdessen wurde wieder einmal mehr Stimmung gegen Wölfe gemacht. Auch die Landesjägerschaft, die ausgerechnet auch noch das Wolfsmonitoring inne hat, beteiligte sich an vorschnellen Abschussforderungen. Statt Aufklärung wurde in vielen Artikel wieder einmal mehr Angst und Panik gemacht. Wozu soll dies dienen? Soll eine Bevölkerung, die in der Mehrheit positiv den Wölfen gegenüber steht, endlich auf Wolfsabschüsse eingenordet werden? Kaum jemand weiß anscheinend, dass Abschüsse bereits im Koalitionsvertrag vereinbart wurden. Auch Agrarminister Özdemir (Grüne) macht mit Stimmung für ein regionales aktives Wolfsmanagement. Doch nicht nur das, er hat sogar zugesagt, gemeinsam mit Wirtschaftsminister Lindner (FDP) auf Jagd zu gehen.

Der Verein Freundeskreis frei lebender Wölfe hat zum Fall des Großrisses tatsächlich einen Faktencheck gemacht, dessen Beurteilung wir voll unterstützen.

Auch in der Rissliste ist aufgeführt, dsss die Tiere nicht geschützt gewesen sind.

 

Fakten stützen These von Wolfsschutz-Deutschland e. V.

Wolfstötungen in Niedersachsen: Erst ein Urteil in 20 Jahren
Braunschweig: Die Zahlen des Umweltministeriums stützen die These der Tierschützer. Die Täter blieben in der Regel straffrei. Eine Ausnahme bildete das Jahr 2011.
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Die Vorwürfe waren deutlich an unsere Zeitung adressiert. In der Folge der Berichterstattung Mitte August über den Ermittlungsstand nach dem gefundenen Wolfskopf vor dem Nabu-Artenschutzzentrum in Leiferde und dem im Mittellandkanal bei Sehnde entsorgten Wolfskadaver hatte ein Leser geschrieben, diese Zeitung würde einem „dubiosen Verein“ ein Forum bieten, „krude Vorwürfe“ gegenüber der Polizei und ihrer Ermittlungsarbeit zu äußern.
Gemeint war in dem Fall der Verein „Wolfsschutz-Deutschland“, aber auch der „Freundeskreis Freilebender Wölfe“ hatte sich ganz ähnlich zur Arbeit der Ermittlungsbehörden geäußert. Hier der Link zum Artikel: https://www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/article239307219/Wolfstoetungen-in-Niedersachsen-Erst-ein-Urteil-in-20-Jahren.html?fbclid=IwAR3cZx5slR6qIZWT6leMQZSefUkvQ1axGR_ex8pcthe6Qp2yRCYNvzWOysg

Fall Leiferde: Immer noch kein Täter, Verfahren eingestellt

Die WAZ schreibt heute in einem Artikel, dass das Verfahren aufgrund einer Strafanzeige im Fall Leiferde bereits wieder eingestellt worden sei. Zitat aus dem Artikel: „Täter konnten bislang nicht ermittelt werden. In den Leiferder Fall kam zwischenzeitlich dann auch Bewegung. „Die Staatsanwaltschaft hat in einem Verfahren dieses gegen einen namentlich bekannten Beschuldigten geführt, da eine konkrete Strafanzeige gegen diese Person existiert und die Staatsanwaltschaft in solchen Fällen verpflichtet ist, die Person als Beschuldigten zu führen“, bestätigte Stefan Rusch, erster Staatsanwalt in Hildesheim und dortiger stellvertretender Pressesprecher. Aber: „die in der Anzeige genannten Aspekte waren jedoch nicht geeignet, um einen Anfangsverdacht zu begründen, sodass das Verfahren eingestellt wurde. Ein Täter konnte bislang nicht ermittelt werden,“ teilte die Staatsanwaltschaft auf AZ-Anfrage weiter mit. Hier der Link zum Artikel in der WAZ: https://www.waz-online.de/lokales/gifhorn-lk/gifhorn/illegale-toetung-zweier-woelfe-im-kreis-gifhorn-das-ist-der-aktuelle-stand-der-ermittlungen-OMCJVEVDB5CH7NFCADBKBNAE5I.html

 

Nur eine Null-Abschuss-Politik kann weitere Auswüchse verhindern

Nicht ein regionales Bestandsmanagement kann unserer Meinung von Wolfsschutz-Deutschland e. V., solchen Eskalationen Einhalt gebieten, sondern nur eine Null-Wolfsabschusspolitik. Denn solange Wolfsabschüsse als Problemlösung angeboten und umgesetzt werden, so lange werden bestimmte Halter und Interessengruppen dafür sorgen, dass es Risse gibt, um Wolfsabschüsse zu fordern und umzusetzen.

Bürger sollen Wolfskillerteam in Niedersachsen finanzieren

Problemwolfkreation, statt mehr Druck auf die Weidetierhalter auszuüben, um endlich Schutzmaßnahmen zu installieren, scheint der Inhaber des Wolfcenter Dörverden als Lösung in Betracht zu ziehen, denn er will eine ausgebildete schnelle Eingreiftruppe an Wolfsjägern. Bezahlt werden solle dies aus Steuergeldern. Auch Bauernverband und Landesjägerschaft sind sich wohl weitgehend einig. Die Presse macht mit und veröffentlicht Artikel, die nur Pro-Wolf ausgerichtet scheinen.

Dabei zeigt ein Blick in die Rissstatistik des Landes Niedersachsen, dass die meisten Risse noch immer auf nicht ausreichend geschützten Weiden stattfinden. Der Vorschlag von Frank Fass ist deshalb für uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. völlig inakzeptabel, denn solange Wolfsabschüsse als Problemlösung angeboten werden, so lange werden Tierhalter genau solche Risse provozieren, um eben Abschussgenehmigungen zu erlangen. In einem aktuellen Fall bei Römstedt, bei dem zehn Schafe gerissen worden waren, gab selbst der Schäfer zu, dass seine Tiere nicht ausreichend geschützt waren.

Ein Wolfskillerteam, auch noch vom Steuerzahler finanziert?

Fass hatte bereits im vergangenen Jahr eine Eingreiftruppe an Wolfsjägern in der HAZ gefordert, dies in einer eigenen Pressemitteilung Anfang des Jahres noch einmal bekräftigt und nun in einem Artikel in der Kreiszeitung wiederholt. Darin heißt es. Zitat: Faß: „Was wir dringend brauchen, ist eine Fachgruppe auf Landesebene, mit Mitarbeitern, die wirklich gelernt haben, wie man Wölfe fängt, sie betäubt, vergrämt und auch, wie man Wölfe tötet.“ Diese durchaus schwierigen Aufgaben den örtlichen Jägern allein zu überlassen, dies quasi „nebenbei“ zu erledigen, sei der Sache nicht angemessen. Gleichwohl bräuchte diese Fachgruppe die Unterstützung der örtlichen Jäger. „Und ja: Diese Lösung würde Steuergelder kosten.“

Frank Faß leitet als Inhaber das Unternehmen WOLFCENTER seit dessen Eröffnung im Jahr 2010, ist in der Vita seines Buchverlages zu lesen. 1974 in Niedersachsen geboren, sei er in einer Jägerfamilie aufgewachsen, die den Grundstein seiner Naturverbundenheit legte. Seine Leidenschaft für Jagdhunde könne er nicht verbergen und so seien es auch die Erfahrungen mit den Hunden, die sein Interesse an Wölfen geweckt hätten.

Abschuss als Mittelweg?

Als gelernter Diplom-Ingenieur für Luft- und Raumfahrttechnik bilde er sich in seiner Freizeit intensiv fort, um mehr über Wölfe und ihren Einfluss in Deutschland zu informieren. Frank Faß sei fest davon überzeugt, dass ein Zusammenleben mit Wölfen in Deutschland möglich ist, wenngleich es auch Konflikte zu lösen gilt. Dies kann seiner Meinung nach nur gelingen, wenn von allen Beteiligten ein »Mittelweg« gegangen wird – also abseits extremer Haltungen für oder gegen Wölfe.

Der ehemalige Wolfsberater Fass tritt mit Anti-Wolfspositionen, wechselnd mit Pro-Wolf-Positionen in der Presse auf. Es kursiert auch ein Video, (das sogenannte „Blechschüsselvideo“ von CANIS – Zentrum für Kynologie) das einen sehr umstrittenen Umgang mit einem Deutschen Schäferhund zeigt.

Der Interviewpartner in der Kreiszeitung, Landwirt Jörk Hehmsoth, sitzt  auch im Vorstand des Verbands Lüneburger Heidschnuckenzüchter, kurz VLH, tritt immer wieder in kritischen Berichten zum Thema Wolf auf. Obwohl er selbst noch keine Risse gehabt habe, ängstige er sich vor dem Wolf. Zitat aus dem Artikel der Kreiszeitung: Hehmsoth ergänzt: „Wenn Wölfe bejagt werden sollen, dann muss es einen strengen Plan geben, der schnell umgesetzt werden kann.“ Viele Wolfsbefürworter nahmen den Artikel als „pro Wolf“ wahr, doch er manipuliert unserer Meinung nach geschickt die Leser zur Zustimmung von Abschüssen.

Bauernverband mit neuem Dreh?

Zufälle gibt es. Vor wenigen Tagen erschien eine Pressmitteilung des Niedersächsischen Bauernverbandes, dessen Duktus plötzlich scheinbar von harten zu zarten Tönen wechselt. Man distanziere sich von Radikalen. „Wir stehen zu unserer Zusage, den Wolf nicht ausrotten zu wollen, sondern aktiv im Dialog das Miteinander von Weidetier und Raubtier zu organisieren – und grenzen uns damit ganz deutlich von militanten, extremen und radikalen Wolfsgegnern ab“, so Jörn Ehlers, Sprecher des Landvolkes und des Aktionsbündnisses „Aktives Wolfsmanagement“ in einer Pressemitteilung. Seine Aussagen klingen aber in einer Sendung eines Wolfshasserkanals irgendwie ganz anders: https://www.youtube.com/watch?v=ptUgHSrPSq8

Niedersächsische Jäger treten Aktionsbündnis „Aktives Wolfsmanagement bei“

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern ja bereits seit Jahren, dass der Jagdverband das Wolfsmonitorings in Niedersachsen abgibt. Doch obwohl die Landesjägerschaft im Mai 2023 dem Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement beigetreten ist, das die Wiederausrottung der Wölfe anstrebt, wird das Niedersächsische Umweltministerium unter dem Grünen Umweltminister Christian Meyer bislang nicht wirklich tätig. Der Leiter für das Wolfsmonitoring in Niedersachsen, Raoul Reding tritt regelmäßig mit nicht neutralen Aussagen zum Thema Wolf in der Presse auf. Wie kann es sein, dass eine Interessengruppe, die ganz offensichtlich den Wolf als Konkurrenten sieht, den Wolfsbestand überwachen darf? Ganze Rudel verschwinden in Niedersachsen. Wir berichteten auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/09/05/wolfsmonitoring-zwoelf-rudel-in-niedersachsen-verschollen/

Dabei ist es unstrittig, dass Wölfe helfen, Wälder zu schützen. Siehe auch Bericht hier: https://www.menschen-fuer-woelfe.com/post/wo-der-wolf-lebt-w%C3%A4chst-der-wald-billiger?fbclid=IwAR2yt3Zi6BAjiZnNE-ipjBrGrMdf1KL_GFc5HhVtELWgIDSnTbpucLOn5pM

Gegen Deutschland läuft indes ein EU-Verfahren wegen nicht definierter Naturschutzgebiete. Auch ob der „Green Deal“ wirklich zu mehr Naturschutz führt, darf angezweifelt werden, wenn in Wirklichkeit ungeniert Lobbypolitik umgesetzt wird.

 

Pressemitteilung des Wolfcenter Dörverden: https://www.wolfcenter.de/2023/01/14/pressemitteilung-vom-12-01-2023-eruebrigt-wolfsjagd-den-herdenschutz/

Weitere Quellen: https://www.lovelybooks.de/autor/Frank-Fa%C3%9F/

https://www.kreiszeitung.de/lokales/verden/doerverden-ort52440/eine-quote-bringt-gar-nichts-gespraech-wolfsexperte-schaefer-92433774.html?fbclid=IwAR3PXhoTEKf5y97_hK6lvMdL4XIQ81xCYO–3Ozu_Yl4Bi5AYEvKcUFdaWI

https://www.weser-kurier.de/landkreis-verden/das-schweigen-der-schnucken-doc7e3b9io4bmsucvpyi47

https://landvolk.net/lpdartikel/buendnis-wolf-aktiv-managen-nicht-ziellos-abknallen/

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Zehn-Schafe-im-Landkreis-Uelzen-getoetet-vermutlich-von-Wolf,aktuelllueneburg9142.html

https://www.umweltkarten-niedersachsen.de/Umweltkarten/?topic=Natur&lang=de&bgLayer=TopographieGrau&layers=alleNutztierschaeden_2023&E=435578.74&N=5817290.65&zoom=3&fbclid=IwAR3bwtXYa0CkIckjzi-EhSXNGR3SVuO2JfMdevveHVCC58QahiYgMtvI2so

Eskaliert die Streitkultur wirklich erst jetzt?

Er erhalte Morddrohungen von Wolfsfreunden, berichtete der Niedersächsische Umweltminister Meyer (Grüne) der NOZ.  Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) stellt ebenfalls Strafanzeige wegen Wolfs-Fake-News von Gegnern, während der Jurist der Deutschen Jagdzeitung den Wolf gleich zur Hölle wünscht. Verfolgt man die mediale Berichterstattung könnte man meinen, dass wirklich beide Seiten eskalieren. Doch ist dies wirklich so?

Christian Meyer zur NOZ: „Wüste Beschimpfungen sind an der Tagesordnung, und ich habe auch erst vorige Woche wieder eine Morddrohung bekommen“, sagte der Grünen-Politiker der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Er habe den Vorgang bei der Staatsanwaltschaft angezeigt….„Wenn Wölfe entnommen werden, werden auch Sie entnommen“, hätte die Drohung gelautet.  Weiter: „Was mich wirklich erschüttert, ist die Hetze zwischen Wolfsschützern und Wolfsgegnern, die gerade in anonymen Internetforen ihren negativen Höhepunkt erreicht. Es gibt kaum ein Thema, das so eine emotionale Verhärtung mit übelsten Beleidigungen aufweist. Ich werbe da sehr um verbale Abrüstung und Rückkehr zur Sachlichkeit und Dialog.“

Wolf, Grauwolf, Wolfsschutz-Deutschland
Da staunt selbst der Wolf. Foto: Brigitte Sommer

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. distanzieren uns von jeglicher Gewalt und Drohungen. Egal gegen wen. Dies ist niemals eine Lösung. Allerdings könnte das eigene Verhalten des Umweltministers dazu beigetragen haben, das viele Menschen Wut und Frust auf seine Politik und die seiner Partei entwickelt haben. Dies deuten wir lediglich als Erklärung, aber nicht als Entschuldigung. Christian Meyer hatte sich nämlich höchstselbst vor der Wahl in Niedersachsen mit diversen Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunden ablichten lassen und er war sogar Mitglied in einer Wolfsgruppe bei Facebook und warb dort um Stimmen für die Wahl. Ob er missverstanden wurde, wissen wir nicht. Viele Menschen waren jedoch der Ansicht, dass Wolfsabschüsse mit Christian Meyer als Umweltminister der Vergangenheit angehören würden. Nun schien der Minister nach der Wahl umzuschwenken, was viele, die ihn gewählt hatten, wohl sehr enttäuscht hatte.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. warnten schon vor der Wahl vor all zu viel Enthusiasmus, was uns teilweise auch wüste Beschimpfungen – auch von Wolfsfreunden – einbrachte. Die Grünen und auch der neue Minister haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie nicht generell etwas gegen Abschüsse haben, sondern es nur um deren Geheimhaltung ging. So wurde auch in Brandenburg unter einem grünen Umweltminister geheime Jagd auf Wölfe gemacht und in Thüringen ließ eine Umweltministerin der Grünen Wolfsmischlinge töten, einfach nur, weil sie Mischlinge waren und ansonsten kerngesund.  In Schleswig-Holstein, auch dort ein Umweltminister der Grünen, soll der Wolf jetzt auch ins Jagdrecht.

Ob die Drohung wirklich als Morddrohung zu werten ist, wird die Staatsanwaltschaft entscheiden müssen. „Wenn Wölfe entnommen werden, werden auch Sie entnommen“, könnte auch so gewertet werden, dass die Wahlurne damit gemeint sein könnte.  Konkret, dass der Schreiber der Drohung Meyer nicht noch einmal wählen würde. Immerhin kann der Umweltminister darauf hoffen, und dies zurecht, dass überhaupt gegen den Drohenden ermittelt wird. Dies ist leider nicht immer der Fall. Auch wir von Wolfsschutz Deutschland e. V haben leider reichlich Erfahrungen mit Drohungen gesammelt und oft sah die Polizei keine konkrete Gefahr und machte darauf aufmerksam, dass im Grunde erst etwas passieren müsse oder die Staatsanwaltschaft nahm erst gar keine Ermittlungen auf, weil dies eine Auslegungssache sei. Der Grad zwischen Meinungsfreiheit und Beleidigung ist schmal, was auch die Politikerin der Linken, Sawsan Chebli auf den Gedanken brachte, eine Petition auf Change gegen Hass ins Leben zu rufen: https://www.change.org/p/gegen-hass-und-hetze-im-netz

Knapp 36.000 Menschen haben die Petition bislang unterschrieben. Während Prominente noch einen gewissen Schutz genießen, sind ganz normale Tier- und Umweltschützer Mobbern und Stalkern oft ausgeliefert. Fehlt es an Argumenten, bleibt oft nur noch die persönliche Beleidigung. Doch nicht nur das, man will die Person psychisch und physisch vernichten. Dabei machen sowohl die mit, die ihren Hass einfach nur anonym ausleben wollen, als auch die, die dafür bezahlt werden, vermeintliche Gegner bestenfalls mundtot zu machen. Doch bei Drohungen bleibt es oft nicht. Immerhin gab es in unserem Fall in diesem Jahr eine Verurteilung wegen Nötigung unserer Vereinsvorsitzenden sowie einer Aktiven mit Geldstrafe. Androhung von Prügel ist an der Tagesordnung, nicht nur im Netz, sondern auch im echten Leben. Und nicht erst aktuell, wie Christian Meyer meint, sondern seit Jahren schon. Und weniger prominente Personen dürfen hier auch nicht mit öffentlicher Unterstützung rechnen. Unsere Vorsitzende solle den B-Day noch genießen, es käme aber der D-Day, ist sicherlich ähnlich zu werten wie die Drohung gegen den Minister. Auch sein Vorgänger Lies (SPD) beschrieb bereits Morddrohungen.

Doch sind Wolfsschützer wirklich genauso aggressiv wie die Gegnerschaft?

Wir meinen Nein. Denn im Gegensatz zu Naturfreunden hat die Gegnerschaft oft freien Zugang zu Waffen und Munition, noch sitzen sie überdurchschnittlich oft in Machtpositionen. Jedes Jahr erscheinen Berichte in den Medien über das Eskalieren von Jägern, die Nachbarn oder Ehefrauen umbringen oder sich gar versehentlich selbst erschießen.

Den Vogel ab, schoss ein Jurist, der bereits im Februar in einem Meinungsartikel in der Deutschen Jagdzeitung Tipps gab, die aufhorchen lassen.

„Zur Hölle mit ihm!“

„Meinetwegen soll der Grauhund zur Hölle fahren!“ Darf ich das sagen? Ja, darf ich! Mein Beruf nimmt mir nicht das Recht auf freie Meinungsäußerung, und es ist vollkommen egal, ob mir PETA oder völlig verwirrte Wolfsschmuser die Pest an den Hals wünschen. Als Jäger, Hundeführer, Hobby-Tierhalter und Nicht-Verbandsfunktionär muss ich nicht „mit den Wölfen heulen“ und geheuchelte Durchhalteparolen im Sinne von „Die Kreisjägerschaft XY begrüßt die Wiederkehr des Wolfes“ nachbrabbeln.

Nein – immer wenn ich irgendwo lese, dass einer der Grauen auf der Autobahn zu Brei gefahren wurde, huscht ein Lächeln über mein Gesicht. Doch der Straßenverkehr allein wird die fortschreitende Bestandsexplosion dieses jagdlichen Mitessers nicht aufhalten. Warum also nicht einfach zur Büchse greifen? Ganz einfach: Weil es (noch) nicht legal ist. Ganz verboten ist es allerdings auch nicht …“ so der Jurist. Harter Tobak, der aufzeigt, wie unangreifbar sich die Machtelite selbst einschätzt.

Auch Strafanzeige gegen Wolfshasser

Strafanzeige stellte auch Agrarminister Till Backhaus, Agrarminister in Mecklenburg-Vorpommern. Hier ging es um eine Lügengeschichte um einen angeblichen Biss eines Wolfs, der sich als Hund entpuppte. Das Ergebnis wollten besonders Uneinsichtige nicht hinnehmen und beleidigten und bedrohten den Minister. Der stellte nun Strafanzeige. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/02/fixe-fakten-die-schlimmsten-fakegeschichten-ueber-woelfe/

Und wie weiter?

Wir können nur den Rat erteilen, sich nicht auf das niedrige Niveau dieser Hater zu begeben, sich aber auch keinesfalls einschüchtern zu lassen und weiterhin beim Auf- und Angreifen durch Argumente zu bleiben. Hass und Gewalt sind niemals eine Lösung. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. werden jedenfalls weiter eine starke Stimme für den Wolf und gegen Lobbyismus, egal von welcher Seite, bleiben. Gewaltandrohungen und Beleidigungen verfangen sich daher nicht.

 

Unser Verein wird nicht staatlich unterstützt, deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Ein monatlicher Beitrag  von fünf Euro in einem Abo hilft uns sehr, unsere Reportagen auch weiterhin werbefrei anbieten zu können und auch unsere aktive Arbeit in den Wolfsgebieten kann weiterhin stattfinden.

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Quellen:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Streit-um-Wolf-eskaliert-Umweltminister-erhaelt-Morddrohung,morddrohung112.html

https://www.svz.de/deutschland-welt/mecklenburg-vorpommern/artikel/zorniger-minister-backhaus-stellt-anzeige-wegen-wolfs-fake-44911350?fbclid=IwAR2YCYp0ZoTAM6Mbtz_kAwTAlL3Erb2QZO5R6Di14cCoEonRyO872FaJq40

https://www.sueddeutsche.de/panorama/kriminalitaet-hannover-morddrohungen-gegen-umweltminister-lies-wegen-wolfsjagd-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200131-99-716302?fbclid=IwAR0ukSQGW_vLYmCZ5FXfJtIxGQZlYYWqL-raArlAfrZY_bTJlsrKqbpz2mQ

https://djz.de/notwehr-gegen-wolf-handlungsempfehlungen/?fbclid=IwAR1uvrq6Baxf7NAlY_o5o8KfWN_rGw7Fb3ryAlItgC-585_d1fsF3QPKwSU

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/16/geheime-wolfsjagden-auch-in-brandenburg/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/03/16/thueringen-wolfsmischlinge-kaltbluetig-erschossen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/09/bundesumweltministerin-lemke-es-darf-so-lange-geschossen-werden-bis-es-aufhoert/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/12/10/gw-950m-soll-sterben-wolfsabschuesse-in-niedersachsen-gehen-mit-den-gruenen-weiter/

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Wolf-soll-ins-Landesjagdrecht-Schleswig-Holsteins-aufgenommen-werden,wolf4818.html?fbclid=IwAR2NnMI2w4gjiOlC0-I9Nn07YqNSAj-L_H5cYleLzPw9oShZtxTykscf06U

Gifhornskandal: Wolfskiller tötete(n) Mutter und Tochter

Im März und April waren in Niedersachsen im Landkreis Gifhorn zwei schlimm zugerichtete Wölfe gefunden worden. Ein Tier wies schwere Verletzungen am Kopf auf, dem anderen war sogar der Kopf abgetrennt worden. Jetzt gibt es Neuigkeiten zu den illegalen, grausamen Wolfsmorden.

Auf Nachfrage beim Umweltministerium bestätigte uns eine Sprecherin gestern, dass die Identität der Opfer nun bekannt sei.

Es handelt sich um Mutter und Tochter aus dem Rudel Ringelah

Beispielfoto Wolfsmutter mit Tochter ©Brigitte Sommer

 

Der Totfund vom 23. März auf einem Parkplatz ist die Wölfin GW1861f. Die genetische Herkunft passe somit zu dem Fundort, da das Rudel Ringelah nördlich von Gifhorn sein Territorium hat. Bei dem von Passanten gefundenen Wolfskopf vom 7. April in Leiferde handle es sich um den Wolf GW3200f. „Es handelt sich damit um einen weiblichen Nachkommen der Elterntiere des Rudels Ringelah, GW1861f und GW1595m. Beide Totfunde gehören somit zum Rudel Ringelah.“
Beim Erscheinen unseres Artikels war noch nicht bekannt, dass es sich um zwei verschiedene Tiere handelt.

Seit 2018 nur gequälte, weibliche Wölfe im Landkreis aufgefunden?

Auffallend ist, dass im Landkreis nur weibliche Wölfe von besonders grausamen Aktionen betroffen zu sein scheinen. Man könnte meinen, jemand möchte die Bildung von Rudeln verhindern. Dies alleine erklärt aber die extremen Quälereien von Wölfinnen nicht. Unsere Belohnung von 15.000 Euro für Hinweise des Täters ist noch immer aktuell: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/11/gekoepfter-wolf-wolfsschutz-deutschland-e-v-erhoeht-belohnung-auf-15-000-euro/

Wir wissen nicht, ob es sich bei dem oder den Tätern eventuell auch um brutale Frauenhasser im Allgemeinen handeln könnte, Statistiken zeigen allerdings auf, dass Triebtäter häufig mit dem Quälen von Tieren angefangen haben. Wir werden die Taten in Kürze in einem Artikel einer Kriminologin näher beleuchten.

 

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