Wir stellen vor: Das für Menschen gefährlichste Lebewesen

Viele Menschen fürchten sich in Deutschland vor Wölfen. Nicht ohne Grund, denn es wird massiv von der Agrar- und Jägerlobby Panik verbreitet. Die Massenmedien generieren mit der Panikmache Klicks und Auflagen. Doch ist diese Panikmache überhaupt berechtigt? Unser Artikel, für den wir uns einmal Statistiken vorgenommen haben,  sorgt für Überraschungen.

Nach einer Studie von UNODC (Stand 2012) verlieren auf der Welt jährlich fast eine halbe Million Menschen (437.000) durch vorsätzliche Tötung ihr Leben. In der Bundesrepublik wurden im Jahr 2019 insgesamt 1595 Fälle von Mord/Totschlag und Tötung auf Verlangen erfasst.

Jedes Jahr sterben in Deutschland bis zu 40 Menschen durch Jäger und Jägerwaffen.

Zahlen lügen nicht. Eindeutig sind Menschen für Menschen am gefährlichsten Foto: Pixabay.

 

238.000 Menschen sind 2022 weltweit durch Konflikte gestorben – so viele wie seit 30 Jahren nicht mehr

Mädchen in Kabul, Afghanistan.  ©Brigitte Sommer

„Weit über 100 Millionen Tote und Verletzte in zwei Weltkriegen binnen ca. 30 Jahren. Soldaten, Zivilisten, Männer, Frauen, Kinder, zerstörte Leben, verlöschte Hoffnungen, unbeschreibbare Gräuel, unendliches Leid – im Angesicht dieser gigantischen Zerstörungswut wollte die Weltgemeinschaft mit einer „weltweiten Friedensorganisation“ alles daran setzen, das weitere Töten zu verhindern oder zumindest einzudämmen“, so Diplomatic Council.

 

Gefährliche Tiere weltweit:

500 Menschen sterben im Schnitt durch Angriffe von Elefanten.

1.000 Menschen sterben im Schnitt durch Krokodile.

2.000 Menschen sterben im Jahr durch einen Befall mit Bandwürmern.

Bis zu 5.000 Menschen sterben im Jahr durch den Stich von Skorpionen.

Bis zu 10.000 Menschen sterben durch Infektionen nach Bissen von Raubwanzen oder von Tsetse-Fliegen und Süßwasserschnecken.

25.000 Todesfälle verursachen Hunde. Davon 180 Fälle durch Haushunde.

Zirka 125.000 Menschen sterben jährlich durch Schlangenbisse.

Durch Mückenstiche sterben zirka 750.000 Menschen im Jahr.

 

Diese hier gelten als die gefährlichsten Tiere in Deutschland:

Zecken

Tigermücken

Wildschweine

Wespen und Bienen (Allergie)

Quallen

Die Spinne Ammen-Dornfinger

Kreuzotter und Aspisviper

Eichenprozessionsspinner (Allergie)

 

Wölfe gar nicht in den Listen der gefährlichsten Tiere

Wölfe kommen überhaupt nicht in den Listen der gefährlichen Tiere vor. Umfassende Informationen zum Gefahrenpotenzial von Wölfen liefert die 2002 vom Norwegischen Institut für Naturforschung (NINA) veröffentlichte Studie „The fear of wolves: A review of wolf attacks on humans“. Darin wurden Berichte über Wolfsangriffe auf Menschen und ihre Ursachen in Skandinavien, Mitteleuropa, Asien und Nordamerika zusammengetragen und ausgewertet. Demnach sind Übergriffe von Wölfen auf Menschen sehr selten. In der Vergangenheit gab es nur wenige Fälle, in denen gesunde Wölfe einen Menschen angegriffen oder gar getötet haben. Wolfsangriffe auf Menschen lassen sich vor allem auf drei Ursachen zurückführen: Tollwut, Provokation und Futterkonditionierung.

Seit der Rückkehr der Wölfe vor mehr als zwanzig Jahren nach Deutschland gab es keinen einzigen Angriff eines frei lebenden Wolfes auf Menschen.

Tollwut, eine tödlich verlaufende Viruserkrankung, die in früheren Zeiten als Hauptursache für Wolfsangriffe galt, ist in Deutschland seit 2008 ausgerottet und gilt auch in den angrenzenden Ländern durch die Immunisierung des Fuchses als weitestgehend bekämpft. Auch die Provokation eines Wolfes ist unter den heutigen Gegebenheiten eine eher unwahrscheinliche Gefahrenursache, da sie laut der Studie vor allem Tierhalter betraf, die – beim Versuch ihre Nutztiere vor einem Angriff zu schützen – Wölfe mit Knüppeln oder Heugabeln in die Enge trieben beziehungsweise Jäger, die Welpen aus dem Bau holten.

 

Menschen sind für Wölfe gefährlich

Menschen erhöhen die Sterblichkeit von Wölfen um mehr als 30 Prozent. Dies zeigt eine neue Studie der Universität von Minnesota. Damit zeigt sich wieder einmal mehr, dass sich Wölfe vor uns fürchten müssen und nicht umgekehrt.

Das Team des Voyageur Wolf Projects der University of Minnesota erforschte, durch welche Einflüsse sich der Bestand eines Rudels über eine lange Zeit verändert sowie die Vermehrungsfähigkeit der Rudel in Bezug auf menschliche Eingriffe. Dabei stellten sie fest, dass die vom Menschen verursachte Sterblichkeit, wie Abschüsse, Wilderei und sonstige Störungen wie Straßen zu Instabilitäten in den Wolfsrudeln und zu kleineren Rudeln führen kann. Die Größe eines Wolfsrudels ist für fast alle Aspekte der Lebensgeschichte von Wölfen entscheidend, von der Jagd auf Beute, über die Aufzucht von Jungtieren, bis hin zur Erholung von Krankheiten. Wir berichteten bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/28/neue-studie-menschen-sind-gefaehrlich-fuer-woelfe/

Alleine in Deutschland haben Menschen von 2003 bis 2024 das Leben von             933 Wölfen auf dem Gewissen.

Menschen für Menschen gefährlich

Fazit: Für Menschen sind vor allem andere Menschen gefährlich.  Speziell über die Gefahren für Kinder berichteten wir hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/02/13/rotkaeppchensyndrom-versus-fakten-woelfe-nicht-unter-den-gefahren-fuer-kinder/

Erschreckende Gefahr für Kinder: Pädophilie

Pädophilie ist die echte Pandemie, sagt die Journalistin und Mutter Giovanna Winterfeld in einem Beitrag auf Nius: https://www.nius.de/episodes/paedophilie-ist-die-echte-pandemie/11873fe1-58ee-4797-bd24-c53a6bd740f8
Bereits in den 70ger und 80ger Jahren hätten Grüne Pädophilie-Befürworter im Geiste der 68ger eine Straffreiheit für Sex mit Kindern gefordert. Institutioneller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen hätte auf der Tagesordnung gestanden. Aber auch heute existiere dieses Problem noch. Etwa ein Prozent der männlichen Bevölkerung gilt als pädophil.
Es ist wohl der Mensch, der am meisten Schrecken auf der Erde verbreitet. „Wer die Würde der Tiere nicht respektiert, kann sie ihnen nicht nehmen, aber er verliert seine eigene,“ sagte einst Albert Schweitzer.

Quellen:

Statis, Nabu.

https://diplomatic-council.org/de/node/343

https://www.bmuv.de/faq/ist-der-wolf-gefaehrlich-fuer-den-menschen

http://www.dbb-wolf.de

https://www.abschaffung-der-jagd.de/menschenalsjaegeropfer/

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. schlägt Alarm: Wolfsrudel an der Grenze zu Polen „verschwunden“

Die im vergangenen Herbst bekannt gegebenen Wolfsmonitoringzahlen wiesen bereits darauf hin, dass es in Sachsen kaum noch Zuwachs an Wölfen gibt. Begründet wurde dies offiziell durch eine besonders hohe Dynamik unter den einzelnen Rudeln. Diese hohe Dynamik bestand aber bereits seit mehreren Jahren, ohne dass sich die Wölfe bekriegt hätten. Zudem war es oft Verwandtschaft, die sich im Nachbarrevier ansiedelte.  Wolfsschutz-Deutschland e. V. vermutet etwas anderes. Seit die Schonzeit für Rothirsche aufgehoben wurde und Wildschweine wegen der Amerikanischen Schweinepest im großen Stil erschossen werden, verschwinden auch die Rudel an der Grenze zu Polen. So ist ein so gut wie wolfsfreier Korridor entstanden. Besteht ein Zusammenhang? Hier unsere Reportage.

Die Natur in der Oberlausitz an der Grenze zu Polen ist atemberaubend schön. Feuchtgebiete wechseln sich mit Heiden und sandigen Böden ab. Dazwischen große eindrucksvolle Wälder, in denen sogar Kraniche brüten. In den Seengebieten und Fischteichgebieten leben Wildgänse, Kormorane, Reiher, Kraniche und sogar Seeadler. Es wirkt wie ein Paradies für Wildtiere, wo sanfter Tourismus und Naturfotografierende ihr zuhause finden. Doch hinter diesen paradisischem Anblick lautert der Tod. Verursacht von Jägern im Blutrausch, die auch in Naturschutzgebieten und sogar Totalreservaten ihr Unwesen treiben.

 

Neißeschleife in der Morgendämmerung. Früher gab es einen regen Austausch an Wildtieren zwischen Polen und Deutschland. Heute ist auf beiden Seiten der Grenze ein kilometerlanger Zaun angebracht, der Tiere am Überqueren hindern soll. Grund: die Abwehr der ASP. Um Wölfen den Wechsel zu erleichtern, errichtete der Forst am Truppenübungsplatz Oberlausitz Kletterhilfen. Auf Druck der Jägerschaft wurden diese wieder abgebaut.

 

Sogar Kraniche brüten jedes Jahr in der Oberlausitz an der Grenze zu Polen.

Weiter Blick in die Landschaft an der Grenze zu Polen.
Auch Beutegreifer wie Bussarde, Seeadler und Milane „verschwinden.“

 

Blick in die Landschaft an der Grenze zu Polen.

 

Niederspree

 

Bei Niesky. Nur ein Fuchs lässt sich in der Abenddämmerung am Waldrand blicken.

 

 

Normalerweise geben wir niemals Standorte bekannt. Hier müssen wir eine Ausnahme machen. Denn dieses Rudel in Neusorge gehört zu den „verschwundenen“ Rudeln. Seit 2017 lebte die Fähe GW1144f aus Biehain mit dem Rüden GW570m  aus Daubitz in dem Gebeit an der Grenze zu Polen. Sie hatten einmal vier und einmal acht Welpen. Ihr Revier liegt genau in dem Bereich, in dem die Jäger praktisch Narrenfreiheit wegen der Schweinepest haben.

Schon ein Jahr vorher „verschwand“ ein Rudel bei Weißwasser, dann Neiße, Biehain (Ein Teil lebt jetzt bei Konigsheimer Berge) und Niesky.

 

Blick durch eine unserer Forschungskameras nach Sachsen. Wildschweine haben wir kaum noch auf den Karten, da sie gnadenlos zusammen geschossen werden. Angeblich um eine Verbreitung der Schweinepest zu verhindern. Dabei wird keine Rücksicht auf die Balance der Ökosysteme an der Grenze zu Polen genommen, wo zusätzlich noch ein Zaun die Schweine am Passieren hintern soll. Bis hinein in Prozessschutzgebiete, in denen dort eigentlich nur im vierten Quartal eines Jahres gejagt werden darf, werden die Tiere verfolgt. Dabei sind längst ganz andere, durch Menschen verursachte Übertragungswege in die Schweinemastanlagen entdeckt worden. Auch Jäger selbst können die Schweinepest übertragen. Wölfe hingegen können helfen, die Schweinepest einzudämmen. Wir berichteteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/01/10/neue-studie-woelfe-koennen-afrikanische-schweinepest-asp-eindaemmen/?fbclid=IwAR06SeAS05HjjPKippIivhFZXTU3xZoUiinTcswR6CBmJP2CJ2u4w2Y7tXI

Jäger verdienen an Abschüssen

„Für das Jagdjahr 2021/2022 wird für jedes erlegte Stück Schwarzwild grundsätzlich 70 € je Tier als Aufwandsentschädigung gewährt. In grenznahen Landkreisen und kreisfreien Städten zu Thüringen, Sachsen und der Tschechischen Republik werden 100 € je Tier gewährt.“ https://www.wildtierportal.bayern.de/wildtiere_bayern/185480/index.php?fbclid=IwAR3YpbahLzFhtVJLULhdHC-vhgfvWoLrSbiMAkdlN1tdIB-dOeVg42-Dg7o
Dazu auch ein sehr interessantes Schreiben der Offenen Jagdgesellschaft Sachsen, in dem gefordert wurde, den Tierschutz praktisch außer Acht zu lassen.  https://ojs-sachsen.de/2020/12/was-wird-das-denn-oejv-mit-einem-schreiben-an-staatsministerin-koepping/

Tierfeindliches Konzept „Wald vor Wild“ beenden!

Im Jahr 2020 wurde auch die Schonzeit für Rothirsche im Kreis Görlitz aufgehoben. Dies deckt sich mit dem Zeitpunkten des Verschwindens der Wolfsrudel.
Die Rothirsche und auch Rehe sind dort ständig auf der Flucht. Nicht etwa vor Wölfen, sondern vor ständigen Jagdevents sowie Störungen durch Waldrodungen, die nicht mehr wie früher nur bei Frost stattfinden.  Die Gesellschaftsjagden des Staatsbetriebes Sachsenforst mit dutzenden, manchmal mehr als einhundert Jägern und Treibern mit ihren Hunden finden mitlerweile fast das ganze Jahr über statt.

Die Philosophie des sächsischen Umweltministeriums und des ihm unterstellten Staatsbetriebs Sachsenforst ist wildtierfeindlich und nicht tierschutzkonform. Es gibt keine stichhaltigen Belege dafür, dass der seit Jahren kontinuierlich steigende Abschussplan von Rot- und für Rehwild tätsächliche Minderungen an Verbissen der Bäume bringt. Der hohe Jagddruck treibt Rothirsche nämlich erst in die Wälder hinein. Rothirsche sind eigentlich Steppenhirsche, die wunderbar beim Freihalten von Flächen helfen können. Den Bestand der Rothirsche könnten wiederum Wölfe in Schach halten.

Zu Jagd-Events kommen regelmäßig über einhundert Jäger aus allen Teilen der Republik und aus Nachbarländern angereist. Mangels eigener Jagdmöglichkeiten nutzen diese Jäger hier jede Chance gegen Gebühr , stattliche Trophäen zu ergattern.

Bei dieser Art der Jagd wird auf alles geschossen, was vor die Flinte kommt. Dadurch werden überlebenswichtige Strukturen im Familien- und Rudelverband von Rothirschen und Rehen zerstört. Immer wieder kommt es auch zu Fehlschüssen. Aktive haben oft in diesen Gebieten bereits elendig leidende schlimm verwundete Hirsche und Rehe gefunden, die seit Tagen gelitten haben mussten. Beschwerden bei den Behörden führen in der Regel nicht weiter. Zuckt der Zeigefinder am Gewehr auch, wenn ein Wolf vor die Flinte läuft? Logischerweise werden alle Tiere des Waldes bei solchen Jagden aufgeschreckt.

Werden bei solchen Treibjagden auch Wölfe geschossen? Einen Beweis haben wir nicht, aber Whistleblower und Jäger, denen das Gemetzel selbst wohl langsam ans Gemüt geht, erzählen dies unter vorgehaltener Hand. Öffentlich äußern möchte sich niemand. Aber der zeitliche Zusammenhang zwischen dem Verschwinden der Wolfsrudel an der Grenze und der Bekämpfung der Schweinepest ist frappierend. Wer hier  S S S (Schießen, Schaufeln, Schweigen) kann sich relativ sicher sein, dass ein erschossenes Tier in den riesigen Gebieten nie gefunden werden wird.

2018 wurden zwei Streichelziegen eines Kindergartens bei Uhsmannsdorf gerissen. Eine Abschussforderung wurde damals nicht genehmigt. Auch, weil wir nachwiesen, dass die Tiere nicht geschützt waren. Plötzlich fanden jedoch in diesem Gebiet große Treibjagden statt und das Biehainer Rudel, das dort lebte, verschwand.

 

In so genannten Totalreservaten oder Prozessschutzgebieten soll die Natur, bzw. der Wald sich selbst überlassen werden. Gejagt darf hier nur im vierten Quartal eines Jahres. Es findet jedoch das ganze Jahr starke Jagdbewegung statt.

 

Im Prozessschutzgebiet Niederspree darf nur im jeweils vierten Quartal eines Jahres gejagt werden. Die Jäger haltern sich allerdings nicht daran. Konsequenzen haben sie kaum zu befürchten.

 

Verlassene Wolfshöhle im Neusorgegebiet.

 

Die Biehainer Fähe. Teile des ehemaligen Biehainer Rudels bilden nun das Rudel Königshainer Berge, südlich des ehemaligen Reviers. Was vertrieb sie von dort? Waren es die Treibjagden?

 

Blick in das ehemalige Revier des Rudels Niesky. Unser aktives Mitglied Lara Sommer auf der Suche nach Losung.

 

Wo viele Rudel leben, ist auf den Wegen immer Wolfslosung zu finden, denn die Tiere markieren so ihre Reviergrenzen. Im Bereich an der Grenze zu Polen ist von Weißwasser im Norden von Ostsachsen bis Görlitz im Süden so gut wie nichts mehr zu finden. Das Neißerudel ist noch offiziell gelistet, wir finden aber keine Spuren mehr. Im Spätwinter war ein neues Wolfspaar bei Neusorge aufgetaucht. Auch dieses Paar verschwand nach kurzer Zeit wieder.

 

An allen Ecken stehen Hochsitze.

Wir fordern ein Verbot der Hobbyjagd in Totalreservaten und Naturschutzgebieten

Diesem Treiben muss ein Ende bereitet werden. Wir fordern ein komplettes Verbot der Hobbyjagd in ganz Deutschland. In diesem empfindlichen Ökosystem müssen aber sofort tragende Konzepte her, um die Natur durch die Ausbeutung zu bewahren und zu beschützen. Hausschweine werden nicht dadurch gegen die Schweinepest geschützt, in dem man ihre wilden Verwandten an Masse umbringt und dadurch ganze Ökosysteme ins Wanken bringt. Wie jedes Tier des Waldes, haben auch Wildschweine ihre Funktion. Aber es bestehen vor allem auch ethische Gründe, das Massaker an Wildschweinen, Rehen, Waschbären, Marderhunden, und vielen weiteren Arten, endlich zu beenden. Diese Mitlebewesen haben genauso ein Anrecht auf ihren Platz, wie wir Menschen. Wenn wir nicht endlich lernen, zu teilen, wird auch unsere Art Geschichte sein, weil wir unseren eigenen Planten zerstören.

Wir brauchen Hilfe und Unterstützung

Die Aufhebung der Schonzeit für Rothirsche sowie die Bekämpfungsmaßnahmen stellten sich bereits als Riesenproblem heraus, und dann kamen noch die Coronamaßnahmen hinzu. Während die anfangs die Arbeit der Jäger als „systemrelevant“ eingestuft worden ist, mussten wir Naturschützer zu Hause bleiben. In dieser Zeit haben wir das Neusorgerudel verloren. Ein bitterer Verlust für uns, denn dieses Rudel war das Rudel, das unserem Sitz am Nächsten lebte. Wir haben es mit einer Lobby zu tun, die über ein Vielfaches an Macht und Geld verfügt. Um hier auch weiterhin Paroli bieten zu können brauchen wir sowohl finanzielle Unterstützung, als auch aktive Mitarbeit. Wir sichern akztiven Mitgliedern Anonymität zu.  Wir suchen dringend tier- und naturliebende Menschen aus den Gebieten rund um Weißwasser, Hähnichen, Rothenburg, Görlitz, Knappenrode, Bärwalder See, Niesky, Uhsmanndorf, usw. sowie in ganz Sachsen. Ebenso sichern wir Informantinnen und Informanten Schutz und Anonymität zu. Unter 0176-48732612 erreichen Sie direkt den Vorstand von Wolfsschutz-Deutschland e. V.

Wie kann ich auch aktiv mithelfen?

Natürlich können Sie auch aktiv in unserem Verein mithelfen, darüber würden wir uns sehr freuen! Voraussetzung ist, dass Sie sich – wie wir – für den uneingeschränkten Schutz der Wölfe einsetzen wollen. Schreiben Sie uns einfach über unser Kontaktformular eine Nachricht.

Hier unsere Kontonummer:

 

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/karte-der-territorien

Quellen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2018/09/22/faktencheck-sachsen-schiessbefehl-auf-uhsmannsdorfer-wolf-ist-nicht-legal/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/15/sachsen-wolfsschutz-deutschland-e-v-protestiert-gegen-den-abbau-von-kletterhilfen-ueber-asp-zaeune-fuer-woelfe/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/10/28/keine-rasante-vermehrung-neue-wolfszahlen-fuer-sachsen-entlarven-alte-probleme/

https://www.kreis-goerlitz.de/Aktuelles.htm/01-Aktuelles/Bekanntmachungen/Afrikanische-Schweinepest-breitet-sich-weiter-aus-Der-gesamte-Landkreis-wird-als-gefaehrdetes-Gebiet-eingestuft.html?keyword=2180,2306&eps=25

https://www.kreis-goerlitz.de/Aktuelles/Archiv-der-Meldungen.htm/Bekanntmachungen/Allgemeinverfuegung-des-Landkreises-Goerlitz-zur-Aufhebung-der-Schonzeit-fuer-Rotwild-im-Gebiet-des-gemeinschaftlichen-Jagdbezirks-Neusorge.html?

Zahlen Jagdstrecke Sachsen: https://ljv-sachsen.de/aktuelle-jagdstrecke/

Karte Forstbezirk Oberlausitz: https://www.sbs.sachsen.de/oberlausitz-7296.html

Nicht nur im Odertal verheerend, auch in Ostsachsen: https://www.spektrum.de/news/afrikanische-schweinepest-ein-zaun-quer-durch-einen-nationalpark/1988536

Interessantes Forschungsprojekt zur oralen Immunisierung von Wildschweinen gegen Schweinepest: https://d-nb.info/961981164/34

Sachsen: Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestiert gegen den Abbau von Kletterhilfen über ASP-Zäune für Wölfe

Hunderte Kilometer lange Zäune an der Grenze von Polen und Deutschland sollen vor der Afrikanischen Schweinepost schützen. Sie sorgten aber bereits in Brandenburg in Hochwassergebieten für unvorstellbares Leid, denn hunderte Wildtiere ertranken grausam, weil sie vor dem Hochwasser nicht fliehen konnten. Eine gute Idee setzte nun der Bundesforstbetrieb Lausitz an der sächsischen Grenze zu Polen um. Er baute Kletterhilfen für Wölfe und andere Tiere. Auf Druck der Agrar- und Jagdlobby sollen die Kletterhilfen nun wieder abgebaut werden. Wir protestieren! Lasst den Wölfen Raum zum Wandern.  Mit Mitmachaktion.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. wies schon mehrmals auf das Problem hin, dass abwandernde Jungwölfe und Wölfe aus Polen sowie andere Wildtiere an der Passage durch den Zaun gehindert wurden. Umso erfreulicher war es für uns zu hören, dass der Bundesforst Lausitz mit Sitz in Weißkeißel endlich auf die Problematik reagierte und Kletterhilfen für Wölfe gebaut hatte.

Doch kaum waren die Hilfen installiert, erregten sie auch schon die Aufmerksamkeit von Jägern.

So sehen Kletterhilfen für Wölfe und weitere Tiere aus.  Foto © Kurt R.
Diese Röhren sind für Füchse, Marder, Hasen und weitere kleinere Bewohner des Waldes gedacht. Foto © Kurt R.
Bei einem Durchmesser von 40 Zentimeter passen auch Wölfe hindurch. Foto © Kurt R.
Durch diese Röhren passen auch Wölfe. Foto © Kurt R.
Gute Sache vom Bundesforst Lausitz: Kletter- und Durchkriechhilfen. Foto © Kurt R.

Franz Graf von Plettenberg vom Bundesforstbetrieb gab dem Bauernblatt agrarheute Auskunft.

Bundesforstbetrieb hat die Rampe errichtet

Tatsächlich zeichne seine Institution für die Errichtung der Zaunpassagen verantwortlich, so von Plettenberg. Auch sei der Wolf in der Tat einer der Hauptadressaten der neuen Rampe über den Zaun, doch auch Tierarten wie Hase, Otter, Fuchs und Biber sollen so die ASP-Zäune queren können. „Wir gehen davon aus, dass Huftiere wie Wildschweine und Rehwild nicht über so eine Rampe laufen,“ so von Plettenberg zu agrar heute.

Von Plettenberg dazu: „Wir haben in den ehemaligen Truppenübungsgebieten einen hohen Wolfsbesatz, der Jahr für Jahr noch anwächst. Diesen nachrückenden Tieren müssen wir eine Möglichkeit geben, sich eigene Territorien außerhalb ihres Rudels zu suchen. Spuren entlang der Zäune haben gezeigt, dass die Wölfe dort patrouilleren, offenbar auf der Suche nach einer passierbaren Stelle.“ Die Errichtung sei in Abstimmung mit der Bundeswehr geschehen.

Auch mit den zuständigen Veterinärbehörden sei das Vorgehen abgesprochen, so von Plettenberg. Für die ehemaligen Truppenübungsplätze ist die Bundeswehr zuständig, genauer die Überwachungsstelle für öffentlich-rechtliche Aufgaben des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Ost, Abteilung Veterinärwesen. In Zusammenarbeit mit dieser wurden sowohl die ASP-Zäune als auch die Übergänge in der Region errichtet.

Agrar und Jagdlobby will die Zäune wieder abbauen lassen

Landwirte beschwerten sich beim Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SMS). Das Ministerium hätte nun angeordnet, die Übersteighilfen für Wölfe wieder abzubauen.

Lasst den Wölfen Raum zum Wandern

Der Wolf steht in Deutschland unter dem höchsten Schutzstatus. Es ist ebenso verboten ihm nachzustellen, wie ihn am Vermehren zu hindern. Und nichts anderes machen diese Zäune ohne Übersteighilfe. Wölfe wandern spätestens im Alter von zwei Jahren aus ihrem elterlichen Revier ab, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Dabei legen sie oft tausende Kilometer zurück. Der Populationsaustausch und damit auch Gen-Austausch zwischen Polen und Deutschland und auch das Verlassen von grenznahen Truppenübungsplätzen ist durch diese ASP-Zäune nicht mehr gewährleistet. Deshalb sind Kletterhilfen, wie sie der Bundesforst Lausitz errichtet hatte, im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes unbedingt notwendig. Deshalb müssen die Brücken bleiben! 

Schicken Sie ihren Protest an Staatsministerin Petra Köpping: 

poststelle@sms.sachsen.de

 

Quellen:

https://www.nordkurier.de/uckermark/zaun-wird-zur-todesfalle-fuer-wildtiere-video-0446582301.html

https://www.agrarheute.com/land-leben/rampen-ueber-asp-zaeune-kletterhilfen-fuer-wolf-co-589913

https://moderner-landwirt.de/uebersteighilfen-ueber-asp-zaun-fuer-wolfswanderung-in-der-oberlausitz-werden-wieder-abgebaut/?fbclid=IwAR3sZT9CbIMlchBD1_HX2BlytUxb4sPR6XXy04sMg4yQ09y1bC5soac8lW8

 

Blick ins Wolfsrevier: Schweinisches Video aus Sachsen

Vor kurzem erschien eine Tagesonlinezeitung aus der Lausitz mit dem Aufmacher, dass Wölfe daran Schuld seien, wenn die anderen Wildtiere in die Städte flüchten. Behauptet hatte dies natürlich wieder einmal ein Jäger. Wir machen in der Lausitz im Wolfsgebiet ganz andere Erfahrungen. Dort arrangieren sich Füchse, Dachse, Waschbären, Waldschnepfen, Marderhunde und natürlich auch Wildschweine ganz wunderbar mit ihren Beutegreifern als Nachbarn. Wildschweine sind gut für Wald und Wiesen. Sie beackern und graben ihren Rüsseln den Boden um.

Dabei gehen sie sogar ganz natürlich gegen eine Verdichtung des Bodens vor und sie holen sich auch jede Menge Schädlinge und Engerlinge. Auch sie haben ein Recht auf ihren Platz in Deutschland, doch eine irre Debatte um die Afrikanische Schweinepest sorgt dafür, dass die Jäger wie im Blutrausch massenhaft Wildschweine töten. Dabei weiß man längst, dass die wilden Verwandten unserer Hausschweine gar nicht entscheidend für die Übertragung dieser Krankheit, vor der sich die Massentierhaltungsbetriebe fürchten, verantwortlich sind.

Der Hauptüberträger ist der Mensch. Der das Virus weitergibt, ohne selber daran zu erkranken. Sprich, die Jäger selber sind es sowie auch Mitarbeiter von Transportunternehmen und Firmen sowie Betriebe, die der Fleischindustrie zuarbeiten.

Dabei ist der Wolf der einzige Jäger, der wirklich dabei helfen kann, die Krankheit einzudämmen und den Bestand an Wildschweinen im Gleichgewicht zu halten. Im Gegensatz zu Hobbyjägern, die die Familienverbände zerschießen und schwer traumatisierte Jungtiere zurückbleiben, die ihre Rotte mangels Erfahrung nicht anführen können, suchen sich Wölfe, junge so genannte „Überläufer“ aus, die nicht fit sind sowie alte und kranke Schweine.

Das Gemetzel im Wald: Hobbyjäger haben fast eine Million Wildschweine getötet. Wildtiere haben faktisch keine Rechte.

Wildschweine leben in Familienverbänden. Sie sorgen und kümmern sich um ihre Kinder. Dieses Video aus Anfang April zeigt eine Rotte mit vielen, ganz kleinen Frischlingen, die noch ihr gestreiftes Babyfell tragen. Wildschweinmütter singen ihren Babys beim Säugen sogar etwas vor.

 

Doch statt den Tieren Respekt und Achtung zu erweisen, werden Wildschweine gnadenlos verfolgt. In Brandenburg dürfen sie sogar mit Pfeil und Bogen geschossen werden. „Mit allem, was lebt, sind wir durch Wesensverwandtschaft und Schicksalsgemeinschaft verbunden,“ sagte einst Albert Schweitzer.

 

Quelle: FB-Seite Jagdvergehen.

Umso schlimmer ist es, was wir unseren Mitlebewesen antun. Wenn wir jetzt nicht Empathie für alle Lebewesen entwickeln, werden wir uns letztlich selbst zerstören, sagen auch immer mehr Forscher. Unfassbar, was Hobbyjäger aus diesem getöteten Wildschwein gemacht haben. Sieht so Respekt aus?

Quellen:

https://www.deutschlandfunk.de/polen-mit-woelfen-gegen-die-afrikanische-schweinepest.697.de.html?dram:article_id=428156

http://www.maz-online.de/Brandenburg/Ministerium-erlaubt-Bogenjagd-auf-Wildschweine

https://www.zeit.de/wissen/2018-10/afrikanische-schweinepest-seuchenschutz-wildschweine-oekologie-impfstoff

Zum Weiterschauen und informieren über Tierrechte – Scobel in der 3-Sat-Mediathek

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=80067&fbclid=IwAR37egcba4S4fzId5QTjINhPfiX_IsrPn2G-gwMiyRLDJ4m9YonZr1L89Yg