Bayernlobby eskaliert: Wölfe und andere Wildtiere in Not

In der Rhön dienen ungeschützte Schafherden in Riedenberg offenbar als Köder für Rissprovokationen, wie unsere Dokumentationen vom 14. September 2025 zeigen. Gleichzeitig bedroht die geplante Jagdgesetz-Reform vom September 2025 in Bayern nicht nur aktuell sieben Wolfsrudel, sondern den Tierschutz insgesamt. Der Wanderwolf GW4806m riss am 5. September 2025 in Mönchberg im Landkreis Miltenberg vier Schafe und eine Ziege, ein klarer Hinweis auf die Notwendigkeit von Herdenschutz. Wolfsschutz-Deutschland e. V. war vor Ort und sieht in diesen Entwicklungen einen dringenden Aufruf zu Prävention, Aufklärung und Schutz, statt Panikmache, irreführenden Veranstaltungen und Jagdeskalationen. Lesen Sie hier unsere Fotoreportage, in der wir auch darüber aufklären, dass Protest alleine gegen die Hobbyjagd nicht ausreicht.

 

Skandal in der Rhön: Ungeschützte Herden als Argument für Abschussanträge

Im Landkreis Bad Kissingen, wo der Wolf seit Jahren ein natürlicher Teil der Wildnis ist, spitzt sich die Lage wieder einmal zu: Schafhalter in Riedenberg und Umgebung lassen ihre Herden anscheinend bewusst ungeschützt, um Risse zu provozieren und Abschussanträge zu rechtfertigen, während allen Wölfen illegal nachgestellt wird. Als Verein, der jeden Abschuss ablehnt, waren wir am 14. September 2025 vor Ort im Landkreis Bad Kissingen und in Riedenberg. Unsere Dokumentationen zeigen: Die Zäune der betroffenen Herden sind mangelhaft oder fehlen völlig – ein klarer Verstoß gegen empfohlene Maßnahmen. Der Ort grenzt direkt an den Truppenübungsplatz Wildflecken, das Kernhabitat der Wölfe. Halter müssten längst schützen – stattdessen scheint Provokation das Ziel zu sein.
Beispielfoto Wölfe in Angst. © Brigitte Sommer

Risse durch Fahrlässigkeit oder Absicht? 

Ende August und Anfang September 2025 wurden in Riedenberg mehrere Schafe gerissen: Am 27. August ein totes Tier, am 3. September ein weiteres totes und zwei verletzte, am 5. September drei tote und drei verletzte Schafe – insgesamt zehn betroffene Tiere. Ein Riss ist genetisch als Wolfsangriff bestätigt, bei den anderen stehen Untersuchungen aus. Wie die Main-Post vom 19. September 2025 berichtet, gab es seit der Umsetzung von Schutzmaßnahmen laut der Verwaltung des Landkreises Bad Kissingen keine weiteren Risse. Das Landratsamt Bad Kissingen bestätigt: Die Weidetiere in Riedenberg waren nicht gesichert, bis auf eine Ausnahme, was die Risse erklärt. Das Amt habe Notfallmaßnahmen eingeleitet, dränge auf Zäune oder Herdenschutzhunde, heißt es in einem Artikel in der Main-Post. Ein Abschuss wird nach der derzeitigen Lage nicht genehmigt. Unsere Aufnahmen vom 14. September zeigen offene Weiden ohne Schutz, direkt am Wildflecken-Gebiet. Fördermittel der Bayerischen „Förderrichtlinie Investition Herdenschutz Wolf“ für Zäune und Beratung bleiben anscheinend ungenutzt. Statt Schutz provozieren Halter Risse, um Abschüsse zu erzwingen. Ein kalkulierter Plan?

 

Territorium Wildflecken

 

Das Rudel Wildflecken lebt auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken, der sich auch über die hessische Landesgrenze hinweg streckt. Es wird aber in Bayern geführt. Es ist das Nachbarrudel zum Rudel Hohe Rhön, das nach unseren Daten ausgerottet wurde.

 

 

Das Streifgebiet des Rudels Wildflecken reicht bis zum Kreuzberg. Hier auf dem Foto ist das Kloster Kreuzberg zu sehen. © Brigitte Sommer

 

Blick ins Rudelgebiet Wildflecken in der Rhön. © Brigitte Sommer

 

Schafe hinter einem wolfsabweisenden Netz von 1,10 Metern und 8.000 Volt bis zur unteren Ebene. Damit sind dieses Schafe gut geschützt. Dokumentiert am Kreuzberg, 14.09.25.

 

Mahnfeuer in Riedenberg: Hass statt Lösung

Am 26. September 2025 findet in Riedenberg ein Mahnfeuer statt – Teil einer EU-weiten Aktion des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung (FDS) um 19.30 Uhr. Unter dem Motto „Schweigen beim Wolf ist Verrat an den Weidetierhaltern“ fordert man Abschüsse. Doch wir sehen darin Antiwolfspropaganda: Statt Feuer für Hass braucht es Aufklärung und Schutzmaßnahmen.

Illegale Verfolgung: Die Zerstörung der Rhönwolfsrudel

In der Rhön wird allen Wölfen illegal nachgestellt. Das Rudel „Höhe Rhön“ wurde laut unseren Daten ausgerottet: Die Wölfin Frigga (GW3092f) verschwand 2024 spurlos. Vier verwaiste Welpen blieben zunächst zurück, bis auch sie verschwanden. Das Rudel Wildflecken verlor einen „Babysitter“. Im August 2024 wurde eine Wölfin aus Wildflecken abgeschossen – DNA-Tests bewiesen: Es war der falsche Wolf. Illegale Jagden destabilisieren Rudel und verhindern Koexistenz.

 

Riedenberg ist ein abgelegener Stadtteil von Bad Brückenau und fast direkt am Truppenübungsplatz Wildflecken gelegen. Ganz offensichtlich gibt es auch dort Wolfsfreunde. Es wird dort aber auch ein unglaublicher Hass geschürt, dem regionale und überregionale Medien leider eine Bühne bieten. Am 26.09.25 soll in der Bergseestraße 4 ein so genanntes Mahnfeuer gegen Wölfe stattfinden.

 

Zaundokumentationen aus Riedenberg

Schafe in Riedenberg hinter einem sehr ungenügenden Zaun. Siehe Hintergrund. Teilweise Maschendraht und teilweise Baustahlmatten, ohne zusätzliche Stromlitze. Dokumentiert am 14.09.25.

Vorderseite des Zauns. Hinter dem im Hintergrund zu sehenden Hügel sind die Grenzen des Truppenübungsplatzes, auf dem das Rudel Wildflecken lebt, nicht weit. Dieses Gebiet ist seit Jahren Wolfsgebiet. Wer hier nicht schützt, riskiert Risse. Nirgendwo Untergrabschutz, keine Stromlitze und der Zaun ist dazu noch eingedrückt. Dokmentation vom 14.09.25.
Riesige Lücke. Dokumentation am 14.09.25
Blick zum hinteren Teil des Geländes. In der Dorfmitte befindet sich ein unwegsames Fischteichgelände, das nicht eingezäunt ist. Das Gebüsch kann als Kletterhilfe dienen, die Holzpfosten sind morsch. Dokumentation vom 14.09.25

 

Schafe um Fischteiche in der Mitte von Riedenberg, einem unzugänglichen Feuchtgebiet, das durch den an den Wald angrenzenden Truppenübunsgplatz leicht erreicht werden kann. Keine Sicherung, gar kein Zaun am Bach. Dabei ist bekannt, dass Wölfe gut schwimmen können. Dokumentation vom 14.09.25

 

 

 

Ziegen hinter einem Weidenetz mit zusätzlichen Litzen außen herum. Dokumentation vom 15.09.25. Ob die äußeren Litzen nach einem Riss hinzugefügt worden sind, wissen wir nicht.

 

Diesen niedrigen Zaun mit nur zwei Litzen fanden wir 14.09.25 auch noch bei Riedenberg vor. Welche Tiere hier geweidet haben, können wir nicht sagen, es sind aber deutliche Spuren von Beweidung vorhanden. Falls hier Schafe darauf standen, hatten sie gar keinen Schutz.

 

Territorium Hohe Rhön

Blick aus dem Juli in die Lange Rhön, wo das Nachbarrudel „Hohe Rhön“ (Frigga) sich angesiedelt hatte. Nach unseren Daten wurde es komplett illegal ausgerottet. Das LfU führt allerdings eine Sichtung am 8. August im Landkreis Rhön-Grabfeld auf. Allerdings ohne Belege. Am 29.06.25 sollen Griso und eine Tochter aus dem Rudel Wildflecken im Landkreis Rhön-Grabfeld ein Schaf gerissen haben. Am 07.06. gab das LfU an, ein Foto mit einem Wolf betätigt zu haben. Allerdings wird dieses Foto nicht gezeigt. Nachweise zum Rudel gibt es nur bis Ende April 2025. Darunter Filme und Bilder, die aber nicht gezeigt werden sowie ein Nachweis (Genetik, Rissabstrich Wildtier) des männlichen Wolfes GW4442m (HW02) am 11.04.2025. Die Elterntiere sind GW3092f x GW3519m. (Eltern Frigga und Griso, Bruder Nuka).

Blick aus dem Juli 25. Schafe und Herdenschutzhunde in der Langen Rhön im Landkreis Rhön Grabfeld.

 

Gut bewachte Schafe, dank fünf HSH in der langen Rhön. Bild vom Juli 2025.

 

Landkreis Miltenberg

Der Wolf GW4806m, erstmals in Hessen nachgewiesen, hat am 5. September 2025 in Mönchberg im Landkreis Miltenberg vier Schafe und eine Ziege gerissen.  Gleichzeitig sorgen Panikmache und irreführende Veranstaltungen für unnötige Spannungen.
Die DNA-Analyse des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) identifizierte GW4806m als Verursacher des Risses. Der Wolf, ein wandernder Rüde, der im Mai 2025 im hessischen Vogelsberg nachgewiesen wurde, griff wohl auf einer ungeschützten Weide an. Der Landkreis Miltenberg hat das Gebiet als „Ereignisgebiet“ klassifiziert und die Förderung für Zäune und Herdenschutzhunde ausgeweitet. Insgesamt wurden fünf Tiere getötet, ein Vorfall, der durch besseren Schutz vermeidbar gewesen wäre. Eine Pferdehalterin aus dem Landkreis betreibt seitdem Panikmache, obwohl es dort überhaupt keine dokumentierten Fälle gibt, in denen Wölfe Pferde angegriffen haben. Zudem ist eine Veranstaltung mit einem Tierarzt geplant, der bundesweit als Wolfsgegner bekannt ist und Fake-Geschichten verbreitet, was die Lage unnötig eskalieren lässt.
Da dort in der Gegend schon etwas länger immer wieder ein Wolf gesichtet wurde, ohne dass es jemand groß aufgeregt hätte, könnte es sein, dass sich GW4806m in der Gegend um Mönchberg angesiedelt hat.

 

Das Gebiet zwischen Mönchberg und Klingenberg ist überhaupt nicht von Weidetierhaltung geprägt, sondern von Agrarflächen mit Anbau von Getreide und Mais. Zudem gibt es große Flächen mit Obstplantagen, die die Bienen bestäuben. In der Region wurde schon seit längerer Zeit immer mal wieder ein Wolf gesehen, aber fast niemand regte sich darüber auf.

 

Unterwegs waren am 19.09.25 bei Mönchberg Brigitte und Gudrun mit Spürnase Alba, die zum Wolfssuchhund ausgebildet wird. Wir suchen in allen Wolfsgebieten noch aktive Menschen, die sich an Zaundokumentationen und internem Wolfsmonitoring beteiligen möchten: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Schafe bei Mönchberg hinter einem mobilen Weidezaunnetz in Höhe von 90 Zentimetern. Wir wissen nicht, ob dies die Rissweide ist. Sie dient jedoch als gutes Beispiel vor Ort dafür, wie leicht es Hunden und Wölfen gemacht wird. Auf den unteren Verstrebungen war am 19.09.25 keine Spannung.

Weide im Film

 

Auf der am Boden aufliegenden Verstrebung ist nie Spannung. Es ist jedoch wichtig, dass auf den darüber liegenden Verstrebungen genug Spannung ist. Am 19.09.25 war auf diesem Zaun unten keine Spannung, was bedeutet, dass hier kein Schutz vor Untergraben vorhanden war. In den allermeisten Fällen graben sich Wölfe unter Zäunen hindurch.

 

Auf den Litzen waren am 19.09.25 8.000 Volt Spannung. Allerdings beträgt der Abstand zum Boden hier 60 Zentimeter, was weder Hund noch Wolf daran hindert trotz Spannung auf die Weide zu gelangen. Es gab bislang dort überhaupt keinen Angriff auf Pferde. Seit einem Schafs- und Ziegenriss macht eine Pferdehalterin allerdings dort Stimmung gegen Wölfe und sie schürt Panik. Angeblich ist sogar eine Veranstaltung mit dem Antiwolfspropagandisten Dr. W. aus dem hessischen Gelnhausen geplant. Dabei sind Pferde viel mehr durch Wolfsripper gefährdet, als durch Wölfe oder Hunde. https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/01/14/angriffe-auf-pferde-280-irren-rippertaten-stehen-nur-16-wolfsangriffe-gegenueber-abschussforderungen-von-pferdehaltern-unverhaeltnismaessig/

Pferdeweide im Film

 

Blick ins Gebiet zwischen Collenberg und Mönchberg. Dort gibt es zahlreiche gut ausgeschilderte Wanderwege.

 

Der Sendemast Mönchberg ist umgeben von zwei Hochsitzen. Direkt gegenüber ein Rastplatz für Wanderer, die dort gefährlich pausieren. Foto vom 19.09.25
Auch hier schient es viele Wolfsfreunde zu geben. Hie befindet sich auch ein Rastplatz mit Erdkühlschrank, aus dem sich Wanderer gegen eine Spende kühle Getränke heraus nehmen können.

 

Mönchberg ist ein Luftkurort und bietet gastronomisch und auch für Wanderer Einiges. Wolfsgegner behaupten immer wieder, dass in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft kein Platz für Wölfe sei. Das Bild hier zeigt das genaue Gegenteil. Viele Gemeinden würden auch von den Devisen von Wolfsfreunden profitieren, deshalb sollten Bürgermeister und Behörden sich auch nicht von den Bauern aufhetzen lassen.

 

Nur wenige Wölfe in Bayern

 

Auszug aus der Rissliste Bayern. https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm
Aktueller Screenshot von DBB-Wolf. Beim Rudel Wildflecken wurden nur zwei Welpen nachgewiesen. Eine Jungwölfin von dort wurde im vergangenen Jahr „versehentlich“ auf dem Gebiet des Rudels Hohe Rhön erschossen. Sobald das Rudel den Truppenübungsplatz verlässt, wird ihm illegal nachgestellt. Vom Nachbarrudel Hohe Rhön (Frigga) gibt es keine Nachweise mehr. Dies deckt sich mit unseren Daten. Weiterhin gibt es in ganz Bayern aktuell nur Nachweise vom Rudel Fichtelgebirge mit vier Welpen, Kitschenrain mit sechs Welpen, Pressather Wald mit vier Welpen, Veldensteiner Forst mit 4 Welpen, Manteler Forst mit sechs Welpen und Bayerischer Wald Süd mit drei Welpen. Ausriss aus: http://www.dbb-wolf.de
Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) bestätigt: In Bayern sind aktuell nur sieben Wolfsrudel bestätigt – ein fragiler Bestand. Auch der Goldschakal, seit 2010 in Bayern präsent und 2024 mit einem ersten Wurf dokumentiert, steht unter Druck. Dennoch drängen Politiker und Jäger auf Bejagung beider Arten. Als Verein, der jeden Abschuss ablehnt, sehen wir darin einen Skandal. Die überarbeitete Jagdgesetz-Reform vom September 2025 ist ein Angriff auf Natur und Naturschutz – besonders absurd angesichts von Protesten, die sich nur gegen die Hobbyjagd richten, während in Bayern „Wald vor Wild“ von Förstern und Berufsjägern brutal umgesetzt wird.

Reform mit harten Bandagen: Wolf und Goldschakal ins Jagdrecht

Am 9. September 2025 beschloss die Bayerische Staatsregierung Eckpunkte für das Jagdgesetz, getrieben von Hubert Aiwanger (FW) und Michaela Kaniber (CSU). Wolf und Goldschakal sollen als „Wildtiere“ bejagt werden. Kaniber fordert abgeschnittene Rehohren als Abschussnachweis – eine barbarische Praxis. Aiwanger will „unbürokratische Bejagung“, gestützt auf die EU-Lockerung des Wolfschutzes. Ohne bundesweiten „günstigen Erhaltungszustand“ wird dies nicht durchsetzbar sein, doch Bayern drängt auf eine „Lex-Wolf“. Das Konzept „Wald vor Wild“, das auch in Bayern gilt, soll Jägern mehr Macht geben. Der BUND nennt es „Bankrott des Naturschutzrechts“, hat aber bislang mehr oder weniger durch Unterwürfigkeit geglänzt. Sieben Rudel und ein Goldschakal – Warum diese Jagdlust? Mit sieben Rudeln und etwa 100 Wölfen ist Bayerns Wolfspopulation empfindlich. DBBW-Daten vom 19. September 2025 zeigen minimale Zuwächse. Der Goldschakal wird als „Problem“ gebrandmarkt, obwohl beide Arten Ökosysteme stützen und Schäden von Wildverbissen von Rehen minimieren könnten. Absurderweise sollen Rehe aber von Jägern noch mehr geschossen werden.  Risse an Weidetieren rechtfertigen keine Bejagung, zumal Herdenschutz Schäden um 95 Prozent senken würde. Viele Naturschutzfreunde protestieren nur gegen die Hobbyjagd – ein absurder Fokus in Bayern, wo „Wald vor Wild“ von Förstern und Berufsjägern sogar mit noch rücksichtsloserer Grausamkeit umgesetzt wird. 
Beispielfoto Rothirsche.

In Bayern sind beispielsweise Rothirsche auf nur 14 Prozent der Landesfläche auf zehn isolierte Rotwildgebiete beschränkt – auf den restlichen 86 Prozent müssen sie per Gesetz abgeschossen werden, was auch Proteste nur gegen die Hobbyjagd und nicht auch gegen die allgemeine Jagd als absurd erscheinen lässt. 

Diese Einteilung, seit den 1970er Jahren besteht, verhindert natürliche Wanderungen und Genaustausch zwischen Populationen. Ergänzt wird das durch Straßen und Siedlungen, die Lebensräume zerschneiden und Inzucht fördern. Sogar die Hobbyjäger in Form des Bayerische Jagdverbandes (BJV) kritisiert dies und fordern die Abschaffung der Rotwildgebiete, um genetische Verarmung zu stoppen. Ähnlich warnen Experten: Seit den 1990er Jahren ist bekannt, dass solche Barrieren Populationen verinseln und genetisch schwächen.

Folgen: Missbildungen und Aussterberisiko. Eine Studie der Universitäten Göttingen und Gießen aus 2025 belegt fortgeschrittene genetische Verarmung in bayerischen Populationen, die langfristig das Aussterben bedrohen könnte. Symptome umfassen verkürzte Kiefer, verdrehte Schädel und versetzte Zahnreihen – Fälle, die in Deutschland zunehmen.

Die „50/500-Regel“ warnt: Unter 500 Individuen pro Population droht Verarmung. In Bayern führt die künstliche Einschränkung zu Degeneration, die Widerstandskraft und Gesundheit mindert.

Ablenkung durch Wolfshass

Während Bauern in Bayern mit geschürtem Hass auf Wölfe abgelenkt werden – etwa durch Forderungen nach Abschüssen in der Rhön oder Mönchberg –, toben die wahren Bedrohungen für die Landwirtschaft unbemerkt: Ausländische Investoren kaufen riesige Agrarflächen auf, ohne dass Politik oder Gesellschaft adäquat reagieren. Der Frankfurter Rundschau-Artikel vom 22. September 2025 beleuchtet den Skandal: Australische Investoren der Igneo Infrastructure Partners haben für 300 Millionen Euro 20.000 Hektar der Deutschen Agrar Holding übernommen, hauptsächlich in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Die Anzahl ausländischer Agrarholdings stieg von 118 (2020) auf 153 (2023). Sie bewirtschaften nun 2,1 Millionen Hektar – ein Plus von 32 Prozent. Agrarministerin Miriam Staudte warnt: „Grund und Boden ist zu einem lukrativen Spekulationsobjekt geworden, bei dem viele Bauern nicht mehr mithalten können.“ Share Deals umgehen Steuern und Bund und Länder schieben Verantwortung hin und her – ein systematisches Wegschauen seit der Föderalismusreform 2006. In Bayern, wo nur sieben Wolfsrudel den Hass auf sich ziehen, ist das Problem ähnlich akut: Der Bayerische Agrarbericht 2024 zeigt steigende Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke, mit 689 Angeboten für Acker- und Weideflächen, oft an Investoren. Immonet listet Hunderte von Parzellen, darunter 9.711 m² in Essenbach, die bis Ende 2025 verpachtet und für Spekulanten attraktiv sind.

Statt sich den ganzen Tag mit Hass auf Wölfe zu beschäftigen und bösartige Kommentare in sozialen Netzwerken zu verfassen, sollten Bauern gegen diese Landnahme aufbegehren: Konzernkäufe bedrohen Unabhängigkeit und Biodiversität, während der Wolf als Regulator hilft. Es ist Zeit, den echten Feind zu sehen – und den Wolf zu schützen.

 

Quellen:

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

https://www.br.de/nachrichten/bayern/neues-jagdgesetz-was-aendert-sich-beim-abschuss-von-rehwild,UwxgstZ?fbclid=IwY2xjawM_QWVleHRuA2FlbQIxMAABHln_Iy4kE_Mg9RTpN8F2JWBSv8fRGB33IclP4I1rnUR2PNDouCsEgimr7DsW_aem_iMiRfBX8XU1LmaTW-Ntq_Q

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/jagdgesetz-reform-weniger-b%C3%BCrokratie-wolf-und-goldschakal-im-fokus/ar-AA1N0Awv?ocid=socialshare

https://wolfszentrum.hessen.de/sites/wolfszentrum.hessen.de/files/2025-08/20250807_wolfsnachweise2025_2026.pdf

https://www.primavera24.de/aktuelles/news/moenchberg-wolf-hat-vier-schafe-und-eine-ziege-gerissen?fbclid=IwY2xjawM_V5pleHRuA2FlbQIxMAABHqnNpsinhKd2_sM9Qa5uEK_TP9hYbDT9VNjfEP_kAsZbsDAjVl0JE5aM-Sqh_aem_AoGJucg8e7gH0bgmqAoB6A

https://www.fr.de/wirtschaft/auslaendische-investoren-kaufen-in-deutschland-riesige-agrarflaechen-politik-reagiert-nicht-zr-93949350.html?utm_term=Autofeed&utm_campaign=fr&utm_medium=Social&utm_source=Facebook&fbclid=IwY2xjawM_YpBleHRuA2FlbQIxMAABHvh3m9nQiNpDw08drPsJfHvHUYSgsf1wO9yr993xD8R3dOWw0lU_bIKF-nA4_aem_hlkcDJFmvezJqRXgt7oGQg#Echobox=1758602442

https://www.facebook.com/groups/630745127109379

 

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11 Gedanken zu „Bayernlobby eskaliert: Wölfe und andere Wildtiere in Not

  1. solange ihr in sachen wolfsschutz, gesetzlich wesentlich verschärfter ökologieschutz, gesetzliche jagdverbote (denkt ans luxemburger füchse-jagdverbot), gesetzliche verpflichtungen der weidetierehalter, usw usw nicht umdenkt, und eure anliegen auf politische ebene hebt, werdet ihr mittel- und/oder langfristig nichts oder kaum etwas erreichen können (kampf gegen windmühlenflügel), und die jetzige reale politische entwicklung unter cdu/csu und der „fähnchen im wind“-spd läuft sogar diametral umgekehrt, wie ganz klar zu sehen (umweltschutz usw gerät zunehmend weiter in den hintergrund), und die politisch-best-vernetzten lobbies lachen sich schlapp über die zahlreichen NGOs aller möglichen farben

  2. diese Feigen Dreckspinsel 👿. die müssten ohne Waffen dem Wolf gegenüber stehen, dann werden wir mal sehen, wer nach seiner Mama schreit. der Wolf bestimmt net😈

    1. @iris_gunkel: schön gesagt, aber falsch, denn wölfe sind, genau wie zb füchse, einfach wildlebende nicht-domestizierte hunde-artige, und für den zweibeiner mensch völlig ungefährlich (sich wie mensch auf zwei beine zu stellen, ist im tierreich eine dauer-drohgebärde, weshalb wolf den menschen schon aus diesem grund als bedrohlich erlebt, und nicht angreift, sondern flüchtet oder sich zurückzieht), ich habe selbst einmal 2 wolfsrudel ca 2 jahre lang mit-betreut, und zwar innerhalb der umzäunungen in ständigem live-kontakt mit den tieren auf dem wolfsgelände gelebt, geschlafen, usw, und mir wurde nicht ein härchen gekrümmt, im gegenteil musste ich zb ihrem natürlichen spieltrieb und ihrer lästigen neugierde stopper setzen, ua. durch mich aufrichten und mich auf die beine stellen, dass wölfe menschen bedrohen ist WIRKLICH nur ein traditionelles leidiges schauermärchen im stile „die bestie von gevaudan“ – https://de.wikipedia.org/wiki/Bestie_des_Gévaudan

  3. This article highlights crucial issues regarding wolf conservation and illegal activities in Germany. The detailed documentation of inadequate sheep enclosures and the lack of proper protection is alarming. Its essential to support organizations like Wolfsschutz-Deutschland to ensure these animals are protected and managed sustainably.

  4. warum lassen sich die Landwirte so aufhetzen und für dumm verkaufen und erkennen nicht die wirkliche Gefahr, nämlich wie in Eurem Schreiben erwähnt, der Landraub durch Investoren.?
    Die meisten sind einfach gewöhnt, Tiere nur aus einem Blickwinkel zu sehen, nämlich nützen ihnen diese Tiere PERSÖNLICH, nämlich Schafe zum Erwerb, dann ist das wichtig, aber von Wölfen haben sie keinen persönlichen Vorteil, dass Wölfe für unser Ökosystem wertvoll sind und außerdem schützenswerte Tiere, das interessiert diese Art von Menschen nicht. In unserer heutigen Gesellschaft ist Hass unter den Menschen und gegen z.B. Wölfe auch politisch gewollt, man lenkt damit die Aufmerksamkeit der einfachen Menschen von wichtigen Dingen und wirklichen Gefahren ab.

  5. tja waldemar,das ist wohl sicher richtig und notwendig,die sache des wolfes auf die politische ebene zu bringen..nur hat die letzt bunestagswahl wohl gezeigt welch geistes kind in deutschland wählt..und das waren nicht die hellsten leuchten..
    bei einer derartigen bildungsferne ist ein kulturell tragbares ergebnis und
    die politische ebene schon fast gar nict mehr zu denken.richtig aber wäre juristisch konsequenter vorzugehen,auch gegen nicht ermittelnde..der unteren justiz.
    eine relative strafrechtsrelevanz ist da nicht zu übersehen.

  6. es hat im netz eine film auf utube da wird behauptet es gäbe keine sicheren herdenschutzzäune.ein kommentator behauptet sogar seit jahren an dem them dran zu sein..und das elend der weidetierhalter würde übergangen..
    logisch ist aber wenn es tatsächlich keinen sicheren weidetierschutzzaun gäbe,dann wäre ein derartiger herzustellen.logisch also das versagen der halter u. nicht der wölfe.zudem haben wir hier besprochen das schafskoben die ebenfalls auch elektrisch zureichend gesichert werden können sowie der freiraum zwischen koben und schutzzaun von herdenschutzhunden gesichert werden können.videoüberwachung mit weck bzw. alarmfunktionen können mit sicherheit ebenso hilfreich sein..oder nachtwachen.infrarotlichtschranken….wie in den museen..
    der menschlichen erfindungskraft sind ja keine grenzen gesetzt.aber zu behaupten es gäbe keine und das öffentlich,erscheint mir schon als dreist und impertinente denkfaulheit.wenn nicht als lobbyistische verblödungskampangne….einer konsumistischen haltung…baut euch sicher hrdenschutzzäune,wenn ihr keine
    kaufen könnt,weil ihr meint es gäbe keine…kann ich da nur sagen. aber wer das gewehr bevorzugt will evtl, auch lieber wildern..oder macht das so oder so schon seit längerem ,befürwortet es zumindest..

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