Wolfsschutz-Deutschland e. V. solidarisiert sich mit „Defend the Wolf“ und unterstützt die Mobilisierung für die Wolfszone Jura Vaudois

Die Lage ist alarmierend: In der Schweiz planen die Behörden, M351, den Vaterwolf des Mont Tendre-Rudels, der im Winter einen Schuss überlebt hat, sowie M121, das mögliche zukünftige Leittier des Suchet-Rudels, zu töten.  Wolfsschutz-Deutschland e. V. schließt sich der Kritik von „Defend the Wolf“ an den irreführenden Äußerungen des waadtländischen Staatsrats Vasilis Venizelos an und unterstützt die dringende Mobilisierung zum Schutz der Wölfe in der Wolfszone Jura Vaudois. Wir rufen alle Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde dazu auf, sich vor Ort aktiv für den Erhalt der Wölfe einzusetzen.

Beispielfoto, erstellt mit KI von Grok/X.

 

Wir unterstützen die von „Defend the Wolf“ in seiner Pressemitteilung aufgeführten Punkte und listen diese im Folgenden auf, um die Dringlichkeit der Situation zu verdeutlichen:

  1. „Proaktive Regulierung“ als Täuschung: Der Begriff „proaktive Regulierung“ verschleiert gezielte Tötungen einer geschützten Art. Die Schüsse im vergangenen Winter waren keine Regulierung, sondern ein bewusster Akt der Zerstörung. Wir fordern eine klare Benennung: Ein Wolf ist kein Zielobjekt.
  2. Politisch fragwürdige Maßnahmen: Venizelos’ Eingeständnis, dass solche Aktionen künftig kaum durchführbar seien, zeigt deren mangelnde Legitimität. Es handelt sich nicht um eine grundsätzliche Entscheidung, sondern um eine politische Imageberechnung.
  3. Ziel M351 als Vorwand: Die Behauptung, nur M351, das „problematische Zuchttier“, zu eliminieren, ignoriert die biologischen Folgen. Die Tötung eines Zuchttiers destabilisiert das gesamte Rudel sozial, territorial und verhaltensmäßig – eine Strategie, die einer teilweisen Ausrottung gleichkommt.
  4. Der Jura als Schießstand: Trotz gegenteiliger Beteuerungen wurde der Jura durch intransparente und brutale Verwaltungsmaßnahmen zum Jagdgebiet. Worte wie „Demut“ oder „Lebendigkeit“ können diese Realität nicht vertuschen.
  5. Fehlgeleitete Argumentation: Die Aussage, nicht alle Schafalmen seien „schützbar“, rechtfertigt Gewalt gegen Wölfe, anstatt ein überholtes Pastoralmodell zu überdenken. Wir fordern eine Politik der Koexistenz statt der Konfrontation.

Dringender Handlungsaufruf für die Wolfszone Jura Vaudois:


Die geplanten Tötungen von M351 und M121 sind nicht nur grausam, sondern auch kontraproduktiv. Solche Maßnahmen zerstören die sozialen Strukturen der Wolfsrudel, führen zu ihrer Zersplitterung, verstärken Angriffe auf Vieh und fördern die unkontrollierte Ausbreitung anderer Rudel. Dies ist eine absurde und zerstörerische Logik, die das ökologische Gleichgewicht gefährdet. Wir lehnen den brutalen Umgang mit Lebens ab und fordern, dass Angst und politischer Druck nicht länger das Schicksal einer geschützten Spezies bestimmen.
Wolfsschutz-Deutschland e. V. steht solidarisch an der Seite von „Defend the Wolf“ und dem „Kommitee gegen Wolfsabschüsse“ und unterstützt den Aufruf zur Mobilisierung. Wir fordern eine radikale Neuausrichtung der Wildtierpolitik, die den Wolf als unverzichtbaren Bestandteil unserer Ökosysteme anerkennt. Gemeinsam setzen wir uns für eine nachhaltige Koexistenz ein, die Mensch, Tier und Natur respektiert. Handelt jetzt mit uns – verteidigen wir die Wölfe, verteidigen wir die Natur!

Es wurde eine Petition eröffnet

Petitionstext: „Die Wölfe M121 und M351 wurden aufgrund “unangemessenen Verhaltens” willkürlich zum Abschuss freigegeben. Beide Abschüsse fallen in den Geltungsbereich der Kantone, bei M121 weil er als Einzelwolf eingestuft wurde, beim Wolf M351 weil er „aggressives Verhalten“ an den Tag lege, das potenziell gefährdend für Menschen sein könnte.

M351 ist Teil des Mont Tendre Rudels und potenzieller Vater der Jungtiere, die bald geboren werden. Bei M121 gibt es Grund zur Annahme, dass er ebenfalls Teil eines Rudels ist, was nicht mehr in den Bewilligungsbereich der Kantone fallen würde.

Beide Abschüsse fallen in die Paarungszeit – die willkürliche Abschussbewilligung gefährdet also nicht nur das Leben der beiden Wölfe, sondern auch das der Jungtiere ihrer Rudel, die bald auf die Welt kommen!

„Defend The Wolf“ und „Kommitee gegen Wolfsabschüsse“ fordern:

  • Die Kantone Waadt und Neuenburg dazu auf, die Abschussbefehle für beide Wölfe sofort zurückzuziehen.
  • Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) dazu auf, eine Untersuchung zur Erteilung der Abschussbewilligungen einzuleiten.“ Hier geht es zur Unterschrift:

 

Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde, die vor Ort am Mont Tendre aktiv werden können, melden sich bitte hier beim Kommitee gegen Wolfsabschüsse: https://www.facebook.com/groups/303799529310696

oder bei „Defend The Wolf“: https://www.facebook.com/defendthewolf

 

Schweiz wird von der Berner Konvention erneut gerügt

Das Präsidium der Berner Konvention in Straßburg bedauerte das Versäumnis des Bundesamts für Umwelt (BAFU), einen Bericht über die proaktive Wolfsregulierung vorzulegen und forderte den Bund erneut zur Erfüllung seiner Berichtspflicht auf. CHWOLF und Avenir Loup Lynx Jura (ALLJ), die die Beschwerde eingereicht hatten, begrüßen die Sitzungsresultate, kritisieren jedoch die unkooperative Haltung des BAFU.

Das Präsidium betonte, dass trotz des geänderten Schutzstatus des Wolfs die Regeln der Berner Konvention gelten: Wolfsbestände müssen ökologischen und wissenschaftlichen Standards entsprechen, Nachtjagd und Zielgeräte sind verboten. Kritisiert wurde zudem der Abschuss eines Wolfsrudels im UNESCO-Biosphärenreservat, der ein 20-jähriges Forschungsprojekt im Schweizerischen Nationalpark zerstörte und eine Koexistenzstudie im Juramassiv stoppte. Susanne Clauss (ALLJ) unterstrich die Bedeutung der gestoppten Jurastudie für die Koexistenz von Nutztieren und Großraubtieren.
Weiterhin äußerte das Präsidium Besorgnis über Kürzungen bei Herdenschutzmaßnahmen und forderte den Bund auf, ausreichende Mittel für nicht-letale Methoden und die Förderung von Koexistenz bereitzustellen. Christina Steiner (CHWOLF) kritisierte insbesondere die Streichung von Mitteln für Herdenschutzhunde. Im Herbst erwartet das Präsidium neue Berichte und hofft auf die Mitwirkung des BAFU.
Die Berner Konvention ist ein völkerrechtlicher Vertrag, aber sie hat keinen Mechanismus für verbindliche Strafen. Eine Rüge ist lediglich ein öffentlicher Verweis, der moralischen oder diplomatischen Druck erzeugen kann, aber keine rechtlichen oder finanziellen Konsequenzen nach sich zieht.

 

Quellen:

https://chwolf.org/news/der-bund-wird-von-der-berner-konvention-erneut-geruegt-05-2025?fbclid=IwY2xjawKb2ZFleHRuA2FlbQIxMQABHlnKtepgLHtaup3wnKMbORBom315uQnIrmM7EddxET55AXEU11gaEwKn1ghg_aem_Q-mCUg_39uWYdVgp3qnjHA

https://chwolf.org/medien/chwolf-medien-ecke/medienmitteilungen-2025/medienmitteilung-vom-20-05-2025

Kärntner Wolfsabschuss – Willkür statt Naturschutz

Am 1. Mai 2025 wurde im Bezirk Villach-Land, Kärnten, ein Wolf – ein Rüde – in den frühen Morgenstunden getötet. Dieser Abschuss, der 20. seit Inkrafttreten der Kärntner Risikowolfsverordnung im Januar 2022, ist ein weiterer Beweis für die rücksichtslose und rechtswidrige Wolfspolitik in Österreich. Wir, Wolfsschutz-Deutschland e. V., verurteilen diesen Akt aufs Schärfste und stellen uns entschieden gegen jeden Wolfsabschuss. Der Wolf ist eine geschützte Schlüsselart und seine Tötung – egal unter welchem Vorwand – ist ein Angriff auf die Natur und das ökologische Gleichgewicht.

Beispielfoto Wolf.

Keine genetische Analyse – Willkür statt Transparenz

Die Kärntner Behörden behaupten, der Abschuss sei aufgrund erfolgloser Vergrämungsversuche und der Einstufung des Wolfs als „Risikowolf“ gerechtfertigt gewesen. Doch wie kann ein Tier als Risikowolf eingestuft werden, wenn keine genetische Analyse vorliegt? Laut den uns vorliegenden Informationen wurde der Kadaver zwar beprobt, aber es gibt keinerlei Belege dafür, dass eine genetische Analyse durchgeführt oder abgeschlossen wurde. Ohne diese Analyse ist es unmöglich, den Wolf eindeutig mit Rissereignissen oder anderen Vorfällen in Verbindung zu bringen. Dies ist ein eklatanter Verstoß gegen die Grundsätze eines transparenten und wissenschaftlich fundierten Wolfsmanagements. Die Behörden handeln nach dem Prinzip „erst schießen, dann fragen“.  Doch selbst wenn der getötete Wolf tatsächlich für einen Riss verantwortlich gewesen wäre, wäre dies kein Grund, ihn zu töten. Insider deuten an, dass Landwirte möglicherweise wenig Anreiz haben, ihre Tiere besser zu schützen, da Entschädigungen garantiert und marktschwankungsunabhängig sind. Dies deutet auch darauf hin, dass Entschädigungen in manchen Fällen attraktiver erscheinen als der Verkauf, insbesondere bei niedrigen Marktpreisen oder hohen Schutzmaßnahmenkosten (z.B. Elektrozäune, Herdenschutzhunde). In Kärnten müssen Tierhalter keinen zwingenden Nachweis über Schutzmaßnahmen (z. B. Zäune, Herdenschutzhunde) erbringen, um Entschädigungen für Risse durch Großraubtiere zu erhalten. Die Entschädigungspraxis ist kulanzorientiert und Zahlungen werden auch für unbestätigte Risse oder vermisste Tiere in Gebieten mit Raubtierpräsenz gewährt. Wozu also überhaupt Abschüsse?

Weidetierabstürze: Kein Zusammenhang mit dem Wolf

Die Behörden und die Agrarlobby rechtfertigen den Abschuss mit angeblichen Gefahren für Weidetiere. Besonders perfide ist die Behauptung, Wölfe würden Weidetiere in den Absturz treiben. Doch die Fakten sprechen eine andere Sprache: Es gibt keinen einzigen belegten Fall in Kärnten, in dem ein Wolf nachweislich für den Absturz eines Weidetiers verantwortlich war. Weidetiere stürzen aus vielfältigen Gründen ab – etwa durch schlechtes Wetter, unwegsames Gelände, mangelnde Beaufsichtigung oder Panik durch Hunde oder Touristen. Laut Berichten der Kärntner Landwirtschaftskammer und des Österreichzentrums Bär, Wolf, Luchs sterben jährlich etwa 200–300 Weidetiere in Kärnten durch Abstürze, Krankheiten oder andere natürliche Ursachen, ohne dass Wölfe im Spiel sind.
Die pauschale Schuldzuweisung an den Wolf ist ein populistischer Trick, um von den wahren Problemen abzulenken: unzureichender Herdenschutz, fehlende Hirten und mangelnde Förderungen für präventive Maßnahmen. Statt die Almwirtschaft durch Elektrozäune, Herdenschutzhunde oder professionelles Weidemanagement zu stärken, wird der Wolf zum Sündenbock gemacht. Dies ist unwissenschaftlich und gefährdet die Artenvielfalt langfristig.

Tragödie für die Wolfspopulation: Eine verlassene Wölfin und ihre Welpen?

Beispielfoto Wölfin mit Welpen.

 

Der totgeschossene Wolf war ein Rüde und es ist nicht auszuschließen, dass er eine trächtige Partnerin hatte. April und Mai ist die Zeit, in der Wölfinnen Welpen zur Welt bringen. Ohne den Rüden, der für die Nahrungsbeschaffung entscheidend ist, wird es für eine Wölfin nahezu unmöglich, ihre Welpen allein durchzubringen. Die Folge: Die Wölfin wird gezwungen, häufiger auf leichte Beute wie Weidetiere auszuweichen, was die Zahl der Risse paradoxerweise erhöhen könnte. Studien aus Italien und Slowenien zeigen, dass der Abschuss eines Rudelmitglieds die soziale Struktur eines Wolfsrudels destabilisiert und Rissereignisse oft zunehmen. Kärntens Politik fördert also genau das Problem, das sie vorgibt zu lösen.
Dieser Abschuss ist ein Verlust für die ohnehin kleine Wolfspopulation Österreichs – mit nur etwa 104 nachgewiesenen Wölfen im Jahr 2023. Der Wolf ist eine Schlüsselart, die durch die Regulierung von Wildbeständen wie Rehen und Wildschweinen unsere Wälder gesund hält. Seine Tötung aus Lobby-Gründen ist ein Rückschritt für den Naturschutz. Wir, Wolfsschutz-Deutschland e. V., lehnen jeden Wolfsabschuss kategorisch ab, da er die fragile Population weiter gefährdet und Alternativen wie Herdenschutz systematisch ignoriert.

Strafanzeigen kleiner Vereine: Ein Hoffnungsschimmer – Doch wo bleibt der WWF?

Wir begrüßen die mutigen Schritte kleinerer Tierschutzvereine in Kärnten, die Strafanzeigen gegen diesen Abschuss wegen Tierquälerei angekündigt haben. Diese Vereine zeigen, dass der Widerstand gegen die rechtswidrige Wolfsjagd wächst. Ihre Anzeigen sind ein starkes Signal, dass die Zivilgesellschaft nicht länger schweigen wird. Solche Aktionen sind umso wichtiger, da sie die Behörden zwingen, ihre Entscheidungen zu rechtfertigen und Transparenz zu schaffen.
Doch wir fragen uns: Wo bleibt der WWF? Große Naturschutzorganisationen wie der WWF Österreich haben die Kärntner Wolfsverordnung wiederholt als rechtswidrig kritisiert und rechtliche Prüfungen angekündigt. Doch konkrete Klagen scheitern oft an formalen Hürden. So wurden 2023 Beschwerden des WWF und von ÖKOBÜRO gegen Entnahmebescheide für zwei Wölfe vom Landesverwaltungsgericht Kärnten zurückgewiesen, da die Bescheide als bloße „Informationsschreiben“ gewertet wurden und keinen angreifbaren Verwaltungsakt darstellten. Revisionen beim Verwaltungsgerichtshof blieben offenbar erfolglos und für das neue Alm- und Weideschutzgesetz (in Kraft seit Mai 2024) liegen laut Kärntner Behörden derzeit keine Klagen vor. Die Verordnung ist so gestaltet, dass sie Beschwerden durch pauschale Abschussgenehmigungen und fehlenden Rechtsschutz erschwert – ein klarer Verstoß gegen die Aarhus-Konvention.
Warum zögert der WWF, rechtlich gegen diesen Abschuss vorzugehen? Mit seinen Ressourcen und seiner Expertise könnte der WWF vor Gericht gegen Verstöße gegen die FFH-Richtlinie kämpfen, insbesondere nach dem EuGH-Urteil von 2024, das Abschüsse in Österreich für rechtswidrig erklärte, solange die Wolfspopulation keinen günstigen Erhaltungszustand hat. Wir vermissen eine klare Klagepolitik und fragen uns, ob der WWF seine Kräfte auf Kompromisse mit der Agrarlobby oder anderen Strategien konzentriert, anstatt die Kärntner Wolfsjagd gerichtlich zu stoppen. Wir fordern den WWF und andere große Verbände auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und Klagen einzureichen, um die rechtswidrige Praxis zu beenden.
Die Kärntner Wolfsverordnung ist ein Musterbeispiel für eine verfehlte Politik, die weder den Weidetieren noch den Wölfen gerecht wird. Wir, Wolfsschutz-Deutschland e. V., stehen gegen jeden Wolfsabschuss, da er die ohnehin bedrohte Population weiter schwächt und Alternativen wie Herdenschutz ignoriert. Statt pauschaler Tötungen fordern wir:
  • Fachgerechten Herdenschutz: Elektrozäune, Herdenschutzhunde und Hirten haben in Ländern wie der Schweiz und Italien Risse um bis zu 80 % reduziert. Es dürfte nur Entschädigungen geben, wenn ein Herdenschutz nachgewiesen wurde.
  • Rechtsschutz: Die Verordnung verstößt gegen die Aarhus-Konvention, da sie keinen Rechtsschutz für artenschutzrechtliche Ausnahmen bietet. Dies muss gerichtlich geklärt werden.
Den Wolf zum Feind zu erklären, klingt geradezu fanatisch im Spiegel der tatsächlichen Probleme, die auf die Bauern zukommen werden. Seine Rückkehr nach Österreich ist eine Chance, Mensch und Natur in Einklang zu bringen – doch Kärnten verspielt diese Chance durch eine kurzsichtige Jagdpolitik. Wir stehen an der Seite der kleinen Vereine, die mit ihren Strafanzeigen ein Zeichen setzen wollen, und rufen alle Naturschutzorganisationen auf, sich diesem Kampf anzuschließen.
Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

Die Macht der Agrar- und Jagdlobby in Kärnten

 
Die Agrar- und Jagdlobby prägt Kärntens Politik und Kultur und behindert effektiven Wolfschutz. Globale Konzerne spielen dabei auch eine Rolle, während regionale Strukturen dominieren:
  • Agrarlobby: Die Landwirtschaftskammer Kärnten vertritt 18.228 Betriebe, die 88 % der Landesfläche bewirtschaften. Familienbetriebe stehen im Fokus, doch globale Konzerne wie Bayer (Saatgut, Pestizide) oder Cargill (Agrarhandel) könnten indirekt über Lieferketten Einfluss nehmen. Die enge Zusammenarbeit mit Landesrat Martin Gruber erleichtert agrarfreundliche Politik, wie die Risikowolfsverordnung.
  • Jagdlobby: Die Kärntner Jägerschaft repräsentiert über 11.000 Jäger und kontrolliert 951.745 ha Jagdfläche. Unternehmen wie Swarovski Optik (Jagdoptiken) könnten von der Jagdkultur profitieren, doch der Einfluss bleibt lokal geprägt. Die Jägerschaft nutzt ihre politische Verzahnung, um Wolfsabschüsse zu fördern.
  • Einfluss auf Wolfsabschüsse: Seit 2022 ermöglichte die Risikowolfsverordnung 20 Wolfsabschüsse, gestützt von Agrar- und Jagdinteressen, die Weidetiergefahren übertreiben, obwohl keine belegten Abstürze durch Wölfe vorliegen. Globale Konzerne sind zwar nicht direkt involviert, aber regionale Narrative könnten von Agrarinteressen (z. B. Futtermittelproduktion) unterstützt werden.
  • Kritik: Die Lobby wird für ihre politische Dominanz und mangelnde Transparenz kritisiert. Reformforderungen, z. B. vom Verein der freien Jäger, bleiben ungehört. Der Verein der Freien Jäger bezeichnet die Kärntner Jägerschaft als „feudal“ und kritisiert, dass sie wie ein geschlossenes Machtsystem agiert, das wenig Raum für demokratische Mitbestimmung lässt. Die Jägerschaft, als Körperschaft öffentlichen Rechts mit etwa 11.630 Jagdscheinbesitzern, wird als elitär wahrgenommen, da sie von einflussreichen Akteuren wie Großgrundbesitzern und traditionellen Jagdstrukturen dominiert wird. Naturschutzinteressen werden zugunsten populistischer Narrative zurückgestellt, während globale Konzerne indirekt von einer schwachen Umweltpolitik profitieren.
Fazit: Die Kärntner Agrar- und Jagdlobby basiert auf regionaler Macht und politischer Verzahnung, mit Einfluss globaler Konzerne. Nur gesellschaftlicher Druck und stärkere Naturschutzpolitik können diese Strukturen aufbrechen.

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Wolfsschutz-Deutschland e.V. verurteilt die rücksichtslose Herabstufung des Wolfsschutzes als politische Willkür

Wolfsschutz-Deutschland e.V. verurteilt die Entscheidung der EU-Mitgliedstaaten im COREPER I Meeting vom 16. April 2025, den Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen, auf das Schärfste. Diese rein politische Entscheidung, die jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehrt, ist ein unverantwortlicher Angriff auf den Wolf und die Biodiversität Europas. Sie ignoriert die überwältigende Unterstützung der Bevölkerung für den strengen Schutz des Wolfs und verschärft die ohnehin dramatische Lage, in der Wölfe bereits jetzt in großem Stil illegal abgeschossen werden. Wolfsschutz-Deutschland e.V. ruft das EU-Parlament auf, diesen skandalösen Rückschritt im Mai 2025 zu stoppen.

Eckdaten der Entscheidung

Die Vertreter der Mitgliedstaaten (COREPER) billigten am 16. April 2025 das Mandat des Rates, den Schutzstatus des Wolfs in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) von Anhang IV („streng geschützt“) auf Anhang V („geschützt“) herabzustufen. Diese Änderung folgt der Anpassung der Berner Konvention, die am 7. März 2025 in Kraft trat und den Wolf von Anhang II auf Anhang III herabstufte. Begründet wird dies mit der Notwendigkeit, Mitgliedstaaten mehr Flexibilität bei der Bewirtschaftung von Wolfspopulationen zu geben, um sozioökonomische Herausforderungen, insbesondere Schäden an Nutztieren, zu minimieren. Das EU-Parlament soll im Mai 2025 über die Änderung entscheiden. Mitgliedstaaten können strengere nationale Schutzmaßnahmen beibehalten.
Wenn, wie bislang, das Monitoring in Deutschland überwiegend in den Händen der Jägerschaft bleibt – einer Gruppe, die sich für den Abschuss der Wölfe einsetzt – sind keine genauen Daten zu erwarten, ja es ist zu befürchten, dass die Zahlen künstlich hoch gesetzt werden, um einen „günstigen Erhaltungszustand“ erreichen zu können, während in Wahrheit die Wölfe im großen Stil illegal verfolgt werden.
Bald kommt die nächste Generation Wolfswelpen auf die Welt. In welche Zukunft sie hinein geboren werden, entscheiden wir alle. © Brigitte Sommer

Politische Willkür ohne wissenschaftliche Grundlage

Die Herabstufung des Schutzstatus ist ein rein politischer Akt, der sich in keiner Weise auf wissenschaftliche Erkenntnisse stützt. Die Wolfspopulation in der EU (ca. 20.300 Tiere, Stand 2023) ist trotz ihres Wachstums ökologisch und genetisch anfällig. Studien belegen, dass der Wolf als Schlüsselart eine unverzichtbare Rolle in Ökosystemen spielt, indem er Wildbestände reguliert und die Biodiversität fördert. Die Behauptung, eine Herabstufung sei notwendig, um Konflikte mit Landwirten zu lösen, ist ein populistischer Vorwand, der die wissenschaftliche Realität ignoriert. „Diese Entscheidung ist ein unverantwortlicher Kniefall vor Lobbyinteressen, der die Zukunft des Wolfs in Europa gefährdet“, sagt Brigitte Sommer, Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e.V. Sommer: „Es gibt keinerlei Beweise dafür, dass Abschüsse die Konflikte mit Nutztieren reduzieren. Im Gegenteil: Sie destabilisieren Wolfsrudel und verschärfen das Problem.“

Illegale Tötungen: Der Wolf ist bereits bedroht

Bereits jetzt werden Wölfe in großem Stil illegal abgeschossen. Berichte aus Deutschland und anderen EU-Ländern zeigen, dass vorsätzliche kriminelle Tötungen ein massives Problem darstellen. In Deutschland wurden in den letzten Jahren immer wieder Wölfe tot aufgefunden – oft Opfer von Gift, Fallen oder Schüssen. Diese illegale Verfolgung schwächt die Population und macht den strengen Schutzstatus umso dringlicher. Die Herabstufung des Schutzstatus sendet ein fatales Signal: Sie legitimiert indirekt die Tötung von Wölfen und könnte die Wilderei weiter anheizen. „Der Wolf wird bereits gnadenlos verfolgt“, betont Sommer. „Anstatt den Schutz zu schwächen, müssen wir ihn stärken, um diese Beutegreifer vor dem Aussterben zu bewahren.“

Prävention statt Abschuss

Die Schäden an Nutztieren, die als Rechtfertigung für die Herabstufung angeführt werden, sind lösbar – und zwar ohne den Wolf zu opfern. Herdenschutzmaßnahmen wie Elektrozäune, Schutzhunde und verbesserte Stallungen haben sich als hochwirksam erwiesen. EU-Förderprogramme und Entschädigungen für Landwirte sind bereits verfügbar und müssen konsequent ausgebaut werden. Anstatt den Wolf zum Sündenbock zu machen, sollte die EU in nachhaltige Koexistenzlösungen investieren. Die Herabstufung droht einen uneinheitlichen Flickenteppich an Regelungen zu schaffen, der den europaweiten Schutz des Wolfs untergräbt und die illegale Jagd erleichtert.

Dringender Appell an das EU-Parlament

Wolfsschutz-Deutschland e.V. fordert das Europäische Parlament auf, die Änderung der FFH-Richtlinie im Mai 2025 entschieden abzulehnen. Wir appellieren an alle umweltbewussten Abgeordneten, sich gegen diesen Angriff auf den Naturschutz zu stellen. Eine Umfrage der EU-Kommission zeigte, dass 71 % der Europäer den strengen Schutzstatus des Wolfs unterstützen – die Politik darf diese Mehrheit nicht ignorieren. Der Wolf ist kein Feind, sondern ein unverzichtbarer Teil unserer Natur, der unseren Schutz verdient.
Wolfsmutter mit Welpen. ©Brigitte Sommer

 

Unsere Forderungen

  1. Beibehaltung des strengen Schutzstatus: Der Wolf muss in Anhang IV der FFH-Richtlinie bleiben, um sein Überleben zu sichern.
  2. Bekämpfung illegaler Tötungen: Strengere Strafen und bessere Überwachung, um Wilderei und illegale Jagd zu stoppen.
  3. Investitionen in Prävention: EU-weite Förderung von Herdenschutzmaßnahmen und Entschädigungen für Landwirte, um Konflikte nachhaltig zu lösen.
  4. Wissenschaft statt Populismus: Entscheidungen über den Artenschutz müssen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren, nicht auf politischen Interessen.
  5. Bildung und Aufklärung: Öffentlichkeitsarbeit, um die ökologische Bedeutung des Wolfs zu vermitteln und Vorurteile abzubauen.
  6. Gründung von Ermittlungseinheiten zur Wildtierkriminalitätsbekämpfung, die nicht Regierungen untergeordnet sind.
  7. Das Wolfsmonitoring europaweit aus den Händen der Hobbyjäger nehmen und einer bürgerfinanzierten NGO übertragen.

Gemeinsam für den Wolf

Wolfsschutz-Deutschland e.V. ruft alle Naturschutzorganisationen, Bürgerinnen und Bürger sowie politische Entscheidungsträger auf, sich gegen die Zerstörung des Wolfsschutzes zu wehren. Lassen wir nicht zu, dass der Wolf für politische Zwecke geopfert wird. Unterstützen Sie unsere Kampagne unter http://www.change.org/wolfsschutz, unterschreiben Sie unsere Petition und setzen Sie ein Zeichen für den Wolf!

Hintergrund:

Nächste Schritte im Europäisches Parlament: Das EU-Parlament plant, im Mai 2025 seine Position zu verabschieden. Wenn diese Position mit dem Mandat des Rates übereinstimmt, wird der Rat die Änderungsrichtlinie formell verabschieden. Sollte das Parlament Änderungen vorschlagen, könnte es zu Verhandlungen im Trilog-Verfahren kommen. Nationale Flexibilität: Mitgliedstaaten können den Wolf weiterhin als „streng geschützt“ in ihrer nationalen Gesetzgebung führen, was bedeutet, dass Länder wie Deutschland, Italien oder Polen strengere Schutzmaßnahmen beibehalten können, wenn sie dies wünschen.
Erhaltungspflichten: Trotz der Herabstufung müssen die Mitgliedstaaten den günstigen Erhaltungszustand des Wolfs sicherstellen, was Überwachungsmaßnahmen und gegebenenfalls temporäre oder lokale Jagdverbote beinhaltet.  Kontext zur Berner Konvention: Die Änderung des Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ (Anhang II) auf „geschützt“ (Anhang III) wurde am 6. Dezember 2024 vom Ständigen Ausschuss der Berner Konvention beschlossen und trat am 7. März 2025 in Kraft, da weniger als ein Drittel der 50 Vertragsparteien (17) Einspruch erhoben haben. Dies war die Voraussetzung für die Anpassung der EU-Gesetzgebung. Begründung: Die wachsende Wolfspopulation (von 11.193 im Jahr 2012 auf 20.300 im Jahr 2023) und die damit verbundenen sozioökonomischen Herausforderungen, insbesondere Schäden an Nutztieren, hätten die Änderung gerechtfertigt.
Bei dem Meeting wurde eine qualifizierte Mehrheit erreicht. Das Dossier wird nun an das EU-Parlament weitergeleitet, mit einer geplanten Entscheidung im Mai 2025. Der „runde Tisch“ und die informelle Konsultation scheinen durch die Zustimmung im COREPER abgedeckt zu sein. Das EU-Parlament könnte aber noch eine andere Position einnehmen. Dies könnte die Verabschiedung verzögern oder zu Änderungen führen.
Quelle:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Exponentiell wachsende Gefahren durch die Agrar- und Jagdlobby

Das neue Jahr startet weiter blutig. Während einer Gesellschaftsjagd in Mecklenburg-Vorpommern erschoss ein Jäger aus Niedersachsen einen anderen Jäger aus Niedersachsen. Beide sollten Freunde gewesen sein. Dagegen gab es seit Anfang des Jahres, wie seit der Rückkehr der Wölfe, keinen einzigen Angriff eines Wolfs auf einen Menschen in Deutschland. Wir berichten hier über die wahren Gefahren für Mensch und Tier sowie Lösungen dagegen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt laut dpa wegen fahrlässiger Tötung in Mecklenburg-Vorpommern. Den Küchenmeister Jens H. (48) soll ein Schuss getroffen haben, aufgegeben von Stefan G. in einem parallel stehenden, 200 Meter entfernten Hochsitz. Und zwar direkt in den Hals. Nachtsichtgeräte seien im Einsatz gewesen, da es zum Tatzeitpunkt dunkel gewesen sein soll. Der Täter mache keine Angaben zum Fall, heißt es von Seiten der Staatsanwaltschaft.

Die Jagd hatte am 2. Januar bei Mustin im Landkreis Ludwigslust-Parchim stattgefunden. Angeblich hätte man auf Wildschweine schießen wollen. War dies wirklich so?

Ki-generiertes Beispielbild von Grok/X.

Im gleichen Landkreis waren 2021 nämlich zwei Jungwölfe am Dienstag, den 28. September, an der Elbe bei Boizenburg tot aufgefunden worden. Auch sie waren erschossen worden. Wir hatten hier über den Fall berichtet: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/09/29/zwei-illegal-getoetete-welpen-in-der-elbe-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeigen-und-setzt-belohung-aus/

Nach unseren Erkenntnissen konnte kein Täter ermittelt werden. Sehr verwunderlich ist es unserer Ansicht nach auch, dass die Staatsanwaltschaft bezüglich des toten Jägers nach nur wenigen Tagen Ermittlungszeit nur wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.

Vergangenes Jahr stieg die Anzahl der Jäger über die 400.000-er Marke. Heute betreiben über 436.000 Menschen ihr blutiges Hobby in Deutschland. Die meisten davon aus Niedersachsen. In Niedersachsen sind die Hobbyjäger auch noch mit dem Wolfsmonitoring beauftragt. Die, die sich offen für den Abschuss von Wölfen einsetzen, überwachen also ausgerechnet den Bestand an Wölfen. Wir haben eine Petition eröffnet, um den Jägern das Monitoring zu entziehen: http://www.change.org/wolfsmonitoring

Auch der Jagdtourismus boomt. Kein Wunder, dass es immer mehr Opfer gibt. Alleine in 2024 gab es 69 schwere Vorfälle mit Toten und schwer verletzen Menschen, die durch Jäger verursacht worden sind.

Noch schlimmer ergeht es den Tieren. In Deutschland werden jedes Jahr fünf Millionen Wildtiere mit Kugel oder Blei erschossen, erschlagen oder in Fallen grausam getötet. Fünf Millionen Tiere jedes Jahr – das sind 13.700 jeden Tag, 570 pro Stunde, fast 10 Tiere pro Minute. Alle sechs Sekunden stirbt ein Tier durch Jägerhand. In Bundesländern, in denen das Konzept „Wald vor Wild“ durchgeführt wird, treiben es die Förster und Berufsjäger an einigen Orten noch schlimmer als die Hobbyjäger. Besonders grausam äußert sich dies in Drückjagden. Wir haben hier eine solche Drückjagd in Hessen dokumentiert: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/11/24/hessen-erneute-drueckjagden-im-wolfsgebiet-butzbach/

Auch in Brandenburg finden immer wieder Treib- und Drückjagden in Wolfsgebieten statt. Wird dabei ein Jagdhund von einem Wolf getötet oder gerät nur in den Verdacht, wird von Seiten der Jägerschaft stark auf die Tränendrüse gedrückt. Kommen Jagdhunde durch Wildschweine ums Leben, werden überfahren oder gehen verloren, ist das kaum eine Rede Wert. Eine solche Anti-Wolfspropaganda kann aber nur gut funktionieren wo die Presse in Hofberichterstattungsmanier mitmacht und Jägern unkritisch eine Bühne bietet.

Am 16. Dezember 2024 fand im Landtag Niedersachsen eine öffentliche Diskussionsveranstaltung der grünen Landtagsfraktion zum geplanten neuen Niedersächsischen Jagdgesetz (NJagdG) statt. Die Jäger fürchten nun, dass sie künftig zahlreichen Einschränkungen, wie z. B. der Ausbildung von Jagdhunden am lebenden Tier, hinnehmen müssten. Einige befürchten sogar ein Ende der Hobbyjagd. Deswegen wollen die Hobbyjäger am 30. Januar in Hannover ab 10 Uhr am Schützenplatz eine „Großdemo“ veranstalten.

Gegendemo für das neue Jagdgesetz

© Wildtierschutz Deutschland e. V.

 

In Brandenburg forderte der auch von vielen Wolfsfreunden hofierte „Wolfsexperte“ Eckhard Fuhr, der selbst Jäger und im Vorstand des Ökologischen Jagdverbandes Brandenburg ist,  bereits im Oktober eine „entschlossene Schutzjagd auf Wolfsrudel“. Der Landesjagdverband Brandenburg hat sogar jüngst eine feste Jagdzeit für den Wolf gefordert und er begrüße die Einführung einer Obergrenze nach schwedischem Vorbild. Über die Gräueltaten in Schweden berichteten wir hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/01/07/skandinavien-rottet-seine-woelfe-durch-brutale-lizenzjagden-aus/

Umstrittenes Comeback

Im Koalitionsvertrag von SPD und BSW zum Thema Wölfe steht: „Wir werden alle Möglichkeiten nutzen, um ein Bestandsmanagement für den Wolf und den Biber einzuführen.“

Harsche Töne kommen vom neuen Staatssekretär des Landwirtschafts- und Umweltministeriums, Gregor Beyer (FDP). Brandenburg werde die Wölfe schnellstmöglich ins Jagdrecht aufnehmen. Die Themen Jagd- und Forstwirtschaft würden „künftig Chefsache“ und in einer eigenen Stabsstelle direkt bei ihm angesiedelt, so der Staatssekretär zur TAZ. Bislang ist das aus sechs Mitarbeitern bestehende Team des Wolfsmanagements sowie das Wolfsmonitoring im Landesamt für Umwelt angesiedelt.

Die neue Umwelt- und Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) steht im Verdacht, als frühere Hühnerbaronin das Umweltrecht ausgetrickst zu haben. Dass Mittelstädt auf die Idee verfallen ist, Gregor Beyer als Staatssekretär in ihre Behörde zu holen, spreche zudem für sich, schreibt die TAZ und wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind da ganz einer Meinung. Der Lobbyismus in Deutschland steigt exponentiell.

Der frühere FDP-Landesvorsitzende Beyer, selbst Jäger, der seine Mitgliedschaft angeblich derzeit ruhen lässt, hatte schon 2014 im Wahlkampf in Brandenburg mit einem Plakat geworben: „Biber abschießen“. Die FDP ist schon lange nicht mehr im Landtag vertreten, Beyer hatte zuletzt als Beigeordneter im Landkreis Märkisch-Oderland Verwendung gefunden.

Wir können praktisch in allen Bundesländern beobachten, wie die Jagd- und Agrarlobby immer mehr Macht erlangt. Sie untergräbt dabei immer mehr den Mehrheitswillen und die Interessen der Bevölkerung.

Was tun?

Zunächst einmal ist es wichtig, gut informiert zu sein, denn nur wer Hintergründe kennt, kann entsprechend reagieren. Leider lesen immer mehr Menschen nur Überschriften. Dies ist fatal, denn so kommt es, dass Leute als Wolfsfreunde bewundert werden, die es in Wirklichkeit gar nicht sind.

Jeder kann ins Tun kommen, sei es mit der Teilnahme an Demos, dem Schreiben von Leserbriefen an die Medien oder aber an unserem internen Wolfsmonitoring sowie Wolfsschutzpatrouillen teilnehmen. Auch unsere Berichte zu teilen hilft Menschen über Hintergründe zu informieren.

 

Quellen:

https://www.topagrar.com/jagd-und-wald/news/so-viele-jaeger-wie-noch-nie-in-deutschland-a-20000006.html

https://www.abschaffung-der-jagd.de/menschenalsjaegeropfer/jagdunfaelle-_-straftaten-2024/

https://www.abschaffung-der-jagd.de/wildtierealsjaegeropfer/

https://www.ljn.de/jaegerschaften/gandersheim/ueber-uns/aktuelles/news-artikel/news/aufruf-zur-demonstration-am-30-januar-2025-in-hannover-

https://taz.de/Woelfe-in-Brandenburg/!6057319/

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Schießgenehmigungen: Steuerverschwendungsirrsinn in Niedersachsen

Zehn Abschussverfahren wurden in Niedersachsen genehmigt, zehn sind nach Klagen von Naturschutzverbänden von Gerichten gekippt worden. Die Kosten für die verlorenen Verfahren müssen am Ende die Steuerzahler tragen. Auch die jüngste Schießgenehmigung im Landkreis Aurich wurde gekippt, nun geht der Landkreis gegen das Abschussverbot vor. Die Aussichten auf Erfolg stehen jedoch schlecht. Warum also dieser Zirkus?

Update: Tatsächlich wurde auch diese Schießgenehmigung gekippt:

https://oberverwaltungsgericht.niedersachsen.de/aktuelles/presseinformationen/beschwerden-gegen-die-gerichtliche-untersagung-des-vollzugs-der-genehmigung-zur-letalen-entnahme-eines-wolfes-erfolglos-233906.html

Wir berichteten bereits hier über die die Steilvorlage, die die jüngste Schießgenehmigung für klagefähige Verbände und Verein darstellte. https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/07/05/der-wolf-und-die-sieben-schafe-neuer-schnellschuss-im-landkreis-aurich-in-niedersachsen/

Tatsächlich hatte ein Gericht der Eilverfügung stattgegeben und dort darf bis zur endgültigen Entscheidung kein Wolf erschossen werden. Die Genehmigung gilt zudem nur bis zum 21. Juli 2024. Trotzdem legt der Landkreis nun Beschwerde bei der nächst höheren Instanz, dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg, vor.

Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

Würden die Gelder, die das Land und die Landkreise in den Verfahren vergeuden, stattdessen in die Förderung von Zäunen und mehr Personal für eine schnellere und unbürokratischere Entschädigung von Weidetierhaltern gesteckt werden, könnte sich die Stimmung um die Wölfe bei Bauern sicherlich etwas befrieden, doch will man das überhaupt?

Die Antiwolfspropaganda nimmt jedenfalls immer verrücktere Züge an. So fährt die Jägerschaft Aurich mit einer „zweiten Auricher Erklärung“ auf. Deren Ziel ist die Jagd auf Wölfe und die Senkung des Schutzstatus der Wölfe in der EU. Die Jägerschaft ist übrigens in Niedersachsen für das Wolfsmonitoring, als die Überwachung des Bestandes zuständig. Es handelt sich also um die gleichen Personen, die den Wolf bejagen wollen. In unserer Petition fordern wir, den Jägern das Monitoring zu entziehen: http://www.change.org/wolfsmonitoring

Es ist immens wichtig, dass klagefähige Verbände und Vereine auch weiter klagen. Unsere aktive Arbeit vor Ort in den Wolfsgebieten in Niedersachsen ist genauso wichtig und wir brauchen hier ebenso dringend Unterstützung bei unserem internen Monitoring. Wir freuen uns hier über neue Mitglieder, die direkt in den Brennpunktgebieten wohnen: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Wir werten die ständigen Verfahren als reines Propagandamittel, um den Schutz der Wölfe immer mehr aufzuweichen, Stimmung in der Bevölkerung zu machen und gegenüber den Bauern vorzutäuschen, dass man ihre Probleme ernst nehmen würde. In Wirklichkeit liegen deren echten Probleme und Herausforderungen jedoch in ganz anderen Bereichen.

Quellen:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Wolf-in-Aurich-Landkreis-geht-gegen-Abschuss-Verbot-vor,wolf5088.html

https://www.pirsch.de/news/wolfsproblematik-ernst-nehmen-jaeger-starten-zweite-auricher-erklaerung-39369?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR3F0liD_iMJT30xc1WULI351jtNLiG7D_Bpu9zXxa4vlU-0Ieajh3jDxDI_aem_eb9gr2RZNlN4HxQqi_I_iQ

 

Wir brauchen finanzielle Unterstützung

Unser Verein hatte sich vor fünf Jahren gegründet, um Lobbybändeleien von Naturschutzorganisationen etwas entgegen zu setzen. Es braucht nicht mehr, als öffentlich möglichst mit Riesenreichweite und emotionalen Fotos medienwirksam zu verkünden, dass Tiere geschützt werden wollen und schon springen viele wirklich herzensgute Menschen darauf an und unterstützen selbst Jägerstiftungen oder Orgas, in denen Jäger inzwischen im Vorstand sitzen. Große Orgas, die breitflächig staatliche Unterstützung erhalten oder aber Stiftungen, die von Konzernen unterstützt werden, haben natürlich den Nachteil, dass die Forderungen von Lobbyisten aufgeschlossen gegenüber stehen. Tierfreunde erreichen tatsächlich dann das Gegenteil von dem, das sie sich wünschen. Viele Orgas scheinen praktisch von gegenseitigen Interessengruppen übernommen.
Unterstützen Sie bitte kleine Vereine und regionale Vereine.
Auch unser Verein zählt zu den kleinen unabhängigen Vereinen. Wir nehmen keine Regierungsgelder oder Lobbyspenden an. Wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen. Helfen Sie uns, damit wir weiter ein Bollwerk gegen Lobbyismus darstellen können.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Bitte Petition „Entziehen Sie der Jägerschaft in Niedersachsen das Wolfsmonitoring“ unterzeichnen!

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern schon seit Jahren, den Jägern in Niedersachsen die Überwachung des Wolfsbestandes zu entziehen, da wir die Folgen enormer Interessenskonflikte wahrnahmen. Nach einer Veranstaltung im Wingst in Landkreis Cuxhaven vor zirka 2.000 Bauern, Weidetier- und Pferdehaltern, forderte kürzlich der Jägerpräsident Helmut Dammannn-Tamke, Wolfsrudel künftig per Drückjagden zu töten. Dies ist eine nicht hinnehmbare Eskalation. Deshalb haben wir eine neue Petition erstellt und hier verlinkt. Lesen Sie hier auch noch weitere Argumente und Hintergründe.

Die Landesjägerschaft Niedersachsen wurde über eine Kooperationsvereinbarung 2011 mit dem Land Niedersachsen offiziell mit dem Wolfsmonitoring in Niedersachsen beauftragt.  So heißt es auf deren Webseite Wolfsmonitoring.com: „Jäger sind durch rechtliche Bestimmungen flächendeckend verbreitet (NJagdG), haben durch ihre Nutzungsaktivität gute Kenntnisse über das örtliche Vorkommen von Wildtieren und sind im Erkennen von Wildtierhinweisen geschult und staatlich geprüft. Weiterhin haben Jäger als direkt betroffene Interessensgruppe (z.B. mögliche Erschwerung der Jagd durch Wolfspräsenz und Wolf als potentielle Gefahr für Jagdhunde (Kojola & Kuittinen 2002)) hohes Interesse an einer möglichst vollständigen und realitätsnahen Darstellung der Populationsgröße und -verbreitung der Wölfe.“

Beispielfoto Wolfsfamilie. © Brigitte Sommer

Dass dies zu Interessenskonflikten führen würde, war damals bereits zu erahnen. Warum es überhaupt zu dieser Kooperation kam, ist uns schleierhaft. Anfangs gab es noch ehrenamtliche Wolfsberater und ehrenamtliche Helfer, die nicht aus Jagdkreisen stammten. Heute ist es kein Geheimnis mehr, dass nur noch Jäger eingesetzt werden. Übrigens werden Daten aus dem Wolfsmonitoring auch für das Auffinden der Wölfe nach einer Schießgenehmigung verwendet. Was wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auch auf das Schärfste kritisieren. Wir liefern deshalb auch keine Daten an das offizielle Wolfsmonitoring. Daten aus dem Monitoring müssen von einer regierungs- und lobbyunabhängigen Organisation übernommen werden.

Der NDR schrieb, dass die Versammlung in Wingst dem uneingeschränkt zustimmten, was der Präsident der Landesjägerschaft Helmut Dammann-Tamke am vergangenen Donnerstag dem NDR gesagt habe: „Von den mehr als 50 Wolfsrudeln in Niedersachsen seien sechs durch Nutztierrisse auffällig: „Diese sechs Rudel müssen mit Drückjagden komplett erlegt werden.“ Voraussetzung sei allerdings eine Änderung der Berner Konvention und der FFH-Richtlinie auf EU-Ebene.“

Dabei ist es längst wissenschaftlich erwiesen, dass Risse nicht weniger werden, wenn willkürlich  Wolfsfamilien ausradiert werden. Neue Wölfe besiedeln die frei werdenden Reviere und das Schießen würde von Neuem beginnen.

Ehemaliger Wolfsberater forderte vom Steuerzahler finanziertes Wolfskillerteam

Der ehemalige Wolfsberater seitens der Jägerschaft sowie Betreiber des Wolfcenter Dörverden,  Frank Fass, hatte bereits im vergangenen Jahr eine Eingreiftruppe an Wolfsjägern in der HAZ gefordert, dies in einer eigenen Pressemitteilung Anfang des Jahres noch einmal bekräftigt und nun in einem Artikel in der Kreiszeitung wiederholt. Darin heißt es. Zitat Faß: „Was wir dringend brauchen, ist eine Fachgruppe auf Landesebene, mit Mitarbeitern, die wirklich gelernt haben, wie man Wölfe fängt, sie betäubt, vergrämt und auch, wie man Wölfe tötet.“ Diese durchaus schwierigen Aufgaben den örtlichen Jägern allein zu überlassen, dies quasi „nebenbei“ zu erledigen, sei der Sache nicht angemessen. Gleichwohl bräuchte diese Fachgruppe die Unterstützung der örtlichen Jäger. „Und ja: Diese Lösung würde Steuergelder kosten.“

Niedersächsische Jäger traten Aktionsbündnis „Aktives Wolfsmanagement bei“

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern ja bereits seit Jahren, dass der Jagdverband das Wolfsmonitoring in Niedersachsen abgibt. Doch obwohl die Landesjägerschaft im Mai 2023 dem Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement beigetreten ist, das die Wiederausrottung der Wölfe anstrebt, wird das Niedersächsische Umweltministerium unter dem Grünen Umweltminister Christian Meyer bislang nicht wirklich tätig. Der Leiter für das Wolfsmonitoring in Niedersachsen, Raoul Reding tritt regelmäßig mit nicht neutralen Aussagen zum Thema Wolf in der Presse auf. Wie kann es sein, dass eine Interessengruppe, die ganz offensichtlich den Wolf als Konkurrenten sieht, den Wolfsbestand überwachen darf? Ganze Rudel verschwinden in Niedersachsen. Wir berichteten auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/09/05/wolfsmonitoring-zwoelf-rudel-in-niedersachsen-verschollen/

Dabei ist es unstrittig, dass Wölfe helfen, Wälder zu schützen. Siehe auch Bericht hier: https://www.menschen-fuer-woelfe.com/post/wo-der-wolf-lebt-w%C3%A4chst-der-wald-billiger?fbclid=IwAR2yt3Zi6BAjiZnNE-ipjBrGrMdf1KL_GFc5HhVtELWgIDSnTbpucLOn5pM

Niedersächsische Jäger scheinen kein Interesse an der Aufklärung von Verbrechen zu haben

Im vergangenen Jahr erschütterte eine Serie von Wolfszerstückelungen die Menschen nicht nur in Niedersachsen, sondern in ganz Deutschland. Der Wolfsripper konnte noch immer nicht Dingfest gemacht werden. Die Jägerschaft hatte augenfällig wenig Interesse an einer Aufklärung.

Wolfsmonitoring in neutrale Hände legen

Es ist Zeit für Veränderungen – es ist Zeit dafür, dass wir uns um unsere Tierwelt kümmern und sicherstellen, dass sie nicht durch Interessenskonflikte gefährdet wird. Bitte unterschreiben Sie die neue  Petition und helfen Sie uns dabei, den Schutz unserer Wölfe sicherzustellen.

Die Überwachung der Wölfe, das Wolfsmonitoring, muss in Hände von Personen übergeben werden, die den Wölfen nicht gleichzeitig nach dem Leben trachten.

 

Hier der Link zur neuen Petition: „Entziehen Sie der Jägerschaft das Wolfsmonitoring in Niedersachsen!“

https://www.change.org/wolfsmonitoring

Quelle:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Landesjaegerschaft-will-auffaellige-Wolf-Rudel-komplett-erlegen,aktuelllueneburg10358.html?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR31mZFU3fuIxP6xm5FYo-sqAMUoglkTaWATauGsNIzB7CPMuSYzbIidnVA_aem_ARsPuGQ3pLoJVDAnpbMzV4EhkXi2wQg-c50V7xxHPhFYb8xvO9zWDCMvLMMiJvCv1Xad48wJHkdg2UMBw7qtCYsv

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/03/buerger-sollen-wolfskillerteam-in-niedersachsen-finanzieren/

https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsmonitoring

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/10/wer-ist-der-wolfsripper-von-niedersachsen/

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe.  Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell, der sagt, was ist und sich mutig Lobbyisten in den Weg stellt.

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Jagdhunde für hohe Risszahlen verantwortlich?

Wie kommen die hohen Zahlen an Hunderissen bei Weide- und Wildtieren zustande? Lesen Sie hier eine mögliche Erklärung in unserer neuen Reportage. Unsere Ergebnisse stellen auch die Sinnhaftigkeit von Bundesumweltministerin Lemkes (Grüne) Schnellabschüssen infrage. Außerdem zeigen wir auch wieder Zaun- und Jagdfrevel auf.

Wir zählen in der Rissstatistik Hessen 54  Verdachtsfälle von Wolfsrissen von September bis Ende Dezember 2023. Von diesen 54 Verdachtsfällen wurde 19 Mal Hund bestätigt. Wolfsgegner deuten die deutlich hohen Zahlen an Hunderissen so, als wäre das Labor des Senckenberginstituts nicht in der Lage, die Proben richtig zu analysieren. Sie stellen Analysen eines Hamburger Labors dagegen, dessen Leitung sich in der Vergangenheit deutlich Anti-Wolf geäußert hatte und das zudem gar keinen offiziellen Auftrag hat, genetisches Material auszuwerten. Der Verdacht liegt also nahe, dass hier Ergebnisse den Wunschvorstellungen der Wolfsgegner angepasst werden sollen.

Sicherlich sind auch viele unangeleinte Hunde oder auch einige tatsächlich  streunende Hunde für Risse verantwortlich. Doch die hohe Anzahl an Hunderissen in der Drückjagdsaison ist schon frappierend.

Foto:© Mohamed Hassan, Pixabay.

Jagdhunde für hohe Risszahlen verantwortlich?

Ab September fanden in den betroffenen Gebieten auch immer wieder große Drück- und Treibjagden statt. Es gab und gibt immer wieder Fälle, in denen unkontrollierte Jagdhunde Schafe und Wildtiere reißen. Im Rahmen von Drückjagden geraten Jagdhunde oft außer Kontrolle. In Kirchwald im Kreis Mayen-Koblenz (Rheinland-Pfalz) rissen Jagdhunde im Dezember 2022 während einer Drückjagd 15 Schafe. Die meisten Fälle werden der Öffentlichkeit kaum bekannt. Oft wird nach einer Drückjagd nicht ordnungsgemäß nach verletzten Tieren gesucht und Wildtiere müssen tagelang unter Qualen dahin siechen. Wir berichteten hier über eine Drückjagd mit Leikis im Wolfsterritorium Butzbach. Leikis sind berüchtigt dafür, Wildtiere anzufallen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/12/hessen-wolf-butzi-hat-jetzt-eine-gefaehrtin/

Auszug aus der Verdachtsliste

12.12.23Langgöns / Kreis GießenSchafabgeschlossen: Hund*
11.12.23Mühltal / Kreis Darmstadt-DieburgDamwild, Gatterwildabgeschlossen: Hund*
22.11.23Gutsbezirk Spessart / Main-Kinzig-KreisZiegeabgeschlossen: Hund*
20.11.23Fürth / Kreis BergstraßeRehabgeschlossen: Hund*
17.11.23Münchhausen / Kreis Marburg-BiedenkopfSchafabgeschlossen: Hund*
16.11.23Runkel / Kreis Limburg-WeilburgRehabgeschlossen: Hund*

 

14.11.23Lohra / Kreis Marburg-BiedenkopfRehabgeschlossen: Hund*
13.11.23Fürth / Kreis BergstraßeRehabgeschlossen: Hund*
13.11.23Münchhausen / Kreis Marburg-Biedenkopf2 Schafeabgeschlossen: Hund*
10.11.23Langgöns / Landkreis GießenRehabgeschlossen: Hund*
10.11.23Grünberg / Landkreis GießenRinderkalbabgeschlossen: Hund*
06.11.23Sinntal / Main-Kinzig-KreisFohlenabgeschlossen: Hund*
22.10.23Biebergemünd  / Main-Kinzig-KreisRehabgeschlossen: Hund*
15.10.23Modautal / Kreis Darmstadt-DieburgRehabgeschlossen: Hund*
10.10.23Weilrod / HochtaunuskreisRehabgeschlossen: Hund*

 

24.09.23Aßlar / Lahn-Dill-KreisRehabgeschlossen: Hund*
20.09.23Ranstadt / WetteraukreisRehabgeschlossen: Hund*
15.09.23Habichtswald / Kreis KasselHundabgeschlossen: Hund*
09.09.23Nidda / WetteraukreisRehabgeschlossen: Hund*

Fünf Fälle sind in der Verdachtsliste noch offe. Kein einziges Mal wurde von September bis Ende Dezember ein Wolf bestätigt. In den meisten Fällen war keine Artbestimmung möglich.

Ausschnitt aus der Liste der Wolfsnachweise

Wir haben hier nicht zwischen Nutz- und Wildtierrissen unterschieden. Auch so wird deutlich, wie wenig tatsächlich Wolfsrisse ausmachen.

Nur sechs bestätigte Wolfsbeteiligungen.

 

Nur neun bestätigte Wolfsbeteiligungen.

 

Ähnliche Daten aus Schleswig-Holstein

Wie aus einer Statistik des Ministeriums hervorgeht, hatte es im Jahr 2023 nur 11 Risse von Nutz- und Wildtieren gegeben, die klar dem Wolf zuzuordnen waren – dabei wurden meistens Schafe erlegt. Bei 16 weiteren Tierkörper- und Kadaverfunden konnte zudem ein Wolfsriss nicht nachgewiesen werden.

 

Hier eine Dokumentation der Schweizer Orga Hunt Watch über einen Jagdhund, der während einer Drückjagd außer Kontrolle geraten war:

 

Niedersachsen will Lemkes Schnellabschüsse umsetzen

Laut einer Meldung der dpa Ende des vergangenen Jahres, hat Umweltminister Christian Meyer  die neue Abschussregelung für Wölfe begrüßt. «Niedersachsen setzt sich seit langem für pragmatische, einfache und schnellere Entnahmen von Wölfen in Regionen mit hohen Nutztierschäden trotz bestehendem Herdenschutz ein.“

Er sei sehr erleichtert und froh, dass seine Kolleginnen und Kollegen von CDU, SPD und Grünen sich einstimmig für das von Niedersachsen befürwortete neue Modell zur Abwehr erheblicher Schäden an Weidetieren ausgesprochen haben», hieß es weiter in einer Stellungnahme.

Zukünftig sollen Wölfe, denen man Risse an Weidetieren unterstellt, ohne DNA-Abgleich rund um Weiden im Umkreis von einem Kilometer abgeschossen werden dürfen. Ein Unding, denn für sehr viele Risse sind Wölfe gar nicht verantwortlich. Außerdem öffnet diese Regelung Rissprovokationen und Wolfsanfütterungenien von Seiten der Weidetierhalter Tür und Tor. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/05/skandal-schnellabschuesse-von-woelfen-auf-umweltministerkonferenz-beschlossen/

Hier unsere Petition gegen Schnellabschüsse: http://www.innn.it/wolf

 

Bei mehr als einem Viertel der Fälle gilt der Wolf als nicht nachgewiesen. Quelle: Wolfsmonitoring der  Jägerschaft Niedersachsen. http://www.wolfsmonitoring.com

 

Luderplatz-Jagdfrevel im Landkreis Gifhorn. Hier leben mehrere Wolfsrudel, darunter auch das Rudel Ringelah, wo Mutter und Tochter verstümmelt abgelegt worden waren.
Solche so genannten Luderplätze, auf denen Schlachtabfälle der erjagten toten Wildtiere verwesen, sind übrigens nicht verboten. Fakt ist allerdings, dass diese Reste auch Beutegreifer anziehen. Was hat man hier vor? Der Hochsitz ist im Hintergrund zu erkennen. Eine angebrachte Funkwildkamera liefert Bilder in live sofort aufs Handy.
Hier weitere Infos zum „Wolfsripper von Niedersachsen“ der noch immer nicht gefasst worden ist, obwohl mehre Vereine, darunter auch Wolfsschutz-Deutschland e. V. Belohnungen von insgesamt 40.000 Euro ausgelobt hatten. Handelt es sich bei dem Täter etwa gar um einen „Prominenten“ aus Bauern und Jagdkreisen? Wir berichteten auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/10/wer-ist-der-wolfsripper-von-niedersachsen/?fbclid=IwAR3P1aJD8mtxA2YVOfqygJccOGBS34HApEZDStVTjNIM7L3UGOOCbYYT1-o

In zwei von drei Fällen waren Weidetiere in Hessen immer noch nicht geschützt

 

Das Wolfszentrum Hessen im Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) informierte am 04. Januar über das Neueste im hessischen Wolfsmonitoring sowie der Begutachtung von Nutztierschäden im November:

Im November haben in Hessen nachweislich drei Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere stattgefunden. Die Fälle ereigneten sich in den Landkreisen Fulda, Lahn-Dill sowie Rheingau-Taunus. Insgesamt wurden bei den Übergriffen vier Schafe und eine Ziege getötet. Ein weiteres Schaf gilt als vermisst. In allen drei Fällen konnte Wolfs-DNA sichergestellt werden. Mithilfe der sogenannten Genotypisierung gelang es dem Zentrum für Wildtiergenetik des Senckenberg Instituts auch die einzelnen Individuen nachzuweisen. Demnach ist der Übergriff im Lahn-Dill-Kreis auf die Wölfin GW2479f (Freya) zurückzuführen. Das Tier gilt seit dem Monitoringjahr 2022/2023 in dem Bereich als sesshaft. Wir berichteten vor Kurzem wie in diesem Revier ein Rehkadavader unter mysteriösen Umständen auf einer Schafsweide landete: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/01/14/taeuschen-abzocken-moralisieren-und-drohen-die-tricks-der-agrarlobby/

Unterwegs im Spessart auf Spurensuche mit Liv.

Im Rheingau-Taunus-Kreis wurde die Wölfin GW3059f nachgewiesen. Sie ist ein Nachkomme aus dem Territorium Rüdesheim, in welchem seit 2020/2021 ein Wolfspaar sesshaft ist. Das Paar hat im Jahr 2022 den ersten hessischen Wolfsnachwuchs bekommen. Im Landkreis Fulda wurde das Wolfspaar GW3222m und GW3092f  (Frigga und Anton) zum wiederholten Male an einem Nutztierschaden nachgewiesen. Das Paar wurde schon mehrfach in der Grenzregion Hessen- Bayern genetisch erfasst. Hessen und Bayern hatten zudem auch Schießgenehmigungen auf das Paar ausgestellt, ein Gericht fegte diese jedoch kurze Zeit später vom Tisch. Wir berichteten auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/21/wolfsschutz-deutschland-e-v-alarmiert-frigga-und-anton-von-illegalter-toetung-bedroht/

Laut HLNUG waren in zwei der drei Fälle die Tiere zum Zeitpunkt des Übergriffs nicht ausreichend geschützt.

 

 

Ungeschützte Weide bei Biebergemünd

 

Zaundokumentation über eine Weide bei Biebergemünd im Spessart in Hessen. Zuvor wurden hier ganz in der Nähe zwei tote Schafe einem Goldschakal zugeordnet.

14.10.23Biebergemünd / Main-Kinzig-Kreis2 Schafeabgeschlossen: Goldschakal*

Wir glauben nicht, dass der Goldschakal das Schaf gerissen hatte, sondern glauben eher, dass er an dem bereits toten Schaf nachgesorgt, d. h. Aas gefressen hatte. In der Nähe von Biebergemünd wurden auch schon Wölfe nachgewiesen. Hier eine Zaunsituation, die leider beispielhaft für den gesamten Spessart ist. Vorne sehen die Zäune nahezu perfekt aus, aber an den Seiten sind große Lücken.

Hier Bilder von dieser Weide ein paar Tage zuvor, mit Schafen

Die gleiche Weide ein paar Tage zuvor am 26. November 2023 mit Schafen.

 

Hier ist zu erkennen, wie niedrig der Wilddraht auf dem Nachbargrundstück ist. Zwischen dem Nachbargrundstück und der Weide ist nur das Bächlein und kein weiterer Zaun.

 

Blick vom Nachbargrundstück auf der linke Seite auf das Weidegrundstück Zwischen den beiden Grundstücken befindet sich lediglich ein Bach. Der niedrige Wilddraht kann leicht überklettert werden.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern, dass es endlich möglich gemacht werden muss, Weidetierhalter nach Rissen, endlich mit Strafzahlungen für Nachlässigkeiten und geplante Rissprovokationen verantwortlich zu machen.

 

Quellen:

https://www.sueddeutsche.de/wissen/umwelt-kiel-woelfe-in-schleswig-holstein-ein-emotionales-problem-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240109-99-537848?fbclid=IwAR0hSbk6AuhY6qh3riAlUch8yRufB9YJI5XQvrrkrCls2ig3bnORX6zRgiU

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/archiv

https://www.wildtierschutz-deutschland.de/single-post/jagdhunde-reissen-schafe

https://www.zeit.de/news/2023-12/01/land-will-schnellabschuss-problematischer-woelfe-umsetzen

https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/umk-wolf-227680.html

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden und wir lassen uns durch Drohungen nicht einschüchtern. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V wünscht einen guten Rutsch!

„Wird`s besser? Wird`s schlimmer? Das fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: „Leben ist immer lebensgefährlich“, wusste bereits Erich Kästner. Wir blicken in unserem Artikel kurz aufs Jahr 2023 zurück und wünschen allen einen guten Rutsch und einen positiven Start ins neue Jahr 2024.

2023 war kein rundum positives Jahr für unsere Wölfe in Deutschland. Ganz stark in Erinnerung bleiben

die Rippertaten in Niedersachsen. https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/10/wer-ist-der-wolfsripper-von-niedersachsen/

Trotz hohen Belohnungen von insgesamt rund 40.000 Euro ist von Seiten der Behörden noch immer kein Täter ermittelt worden. Verfahren nach Strafanzeigen von uns wurden erst gar nicht aufgenommen oder wieder eingestellt, wie im Fall der Fehlschüsse, unter denen unter anderem auch die Mutter des Burgdorfer Rudels zu Tode kam. https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/01/niedersachsen-mutterwoelfin-des-burgdorfer-rudels-totgeschossen/

 

 

Auch Strafanzeigen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg wurden nicht weiter verfolgt, was die berechtigte Frage aufwirft, in wie weit die Behörden überhaupt ermitteln wollen. Noch immer werden die Strafen für Wildtierkriminalität, wenn es überhaupt einmal zu einem Ergebnis kommt, erschreckend niedrig angesetzt.

Während es auch im Jahr 2023 gar keine Angriffe von frei lebenden Wölfen auf Menschen gab, verursachten Jäger über 50 schwere Jagdunfälle. https://www.proplanta.de/Maps/Jagdunfall-karten.html

Wölfe und Politik

2023 war auch das Jahr der fallenden Masken. Anfang des Jahres prognostizierten wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. bereits das Umfallen der Grünen und sahen auch Bestrebungen, den Wolfsschutz in der EU herab zu setzen, voraus. https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/14/beginnt-das-grosse-wolfskillen-bald-auch-in-deutschland/

Jetzt hat eine Grüne Bundesumweltministerin sogar Schnellabschüsse ermöglicht: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/05/skandal-schnellabschuesse-von-woelfen-auf-umweltministerkonferenz-beschlossen/

Wir haben eine Petition gegen die Schnellabschüse gestartet: https://innn.it/wolf

In Deutschland können sich viele Bürger einfach nicht vorstellen, dass ihre gewählten Regierungen und auch die EU sich nicht an Gesetze und bisherige Vereinbarungen halten. Österreich und die Schweiz machten es vor. In der Schweiz werden ganze Familien massakriert und auch in Österreich wird willkürlich drauflos geschossen. Nun will die EU den Schutzstatus der Wölfe von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabstufen. Viele Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde sind sich erneut sicher, dass dies aufgrund der Gesetzeslage nicht passieren kann. Was, wenn der Volkeswille, wie in der Schweiz, einfach ignoriert wird?

Ende des Jahres stieg der NABU für uns nicht so sehr überraschend aus dem Projekt der Wolfsbotschafter aus. In einem Schreiben hieß es „den Namen Wolfsbotschafter*innen wird es nicht mehr geben und wir bitten Euch, ihn auch nicht mehr zu verwenden.“ Abschließend heißt es in einem Schreiben, man wolle sich weiter für den Schutz des Wolfes einsetzen, aber auch für extensive Weidebewirtschaftung. Der Nabu erhält Millionen an Unterstützung vom Staat, also muss auch davon ausgegangen werden, dass der Nabu sich nicht gegen einen Wandel der staatlichen Wolfspolitik wenden wird. Und dieser Wandel ist ja nun seit Jahren zu beobachten. Inzwischen sitzt an der Leitung des Nabu sogar ein Jägerpräsident.  Dies macht doch wieder einmal mehr sehr deutlich, dass es von Politik und staatlichen Zuwendungen sowie von Jagd- und Agrarinteressen unabhängige Vereine wie z. B. Wolfsschutz-Deutschland e. V. dringend geben muss. Wir haben uns ja gerade wegen der immer deutlicher sichtbaren Lobbyunterwanderung der großen Verbände gegründet.
Viele Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde wünschen sich seit Jahren, dass doch „alle an einem Strang ziehen sollen.“ Diese Wünsche sind durchaus verständlich, aber sie sind auch das Ergebnis von Nudging-Kampagnen. Ähnliche Argumente, um Kritik an Lobbyismus im Keim zu ersticken lauteten „Wer … kritisiert, der schadet dem Wolfsschutz“ oder „Wolfsschutz hat doch nichts mit Politik zu tun.“
Zu den Nudgin-Kampagnen kamen in 2023 auch noch Verleumder und Trolle, unterstützt von der Jagdlobby hinzu, die Tierschützer mit Hilfe von Drohungen und Verleumdungen sowie Cybermobbing mundtot machen und in ihrer Arbeit behindern sollen.
Heute ist klar, dass vor allem unkritische und leichtgläubige Bürger dem Wolfsschutz geschadet haben. Viele haben vergessen, dass viele Verbände und Vereine (nicht alle Landesverbände der aufgeführten Vereine)  ein Papier unterzeichnet haben, indem sie Einzelabschüssen von Wölfen zustimmen. Mit im Boot: Jagdverbände: http://vielfaltbewahren.org/eckpunktepapier
Als erstes Bauernopfer dieser Politik darf Kurti gelten: https://wolfsschutz-deutschland.de/fall-kurti/
Erst die Zustimmung zu Einzelabschüssen ermöglichte die Entwicklung, vor der wir heute stehen. Erst „Null-Wolfsabschuss“ motiviert wirklich zu Herdenschutz. Denn solange Einzelabschüsse von Wölfen als Problemlösung angeboten werden, so lange wird es auch Weidetierhalter geben, die Risse provozieren, um Einzelabschüsse zu erlangen.
Für uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. steht fest, dass wir niemals Einzelabschüssen zustimmen werden.

Auch in den anderen Vereinen und großen Verbänden, die dieses Paper unterschrieben haben, gibt es natürlich auch großartige Menschen, die sich mit viel Herzblut und auch Verstand für die Wölfe eingesetzt haben und die von innen heraus den Einfluss der Agrar- und Jägerschaft dämpfen. Mit vielen dieser Menschen ist inzwischen auch von unserer Seite aus eine Zusammenarbeit, vor allem im lokalen Bereich, möglich. Wichtig ist gegenseitiger Respekt und Toleranz bei Meinungsunterschieden. Meinungs- und Inhaltecancelei sowie Gleichmacherei, wie sie in der Vergangenheit betrieben wurde, schadet nicht nur dem Wolfsschutz, sondern auch einer lebendigen Demokratie.

Zum Schluss doch noch ein kleines Happy-End

Der Schießbefehl auf Wölfin Gloria ist durch eine Eilverfügung von einem Verwaltungsgericht erst einmal gestoppt worden. https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/21/ausgeschossen-jagd-auf-gloria-schon-wieder-vorbei/

Geklagt haben der BUND NRW, die GzSdW, die Naturschutzinitiative und auch wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V.

 

Der Kreis Wesel leugnete ja in seiner Allgemeinverfügung (Schießbefehl auf Gloria) die Existenz eines Rudels im Gebiet. Wir sind uns ziemlich sicher, dass die Jägerschaft – es ist ja ein offenes Geheimnis – dort das Wolfsmonitoring übernommen haben soll, über die gleiche Datenlage verfügt wir wir. Darüber, warum diese Daten geleugnet, oder nicht weitergegeben wurden, kann sich jeder selbst so seine Gedanken machen. Auf unserem Film aus dem September 23 sind hier erneut zwei Welpen und ein Babysitter zu sehen. Insgesamt muss von fünf Wölfen ausgegangen werden. Normalerweise sind dies Daten, die wir nicht öffentlich machen, in diesem Fall dient die Veröffentlichung aber dem Schutz des Rudels und sie macht auch deutlich, wie wichtig unser vereinseigenes Monitoring ist. Danke hier auch an unsere Aktiven, die Wildkameras betreuen. (Das Datum in der Kamera stimmt nicht).

 

Und noch einen Filmtipp: Wilder Grenzgänger – Der Wolf ist zurück, jetzt in der Mediathek von arte.  https://www.arte.tv/de/videos/106267-000-A/wilder-grenzgaenger-der-wolf-ist-zurueck/?fbclid=IwAR2rnrtCVa3e1taaouvvLGB0W9Xsm29KhSr2aDjc-sxCLpbqr1hRPxoSoCQ

Mit herzlichen Grüßen

Ulrike de Heuvel

Jürgen Götz

Volker Vogel

Brigitte Sommer

Vorstand Wolfsschutz-Deutschland e. V.

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

 

 

 

 

Skandal: Schnellabschüsse von Wölfen auf Umweltministerkonferenz beschlossen

Wolfsschutz-Deutschland e. V. beurteilt den Beschluss auf der Umweltministerkonferenz, die vom 29. November bis zum 01. Dezember in Münster (NRW) stattfand, als nichts anderes als einen Förderalismustrick, um den Schutz der Wölfe in Deutschland ad absurdum zu führen. Warum dies so ist, lesen Sie hier in unserem Artikel. Verlinkt ist auch noch einmal unsere Petition gegen Schnellabschüsse von Wölfen.

Einigkeit hätte auf der 101. Sitzung der Umweltministerkonferenz beim Umgang mit verhaltensauffälligen Einzelwölfen bestanden, heißt es in der Pressemitteilung vom 01. Dezember 2023. Die Ministerinnen und Minister sowie Senatorinnen und Senatoren sprachen sich einstimmig für Erleichterungen im Verfahren zur Entnahme von verhaltensauffälligen Wölfen aus, die zumutbare (was ist zumubar?) Herdenschutzmaßnahmen überwinden. Die Bundesländer unterstützen daher den Vorschlag der Bundesumweltministerin Steffi Lemke für eine „schnellere und unbürokratische Entnahme“ – was nichts anderes heißt als Töten – von Einzeltieren, deren Nutztierrisse in Regionen mit erhöhtem Rissvorkommen zu wirtschaftlichen Schäden (hier wird die Hürde immer weiter herunter gelegt)  führen. Hierzu hat das Bundesumweltministerium den Ländern eine Neuauslegung des geltenden Rechts dargelegt. Die Bundesländer beschlossen darüber hinaus, den Praxisleitfaden „Wolf“ auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse entsprechend zu ergänzen.

Man bedient sich unserer Meinung nach eines juristischen Tricks, der aber keiner Klage standhalten dürfte, um an einer Gesetzesänderung vorbei zu kommen.

So soll in Gebieten mit erhöhtem Rissaufkommen bereits nach dem erstmaligem Überwinden des zumutbaren Herdenschutzes und dem Riss von Weidetieren eine Abschussgenehmigung möglich sein. Diese soll zeitlich für einen Zeitraum von 21 Tagen nach dem Rissereignis gelten und die Entnahme im Umkreis von bis zu 1.000 Meter um die betroffene Weide ermöglichen. Die Gebiete mit erhöhtem Rissaufkommen werden von den Ländern festgelegt. Eine genetische Individualisierung des mutmaßlichen Wolfes vor der Abschussgenehmigung soll nach dem Beschluss der Umweltministerkonferenz für eine Entnahme in diesen Gebieten nicht erforderlich sein. Bei der Bewertung des zumutbaren Herdenschutzes für Weidetiere zum Schutz vor Übergriffen durch den Wolf können die Länder regelmäßig regionale Unterschiede und Besonderheiten berücksichtigen. Umweltminister Krischer (Grüne) aus NRW hat übrigens für NRW schon die Zaunhöhe von 1,10 auf 90 Zentimeter herabgesetzt, ein Unding.

Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

„Die natürliche Rückkehr des Wolfes in seine angestammten Gebiete, stellt uns vor Herausforderungen. Der Herdenschutz ist dabei ausschlaggebend für ein möglichst konfliktarmes Miteinander von Weidetierhaltung und Wolfsvorkommen“, betonte Minister Krischer. „Wir brauchen darüber hinaus aber bundesweit eine praxisgerechtere und rechtssichere Vorgehensweise, um verhaltensauffällige Einzelwölfe zu entnehmen. Auf der Konferenz ist es uns gelungen, parteiübergreifend ein abgestimmtes Vorgehen festzulegen, um die Interessen des Naturschutzes und dem Schutz der Weidetierhaltung gerecht zu werden.“

Geschenk an Waffenindustrie und Jagdlobby?

Wir beurteilen diesen Beschluss als nichts anderes als einen Freibrief für Jäger, ohne Sinn und Verstand auf Wölfe zu schießen, die an bestimmten Weiden einfach nur vorbei laufen, oder sich in deren Nähe aufhalten. In nahezu jedem Wolfsgebiet gibt es Weiden, an denen Wölfe vorbei laufen müssen, weil diese in ihrem Revier liegen. Nun stelle man sich vor, dass bereits nach einem Riss, wobei wohl nicht einmal mehr festgestellt werden soll, ob durch einen frei laufenden Hund oder tatsächlich durch einen Wolf verursacht worden ist, drauf los geschossen werden darf.

Die Waffenindustrie macht Milliardengewinne mit den inzwischen über 400.000 Jägerinnen und Jägern in Deutschland. Und es werden immer mehr.

Es ist längst wissenschaftlich erwiesen, dass das Hineinschießen in Wolfsrudel nicht weniger Risse zur Folge hat, sondern eher mehr, denn Jungtiere, die ihre Eltern verloren haben, werden sich eher vermeintlich leichterer Beute, nämlich Weidetieren zuwenden, als dem für sie noch schwierigeren Jagen von Wildtieren. Werden Jungtiere geschossen, so können diese nicht mehr abwandern, sich ein eigenes Revier suchen und für die weitere Ausbreitung der Wölfe in Deutschland sorgen.

Die EU und auch Deutschland und viele weitere Mitgliedsstaaten haben sich für einen strengen Schutz der Wölfe entschieden und diesen auch vertraglich vereinbart. In den Verträgen haben sich die Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, den Wölfen eine Ausbreitung zu gewährleisten. Ein Abschießen von Jungwölfen widerspricht diesem Ziel. Es ist längst wissenschaftlich unstrittig, dass Jungwölfe spätestens im Alter von zwei Jahren ihr Elternrudel verlassen und sich auf die Suche nach einem eigenen Revier machen. Dabei wandern sie teilweise hunderte bis tausende von Kilometern.

Am zweiten Juni entsetzte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) mit dem Zitat: „Es darf so lange geschossen werden, bis es aufhört!“ Der Beschluss sieht also vor, dass so lange geschossen wird, bis Risse aufhören, komplette Rudel sind dadurch mit dem Tod bedroht, eine Vermehrung nicht mehr gewährleistet.

Bundesländer mit wenig Wolfsbestand sind also auf Jungwölfe aus Bundesländern mit hohem Wolfsbestand angewiesen, um die weitere Ausbreitung der Wölfe zu gewährleisten. In vielen Bundesländern in Deutschland leben noch viel zu wenig Wölfe, in NRW sind es beispielsweise gerade mal ein Prozent der Gesamtpopulation. NRW ist also, genau wie zum Beispiel Hessen, auf die Zuwanderung von Wölfen angewiesen. Doch Jungtiere, die getötet werden, können nicht mehr wandern und ein eigenes Revier gründen.

Bitte weiter Petition gegen Schnellabschüsse unterzeichnen

Hier der Link zu unserer Petition gegen Schnellabschüsse von Wölfe in Deutschland:

https://innn.it/wolf?fbclid=IwAR29xMUnTYa1gIylVxVMV5fklZJ9BsapwfiB1Rci8k8L6iH1mKIIC7ohRjA

 

Zu wenig Wölfe in Deutschland

In Deutschland hätte es Platz für 4.000 Wölfe. In der Realität lebt nicht einmal die Hälfte hier. Wölfe vermehren sich nur ein Mal im Jahr. Ein Wolfsfamilie beansprucht mindestens ein Gebiet von 250 Quadratkilometern. Sie besteht aus einem Wolfspaar, diesjährigen Welpen und Welpen aus dem Vorjahr, die sich mit um die Kleinen kümmern. Im Alter von zwei Jahren wandern die Jungtiere ab. Die meisten sterben auf ihrer Reise. Eine Wolfsfamilie lässt keine anderen Wölfe in ihr Revier. Es ist also gar nicht möglich, dass sich Wölfe unkontrolliert vermehren. Ihr Bestand muss auch nicht reguliert werden, weil das die Beutegreifer praktisch selbst machen. Zudem kommen viele Wölfe im Straßenverkehr ums Leben, oder sie werden illegal getötet. Wölfe brauchen keine Wildnis, sondern sie kommen in unserer Kulturlandschaft wunderbar zurecht. Im Gegensatz zu Jägern hegen sie wirklich die Wildbestände, weil sie nicht starke Tiere reißen wie sie die Hobbyjäger töten, die für eine Trophäe geeignet sind, sondern sie töten, alte, schwache junge und kranke Wildtiere und tragen so auch zu einem gesunden Wald bei. Wo Wölfe leben, gibt es weniger Verbissschäden. Es ist also völlig kontraproduktiv Moore, wie in der Ministerkonferenz beschlossen, wieder herstellen zu wollen, oder Bauern dazu zu verdonnern Brachflächen anzulegen oder gar Landbesitz zu enteignen,  aber gleichzeitig die Wölfe wieder an den Rand der Ausrottung bringen zu wollen. Und genau dies würde passieren, käme dieser Beschluss wirklich durch.

Zudem gibt es Indizien dafür, dass der Hass der Bauern ganz gezielt auf Wölfe gelenkt wird, um sie von ihren wahren Problemen und Gefahren für die Landwirtschaft abzulenken.

Nun behauptet man in den Bundesländern mit hohem Wolfsbestand, wie zum Beispiel Niedersachsen und Brandenburg – Strafverfahren nach Strafanzeigen von Wolfsschutz-Deutschland e. V. wurden aus dem Grund eingestellt – dass ein toter Wolf, auch wenn „der Falsche“ erschossen worden wäre, keinen Einfluss auf die Gesamtpopulation des jeweiligen Bundeslandes haben würden und den Bestand deshalb auch nicht gefährden würde. Unserer Meinung nach ist dies viel zu kurz gedacht, denn die Wölfe, die getötet wurden, wären für die weitere Verbreitung der Wölfe wichtig gewesen.

Auch führt ein sinnloses Hineinschießen in Wolfsrudel eben nicht zum Ziel „schadenstiftende“ Wölfe zu entfernen und wirtschaftliche Schäden abzuwenden. Auch die Anforderungen an Herdenschutz immer weiter herunter zu schrauben, ist kontraproduktiv.

Könnten wolfsarme Bundesländer sogar klagen?

So bestünde auch die Möglichkeit, dass Bundesländer mit noch zu wenigen Wölfen Bundesländer mit hohem Wolfsaufkommen, die wild in die Familienstrukturen hinein schießen, verklagen könnten, weil dadurch die Ausbreitung der Wölfe in Deutschland behindert wird.

Unserer Meinung nach ist ein „regionales Wolfsmanagement“ nichts anderes als den Förderalismus vorzuschieben, um Gesetze und Verträge zu umgehen.

Laut EU-Kommission sei der Beschluss angeblich konform mit der FFH-Richtlinie. So schreibt die Süddeutsche Zeitung dies: „Auch die EU-Kommission, die ein Wort mitreden darf, ist offenbar einverstanden. In einem Brief, der der Süddeutschen Zeitung vorliegt, sieht sie keinen Konflikt mit europäischen Naturschutzvorgaben. Die Regelung erscheine „angemessen und effektiv“, heißt es in einem Schreiben der zuständigen Generaldirektion Umwelt an das Bundesumweltministerium.“

Gegen die Kommissionspräsidentin sind mehrere Verfahren anhängig und aktuell liegen auch Strafanzeigen vor. Ursula von der Leyens Engagement pro Wolfsabschuss ist kein Geheimnis mehr, seit ihr ungeschütztes Pony vom Vaterwolf des Burgdorfer Rudels in Niedersachsen gerissen worden war. Übt sie Einfluss auf die Kommission aus?

Problem-Hobby-Halter statt Problemwölfe

Das Land Sachsen-Anhalt fördert bisher die Anschaffung und Unterhaltung von Zäunen und die Futterkosten für Herdenschutzhunde zu 100 Prozent. Insgesamt wurden dafür den Angaben zufolge im Berichtszeitraum 460 000 Euro bereitgestellt. «Wir sehen, dass vor allem die großen Tierhalter konsequent auf Herdenschutz achten und verzeichnen dort deutlich weniger Übergriffe», so Sandra Hagel, Präsidentin des Landesamts für Umweltschutz in einem Bericht der Welt.

Laut Welt sieht auch Umweltminister Armin Willingmann (SPD)  in Wolfsübergriffen vor allem ein Problem kleinerer Tierhalter mit wenigen Tieren. Für sie sei der Herdenschutz oft zu aufwendig. Vor dem Hintergrund des sichtbaren Rückgangs der Übergriffe sieht der SPD-Politiker die von Landwirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) angekündigte Kürzung beim Herdenschutz kritisch. Das Ministerium will ab dem kommenden Jahr nur noch 80 Prozent der Maßnahmen finanzieren.

Sachsen-Anhalt steht beispielhaft für die meisten Bundesländern in Deutschland. Gerade von Hobbyhaltern geht der größte Hass auf Wölfe aus und der meiste Unwillen zu schützen. Dabei werden oft die Fördermöglichkeiten nicht einmal abgerufen. Warum jetzt nur noch 80 Prozent bezahlt werden sollen, obwohl die Beträge sowieso nie volle abgerufen werden, was sogar schon die EU anmahnte, erschließt sich uns nicht. Es wirkt gerade so, als wolle man denen die wollen, Steine in den Weg legen.

Solange Wolfsabschüsse als Problemlösung angeboten werden, so lange wird es auch Tierhalter geben, die sogar Risse provozieren, um Abschussverfügungen zu erlangen. Nicht selten haben Bauern auch gleichzeitig einen Jagdschein. Erst eine Null-Wolfsabschusslösung motiviert wirklich zum Herdenschutz.

 

Quelle Pressemitteilung zur Umweltministerkonferenz: https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail/ergebnisse-der-101-umweltministerkonferenz-1701431976

Weitere Quellen:

https://www.sueddeutsche.de/politik/wolf-abschuss-weide-regeln-1.6312827?fbclid=IwAR1Fnw_lpIFIec6wmxv5pBGGHZnNLrqG_PMSpzLjFs9L9TdlLUC7LGiZ0mI

https://www.welt.de/regionales/sachsen-anhalt/article248877610/Zahl-der-Woelfe-in-Sachsen-Anhalt-steigt-aber-weniger-Risse.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/13/lemke-gruene-will-woelfe-auch-ohne-dna-abgleich-erschiessen-lassen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/09/bundesumweltministerin-lemke-es-darf-so-lange-geschossen-werden-bis-es-aufhoert/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/14/beginnt-das-grosse-wolfskillen-bald-auch-in-deutschland/

https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-65745-4_9?fbclid=IwAR0KBsy83dVmMk4LIi9XXZ5BHBPZnjasC67kC8_HCWRMulthWe55sPJ3eqI#Sec4

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

So könnt Ihr uns aktiv in den Wolfsgebieten helfen:

Wir freuen uns über neue Mitglieder aus allen Wolfsgebieten in Deutschland, die uns aktiv vor Ort draußen helfen wollen. Der erste Schritt ist ein Mitgliedsantrag:
Angriffe sind nicht zu befürchten, da wir die Identität unserer Aktiven nicht heraus geben.

Bitte dringend unterzeichnen: Neue Petition gegen Schnellabschüsse von Wölfen

Vor über zwanzig Jahren ist ein fantastischer Beutegreifer wieder von alleine nach Deutschland zurückgekehrt, der jahrhundertelang von uns Menschen verfolgt, gequält und getötet wurde. Die Rede ist vom Wolf. Wir können in unserer Generation nicht wieder gut machen, was diesen Tieren angetan wurde. Aber wir können uns jetzt dafür einsetzen, dass es nicht noch einmal geschieht, dass ein Mitlebewesen mit gleicher Existenzberechtigung, noch einmal ausgerottet wird. Dafür müssen wir jetzt kämpfen! Bitte unterzeichnen Sie unsere neue Petition, denn gleich zwei Bundesländer greifen Lemkes Plänen sogar vor. Elf Wölfe sind bedroht zu sterben.

Der Startschuss zur erneuten Ausrottung kommt ausgerechnet von einer Bundesumweltministerin der Grünen. Ihr Name ist Steffi Lemke. In einer Bundespressekonferenz am 12. Oktober 2023 stellte sie ihren Vorschlag vor, wie sie künftig in Deutschland mit den Wölfen umgehen will. Sie setze sich für „unkomplizierte Schnellabschüsse und ein regionales Wolfsmanagement“ ein, so O-Ton Lemke.

 

Von Herdenschutz, der Rissvorfälle vermeidet, plötzlich keine Rede mehr. Stattdessen soll einfach in die Wolfsrudel hinein geschossen werden, bis Risse aufhören.

Dabei ist es längst wissenschaftlich erwiesen, dass das Abschießen von Elterntieren mehr statt weniger Risse verursacht, da unerfahrene Jungtieren, die das Jagen noch nicht erlernt haben, sich leichter Beute wie Weidetieren zuwenden. Sehr viele Weidetierhalter weigern sich rundweg, ihre Tiere zu sichern. Fördergeldtöpfe, die von den Landesregierungen zur Verfügung gestellt werden, wurden und werden gar nicht abgerufen.

Wölfe sollen für Schutzverweigerer büßen?

Ab Januar soll dieses neue Konzept eingeführt werden, doch zwei Bundesländer, Hessen und Bayern, greifen hier einfach vor. Sie haben eine Abschussverfügung auf Wölfin Frigga und ihren Partner Anton erstellt. In einem bestimmten Gebiet im Grenzbereich Hessen und Bayern in der Rhön soll jeder Wolf, der an Weiden und 1.000 Metern darum herum gesehen wird, erschossen werden dürfen. Ohne vorherige Vergrämungsmaßnahmen, ohne DNA-Abgleich. Die meisten der gerissenen Tiere waren nicht einmal geschützt. Das Gebiet umfasst auch das Streifgebiet eines ganzen Rudels. Des Rudels auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken. Das Paar dort hat in diesem Jahr sieben Welpen. Die Schießgenehmigungen sollen bis zum neunten November gelten. 
Die Ergebnisse eines bislang üblichen DNA-Tests, um zu bestimmen, welches Tier der Verursacher war, wenn es Rissvorfälle durch den Wolf gegeben hat, will Lemke abschaffen. Jede einzelne Abschussverfügung soll 21 Tage Geltung haben. Nicht ihr Bundesumweltministerium soll allerdings ab Januar 2024 diesen Vorschlag umsetzen, sondern jedes Bundesland selbst.
Lemke deutete ferner an, dass die Bundesländer Sachsen, Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt mit einer Konzentration des Wolfsbestandes konfrontiert wären.
Der EU-Vertrag, den auch Deutschland unterschrieben hat, sieht vor, dass sich die Wölfe in Deutschland vermehren können. Da die ersten Tiere aus Polen eingewandert sind, ist es nach zwanzig Jahren doch nicht verwunderlich, dass sich die höchsten Zahlen auf die östlichen Bundesländer konzentrieren. Dies liegt auch in der Biologie des Wolfes. Hat Frau Lemke dies vergessen? Jungtiere wandern spätestens in einem Alter von zwei Jahren ab, um ein eigenes Rudel zu gründen. Dabei können sie tausende Kilometer zurücklegen, aber auch einfach ein Revier in der Nachbarschaft gründen. So verbreiten sich die Wölfe langsam von Osten nach Westen. Ein „regionales Wolfsmanagement“ würde die Wölfe daran hindern, sich in die westlichen Landesteile zu verbreiten. Dies kann kaum EU-rechtskonform sein und könnte auch Bundesländer in die Position versetzen, genau deswegen gegen die Bundesregierung zu klagen.
Unserer Meinung nach gibt die Umweltministerin Lemke hier Forderungen der Agrar- und Jagdlobby nach, ohne sich um die Interessen der Allgemeinheit zu sorgen. Schließlich ist es längst erwiesen, dass Wölfe sowohl zum Wald- als auch zum Klimaschutz beitragen. Dabei hat der Europäische Gerichtshof Deutschland bereits eine heftige Rüge verpasst, weil Deutschland zudem nur  nur 0,6 Prozent seiner Fläche als Schutzfläche ausgewiesen hat. Deutschland liegt damit auf dem drittletzten Platz aller 27 EU-Staaten.

Nur Null-Wolfsabschuss motiviert wirklich zum Weidetierschutz

Das Vorhaben der Bundesumweltministerin verstößt gegen EU- und Tierschutzrecht. Wir sagen NEIN zu Schnellschüssen von Wölfen. Deutschland muss sich an bestehende EU-Verträge halten. Deshalb auch ein NEIN zu einer erneuten Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes, da schon die vorangegangene Änderung (LEX-Wolf) gegen EU-Recht verstieß und bereits ein Pilotverfahren gegen Deutschland nach sich zog. Die Grünen, samt Umweltministerin, die damals noch einfache Bundestagsabgeordnete war, sicherten noch im November 2019 zu, sich gegen die erste Änderung einzusetzen. Kaum in der Regierung, heulen sie mit den Lobbyisten?

Da machen wir nicht mit!

Hier ist der Link zur Petition: https://innn.it/wolf?fbclid=IwAR29xMUnTYa1gIylVxVMV5fklZJ9BsapwfiB1Rci8k8L6iH1mKIIC7ohRjA

Quellen:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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